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1. Die Weltgeschichte - S. 127

1835 - Mainz : Kupferberg
Concil zu Kostnitz. Hussiten. 127 reich gefangen gehalten, und durch die deutschen Fürsten».C.t- wieder frei, die Beschwerden derselben nicht beachtend, abgesctzt. 8) Ruprecht von der Pfalz vermag weder in Italiener), noch in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn, und nachdem durch das wegen der Kirchenspaltung gehaltene Co n eil der Cardin die zu Pisa sogar drei Päbste entstan-^09. den, stirbt er plötzlich. 9) S ieg m und von Ungarn, nach dem Tode seines 1410. Mitbewerbers Jobst von Mahren 1411 allgemein anerkannt, bewirkt durch seinen redlichen Eifer für die Kirche das große allgemeine Concil zu Kostnitz: Flucht des Pabstes1414. Johann's Xxiii. mit Hilfe des Herzogs Friedrichs von Oesterreich; daher dieser in der Rcichsacht und im Banne; Verlust seiner Lander — Eidgenossen. Johann vorgeladen, gefangen, abgesetzt. Gregor Xii. legt freiwillig sein Pouti- sicat nieder; aber Benedict Xiii. in Spanien weigert sich hartnäckig, wird nicht beachtet. Johann H u ß eifert zu Prag gleich dem Engländer Wiclef, gegen die Mißbräuche der Kirche — Ablaß; im Banne, nach Kostuitz geladen, soll er widerrufen, wird, des Geleitsbriefs von Siegmnnd ungeachtet, gefangen verbrannt; 1415. eben so im folgenden Jahre sein Schüler Hieronymus von Prag. Die Kirchenreform unterbleibt; Martin V. Pabst. Concordate der einzelnen Nationen; Siegmund getäuscht, ver- kauft die Mark Brandenburg an Friedrich Vi. von 1417. Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg. Erbitterung der Hussiten in Böhmen; ihr Prediger Jakob von Mieß; Versammlungen auf dem Berge Tabor; blutige Unruhen in Prag unter dem blinden Johann Ziska.1419. Tod Wenzel's. Verwüstungen an Klöstern und Kirchen. Siegmund nicht anerkannt. Reichszüge gegen die Hussiten; Sieg derselben bei Teutschbrod. Verschiedene Parteien unter ihnen (die beiden Prokope); ihre verwüstenden Züge nach Schlesten, Mähren, Oesterreich, Baiern rc. Allgemeines Concil zu Basel*); Vergleich mit den1431. *) In demselben Jahre Hol wird Jeamie d’Arc, welche Orlean*

2. Die Weltgeschichte - S. 120

1835 - Mainz : Kupferberg
120 Hohenstaufen. Kreuzzüg e. n.c.e. nehmen das Kreuz. Friedrich zieht zu Lande voran; er über- windet alle Hindernisse des gefahrvollen Weges, stirbt aber in Cilicien (Bad im Flusse Saleph) 1190, und sein Sohn Friedrich vor Ptolemais; darauf gänzliche Auflösung und Vernichtung des Heeres. Marianer oder deutscher Ritter- Orden *). 1189. 3) Heinrich Vi. gleicht sich mit Heinrich dem Löwen ans, handelt unwürdig gegen den gefangenen Richard Löwen- herz, und sucht die Ansprüche seiner Gemalin auf den sicilischen Thron durch drei Züge nach Apulien und Sicilicn mit empö- renden Grausamkeiten geltend zu machen, stirbt in Messina; 1197. sein Sohn Friedrich als König in Sicilicn anerkannt. 4) Philipp von Schwaben, Heinrich's Bruder, von den Anhängern der Hohenstaufen, und Otto Iv. Heinrich's des Löwen Sohn, von den Anhängern der Welfen gewählt. Krieg zwischen beiden. Anmaßungen des Pabstes Innocenz Iii. 1208.Philipp zu Bamberg von Otto von Wittelsbach ermordet. Indessen vierter Kreuzzng 1202—1204**). "-0 Die beiden andern Könige erobern, unter mancherlei Zwiespalt zur See herankommend, Ptolemais 1191 (Richards Uebermuth gegen Leopold von Oesterreich ); aber Jerusalem bleibt in den Händen der Türken. Auch Richard kehrt, nachdem er durch seine Heldenthaten wenigstens einen Waffenstillstand gewonnen, 1192 zurück, und sein großer Gegner Saladin stirbt 1193. ) Der Pabst Innocenz Hi. verfolgte mit Beharrlichkeit die Grundsätze Gregor's Vh. gegen die weltlichen Fürsten (König Johann von England), und veranlaßte mehre französische Ritter zum vierten Kreuzzuge: Markgraf Bonifaz von Montferrat, Graf Balduin von Flandern, Ludwig von Li018 rc.; sie erzwingen durch die Berspre- chungen des griechischen Prinzen Alerius Angelus gelc..t, die Wieder- erhebung des verdrängten Jsaak's H. auf den Kaiser-Thron 1203 zu Konstantinopel, erobern, in ihren Erwartungen getäuscht, die Stadt 1204, und gründen das lateinische Kaiserthum (Balduin Kaiser) bis 1261, wo es durch Michael Paläologus an das griechische wieder übergeht. — Religionsschwärmerei erzeugte 1212 sogar einen Kreuzzug von französischen und deutschen Kindern, die jammervoll umkommen; und ebenfalls blieb erfolglos der Kreuzzug des Königs

3. Die Weltgeschichte - S. 123

1835 - Mainz : Kupferberg
Letzter Kreuzzug. Minnesinger. 125 zurück, dieser wagt nicht, in Deutschland zu erscheinen. —n.e.®. Karl von Anjou durch Pabst Clemens Iv. König von Sicilien, siegt gegen Manfred bei Benevento, und laßt den unglücklichen, nach der Schlacht bei Palen za gefangenen Konradin von 1266. Schwaben mit seinem Frennde Friedrich von Baden und zwölf anderen Gefährten 1268 in Neapel hinrichten. Schwaben hört auf. — Richard stirbt in England 1272. 1272. Sechster und letzter Kreuzzug, unternommen von Ludwig Ix., dem Heiligen, von Frankreich mit seinen drei Brüdern 1248—1254, unglücklich: das eroberte Damiette muß gegen die Befreiung des gefangenen Ludwig herausgegeben werden. Sein zweiter Kreuzzug endet 1270 mit seinem Tode vor Tunis. Bei den fortdauernden Verwirrungen im deutschen Reiche machen sich die Fürsten unabhängig von der Landeshoheit und erlangen Neichs- unmittelbarkeit; eben so suchen die durch ihre Pfahlbürger immer mäch- tiger werdenden Städte die kaiserlichen oder bischöflichen Vögte zu ver- drängen und reichsunmittelbar zu werden, — Rheinischer Städte-Bund. Bei der Königswahl stimmen zuerst die rheinischen Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, dann die Herzoge der Franken, Sachsen, Baiern und Schwaben. Kriegsdienste der Vasallen, monatlich ein Solidus; daher unter Friedrich I. der Name Sold und Soldat auch von den Fußtruppen gebraucht. Vermehrung der Lehen durch das Faustrecht. Verschiedene Landrechte: das sächsische — Sachsenspiegel gegen 1218, das schwäbische — Schwabenspiegel gegen 1280. Vehm- gerichte in Westphalen — Dortmund. Die Macht der Päbste steigt immer höher. Mönchsorden: Domi- nikaner, Franziskaner rc. Anfang der Inquisition (Gregor Ix.), Konrad von Marburg 1232. Handel, Ackerbau und Handwerke blühender. Deutsche Hausa durch Hamburg 1239 mit den Friesen, und 1241 mit Lübeck gegründet. Einfluß der Kreuzzüge auf die allgemeine Cultur. Minnesinger, schwäbische Dichter: Hartmann von der Aue, Heinrich von Deldeck, Heinrich von Ofterdingen, Nikolaus Klingsohr, Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Konrad von Würzburg rc. ihre Blüthe unter Friedrich Ii. - Das Nibelungen- lied; Heldenbnch; Krieg zu Wartburg. Die gelehrten Wissenschaften machen langsame Fortschritte.

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 112

1855 - Heidelberg : Winter
112 §. 112. Die Kirche in ihrer tiefsten Erniedrigung. Döffingen (1388) und von Ruprecht von der Pfalz bei Worms geschla- gen. Dagegen siegten die Schweizer 1386 in der Schlacht bei Sem- pach durch Arnold von Winkelried über Leopold von Oesterreich. Dem Nachfolger Wenzel's, Ruprecht von der Pfalz (1400—1410), einem sonst trefflichen Manne, gelang es auch nicht, Ordnung im Reiche wieder herzustellen, besonders da auch in der Kirche eine große Ver- wirrung eingetreten war. 3. Die Kirche in ihrer tiefsten Erniedrigung. §. 112. Immer lauter wurden die Klagen über den Mißbrauch der päpstlichen Gewalt, über die Verweltlichung der Geistlichen, über den allgemeinen Verfall der Sitten. Besonders gereichte das Leben der Päpste zu Avignon (1309 — 1377), sowie das eingetretene päpst- liche Schisma, d. h. die Spaltung der Kirche durch drei von verschie- denen Parteien gewählte Päpste, welche zu Avignon, Rimini und Rom saßen und sich gegenseitig verfluchten, zu großem Aergerniß. Um so dringender wurde deshalb das Verlangen nach einer Verbesserung der Kirche an Haupt und Gliedern. Diese Verbesserung sollte das Concilium zu Costnitz (oder Con- stanz) zu Stande bringen, das der Kaiser Sigismund durch den Papst Johann Xxiii veranlaßte. Dort wurden wohl die drei Päpste abgesetzt; aber da die Versammlung anstatt vor der neuen Papst- wahl an die Besserung der Kirche zu gehen, sogleich zur Wahl des Pap- stes Martin V. schritt, so wußte dieser alle Reformation zu hintertreiben, und zwar durch Concordate oder Verträge, die er mit jeder Nation besonders schloß. Dabei gab das Concilium selbst Veranlassung zu dem späteren Riß in der Kirche, dadurch daß es den Professor Johann Huß, der in Prag gegen die Gewalt des Papstes und verschiedene Kir- chenlehren aufgetreten war, durch ein leidenschaftliches Urtheil im Jahr 1415 zum Feuertod verdammte und als Ketzer verbrannte. Seinen Freund und Mitarbeiter Hieronymus traf im folgenden Jahre das nämliche Schicksal. An ihren Scheiterhaufen entzündete sich der Hussitenkrieg, 1420—1436 in welchem von beiden Theilen furchtbare Gräuel verübt und Böh- men mit seinen Nachbarländern auf's Schrecklichste verwüstet wurde, indem die Hussiten unter Ziska und den beiden Procopius alle gegen sie aufgebotenen Reichsheere schlugen. Erst als das Concilium zu Basel den Gemäßigten unter den Hussiten, den Calixtinern, in Betreff des Kelchgebrauchs beim Abend- mahl nachgab, und diese nun selbst gegen die fanatischen Taboriten sich

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 107

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 102. Die Kreuzzge. 107 Um ihre Macht gegenber den erblich gewordenen Herzogthmern und Grafschaften wieder einigermaen zu sttzen, errichteten die Kaiser Markgrafschaften, Pfalz-grafschaften und Land g r afs ch aft en, die nur vom Kaiser abhngig waren. In der Folge verlor der Kaiser, weil die Bischfe durch das Wormser Concordat in grere Abhngigkeit vom Papste geriethen, auch die bisher so mchtige Sttze der geistlichen Vasallen (f. Kap. 101, 1). Das Ritterwesen kam allmhlich zu seiner vollen Aus-Bildung und die Turniere dienten dem Ritterstande zu einer besonderen Bildungs-schule, weil, wer bei diesen Waffenspielen zugelassen werden wollte, seinen Abel, kunstgerechte Waffenfhrung und Unbescholtenheit, im Sinne jener Zeit, nachweisen mute. Kap. 102. Die Kreuzzge. (Histor. Atlas, Tafel X. Umri Ii. 25.) (1.) Zur Erhebung der geistlichen Mcicht der die weltliche trugen das Meiste bald die nach Gregor's Vii. Tode beginnenden Kreuzzge bei, d. h. die Kriege, welche die abendlndische Christenheit gegen die muhammedanische Welt fhrte, um ihr das heilige Land zu entreien. Frhe schon waren Bet- ober Wallfahrten nach beut heiligen Grabe Christi aufge-kommen, und bort seine Anbacht zu verrichten, wurde bald als ein Verdienst vor Gott angesehen und von der Kirche als Bue fr schwere Snden auferlegt. Selbst als die Araber (unter Omar) Palstina mit Jerusalem einnahmen, hrten diese Fahrten nicht auf, da namentlich die Abbafiden, unter denen das Chalisenreich die hchste Blthe erreichte, die christlichen Pilger ungestrt lieen. Seit inde die Fatimiten die Herrschaft der Palstina bekamen, hatten die Christen schon mannigfache Be-drckungen zu leiden. Dennoch strmten um das Jahr 1000 n. Chr. Schaaren von Pilgern, getrieben von der Erwartung der zweiten Zukunft Christi, nach dem gelobten Lande, um dort die Ereigni zu erleben und um so sicherer die Seligkeit zu erlangen. Als aber 1079 Jerusalem unter die Herrschaft der Seldfchucken, d. i. der muham-medanischen Trken oder Sarazenen kam, wurden die christlichen Pilger von ihnen (na-mentlich von den Orthokiden in Jerusalem) so sehr gedrckt und mihandelt, da ihre Klagen ganz Europa mit Mitleid und Entrstung erfllten und der Wunsch ent-stand, das heilige Land den Unglubigen zu entreien. Schon Gregor Vii. hatte ge* mahnt, zum Schutz der Pilger die Waffen zu ergreifen. Aber erst die feurigen Schil-berungen des aus dem Morgenlanbe zurckgekehrten franzsischen Pilgers Peter von Amiens von den Leiden der Christen hatten Erfolg. Die groe Bewegung der Kreuzzge brachte der Papst Urban Ii. auf den Kirchenversammlungen zu Piacenza und zu Clermont durch feine 1095 und Peter's Beredsamkeit zu Stande. Die Menge derer, welche sich das Kreuz auf die Schulter heften lieen, war um so grer, da der Papst jedem Theilnehmer an der Befreiung des heiligen Grabes vollkommenen Sndenabla zusicherte. Nach dem Untergang mehrerer ungeduldig und Zuchtlos voraus gezogener Haufen begann der erste Brnt^ug unter der Theil-1096 nhme vieler durch Tapferkeit ausgezeichneter Fürsten und in Begleitung eines ppstlichen Legaten. i r?ntel 'enen $rften finb besonders hervorzuheben: Gottfried von Bouillon, dessen Bruder Eustach und Balduin, der Graf Robert von Flandern, Herzog Kdert von der Normandie, Graf Raimund von Toulouse, und Fürst Bohemund D" **ent' der bedeutendste von allen, sammt seinem tapfern Neffen Tancred. In Constantinopel angekommen erhielten die Kreuzfahrer vom griechischen Kaiser Alexius die Mittel zur Ueberfahrt nach Kleinasien erst, als sie ihm den Lehns-etd m Betreff der Lnder schwuren, diente erobern wrden. Nach der Einnahme von 1 r-lr6ten sie Odessa, wo durch Balduin, Gottftied's Bruder, das erste chrtjtltche Frstenthum im Morgenlande gegrndet wurde: hierauf Antiochla, wo sie durch ein sie belagerndes Sarazenenheer in die grte Noth geriethen, aus der ste aber bte Auffindung der heiligen Lanze" rettete, welche die Ermatteten zu einem

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 198

1845 - Heidelberg : Winter
198 §. 73. Die Kreuzzüge. wo der Heiland der Welt sein Erlösungswerk vollbracht hatte, ein Gegenstand der Verehrung gewesen; und schon Constan- tin's Mutter, die Kaiserin Helena, hatte über der Stelle, die man für Christi Grab hielt, eine Kirche bauen lassen, in welcher die nach dem Morgenlande pilgernden Christen ihre Andacht verrichteten. Weil man sich die Andacht an diesen Orten als ein besonderes Verdienst vor Gott anrechnete, so wurden die Wallfahrten nach dem heiligen Grabe immer häu- figer; selbst als die Araber das Land einnahmen und 637 Jerusalem eroberten, unterblieben sie nicht, weil auch die Araber vor dieser Stätte Ehrfurcht hatten und darum die Pilger ungestört ließen, selbst als diese um das Jahr 1000, getrieben von der Erwartung der zweiten Zukunft Christi, in zahllosen Schaaren dorthin strömten, um dieses von ihnen mißverstandene Ereigniß im gelobten Lande selbst abzuwarten. Als aber im Laufe des 11. Jahrhunderts das Chalifat von Kairo (welchem Ägypten und Syrien unterthan war) seine Herrschaft über Palästina durch die seldsch u ckischen Türken verlor, und Jerusalem 1079 in die Gewalt dieser Türken oder Sarazenen kam, so wurden vie christlichen Pilger von denselben so gedrückt und grausam mißhandelt, daß ihre Klagen ganz Europa mit Mitleid und Entrüstung erfüllten und der Wunsch entstand, das heilige Land den Ungläubigen zu entreißen. Schon Papst Sylvester Ii und Gregor Vii hatten die Christenheit ermuntert, zum Schutze der Pilger die Waffen zu ergreifen; aber erst des ans dem Morgenlande zurückgekehrten französischen Pilgers Peter von Amiens feurig-beredte Schilderungen von dem Elende der dortigen Christen hatten Erfolg. Sie brachten auf der .Kirchenpersammlung zu Clermont, auf welcher Papst Ur- ban Ii die Christenheit zur Befreiung des heiligen Grabes aus der Gewalt der Türken aufforderte, die Franzosen in eine solche Begeisterung, daß eine große Menge sich zu diesem Zwecke das Kreuz aus die Schultern heften ließ, zumal diese Kirchenversammlung jedemtheilnehmer vollkommenen Sünden- ablaß zugesichert hatte.

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 201

1845 - Heidelberg : Winter
§. 73. Die Areuzzüge. 201 ternehmen sich verstehen, und Palästina blieb von nun an in den Händen der Ungläubigen. So viel Menschenverlust Europa durch die Kreuzzüge er- litt, so hatten sie doch auf die Entwickelung der Bildung unberechenbaren Einfluß. 1) Sie begründeten, außer den vorübergehenden christlichen Neichen im Orient, die christlichen Königreiche Portugal und Sizilien, und veranlaßten überhaupt in mehreren älteren Reichen, besonders Asiens und Nord- afrika's, große Veränderungen; 2) sie brachten das Morgen- und Abendland in größere Berührung und Annäherung, und gaben durch die vermehrte Kenntniß fremdländischer Erzeugnisse dem Handel, dem Gew erbwesen und dem Ackerbau —, durch die nä- here Bekanntschaft mit fremden Ländern und Völkern und ihren Sitten, Gebräuchen und Kenntnissen den Wissen- schaften und Künsten einen außerordentlichen Auf- schwung: besonders reich und mächtig durch den Handel wurden Venedig, Genua und Pisa; 3) sie beförderten den Gemeingeist, die Freiheit und die Macht des Städtewesens, und legten da- durch, daß Leibeigene, die das Kreuz nahmen, frei, wurden, oder daß viele nach dem Morgenland ziehende Herren ihre Leibeigenen vorher frciließen, den Grund zum nachmali- gen freien Bauernstände; - 4) sie veredelten das Ritterwesen, indem die Rit- ter in den Kämpfen gegen die Unterdrücker der christlichen Religion für ihre noch rohe Thatkraft ein höheres Ziel fan- den, und sich als eine große, durch alle christlichen Lande reichende Körperschaft fühlen lernten: dazu trugen vor- züglich die drei geistlichen Ritterorden bei, der Tempel- Herrnorden, der Johanniterorden und der deut- sche Orden, welche zum Schutze bedrängter und kranker Pilger errichtet und nachher durch Güterbesitz sehr mächtig wurden.

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 207

1845 - Heidelberg : Winter
§. 75. Die Ausbildung der Landeshoheit. 207 nahmen schrecklich überhand, und ein Theil der Ritterschaft erniedrigte sich sogar zum Naubleben, und störte den Handel und Wandel der betriebsamen Städter auf das empörendste: weßhalb sich die Städte zum Schutze ihres Handels in Bündnisse vereinigten, von welchen die 1241 gestiftete mächtige Hansa (s. §. 76 a. E.) und der rheinische Städtebund die wichtigsten wurden. Daher schritten, als Richard gestorben war, die deutschen Fürsten, theils um die Kaiserwürde bei Deutschland zu er- halten, theils um der eingerissenen Unordnung zu steuern, wieder zur Wahl eines Kaisers aus deutschem Geschlechte. Um aber ihre unterdessen erworbenen Hoheitsrechte behalten zu können und wo möglich sie noch zu vermehren, lenkten sie die Wahl meist nur auf solche Männer, welche der Kaisermacht nicht durch einen großen Länderbesitz Nach- druck geben konnten. Es folgen daher nun abwechselnd 1273—1437 Kaiser aus verschiedenen Häusern: zuerst Rudolf, Graf von Habs bürg, der durch Handhabung der Gerechtigkeit, besonders in Bestrafung der Raubritter, die Ordnung in Deutschland herstellte, und im Kampfe mit dem widerspenstigen König Ottokar von Böhmen seinem Hause den Besitz der österreichischen Länder verschaffte, den ihm die dputchen Fürsten wegen seiner Tapferkeit und Redlichkeit gerne bewilligten, so daß er dadurch der Gründer des habsburgisch-österreichischen Hauses wurde. Ihm folgte (1291) Adolf, Graf von Nassau, der im Kampfe für die Behauptung seiner Krone fiel, welche die mit seiner Reichsverwaltung unzufriedenen Fürsten dem Sohne Rudolfs Albrecht l (1293) übertragen hatten. Unter der eigensüchtigen und verhaßten Regierung Albrecht's wurde 1308 zu der freien Eidgenossenschaft der Schweizer, durch den Aufstand der drei Waldstädte Uri, Schwytz und Unterwalden gegen die Übergriffe habsburgischer Herrschaft, der Grund gelegt. Dieser Bund erstarkte bald im Kampfe mit

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 211

1845 - Heidelberg : Winter
§. 76. Die Kirche in ihrer tiefsten Erniedrigung. 211 Und so konnte denn Ruprecht's Nachfolger, Kaiser Si- gismund, Wenzel's Bruder, 1414 das Concilium zu Constarrz zu Stande bringen, welches die drei Päpste absetzte und den Grundsatz aufstellte, daß sich der Papst den Beschlüssen einer allgemeinen Kirchenversamm- lung unterwerfen müsse. Weil man aber vor der Abstellung der übrigen Kirchengebrechen den neuen Papst wählte, der alsdann von dem Concilium keine Verbesserungsvorschläge annahm, so war zwar die (äußere) Einheit der Kirche, nicht aber ihre Reinheit hergestellt. Dazu kam, daß das Concilium selbst durch ein leiden- schaftliches Urtheil den spätern Riß in der Kirche dadurch vorbereitete, daß von ihm 14113 Johann Huh, der als Professor der Theologie zu Prag gegen die Gewalt des Papstes und gegen verschiedene andere Kirchenlehren aufgetreten war, zum Feuertode verurtheilt und zu Constanz als Ketzer verbrannt wurde. Zunächst ent- stand aus diesem Verfahren 14120—1436 der Hussitenkrieg, indem sich Hussen's Anhänger in Böhmen im Aufruhr erhoben, unter ihren Anführern Ziska und den beiden Procopius alle vom Kaiser und Reich und Papst gegen sch aufgebotenen Heere schlugen, und einen großen Theil Böhmens und aller umliegenden Länder auf das gräu- lichste verwüsteten. Nur als das zu Basel wieder zusammen- getretene Concilium den Forderungen der gemäßigten Partei der Hussiten, der Calirtiner, nachgab, und diese dann selbst sich gegen die fanatische Partei der Taboriten wendeten, ward endlich die Ruhe wieder hergestellt. Aus dem besseren Theile von ihnen entstund nachher die böhmisch-mährische Bürgergemeinde, die unter man- cherlei Verfolgungen ihren 'Glauben bewahrte, bis sie später- hin zum Theil in die jetzt bestehende, vom Grafen Zinzendorf gestiftete Brüder-Unität übergieng. Alle Beschlüsse des Basler Conciliums aber, die auf Be- schränkung der päpstlichen Macht gerichtet waren, verwarf - der Papst und nahm ihnen für Deutschland durch neue Ver- 14*

10. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 344

1837 - Heidelberg : Winter
344 Politische Geographie. zum Departement von Frankreich, und Neuenburg zu einem svn- veraincu Fürstenthum des General Berthier umgeschaffen, bis nach dem Sturze Napoleons 1814 eine neue Bundesverfassung von 19 Cantonen angenommen und durch den Wiener Kongreß an- erkannt wurde. Neuenburg trat als Canton der Schweiz in seine früheren Verhältnisse zu Preussen zurück-, Genf und Walliö als Cantvue dem Zürcher Bundeöverlrag bei, der 1815 feierlich be- schworen wurde. In demselben Jahre sprachen die europäischen Großmächte die immerwährende Neutralität und Unverlezbarkeit der Schweiz aus. b. Gegenwärtiger Zustand. Die Schweiz, oder Helvetien, (Helvetia) liegt zwischen d. 25° 41'—-82» 10' d. 2. und 46° 10'—47" 41' n. Br. und umfaßt das obere Rhein- und Rhoncgcbict, das Engadin und eine kleine Strecke am r. U. des Rheins. Grenzen: im N. und O. Deutsch- land, im S. Italien, im W. Frankreich. Flächeninhalt: 871 (827) szm. Einwohnerzahl: 2,096,000. worunter der größere Theil (etwa 5/s) der reformieren, die Uebri- gen (etwa 3/s) der katholischen Cvnfessivu angehören, wozu noch etwa 2000 Mennoniten und Zuden kommen. Die Kantone Genf und Waadt sind beinahe ganz reformirt; die Kantone Luccrn, Freiburg, Solothurn, Tessin, Schwiz, Walliö, Uri, Zug und Unterwalden beinahe ganz katholisch; die übrigen 11 Kantone gemischt. Ein päbstlicher Nuncius wohnt zu Lucern, und das Land ist unter 6 Bischöfe getheilt. Die Reformisten haben De- canate, Capitel und Convente. Industrie und Manufakturen sind bedeutend und in ei- nigen Kantonen blühend. Der Durchgangshandel ist ansehnlich und die Exporten sind: Uhren, Wein, Kirschwasser, Käse, But- ter, Rindvieh und Alpenpflanzen. Handelsstädte: Bern, Bafel, Neuenburg , Zürch, Genf, St. Gallen, Chur re. Man rechnet nach Kronen (1 fl. 41 74 kr.), Schweizerfrankeu (41'/8 kr.), und Batzen (4 kr.). Die Universitäten zu Basel, Bern, Zürich und Genf, die Akademie zu Lausanne, Gymnasien, gelehrte und an- dere Lehranstalten befördern Wissenschaften und Künste. Auch sind mehrere Bibelgesellschaften vorhanden. Verfassung: Eine Föderativ - Republik, die sich die hel- vetische Eidgenossenschaft nennt und durch die Tagsatzung oder Gesandte der 22 Kantone (abwechselnd alle 2 Jahre in den Vor- orten Zürich, Bern und Lucern) in allen allgemeinen Bundes- angelegenhcitcn regiert wird. Der Amtöfchulthciß oder Bürger- meister des Vororts ist Präsident und führt das Direktorium der Tagsatzung. Die Verfassung der einzelnen Kantone ist ganz von einander abweichend, z. Th. aristokratisch, z. Th. democratifch und in einigen gemischt; jeder Kanton ist in seinen innern Angelegen- heiten unabhängig von den übrigen, und besorgt dieselben durch die Landsgemeiude, d. i. die Versammlung aller stimmfähigen Bür- ger, oder durch das Volk unmittelbar, oder durch einen gewählten
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