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1. Die Weltgeschichte - S. 9

1835 - Mainz : Kupferberg
Inder. 9 Beschäftigungen nur von fest stehenden, unabänderlichen Regeln abhängig. Die Gelehrten, die alten Traditionen und hergebrachten Gewohnheiten in ihrem Gedächtnisse bewahrend, beaufsichtigen das Bücherwesen und leiten neben dem Kaiser die oberste Reichsverwaltung. Confu-tse (Confucius), der eigentliche Gründer der chinesischen Litteratur, gegen 500 v. Ch. G. sammelte und ordnete die litterarischen Ueberlieferungen seiner Vorzeit; seine Hauptwerke: der Tschu-king erläutert in einer Menge von Reden und Denksprüchen, aus alten Werken zusammen getragen, die Grundsätze des chinesischen Staats- rechts; und der Tschu-king ist eine Sammlung von dreihundert Gedichten. Nach den Lehren des Confu-tse bestand die Religion der Chinesen nur in der Ausübung äußerer moralischer Pflichten, und berücksichtigte lediglich den materiellen Zustand der menschlichen Gesellschaft. Uebrigens hatten die Chinesen schon in der Urzeit Bauwerke von Backsteinen und Ziegel, die sie auf eigne Weise zu brennen und zu glasiren verstanden; schon frühe Arbeiten in Wolle und Baumwolle, Stoffe, gewirkt von Seide und Gold; auch eine Art Silben- oder Bilderschrift auf Täfelchen von Bambu; — Erfindung des Papiers gegen 150 v. Ch. G. §. 8. Inder. Eine eigentliche Geschichte der Inder ist wegen unserer noch unzureichenden Bekanntschaft mit ihrer Litteratur und deren verschiedenartigen chronologischen Systemen unmöglich. Deut- liche Spuren einer sehr frühen Cultur offenbaren sich indessen in dem, was wir kennen, sowie die Mythen von den Zügen des Herakles, Bakchos, Sesostris und der Semiramis auf fremde Einfälle in das indische Land schon in der Urzeit Hin- weisen ; und später machen die Perser unter Kyros und Kambyses, besonders aber Alexander und Seleukos Nikator, glückliche Eroberungen auf indischem Gebiete. Das Land der Inder zerfiel in viele kleine Staaten, deren Fürsten mehr oder weniger von einander abhängig waren. Den weltlichen Ober» Häuptern zur Seite standen die Priester oder Bramanen, welche ihnen ihre Weihe gaben, und so die Vergötterung derselben bewirkten. Ein- zelne Beamte standen den Städten und ihren Gewerben, den Flüssen,

2. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

3. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 32

1878 - Mainz : Kunze
p — 32 - nannt) oder wenigstens aus der Hinterlassenschaft sich bereichern wollten, bekämpften sich gegenseitig, bis die Schlacht bei Jpsns (300) eine zeitweilige Ruhe schaffte. Von nun an gibt es statt des einen großen Reiches verschiedene Theilreiche, deren wichtigste folgende sind: I. In Europa das eigentliche Makedonien unter den Nachkommen des Antigonos. Unter seiner Oberherrlichkeit stand Griechenland. Ii. In Asien das große Weich der Seteukiden, dessen Haupttheile Syrien und Babylonien waren. Die neue Dynastie gründete die rasch ausblüheudeu Städte Seleukia und Autiochia am Orontes. In Kleinasien errangen manche Länder allmählich eine selbständige Stellung z. B. Bithynien, wo die Könige den Namen Enmenes führten, Pontos, Pergamos unter den Attaliden. Iii. Ju Afrika, nämlich in Aegypten, das gleich der F*lokemäer, die dem Gedanken Alexanders inländische Bildung mit griechischer zu verschmelzen am treuesten blieben und speciell Alexandreia zur Weltstadt erhoben. Dort wurde auch die Leiche des großen Königs beigesetzt. Alle diese Theilreiche fallen später dem römischen Weltreiche anheim. § 21. Griechische Literatur. Erwähnt wurde schon oben (§ 8) der größte Dichter des Altertums Homer und seine beiden Heldengedichte Ilias und Odyssee. Als Liederdichter glänzt vor vielen andern der The-baner Pin dar, der vor und nach den Perserkriegen die Sieger in den olympischen, isthmischen, nemeischen und pythischen Festspielen verherrlichte und nicht nur in Griechenland, sondern auch in Sizilien hochvermögende Freunde besaß. Als Alexander Theben zerstörte, verschonte er außer den Tempeln der Götter nur das Haus dieses einzigen Mannes. Als Tragiker sind bereits genannt die Athener Aeschylos, Sophokles und Euripides. Man berichtet, daß der erstere bei Salamis mit gekämpft, Sophokles als Ephebe (Jüngling) den Siegestanz zur Feier der letzteren Schlacht mit getanzt habe und Euripides an diesem Ehrentage geboren worden sei. So waren sie zwar Zeitgenossen, aber in ihrer Geistesrichtung stehen sie weit mehr als ein Menschenalter auseinander. Der ältere ist ein Athener von altem Schrot und Korn, ein treuer Anhänger der solonischen Satzungen, der mittlere reiht sich ihm würdig an als Wächter und Hüter der väterlichen Religion und der edeln

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 32

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
32 Das Altertum. Auch in der Mathematik, der Astronomie und Zeitrechnung hatten die Chinesen Kenntnisse, ohne aber weitere Fortschritte zu machen. 2. Sehr ausgebildet ist bei den Chinesen die Sch reib eknnst, ja sie ist so verwickelt, daß die geistige Bildung dadurch nicht gefördert, sondern vielmehr gehindert wird. Die Sprache der Chinesen besteht namlrch aus 450 unveränderlichen Wurzelsilben, aus denen durch Zusammensetzung etwa 1200 Worte gebildet sind, die wieder beim Ans-sprecheu verschieden betont werden, so daß ein Wort oft 30—40 verschiedene Bedeutungen hat, je nachdem es ausgesprochen wird. Der Schriftzeichen sind es aber mehr denn 80 000. Es lernt nun jeder so viel er braucht, und nur wenige sind der Schrift vollständig kundig. Die geistige Bildung ist überhaupt nur eine sehr beschränkte, denn der Staat bestimmt die Art und deu Inhalt des Unterrichts, läßt die nötigen Bücher machen, unterwirft die Gelehrten einer Reihe von Prüfungen, von denen keine überschritten werden darf, und regelt so die Wißbegierde nach einer Menge unwandelbar bestehender Vorschriften. 3. Der Handel im Innern von China war immer beträchtlich und wird hauptsächlich durch die zahlreichen Flüsse, durch künstliche Kanäle und gnt gepflasterte Straßen vermittelt. Auch die Lastwagen zum Transport der Waaren sind eine Erstndnng der Chinesen, die nicht lange nach Christi Geburt fällt. Die hauptsächlichsten Handelsartikel sind Thee, Salz, Reis, Baumwolle, Seide, Leinwand, Wollegewebe, Zucker, Getreide, Bauholz, Rindvieh, Pferde, Tierfelle und Pelzwerk. Ganz besonders schwunghaft wird der Seidenhandel betrieben. Die chinesischen Bauern kleideten sich schon in Seide und schliefen in seidenen Betten, als die ersten Europäer ihr Land betraten. Da es in einem so großen Reiche Länder des heißen wie des kalten und des gemäßigten Klimas gibt, von denen jedes seine eigentümlichen Produkte (Erzeugnisse) hat, welche die Provinzen untereinander austauschen können, so ist der Binnenhandel sehr großartig. Dagegen war der Handel nach außen begreiflich unnötig, da alle Bedürfnisse aus dem eigenen Lande bezogen werden konnten, und deshalb auch verboten. 4. Die chinesische Mauer sollte dazu dienen, das Reich gegen die Bewohner des Hochlandes im Norden zu schützen. Sie ist über 1300 km lang, zieht über Gebirge, vou denen eines 1500 m hoch ist, und auf Stützmauern über Flüsse. An vielen Orten zwei- und dreifach, besteht sie aus einem durchschnittlich 11 m hohen Erdwall, der auf einem über 1 m hohen Unterbaue von Granit ruht und an den Seiten mit einer 1 m starken Mauer von Backsteinen bekleidet ist. Von 2 zu 2 m sind Schießscharten angebracht, und alle 200—300 Schritte ragen 13 m hohe Türme hervor. An einzelnen Punkten erreicht die Mauer eine Höhe von 26 m, an einem sogar von 38 m. Im Jahre 214 v. Chr. wurde sie begonnen , bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. daran gearbeitet, erhielt aber erst im 7. Jahrhundert ihre jetzige Ausdehnung. Gegen Korea hin hängt sie mit einem 800 km langen Pfahlwerk zusammen. 5. Die eingebornen Chinesen bekennen sich der großen Mehrzahl nach zur Religion des Fohi, der sich später mit dem Buddhaismus vermischte, wie er in Indien einheimisch ist. Dieses seinem Wesen nach der Urreligion nahestehende Bekenntnis kennt Einen Gott, hat einen eigenen Gottesdienst, Tempel, Opfer und Priester (Bonzen, d. i. Fromme). Es ist aber durch menschlichen Aberwitz und Eigennutz greulich entstellt. Deshalb standen zwei Männer auf, welche reinere Religionsbegriffe verbreiten wollten. Das waren La-o-tse und 50 Jahre nach ihm Kong-

5. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 59

1877 - Braunschweig : Vieweg
Sitten und Bildung der Griechen. 59 peloponnesischen Krieges schrieb Thukydides (bis 410), dessen Werk Xenophon ergnzte. Seit Sokrates blhte die Philosophie; von seinen Schlern gingen verschiedene Schulen aus. Plato (der Gttliche"), der die Philosophie an die Erkenntni Gottes im Menschengeiste (Ideen) knpfte, stiftete die Aka-t> ernte"; dessen Schler Aristoteles, der vor Allem auf die Erfahrung hinwies, die Peripatetiker. Die Lehre des (reichen) Aristipp, welcher Vereinigung des geistigen und sinnlichen Genusses fr das hchste Gut" erklrte, fhrte spter (300) zur Philosophie des Epikur, wie die des (armen) Antisthenes, der sich an das Wort des Sokrates hielt: Nichts bedrfen ist gttlich!" zur Begrndung der kynischen Schule (Diogenes), aus der durch Zeno die stoische Philosophie hervorging (300). Geschichte und Philosophie wurden die Grundlage der hheren Staats-Redekunst, die seit Perikles in Rednerschulen erlernt wurde. Demosthenes ist durch seine feurige Begeisterung und sorgsame Ausbildung der grte Redner des Alterthums geworden. Er starb nach Alexanders Tode in der Verbannung, indem er Gift aus seiner Schreibfeder sog. E. Alexander der Groe. 336 bis 323. Die griechische Bildung hatte ihre Hhe erreicht; es war die Zeit gekommen, wo dieselbe die Grundlage einer greren Vlkerverbindung werden sollte. Alexander der Groe, von Aristoteles gebildet, erkannte die ihm gestellte Ausgabe; er wollte nicht blo an der Spitze der Griechen die Rache an dem verfallenen Perserreich vollziehen, sondern Orient und Occident durch gleiche Bildung verknpfen. Dazu legte er den Grund, aus dem spter die Rmer, ohne von seinen Plnen zu wissen, weiter gebauet haben. In Alexander vereinigte sich die Klugheit und Thatkrast seines Baters mit hherem geistigem Schwnge. Seine feurige Mutter Olympias liebte er mehr als den bedchtigen Philipp. Homer war schon frh sein Lieblings-buch; bei Philipps Siegen klagte er: mein Vater wird mir Nichts zu thuu brig lassen!" Als er den Thron bestieg, war er erst 20 Jahr alt (336). Seine 336 Jugend crmnthigte die rohen Nachbarvlker und weckte Griechenland zur Hoff-nnng der Freiheit. Als jedoch Alexander die Griechen nach Korinth beschied, wurde er zum Oberanfhrer derselben fr den Perserkrieg ausgerufen; bald als er gegen die Barbaren an der Donau kriegte, erhob sich zuerst Theben gegen ihn. Er eilte hin und zerstrte die Stadt, wobei er Pinbars Haus und Geschlecht zu schonen befahl. Dann rstete er fr beti folgenden Frhling (334) den Krieg gegen Persien. 334 In Persien hatte sich hach raschen Thronwechseln Darius Iii. Kodo-rnannns kaum auf dem Throne befestigt; auch war dieser, obgleich tapfer, kein Feldherr; griechische Sldner waren schon langer die Sttze des Reichs. Alexander lie dem alten Antipater den Oberbefehl in Macedonien; er selbst I

6. Europa - S. 125

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
C. Westeuropa. Ii. Großbritannien. 125 Dabei wandern jährlich c. lk Mill. Menschen aus, die nur z. Th. durch Einwanderung ersetzt werden. Am stärksten die Auswanderung aus Irland, das sich in bedrückter Lage befindet. Dort hat die Bevölkerung seit 40 Jahren um fast 3 Mill. abgenommen. Der Abstammung nach die Mehrzahl Engländer, allmählich durch Vermischung von Kelten, Romanen, Angelsachsen, Dänen und Normannen entstanden. Reine Kelten jetzt kaum 3 Mill. stark: Kymren in Wales (= Welschland, da die Kelten durch die einwandernden Sachsen als Wilsche d. h. Fremde bezeichnet wurden), Gaelen oder Ersen in Hochschottland und Irland '). Auch sonst das keltische Blut im gebirgigen Westen Englands stark vertreten. Ihrer gesammten Bildung nach sind die Engländer Germanen, doch dem praktischen Leben energischer zugewandt als andere Germanen. Sie sind meist groß und schlank (die Landleute aber großenteils untersetzt gebaut wie die Niedersachsen); die meisten kräftig in Folge der derben Kost und starker Bewegung^). Sie besitzen meist klaren und richtigen Verstand, scharfe Beobachtungsgabe^), und weiches Gemüth, das sich iu der Liebe zur Natur und zum Landleben, der edlen Gestaltung des Familienlebens, der religiösen Gesinnung, die freilich oft nur auf Aeußeres gerichtet ist, vor Allem in sprudelndem Humor*) zu erkennen gibt; besonders achtnngswerth ihr C h a r a k t e r entwickelt: sie sind w i l l e il s st a r k, halten zäh an Errungenem fest und bewahren daher auch geschichtlich Ge- wordenes, Sitten und Einrichtungen, selbst in den Formen, treuer als andere Völker'); sie verbinden Freiheits- und Unabhängigkeitssinn mit strengstem Rechtssinn und Gehorsam gegen die Gesetze und achten daher oft auch die Rechte andrer Völker in hohem Grades; meist sind sie ernst und Zu § 241. i) Sie zerfallen nach diesen Ländern wieder in zwei Hauptzweige. 2) Lieblingsspeisen und -getränke: Beefsteak, Roastbeef, Hammelrippen, Plumpudding, Porter und Ale; im Seeleben spielt der Grog, bei Kelten und Iren der Whiskey (Brannt- wein) eine große Rolle. Wie diekost stehn auch die nationalen Spiele die mit viel Bewegung verbunden sind, in Zusammenhang mit dem Klima, so das Boxen, dem alten griechischen Faustkampf ähnlich — Boxer und Faustkämpfer ähnlich diätetisch vor- gebildet — neuerdings in Folge der Maßnahmen der Regierung mehr und mehr ver- schwindend, Rudern, namentlich Wettrudern, Wettrennen, Fuchsjagden und das anstrengende Crick et spiel. Merkwürdig die Lust am Wetten bei allen Kampfspielen (Hahnenkämpfe!». 3) Ihre Phantasie nur auf einzelnen Gebieten bedeutend. In den bildenden Künsten und der Musik zeigen sie wenig schöpferisches Genie, während sie dieselben doch sehr lieben. Ausgezeichnetes haben sie dagegen in der Architektur und fast allen Zweigen der Poesie geleistet. Mangel an Erfindungsgabe zeigt sich bei ihnen wie bei andern nordischen Völkern auch darin, daß so oft dieselben Namen wiederkehren. Aber die Schiffe, der Gegenstand lebhafter Sorge, erhalten oft recht schöne Namen. *) Dieser Humor, iu einer reichen Litteratur niedergelegt, wird durch die unfrei- willige Komik der vielen englischen Sonderlinge begünstigt. 5) Es haben sich daher hier manche mittelalterliche und überhaupt geschichtlich entstandene Formen erhalten, die sich oft in merkwürdiger Weise mit dem kräftigsten Freiheitsgefühl vertragen und erst in neuester Zeit mehr verschwinden. Hier daher einst in Walter T>cott ein Erzähler aufgetreten, der wie kaum ein anderer das Mittelalter mit romantischem Schimmer umhüllt hat. °) Die Engländer die ersten Colonisatoreu aller Zeiten, griechische Welt- Wanderlust mit römischer Staatskunst verbindend, in kluger Weise meist die Eigen- thümlichkeiten anderer Völker schonend, Freiheit und Selbständigkeit, ja fast überall

7. Geschichte des Altertums - S. 7

1879 - Mainz : Kunze
\ Geschichte der ltesten Völker und Staaten. 7 Die Baudenkmler befinden sich theils unter, theils der der Erde, und die letzteren sind entweder aus Felsen gehauen oder frei aus Stein aufgebaut. (Pagoden.) Zu den unterirdischen Bauten gehren die mchtigen, zu religisen Feiern bestimmten Grotten, in denen man sich vor den heien Sonnenstrahlen oder vor Regengssen zu schtzen suchte. Sie finden sich besonders auf den Inseln Salsette und Elephante (im Meerbusen von Bombay), vorzglich aber weiter stlich bei Ellora (etwa in der Mitte des westlichen Theils der Halb-insel). Alle diese Bauwerke zeugen von der Macht der Priester, welche Tausende von Hnden zu ihren Diensten zwangen, und flen mehr durch ihre Massenhaftigkeit Staunen, als durch Schnheit und Ebenmigkeit der Formen Bewunderung ein. Ueberhaupt geben alle diese Denkmler einer uralten hohen Charakter Cultur, die der Literatur wie die der Baukunst, das Bild eines Volks, e das, mit den edelsten Anlagen ausgestattet, zwar frh zu einer hohen Stufe der Bildung gelangte, dann aber auf derselben stehen blieb und eine Beute geistiger und sittlicher Erstarrung wurde. . 4. Die a6ij[oniec uiut Iffijrier. Minus und Semicamis. Nimrod, ein gewaltiger Jger, grndete an der Spitze von Nimrod. Chaldern um 2000 v. Chr. in der Ebene Sinear zwischen Euphrat babylonischen und Tigris die Stadt Babel (Babylon)*) und legte dadurch den Reichs, Grund zum babylonischen Reiche. Die chaldischen Könige Baby-loniens suchten ihren Ruhm in groen Bauten, indem sie sowohl gewaltige Tempel und Palste errichteten, als auch Wasserbauten ausfhrten, die theils zur Bewsserung des Landes, theils zur Fr-derung der Schiffahrt, besonders zur Verbindung der beiden Haupt-strme, des Euphrat und Tigris, dienten. Auf die Herrschaft der chaldischen Könige folgte (um 1500) eine arabische (bis nach 1300), worauf das durch Handel und Kunst blhende Reich von den Assy- gewann. Ein anderes Heldengedicht, der Mahabharata, schildert den Hader zweier alten, nahe verwandten Knigsgeschlechter, ihren groen Krieg mit einander und ihren schrecklichen Untergang. Das Gedicht selbst behauptet von sich, alle Erzhlungen der Vorwelt in sich zu fassen und der alle Verhltnisse des gegenwrtigen und zu-knftigen Lebens zu belehren. Unter den Dramen ist die Sa kun-tala des Dichters Kalidasa das vollkommenste. *) Der Thurmbau zu Babel, welcher die Bauenden an die Gegend fesseln sollte, wurde Veranlassung zur Trennung. Der Stamm Assur zog stlich und grndete Assyrien.

8. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 182

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
182 Perser und Griechen. Europas Sieg über Asien. Alexander erobert Asien (334 — 323). Run brach endlich das Verhängniß über Persien herein, das durch Philipps Ermordung und die thrakischen und griechischen Unruhen bisher hingehalten wurde. Alexander fühlte den unwiderstehlichen Drang, welcher Männer und Völker immer fortreißt, denen die Vorsehung eine weltgeschichtliche Aufgabe zugetheilt hat. Seinen Durst nach Helden- ruhm hatte er aus den Gesängen Homers eingesogen, den er fast aus- wendig wußte und der neben dem Dolche unter dem Kopfkissen des königlichen Jünglings lag. Mit Recht hat man den Alexander mit Achilles verglichen; gleich diesem Helden war er aufbrausend und furchtbar in der Leidenschaft, suchte die Gefahr im Kampfe, hielt die Freundschaft heilig, verschmähte meistens den sinnlichen Genuß, der ihm Nebensache war; auch Alerandern begleitete die Ahnung eines frühen Todes auf seinem Zuge nach Asien, allein er zog ein kurzes thatenreiches und ruhmvolles Leben einem langen ruhigen aber rühmlosen vor. Alexander war aber nicht bloß der Heldenführer einer Mprmidonen- schaar, er war Makedoniens König und Griechenlands Oberfeldherr, es galt nicht die Eroberung einer Stadt, sondern eines Erdtheils, nicht die Rache wegen eines entführten Weibes, sondern den Triumph des Helleneuthums über die Barbaren Asiens. Er war Zögling des Aristo- teles; wie dieser die gesammte Errungenschaft des griechischen Geistes in sich vereinigte und der Nachwelt übergab, so gebot Alexander über die ganze hellenische Kraft und überwältigte mit ihr Asien, welches dadurch mit einem neuen Leben durchdrungen wurde; griechische Städte erhoben sich bis an den Zndus; zum erftenmale sah das innere Asien bürgerlich freie Gemeinwesen; griechische Bildung sproßte, wo vielhundertjähriger Despotismus den Geist der Völker verwüstet hatte. Wie Aristoteles für keine Staatsform schwärmte, sondern die als die beste für ein Volk erklärte, welche die Entfaltung aller gesunden Kräfte gestattet und be- günstigt, den Leidenschaften und der Willkür aber feste Schranken ent- gegensetzt und eben dadurch den politischen Einrichtungen Dauer verleiht, so war Alexander kein Despote; er ließ den Griechen ihre republikani- schen Einrichtungen, wies aber ihre demokratischen Ausschweifungen zurück; er achtete die makedonischen Gesetze, gab den asiatischen Städten freie Gemeindeordnungen und wollte die von den Satrapen als Sklaven behandelten Landbewohner zu gesetzlich regierten Unterthanen umschaffen. Vollständig erkannte er die Wichtigkeit des Handels, nicht nur insofern derselbe dem Staate eine reiche Hilfsquelle ist, sondern er förderte und schützte ihn als die Grundlage des friedlichen Völkerverkehrs und höherer Bildung; wirklich bezeugt auch die ganze Geschichte, daß kein Volk je eine hohe Stufe der Bildung erstieg, welches sich allein mit Ackerbau und

9. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 195

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
195 Die neuen Reiche. Aegypten. innerhalb seiner Gränzen, die Angriffe der Seleukiden wurden kräftig zurückgewiesen, denn das ungeheuere Einkommen des Reiches erlaubte den Königen ein großes stehendes Heer und eine mächtige Flotte zu unter- halten; ihre Schatzkammer war reicher als die des persischen Königs je ge- wesen, denn Alerandrien war bereits Sitz des Welthandels geworden. Diese Stadt zählte über 300,000 freie Einwohner, mit den Sklaven weit über eine Million. Den Hauptstock der Bevölkerung bildeten Griechen, ein eigenes Stadtviertel bewohnten die Juden, welche zum Theil deportiert waren; diese beiden Nationen trieben den großen Handel, indem die eingebornen Aegypter sich vorzugsweise dem Anbau des Landes Hingaben, was ihren Neigungen mehr zusagte. Alerandrien wurde durch die Ptole- mäer zugleich ein Hauptsitz der Gelehrsamkeit. Diese Herrscher gründeten großartige Bibliotheken im Museum und Serapeum, stellten eine Menge von Gelehrten an und dotierten ihre Stiftungen sehr reichlich. Hier trafen sich nun die Schüler des Aristoteles, die hebräischen Rabbinen und die ägyptischen Priester, und kein Theil konnte den Einfluß des an- dern ganz von sich weisen. Wie die Juden hellenisiert wurden, ist be- kannt; die Bibel des alten Testamentes wurde griechisch übersetzt (die Septuaginta), die Juden studierten die griechische Philosophie und es fehlte nicht an Versuchen, Bibel und Philosophie in Einklang zu bringen; dagegen scheinen die griechischen Philosophen nicht viel Einsicht in die heiligen Bücher der Juden genommen zu haben, wenigstens zeigen sich kaum einige Spuren, daß griechische Schriftsteller von dem Inhalte der ältesten Urkunde des Menschengeschlechtes etwas wußten. Dies hinderte theils der hellenische Stolz, der seine Bildung für die höchste ansah, theils der von Alexander eingeführte Grundsatz, die Götter aller Na- tionen zu ehren und jeden Kult zu pflegen, womit alle Menschen und alle Götter zufrieden sein könnten; nur die Bibel, der Glaube an Einen Gott, paßte nicht in das alerandrinische Pantheon, und die Lehren der Bibel mußten die griechischen Philosophen zurückstoßen, welche entweder gar nichts glaubten oder der hergebrachten Vielgötterei, der Weltreligion, huldigten. Die Genialität der alten Griechen mangelte den Alexan- drinern, zumal die Verhältniffe und Bedürfnisse der Zeit ganz andere ge- worden waren; die Poesie war Hof- und Kunstpoesie, vorherrschend Sache der Unterhaltung, die Redekunst Rhetorik, die Geschichtsschrei- bung sammelte, ordnete und kritisierte. Der Grammatiker aber besorgte gute Abschriften der Klassiker und versah sie mit Scholien. Ausgezeichnetes dagegen leisteten die alerandrinische» Gelehrten in der Geographie, Ma- thematik und Astronomie; Eratosthenes maß bereits einen Meridiangrad, Hipparch galt als der größte Astronom des Alterthums und Euklid ver- faßte seinen bis auf unsere Zeit gebrauchten geometrischen Lehrgang. Eben so berühmt war die medizinische Schule in Alerandrien, wo Hippo- 13*

10. Bd. 2 - S. 270

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
270 Erstes Kap. Bürgerlicher Zustand. Die Perser selbst handelten zwar wenig, aber sie verzehrten viel, und erleichterten den inneren und Durchgangs-Handel durch An- legung von Straßen, Caravansereien und verschiedene Begünstigung. Baktra und Marakanda (Samarkand) waren die nördlichen Stappelpläze. In Süden behauptete Babylon seinen alten Ruhm; doch nahm der Handel auf dem perfischen Meerbusen ab, weil die Perser, um die Hauptstädte (*) ihres Reiches vor der Möglichkeit des Ueberfalls durch eine feindliche Seemacht zu bewahren, die Schiff- fahrt auf dem Tigris durch Aufführung ungeheuerer Steindämme hemmten. Alexander $1. zerstörte dieselben wieder, jedoch nicht voll- ständig. §. 27. Griechischer. Was wir schon im ersten Zeiträume von der Lage des eigentlichen Griechenlands, von den griechischen Inseln und Kolonieen (B. I. S. 164. ff.), dann von der Bekanntschaft mit den Scythen, endlich von dem ältesten Handel der Griechen (B. I. S. 249) gesagt haben, enthält den vorläufigen Uebcrblick über die Lebhaftigkeit und den Umfang desselben. Doch erhielt er erst in diesem Zeiträume, mit der politischen Macht des Volkes, seine große Ausbreitung und später durch die macedonische Macht einen gesicherten Gang. Aber verschiedene Ursachen bewirkten, daß Griechenland niemals eine den Vorthcilen seiner natürlichen und politischen Lage angemes- sene Handelsgröße erreichte. Den einzelnen Freistaaten, woraus es bestand, schien immerdar die Freiheit, und nicht der Handel, der wichtigste Punkt. Die mancherlei Mittet, wodurch man in neue- ren Zeiten die Industrie zu hebe«, zu leiten, und bis auf's höchste einträglich zu mache» versteht, waren meist noch unbekannt. Man dachte noch nicht daran, eine jede Kraft des Bürgers zu Geld an- zuschtagen, und die Industrie blos als Staatskapital zu betrachten, welches nach Möglichkeit zu nüzen sey. Auch im Handel war die Freiheit vorherrschend, und daher oft die Privatspekulation dem all- gemeinen Interesse uachtheilig. Desgleichen sahen die Bürger für sich die Erwerbung nicht als den Zweck ihres Dascyns an. Die öffentlichen Angelegenheiten beschäftigten sie mehr, als ihre häusliche Oekonomie, und Feldbau däuchte ihnen edler, als Kunstfleiß. Ja es schien verächtlich, sich den mechanischen Verrichtungen der Gewerbe zu unterziehen, und meist wurden nur Sklaven dazu gebraucht. Doch waren nicht bei allen Staaten dieselben Begriffe herrschend. Demo- (*) Auch Susa am Choaspes, der durch einen Kanal mit dem Tigris in Verbindung siand, war in solcher Gefahr.
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