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1. Alte Geschichte - S. 153

1869 - Mainz : Kunze
153 fußtet uttb Bojer. Die letzteten fast gänzlich vertilgt; Gtündnng det Colonien Mutina (Modena), Bononia (Bologna) uiib Patina. Auch die Ligntet werden theilweise unterworfen; im Iahte 180 isv wetden 40,000 und dann nochmals 7000 Ligntet nach Samnium vetpflanzt. Zweiter schnitt. Ktiege im Osten (200 — 168). 1. Erster mneedonischer Krieg (200—197). Griechenland für frei erklärt (196). Die jetzt beginnenden Kriege gegen die aus det Monatchie Alexanders des Gtoßen hetvotgegangenen Reiche wutden den Rö- metn dadurch erleichtert, daß die despotische Regierung derselben keine Stütze in dem Volke fand und die Regenten selbst in einem schwelgerischen Hofleben ihre Kraft vergeudeten. Diese Reiche wa- ren hauptsächlich Maeedonien, Syrien und Aegypten, dann die kleineren Königreiche Bithynien, Kappadoeieu, Pergamum, Pontus, der rhodische Freistaat re. Griechenland von Maeedonien abhängig, die Hauptstärke in dem ätolischen und achäischen Bunde, deren Uneinigkeit von den Feinden benutzt wird. Die Römer nehmen sich nach ihrer alten Politik der kleineren durch die größeren be- drohten Staaten an, um die letztern zu bewältigen. Ursachen des ersten maeedonischen Krieges: 1) Das Bündniß Philipps V. mit Hannibal im zweiten punischen Kriege; 2) die Eroberung der ägyptischen Besitzungen in Kleinasien und auf den Cyeladen und die sich daraus entwickelnden Kriege mit Rhodus und Pergamum, welche Bundesgenossen der Römer waren. Ver- anlassung zum Kriege gibt ein Hülfegesuch der Athener, in deren Gebiet die von den Maeedoniern unterstützten Akarnanier einge- fallen waren. Die ersten Kriegsjahre ohne Erfolg für die Rö- mer; Philipp dringt sogar in Epirns ein. Erst die Kriegsführung des T. Quintius Flamininus bringt die Entscheidung; er vertreibt den Philipp aus Epirus und beendigt den Krieg durch den groß- ßen Sieg bei Cynoseephalae in der Nähe von Seotussa 197. Fried ensb edingungen: Philipp gibt alle griechischen Städte in Asien und Europa frei, liefert seine Kriegsschiffe aus bis auf 5, darf nicht mehr als 5000 Soldaten und keine Elephanten halten und ohne Erlaubniß der Römer keinen Krieg außerhalb seines Landes führen.

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 56

1874 - Mainz : Kunze
— 56 — werfung einiger kleiner Alpenländer im Himalaya nur eine Frage der Zeit. Das Hochgebirge gegen China (Tibet) hin nicht mehr nnübersteiglich. Defensiv-Stellnng der Engländer an den Grenzen von Afghanistan, Aggressiv-Stellung der Russen zwischen Jaxartes und Oxns (Alexanders Weg nach Indien). — Oestlich vom Cap Comoriu, noch jetzt durch die submarine Adams- brücke mit der Küste Coromandel verbunden die paradiesische Insel Ceylon: die indische Welt auf kleinstem Räume. — Aus- dehnung der englischen Herrschaft auch über die Ostküste des bengalischen Meerbusens gegen die Reiche Birma und Siam und über den S. der malaiischen Halbinsel (Malakka). Hier Singa- Pore, auf wüster Insel, Hauptstation auf dem Wege zum chiue- fischen Meere, in dessen Mittelpunkt die kleine Insel Hongkong, vor dem Hafen der größten ostasiatischen Handelsstadt Cangtong. — Frankreich in Hinterindien Englands Rival; ein Vortheil für die geographische und ethnographische Kenntniß des östlichen Hochasiens. In China wirken für die Erweckung des Volkes aus seiner Jahrhunderte langen Erstarrung außer den eben genannten Staaten auch Rußland und Nordamerika. Daneben wie in Indien an der Seite der Engländer die dentsch-christliche Mission und die deutsche Rhederei unter norddeutschem Schutze. Aehulich das Verhalten jener Staaten zu Japan. Bis jetzt noch größerer Einfluß Süd- und Ostasiens auf Europa als umgekehrt. 4) In Australien^), dem am spätesten entdeckten Reste der ältesten Welt, außer kleinern Besitzungen: a. Die Fidschi-Inseln, in der Mitte Polynesiens, und Norfolk. b. Die Neu-Seeläudische Gruppe, fast so groß als Preußen vor 1866; nicht wie die innere australische Inselgruppe und der Coutinent von Anstralnegern (Papuas), sondern wie die der äußeren Grnppe von malaiischen Polynesien:, den kriegerischen Maoris, bewohnt. Harte Kämpfe derselben mit den durch den Reich- thum des schönen Alpenlandes angelockten englischen Kolonisten. c. Ta smanien (van Diemens-Land), dessen alte Bevölke- rnng durch die Berührung mit den Europäern vernichtet ist. Auch im übrigen Australien scheint die Mission der Engländer und Franzosen den Untergang der Naturvölker nicht aufhalten zu können. *) Die Jagd auf die Wale, deren Revier vom Nordpol nach dem Süd- pol reicht, trug neben den planmäßigen Entdeckungsreisen nicht wenig zur Auffindung der terra australis bei, gleichwie das Suchen nach Gold Ber- anlassung zur Cultivierung der amerikanischen Westküste gab.

3. Geschichte des Altertums - S. 193

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Rmer. 193 ablehnte, 27 v. Chr. den Alleinherrn des rmischen Staates mit dem Beinamen Augustus d. h. der Ehrfurchtswrdige, und drang, so oft Oktavian scheinbare Miene machte, der lstigen Regierungs-geschfte sich zu entledigen, mit Bitten in ihn, Oberhaupt des Staates zu bleiben. Dadurch, da er sich bewegen lie, die Regierung noch zu behalten, gab er seiner Herrschaft den Schein der Gesetzmig-feit und befestigte sich darin immer mehr. Augustus richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf eine tchtige Verwaltung des ungeheuren Reichs und auf die Erhaltung der Ruhe und Sicherheit in dem-selben. Um die Gruel der Brgerkriege und seine eigne Grau-samkeit in Vergessenheit zu bringen, bte er jetzt die grte Milde, verwaltet das Er stellte die Ruhe und Sicherheit in Rom her, gab Gesetze zin;rmt^Heid' Verbesserung der Sitten und Beschrnkung der Putzsucht, fhrte prachtvolle Gebude in solcher Masse auf, da er sich wohl rhmen durfte, er habe das aus Backsteinen aufgefhrte Rom in ein mar- verschnert mornes verwandelt. Unter seiner Regierung wurde insbesondere b,e @tabtr Kunst und Wissenschaft gepflegt. In den Werken der Baukunst wetteiferte mit ihm sein Jugendfreund Agrippa, welcher als Feld-Herr und Staatsmann ihm zu jeder Zeit treulich beigestanden hatte. Cilnius Mcenas, aus etruscischem Knigsgeschlechte entsprossen, weilte am Hose des Kaisers und war der freigebige Beschtzer der pflegt Kunst Dichter Horaz, Vergil und Ovid. Durch seinen Einflu kam es und^fen* dahin, da Augustus ausgezeichnete Talente untersttzte und einen seltnen Kreis von Rednern, Dichtern, Geschichtschreibern und Staats-mnnern um sich versammelte, wodurch vorzugsweise der Ruhm der Augusteischen Zeit und Regierung auf uns gekommen ist. Im Staatsleben wollte Augustus als einfacher Brger erscheinen, wenn er in der Volksversammlung abstimmte oder vor den Gerichtshfen als Zeuge auftrat. Auch sein husliches Leben trug den Stempel brgerlicher Einfachheit. Er bewohnte ein Haus auf dem palati- und lebt nifchen Hgel, welches sich durch Prunklosigkeit auszeichnete, und einfo*' hielt streng auf Sitte und Anstand. Um so schmerzlicher muten ihn daher Vorflle in der eigenen Familie berhren, welche seinen Anschauungen von Wohlanstndigkeit geradezu widerstrebten. Augu-stus war dreimal verheiratet gewesen. Von seiner zweiten Frau Skribonia hatte er eine Tochter Julia, welche dem Agrippa ver- Husliches mhlt war und in der Folge sich durch ihr leichtfertiges Leben und 8etb freches Treiben so berchtigt machte, da der strenge Vater die ent-artete Tochter auf eine Insel im adriatischen Meere verbannte, wo sie noch 20 Jahre lebte. Als Augustus sich von Skribonia Casfian's Geschichte. I. 5. Aufl, 13

4. Bd. 2 - S. 20

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
20 Erstes Kapiel. Geschichte der Perser. ihn (3463. 520 v. Ehr.). Nach einer merkwürdigen Berathschlagung über die künftige Form des Reiches, wo die Regierung der Stammes- häuptcr und selbst die eines ganzen auserlesenen Stammes zur Sprache kam, wurde gleichwohl die Alleinherrschaft beliebt und die Person des Monarchen durch's Loos bestimmt. Es traf den Dar ins (bei den Persern Dar ab), ans dem Geschtcchte der Achämeniden, des Hy- staspes (Gustasp) Sohn und Statthalter in Persien. Die Uebri- gen unterwarfen sich: und wer wollte nicht (so lange die Volker als Heerden behandelt werden, dem Eigenthumsrecht eines Herrn verfallen) den Wunsch eines menschenfreundlichen Schriftstellers (Ro- bertson , hist, of ancient Greece) unterschreiben: o, daß doch alle Thronstreitigkeiten auf solch' unblutige Weise geschlichtet würden! §. ö. Darius Hysta spis. Dar ins §. rechtfertigte die Entscheidung seines guten Glücks oder seiner List durch eine weise und kraftvolle Verwaltung. Unter ihm erst bekam das Reich eine eigentliche Organisation, indem eres in zwanzig Satrapicn eiutheilte, die Tribute genauer bestimmte, bürgerliche und militärische Gewalten ernannte, und, wozu zwar schon Cyrus den Grund gelegt, eine regelmäßige Kommunikation der Provinzen mit dem Hoflager durch — sogenannte — Posten erhielt. Freilich wurde auch unter ihm die Serailregierung mit allem Verderbniß, was sie für Hof und Volk mit sich führt, vollkommener ausgebildct und die Nation durch Sklaverei und Weichlichkeit entnervt. Aber nach den Umständen und Verhältnissen, worin die Perser sich damals befanden, nach ihrem Charakter und jenem der besiegten Völker, nach dem allge- meinen Verhängniß asiatischer Reiche konnte solches nicht ausbleiben. Auch waren, so lange Darius herrschte, die Folgen des Grund- übels noch wenig sichtbar. Er bezwang mit starkem Arme das rebel- lircnde Babylon und Barca, eroberte die indischen Grenzländer, die er zuvor durch Skylar von Caryanda hatte auskundschaften lassen, und legte ihnen einen Tribut von 360 Talenten auf. Minder glücklich be- kriegte er zwar die europäischen Scythen zwischen dem Don und der Donau — ihr Land stritt für sie —; aber auf demselben Zuge unter- warf er sich Thracien und Maccdonien. Jezt herrschte er gewaltig in drei Welttheilen; das Perserreich stund auf seiner höchsten Höhe. Ein wenig mächtiges Volk, klein an Zahl, aber stark durch Geist und Muth, stürzte es, und Darius selbst begann den Krieg, der die Grundfesten seines Thrones erschüttern sollte. Schon Cyrus hatte die griechischen Kolonien in Kleinasien theils als Zubehörde des tydischen Reichs, theils als eigene Eroberung an sich gebracht. Aber diese blühenden Städte verloren das Andenken

5. Bd. 2 - S. 102

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
102 Drittes Kap. Makedonische Geschichte. Die Nachfolger dieses tapferen Fürsten nannten stch K önige; auch wurde bei der schnell steigenden Bevölkerung des durch glückliche Kriege fortwährend erweiterten Landes die Macht so groß, als zu Davids und S a l o m o's Zeit, der Reichthnm der Hauptstadt noch größer. Aber innere und äußere Verhältnisse bedrohten das Reich mit schwer vermeidlichem Verderben. Der Kampf der Pharisäer und Sadduzäer, zweier un- versöhnlicher, anfangs blos religiöser, darauf auch politischer Parteien, erfüllte den Staat mit beständiger Zerrüttung, und Roms schwellende Größe ließ bald keine Hoffnung der Selbstständigkeit mehr. Zwietracht im königlichen Hanse beschleunigte den Ruin. Der Streit zweier Brüder, Hy r kan und Aristobulus, um die Krone veranlaßte die gefährliche Einmischung der Römer und die Erhebung des Jdu- mäers Antipater. Dieser eben so staatskluge als tapfere Minister Hy rkans bewog P o mp e jus, gegen Aristo bulu s zu entscheiden (*), erwarb stch auch Cäsar's Freundschaft, hierauf jene von dcffen Mör- dern, und herschte in Hyrkan's Namen bis an seinen Tod. Nach ihm erbte Herodes, sein Sohn, die Macht. Zwar hatten die Parther, welche damals alles Land bis an's Mittelmeer schreckten, Aristobulus Sohn, Antigonus, auf eine blutige Weise zum Herrn von Judäa gesezt; aber die Römer, denen ein parthischer Vasall nicht angenehm seyn konnte, unterstüzten Herodes, welcher Antigonus besiegte, und über den Trümmern des asmonäischen Hauses seine, des Jdumäer's, Herrschaft erhob (3947. 36 v. Ehr.). Jedoch nur durch der Römer Gnade war er König, und sonach in Judäa nur noch der Name eines Staates übrig. in. Aegypten. §. 27. Die ersten Ptolemäer (**). Was uns im vorigen Zeitraum zur Geschichte Aegyptens hinzog, die Eigentümlichkeit seines Volkscharakters und die besondere Gestalt seiner Verfassung, Religion und Sitte, hat nun größtentheils aufge- hört. Zwar unter der persischen Herrschaft sahen wir noch in wieder- holten Empörungen den Kampf der Nationalität gegen auswärtige, auf- gedrungene Einrichtung: aberalerander hatte in der Gründnng einer (*) Zwar hatte Aristobulus durch große Geldsummen die Feldherren Sc au rus, Gabinius und selbst Pompes u s bestochen. Dennoch war Hyr- kan angenehmer, weil er als „ein einfältiger Mann" unschädlich schien. Pom- pejus eroberte Jerusalem mit Gewalt —wo er jedoch die Heiligkeit des Tem- pels ehrte —, legte den Juden Tribut auf, und verwandelte den Königstitel in jenen eines Ethna rctien. (**} Ch. Gl. Heyne, progr. de genio scculi Ptolemaeorum, Gott. 1763. (Hub. Pasc. Ameilhon's Gesch. der Handl. und Schifffahrt der Aegypler unter den Ptolemäern, a. d. Franz. Prag 1769'

6. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 707

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Britischindien. 707 war wirklich furchtbar, aber sehr natürlich, da die Meuterer nicht nur ihre Offiziere meuchlings erschoßen, sondern auch Gefangene kreuzigten oder lebendig verbrannten und gegen europäische Weiber und Kinder wie Kanibalen wütheten (so namentlich zu Delhi und am 26. Juni zu Kawnpur, dessen Besatzung sich auf die Bedingung freien Abzugs er- geben hatte). Diese Gräuel wurden vorzugsweise von den Mohamme- danern verübt, und diese waren auch die eigentlichen Urheber der Re- bellion; denn der Mohammedaner ist durch seine Religion zum Hasse und Kampfe gegen Ungläubige verpflichtet, zur Herrschaft über dieselben berufen, und der indische mußte seine Dienstbarkeit um so bitterer em- pfinden, als er vor der Ankunft der Engländer fast über ganz Hindostan herrschte. Aehnlich waren wohl die Gesinnungen der Braminenkaste; der fremde christliche Herrscher war ihr niemals lieb, und in neuester Zeit beeinträchtigte derselbe die Privilegien der Kaste, indem die Bra- minen durch die englische Gesetzgebung der Strafe, selbst der körperlichen, unterworfen wurden und die Verbrennung der Wittwen — eines der Mittel, den Fanatismus des Volkes und mit demselben die Kastenherr- schaft zu stützen — nur verstohlen geschehen konnte. Mohammedaner und Braminen waren gleichmäßig über die christliche Wissenschaft ergrimmt, die dem Europäer eine so augenscheinliche Ueberlegenheit über den Asiaten verleiht, und wenn durch die Hunderte von englischen Misfionsstationen jährlich auch nicht hundert Individuen der Braminenreligion und dem Islam entrissen werden, so reichte ihre Wirksamkeit doch hin, zumal auch einzelne Offiziere und Beamte dieselbe begünstigten, um Mohammedaner und Braminen zu erbittern. Die Unterwürfigkeit derselben beruhte da- her allein auf der Furcht vor der Unüberwindlichkeit der englischen Waffen; aber diese schwand, als unaufhörlich Berichte über englische Niederlagen in der Krim und vor Kars von einem Ende Asiens bis zum andern verbreitet wurden. Da wagte es der persische Schah, den Engländern zum Trotze, Herat wegzunehmen, der chinesische Statthalter Iih in Kanton, die Erfüllung einzelner Artikel des Friedens zu Nanking zu verweigern; den Sipahishauptleuten, den Braminen und Radschas aber schien die Gelegenheit gekommen, die fremden christlichen Herrscher zu vertreiben. Die englische Armee ist von den Russen vernichtet, sagte man ihnen, und England ist nicht mehr im Stande eine neue aufzu- bringen; in ganz Indien sind auf keinem Punkte 3000 englische Sol- daten vereinigt, also muß es ein Leichtes sein, die ganze englische Streit- macht vereinzelt zu überfallen und aufzureiben: dann mag es England versuchen, von Europa aus Indien zum zweitenmal zu erobern. Der Plan war gut angelegt, aber er gelang nur theilweise; der Ausbruch erfolgte nicht gleichzeitig, weil auf einzelnen Punkten voreilig; die Sikhs und Gorkas blieben England treu, die englischen Offiziere und Soldaten 45*

7. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 524

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
524 Die Zeit von 1815 bis 1857. den 21. Dezember, in welchem der tapfere General Sale blieb. Die Sikhs gingen zwar über den Setletsch zurück, erschienen jedoch schon im Januar wieder ans dem andern Ufer und warfen am 21. ein englisches Korps unter General Smith; ihre Reiterei zeigte sich der englischen über- legen, besonders im Einzelgefechte, indem die gewandten Sikhs gewöhn- lich den Zaum ihres Gegners durchhieben und ihn dadurch fast wehrlos machten. Der furchtbaren Uebermacht des englischen Geschützes allein verdankte der englische Oberfeldherr Gough und der Generalgouverneur Lord Harbin ge, ein Veteran aus Wellingtons Schule, den Sieg in den Vernichtungsschlachten bei Alliwal (28. Januar) und Sobraon (10. Februar), worauf den 18. Februar zu Lahore ein Friede ge- schlossen wurde, der jedoch von keiner langen Dauer war. Schon im Jahre 1848 erhob sich im April das ganze Pendschab, die Engländer hatten abermals blutige Kämpfe zu bestehen und konnten sich Multans erst im folgenden Jahre durch eine sehr anstrengende Belagerung be- mächtigen; schließlich aber vereinigten sie das ganze Pendschab mit ihrem Gebiete und ließen nur Kaschmir und andere Gebirgsprovinzen einst- weilen unter der Herrschaft von Vasallenfürsten aus der Familie Rund- schid Singhs. Die Einverleibung des Mahrattenstaates Satarah (1848), dessen Radscha schon längst Vasall gewesen, wurde in Europa kaum bespro- chen, obwohl sie ein Beweis mehr war, daß England ganz Vorderindien seiner unmittelbaren Herrschaft zu unterwerfen eilte, nachdem es dieselbe nach jeder Richtung an die natürlichen Gränzen der großen Halbinsel ausgedehnt hatte. Siebenzehntes Kapitel. Die selbstmörderischen Kämpfe auf der pyrenäischen Halbinsel. Nach solchen Erfolgen durften die Engländer wohl fragen, ob die ganze Weltgeschichte ein Volk aufzuweisen habe, das den Vergleich mit ihnen aushalte, ob je ein Volk von der Stärke des englischen ein solches Reich gestiftet und die europäische Kultur in solche Fernen und in solchem Umfange verbreitet habe? Das gelesenste deutsche Blatt gab damals gleichsam eine Antwort darauf, indem es sagte, die Engländer thun große Dinge, die Deutschen aber machen große Worte; England dürfe man eigentlich nicht mehr als eine europäische Macht betrachten, son- dern als eine eigene Welt. Dies mag richtig sein, aber daraus geht zugleich hervor, daß England (mit Schottland und Irland) eine schmale Grundlage für ein Weltreich ist, insofern das eigentliche Großbritannien

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 489

1874 - Mainz : Kunze
Asien — V o r d e r - In d i en. 489 Amerika, sondern in knltivirten, stark bevölkerten Ländern, und so weit von Europa entfernt, sich gegründet Habels Natürlich fragt man, wie das gelingen konnte. Der Zerfall des großmogolifchen Reichs, der Gegensatz indischer Völker und moslemischer Herrscher, die feindlichen Verhältnisse der vielerlei Fürsten unter einander, der den Hindus vorzuwerfende Mangel an allgemeinem Vaterlandsgefühl: dies alles, so leicht es vou fremden Eroberern benutzt werden konnte, reicht allein zur Beantwortung jener Frage nicht aus. Denn immer noch gab es in manchem indischen Staate — namentlich in Mysore und bei den Mahratten — genug Kraft und Lust zum Widerstande, und was die Engländer an Kriegsvolk aus Europa hinüber senden konnten, war nie von großer Bedeutung. Ja nicht einmal das brittische Reich, sondern eine bloße Handelsgesellschaft, die oft indische Kompag- nie, war es, von der die großen Erwerbungen, freilich gar bald mit Hilfe britti- scher Regimenter, Generale und Staatsmänner, ausgingen. Und dennoch herrscht England jetzt in Asien über ein Reich von mehr als 200 Mill. Menschen, und zwar so, daß die eingebornen Völker nicht eben grollend ihren europäischeil Herren gegenüberstehen, und selbst der Menschenfreund, dem Unterjochungen durch Fremde ein Greuel sind, sagen muß: Hier sei einmal ein Eroberungssystem durchgeführt worden, das deu Unterworfenen zur Wohlfahrt gereiche. Der Hauptgrund davon liegt in der politischen und religiösen Denkart der brittischen Nation. Bloße Klugheit ohue überlegne Kriegsheere hätte so Großes nicht vermocht. Den Portugiesen oder Spaniern, selbst von Männern wie Eortez und Albuquerque geführt, wäre es uie gelungen, denn sie hätten nur Despotism und Religionshaß mit sich gebracht- Die Britten dagegen, an freie bürgerliche Ein- richtungen und religiöse Duldung gewöhnt, tasteten die Bränche und Regiernngs- formen der einmal Bezwungenen nicht an; im Gegentheil brachten sie den so ost unterjochten und niedergetretenen Völkern, so weit es unter den vielen Millionen Menschen sich thuu ließ, Schutz gegen Willkür, Sicherheit auf den Straßen, Be- lebung der Gewerbe, und zuletzt sogar die Möglichkeit einer neuen mit europäischer Bildung verwandten Entwickelung. Dabei wurden freilich, sobald sie bei günstigen Anlässen ihre anfänglichen Handelszwecke zu politischen erweiterten, diplomatische Ränke so wenig wie Gewaltschritte gespart; aber die Völker waren erstaunt, in ihnen Sieger zu sehen, denen der höhnende Uebermnth, die ungesättigte Raubsucht, die gegen Nationalheiligthümcr sich richtende intolerante Wuth moslemischer Er- oberer fremd war. Friede konnte jetzt walten vom Himälaya bis Ceylon, und wie der ungestörtere Verkehr, der die Thätigkeit des Volks weckte, sich zu Lande nordwestwärts in die innerasiatischen Länder auszudehnen begann, sah man all- mählich Tausende von einheimischen Fahrzeugen mit dem See Handel beschäftigt, und Dampfboote nicht bloß auf dem ruhige» Ganges, auch auf dem rascheren In- dus, seit der Britte Burnes diesen Strom in 80 Tagen bis Lahore hinauf und in 15 Tagen abwärts fuhr. Landstraßen, woran es bisher sehr gebrach, werden vermehrt, Kanüle suchen das Innere aufzuschließen, Eisenbahnen und Tele- graphen durchziehen in verschie enen Richtungen das Land und große Strecken unfruchtbaren Lteppenland^s werden durch Bewässerung in reichen Kultur- boden verwandelt. Eine nach Bewältigung des furchtbaren Militäraufstandes Tchacht, Lclirb. d. Geographie 8. Aufl. or>

9. Die neueste Zeit - S. 186

1886 - Mainz : Kirchheim
186 Empörung im brittischen Indien. langen Reihenfolge der Päpste — die sprüchwörtlichen 25 Regierungsjahre des heiligen Petrus erreichte. Trotz seines hohen Alters — er war bereits in das 82. Lebensjahr getreten — und der Wucht der Sorgen, welche ihm die traurige Lage der Kirche in säst allen katholischen Ländern bereitete, fuhr er fort, mit uu-gebrocheuer Kraft und unermüdlicher Ausdauer seines durch die Zeitumstände so sehr erschwerten oberhirtlichen Amtes zu walten, in welchem er seit dem Beginne seines Pontifikats nach allen Richtungen hin eine ebenso staunenswerte als segensreiche Thätigkeit entfaltet hatte. Ganz besonders wichtig war sein Pontifikat dnrch die Entschiedenheit, mit welcher er die wissenschaftlichen, politischen und sozialen Irrtümer der netten Zeit bekämpfte. In dem in seiner Encyclika vom 8. Dezember 1864 veröffentlichten, von den Gegnern der Kirche so sehr geschmähten „Syllabns" verwarf er eine Reihe von falschen Lehren über Glauben uni) Vernunft, Staatsrecht und gesellschaftliche Verhältnisse, die in 80 Thesen zusammengefaßt waren, und erwies dadurch der gesamten Gesellschaft eine große Wohlthat, indem er ihre Aufmerksamkeit auf das in Hefen Lehren versteckte Gift lenkte und sie zur Wachsamkeit gegen dasselbe aufforderte. 7. Die außereuropäischen Staaten. a) Die Empörung im indo-britlischen Reiche 1857-1858. England konnte nach dem Krimkriege weniger entscheidend in die Verhältnisse Enropa's eingreifen, da es in den Jahren 1857 und 1858 einen furchtbaren Militäraufstand in Indien zu bekämpfen hatte. Im Laufe des letzten Jahrhunderts (seit 1757) war gauz Vorderindien von der ostindischen Kompagnie unterworfen worden, so daß diese ein Gebiet beherrschte, welches vom Himalaya bis Ceylon, vom Indus bis zum Jrawaddy reichte und von 100 Millionen steuerzahlenden und von 50 Millionen tributpflichtigen Unterthanen bewohnt wurde. Aber zwischen den Engländern und den Einge-bornen herrschten die schroffsten Gegensätze in Glauben, Sitte und Sprache, und englischerseits geschah nichts, diese Kluft aus- . zugleichen, vielmehr wurde dieselbe durch manche Härten und Ungerechtigkeiten noch erweitert und vertieft. So bildete sich nach und nach in allen Teilen des großen Reichs ein brennender Haß gegen die fremden Eroberer und dieser fand auch Eingang in die Armee, die zum größten Teil ans Eingeborenen, den „Sipa-his," bestand, welche, mochten sie au Muhamed oder die Brah-

10. Viertehalb Jahrhunderte - S. 865

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Zeii der falschen Aufklärung und der gewaltthätigen Staatskunst. 865 Blitzableiters, mit dem Plane aufgetreten, eine Versammlung aus Ab- geordneten der einzelnen Provinzen zur Leitung der Vertheidigung zu berufen. Es zeigt dieß, wie nahe den amerikanischen Engländern der Gedanke lag, ein selbstständiges Staatswesen zu bilden, wenn auch das Vorhaben einer Trennung von England sich noch nicht damit verband. Der Krieg, zum großen Theile mit ihren Kräften geführt, hob dasjenige Bewußtsein, dem fernere Pläne jener Art entspringen konnten. Daß solche sich ergaben, war das Werk von englischen Maßregeln, durch welche die Geldmittel der Ansiedler für Englands Zwecke in Anspruch genommen wurden. Darüber entstand eine Gährnng, die von England aus genährt wurde, weil die Partei Pitts in ihrem Kampfe gegen den die Negierung bestimmenden Einfluß die Berechtigung jener Maßregeln bestritt und in der Unzufriedenheit der amerikanischen Engländer eine Waffe zum Angriffe auf die Regierung fand. Während so in Amerika das Gebäude englischer Herrschaft, gerade als es erweitert und befestigt schien, erschüttert wurde, begann ein mächtiger Bau englischer Herr- schaft in Ostindien. Theils während jenes Krieges, theilö noch nach demselben wurden von den Engländern, für deren Macht Bombay an der malabarischen und Madras an der Koromandelküfte die Stützpunkte gewesen waren, ausgedehnte Eroberungen in dem niedern Gangeslande, in Bengalen, durch den Eifer und die Geschicklichkeit Clive's gemacht, so daß Calcutta, das schon früher ein Ansiedelungsplatz der Engländer gewesen und während des englisch-französischen Krieges an den Herr- scher oder Nabob von Bengalen verloren gegangen war, die Hauptstadt eines großen, der englisch-ostindischen Gesellschaft gehörigen, wenn auch dem Namen nach von den abhängig gewordenen einheimischen Fürsten beherrschten Reiches zu werden begann. Bei Erweiterung ihrer ostindi- schen Besitzungen machten nun die Engländer den Versuch, dieselben ohne eine sich ausbreitende Bevölkerung von Ansiedlern zu behaupten, und stützten so den neuen Bau auf die Heeresmacht, welche dort unter- halten werden mußte und welche durch die aus den dortigen Bewoh- nern gebildeten Truppen, die Seapoys, noch vermehrt wurde. 21. Nicht lange nach dem siebenjährigen Kriege begann der Geist der Willkühr und Gewaltthätigkeit ein Werk der Zerstörung an einem Staate Europas, der durch seine innere Verwirrung zum Widerstande unfähig war. König August Iii. überlebte nicht lange die ihm durch den Hubertusburger Frieden gestattete Rückkehr in sein Kurfürstenthum. Sein Sohn, der Kurfürst Friedrich Christian, starb bald nach ihm, ohne daß man ihm die polnische Krone angeboten. • Die Republik Polen hatte längst bei Erledigung des Thrones sich aus eigener freier Wahl einen König zu geben aufgehört. Jetzt waren es Rußland und Preußen, denen die Entscheidung anheimsiel. Friedrich Ii. hatte seit dem Frieden
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