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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 31

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Hafen Schiffahrtsanlagen wurden nach der Gründung des Reichs mit einem Aufwand von 400 Mill. Mark neu geschaffen, jene Londons find teilweise veraltet. Im Jahr kommen und gehen über 15 000 Seeschiffe und an 18 000 Flußschiffe. Die Haupteinfuhr bilden Kolonialwaren (namentlich Kaffee), Getreide, Häute, Kohlen und Petroleum. England, Nordamerika, Brasilien und Afrika find seine Hauptverkehrsländer.] Linienschiff >, Thüringen". Auch bei der Kriegsmarine haben die letzten Jahre eine außerordentliche Vergrößerung des Schiffskörpers und damit eine viel stärkere Bewaffnung und größere Geschwindigkeit gebracht, als man sie früher kannte. Unser Bild zeigt die „Thüringen", eines unserer neuesten Linienschiffe von 22 800 t, einer Länge von 166,5 m, einer Breite von 28,5 m und einer Tiefe von 3,2 m und einer Geschwindigkeit von 21 Knoten. 3*

2. Teil 2 - S. 42

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
42 § 22. Afrika im allgemeinen. worden und ist es auch geblieben, nachdem die „Deutsche Handels- und Plantagen-Gesellschaft der Südsee" die Nachfolgerin desselben geworden ist. Das Klima ist mild und gesund, die Vegetation eine üppige. Baum- wolle, Kokospalmen, Kaffee, Zuckerrohr und Bananen sind die Haupt- Produkte; Kopra ist auch hier der wichtigste Ausfuhrgegenstand. Die 33 000 Bewohner (Polyrtesier) sind ein schöner, lichtbrauner, geistig begabter Menschenschlag; sie bekennen sich zum Christentum. Der Hafen Apia an der Nordküste der Insel Upolu(mit 1300 Einw., davon 300 Weiße) ist der Sitz des Gouverneurs und der wichtigste Platz für den deutschen Handel. Afrika. §22. Afrika im allgemeinen. N. Kap Blanco 10/37. — S. Nadelkap 20/35. — 0. Kap Guardafui*) 51/12. — W. Kap Verde 342/15. 1. Größe, Gestalt und Grenzen. Afrika, fast 30 Mill. qkm groß (dreimal Europa), nur durch die schmale (noch dazu jetzt durch- stochene) Landenge von Suez an Asien gehängt, ist der abgeschlossenste Erd- teil der Alten und Neuen Welt. Es besteht aus einem s. sast gleichseitigen Dreieck und einem schief nach Nw. daraufgesetzten, ungleichseitigen Viereck. Der Äquator durchschneidet es fast in der Mitte, so daß volle 3/4 der heißen Zone angehören. Im N bespült es das Mittelmeer, im O. der Indische, im W. der Atlantische Ozean, im S. stoßen beide zusammen. 2. Wagerechte Gliederung. Die umgebenden Meere greifen fast gar nicht in den Erdteil ein; die einzigen bedeutenden Einbuchtungen sind im O. der Busen von Guinea und im N. die beiden Syrien. Daher fehlen Halbinseln fast ganz, da die Berbern im N. und die Somal- Halbinsel im O. kaum als solche zu bezeichnen sind. Auch Inseln von Bedeutung, außer Madagaskar im So., fehlen. Afrika ist darum der am wenigsten gegliederte Erdteil (1:47) und seit alten Zeiten bis zum heutigen Tage wenig zugänglich. 3. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Die Er- Hebung Afrikas entspricht der Gliederung; sie ist einförmig und bildet eine geschlossene Masse, ein gewaltiges Hoch-oder Tafelland, das in steilen *) So genannt wegen der Abweichung der Magnetnadel von der Ns.-Rich« tung. — „Hütet euch" nämlich vor den Stürmen.

3. Teil 2 - S. 49

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 24. Der Sudan. 49 3. Kultur. Die Flußgebiete haben üppigen tropischen Pflanzen- wuchs, besonders Palmen, im Gebiet des Senegal und Gambia gedeiht die Gummi-Akazie, deren Harzausschwitzung das Klebgummi (gumrai arabicum) liefert. Es wird Getreide, Baumwolle und Indigo angebaut; die Erdnuß liefert nach der Provence in Frankreich feines Öl, das dem dortigen zugesetzt wird; die Kolanuß, welche von den Eingeborenen gekaut wird, ersetzt mit ihrem rosaroten Saft den Kaffee. Rind- und Pferdezucht wird getrieben, der Handel, z. B. mit dem Salz der Wüste, steht seit der Herrschaft des Islam in Blüte. Einige Negerstämme sind auch sehr geschickt in manchem Gewerbe. 4. Staatliche Verhältnisse, Bevölkerung und Städte. a) Das Küstengebiet des Südens bis Kap Palmas heißt Ober- guinea und zerfällt in die von den ersten Händlern so genannten Ab- schnitte: Sklaven-, Gold-, Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra Leone-Küste. Hinter der sandigen Küstenlinie erstrecken sich weite Lagunen von geringer Tiefe, an welche sich tropisches Marschland anschließt. Die ganze Küste ist im Besitz der Europäer, welche zahlreiche Faktoreien (wichtigster Handelsgegenstand Palmöl) hier angelegt haben. Haupthandelsplatz ist das englische Lagos im unteren Nigergebiet. Etwa in der Mitte liegt das deutsche Gebiet von Togo. Landeinwärts liegen volkreiche, despotisch regierte Negerstaaten, welche den Islam nicht angenommen haben: das Reich der kriegerischen Aschanti und das Reich Dahome, das Frank- reich sich unterworfen hat. Am Kap Palmas wohnen die Kru-Neger, wichtig deshalb, weil sie allein von allen Stämmen zur Arbeit bei den Europäern sich verdingen. Nw. von diesem Kap liegt die Negerrepublik Liberia und die englische Kolonie Sierra-Leone mit der Hauptstadt Freetown, beide ursprünglich von menschenfreundlichen Amerikanern um 1820 für befreite Negersklaven der Vereinigten Staaten gegründet, aber ohne feste Ordnung. d) Senegambien, nw. von Oberguinea, ist vom Kap Verde bis zum Niger und Tfadsee in französischem Besitz; Hauptstadt St. Louis. An der Küste liegt Portugiesisch-Guinea und das englische Gambiagebiet. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, daher starke Ausfuhr in Gummi und Öl. c) Das Innere des Sudan wird von Negervölkern (Sudan heißt auf deutsch schwarz) bewohnt, welche Ackerbau und Viehzucht treiben. In das Nigergebiet sind aber im Mittelalter mohammedanische Fulbe (oder Felatah), von etwas hellerer Farbe, von N.her eingedrungen, Haben die Neger unterworfen und mehrere Staaten gegründet. Die hier wichtigste Stadt ist Timbuktu, von Frankreich in Besitz genommen, Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mafhmmt" Ii. Teil. 4

4. Teil 2 - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. 57 2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch- Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen- land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar, dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor- gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland, so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu seiner Mündung beibehält. W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor- gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um- geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich. Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo. 3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge- langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts- temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter herrscht besonders Trockenheit. 4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder. Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal, Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger. Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.

5. Teil 2 - S. 60

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 § 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. Hl* Deutsch-Kamerun. 1. Lage und Grenzen. Die N.-Grenze des deutschen Kamerun, das seinen Namen von einer weiten Bucht in der Mitte der Küste hat, be- ginnt am Rio bei Ney, zieht in nö. Richtung bis zum Tsad-See, dessen Südufer sie trifft, und begleitet ihn bis zur Mündung des Schari. Da- mit ist Deutschland der Zugang zu dem großen sudanischen Binnensee gewahrt. Die O.- und S.- Grenze stößt an französisches Gebiet. Das ganze Land umfaßt etwa 495 000 qkm, kommt also an Ausdehnung dem Deutschen Reiche fast gleich. 2. Bodengestaltung und Bewässerung. Hart am Meere erhebt sich der 4000 m hohe vulkanische Kamerun-Berg, bei den Einheimischen Mongo-ma-Loba, d. i. Götterberg, genannt, mehr ein ganzes Gebirge als ein Berg; die gesamte übrige Küste ist flach und viel- fach sumpfig. Sö. von dem Kamerun-Berge schneidet der einem Ahorn- blatte ähnliche Kamerunbusen tief in das Vorland ein. Zahlreiche Flüsse, den Busen mehr und mehr zubauend, münden hinein. Be- deutender sind diejenigen in Südkamerun, z. B. der Njong. Doch sind alle Flüsse nur so weit, als die 60 — 70 km breite Küstenebene reicht, schiffbar. Denn nach dem Innern zu folgt das mittelafrikanische Hoch- land, aus dem sie in zahlreichen Stromschnellen herabstürzen. Nach dem Benue zu steigt dies Hochland zum Bergland von Adamaua an. 3. Klima und Kultur. Das Klima des Küstenlandes ist tropisch heiß und feucht, daher für Europäer ungesund. Das Hochland ist kühler und darum gesunder, ebenso die höher gelegenen Teile des Kamerun-Berges. Während an der Küste, besonders im Übergang zum Hochland, dichter Urwald vorherrscht, Kakaobäume und Kokospalmen, Kaffee und Tabak angepflanzt werden, beginnen im innern Hochland die Savannen, auf denen Büffel- und Antilopenherden weiden. In den Wäldern finden sich die großen Affen, Schimpanse und Gorilla, sowie zahlreiche Elefanten und große Wildschweine. Obwohl der Plantagenbau von Jahr zu Jahr wächst, ist doch der Handel in dieser Kolonie über- wiegend. Die wichtigsten Ausfuhrerzeugnisse sind Palmkerne, Palmöl, Kautschuk, Kakao, Ebenholz, Rotholz und Elfenbein. Das Fehlen von Straßen und Lasttieren erschwert und verteuert den Verkehr und Handel sehr. 4. Bevölkerung und Ortschaften. Die Zahl der Bewohner von Kamerun schätzt man auf 3,5 Millionen (also auf 1 qkm 7). Sie gehören im S. meist zu den Bantu-Negern; nur im N. wohnen, den Bantu feindlich gesinnt, Sudan-Neger, die jenen erheblich überlegen sind.

6. Teil 1 = Grundstufe B - S. 37

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 37 Deutsche Faktorei am Kamerun. Togoland, die kleinste unter den deutschen Besitzungen, ist gut be- völkert und wichtig für den Handel mit Palmöl und Palmkernen. Kamerun, die wichtigste deutsche Besitzung in Westasrika, ist mit dem weiten Hinterlande so groß wie das Deutsche Reich und reicht bis zum Tsadsee. Unweit der Nordwestküste erhebt sich das Kamerüngebirge, das höchste Gebirge von Westafrika. An der Küste und um den schiffbaren Kamerünfluß liegt ein sumpfiges Niederungsgebiet mit üppiger tropischer Pflanzenwelt. Dann steigt das Land stufenförmig zu dem vielfach noch unbekannten innern Hochlande empor. — Die Bewohner gehören zu den Bautunegern, die ertragreichen Binnenhandel mit Palmöl treiben und ihre Äcker von Frauen und Sklaven bestellen lassen. Das Christentum hat bereits Eingang unter den Schwarzen gefunden. Am Kamerünfluß und an der Küste deutsche H andelsuied erlassuu g en, die immer mehr emporblühen. Der Sitz der Regierung ist Bn-ea. Ii. Mittelafrika. Mittelafrika umfaßt den n. tropischen Teil des südafrikanischen Hochlandsdreiecks. Das Hochland steigt stufenförmig zu einer von Fieberluft überlagerten Küsteuuiederung hinab. Der w. Teil der Hochfläche ist größten- teils erfüllt von dem riesigen Becken des Kongo. Er ist sehr wasserreich, mit vielen Stromschnellen und Wasserfällen und fließt durch Savannen und große Urwälder. Die undurchdringlichen Walddickichte mit ihren Baum- riefen, Schlingpflanzen und dem dichten Unterholz haben nur noch in Süd- amerika und Indien ihresgleichen. Die Ströme haben natürliche Wege durch diese Waldwildnisse gebahnt, und an ihren Ufern entlang erzwingt sich der

7. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 72

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
72 Die koloniale Stellung der europäischen Mächte. die Rücksicht aus die Lage unserer Industrie, nach Gebieten^uns umzusehen, aus denen wir nicht verdrängt werden können. Freilich müssen die Bewohner der Tropen- kolonien durch geeignete Erziehung für europäische Jndustrieerzeugnisse erst ausnahms- fähig gemacht werden. Der Besitz von Kolonien erscheint auch vom Gesichtspunkte des deutscheu Handels aus sehr vorteilhaft. Dieser hat sich von 9,7 Mill. Mk. i. I. 1890 bereits auf 140 Mill. Mk. i. I. 1908 gesteigert, also im Verhältnis von 1 : 14^/z. Ein Volk von so großer Zahl und so hochentwickelter Kultur wie das deutsche^ hat das Recht und die Pflicht, seine Trieb- und Lebenskraft auch auf außereuro- päischem Boden zu betätigen. „Ein Volk, das darauf verzichtet, den eigenen Geist und die eigene Art zur Geltuug zu bringen in dem vielfarbigen Bilde menschlicher Kultur, versäumt seine Pflicht nicht nur gegen sich selbst, sondern auch gegen die Menschheit" (Dietrich Schäfer). Endlich ist die Weltmachtstellung Deutschlands nicht zum geringsten Teile auch durch dessen Kolonialbesitz verbürgt. X A. Afrikanische Kolonien. 1. Togo. Togo ist zwar unter unseren afrikanischen Kolonien die kleinste — sie hat ungefähr die Größe Bayerns —, erfreut sich aber der dichtesten Bevölkerung (1 Mill. E>, 11 auf 1 qkm). Zudem sind die Togoneger der küstennahen Gegenden, die Ewe, friedfertige und fleißige Ackerbauer. An Kulturerzeugnissen kommen vor allein Mais und neuesteus auch, Baumwolle, die dort Volkskultur ist, in Betracht. Für die Ausfuhr liefern aber weitaus die größten Werte Kautschuk und Olpalmenprod ukte (Palm- öl, Palmkerne). Die Olpalme gedeiht vortrefflich in der Küstensavanne, während in den Wäldern des gebirgigen Hinterlandes, das übrigens nur selten 1000 m Höhe erreicht, die Gnmmiliane auftritt, deren Milchsaft das Kautschuk liefert. Man beginnt übrigens, Kautschuk auch auf Plantagen zu gewinnen^). Von den Ein- fuhrartikeln stehen dem Werte nach an erster Stelle Baumwollgarne und -gewebe; ansehnlich ist ferner die Einfuhr von Baumaterialien und Eisenwaren, leider auch von Spirituosen. An dem gesamten Warenhandel (1907 — 12j/2 Mill. M.j ist Deutschland mit 3/5 beteiligt. Er liegt größtenteils in den Händen von Ham- burger und Bremer Firmen, die an der Küste ihren Sitz haben. Ein dauernder Aufenthalt von Europäern ist übrigens des tropischen Klimas wegen ansge- schlössen. Ein großer Nachteil für Togo ist feine wenig günstige Verkehrs- lage. Seine Küstenlänge beträgt nur 50 km, die Küste selbst ist flach und hafenlos und wird von einer furchtbaren Brandung umtobt, so daß die Landung von Personen und Waren nur mit Booteu erfolgen kann. Dazu ist das Mün- dungsgebiet der beiden Grenzflüsse Mono und Volta im Besitze fremder Mächte. Die Monomündnng ist französisch, die Voltamündnng wie überhaupt, der ganze Lauf des Volta ist englisch. ') Ausfuhr 1907: Kautschuk . . . 1 095 000 M. Mais . . 1 199 000 M. Olpalmenprodukte 1399 000 „ Baumwolle 231000 „

8. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 67

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Nordafrika. 67 Allsfuhrplatz für Kautschuks und Erdnüsse2), und Timbuktu am Oberlauf des Niger, der Mittelpunkt zahlreicher Karawanenstraßen. Den Engländern gehören die Sierra Leone-Küste mit Freetown (fritaun), das Reich der Afchanti und Nigeria; dieses umfaßt das untere Nigergebiet und er- streckt sich bis an den Tsadsee. Hauptort ist Lagos, der bedeutendste Platz der ganzen Guineaküste. An der Küste von Oberguinea die Negerrepublik Liberia. Togo. Größe und Bevölkerungszahl. Die an der Küste von Oberguinea zwischen 6° und 11° n. Br. gelegene deutsche Kolonie Togo hat einen Flächeninhalt von 87 000 qkm. Sie ist also etwas größer als Bayern und hat 1 Mill. Einw., was eine Dichte von 11 Einw. auf 1 qkm ausmacht. Togo ist die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie in Afrika. Verkehrslage. Togo hat eine Küstenlänge von nur 50 km und wird im W- von dem englischen Aschantiland, im O. von dem französischen Dahome umklammert; dazu ist die Küste flach, hafenlos und durch die gewaltige Brandung (Calema) gefahrvoll. Endlich gehört der Unterlauf des Volta, der mit Dampfern befahrbar ist, dem englischen, der Unterlauf des Mono dem französischen Nachbar- gebiet an. Durch die Eisenbahnen Lome—palime (120 km) und Lome— Ätakpame (180 km) sowie eine Landungsbrücke in Lome wird wenigstens ein Teil der Verkehrsschwierigkeiten behoben. Im ganzen erscheint die Berkehrslage der Kolonie wenig günstig. Bod engest alt, Klima und Produkte. Das Klima ist tropisch. Die beiden Regenzeiten treten mit dem höchsten Sonnenstande von April bis Juli und von September bis November ein, und die Temperatur schwankt nur wenig um 26° C. a) In der wohlbebauten und dichtbevölkerten Küstenebene gedeiht in vorzüglicher Weise die Kokos- und Ölpalme, wie denn auch Palmöl und Palmkerne neben Mais die Hauptausfuhrartikel der Kolonie bilden. Außerdem werden gebaut: Maniok, Iams und Erdnuß, neuestens, und zwar mit ausgezeichnetem Erfolg, auch Baumwolle, deren Anbau in Togo schon Volkskultur geworden ist3). b) Das gebirgige Hinterland, stellenweise mit Gipfeln bis zu 2000 m, ist mit dichtem Urwald bedeckt. Dieser liefert die Gummiliane, deren Milchsaft das Kautschuk gibt, dann die Kolanuß^) und edle Holzarten, besonders Eben- holz und Palisanderholz. 1) Kautschuk — der an der Luft sich verdickende Milchsaft verschiedener Baumarten, in Afrika besonders der Lianen. S) Erdnuß — eine Krautart, deren Samen ein feines Speiseöl geben, das vielfach dem Provencer Ol zugesetzt wird. a) Ausfuhr 1910: 1800 Ballen ä 250 kg; im Jahre 1901 noch kein Gramm. Für 1911 erwartet man 2500 Ballen Ausfuhr der Union: 1372 Mill. Ballen. 4) Die Kolanuß ist eine Frucht mit weicher Schale, die nervenstärkende Bestandteile enthält.

9. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 32

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
32 Asien. Das Innere. Ihrer Hauptmasse nach ist die Halbinsel eine Hochebene, die in Stufen zu den umgebenden Meeren absällt. Infolge des vorherrschenden Nordostpassats fallen nur wenig Niederschläge, weshalb es an Strömen fehlt; es gibt nur trocken liegende Täler, sog. Wadis. Reichlicher fließt das Wasser nur in den Küstenlandschaften, welche zeitweise Regen erhalten. — Das Klima hat stark kontinentalen Charakter; die Luft ist den Tag über oft glühend heiß, während die Nächte ziemlich kühl sind und den Tau nicht selten in Reis ver- wandeln. Abgesehen von ausgedehnteren Steppen und Oasenl), in denen die besten Reitkamele und die berühmten arabischen Pferde gezüchtet werden, teilt das Innere Arabiens ganz die Natur der afrikanischen Sahara, mit der es auch einst zusammenhing; es ist ein echtes Wüstenland. Trotzdem befinden sich auf dem nur von nomadisierenden Beduinen^) bewohnten Plateau zwei Städte von Weltruhm, die religiösen Mittelpunkte der mohamme- danischen Welt: Mekka mit dem Heiligtum der Käaba in der Hauptmoschee und Medina mit dem Grabe des Propheten. Die Küstenlande. Einen erfreulichen Gegensatz zu der Einförmigkeit der Hochebene bilden die besser bewässerten Küstenlande. Von diesen stehen unter türkischer Hoheit die Landschaften Hedschas und Jemen an der W.-Küste. Jemen liefert vortrefflichen Kaffees und die arabischen Spezereien: Balsam Weihrauch5) und Myrrhen, auch Gummi arabicum^). Das Küstenland heißt daher mit Recht „das Glückliche Arabien". Nichttürkischer Besitz. An der S.-Küste besitzen die Engländer Aden (äden), eine wichtige Dampfer- und Kohlenstation, die den Eingang ins Rote Meer beherrscht. — Das Randgebiet Oman im So. untersteht dem Jmam von Maskat, ist aber tatsächlich britisches Schutzgebiet; auch die durch ihre Perlenfischerei bekannten Bahrein-Inseln im Persischen Meerbusen sind unter englischer Hoheit, ebenso der wichtige Hafen Koweit. Bevölkerung. Die Bewohner Arabiens (nur 5 Mill.) gehören dem semitischen Stamme an und sind zum Teil Beduinen. Die durchwegs Herr- schende Religion ist der Islam. Mesopotamiens. Das Tiefland von Mesopotamien liegt zwischen der Syrisch-Arabischen Wüste und den westlichen Grenzgebirgen Persiens und bildet so eine Welt für sich. Seine Bewässerung empsängt die Ebene vom Armenischen Hochlande, wo Euphrat und Tigris entspringen. Beide Ströme folgen der Abdachung des Landes nach So., bald Oase — Wohnstätte, Rastort. s) d. h. Wüstensöhne; sie durchziehen hauptsächlich das Innere, 3) Nach der jetzt verfallenen Hafenstadt M o ch a hat eine kleine rundliche Bohnensorte verschiedener Pflanzungsländer noch heute den Namen Mokkakaffee. 4) Balsam ist die harzig-ölige Ausscheidung des Balsambaumes. 5) Er ist das Erzeugnis mehrerer Akazien. °) Ein Gummiharz. . ^ . ?) Zwischenstromland, vom griechischen mösos = mittel und potamös — Der tfluß.

10. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 70

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
70 Afrika. Pflanzenwelt. Auf den trockenen Plateaus herrscht Savannenbildung vor, die Flußgehänge bedecken fog. Galeriewälder, längs der niederschlagsreichen atlantischen Küste und in der Kongoniederung ziehen Urwälder hin. Die Aus- fuhr aus dem Pflanzenreiche umfaßt besonders Palmöls, Kautschuk, Palmkerne Erdnüsse, Kaffee, Kopal^), Farbhölzer. In der Erzeugung wichtiger Handels- pflanzen liegt die wirtschaftliche Bedeutung des Tropischen Südafrika. Die Bevölkerung besteht aus Bantu, die in den weiten trockenen Savannen- ländern, namentlich in Ostafrika, mehr Viehzüchter als Hackbauern sind. Die beständigen verheerenden Kriege hinderten die zahlreichen kleinen Negerstämme an jedem Fortschritt. Sie frönen dem niedrigsten Fetischdienst. Vereinzelt wie bei den Niam-Niam oder Sandeh im nordöstlichen Kongogebiet herrscht noch Kannibalismus. Unter den Bantu zerstreut leben noch sog. Zwergvölker. Es sind wahrscheinlich Reste der Urbevölkerung Afrikas, die sich durch sehr kleinen Wuchs, Sprache und Sitten wesentlich von den Bantu unterscheiden. Ihre Jagd- und Kriegswaffen sind vergiftete Pfeile. Das Tropische Südafrika wird von Naturvölkern bewohnt. 1. Die Küste von Niedergnmea ist ein schmaler Flachlandstreifen mit heiß- feuchtem, meist ungesundem Klima, aber mit herrlichen Tropenwäldern. Sie befindet sich ganz in den Händen der Europäer, und zwar folgen aufeinander- a) die deutsche Kolonie Kamerun (s. unten), d) Französisch-Kongo und c) das portugiesische Angola, durchwegs Handelskolonien, die namentlich Palmöl, Palmkerne, Kautschuk und Elfenbein ausführen. 2. Das Kongobecken. Das Innere des Tropischen Südafrika erfüllt großen- teils das Kongobecken (250—450 m), das durch Bodenschwellen von 800—1100 m Höhe von seiner Umgebung geschieden wird, in dem aber der Kongo und seine Nebenflüsse natürliche Verkehrsstraßen bilden. Inder Hauptsache füllt mit dem Kongo- gebiet der belgische Kongostaat zusammen (2'2/5 Mill. qkm u. 15^ Mill. Einw.). Die Hafenstadt Boma ist mit Leopoldville am Beginn der Stromschnellen des Kongo durch eine Bahn verbunden. Nyangwe ist eine Hauptstation des Innern. 3. Das Ostafrikanische Seenhochland ist ein 1000—1200 m hohes Savannenplateau aus Gneis und Granit, durchfurcht von zwei großen nord- südlichen Tälern. Am Nordrande des östlichen Trockentales (400 m), das tiie Mitte von Deutsch-Ostafrika durchzieht, liegen die erloschenen Vulkangipfel Kenia (5600 m) und Kilimandscharo (6000 m), dieser der höchste Berg Afrikas. Die zweite, in gleicher Richtung ziehende Talspalte erfüllen die großen ostafrikanischen Seen: der Njassa, dessen Abfluß, der Schire, zum Sambesi geht, der Tauganjika, der seinen Abfluß, den Lukuga, dem Flußgebiet des Kongo zusendet, und der Viktoriasee (fast so groß wie Bayern), dem der Weiße Nil entströmt. Eine ähnliche Anhäufung großer Seen findet sich nur noch im nord- östlichen Amerika und im Kaspisch-Tnranischen Becken Asiens. *) Palmöl wird von der Ölpalme gewonnen, deren Frucht öliges Fleisch hat; es findet besonders in der Seifenfabrikation Verwendung. 2) Kopal — ein Baumharz, seinem Aussehen nach dem Bernstein ähnlich; es ist für die Lackfabrikation sehr wertvoll.
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