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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 202

1894 - Dresden : Ehlermann
202 Neues Deutsches Reich. — § 64. Das Ausland. Vierter Zeitraum (Dritter Zeitraum der Neuesten Geschichte). Von der Begründung des neuen deutschen Reiches bis zur Gegenwart. 1871 — 1893. § 64. Das Ausland nach Begründung des Neuen Deutschen Reiches. I. Frankreich. Das schwer heimgesuchte Frankreich wird durch innere Unruhen noch mehr erschüttert. Die zuchtlose Menge bemächtigt sich im Februar 1871 der Herrschaft in Paris, proklamiert die „Kommune“, die ideale Staatsform der Umsturzmänner, und wirft die Brandfackel in die öffentlichen Gebäude,* um in der Asche der Stadt sämtliche Denkmäler der Kultur zu begraben. Erst im Mai 1871 gelingt es der Versailler Regierung, des Aufstandes Herr zu werden. Die Parteien der Republikaner, Legitimisten, Orleanisten und Bonapartisten ringen mit einander um die Herrschaft. Oftmaliger Wechsel der Präsidenten (Thiers, Mac Mahon, Grevy, Carnot). Einigkeit nur im Rachedurst. Der Ruf nach „Revanche1-, wie er zum öfteren noch bei Lebzeiten Gambettas (f 1882) und später unter dem herrschenden Einfluss Boulangers (1886) erhoben wird, hält die deutschen Schwerter kampfbereit. — Die innere Fäulnis deckte in neuester Zeit der Panamaprozess auf. Ii. Spanien. Der zum König von Spanien erwählte zweite Sohn Viktor Emanuels Amadeus legt bei der Zerrissenheit der Parteien (greuelvoller Karlistenaufstand im Norden, die Kommune im Binnenlande) bald die Krone nieder. Alfons Xii., Sohn der Isabella, wird durch das Pronun-ciamento eines Generals auf den Thron erhoben. Nach seinem Tode (1885) übernimmt dessen Gemahlin die Regentschaft für dessen nachgeborenen Sohn Alfons Xiii. Iii. Italien. Durch die deutschen Siege wird, wie früher Venetien, so jetzt Rom dem jungen Königreich gewonnen. Nach Umwandlung Frankreichs in eine Republik rückt Vik- * Die Tuilerien (noch heute ein Trümmerhaufen), das Stadthaus, der justizpalast u. a. Die Statue Heinrichs Iv. wird in die Seine geworfen; die Vendomesäule umgestürzt.

2. Neuere Geschichte - S. 25

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Der Abfall der Niederlande non Geographisches Bild der Pyrenäischen Halbinsel. Der Abfall der Niederlande ist eine politisch-kirchliche Be- wegung; in der Bildung von Spaniens erdrückender Weltmacht und in der Ausbreitung der reformierten Kirche in den Nieder- landen hat sie ihre letzten Gründe. 1. Durch die Einigung Castiliens und Aragons und die Befestigung der königlichen Macht in beiden Ländern. — Die pyrenäifche Halbinsel bestand am Ansgang des Mittelalters aus 5theilen: den Königreichen Portugal, Navarra, Castilien, Aragon und Granada, dem letzten Rest der Maurischen Herrschaft. Im Eingang der neuen Zeit Streben nach Einigung der verschiedenen Theile. Ferdinands des Katholischen von Aragon (König seit 1479) Vermählung mit der hochbegabten Jsabella, seit 1474 Königin von Castilien, der Schöpferin von Spaniens Aufschwung. In Castilien stellte sie Sicherheit und Ordnung gegen den wege- lagernden Adel her, beschränkt die übermächtigen Granden, ver- bindet die Großmeisterwürde der drei großen Ritterorden (von St. Iago, Aleantara, Calatrava) mit der Krone, weckt Bürger- freiheit, Städteleben, Handel, strebt aber auch nach absoluter kirch- licher Einheit. Neue Einrichtung der Inquisition, zunächst gegen die Juden; Jsabellas Beichtvater Thomas de Torquemada Groß- inquisitor; nutol cla fe; 1492 Vertreibung der Juden, deren 1555 - im A. Spaniens steigende Macht.

3. Neuere Geschichte - S. 47

1869 - Mainz : Kunze
Iv. Die englische Revolution bis 1688. Geographisches Bild von Großbritannien. Aus der Vorgeschichte von Heinrich Viii bis zu den Stuarts 1509 —1603► Aus den furchtbaren Bürgerkriegen des fünfzehnten Jahr- hunderts, den Kämpfen der beiden Rosen von Jork und Lan- caster gieng mit der Thronfolge des Hauses Tudor (mit Heinrich Vii 1485—1509) das englische Königthum mächtiger als je, das Parlament geschwächt hervor. Die Macht des Adels, dessen Blüthe auf den Schlachtfeldern lag, sinkt, der Bürgerstand hebt sich. — A. Die Deformation in England. Ursprung, Fortgang, Unterdrückung. Heinrich Viii (1509—1547), in der auswärtigen Politik längere Zeit berathen von dem Cardinal-Legaten Thomas W olsey, Erzbischof von Jork, betrieb theils aus politischen Motiven (um sich mit Franz I von Frankreich gegen die Uebermacht Karls V im zweiten Krieg zu verbinden), theils aus persönlichen (wegen der beabsichtigten Ehe mit Anna Boleyn) die Ehescheidung von seiner Gemahlin (der Wittwe seines verstorbenen Bruders Arthur) Katharina von Aragon, Karls V Tante (starb 1536). Ver- weigerung des Dispenses durch Pabst Clemens Vii, Sturz Wolseys 1529, (starb 1530). Lossagung von Rom im Ein- verständniß mit dem Parlament, doch ohne Aeudernngen im Dogma. Bildung einer abgeschlossenen anglikanischen Landes-

4. Geschichte des Mittelalters - S. 99

1870 - Mainz : Kunze
y ix > *} **j i würde belehnt, den größeren Theil Oberitaliens unter seine Herrschaft.y. ■■■ bringt. An ihre Stelle treten 1450 die Sforzas gegen den Volks-'ff willen und ohne den deutschen Kaiser zu befragen. — 5) Das 13. Jahr- ^ -/^- hundert ist Genuas goldnes Zeitalter durch den Handelsaufschwung in und nach den Kreuzzügen und nach dem siegreichen Ausgang des überhundertjährigen Kampfes mit Pifa um den Besitz Sardiniens, Cor- sicas und Elbas. Innere Parteifehden vor altem brachen die Macht der stolzen Stadt (Genova la superba) dergestalt, daß sie sich ab- wechselnd unter die Herrschaft auswärtiger Mächte (Neapels, Frank- reichs, Mailands und wieder Frankreichs) stellte. Seit 1339 die Ein- führung eines lebenslänglichen Doge. — 6) Venedig (Venezia,X*- — s. üb. seinen Ursprung ob. S. 18), seit 809 auf der Insel Malta, •••*••• blühte gleichfalls vor allem durch die Kreuzzüge auf. Seine Bethei- ligung am vierten Kreuzzug, s. ob. S. 69. Bedeutende Besitzungen in Istrien, Dalmatien, Griechenland (u. a. Candia); Ausbreitung in der Lombardei am Ende des 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts — die Glanzzeit der Seerepublik. Cypern seit 1489 venetianisch ^ (Katharina Cornaro, s. ob. S. 67). Venedig jahrhundertelang Stapel- platz des Welthandels. Sein Sinken durch die Fortschritte der Os- manen im Mittelmeer und durch die Entdeckung des Seewegs nach Ostindien. — Seine Verfassung, anfangs demokratisch, oann monarchisch, wurde seit dem 13. Jahrhundert (1297) zu einer strenggeschlossenen Oligarchie. B. 'Frankreich. Das Haus der Capetinger verfolgte fein Ziel, die Macht der Krone zu mehren, die Vasallenmacht zu schwächen, mit strenger Con- seguenz. Vereinigung d°r Grafschaften Toulouse, Poitou, Auvergne, Nord-Provence mit der Krone durch Philipp Iii 1271. Ihre höchste, fast unumschränkte Macht erreichte die Dynastie mit Philipp Iv dem Schönen (1285 — 1314), der, ähnlich wie Kaiser Friedrich Ii in Sicilien, dem Feudalstaate und der Hierarchie gegenüber schon die Grundgedanken des modernen Staates durchfocht; ein gewaltsam rück- sichtsloser Charakter. Hebung des Bürgerstand es, der neben Geist- lichkeit und Adel 1302 und 1303 auf den Reichstagen zur Vertretung kommt; siegreiche Bekämpfung der päbstlichen Suprematie gegen Boni- sacius Viii (s. S. 83); Unterdrückung des fast autonomen und reich-/. V. begüterten Templerordens (s. S. 74). -^¡X'6 f) Unter dem Hause Valois (4sa^z<1328^ beginnt der über hundertjährige, wenn auch öfter unterbrochene englisch-französische Krieg, zunächst durch die Ansprücbe Eduards Iii von England (Enkel ^ „ - ■/ y v y chor!-1nmur \ , ¿f , ¿türmemationam : iava ^ f/p V"5 Sch u i buch forsch ung Braunschweig Schuibuciibibiiothöic (tu-, f'r j <y^I t y. /.M^. ¿Mt*

5. Geschichte des Altertums - S. VIII

1879 - Mainz : Kunze
Viii Ii. Die mittlere Geschichte beginnt mit dem Untergang des westrmischen Reiches und schliet mit der Reformation durch Dr. Martin Luther (4761517). Sie zerfllt in 4 Perioden. 1) I. Periode: Vom Untergang des westrmischen Reiches durch Odoaker bis zur Erneuerung der rmisch-abendlndischen Kaiserwrde durch Karl den Groen (476800). 2) Ii. Periode: Von der Erneuerung der römisch- abendlndi-schen Kaiserwrde durch Karl den Groen bis zur Begrndung des ppstlichen Uebergewichts durch Gregor Vii. (8001072). 3) Iii. Periode: Von der Begrndung des ppstlichen Ueber-gewichts durch Gregor Vii. bis zur Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung in Deutschland durch Rudolf von Habsburg (10721273). 4) Iv. Periode: Von der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung in Deutschland durch Rudolf von Habsburg bis zur Reformation durch Dr. Martin Luther (12731517). Iii. Die neue Geschichte beginnt mit der Reformation und endigt mit der Gegenwart (15171879). Sie zerfllt in 3 Perioden. 1) I. Periode: Von der Reformation durch Dr. Martin Luther bis zur Regierung Ludwigs Xiv. (15171660). 2) Ii. Periode: Von der Regierung Ludwigs Xiv. bis zur ersten franzsischen Revolution unter der Regierung Lud-wigs Xvi. (16601789). 3) Iii. Periode: Von der ersten franzsischen Revolution unter der Regierung Ludwigs Xvi. bis zur Gegenwart (1789 1879).

6. Geschichte des Mittelalters - S. 213

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
Johann. 213 Die Magna Charta (1215). Nun hatte er zwar mit dem Papste Frieden; aber seine Grausam- keit, Untreue, Wollust und Brutalität erbitterten die englischen Großen so sehr, daß ein allgemeiner Aufstand ausbrach, durch welchen der König genöthigt wurde, die Magna Charta libertatum, den großen Freiheits- brief zu unterschreiben (1215, zu Runnpmead zwischen Staines und Windsor). Der Hauptinhalt der Magna Charta ist folgender: Bestäti- gung der Rechte der Kirche; Beschränkung der willkürlichen Besteuerung der Vasallen und der königlichen Vormundschaft über Minderjährige aus dem Vasallenftande; Zuruckführung der königlichen Gerichtsbarkeit und des königlichen Schatzkammerhofes auf Kriminal- und Regaliensachen; Bestätigung eines höchsten Gerichtshofs in Civilsachen mit festem Sitze in Westminster; kein freier Mann darf verhaftet oder in das Gefängniß gesetzt, seines Grundbesitzes beraubt oder sonst gewaltthätig behandelt wer- den durch den Spruch eines aus seinen Standesgenofsen zusammen- gesetzten Gerichts; die alten Rechte und Freiheiten der Städte, Flecken, Seehäfen und fremden Kauflcute werden bestätigt; im ganzen Reich gilt gleiches Maß und Gewicht; jeder Freie hat die Erlaubniß, in Frie- denszeiten außer Landes zu gehen und wieder zurückzukehren; Einschrän- kung der Bedrückungen des Forstgesetzes; die Freiheiten, welche der Kö- nig seinen Vasallen bewilligt, sollten auch den Vasallen der geistlichen und weltlichen Herren zugestanden werden; eine außerordentliche Be- steuerung kann nur mit Einwilligung des Parlaments (Reichstags, Land- tags) stattfinden. Als dem König die Magna Charta abgedrungen war, wurde er fast wahnsinnig vor Zorn und rüstete sich mit dem größten Nachdrucke. Mit seinen Söldnerschaaren bedrängte er seine Gegner in dem neuen Kriege dermaßen, daß sie dem französischen Kronprinzen Ludwig die eng- lische Krone antrugen. Dieser landete wirklich mit einem Heere bei Sand- wich (Mai 1216) und hatte auch schon einige Vortheile erfochten, als König Johann im Oktober unvermuthet starb. Nun verließen die meisten englischen Barone den französischen Prinzen und huldigten Heinrich Iii., dem Sohne Johanns, wodurch sich jener genöthigt sah, 1217 wieder nach Frankreich zurückzukehren. (Wie Heinrich Iii. sich mit Ludwig Ix. wegen der englischen Besitzungen in Frankreich verglich, ist bereits S. 207 gesagt worden.)

7. Die Neuzeit - S. 313

1884 - Mainz : Kirchheim
Die deutsche Litteratur. 313 zunächst feine Angriffe auf bte Kirche, inbem er bte Jesuiten aus dem Laube trieb; baun ging er an die Hebung des Heerwesens ltnb baute Lissabon nach dem Erbbeben von 1755 schöner wieber auf. Aber die unbeugsame Härte, womit er etttgrtff, führte unter der Königin Maria feinen Fall herbei. Nicht besser ging es in Spanien, wo der Minister Aranba, in Neapel Tanueei Besserungen versuchte. Im Norben Europas, in Dänemark, erlag S t r n e n f e e, ein Deutscher von Geburt, der sich vom Leibarzt des geistesschwachen Königs C h r i-sti a n Vii. Zum allmächtigen Minister aufgeschwungen hatte, bei fernen gewaltsam burchgeführten Reformen einer von der Stiefmutter des Königs, Juliane, geleiteten Verschwörung, 1772. Der Minister würde enthauptet , die Königin Karoline Mathilde, die Schwester Georgs Iii. von England, eine begeisterte Anhängerin Strnenfees, nach Celle in Hannover verbannt, wo sie nach brei Jahren vor Gram starb. Im fchwe-bifcheit Nachbarlanbe versuchte der König Gustav Iii. dem übermächtigen Abel gegenüber der Krone neuen Glanz zu verschaffen , würde aber 1792 auf einem Maskenballe von einem Garbeoffizier Ankarströ nt erschossen. Auch die Kaiserin Katharina Ii. von Nnßlanb trug sich eine zeitlaug mit Re-sormplänen und bachte im Ernst daran, ein Gesetzbuch nach Montesqniens Grundsätzen in ihrem Reich einzuführen ; sie selber schrieb Kinberlmcher imb Theaterstücke itttb beschäftigte sich mit der Grünbnng einer Afctbemie nach dem Vorbilbe der französischen. Aber biefe sanken Bald bei der unglaublichen Sitten-lofigkeit ihres Lebens wie Flitter bahrn, itttb ängstlich sperrte sie später ihr Lattb gegen alle Einflüsse der französischen Revolution?-ibeeit ab. 5. Die deutsche Litteratur von Ktopstock bis Goethe. Das heilige römische Reich beutfcher Nation war nach dem dreißigjährigen Kriege den Deutschen selbst zum Gespött geworden ; jede Erinnerung an bte früheren Zeiten, in betten das Va-terlanb groß und mächtig erschienen, war erloschen, die ältere volkstümliche Dichtung in Vergessenheit geraten. Zn einer Zeit, wo die Hälfte des Reiches durch Personalunion mit fremden Staaten verbunden war, entschwand dem deutschen Volke selbst der Begriff des Vaterlandes. „Wo ist das Vaterland eines Deutschen V ruft ein Schweizer des stebenzehnten Jahrhunderts höhnend ans. „Ist es in Schwaben, Brandenburg, Österreich oder Sachsen? ist es in den Sümpfen, die die römischen Legionen

8. Von Dänemarck, Norwegen, Schweden, Preussen, Polen, Rußland, Ungarn, Türckey, Asia, Africa, America, und von den unbekannten Ländern - S. 241

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
von Curland. 241 Ritium dvon Sachsen, welche Wahl aber von der Re. publick Polen vor nichtig erkläret ward. Darauf vermählte sich der Hertzog An. 1730. mit einer Sachsen. Weissevfelsifchen Printzeßin. Es kamen aber keine Kinder; deswegen machten die Polen An. 1736. auf ihrem Haciftcations. Reichs • Tage aus, daß nach des Hertzogs Tode dre Russen das Hertzoglhum räumen sollen, und dem durch frene Wahl erwählten neuen Hertzoge, und dessen männlichen Defcendenten solle aisbann die Belehnung dar. über gereichet werden. Als sich nun das Jahr darauf der alte 8». jährige Hertzog zu seinen Vätern versammlet hatte: so gaben sich darzu drey wichtige Competente» an. Der erste war erstgemeldeter Gras Mauritius; der andere war der Erb.peintz von Hessen-Homburg, Ludovicus Johannes Wiihelraus; der dritte Johannes Erneftus, Graf von Biron. Die Wahl aber fiel zu Mietau auf Recommendation der verstorbenen Rußischen Kayserm Anna am 13. Iulii auf den letzten, und er erhielt auch von der Republick Polen die Belehnung : Es fiel aber dieser Hertzog am Rußischen Hofe, wo er sich aufhrell, An. 1740. in solche Ungnade, daß er ms Eiend ziehen muste. Darauf erwählten sich die Stände auf Verspräche der neuen Groß. Fürstin, Annffi, einen neuen Hertzog am 14. Iun. !74l. welches der $rint¿ Ernestus Ferd1nan. Dus von Bkaunschweiö- Bevern , ihr Herr Schwager war; weil sie sich aber kurtz darauf mit samt ihrem Gemahl und Kindern aus dem Rußischen Reiche begeben und den Thron der ichigen Kayserin Elisabeth überlassen muste, so ist die Bestätigung der Wahl bey der Republick bis dato verhindert worden, und das Land wird im Namen des Kö. nigrs von Polen von dev sogenannte» Curlandische» Ober. Räkhen derweile verwaltet. Das Land bestehet unterdessen Ms zwev Stücken» Eines Heist Lurtand an sich selber, Lat. Curian- Dia; und das andere Gemigaüien, Lat. Semi* Gall1a, Die Einwohner find meistens Luthe- raner. Die merckwürotgeri Oerter sind folgender Mietau, Lar.mitavia, die Hauvlmw Residenzstadt, Ii, Thrii. Q «»

9. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 409

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
nach dem Ende der Kreuzzüge. 409 nachdem dessen älterer Sohn Philipp schon Navarra erheirathet hatte. Er ließ gegen Peter einen Kreuzzug predigen und bewilligte seinem Schützlinge Karl für seine Zwecke den kirchlichen Zehnten der Reiche Schottland, Dänemark, Schweden, Polen und Ungarn. Doch Peter behauptete sein altes und sein neues Reich, und Karl, Martin, Philipp und Peter starben im Jahre 1285. Karls Sohn, Karl Ii., der nach langer sicilischer Gefangenschaft die Regierung des väterlichen Reiches übernahm, gewann durch Mäßigung die Bevölkerung des neapolitanischen Reiches, daß die sicilische Umwälzung sich nicht herüber verbreitete. Die Wiedereroberung Siciliens gelang auch unter dem Einflüsse der beiden folgenden Päpste Honorius Iv. und Nikolaus Iv. nicht, die, wenn auch gemäßigter, für den Vortheil des Hauses Anjou arbeiteten. Dagegen ward Sicilien von Aragonien getrennt. Von Peters Iii. Söhnen ward Alphons Iii. König von Aragonien und Jakob Ii. König von Sicilien. Als Alphons im Jahre 1291 kinderlos starb, versöhnte sich Jakob mit dem Papste, übernahm die Regierung Aragoniens und verzichtete gegen Ansprüche, die ihm der Papst auf Sardinien und Corstca einräumte, auf die Herrschaft über Sicilien. Doch ward dadurch die Rückkehr der Insel unter die Herrschaft des Hauses Anjou nicht bewirkt, da der dritte Sohn Peters, Friedrich, nun dort als Friedrich Ii. zum Könige ausgerufen ward. 4. Noch ehe dies geschah, hatte sich das päpstliche Walten wieder zu höherer Kraft erhoben, aber gerade bei Entwicklung größerer Kraft war es um so unvermeidlicher, daß die allzusehr von weltlicher Staatö- kunst geleiteten Bestrebungen ein unglückliches Ende nahmen. Nach Nikolaus' Iv. Tode im Jahre 1292 blieb der Stuhl mehr als zwei Jahre unbesetzt, und als im Jahre 1294 ein frommer Einsiedler unter dem Namen Cölestin V. gewählt wurde, sah man ihn bei Mangel an Neigung und Fähigkeit für die Geschäfte der Negierung bald ganz in den Schlingen des Hofes von Neapel gefangen. Er vermehrte beträcht- lich die Zahl der französischen Cardinäle und verlegte, nachdem er eine Zeit lang in Aquila geblieben, seine Wohnung endlich gar nach Neapel. Jedoch von der Bürde, der er sich nicht gewachsen fühlte, beunruhigt, legte er die päpstliche Würde nieder. Sein Nachfolger war Bonifa- cius Viii. (1294—1303), ein Mann von reichen Kenntnissen und star- kem Willen, der durch sein gewaltsames Durchgreifen dem Papstthume einen Gegenstoß zuzog und somit eine Zeit einleitete, in der es, aus einer lang behaupteten Stellung gerückt, einen neuen Standpunkt zu suchen hatte. Ohne sich von dem Hause Anjou loszusageu, suchte Bo- nifacius durch Rückkehr nach Rom die Selbstständigkeit des Papstthums zu retten, und damit nicht sein Vorgänger bei den Zweifeln, die über die Zulässigkeit eines Herabsteigens vom päpstlichen Stuhle bestanden, zu schismatischen Zwecken mißbraucht werden könnte, hielt er ihn für

10. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 372

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
372 Frankreich, England und Spanien im Zeitalter der Kreuzzüge. Könige dem Kampfe zwischen Papst und Kaiser fern bleiben, ergreifen sie die Partei der Kirche in den Kämpfen, die sich auf französischem Boden durch häretische Bewegungen entspinnen, und ihre Theilnahme an denselben begründet ihre Macht in einem Theile des Reiches, wo sie bisher wenig oder gar nicht zur Anerkennung gelangt war. 2. Ein für die Entwicklung der französischen Verhältnisse sehr günstiger Umstand war es, daß von den fünf Königen dieses Zeitraumes, deren jeder als ältester Sohn seinem Vater folgte, Ludwig Vi. (1108—1137), Ludwig Vii. (1137—1180), Philipp Ii. (1180—1223), Ludwig Viii. (1223—1226), Ludwig Ix. (1226-1270), vier sehr lange regierten und daher nicht allein jeder für sich seinen planmäßigen Bemühungen durch lange Fortsetzung Erfolg verschaffen, sondern auch den ältesten Sohn zur Verfolgung des eingeschlagenen Weges erziehen und gewöhnen konnte. Der erste von ihnen hatte schon bei Lebzeiten seines Vaters eine Thätigkeit für Handhabung der Ordnung gezeigt, von welcher die Lehensträger für ihre Selbstständigkeit fürchten zu müssen glaubten. Doch ihre Bemühungen, die Krone ihm zu entziehen, scheiter- ten an den Gegenbemühungen der Bischöfe, die jetzt und in der Folge, für die Herstellung eines besseren Zustandes bemüht, eine Stütze des Königthums werden mußten. Eine Versammlung des Erzbischofs von Sens und seiner meisten Suffragane, der Bischöfe von Chartres, Paris, Meaur, Orleans, Aurerre und Revers, die auf Betreiben des durch Gelehrsamkeit und Frömmigkeit ausgezeichneten Bischofs Zvo von Char- tres in Orleans zu Stande gekommen war, ertheilte dem Königssohne die Herrschaft mittelst der Krönung durch den Erzbischof. Die Macht des Königs war gering, da zu seinem unmittelbaren Gebiete nur sechs große Städte, Paris, Orleans, Etampes, Melun, Bourges und Com- piègne gehörten, zwischen denen noch dazu die Verbindung durch da- zwischen liegende fremde Besitzungen mit festen Schlössern gehindert war. Ueberdieö hatte er unter seinen Vasallen einen, der zu mächtig war, um zum Gehorsam bereitwillig zu sein oder gezwungen werden zu können, den König von England. Rach König Wilhelms Ii. Tode im Jahre 1100 hatte sich der dritte von den Söhnen Wilhelms des Eroberers, Heinrich I. (1100—1135), des englischen Thrones bemächtigt, während der älteste, Herzog Robert von der Normandie, im heiligen Lande war. Als Robert, welcher auf der Rückkehr lange in Apulien verweilt, endlich zurückgekehrt war, in der Normandie, die er bei dem Beginn des Kreuzzuges an König Wilhelm Ii. verpfändet hatte, überall anerkannt wurde und nun auch ein Recht auf England geltend machen wollte, verhinderte der Erzbischof Anselmus von Canterburp inneren Krieg dadurch, daß er die englischen Vasallen zur Treue gegen Heinrich ermahnte, und Robert ward durch Ueberlassnng der nicht ausgelösten
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