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den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be-
trachtung anstellen.
Dritte Klaffe.
Brennbare Mineralien.
1. Die Steinkohle.
So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist
die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht
überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender
Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in
manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß
herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es
wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger-
zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen-
lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in
der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so
glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den
verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen;
es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt
hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen
gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe.
Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft
nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit-
unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es
wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein
Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der
Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden-
schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren
nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben
der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der
Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die
schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war.
Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil-
haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am
Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach-
sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in
England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver-
danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man
Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind,
so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung
obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts
davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder
sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem
Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem
Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr.
Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine
brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet
und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-
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TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Rheingegenden Aachen Schlesien England Belgien England
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Freiburg
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen.
Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle.
4$. Die Entwässerung.
Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug.
Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden.
In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben.
In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte.
In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.
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Geschichte der Griechen.
27
bei ihnen ein. Ebenso vertheilte er die Einwohner in 12 Ortschaften und baute die Burg Cekropia, die Grundlage Athens.
Kadmus aus Phnizien (. 9, 3) soll die Burg Kadmea in Kadmus. Botien und somit Theben gegrndet haben. Er brachte die phni-zische Buchstabenschrift nach Griechenland und lehrte die Bewohner die Kunst, Erze aufzusuchen, zu schmelzen und zu benutzen.
Danaus floh vor seinem Bruder Aegyptus und gelangte mit Danaus. seinen 50 Tchtern nach Argos, wo der letzte Nachkomme des Jnachus ihm die Regierung berlassen mute. Bald darauf erschienen die 50 Shne des Aegyptus, welche ihren Oheim um die Hand der Tchter baten. Danaus erfllte ihren Wunsch, gab aber insgeheim,
um sich an seinem Bruder zu rchen, seinen Tchtern Dolche und bewog sie ihre Männer zu tdten. Nur die Hypermnestra verschonte ihren Gemahl, den Lynkeus, und dieser soll dann den Danaus getdtet haben. Zur Strafe ihres Frevels muten die Danaiden in der Unterwelt Wasser in ein durchlchertes Fa schpfen.
Pelops warb in Elis um die Hand der Knigstochter Hippodamia, Pelops, und erhielt sie nebst der Knigswrde. Er dehnte seine Herrschaft der Olympia und Arkadien aus, grndete das argivifche Reich und verlieh der ganzen Halbinsel in der folgenden Zeit den Namen Peloponnes.
. 9. Sie griedlifcfie leroeii^if.
Vom 14. bis 12. Jahrhundert v. Chr. gab es in Griechenland fr Männer von Mut und Thatkraft gar mannichfache Gelegenheit, Griechische sich auszuzeichnen. Da galt es Ruber und wilde Thiere auszurotten,
geraubte Jungfrauen zu erlsen, die Schwachen und Bedrngten zu schtzen, oder freiwillig auf Abenteuer auszuziehen. Solcher Helden-geschichten wei die griechische Sage gar viele zu berichten und ver-herrlicht alle Heroen nicht nur durch Ruhm, sondern auch durch eine gtterhnliche Verehrung nach ihrem Tode. Wir wollen einige er-zhlen und mit dem grten Heroen, dem Trger der hchsten Krperkraft, mit Herkules beginnen.
1. Die Herkules-Sage.
Herkules, der Sohn Jupiters und der Alkmene, wurde schon Herkules als von frhester Jugend von Juno, der Gemahlin Jupiters, mit leiden-schaftlichem Hasse verfolgt, weil diese auf Alkmene eiferschtig war. verfolgt Schon bei der Geburt des Herkules zeigte sie sich feindselig. Jupiter hatte ihr nmlich geschworen, da der Knabe, welcher an einem be-stimmten Tage das Licht der Welt erblicke, die Herrschast der alle
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80
Zweiter Abschnitt.
Mittheilung reizte den König zu fragen, wem Solon die zweite Stelle zutheile. Solon entgegnete: Nach Tellus sind Kleobis und Biton die glcklichsten: beide Jnglinge besaen, was sie bedurften, und hatten dazu noch eine solche Krperkraft, da sie mehrmals in den ffentlichen Spielen als Sieger gekrnt wurden. Zu all dem fanden sie zuletzt noch ein glckliches Ende. Als einst die Argiver das Fest der Juno feierten, mute die Mutter der Jnglinge, welche Priesterin war, durchaus nach dem Tempel fahren. Da aber die Stiere nicht zu rechter Zeit vom Felde kamen, spannten sich die Jnglinge vor den Wagen und zogen ihn beinahe drei Stunden weit nach dem Tempel. Dort schliefen sie ein nach dem Mahle. Die Mutter aber flehte zur Gttin, sie mge ihren Shnen den besten Segen verleihen; diese erhrte die Bitte der frommen Priesterin und nahm die Shne, ohne da sie erwachten, von der Erde." Ob dieser Erzhlung fuhr König Crfus den Solon unwillig an und fragte, ob denn seine Schtze so gar nichts seien, da er gewhnliche Leute ihm vorziehe. Darauf versetzte Solon: Der Mensch ist ein Spiel des Zufalls, die Gottheit neidisch, das Glck Niemandist wandelbar. Du bist reich, mchtig und angesehen, o König, allein Mckttch.6 das macht nicht glcklich. Viele leben unglcklich bei groem Gute, und Anderen, welche kaum ihr Auskommen haben, ergeht es wohl. Dich kann ich nicht eher glcklich preisen, als bis ich Dein Ende wei; denn Vielen hat die Gottheit das Glck vor die Augen ge-halten und sie dann jmmerlich vernichtet."
Dem Könige misfielen diese Reden so ganz und gar, da er den unverstndigen Mann, wofr er Solon hielt, ungndig entlie; er sollte aber noch erfahren, wie wahr Solon geredet hatte. (S. . 14 und . 18).
Solon's Als Solon nach einer zehnjhrigen Abwesenheit heimkehrte, Ruckkehr, roqven Athener wieder in die frheren Streitigkeiten verfallen.
Vergeblich bemhte er sich, die Parteien zu vershnen; hochbejahrt, Pisistratus wie er war, trat er von den Staatsgeschften ganz zurck und be-Rannen den Rest seiner Tage in der Einsamkeit, als sich sein Freund auf, 560. Pisistratus bereits zum Herrscher von Athen ausgeworfen hatte.
. 14. Jhjijfaatus uiitf feine Srne (560510 u, Mr.).
In Athen waren drei Parteien entstanden, die sich um die Herr-Piststraws schaft stritten. Fhrer der einen Partei war Pisistratus, der sich 6ptber8t durch List in den Besitz der Macht zu setzen wute. Einst verwun-Herrschaft, bete er sich selbst und seine Maulthiere, und kam so auf den Markt
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Geschichte der Griechen.
81
gefahren, indem er vorgab, da er nur mit Mhe den Nachstellungen seiner Feinde, die ihm nach dem Leben trachteten, entkommen wre.
Er bat das Volk um eine Leibwache und erhielt fnfzig Keulentrger zu feinem Schutz. Mit Hlfe derselben besetzte er die Burg und herrschte nun der die Athener als Tyrann*) (560 v. Chr.).
Doch war feine Herrschaft noch nicht fest begrndet. Bald ge-lang es seinen Gegnern, ihn wieder aus der Stadt zu vertreiben, wird aber Indessen war auch unter ihnen die Einigkeit nur von kurzer Dauer. und Da stellte einer von ihnen, Megakles, dem Pisistratus den Antrag:
wenn er seine Tochter heiraten wollte, werde er ihm wieder zur Herrschaft verhelfen. Pisistratus nahm den Antrag an, und nun ersannen sie eine List, um den Pisistratus zurckzufhren. In Athen lebte damals eine schne Frau von ungewhnlicher Gre. Diese Frau wurde mit einer Rstung angethan und auf einem Wagen in die Stadt gefahren, wobei Herolde ausriefen: Athener, nehmt den gelangt zum Pisistratus wieder auf, den Athene selbst zurckfhrt!" Die Athener 2,(01 hielten die groe Frau fr die Gttin und nahmen den Pisistratus wieder auf.
Doch noch einmal mute dieser der Macht seiner Feinde weichen.
Er gieng auf die benachbarte Insel Euba, sammelte Truppen und Geld und kehrte im elften Jahre feiner Verbannung nach Attika Abermals zurck. Seine Feinde zogen ihm mit einem Heere aus der Stadt entgegen, und eine Schlacht stand bevor. Da trat ein Seher an dritten Mal Pisistratus und sagte ihm den Spruch: 5urm
Ausgespannt ist jetzo das Netz und der Hamen geworfen,
Und bald strmen hinein Thunfische bei nchtlichem Mondglanz."
Pisistratus freute sich der Weissagung, und in der That, er hatte einen leichten Sieg. Er berfiel die sorglosen Feinde, als sie gerade schliefen oder beim Wrfelspiel saen, und schlug sie in die Flucht. So gewann er zum dritten Mal die Herrschaft und regierte nun noch zwlf Jahre (bis 528 v. Chr.). Seine Regierung war fr Athen wohlthtig; er waltete mit Gte und Milde, wahrte die Sein-Regie-Solonischen Gesetze gegen ihre Feinde, verschnerte die Stadt durch run9' prchtige Bauten und veranlate eine Sammlung und Anordnung der Homerischen Gedichte, die an den Festen ffentlich vorgetragen wurden.
*) So nannten die Griechen Jeden, der sich in einem bis dahin freien Staate durch Gewalt zum Herrscher auswarf, ohne da ursprnglich mit dieser Bezeichnung der Begriff der Grausamkeit und Willkr ver-Kunden war.
Casfian's Geschichte. I. 5. Aufl. 6
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Geschichte der Griechen.
115
seines lebenslnglichen Forschens mit: 1) durch Selbstprfung wird Seme Lehre, der Mensch zum Bewutsein der eigenen Nichtigkeit geleitet; 2) die Gottheit hat an Opfern keinen Gefallen, wohl aber an guten Werken; 3) der Mensch besteht aus Leib und Seele. Die Seele ist der bessere Theil des Menschen, ein Geist, der mit mannigfachen Fhigkeiten ausgerstet ist und auf Erden ausgebildet werden soll. Die Seele ist unsterblich, der Leib vergeht; 4) Gott belohnt das Gute und bestraft das Bse; 5) der Mensch kann durch Reichtum und Ehrenstellen nicht wahrhaft glcklich werden, fondern nur durch das Bewutsein gut und redlich gelebt zu haben.
Nach diesen Grundstzen lehrte und lebte Sokrates. In seinem Hause war er ein Muster von Demut und Ergebenheit. Seine Frau Tanthippe nannte er selbst eine vortreffliche Mutter der Kinder,
allein sie zankte oft und gerne, auch der geringfgige Dinge. Einst nach einem heftigen Wortwechsel schttete sie sogar ein Gef mit Wasser auf Sokrates. Dacht' ich's doch," rief dieser aus, da auf das Donnerwetter bald ein Regen hereinbrechen msse!"
Seine freimtige Lehre und in noch hherem Grade seine Lehrweise zogen ihm Feinde und Neider zu. Der groe Haufen stellte ihn ohnedies mit den Sophisten, welche er durch feine Ironie bekmpfte, in eine Linie, und so nahm man gerne die gegen ihn gerichtete Anklage entgegen, er verachte die vaterlndischen Götter und verderbe die Jugend. Sokrates vertheidigte sich selbst und zeigte den Richtern,
wie er sein ganzes Leben dem Studium der Wahrheit gewidmet habe. Allein obwohl er nachgewiesen hatte, da die Anklage un- Sokrates wahr sei, ward er doch zum Schierlingsbecher verurtheilt. Er murrte nicht der sein Schicksal, sondern freute sich in der Unterwelt zu verurtheilt besseren Richtern und zu den gepriesenen Helden der Vorzeit zu kommen. Dreiig Tage mute er auf die Vollziehung des harten Spruches warten; denn das heilige Schiff, welches feit Theseus jhrlich nach Delos gesandt wurde, um dem Apollo die versprochenen Opfer darzubringen, war noch nicht zurckgekehrt, und so lange das-selbe abwesend war, durfte in Athen kein Todesurtheil vollzogen werden. Seine Schler kamen tglich zu ihm und suchten ihn zur Flucht zu bewegen; aber Sokrates war von der Wahrheit seiner Lehre berzeugt, wollte fr sie sein Leben lassen und uerte, ein braver Brger msse in allen Fllen sich den Gesetzen des Staates unterwerfen. So rckte allmhlich sein Todestag heran. Seine letzte Rede, welche er im Gefngnis an seine Schler hielt, handelte von der Unsterblichkeit der Seele.
8*
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Geschichte der Griechen.
121
feindes aller Griechen, dar und forderte sie zum Beistande auf.
Nachdem er zum Oberanfhrer der griechischen Streitkrfte ernannt worden war, kehrte er nach Macedonien zurck. Er hoffte in dem kommenden Frhjahr nach Persien aufzubrechen, als er unverhofft von einem Hauptmann seiner Leibwache im Theater zu Aeg ge- Philipp wir tobtet wurde (336). Kurz vor seinem Tode hatte er das Drafelermortet3u6s zu Delphi der seinen Zug gegen Persien befragt und folgende Antwort erhalten:
Siehe, der Stier ist bekrnzt, sein Ende da, nahe der Opfrer."
Dritte Periode der alten Geschichte.
Von der
Entstehung der macedonischen Weltherrschast durch Mander den Hroen bis zur Errichtung der rmischen Kaiserwrde durch Augustus (33630 v. Hhr.).
. 25. Icpjantfc (Cec Groe (336323).
Alexander, der Sohn Philipps und der Olympias, folgte Alexanders seinem Vater in der Regierung von Macedonien. Er war 356 in der nmlichen Nacht geboren, als Herostratus, um seinen Namen der Nachwelt zu erhalten, den berhmten Tempel der Diana in Ephesus verbrannte; die Wahrsager des Orients verkndeten bei diesem Ereignisse, es sei irgendwo eine Fackel aufgegangen, welche den ganzen Orient in Brand versetzen werde. Philipp verwandte groe Sorgfalt auf die Bildung und Erziehung seines Sohnes und gab ihm den berhmten Weltweisen Aristoteles zum Lehrer. Prge dir recht ein," sprach Philipp einst zu seinem Sohne, da du nichts thust, worber du Reue empfindest." Alexander war ein wackerer Zgling des gefeierten Lehrers, befa ausgezeichnete Anlagen und ausdauernden Flei. Homers Jlias und Odyssee wute er fast ganz auswendig; er pflegte sie stets bei sich zu tragen und legte sie Abends unter sein Kopfkissen. Folgender Vers gefiel ihm am besten:
Beides, ein trefflicher König zugleich und ein tapferer Streiter."
Er bte die Krfte des Krpers und erlangte groe Ausdauer in Strapazen; den Miggang und die Vergngungen hate er, wie
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Augustus Alexander Alexander Philipps Philipps Alexanders Alexanders Diana Philipp Philipp Philipp Alexander Alexander Homers_Jlias
Geschichte der Rmer.
131
3. Campanien mit der Hauptstadt Neapel, den Stdten Capua,
Nola, Herculanum, Pompeji.
4. Umbrien auf der Ostseite der Halbinsel mit den Stdten Sena, Ariminum, Sentinum.
5. Picenum an der Kste mit Ancona.
6. Samnium, im Abruzzenlande, von Samnitern bewohnt, mit den Stdten Beneventum und Caudium.
Unteritalien, wegen seiner vielen griechischen Kolonien Gro-griechenland genannt, umfate die Landschaften Lucanien (mit der Stadt Sybaris), Bruttium, Apulien (mit den Orten Cann und Venufia) und Calabrien (mit den Stdten Brundusium und Tarent). Auf teilten sind die Städte Messana (Messina), Syrakus, Agrigent,
Panormos (Palermo), Segesta bemerkenswert!).
. 27. 2)ie Sage uoni Ursprnge rfee Sfaicf Horn.
Aus dem Brande von Troja (1184) rettete Aeneas seinen Aeneas, dem Vater Anchises und seinen Sohn Askanius. Seine Frau Creusa gieng bei der nchtlichen Flucht verloren. Die Geretteten bestiegen nen, ein Schiff und fuhren nach Westen, wo sie nach mancherlei Aben-teuern in Latium an der Mndung der Tiber landeten. Anchises war unterwegs gestorben und auf der Insel Sicilien begraben worden. Der rmische Dichter Vergilius, ein Liebling des Kaisers Augustus, hat die Fahrt des Aeneas und seine Schicksale in Italien in dem berhmten Heldengedicht Aeneis", welches der homerischen Odyssee und Jlias nachgebildet, gar anmutig seinen Landsleuten und der Nachwelt erzhlt.
Der König der Latiner soll dem Aeneas seine Tochter Lavinia landet wjta-zur Frau gegeben und Askanius eine Stadt am Albaner-Berg, Alba Longa, erbaut haben, wo vierzehn Nachkommen dieser Familie als König von Könige herrschten. Der vorletzte König von Alba Longa hatte zwei ^ba Longa Shne, den Numitor und Amulius. Der jngere Bruder Amulius
Jupiter, am Fue desselben das Forum, wo Volksversammlungen und Gerichte gehalten wurden. Der Palatinus ward seit Augustus die Residenz der Kaiser, wo auch Nero sein goldenes Haus baute <vergl. unten). Berhmte Pltze waren noch die Rennbahn, der Circns maximus, der Campus Martius zu gymnastischen und kriegerischen Uebungen; berhmte Gebude das Theater und die Curie des Pompejus, wo Csar ermordet ward; auerdem gab es viele Thermen (Bder), Porticus (Sulenhallen), Basiliken, Obelisken, Wasserleitungen, und in der Umgebung Roms Grabmonumente, Villen und Anlagen aller Art.
9*
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Extrahierte Personennamen: Creusa Augustus Lavinia Alba_Longa Augustus
66
Zweiter Abschnitt.
flohen die Mdchen, nur Nausikaa blieb und hrte die flehende An-rede des Fremdlings. Sie sprach ihren Freundinnen Mut ein, gab erquicken den dem Armen Kleider, labte ihn mit Speise und Trank und beschied ihn Odysseus, ^um Plaste ihres Vaters Alkinous. Hierauf verlie sie ihn, damit es kein Gerede gebe, wenn sie mit dem fremden Manne in die Stadt kme, und fuhr eiligst nach Hause; schon im Vorhof eilten ihre Brder herzu, spannten die Maulthiere ab und trugen die Wsche hinein Odysseus folgte bald nach; ihn fhrte die Gttin Athene selbst in der Gestalt eines Mdchens mit einem Wasserkruge zum Palast des Knigs, in welchem Alles von Gold und Silber strahlte. Im welcher im Palaste fand Odysseus die Fürsten der Phaken beim Mahle ver-^ffinouf sammelt. Flehend umfate er die Knie der Knigin Arete, welche freundliche mit Spinnen beschftigt neben dem Könige am Herde fa, bat sie, findeund Vaterland zurckzusenden, setzte sich dann nach der Sitte
als Schutzflehender auf den Herd und harrte der Antwort. Der König aber nahm ihn freundlich bei der Hand und fhrte ihn zu einem prachtvollen Sessel, auf welchem des Knigs eigner Sohn gesessen hatte. Eine Magd go dem Gaste aus goldener Kanne Wasser der die Hnde in ein silbernes Waschbecken, und nun langte Odysseus nach den vorgesetzten Speisen.
Am folgenden Tage wurden ihm zu Ehren festliche Spiele an-geordnet, die mit einem glnzenden Mahle schlssen. Bei demselben pries ein Snger die Thaten der Helden vor Troja, die Erbauung des hlzernen Rosses und den traurigen Fall der Stadt. Odysseus hrte verwundert zu, als auch seiner nach Verdienst erwhnt wurde, ohne da Jemand seine Anwesenheit ahnte. Endlich zu Thrnen gerhrt und nach der Ursache derselben befragt , erzhlte Odysseus den staunenden Zuhrern seine Herkunft, und seine vielfachen Aben-teuer, die er seit seiner Abfahrt von Troja bestanden habe. Die Phaken, der welche Alkinous gebot, waren ein ruderliebendes Volk reich beschenkt und hatten schon manchen verschlagenen Fremdling wohlbehalten auf inmatnceirt-Cie ihren wunderbaren, steuerlosen Schiffen in die Heimat zurckgefhrt, sendet wird. Auch dem Odysseus versprachen sie ihre Hlfe. Alkinous schenkte dem berhmten Gaste kostbare Gewnder und andere werthvolle Sachen und forderte die versammelten Fürsten auf, noch ein goldenes Becken und einen kupfernen Dreifu seiner eignen Gabe beizufgen. Am folgenden Tage wurden alle Geschenke auf das Schiff gebracht, und nach einem festlichen Mahle fuhr Odysseus, geleitet von den Phaken, in seine Heimat ab.
Odysseus war bald nach der Abfahrt von Scheria auf dem
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28 Zweiter Abschnitt.
Umwohnenden erhalten solle. Allein nicht Herkules, wie Jupiter gehofft hatte, sondern Eurystheus erblickte auf Juno's Gebot das Licht der Welt und ward somit Herr und Gebieter auch des Herkules, welcher spter geboren wurde. Jupiter entschdigte seinen Sohn da-durch, da er ihm Unsterblichkeit verlieh.
Schon im zartesten Alter zeigte Herkules seine gttliche Abstam-mung. Juno sandte nmlich zwei Schlangen aus, welche das Kind Tode^ efahr sollten. Sobald Herkules sie erblickte, ergriff er sie lchelnd
u^ erwrgte sie, während sein Bruder weinte und laut aufschrie. In allen Knsten sorgsam unterrichtet, bildete er feine Fhigkeiten rasch und vortrefflich aus; doch legte er schon frhe eine auerordentliche Heftigkeit an den Tag, welche ihn einst so hinri, da er seinen Lehrer Linus mit der Lyra erschlug. Dasr ward er aufs Land geschickt und ihm die Aussicht der die kniglichen Herden bertragen, ein Amt, welches in damaliger Zeit in Ansehen stand.
Herkules am Whrend er einst die Herde htend aus einem Scheidewege euewe9c'stand, nahten sich ihm zwei Gttinnen. Die eine, schn und an-mutig von Gestalt, neigte sich zu ihm hin und bot ihm Befreiung von allen Mhseligkeiten und Rettung aus allen Gefahren an, wenn er sich ihrer Leitung berlassen wolle; die andere, mehr ernst als schn, wrdevoll und bescheiden, versprach ihm dagegen Ehre und Ruhm bei Menschen und Gttern, wenn er ihr folgen und den Ge-fahren und Mhseligkeiten des Lebens sich unterziehen werde. Her-kules erblickte in der ersten Erscheinung die Gttin der Freude und Lust, in der andern die Tugend, und rasch reichte er der letzteren seine Hand. Seine auerordentliche Strke und Gewandtheit machten ihn zum Dienste der Tugend und Ehre besonders geeignet.
Den ersten Beweis seiner Tapferkeit gab er dadurch, da er einen Lwen tdtete, welcher am Cithron die Herden des Knigs Thespius schdigte. Darnach befreite er seine Geburtsstadt Theben von einem schimpflichen Tribut, welchen ihr die Bewohner von Orcho-menos auferlegt hatten, und zwang diese ruberischen Nachbarn, knftig denselben Tribut an Theben zu entrichten. Juno, ausgebracht der den Ruhm des heranwachsenden Helden, veranlate den König Eurystheus, Auf Befehl die ihm durch Jupiters Schwur gewordene Oberherrschaft der Her-Eurystheus ^ules zu benutzen und denselben aufzufordern, da er komme und vollbringt er ihm diene. Unwillig begab sich Herkules zum Orakel nach Delphi 12 8tr6eiten' und erhielt die Antwort, da er 12 von Eurystheus ihm auferlegte Abenteuer bestehen msse, dann werde er unsterblich sein. Mit Wider-
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