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1. Alte Geschichte - S. 209

1872 - Mainz : Kunze
209 Unter den Fragern der unter den Äaifertt oerfattenen ©es fdfjidfjtfdejreibung ragt unübertroffen (Sorneltuä £acitu§ Ijeroor geb. c. 53 n. (£l)r., ^etratl^ete die £ocfjter be§ 3- %ricota; fein £obe3jafjr ist unbefannt, nmfjrfdjeintidf) lebte er 117 nodj. (Seine ©dejriftftefterei fällt in die glücflidfje. ^egierungssjeit £rajan§; er fd^rieb in mufterfjafter Sbeife ba§ Seben feine§ ©cf)rotegeruater3 2lgricota: de vita et moribus Julii Agricolae liber, ferner de origine situ moribus ac populis Germaniae liber, für die ^ennts nifj der germantfcfjen Urzeit unfcfjäpar; herauf folgten die historiae, rcetefje die 3eit Dom 3a§re 69 Bi§ jum £obe £>omitian§ umfaffen; die oier erften 23üd^er und der Anfang be§ fünften finb baoon er= Ratten, ©ein roitenbetfteis 2ber! finb aber die Annales (16 Sbücfjer), die j?aifergefde)idfjte oon £i6eriu§ Bi§ ju 9tero*§ £ob entfjaltenb (nur gunt £fjeil erhalten). 3son den ^iftorifern der ^aifer^eit nennen n>ir nod) den W. 3setieju§ ^aterculuä, der unter £iberiu§ lebte; er fcfjrieb historiae Romanae Bi§ auf feine 3eü; $atertu 3 ?lftarimu3, der ebenfatfg unter £iberiu§ lebte und eine ©antmhmg oon 2tne!= boten fdjrieb unter bent Xitel factorum et dictorum memora-bilium libri Ix.; (£. ©uetoniu§ £ranquitiu§ (unter £ras jan), er oerfajste die vitae Xii Caesarum (der 12 erften); 8. Sin? nau§ $toru§ (unter £rajan ober £>abrian) oerfa^te eine !urje Heberfidjt der romifcfjen ©efcf)id()te: epitome de gestis Romanorum; O. ßurtius) 9£ufu3 fcfjrieb die ©efcf)icljte 2tteranber§ be§ ©rofjen, $ l a o i u <B (Sutroptuib ein breviarinm historiae Romanae; 2iuretiu§ Victor (unter Julian) fri^rteb; Caesares, eine ®efc§idfjte der ^aifer oon 2iuguftu§ Big Julian Bu nett: nen ist nod) Befonberä 2lmntianu3 9ttarceuinu§, der eben* fall§ gur 3eü 3utian§ lebte und res gestae in 31 Bücfjern oer= fajjte, Kjooon 14 Bi§ 31 ermatten finb; dann $ au tu § Droftüä (im Anfänge be§ 5. ^atjrfjunbertö), er fc^rieb als (Hjrift einen furjen 2lbrt£ der 2öeltgefcfjicf)te: historiarum libri Vii. adversus paganos. 2ltä geograpfjifcfje ©dfjriftfteffer nennen wir den ^omponiuä Str ela (unter (Slaubiuä), roetefjer bret 23üd^er de situ orbis fcfjrieb. £)ie ©Triften des> 5ftaturforfcfjer£> Sßltniuä secundus major (der 79 Beim Slussbrudfje be§ Ssefuo oerunglücfte) liefern oiet geo-grapf)ifdf)e3 Material Slude) in der spfjtfofopfjie lernen jidfj die Corner gan$ an die ©rieten an. ®a§ Sserbienft, die gried^tfd^e ^ilofoptyte in bte $ er 6 fl, Qiftorifc^ed I. I8tu8g, f. Oljmn). 3. Vlufl. H

2. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

3. Alte Geschichte - S. 95

1872 - Mainz : Kunze
95 Slajdlag ©egner 5poru3; der t^m den Uebergang flreitig machen will, fcfjlägt t^n näc§ einem fixeren ,$ampf am^gbagpeä (Äampf der ^alangiten mit den inbifcfien &rieg§elep§anien); fcpeßt greunbfcfjaft mit dem feiner mürbigen ©egner und läßt itjm raie dem £a)rila3 fein Äönigreidfj [als Ssafallenftaat: giefjt bi3 gum ßftlic^ften der gtüffe beg Spenbfc^ab, dem ^ppljafig, toie aucfj biefen üb erf freiten, um jenfeitg der großen Sbüfte bag ©ange^ lanb §u erobern. §ier raeigert bag £>eer den Leiters m a r f (f); nadfj oergeblicfjem Sserfucf), baffelbe umjuftimmen, feljrt 5llepanber um (326); befährt den ^nbug &i3 S« feiner Mnbung, 326 fidjert beffen Ufer, bringt, der erfte ^ellene, im inbifd^en Ocean dem ^Pofeibon ein Opfer. Kämpfe, raelc^e oon der Ssraljmanenfafte ge= fd^ürt raerben, enblitf) beruhigt; ©täbtegrünbung, mehrere 3safatten= ftaaten, 2 ©atrapieen in 3n^ien, &tüc£fef)r nacfj den roeftlicfjen Sänbern (325). 3. Sllejranberg 3ftücfjej)r t>on Regierung big gu feinem £obe (325—323). 9tad) 60 Stagen eineg furchtbaren sjftarfcfjeg burdl) die ge= brofifd£)e Sküfte ^aramanien erreicht; aucf) üftearctjog mit der flotte üottenbet die Umfafjrt oon der ^nbugmünbung nadf) dem perfxfd^en ©olfe glütf(id). ©roße^efte in Äaramanien, ftrenge 23e= ftrafung der Uebelttjaten, ju welchen einige der ©atrapen und Wiener Slleyanberg beffen 5lbroefenl)eii mißbraucht Ratten (^ßlünberung beg (Sgruggrabg ju $|3afargubä; 23ebrücfungen beg ©dfja§meifterg §ar= palog in ^Ulebien, beffen $ludf)t nadfj ©riecfjenlanb). ^tücffe^r nad^ ©ufa, too großeg Ssermä^tung^feft: er felbft feiert §odf)§eit mit ©tatira, Sdarhtg £od(jter (neben Dioxane); 80 feiner §reunbe mit perfifcf)ett baftrifd^en, mebifdjen §ürftentöextern, 10000 oom ^peere, lüeldfje Slleyanber augftattet, mit perfifcfjen grauen: Anfang einer planmäßigen Otegentent^ätigfeit. (Sr pflegt und erweitert mit einstiger ^raft alte einfieitfc^affenben Mittel in feinem bunt§ufammengefe|ten [Reid^; tyerrfcfit unumfdejränft tüie die Werfer? fönige: aber nicf)t roie sie im ^alaft oerfteeft tritt er, überall fac^= rerftanbig, felbft an die ©pi^e jeber friegerifefjen und frieblid^en Unternehmung; oerfammelt an feinem §of und bei feinen gtän^en= den §eften die ©roßen beg 3fteicp oljne Unterfdfjieb der ‘’Rationali* tat, pit bag mebifcfj=perfifd£)e (Seremoniee für foldfje ©elegenl)eiten feft, rad^renb er fonft $reunb feiner $reunbe bleibt (£epf)äftiong £ob gu (Sfbatana 325), reorganifiert fein £>eer in der Sbeife, daß eg ein tmd^tigeg <$in^eitg= und 23inbemittel für die Golfer beg

4. Alte Geschichte - S. 99

1872 - Mainz : Kunze
99 4) ^ampf gegen 5lntigonu§ (315—301). 23erbinbung dou ^affanber ($la!ebonien), ßpfimachuä (^racten), ^51oie-mau3 (Äegppten), ©eleufus (Babtylonten) gegen 2lntigonu3, beffen Sserbünbete ^ßofyfperchon und fein 0ofjn Slleyanber. Kämpfe und trüglidje ^riebenslfchlüffe; 311 Korane und 2llepanber§ b. ©r. ©ohn Sllejcanber 2tegu3 oon ^affanber ermorbet; 5lntigonu3 ©ohn Sdemetrius> (Ißoliorf eteä, Belagerung oon^fjoboä304)fomrnt nadej Sitten und erfcljüttert, inbem er die Freiheit ©ried(jen= Ianbs> abermals proklamiert (ßltvfrfqiag nuxuid xul xaxu ovofxaxa Slrrian), die 9jlachtftellung ^affanber§; tim Verlauf des> Kampfes, in dem auch die nodf) übrigen ©lieber be3 mafebonifd^en ,ftönigs= Ijaufeg allmählich aus» dem Sföege geräumt werben, nehmen 2lnti= gonu3, Sdemetrius», ptolemäus», ©eleufug, Äaffanber, ßpftmachusj den Äonigsnamen an. @ntfcf)eibung3fd(jladfjt gegen 2lntigonu3 bei ,3pfo3 (^rggien 301): 2lntigonus> fällt. Sdie Sieger feilen: unabhängige Reiche an der ©teile bes ©inen mafebonifd^afiatifcf)en Sföeltreicf)3, ba§ nur noch eine glor= reiche (Erinnerung. S^adf) mancherlei neuen Girren und ©ren^ ftreitigfeiten (£)emetriu3 ^oliorfeteg abenteuerliche Saufbahn) ftehen ficf) brei ©rofsmädhte bauernb feft; 2ft aleb on ien (nach mancherlei ©chraanfungen unter der Sdpaftie der Slntigoniben); 21 ftett unter den ©eleuciben; Slegppten unter den Ptolemäern; baneben eine 2ln§af)l ©taaten gmeiten, britten Sftangs: Slrmenien, Äappabocien, ^ontus, Sbithpnien 2c., und, ein ©pielball der ioed(j= felnben Politik der ©ro^mäd^te, die gried^tfd^en ©täbte, t^eilä oereinjelt, theils> in locfere S3ünbe oereint, oon benen der ätoltfdfje und der achätfdpe befonberä herdortre*en* 7*

5. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 74

1878 - Mainz : Kunze
— 74 — übertragen und außerdem der Name Augustus d. H. der Geweihte, verliehen, der von jetzt an der stehende Titel des Kaisers (Caesar) bleibt. Zu seinem persönlichen Schutze erhielt er eine Leibwache, die Prätorianer, welche ein General mit dem Titel Präfekt befehligte. Ein anderer Präfekt hatte für die Sicherheit der Stadt, welche in vierzehn Regionen eingetheilt wurde, zu Wachen. Rom felbst wurde so verschönert, daß Augustns sich rühmen durfte eine Stadt aus Ziegelsteinen überkommen, eine marmorne hinterlassen zu haben. Die Provinzen wurden in senatorische und kaiserliche geschieden. Zu letztem gehörten . die, deren Grenzen noch nicht völlig gesichert waren, deshalb stand in ihnen ein stehendes Heer von ungefähr 400000 Mann. In den senatorischen führten zwar Proconfnln und Proprätoren die Verwaltung, das militärische Commando staub aber nur kaiserlichen Generalen Zu- Neben der großen Staatskasse (Aerar) würde eine Privatkasse (Fis-cu§) geschaffen, welche balb die erstgenannte verschlang. Alle kaiserlichen Beamten erhielten aus berselbeu ihr fest bestimmtes Gehalt, die Gelegenheit zur Aussaugung der Provinzen schwand so immer mehr. Anzuerkennen sind auch die Bemühungen Augusts dem Sittenversall, der Ehe- und Kinberlosigkeit entgegenzuwirken. Unterstützt würde er bei seinen Regierungsmaßregeln vornehmlich durch zwei Männer, den kriegstüchtigen Bipsanins Agrippa, den er sich zum Schwiegersöhne wählte, und den hochgebilbeten Cilnius Mäceuas, den Gönner und Förderer der Kunst und Literatur. Gerade durch letztem hat das augusteische Zeitalter eine große Berühmtheit erlangt. Die äußeren Kriege waren mit Ausnahme der germanischen unbedeutend. Der gefährlich drohende Partherkrieg wurde glücklich vermieden, indem der Partherkönig die von Crassus eingebüßten Feldzeichen aus freien Stücken zurückschickte. In Germanien kämpften die Stiefsöhne des Auguftus; das Land zwischen Alpen und Donau unterwarf der ältere Tiberius, während Drusus vom Rhein bis zur Elbe vordrang aber auf seinem letzten Zuge 9 v. Ch. ein unerwartetes Ende fand. Tiberius befestigte nun die römische Herrschaft bis zur Weser. Ein späterer Statthalter Quintilius Varus glaubte über Germanen wie über knechtische Orientalen gebieten zu können, reizte sie aber dadurch zum Aufstand. Der Führer desselben Armin, ein Cheruskerfürst, bereitete den römischen Legionen eine furchtbare Niederlage im Teutoburger Walde (9 nach Ch.), die ihren Schrecken bis Rom verbreitete; doch blieben die Sieger am Rheine

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 3

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 2. Quellen und Hilfswissenschaften. 3 bene Quellen und ungeschriebene. Die älteste und zwar ungeschriebene Quelle ist die mündliche Überlieferung (Tradition der Urvölker). Sie pflanzte sich Jahrhunderte lang fort, bis zur Erfindung der Schreibekunst. Die ersten Familien und die ältesten Völker mußten begreiflich sorgfältig bedacht sein, die Geschichte der Vorfahren ihren Söhnen zu überliefern, und wurden hierin unterstützt durch das hohe Lebensalter der Menschen. Auch war die Summe der Ereignisse klein, welche sie zu überliefern hatten. Von der Erfindung der Schreibekuttst an war die Sorgfalt auf die Erhaltung der mündlichen Überlieferung nicht mehr so notwendig, weil man in der Schrift ein Mittel fand, die Geschichte der Vergessenheit zu entreißen. Einen Teil der mündlichen Überlieferung bilden die Sagen, die Volkslieder und die heiligen Gesänge, welche bei den religiösen Feierlichkeiten gebraucht wurden. 4) Die geschriebenen Quellen sind Inschriften, Urkunden und Bücher. Nachrichten, welche von Angen- und Ohrenzeugen uns überliefert werden, heißen unmittelbare Quellen. Nachrichten, welche später verfaßt wurden, aber auf unmittelbare Quellen sich berufen, sind mittelbare. Alle Mittel, wodurch uns die geschichtlichen Quellen verständlich werden, sind Hilfsmittel der Geschichte. Darum hat die Geschichte ihre Hilfswissenschaften, durch welche wir die geschichtlichen Quellen verstehen lernen. Die vorzüglichsten Hilfswissenschaften sind die Chronologie (Zeitrechnung) und die Geographie (Erdbeschreibung), welche auch die beiden Augen der Geschichte genannt werden. Anmerkungen. 1. Zu den ungeschriebenen Quellen gehören auch die Deukmale oder Monumente, wie z. B. die Felsentempel auf den indischen Inseln Salsette und Elefanta und zu Ellore, die Pyramiden Ägyptens u. s. w., die Feste, welche zum Andenken einer Begebenheit gefeiert wurden, Grabhügel, Leichensteine und Gedächtnissäulen, auch Dieb (Hl len (Denkmünzen), wenn sie keine Umschrift haben, Wappen, Siegel, d. h. Abzeichen einzelner Personen oder ganzer Geschlechter. 2. Auch die „ersten Geschlechtsregister (Stammbäume) beruhen auf mündlicher Überlieferung. Welche Wichtigkeit man auf die Abstammung legte, beweisen die in der Heiligen Schrift aufbewahrten Stammtafeln. Für die Israeliten waren diese von der größten Bedeutung, weil nur die Söhne Levis zum heiligen Dienste und nur die Abkömmlinge Aarons zum Priestertume berufen waren und weil der erwartete Messias aus dem Geschlechte Davids hervorgehen sollte. Edle und fürstliche Familien berufen sich heute noch auf ihre Stammtafeln als Beweise ihrer Rechtsansprüche. 1*

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 217

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 77. Kunst und Wissenschaft bei den Römern. 217 § 77. filmst und tuiistiisei)oft bei den Kömmt. 220) Obgleich die Römer durch ihre Abstammung mit den Griechen verwandt waren, so teilten sie doch nicht mit ihnen den Sinn für das Schöne, es trat vielmehr Kriegsmut und rauhe Tapferkeit in den Vordergrund. Kunst und Wissenschaft fanden deshalb auch keine Pflege bei ihnen; doch wurde die Mathematik, welche praktischen Zwecken diente, nicht ganz vernachlässigt, sondern anf die Feldmeßkunst und die Zeiteinteilung angewendet. Aber weder die Malerei noch die Bildhauerkunst und die damit verwandten Künste konnten in Rom Aufnahme finden, ihre Erzeugnisse wurden von den unterworfenen Ländern nach Nom geschleppt. Nur die Baukunst entwickelte sich von der Gründung Roms an in fortschreitendem Maße, wozu die Errichtung der vielen Tempel und öffentlichen Gebäude Veranlassung gab. Doch bildete sie sich anfänglich hauptsächlich als Wegebaukunst und Kriegsbaukunst ans, und erst seit den Zeiten Cäsars dachten die römischen Familien daran, großartige Wohnungen und Landhäuser herzustellen. Cäsar und Augustus suchten Nom planmäßig zu verschönern. Dagegen baute man frühe Landstraßen, um die Truppen zu befördern und den Verkehr mit den Provinzen vermitteln zu können. Die Not führte zur Herstellung ungeheurer Wasserleitungen, und die Sucht des Volkes uach Spielen und Vergnügungen ließ die großen Amphitheater baneu, in denen viele Tausend Menschen an Schauspielen sich vergnügten, die auf die Sitten oft sehr nachteilig einwirkten und die Zuschauer nur grausam und blutdürstig machten. 221) Erst seit die Römer mit den Griechen in Unteritalien bekannt wurden und sich dieselben als Unterthanen einverleibten, fand die Wissenschaft anch in Rom eine Stätte. Doch war die Bildung immer nur das Erbgut der Neichen, und konnte schon deshalb nicht allgemein werden, weil sie griechisch war und den Kreisen des Volkes demnach ferne lag. Griechische Gelehrte, namentlich griechische Sklaven, vermittelten diese, und es entstand eine lateinische Dichtkunst, welche sich an griechische Muster anlehnte. Auch auf die Beredsamkeit, welche durchweg nur eine gerichtliche war, übten die Grundsätze der griechischen Philosophen und ihre Geisteswerke keinen geringen Einfluß aus. Dagegen gestaltete die Geschichtschreibung sich unabhängiger. Nach Augustus wurde besonders die Rechtswissenschaft in ausgedehnter Weise gepflegt. Man unterscheidet in der römischen

9. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 380

1855 - Mainz : Kirchheim
380 gefangen und ermordet wurde, fand Alexander todt in seinem Blute. Er ließ ihn feierlich begraben und strafte seinen Mörder. Auch Indien betrat der große Eroberer, unterwarf einige Völker und würde noch weiter vorgedrungen sein, wenn ihn-nicht das bedenkliche Murren seiner Soldaten von weiteren Kriegszügen abgehalten hätte. Zwölf Altäre wurden an der Gränze seines Siegeszuges errichtet. Durch diese glänzenden Erfolge übermüthig geworden, überließ sich Alexander in Babylon, seiner Residenz, asiatischer Schwelgerei und oft grausamem Despotismus, wie er ihn an seinem Retter Klitus verübte, den er bei einem öffentlichen Gastmahle ermordete. Seine üppige Lebensart trug nicht wenig zu seinem frühen Tode bei, der ihn im 32. Lebensjahre zu Babylon überraschte. — Sein Tod war das Lärmzeichen eines langwierigen Krieges zwischen seinen Feldherren, von welchen sich jeder für den würdigsten hielt, ihm nachzufolgen. Keiner konnte sich aber zum alleinigen Herricher des großen Reiches emporschwingen. So zerfiel Alexanders Reich in mehrere Staaten, unter denen Aegypten, Syrien und Macedonien die bedeutendsten wurden. Die Römer. Die Römer haben sich durch die allmälige Eroberung der ganzen damals bekannten Welt einen unvergänglichen Namen erworben. Ihre Sprache, die lateinische, ist die Sprache der Kirche geworden und ihren Gesetzen gehorchen die Völker der späteren Zeilen. Nach Troja's Eroberung lande'en Trojaner in Mittelitalien und stifteten das lateinische Reich oder Latium. Aus den Nachkom- men der Herrscher von Latium stammten die Brüder Nomulus und Rem u s, welche an den Ufern der Tiber eine kleine Stadt von Lehm erbauten und dieselbe Nom nannten. Dieses geschah im Jahre 753 vor Christus. Nomulus war der erste Herricher oder König über das kleine Gebiet. Bald mehrte sich die Zahl der Häuser und Ein- wohner und glücklich geführte Kriege mit den benachbarten Volks- stämmen vergrößerten das Gebiet des neuen Königreichs. Si den Könige herrschten nach einander über Rom und legten den Grund zu dem nachmaligen römischen Weltreiche. Der siebente König wurde im Jahre 510 aus Rom ver- trieben. An seine Stelle traten zwei Consuln, welche jährlich ge- wählt wurden. Die Zeit des römischen Freistaats, nahe an 500 Jahre, war eine Reihe ruhmwürdiger Ereignisse und S ege für die Römer. Diese glücklichen Erfolge verdankten sie ihren Tu genden, ihrer edlen Einfachheit, ihrer Mäßigkeit, ihrem Gehorsain gegen das Gesetz und ihrer Liebe zum Vaterlande. Im Frieden bebauten die vornehmsten Männer ihre Felder, und es geschah nicht selten, daß Staatsmänner und Feldherrn vom Pfluge zu ihren hohen Würden gerufen wurden. Ihr Körper war abgehärtet und ertrug mit Leichtigkeit alle Beschwerden des Krieges. Ihre Kleidung

10. Geschichte des Altertums - S. 193

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Rmer. 193 ablehnte, 27 v. Chr. den Alleinherrn des rmischen Staates mit dem Beinamen Augustus d. h. der Ehrfurchtswrdige, und drang, so oft Oktavian scheinbare Miene machte, der lstigen Regierungs-geschfte sich zu entledigen, mit Bitten in ihn, Oberhaupt des Staates zu bleiben. Dadurch, da er sich bewegen lie, die Regierung noch zu behalten, gab er seiner Herrschaft den Schein der Gesetzmig-feit und befestigte sich darin immer mehr. Augustus richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf eine tchtige Verwaltung des ungeheuren Reichs und auf die Erhaltung der Ruhe und Sicherheit in dem-selben. Um die Gruel der Brgerkriege und seine eigne Grau-samkeit in Vergessenheit zu bringen, bte er jetzt die grte Milde, verwaltet das Er stellte die Ruhe und Sicherheit in Rom her, gab Gesetze zin;rmt^Heid' Verbesserung der Sitten und Beschrnkung der Putzsucht, fhrte prachtvolle Gebude in solcher Masse auf, da er sich wohl rhmen durfte, er habe das aus Backsteinen aufgefhrte Rom in ein mar- verschnert mornes verwandelt. Unter seiner Regierung wurde insbesondere b,e @tabtr Kunst und Wissenschaft gepflegt. In den Werken der Baukunst wetteiferte mit ihm sein Jugendfreund Agrippa, welcher als Feld-Herr und Staatsmann ihm zu jeder Zeit treulich beigestanden hatte. Cilnius Mcenas, aus etruscischem Knigsgeschlechte entsprossen, weilte am Hose des Kaisers und war der freigebige Beschtzer der pflegt Kunst Dichter Horaz, Vergil und Ovid. Durch seinen Einflu kam es und^fen* dahin, da Augustus ausgezeichnete Talente untersttzte und einen seltnen Kreis von Rednern, Dichtern, Geschichtschreibern und Staats-mnnern um sich versammelte, wodurch vorzugsweise der Ruhm der Augusteischen Zeit und Regierung auf uns gekommen ist. Im Staatsleben wollte Augustus als einfacher Brger erscheinen, wenn er in der Volksversammlung abstimmte oder vor den Gerichtshfen als Zeuge auftrat. Auch sein husliches Leben trug den Stempel brgerlicher Einfachheit. Er bewohnte ein Haus auf dem palati- und lebt nifchen Hgel, welches sich durch Prunklosigkeit auszeichnete, und einfo*' hielt streng auf Sitte und Anstand. Um so schmerzlicher muten ihn daher Vorflle in der eigenen Familie berhren, welche seinen Anschauungen von Wohlanstndigkeit geradezu widerstrebten. Augu-stus war dreimal verheiratet gewesen. Von seiner zweiten Frau Skribonia hatte er eine Tochter Julia, welche dem Agrippa ver- Husliches mhlt war und in der Folge sich durch ihr leichtfertiges Leben und 8etb freches Treiben so berchtigt machte, da der strenge Vater die ent-artete Tochter auf eine Insel im adriatischen Meere verbannte, wo sie noch 20 Jahre lebte. Als Augustus sich von Skribonia Casfian's Geschichte. I. 5. Aufl, 13
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