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1. Die Weltgeschichte - S. 131

1835 - Mainz : Kupferberg
©u tient) er g. Columb it s. |^¡J Die Kaiser verlieren durch die Churfürstcu, welche durch die goldene Vnlle Karls Iv. manche Vorrechte erlangt, immer mehr von ihrem Uebergewichte über die Stande, und die Fürsten gewinnen immer mehr vu Privilegien. Goldenes Zeitalter der Städte, ihr Reichthum und Lnrus durch ausgebreiteteil Handel und veredeltem Gewerbe, vorzüglich blühen Nürn- berg, Augsburg, Frankfurt, Strafiburg, Köln, Erfurt und Lübeck, das Haupt der Hansa; ihre Verbindungen. Druck des Bauernstandes unter Frohudieusten und Steuern für den immer mehr Aufwand machenden Edelmann. Die Ve hm geeichte, Freistühle mit ihren Stuhlherru, durch Friedrich Hi. 1442 in ihrer ausgedehnten Gewalt eingeschränkt. Sinken der pä bst lichen Macht durch die Verlegung des pabst« lichen Sitzes nach Avignon, — Kirchenspaltung, durch die allgemeinen Concillen, durch die Mißbrauche in der Kirche, Laster der Geistlichen, Zunahme der Aufklärung ( Bibelstndium) rc. Die Sitten der Nation legen immer mehr ihre Rohheit ab, der Sinn für Cultur wird immer mehr geweckt, vorzüglich durch die mit dem Handel sich verbreitende Kenntniß des Auslandes, sowie durch die B nchd ruck er kunst mit beweglichen, gegossenen Buchstaben, erfunden von Johann Guttenberg von Mainz, in Verbindung mit Johann Faust und Peter Sch off er seit 1449 zu Mainz, nachdem er seit 1455 zu Straßburg die ersten Versuche mit hölzernen beweglichen Lettern gemacht (die lateinische Bibel vollendet 14-56). Guttenberg in Zwiespalt mit Faust, stirbt in Armuth 1468. Erfindung des Schießpulvers durch den Franziskaner-Mönch Barthvld Schwarz zu Freiburg (1354?); daher Dombarden und Donnerbüchsen, Kanonen, und int fünfzehnten Jahrhundert Büchsen, Flinten. Im Kriege mehr Fußtruppen, Lanzknechte durch Georg Frunds» berg und Kaiser Mar, — Söldner. Die Räubereien der Ritter hören mit dem Faustrechte nach und nach auf. Einführung des Postwesens durch Marimilian seit 1495. Entdeckung Amerika's mit ihren wichtigen Folgen seit 1492 durch Christoph Colnmbus, der nach wiederholt vergeblichen Bemü« Hungen endlich von Ferdinand und Jsabella einige Schiffe erhielt; auf seiner ersten Reise Guanahani, Cuba und Hispaniola entdeckt; auf seiner zweiten 1493 : die Caraiben und Jamaica; auf seiner dritten 1496 : Trinidad, — aber verdächtigt, wird er abgesetzt und in Ketten nach Spanien zurück geführt. Auf seiner vierten ( 1502 — 1504): Portvbello; nach wundervollen Schicksalen kehrt er zurück, stirbt, mit Undank belohnt, kummervoll zu Valladolid 1506. 9*

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 56

1874 - Mainz : Kunze
— 56 — werfung einiger kleiner Alpenländer im Himalaya nur eine Frage der Zeit. Das Hochgebirge gegen China (Tibet) hin nicht mehr nnübersteiglich. Defensiv-Stellnng der Engländer an den Grenzen von Afghanistan, Aggressiv-Stellung der Russen zwischen Jaxartes und Oxns (Alexanders Weg nach Indien). — Oestlich vom Cap Comoriu, noch jetzt durch die submarine Adams- brücke mit der Küste Coromandel verbunden die paradiesische Insel Ceylon: die indische Welt auf kleinstem Räume. — Aus- dehnung der englischen Herrschaft auch über die Ostküste des bengalischen Meerbusens gegen die Reiche Birma und Siam und über den S. der malaiischen Halbinsel (Malakka). Hier Singa- Pore, auf wüster Insel, Hauptstation auf dem Wege zum chiue- fischen Meere, in dessen Mittelpunkt die kleine Insel Hongkong, vor dem Hafen der größten ostasiatischen Handelsstadt Cangtong. — Frankreich in Hinterindien Englands Rival; ein Vortheil für die geographische und ethnographische Kenntniß des östlichen Hochasiens. In China wirken für die Erweckung des Volkes aus seiner Jahrhunderte langen Erstarrung außer den eben genannten Staaten auch Rußland und Nordamerika. Daneben wie in Indien an der Seite der Engländer die dentsch-christliche Mission und die deutsche Rhederei unter norddeutschem Schutze. Aehulich das Verhalten jener Staaten zu Japan. Bis jetzt noch größerer Einfluß Süd- und Ostasiens auf Europa als umgekehrt. 4) In Australien^), dem am spätesten entdeckten Reste der ältesten Welt, außer kleinern Besitzungen: a. Die Fidschi-Inseln, in der Mitte Polynesiens, und Norfolk. b. Die Neu-Seeläudische Gruppe, fast so groß als Preußen vor 1866; nicht wie die innere australische Inselgruppe und der Coutinent von Anstralnegern (Papuas), sondern wie die der äußeren Grnppe von malaiischen Polynesien:, den kriegerischen Maoris, bewohnt. Harte Kämpfe derselben mit den durch den Reich- thum des schönen Alpenlandes angelockten englischen Kolonisten. c. Ta smanien (van Diemens-Land), dessen alte Bevölke- rnng durch die Berührung mit den Europäern vernichtet ist. Auch im übrigen Australien scheint die Mission der Engländer und Franzosen den Untergang der Naturvölker nicht aufhalten zu können. *) Die Jagd auf die Wale, deren Revier vom Nordpol nach dem Süd- pol reicht, trug neben den planmäßigen Entdeckungsreisen nicht wenig zur Auffindung der terra australis bei, gleichwie das Suchen nach Gold Ber- anlassung zur Cultivierung der amerikanischen Westküste gab.

3. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 131

1878 - Mainz : Kunze
— 131 — vom Untergänge des weströmischen Reichs bis zur Reformation, verliert allmählich den früheren Mittelpnnkt ans dem Ange, insofern der Schau-platz bedeutender Ereignisse der Peripherie näher rückt, während jedoch der Seehandel meist noch im alten Geleise bleibt, nur daß seine Aus-gangs- und Endpunkte andere geworden sind. So dürfen wir vom commereiellen Standpunkte aus das Mittelalter nicht als einen ganz neuen Zeitabschnitt sondern nur als eine Übergangsperiode betrachten; dasselbe ist der Fall in Bezug auf Cultur und Politik; denn hinsichtlich der ersteren weist es nicht nur keinen Fortschritt sondern eher einen Rückschritt auf, und was letztere betrifft, so werden noch immer die Geschicke der bekannten Welt von Rom aus geleitet oder wenigstens beeinflußt, ja die hervorragendste Macht, das deutsche Königtum, glaubt des Zaubers der alten römischen Kaiserkrone nicht entbehren zu können. Erst von da an, wo das Terrain der Geschichte sich ändert, wo eine neue Cultur anhebt und die Hauptstadt der alten Welt ihr ltcbergciuicht völlig einbüßt, find wir berechtigt eine neue Epoche zu beginnen. Alles dies geschieht nicht mit einem Schlage, ist auch nicht das Werk einer einzigen bevorzugten Nation, sondern hat sich nach und nach unter Mithilfe fast des gefantntten Europas entwickelt. In einer anfangs unscheinbaren Erfindung, der des Compasses, die man einem Italiener verdankt, liegt der Grund, daß das Gebiet des Handels sich über das gewaltige Weltmeer ausdehnte, daß die Auffindung des Seewegs nach Ostindien den Portugiesen ermöglicht wurde (1498), und daß Colon Spanien mit einer neuen Welt, mit Amerika, beschenkte (1493). Die Erfindung des Schießpulvers aber durch den Mönch Berthold Schwarz um 1340 schuf, indem sie durch die Umgestaltung des Kriegswesens den immerwährenden Fehden besser als der Landfrieden ein Ende bereitete, einen Zustand größerer Sicherheit, der nicht blos der materiellen Wohlfahrt durch Beschützung des Handels und der Industrie sondern ebensowohl der geistigen Arbeit zu gute kam. Diese selbst nahm durch die Buchdruckerkunst, mit welcher der Mainzer Guttenberg die Welt beglückte (1436), einen gewaltigen Aufschwung; denn dieselbe machte nicht allein die heiligen Urkunden zum allgemeinen Eigentum sondern auch die antike Bildung zum festen Besitz sich immer mehr vergrößernder Volksschichten. Selbst das Gewitter, welches längst durch die großartig aufstrebende Türkenmacht dem letzten Reste des griechischen Kaiserreichs gedroht hatte und sich endlich mit der Eroberung Konst ant inop eis 1453 entlud, erwies sich als segensreich für die Verbreitung der alten Literatur und Wissenschaft, da es die Vertreter derselben vom Bosporus verscheuchte und sie im Abendland edle Saaten ausstreuen ließ, welche fröhlich ausgiengen und reisten. Die begeisterten Jünger der Alten setzten der mittelalterlichen Scholastik den Humani s-m u s entgegen, zunächst in Italien dann aber auch in Frankreich und Deutsch- 9 *

4. Freiburger Lesebuch - S. 27

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 27 — sich viel mit chemischen Studien und Versuchen und erhielt daher den Beinamen Niger, d. i. der Schwarze. Denn die Chemie oder Alchymie galt damals als „schwarze“ Kunst, bei der es nicht immer mit natürlichen Dingen zugehe. Einst mischte Bertholdus gestoßenen Schwefel und Salpeter und setzte die Mischung in einem geschlossenen Gefäß ans Feuer. Da entzündete sich die Masse, und das Gefäß wurde mit großer Gewalt auseinandergesprengt. Er wiederholte den Versuch mit stärkeren Gefäßen, aber der Erfolg blieb gleich. Da fing er an, mit solchem Pulver, dem er später noch Holzkohle zusetzte, Baumstrünke zu sprengen und aus hölzernen und eisernen Röhren Kugeln und Steine zu werfen. Seine Erfindung fand im Anfang keine gute Aufnahme. Die meisten seiner Zeitgenossen hielten sie für ein Teufelswerk und verfluchten den Erfinder. Auch war die Unwissenheit der damaligen Zeit in den mechanischen Künsten ein großes Hindernis für eine rasche Verbreitung der Feuerwaffen. Ferner muß daran erinnert werden, daß 1348 eine schreckliche Pest, der sogenannte schwarze Tod, durch die Lande ging, und daß 1358 die Zerstörung Basels durch ein Erdbeben im Breisgau und am Oberrhein Entsetzen hervorrief. Solche Zeiten sind nicht geeignet für kriegerische Versuche und Unternehmungen. Vor allem aber verwarfen auch die Ritter den Gebrauch der, wie sie sagten, heimtückischen und unehrlichen Feuerwaffen, weil er dem Mannesmut Eintrag tue und der kriegerischen Tapferkeit unwürdig sei. Was half den Rittern alle Kraft und Gewandtheit, wenn der schwächste und geringste Feind sie aus der Ferne töten konnte? Und was nützten die stolzen Burgen und festen Mauern, wenn die Donnerbüchsen sie in Trümmer zu legen vermochten? Die Ritter ahnten ganz richtig, daß der Gebrauch der Feuerwaffen ihrer Herrschaft auf dem Lande und in den Städten ein Ende machen werde und wehrten sich mit allen Kräften gegen die Anwendung der neuen Erfindung. Doch schon im Jahre 1366 beschossen die Freiburger Bürger das obere Schloß ihres Bedrückers, des Grafen Egon Iv., mit Kanonen und legten die stolze Feste in Trümmer, und im Anfang des 15. Jahrhunderts war die Büchsengießerei in Freiburg so berühmt, daß die benachbarten weit größeren Städte Straßburg und Basel ihren Bedarf in unserer Stadt deckten. So verbreitete sich die neue Erfindung schließlich trotz aller Hindernisse unaufhaltsam und brachte nicht nur eine Umwälzung auf dem Gebiete der Kriegführung, sondern auch, da das Schießpulver in viel größeren Mengen zu friedlichen als zu kriegerischen Zwecken dient, einen mächtigen Kulturfortschritt. Noch heute bezeichnet man hinter dem alten Kreuzgang von St. Martin, der noch in Bertholds Zeiten hinaufreicht, einen Raum über dem Kellergewölbe als „Bertholds Pulverküche“, d. i. als sein Laboratorium. Die Stadt Freiburg ließ ihrem berühmten Mitbürger auf dem baumumpflanzten Franziskanerplatz im Jahr 1853 durch den Freiburger Bildhauer

5. Geschichte des Altertums - S. 193

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Rmer. 193 ablehnte, 27 v. Chr. den Alleinherrn des rmischen Staates mit dem Beinamen Augustus d. h. der Ehrfurchtswrdige, und drang, so oft Oktavian scheinbare Miene machte, der lstigen Regierungs-geschfte sich zu entledigen, mit Bitten in ihn, Oberhaupt des Staates zu bleiben. Dadurch, da er sich bewegen lie, die Regierung noch zu behalten, gab er seiner Herrschaft den Schein der Gesetzmig-feit und befestigte sich darin immer mehr. Augustus richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf eine tchtige Verwaltung des ungeheuren Reichs und auf die Erhaltung der Ruhe und Sicherheit in dem-selben. Um die Gruel der Brgerkriege und seine eigne Grau-samkeit in Vergessenheit zu bringen, bte er jetzt die grte Milde, verwaltet das Er stellte die Ruhe und Sicherheit in Rom her, gab Gesetze zin;rmt^Heid' Verbesserung der Sitten und Beschrnkung der Putzsucht, fhrte prachtvolle Gebude in solcher Masse auf, da er sich wohl rhmen durfte, er habe das aus Backsteinen aufgefhrte Rom in ein mar- verschnert mornes verwandelt. Unter seiner Regierung wurde insbesondere b,e @tabtr Kunst und Wissenschaft gepflegt. In den Werken der Baukunst wetteiferte mit ihm sein Jugendfreund Agrippa, welcher als Feld-Herr und Staatsmann ihm zu jeder Zeit treulich beigestanden hatte. Cilnius Mcenas, aus etruscischem Knigsgeschlechte entsprossen, weilte am Hose des Kaisers und war der freigebige Beschtzer der pflegt Kunst Dichter Horaz, Vergil und Ovid. Durch seinen Einflu kam es und^fen* dahin, da Augustus ausgezeichnete Talente untersttzte und einen seltnen Kreis von Rednern, Dichtern, Geschichtschreibern und Staats-mnnern um sich versammelte, wodurch vorzugsweise der Ruhm der Augusteischen Zeit und Regierung auf uns gekommen ist. Im Staatsleben wollte Augustus als einfacher Brger erscheinen, wenn er in der Volksversammlung abstimmte oder vor den Gerichtshfen als Zeuge auftrat. Auch sein husliches Leben trug den Stempel brgerlicher Einfachheit. Er bewohnte ein Haus auf dem palati- und lebt nifchen Hgel, welches sich durch Prunklosigkeit auszeichnete, und einfo*' hielt streng auf Sitte und Anstand. Um so schmerzlicher muten ihn daher Vorflle in der eigenen Familie berhren, welche seinen Anschauungen von Wohlanstndigkeit geradezu widerstrebten. Augu-stus war dreimal verheiratet gewesen. Von seiner zweiten Frau Skribonia hatte er eine Tochter Julia, welche dem Agrippa ver- Husliches mhlt war und in der Folge sich durch ihr leichtfertiges Leben und 8etb freches Treiben so berchtigt machte, da der strenge Vater die ent-artete Tochter auf eine Insel im adriatischen Meere verbannte, wo sie noch 20 Jahre lebte. Als Augustus sich von Skribonia Casfian's Geschichte. I. 5. Aufl, 13

6. Geschichte des Mittelalters - S. 170

1878 - Mainz : Kunze
170 Vierte Periode des Mittelolters. Rudolf von Habsburg wird zum Kaiser erwählt 1273—1291. Vierte Periode des Mittelalters. von der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung in Deutschland durch Rudolf von haösöurg 6is zur Reformation durch Dr. Martin Luther 1273—1517. §. 31. leßecflrfit (sec Ereignisse. An diesem Abschnitte der Geschichte bereitet sich die neue Zeit vor. Die liebermacht des Papsttums und der Geistlichkeit beginnt zu sinken, der dritte Stand der Bürger und Bauern wird vollständig ausgebildet, Künste und Wissenschaften leben im Abendlande, besonders nach dem Sturze des griechischen Thrones in Constantinopel, wieder auf, eine Menge der wichtigsten Entdeckungen und Erfindungen werden gemacht und üben auf die Gestaltung der öffentlichen und Privatverhältnisse einen bedeutenden Einfluß. Die Erfindung des Compasses, des Schießpulvers, der Buchdruckerkunst, des Lumpenpapiers, die Entdeckung Amerikas 1492 durch Christoph Eolumbus und die Auffindung des Seewegs nach Ostindien durch Vasko de Gama 1498 sind Ereignisse von so hoher Bedeutung, daß auch sie, wäre die Kirchenverbesserung durch Luther nicht unmittelbar daraus erfolgt, das Mittelalter abzuschließen im Stande gewesen wären. §. 32. Hiusosf von Msfiurg 127z—1291. Jeder Biedermann jammerte laut über den unsäglichen Jammer, welcher während des Interregnums allenthalben im deutschen Reiche herrschte. Da ermahnte endlich Papst Gregor X. die deutschen Fürsten, einen kräftigen, allgemein anerkannten Kaiser zu erwählen und das Ansehen des Kaisertums wieder herzustellen. Man stellte jetzt den Grundsatz auf, weder einen Fürsten von zu großer noch von zu geringer

7. Geschichte des Mittelalters - S. 170

1867 - Mainz : Kunze
170 Vierte Periode des Mittelalters. Vierte Periode des Mittelalters. Von der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung in Deutschland durch Rudolph von Habsburg bis zur Refor- mation durch Dr. Martin Luther 1273- 1517. §. 31. Uebersicht der Ereignisse. Die neuen ^n diese»! Abschnitte der Geschichte bereitet sich die neue Zeit ^und^Erfin-" vor. Die Uebermacht des Papstthums und der Geistlichkeit beginnt zu düngen sinken, der dritte Stand der Burger und Bauern wird vollständig aus- gebildet, Künste und Wissenschaften leben im Abendtande, besonders nach dem Sturze des griechischen Thrones in Constantinopel, wieder auf, eine Menge der wichtigsten Entdeckungen und Erfindungen werden ge- inacht und üben auf die Gestaltung der öffentlichen und Privatver- untergraben hältnisse einen bedeutenden Einfluß. Die Erfindung des Compasses, Zwecken"" des Schießpulvers, der Buchdruckerknnst, des Lumpenpapiers, die Ent- Neues. deckung Amerikas 1492 durch Christoph Columbus und die Auffindung des Seewegs nach Ostindien durch Basko de Gama 1498 sind Er- eignisse von so hoher Bedeutung, daß auch sie, wäre die Kirchenver- besserung durch Luther nicht unmittelbar darauf erfolgt, das Mittelalter abzuschließen im Stande gewesen wären. §. 32. Rudolph von Habsburg 1273—1291. Rudolph von Jeder Biederniann jammerte laut über den unsäglichen Jammer, wnd^um welcher während des Jnterregnunis allenthalben im deutschen Reiche Kaiser er- herrschte. Da ermahnte endlich Papst Gregor X. die deutschen Fürsten, 1273°-^1291 einen kräftigen, allgemein anerkannten Kaiser zu erwählen und das Ansehen des Kaiserthums wieder herzustellen. Dian stellte jetzt den Grundsatz auf, weder einen Fürsten von zu großer noch von zu geringer

8. Geschichte - S. 122

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
122 vierzehnten Jahrhunderts, zu^uoch andere behaupten, sie sei schon im zwölften Jahrhundert gemacht worden; es ist aber gewiß, daß die Chinesen den Compaß lange vorher* kannten, und die Araber ihn zuerst aus dem Mittelmeere gebrauchten. Diese mit Magnet bestrichene Nadel wurde über ein spitzes Stäbchen gelegt, so daß sie sich nach allen Seiten frei bewegen konnte. Ein so eingerichtetes Kästchen nannte man einen Compaß. Dieser wurde immer mehr vervollkommnet und ward der getreueste Gefährte des Seefahrers. Seitdem blieb der große Ocean kein verschlossenes Heiligthum mehr. Fortan war es möglich, weite Seefahrten zu unternehmen, neue, früher noch völlig unbekannte Länder und Völker zu entdecken und mit diesen in vielfachen Verkehr zu treten. 2. Erfindung des Schießpulvers. — Wie der Compaß in das Getriebe des Handels, so griff die Erfindung des Schießpulvers in das Kriegswesen ein. Die Chinesen geben das Pulver für eine alte Erfindung ihres Volkes aus und wollen es schon vor sechszehnhundert Jahren gekannt haben. Auch die Araber tit Spanien kannten es und bedienten sich häufig desselben zu Feuerwerken. Wahrscheinlich brachten sie die Kenntniß davon, wie die des Compasses, aus dem Morgenlande mit. Im zwölften Jahrhundert bereits soll Pulver auch in den Bergwerken des Harzes zur Sprengung des Gesteins gebraucht worden sein. So läßt sich wenigstens nicht läugnen, daß die Europäer schon vor dem Jahre 1350 das Pulver gekannt und gebraucht haben. Damit war es aber noch nicht für den Krieg erfunden und also eigentlich auch noch nicht Schieß-pulver zu nennen. Als solches findet es sich erst um die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts, und die gewöhnliche Meinung schreibt diese Erfindung einem Franziskaner-Mönche zu Freiburg in Baden, Berthold Schwarz, zu. Dieser, heißt es, stampfte einst Schwefel, Kohlen und Salpeter in einem Mörser und legte hierüber einen Stein. Zufällig entzündete ein Funke diese Masse, und augenblicklich flog der ©teilt mit einem fürchterlichen Knalle gegen die Decke. Erschrocken stand der Scheideknnstler da und stauute über das wunderbare Ereigniß. Er wiederholte seine Versuche und immer zeigte sich derselbe Erfolg. Jetzt machte er seine Erfindung weiter bekannt und zeigte, welchen Nutzen man aus derselben im Kriege zur Zerstörung

9. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 707

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Britischindien. 707 war wirklich furchtbar, aber sehr natürlich, da die Meuterer nicht nur ihre Offiziere meuchlings erschoßen, sondern auch Gefangene kreuzigten oder lebendig verbrannten und gegen europäische Weiber und Kinder wie Kanibalen wütheten (so namentlich zu Delhi und am 26. Juni zu Kawnpur, dessen Besatzung sich auf die Bedingung freien Abzugs er- geben hatte). Diese Gräuel wurden vorzugsweise von den Mohamme- danern verübt, und diese waren auch die eigentlichen Urheber der Re- bellion; denn der Mohammedaner ist durch seine Religion zum Hasse und Kampfe gegen Ungläubige verpflichtet, zur Herrschaft über dieselben berufen, und der indische mußte seine Dienstbarkeit um so bitterer em- pfinden, als er vor der Ankunft der Engländer fast über ganz Hindostan herrschte. Aehnlich waren wohl die Gesinnungen der Braminenkaste; der fremde christliche Herrscher war ihr niemals lieb, und in neuester Zeit beeinträchtigte derselbe die Privilegien der Kaste, indem die Bra- minen durch die englische Gesetzgebung der Strafe, selbst der körperlichen, unterworfen wurden und die Verbrennung der Wittwen — eines der Mittel, den Fanatismus des Volkes und mit demselben die Kastenherr- schaft zu stützen — nur verstohlen geschehen konnte. Mohammedaner und Braminen waren gleichmäßig über die christliche Wissenschaft ergrimmt, die dem Europäer eine so augenscheinliche Ueberlegenheit über den Asiaten verleiht, und wenn durch die Hunderte von englischen Misfionsstationen jährlich auch nicht hundert Individuen der Braminenreligion und dem Islam entrissen werden, so reichte ihre Wirksamkeit doch hin, zumal auch einzelne Offiziere und Beamte dieselbe begünstigten, um Mohammedaner und Braminen zu erbittern. Die Unterwürfigkeit derselben beruhte da- her allein auf der Furcht vor der Unüberwindlichkeit der englischen Waffen; aber diese schwand, als unaufhörlich Berichte über englische Niederlagen in der Krim und vor Kars von einem Ende Asiens bis zum andern verbreitet wurden. Da wagte es der persische Schah, den Engländern zum Trotze, Herat wegzunehmen, der chinesische Statthalter Iih in Kanton, die Erfüllung einzelner Artikel des Friedens zu Nanking zu verweigern; den Sipahishauptleuten, den Braminen und Radschas aber schien die Gelegenheit gekommen, die fremden christlichen Herrscher zu vertreiben. Die englische Armee ist von den Russen vernichtet, sagte man ihnen, und England ist nicht mehr im Stande eine neue aufzu- bringen; in ganz Indien sind auf keinem Punkte 3000 englische Sol- daten vereinigt, also muß es ein Leichtes sein, die ganze englische Streit- macht vereinzelt zu überfallen und aufzureiben: dann mag es England versuchen, von Europa aus Indien zum zweitenmal zu erobern. Der Plan war gut angelegt, aber er gelang nur theilweise; der Ausbruch erfolgte nicht gleichzeitig, weil auf einzelnen Punkten voreilig; die Sikhs und Gorkas blieben England treu, die englischen Offiziere und Soldaten 45*

10. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 524

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
524 Die Zeit von 1815 bis 1857. den 21. Dezember, in welchem der tapfere General Sale blieb. Die Sikhs gingen zwar über den Setletsch zurück, erschienen jedoch schon im Januar wieder ans dem andern Ufer und warfen am 21. ein englisches Korps unter General Smith; ihre Reiterei zeigte sich der englischen über- legen, besonders im Einzelgefechte, indem die gewandten Sikhs gewöhn- lich den Zaum ihres Gegners durchhieben und ihn dadurch fast wehrlos machten. Der furchtbaren Uebermacht des englischen Geschützes allein verdankte der englische Oberfeldherr Gough und der Generalgouverneur Lord Harbin ge, ein Veteran aus Wellingtons Schule, den Sieg in den Vernichtungsschlachten bei Alliwal (28. Januar) und Sobraon (10. Februar), worauf den 18. Februar zu Lahore ein Friede ge- schlossen wurde, der jedoch von keiner langen Dauer war. Schon im Jahre 1848 erhob sich im April das ganze Pendschab, die Engländer hatten abermals blutige Kämpfe zu bestehen und konnten sich Multans erst im folgenden Jahre durch eine sehr anstrengende Belagerung be- mächtigen; schließlich aber vereinigten sie das ganze Pendschab mit ihrem Gebiete und ließen nur Kaschmir und andere Gebirgsprovinzen einst- weilen unter der Herrschaft von Vasallenfürsten aus der Familie Rund- schid Singhs. Die Einverleibung des Mahrattenstaates Satarah (1848), dessen Radscha schon längst Vasall gewesen, wurde in Europa kaum bespro- chen, obwohl sie ein Beweis mehr war, daß England ganz Vorderindien seiner unmittelbaren Herrschaft zu unterwerfen eilte, nachdem es dieselbe nach jeder Richtung an die natürlichen Gränzen der großen Halbinsel ausgedehnt hatte. Siebenzehntes Kapitel. Die selbstmörderischen Kämpfe auf der pyrenäischen Halbinsel. Nach solchen Erfolgen durften die Engländer wohl fragen, ob die ganze Weltgeschichte ein Volk aufzuweisen habe, das den Vergleich mit ihnen aushalte, ob je ein Volk von der Stärke des englischen ein solches Reich gestiftet und die europäische Kultur in solche Fernen und in solchem Umfange verbreitet habe? Das gelesenste deutsche Blatt gab damals gleichsam eine Antwort darauf, indem es sagte, die Engländer thun große Dinge, die Deutschen aber machen große Worte; England dürfe man eigentlich nicht mehr als eine europäische Macht betrachten, son- dern als eine eigene Welt. Dies mag richtig sein, aber daraus geht zugleich hervor, daß England (mit Schottland und Irland) eine schmale Grundlage für ein Weltreich ist, insofern das eigentliche Großbritannien
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