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1. Geschichte des Altertums - S. 3

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der ltesten Völker und Staaten. 3 Lehren der Religion und Staat vollendete. In der Folge wurde das Volk der Reihe nach von den stammverwandten Assyriern, Me- dern und Persern unterjocht; aber diese siegreichen Völker nahmen die Religion und die Priesterkaste der Besiegten in sich auf. Durch sie ist uns ein Bruchstck aus dem heiligen Buche, dem Zendavesta, Religion des genannt der Vendidad, erhalten. Nach diesem zerfllt die ganze 3enbeoim- Welt in zwei Reiche, in das Reich des Lichts oder des Ormuzd (des guten Geistes) und das der Finsternis oder des Ahriman (des bsen Geistes); diese Reiche werden in fortdauerndem Kampfe mit einander gedacht, bis endlich das Reich des Ormuzd den Sieg be- hlt. Im Staate des Zendvolks bestanden vier Kasten; Priester, Kasten. Krieger, Ackerbauer und Gewerbsleute, von denen die Priesterkaste, welcher alle Beamten angehrten, den hchsten Rang einnahm. Mit dem Oberpriestertum war die Knigswrde verbunden. Die Priester- kste besa schon einen gewissen Grad astronomischer Kenntnisse, wie Astronomische die Eintheilung des Jahrs in zwlf Monate zu je dreiig Tagen Kenntnisse mit fnf Schalttagen, sowie ferner die Festsetzung der Sonnenbahn nach den Zeichen des Thierkreises beweist. . Z. 3)ie Inifei;. Die vorderindische Halbinsel wurde schon im hohen Altertum Geogra-der Mittelpunkt des Vlkerverkehrs. Sie umfat einen Flcheninhalt ^ffen^tt von 65,000 Quadratmeilen und bietet die grte Mannigfaltigkeit des Landes, der Bodenbeschaffenheit dar. Die Halbinsel wird von zwei Seiten vom Meere besplt; die Ostkste heit Koromandel, die Westkste Malabar. Im Norden hebt sich der Himalaya zu den hchsten Gipfeln der Erde und fllt dann in mehreren Terrassen, aber ziem-lich schnell, zum Tieflande herab, das sich von der Westseite der Halb-insel bis zur Ostseite hinzieht. Sdlich davon erhebt sich das Vindhya-gebirge, und diesem folgt das Plateau von Dekhan, das im Westen, Osten und Sden von Bergketten begrenzt wird. Den sdlichsten Theil der Halbinsel bildet das Hochland Travankore, welches in das Kap Komorin ausluft. Bedeutende Strme durchschneiden mit ihren Nebenflssen befruchtend das Land, eben so sehr die Pflanzen- und Thierwelt, als das Menschenleben und seinen Verkehr frdernd. Der Indus umschliet mit seinen vier Nebenflssen das Pendschab (Fnf-stromland), der Ganges mit der Dschumna, der Brahmaputra und andere bilden gleichsam die Lebensadern des Landes. Das Klima bietet bei aller Regelmigkeit die grten Gegenstze dar. Die in ewigem Schnee und Eis begrabenen hchsten Gegenden des Himalaya 1*

2. Geschichte des Altertums - S. 193

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Rmer. 193 ablehnte, 27 v. Chr. den Alleinherrn des rmischen Staates mit dem Beinamen Augustus d. h. der Ehrfurchtswrdige, und drang, so oft Oktavian scheinbare Miene machte, der lstigen Regierungs-geschfte sich zu entledigen, mit Bitten in ihn, Oberhaupt des Staates zu bleiben. Dadurch, da er sich bewegen lie, die Regierung noch zu behalten, gab er seiner Herrschaft den Schein der Gesetzmig-feit und befestigte sich darin immer mehr. Augustus richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf eine tchtige Verwaltung des ungeheuren Reichs und auf die Erhaltung der Ruhe und Sicherheit in dem-selben. Um die Gruel der Brgerkriege und seine eigne Grau-samkeit in Vergessenheit zu bringen, bte er jetzt die grte Milde, verwaltet das Er stellte die Ruhe und Sicherheit in Rom her, gab Gesetze zin;rmt^Heid' Verbesserung der Sitten und Beschrnkung der Putzsucht, fhrte prachtvolle Gebude in solcher Masse auf, da er sich wohl rhmen durfte, er habe das aus Backsteinen aufgefhrte Rom in ein mar- verschnert mornes verwandelt. Unter seiner Regierung wurde insbesondere b,e @tabtr Kunst und Wissenschaft gepflegt. In den Werken der Baukunst wetteiferte mit ihm sein Jugendfreund Agrippa, welcher als Feld-Herr und Staatsmann ihm zu jeder Zeit treulich beigestanden hatte. Cilnius Mcenas, aus etruscischem Knigsgeschlechte entsprossen, weilte am Hose des Kaisers und war der freigebige Beschtzer der pflegt Kunst Dichter Horaz, Vergil und Ovid. Durch seinen Einflu kam es und^fen* dahin, da Augustus ausgezeichnete Talente untersttzte und einen seltnen Kreis von Rednern, Dichtern, Geschichtschreibern und Staats-mnnern um sich versammelte, wodurch vorzugsweise der Ruhm der Augusteischen Zeit und Regierung auf uns gekommen ist. Im Staatsleben wollte Augustus als einfacher Brger erscheinen, wenn er in der Volksversammlung abstimmte oder vor den Gerichtshfen als Zeuge auftrat. Auch sein husliches Leben trug den Stempel brgerlicher Einfachheit. Er bewohnte ein Haus auf dem palati- und lebt nifchen Hgel, welches sich durch Prunklosigkeit auszeichnete, und einfo*' hielt streng auf Sitte und Anstand. Um so schmerzlicher muten ihn daher Vorflle in der eigenen Familie berhren, welche seinen Anschauungen von Wohlanstndigkeit geradezu widerstrebten. Augu-stus war dreimal verheiratet gewesen. Von seiner zweiten Frau Skribonia hatte er eine Tochter Julia, welche dem Agrippa ver- Husliches mhlt war und in der Folge sich durch ihr leichtfertiges Leben und 8etb freches Treiben so berchtigt machte, da der strenge Vater die ent-artete Tochter auf eine Insel im adriatischen Meere verbannte, wo sie noch 20 Jahre lebte. Als Augustus sich von Skribonia Casfian's Geschichte. I. 5. Aufl, 13

3. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 707

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Britischindien. 707 war wirklich furchtbar, aber sehr natürlich, da die Meuterer nicht nur ihre Offiziere meuchlings erschoßen, sondern auch Gefangene kreuzigten oder lebendig verbrannten und gegen europäische Weiber und Kinder wie Kanibalen wütheten (so namentlich zu Delhi und am 26. Juni zu Kawnpur, dessen Besatzung sich auf die Bedingung freien Abzugs er- geben hatte). Diese Gräuel wurden vorzugsweise von den Mohamme- danern verübt, und diese waren auch die eigentlichen Urheber der Re- bellion; denn der Mohammedaner ist durch seine Religion zum Hasse und Kampfe gegen Ungläubige verpflichtet, zur Herrschaft über dieselben berufen, und der indische mußte seine Dienstbarkeit um so bitterer em- pfinden, als er vor der Ankunft der Engländer fast über ganz Hindostan herrschte. Aehnlich waren wohl die Gesinnungen der Braminenkaste; der fremde christliche Herrscher war ihr niemals lieb, und in neuester Zeit beeinträchtigte derselbe die Privilegien der Kaste, indem die Bra- minen durch die englische Gesetzgebung der Strafe, selbst der körperlichen, unterworfen wurden und die Verbrennung der Wittwen — eines der Mittel, den Fanatismus des Volkes und mit demselben die Kastenherr- schaft zu stützen — nur verstohlen geschehen konnte. Mohammedaner und Braminen waren gleichmäßig über die christliche Wissenschaft ergrimmt, die dem Europäer eine so augenscheinliche Ueberlegenheit über den Asiaten verleiht, und wenn durch die Hunderte von englischen Misfionsstationen jährlich auch nicht hundert Individuen der Braminenreligion und dem Islam entrissen werden, so reichte ihre Wirksamkeit doch hin, zumal auch einzelne Offiziere und Beamte dieselbe begünstigten, um Mohammedaner und Braminen zu erbittern. Die Unterwürfigkeit derselben beruhte da- her allein auf der Furcht vor der Unüberwindlichkeit der englischen Waffen; aber diese schwand, als unaufhörlich Berichte über englische Niederlagen in der Krim und vor Kars von einem Ende Asiens bis zum andern verbreitet wurden. Da wagte es der persische Schah, den Engländern zum Trotze, Herat wegzunehmen, der chinesische Statthalter Iih in Kanton, die Erfüllung einzelner Artikel des Friedens zu Nanking zu verweigern; den Sipahishauptleuten, den Braminen und Radschas aber schien die Gelegenheit gekommen, die fremden christlichen Herrscher zu vertreiben. Die englische Armee ist von den Russen vernichtet, sagte man ihnen, und England ist nicht mehr im Stande eine neue aufzu- bringen; in ganz Indien sind auf keinem Punkte 3000 englische Sol- daten vereinigt, also muß es ein Leichtes sein, die ganze englische Streit- macht vereinzelt zu überfallen und aufzureiben: dann mag es England versuchen, von Europa aus Indien zum zweitenmal zu erobern. Der Plan war gut angelegt, aber er gelang nur theilweise; der Ausbruch erfolgte nicht gleichzeitig, weil auf einzelnen Punkten voreilig; die Sikhs und Gorkas blieben England treu, die englischen Offiziere und Soldaten 45*

4. Die vorchristliche Zeit - S. 317

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das ägyptische Reich unter den ersten Ptolemäern. 317 Syrakus versandte. Außer der Nnhe, welche Aegypten in Vergleich mit dem unruhig bewegten, auch unter den Nachfolgern des Seleukus nicht zur Ruhe kommenden inneren Asien genoß, trugen hierzu die in Aegypten für jenen Zweck getroffenen Anstalten bei. Der zweite Pto- lemäuö legte, da die Erneuerung von Necho's Kanal den gewünschten Vortheil nicht gewährte, am rothen Meere, wo Aegypten nie Häfen gehabt, die Häfen Berenice und Myoshormus an, die er durch eine bequeme Straße mit dem unterhalb Thebens am Nil gelegenen Koptus verband. Da ein uralter Handelsweg zur See zwischen Arabien und Indien gewesen war, brauchte man den arabischen Handelsleuten den neuen Weg nur zu zeigen, um rasch den ganzen Welthandel umzugestal- ten. Die mächtig aufblühende Königstadt Alexandrien, Sitz eines pracht- liebeuden Hofes, Mittelpunkt einer klugen und umsichtigen Staatskunst, Sammelplatz Aller, die griechische Bildung pflegten oder suchten, eignete sich zu einem Markt der Welt und der bequeme Weg dahin gestattete hier einen wohlfeileren Verkauf der östlichen Maaren. Eine Zierde der Stadt war der zum Schutz ankommender Schiffe schon unter dem ersten Ptolemäus vor dem Hafen auf der kleinen Insel Pharus errichtete Leuchtthurm, von dessen Höhe ein großes Feuer Nachts Meilen weit in die See hinein leuchtete. So gelangte diese Stadt zu einer Bedeutung, die Alexander gewiß noch nicht geahnt hatte. Er hatte nur der Pro- vinz Aegypten ihren Schwerpunkt am Meere anweisen wollen, ohne daß er daran denken konnte, Asten, wo der Mittelpunkt seiner Herr- schaft sein sollte, seiner Handelsstraßen zu berauben. Von seinem Han- del erhielt nun das Reich der Ptolemäer eine Bedeutung, durch welche der Unterschied der Ausdehnung, welcher zwischen ihm und dem Reiche der Seleuciden bestand, ausgeglichen wurde. Nicht allein daß bei der herrschenden Negierungsweise in die Hand des Königs die Früchte dieser neuen Thätigkeit fielen, um seinem Wort und seiner That Nachdruck zu geben, auch die übrigen Handelsstaaten wurden, wollten ste sich nicht der Gefahr aussetzen, in dem Antheil an dem nach Westen geleiteten Verkehr verkürzt zu werden, zu freundschaftlichen Verbindungen mit Aegypten gcnöthigt, welche das Ihrige dazu beitrugen, dorthin den Mittelpunkt des damaligen Staatensystems zu verlegen. 3. Wurde Alexandrien durch den Handel ein zweites Tyrus, so wurde es durch Wissenschaft und Kunst ein zweites Athen. Freilich waren die Leistungen dieses neuen Athens, wie es freu Verhältnissen der hellenistischen Zeit entsprach, nicht in einem solchen Zusammenhänge mit dem Gange des gesammten Lebens, wie die des alten. Der grie- chisch-ägyptische Hof schuf in dem durch alte Weisheit berühmten Ae- gypten bei dem Verfalle, in dem er die Träger dieser alten Weisheit, die Priester, fand und ließ, einen Ersatz mit griechischen Mitteln und

5. Geschichte des Altertums - S. 13

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
Geschichte der Chinesen. 13 Die Song (420479) machten sich durch Anlage von Wegen und Brcken, die Tschin (556619) durch Kanalbauten einen Namen. Jangti (605 bis 619) legte den Kaiserkanal an. Unter derselben Dynastie wurden auch Korea und die Lieu-Kieu-Jnseln unterworfen. Lnger regierten die Tang (619 bis 907), nach denen lange das Land hie. Unter Taitsong (626648) kamen zum erstenmal Christen nach China. Dann folgten wieder Dynastien von krzerem Bestnde. Nach dem Tode des berhmten Mongolenfhrers Te-mudschin Dschingiskhan (1227) eroberte Kubilai, genannt Schitse, das Land, nahm aber mit seinem Volke Sinas Sitten an. Schon 1370 endete die Herrschaft der Mongolen; Hongwu grndete die letzte einheimische Dynastie der Ming (bis 1649) und stellte das Alte wieder her. Aber während in Deutschland der Dreiigjhrige Krieg wtete, unterlag China (1644) den unausgesetzten Angriffen des tungusischen Stammes der Mandschu. Bis jetzt regiert die ihnen angehrige Dynastie der Tsching. Auch diese Er-oberer nahmen allmhlich die ihnen weit berlegene Kultur an und gingen in den Chinesen auf. Ein Heer von etwa 800 000 Mann, welches die wichtigsten Pltze besetzt hlt, besteht aus Tataren und Mandschus. Der Mandschu auf dem Throne in Peking nennt sich Himmelssohn wie seine Vorgnger aus den chinesischen Dynastien, hat die gelbe Kaiserfarbe, den Drachen als Wappen beibehalten, fhrt dieselbe vterliche Sprache und bt denselben unbeschrnkten Despotismus. Ein zahlreicher Beamtenstand, die Koang oder nach einem portugiesischen Wort Mandarinen genannt, in neun Rangstufen geordnet, durch farbige Knpfe an den Mtzen und Federn unter-schieden, wacht der den Vollzug der unzhligen Gesetze und Verordnungen, die alle vom Kaiser ausgehen. Durch jahrelanges Studium und die schwersten Prfungen mssen sie sich die Fhigkeit zum Staatsdienst erwerben. Ihre Regierungsweise hlt das Volk in knechtischer Unterwrfigkeit. Und doch konnten sie nicht verhindern, da 1851 durch einen Schwrmer Hung-siu-tseuen, der sich Taiping = der Friedensreiche nannte, in der Provinz Kuangsi eine religis-politische Bewegung gegen die Mandschuherrschaft ihren Ausgang nahm und das Reich schwer erschtterte. In den letzten Jahrzehnten machte auch das christliche Missionswesen wieder Fortschritte, zumal seit die deutsche Regierung die katholischen Missionen unter ihren Schutz nahm. Im 16. und 17. Jahrhundert hatte das Christen-tum schon groen Anhang gefunden. Nachdem 1583 unter dem Kaiser Schintsong der erste Jesuit Matthus Ricci an den Hof zu Peking gekommen war, gewannen bald die Angehrigen seines Ordens durch ihre Gelehrsamkeit. Geschicklichkeit und ihr sittenreines Leben die Zuneigung der Herrscher. Allent-halben erhoben sich christliche Kirchen, und Hunderttausende bekannten sich zur Lehre Christi. Als die Mandschu zur Herrschaft kamen, standen die Jesuiten, i

6. Geschichte des Altertums - S. 90

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
90 Das Altertum. Die orientalischen Völker. dschab), das im Norden Steppe, im Sden Wste ist, dann in das fruchtbare Alluvialland des Ganges, teilweise auch auf die Hochflchen des Dekhan vor. Die chamitischen Urbewohner der Drawidas verdrngten sie in andauernden Kmpfen, grndeten aber selbst nur kleinere Knigreiche. Eine eigentliche Geschichte haben sie nicht; denn die meisten Stmme besitzen keine schriftlichen Aufzeichnungen, sondern nur dunkle und vielfach verwirrte Sagen, die sich lange von Munde zu Munde fortpflanzten und erst spter in den heiligen Bchern der vier Veden (Veda Wissen) aufgezeichnet wurden; es sind religise Hymnen, in denen die lteste uns bekannte Gestaltung des Sanskrit sich findet (ca. 1500 v. Chr.). Die Zeit des Heldenkampfes um das Gangesland spiegelt sich wieder in dem Volksepos Maha-Bharata (d. i. der groe Kampf), das in zweireihigen Versen, sogen, ^loka, abgefat ist. Die sptern Kmpfe um den Sden Dekhans und Ceylon sind in dem Kunstgedichte Rmyana (d. i. Wandel des Rama) angeblich von einem Dichter Vlmiki geschildert. Zur Zeit, da die Inder das Jndusland eroberten (bis ca. 1300), bewahrten sie noch ziemlich die einfachen Anschauungen der arischen Natur-religion; allmhlich gestaltete ihre berreiche Phantasie die ursprnglichen Götter mehr und mehr bis zu den sonderbarsten Zerrbildern. Neben dem allumfassenden Himmelsgott Varuna (Uranos) verehrten sie Mitra, den Gott des lichten Tages, und dm huldreichen Ahnen- und Familiengott Aryaman, Shne der ewigen Gttermutter Aditi, den Feuergott Agni (ignis), Jndra, den Fürsten des Luftbereichs, der mit dem Blitze die Wolken spaltet und den befruchten-den Regen sendet, seinen dmonischen Gegner Vritra oder Ahi (Schlange), ferner Sonne, Mond, Gestirne, Winde u. s. w., vor allem aber auch den gewaltigen Soma (iranisch Hemma, auch Madhu), den berauschenden Gtter-trank. Die flammenden Opfer, der labende Presaft erwerben den flehenden Menschen den Segen der Götter fr Herden und Fluren und Sieg der die Feinde. Sobald die Kmpfe der Krieger (Kshatrija) gegen die Ureinwohner und unter sich ausgetobt hatten, erschlaffte die Kraft des Volkes unter dem Ein-flusse des glhenden Klimas und der ppigen Vegetation des Ganges-Tieflandes. In unthtiger Ruhe geriet das Volk ganz unter die Herrschaft der Priester, die alles Denken und Leben durch das Gesetzbuch des Manu in Fesseln schlugen und eine vllige Umgestaltung in den religisen und staatlichen Ver-Hltnissen herbeifhrten. Sie bildeten im Laufe der Zeit die Naturreligion zu einem auerordentlich zusammengesetzten spekulativen System um und teilten das Volk in vier streng gegeneinander abgeschlossene Stnde oder Kasten. Aus der Gottesverehrung in Gebet und Opfer, brahman, dachten sie ein unpersnliches Urwesen, das alle Keime der Geister- und Krperwelt in

7. Beschreibende und lehrende Prosa - S. 49

1889 - Freiburg im Breisgau : Herder
3. Rom in seiner Bedeutung für Kunst und Wissenschaft. 49 Altertums, Kunst und Wissenschaft auf Griechenland, Gesetze und Ein- richtungen auf Rom, so viele Dinge, die uns im täglichen Leben um- geben, auf beiden. Die griechische Bildung erhielt nicht nur in der römischen eine be- wunderungswürdige Zugabe, sondern hätte auch schwerlich ohne die römische Macht Dauer und Verbreitung gewonnen. Es erscheint gerade hier in der Weltgeschichte eine der größten Verkettungen geistiger Zwecke und nach Irdischem strebender Kräfte. Vor allem aber darf man in Rom nicht Italien vergessen. An dem Geiste des Altertums mußte sich die neuere Bildung emporschlingen, um sich zu etwas allseitiger Vollendetem zusammen- zuwölben, und in dieser entscheidenden, von allen Punkten ihres Erscheinens anziehenden Umgestaltung spielt dieses wundervolle, in Himmel, Lage, Er- zeugnissen, Schönheit und Anlagen der Menschenuatur so begünstigte Land die erste und bedeutendste Rolle. In den meisten künstlerischen, wissen- schaftlichen, philosophischen, bürgerlichen, politischen, dann in den großen durch Handlungs- und Forschungsgeist geleiteten länderverbindenden Ent- wicklungen menschlicher Thätigkeit schritt Italien dem übrigen Abendlande in jenen denkwürdigen Jahrhunderten, in welchen das Moderne sich zuerst in geistiger Würdigkeit dem Antiken gegenüberzustellen anfing, voran. An diesem neuern Ruhme Italiens haben zwar, wenn man gerecht sein will, andere Städte größern Anteil, als gerade Rom. Allein alles floß doch in Italien zu diesem Mittelpunkte zurück, und die Glorie legte sich gleich- sam freiwillig um das Haupt, das schon so viele Kronen zierten. So ist Rom für uns eins geworden mit den zwei größten Zuständen, auf welche sich unser geeinigtes Dasein gründet, dem klassischen Altertum und dem Emporwachsen moderner Größe an der antiken, und zwar beruht dies nicht auf trockenen, eingeredeten Verstandesbegriffen. Rom spricht in allem damit an, in ungeheuren Überresten, in seelenvollen Kunstwerken, und wohin man den Fuß setzt, in nicht abzuwehrenden Erinnerungen. Es ist wohl zugleich ein Hauch der Einbildungskraft, ein dichterischer Schimmer, der diese Stadt umschwebt, ein Schein, der vor einer nüch- ternen Betrachtung gewisser Art wie Morgenduft verrinnt, aber ein Schein, welcher, wie der künstlerische und poetische, die Wahrheit reiner und ge- diegener in sich hält, als die gewöhnlich so genannte Wirklichkeit. W. v. Humboldti. 1 1 Wilhelm von Humboldt, älterer Bruder Alexanders von Humboldt, be- deutend als Sprachforscher (hervorragend sein Werk über die Kawisprache (auf der Insel Javad und als Ästhetiker. Geboren 1767 zu Potsdam, preußischer Staatsmann seit 1808, abgegangen als Staatsminister 1819, starb er, den Wissenschaften ergeben, auf seinem Gute Tegel bei Berlin 1835. Sein Briefwechsel mit Schiller und Goethe ist von großer Wichtigkeit für die Litteraturgeschichte. Hense, Lesebuch. Iil 4
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