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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 73

1855 - Heidelberg : Winter
§. 76. Der Principal des Augustus. §. 77. Das Harren der Völker. 73 3. Rom eine M o n a r ch i e. Dittmar's histor. Atlas. Tas. Vi. 1. Der Principal des Augustus. §.76. Don nun an regierte Octavian (mit dem Beinamen Auqu- stus) das römische Reich als Monarchie unter republikanischen Formen unter dem Titel Princeps (auch Imperator); und das Volk, welches zufrieden war, wenn es nur Brod und Spiele hatte, ließ sich sein Regiment gerne gefallen, um so mehr da Augustus mit der größten Milde und weisesten Mäßigung herrschte, und allenthalben äußere Ord- nung und Sicherheit, sowie durch Belebung des Handels und Verkehrs einen allgemeinen Wohlstand schuf. Auch förderte er Kunst und Wissen- schaft auf jede Weise, wobei er besonders von seinen Freunden und Regierungsgehilfen Mäcenas, Agrippa und Mess ala unterstützt wurde. Sein Zeitalter nennt man das goldene Zeitalter der römi- schen Literatur. Es lebten zum Theil etwas vor, zum Theil mit ihm die Dichter Terentius, Virgilius, Horatius, Ovidius, die Geschichtschreiber Julius Cäsar, Corn. Nepos, Sallustius, Li- vius, die Redner Hortensius und Cicero. Da Augustus neben seiner eigenen Erhaltung bei all' seinem Thun stets das Wohl des Volkes im Auge hatte, so erwarb er sich den aus- richtigen Gruß „Vater des Vaterlandes" und kannte dem ganzen Volke gegenüber selbst bis in sein hohes Alter weder Furcht noch Argwohn. Auch seine Kriege, die er führte, zielten nur darauf ab, theils die Ruhe im Innern zu sichern, theils die Grenzen des Reichs zu schützen, das unter ihm sich von: atlantischen Meere bis zun: Euphrat, vom Rhein, der Weser, der Donau und dem schwarzen Meere bis an die Wüsten Arabiens und Afrika's erstreckte. 2. Das Harren der Völker. §. 77. Aber das Reich des Augustus war nicht das wahre Friedens- reich, seine Völker schienen nur glücklich zu seyn, waren es aber in Wahrheit nicht; denn es fehlte ihnen das wahre Heil. Der Göt- terdienst war ein leeres Spiel geworden und diente nur den Priestern zur Befriedigung ihrer Habsucht, dem Volke zum Deckmantel seiner Sünden, den Gebildeten zun: Gegenstände ihres Spottes. Nur das Volk der Juden bewahrte noch die Erkenntniß des wahren Gottes, wenn auch dieselbe durch Menschensatzungen vielfach verunstaltet

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 9

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 7. Cultur, Religion, Staatsverfassung der alten Inder. 9 herablaufenden Gahtgebirgen und dem Meere) und grndeten allenthalben Priesterstaaten. In dieser vorderindischen Halbinsel, (die, im Norden von der Gebirgskette des H i-mlaya, im Westen und Osten vom Meere begrnzt und von mchtigen Strmen [dem Indus, Ganges, Brahmaputras durchzogen, auf ihrem ungeheuren Flchen-rume den Einwanderern eine ungestrte selbstndige Entwicklung mglich machte), fan-den die Arier eine Urbevlkerung von schwarzer Farbe vor, die aus einer niederen Bildungsstufe stand und vor ihnen zum Theil in die nrdlichen Gebirge, zum greren Theil in das sudliche Vindhyagebirg nach dem Tafellaik Dekhan zurckwich, und da grtentheils in tiefere Barbarei versank, während die an den Gebirgssumen zurckgebliebenen urindischen Stmme allmhlich arische Bildung annahmen. (2.) Die geistige Natur der indischen Arier entwickelte sich in diesem Lande zu nicht unbedeutender Hhe, erschlaffte aber allmhlich durch den Ein-flu des heien Klima und neigte sich zur Ruhe und Beschaulichkeit. Von dem selbstndigen Geist der arischen Inder zeugen noch die Reste ihrer Baukunst und Literatur. Zu den altindischen Bauwerken gehren die unterirdischen Grottentempel, namentlich auf den Inseln Elephante und Salsette im Meerbusen von Bombay, und zu Ellora im Osten des mittleren Vorderindiens, wo ein Porphyrgebirg stock-werkartig ausgehhlt und mit unzhligen aus den Felsen gehauenen Tempeln angefllt ist; desgleichen die Palast- und Tempelruinen der ehemaligen ganz aus Felsen gehauenen Stadt Mavalipuram, die zum Theil vom eingebrochenen Meere ver-schlungen worden ist; die groen freistehenden, innen blos mit Lampen erhellten Pa-goden u. ct. m. Zur altindischen Literatur gehren die in der Sanskrit (d. i. vollkommenen) Sprache geschriebenen religisen und profanen Schriftwerke. Das Sanskrit, das zwar keine lebende Sprache mehr, aber die Mutter des ganzen indogermanischen Sprachstammes (also z. B. der persischen, griechischen, lateinischen, deutschen Sprache) ist, zeigt in seinem Bau eine groe Vollendung. In dieser Sprache sind die vier alte-sten Religionsbcher, Ueda's genannt, die Rechtsgesetzbcher des Manu, Schriften der verschiedene Zweige der Wissenschaften, viele religise Heldengedichte und an-derc Dichtungswerke geschrieben. (3.) Die in der alt-indischen Religion vorkommenden Gottheiten sind Natur kr ste: den Indern erschien die ganze Natur belebt und mitfhlend. Ihren hchsten unkrperlichen Gott Brahma, als dessen Ausflu ihnen die Welt erschien, verehrten sie unter dem Bilde der Sonne in ihren drei Eigenschaften, d. h. in ihrer leuchtenden, befruchtenden und zerstrenden Kraft, die sie wieder als drei Götter, als Brahman, Wischnu und Siwa fa-ten, von denen jeder seinen besonderen Cultus hatte, so da es eben so viele Religionsparteien gab, die einander oft auf das heftigste verfolgten. Zu ihrem vielgestaltigen Cultus gehrten Opfer, Waschungen, Fasten, Ca-steiungen und mannigfaltige Bungen, welche letztere mit Selbstpeinigungen der verschiedensten Art verbunden waren. Von der menschlichen Seele lehrt ihre Re-ligion, da sie, zur Strafe fr Vergehungen in einem Vor-Dasein, in den menschlichen Leib gebannt sei, nach dessen Tod die Seele des Weisen und Tugendhaften nach Oben durch die Gestirne in das Paradies, die Seele des Lasterhaften aber zu ihrer Luterung eine Wanderung durch Thier- und Pflanzenleiber antreten me, bevor sie in die Welt-seele zurckflieen knne (Seelenwanderung). (4.) Die altindische Staatsverfassung war auf die vierfache Kastenein-richtung gegrndet. Die drei hheren Kasten, nmlich die herrschende Kaste der Priester oder Brahmanen (Brammen), die Kaste der Krieger und die Kaste der Ackerbauer und Handelsleute, waren arischer Abkunft (was ihre helle Hautfarbe bezeugt); die vierte oder die Kaste der Hand-

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 20

1845 - Heidelberg : Winter
20 §. 7. Die Inder. Geschichte theils großartige religiöse Bauwerke, theils eine reiche alte Literatur vielfache Andeutungen geben. Zu jenen Bauwerken gehören die unterirdischen Grot- tentempel mit ihren Bildwerken und Inschriften (z. B. auf der Insel Elephante im Meerbusen von Bombay, auf S a l se t t e bei Bombay, und vorzüglich zu E l l o r e in der Mitte Vorderindiens, wo ein ganzer Porphyrberg stockwerkartig ausgehöhlt und mit unzähligen, aus Felfen ge- hauenen Tempeln angefüllt ist, an deren Vollendung Jahr- hunderte gearbeitet haben); — ferner die über der Erde in Felsen gehauenen Bauten, besonders die Palast- und Tempel-Trümmer von Mavalipuram, einer ganz in Felsen gehauenen Königsstadt auf der Küste Koromandel, in der Nähe von Madras, die durch ein plötzliches Austreten des Meeres verödet worden zu seyn scheint; — endlich gewisse freistehende Pagoden, d. i. dunkle, von Lampen erhellte Tempel mit mannigfaltigen, zur Bequemlichkeit der Wall- fahrer eingerichteten Nebengebäuden (wie z.b. diemahadeva- Pagode zu Benares). Zu jener Literatur gehören vorzüglich die in der Sanskritsprache geschriebenen heiligen und profanen Schrift- werke. Die Sanskrit (deren ältere Mundarten Prakrit und Pali heißen) ist zwar keine lebende Sprache mehr, wird aber, wie bei uns das Latein, von den dortigen Priestern noch heute studiert und verstanden, und hat in ihrem Baue eine große Vollendung. In ihr sind besonders die vier ältesten Religionsurkunden der Inder, die Vedas geschrieben, deren Anlegung neuere Forscher in's 14. Jahrhundert v. Ehr., die Inder selbst aber in eine noch höhere Zeit verlegen. Die in diesen heiligen Büchern vorkommenden Gottheiten sind Naturkräfte, und der ganzen Religion liegen, wie beim Zendvolke, astronomische und astrologische Ideen zum Grunde. Das höchste körperlose Urwesen ist Brahma (zu deutsch: das Große), in welchem alle Dinge, als Ausflüsse von ihm, ihren Grund und Bestand haben. Als der durch „sich selbst Seyende" (parsisch: Choda) und nicht Darstellbare tritt er nie

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 158

1845 - Heidelberg : Winter
158 §. 60. Anfang des römischen Kaiserreichs. sich sehnten: so ließen sich beide Theile, in denen ohnedieß der republikanische Geist längst untergegangen war, die mo- narchische Regierungsweisc gern gefallen, um so mehr, da der kluge Augustus noch den Schein der Republik beibehielt und seine errungene Macht mit der größten Milde und weisesten Mäßigung gebrauchte. Und so erlebte unter ihm Rom die ruhigste Zeit, und selbst in den Provinzen herrschte we- nigstens äußere Ordnung und Sicherheit. Von Augustus und seinem Freunde M ä c o n a s geschützt und gepflegt, blüheten in Rom Künste und Wissen- schaften, und Dichter wie Horallus, Virgilios, Ovidios, Tibollus re.; Geschichtsschreiber wie Sal- luftius und Livius trugen bei, daß man jenes Zeitalter das goldene nannte, obwohl sie alle mehr oder weniger die Griechen zu ihren Vorbildern nahmen. — (Das Studium der Schriften dieser und der übrigen römischen Autoren saus denen der schon genannte Redner Cicero und der dem sil- bernen Zeitalter angehörige Geschichtsschreiber Tácitos noch besonders hervorzuheben sind) gewährt uns, in Verbin- dung mit dem Studium der schon oben berührten noch wich- tigeren griechischen Literatur, die Wohlthat dessen, was man klassische Bildung nennt, welche — wo sie sich in das rechte Verhältniß zum Christenthum gesetzt hat und mit dem Lichte desselben zur Betrachtung jener Klassiker anleitet, nicht aber dieses ersetzen oder gar sich ihm entgegensetzen will, — nicht nur als das kräftigste Schutzmittel wider alle Barbarei, sondern auch als das Hauptmittel zur Befestigung der christ- lichen Wahrheit selbst sich bewährt.) Die Kriege, die Augustus führte, zielten meist auf Be- festigung der Reichsgränzen ab, und gaben jedenfalls den Heeren die nöthige Beschäftigung. Er ließ die Völker des nördlichen Spaniens und alle Länder zwischen den Alpen und der Donau unterwerfen und auch einen Ver- such zur Unterjochung Germaniens machen, dessen Völkerschaften ihm am Rhein und an der Donau als lästige Nachbarn erschienen. Zwischen den Jahren

5. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 178

1837 - Heidelberg : Winter
178 Natürliche Geographie. Innern viele Gebirgszüge bis über 14,000 vielleicht 18,000 Fuß hvch, welche vom nvrdchtncsischen Gebirge ausgehen, z. B. das Schneegebirge Siue-Schan im W., Yün-Linq zwischen den beiden Hauptströmen, Pe-Ling, d. i. Nordkette, und Nan- king, d. i. Südkette (der Berg Sochonda im N. ist 12,800 Fuß hoch). Es fiuden sich auch Vulkane und einige Wüsten. Die Baien von Nan kin, von Ha nt - scheu - sou und von Canton sind die größten. Landseen: Tong-Tiug-hu, 121 Hjmeilen; Poyan, 64lhmeilen; Tay hu, 70 sü Meilen; Hontscheu, 62 ^Meilen groß, und der Kokonnor- oder blaue See, 50 Meilen im Umsaug, sind die bedeutendsten. Die wichtigsten Ströme sind: 1. Ho-ang-ho (der gelbe Fluß), entspringt in dem westlichen Theile von China, südlich vom Kakonor-See am östlichen Ende des Küeu-Lin-Gebirges aus einem See in der Koschvtey am chinesischen Hochgebirge, strömt durch die chinesische Mauer und gebt nach einem Laufe von 5oo Meilen in den großen Ocean. — 2. Pa ng-the-Kyam (der blaue Fluß), entspringt muthmaßlich im Kcntaissegebirge, bildet im Gebirge 56 Wasserfälle, in der Ebene mehrere Seen und geht nach einem Laufe von 570 Meilen durch eine 15 Mei- len breite Mündung in das östliche Weltmeer. Eine Menge trefflicher Kanäle, worunter der kaiserliche Kanal, Pün-Liaug, 250 Meilen laug, meist aus Quaderstei- nen erbaut, von Canton bis Peking führt, befördern die Kom- munikation im Innern des Landes, und werden zur Bewässe- rung der Felder benutzt. China ist außerordentlich bevölkert, und man schätzt seine E i n w oh ner z ah l, innerhalb des Nvrdchinesischen und Chaualiu- gebirgcs, auf 150,000,000 C h i u e se n, 93? autschu - Tat a reu, indische Lolos, Mongolen und Si sauen, wilde Gcbirgs- völker und viele Juden, seit der Zerstörung Jerusalems dort angesiedelt. Ihre Sprache besteht aus einsilbigen Wörtern; und ihre Schrift ist eine eigene Art von Bilderschrift mit 80,000 besondern S ch r i f t z e i ch c n. Sie sind sehr fleißig, treiben Ackerkultur, verfertigen seidene und baumwollene Zeuge, lackirte Waaren und hatten die Erfin- dung des Compasscs, Schießpulvers, der Druckerei und des Porcellans schon lauge vor den Europäern; treiben auch See- und Karawanenhandel. Sie sind aber von sehr mißtraui- scher Gemüthsart und hängen zu sehr am alten Herkommen, wodurch alles Fortschreiten in Kenntnissen bei ihnen gehemmt wird. Ihre Göttertempel heißen Pagoden, die Beamten M a n - darrneu. China hat den trefflichsten Thee, Seide und Baumwolle, den Firniß-, Wachs-, Talg- und Kampferbaum, den Goldfisch, die schönsten Schmetterlinge, die allerfeinste Porcellanerde und viele andere Produkte aus den 3 Reichen der Natur.

6. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 180

1837 - Heidelberg : Winter
180 Natürliche Geographi e. 2. Men am oder Siam kommt ans Laos und geht nahe bei Schudia nach einem Laufe von etwa 190 Meilen in den Meerbusen von Siam. 3. Lukian, Thaluyan (Pegu-Fluß), aus Seen im Hoch- gebirge entstehend, mündet sich in den Meerbusen von Martaban am indischen Ocean. Sein Lauf ist etwa 180 Meilen lang. 4. Irabaddi, welcher in den Zweigen des Taugragebirges entspringt, geht nach einem Laufe von 270 Meilen östlich vom Cap Negrais durch zwei Mül.düngen, die ein großes Delta bil- den, in das indische Meer. Die Mündungen des Jrabaddi und Lukian sind durch Kanäle verbunden. 5. Arracan geht nach einem Laufe von 80 Meilen west- lich vom vorderindischen Grenzgebirge nahe bei der Stadt Arra- kan in den Meerbusen von Bengalen. Hier giebt es Elephanten, Rhinocerosse, Tiger, Krokodile, Affen, Papageyen, Kokos- und Arekapalmen, Bambusrohr (60 Fuß hoch und 2 Fuß dick), wohlriechende Holzarten, Zimmt, Pfeffer, Ambra, trefft. Perlen, Diamanten, Rubinen, Gold, Silber — auch eßbare indische Vogelnester :c. Die Einwohne r sind hauptsächlich Hindus (Ureinwohner), Birmanen und Malaien, die mehrere Sprachen sprechen, wor- unter die Balisprache von den Gelehrten gebraucht wird; ihre Priester heißen Tata poi neu und Bonzen. Viele eingewan- derte Nationen, auch Europäer, findet man in den verschiedenen Ländern. — Volkszahl: etwa 40.—45 Millionen. Städte: 2xad)ao oder Reschs, nahe an dem Grenzgebirge von China und am Meerbusen von Tunkin, 140,000 Einw. phupuam oder Hue, am Meerbusen von Tunkin, 60,000 Einw. Langione oder Lantschang, am r. U. des Menam-Kom. (sambodja, Leweck, südlicher am r. U. des Menam-Kom. Bank-Csg, am Siam, 50,000 Einw. Gchudia, an der Münd. des Siam auf einer Insel, einst 119,000 E. pegli, am Lukian oder Peguflufse, 7000 Einw., sonst 150,000 E. Martaban, am r. U. des Lukian, 6000 Einw. 2lva, am l. U. des Jrabaddi, 60,000 Einw. Nmmerapura, am r. U. des Jrabaddi, 90,000 Einw. Nanguhn, am östlichen Mündungsarme des Jrabaddi, 50,000 Einw. Prom, am r. u. des Jrabaddi, 40,000 Einw. Arrakan, am Flusse Arrakan, 95,000 Einw. Die -Halbinsel Malacca auch Malaya, südwestlich an der Meerenge von Malacca und im Nordosten am Meerbusen von Tunkin, von Malaien bewohnt, bis zum Cap Romania, nur 17 Meilen vom Aequatvr entfernt, ist voll Berge und un- geheurer Wälder, an den Küsten morastig und ungesund, und hat in den innern Gegenden wilde Einwohner, auch Samangs (Papus oder Neger).

7. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 183

1837 - Heidelberg : Winter
183 Asien. Indien. Guzurate mit dem Cap Diu, den Meerbusen von Cambaja, die Flußgebiete des Tapti und der Nerbudda, das Strom- gebiet des Indus oder Sind, und das Cap Monze an der westlichen Grenze der Halbinsel. Städte: Goa, auf der Küste Malabar, 19,000 Ei Nw. 3» der Nahe liegt Alt-Goa, 4000 Eiuw. Bombai, nördlich von Goa auf einer Insel, 179,000 Einw. In der Nähe die Inseln Salsctte und Llephanca. Surate, am l. u. der Mündung des Tapliflusses, 450,000 Einw. Broach oder Barotseb, am r. U. der Nerbudda, 53,000 Einw. Cambaja, am Meerbusen gleichen Namens, 30,000 Einw. Latta, auf einer Insel am Indus, 40,000 Eil'w. Hyderabad, nördlich von Tatta am l. U. des Indus, 20,000 Einw. Nördlich von hier zieht sich die Wüste von Mult an nach N. Rascbmir, sonst Sirinagur, in einem großen herrlichen Thale von den Alpen des Hiudukosch und Himalaja umgeben, 200,000 E. Multan, im nämlichen Thale, 30,000 Einw. Cabul, nördlich 6000 Fuß über dem Meere, 80,000 Einw. Lahor oder Lahors, am Nawifluffe östlich von Kaschmir, 100,000 E. C. Die ostindischen Inselgruppen. Zu Asten rechnet man die Inseln, welche südlich vom Festlande im indischen und dem stillen Weltmeere ans beiden Seiten des Aequators liegen, und gar sehr reich an köstlichen Produkten der heissen Zone sind. Sic haben treffliche Diamanten, Perlen, feines Gold, Kup- fer, Zinn, Eisen; Kokus- und Brodfruchtbäume, Palmen, Kaffee, Zucker, Gewürze, Südfrüchte, Baumwolle, indisches Rohr, Pfef- fer, Ingwer, Getraide, Reis, Wein; Pferde, Rindvieh, Schafe, Ziegen, Elephanten, Rhinocerosse, Tiger, Bären, Affen, Hirsch- eber, große Schlangen, Kaimane (Krokodile), Schildkröten, präch- tige Fische rc. Die Inseln unter dem Aequator haben jede Jahrs- zeit zweimal; der Winter hat aber nur etwas weniger Hitze. Hier wehen Monsoons oder regelmäßige Winde. Das Clima ist in einzelnen Gegenden unausstehlich heiß, in andern durch Seewinde und Waldungen gemäßigt. Vielerlei Völkerschaften, auch Europäer bewohnen die Inseln. I. In der Nähe von Vorderindien liegen: Die Insel Ceylon oder Seilan, an der Palksstraße, enthält 600,000 Einwohner und eine große Gebirgskette von S. nach N., worin der 6680 Fuß hohe Adamsberg. Pro- dukte: Der feinste Zimmt, vorzügliche Elephanten (auch weiße), Gold, Edelsteine, Perlen rc. Die Einwohner: Wedas (Wilde), Singalesen und Europäer.

8. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 529

1837 - Heidelberg : Winter
529 Asie n. Vorderindien. Haupt wurde. Unter seinen schlaffen Nachfolgern ging 1759 Delhi durch Schal) Nadir Kuli, und andere Provinzen durch die Mahratten verloren. Die Portugiesen besezten unter Albn. querque 1502 östlich und westlich von Dekan die Küsten und bc- kamen später bedeutende Länder, die ihnen 1697—1740 die Hol- länder fast ganz, bis auf Goa abnahmen. Die Britten, welche seit 1639 Madras, 1664 Bombai und 1696 Calkutta erlangt hatten, kämpften mit den Franzosen, wel- che Chandernagor und seit 1676 Pondicheri besaßen, um den Vorrang in Ostindien. Der Friede von 1763 durch Lord Clive sicherte ihnen die Oberherrschaft. Sie kämpften nun mit Hyder Ali, mit Tippo Saheb und den Mahratten. Das Reich von Mysore wurde 1799 unterworfen, der Großmogul wurde 1783 mit einem Gehalt zur Ruhe gesezt und die Mahratten 1803 und 1818 abhängig gemacht. Ein neuer Kampf der Engländer mit den Birmanen seit 1824, der für sie glücklich geführt ward, verbürgt der englisch - ostindischen Compagnie, die alle diese Länder unter dem Schutze des Königs besizt, die Ausdehnung ihres ungeheuern Gebietes und ihre Herrschaft in Ostindien. b. Gegenwärtiger Zustand. Ostindien (Vorderindien) liegt zwischen dem 89—110° der L. und 8 — 340 1u Br. und enthalt etwa 60,000 Hjmcileu. — Grenzen: im N. Bucharei und Tibet, im S. der bengalische und siudische Meerbusen, im O. Hintcrindien und im W. das ara- bische Meer, Beludschistan und Afghanistan. Die Einwohnerzahl wird auf 132 Millionen geschäzt, wo. rwn 83 Millionen in den eigenthümlichen Besitzungen der Brit- len leben, während die meisten übrigen unter dem Einstusse von etwa 40,000 im Lande befindlichen Engländern stehen. Unter diesen befinden sich 114 Millionen Hindu's (Urein. wohncr oder eigentliche Indier), welche grvßtenthcils noch ur- alte Gebräuche, Lebensart und Religion haben. Sie machen die feinsten Baumwollen - und Seidengewebe; ihre Hütten be- stehen aus Bambusrohr und Backsteinen; ihre Paläste und Pa- goden sind zierlich gebaut und kostbar ausgeschmückt. Gesang, Musik, Tänze, Schachspiel, Taback und Betelkauen sind ihre Zeitvertreibe. — Sie genießen großentheils nur Reis und Früchte des Pflanzenreichs und enthalten sich des Fleisches, schonen die Thiere und sind in 4 Hauptkasten eingetheilt. 1. Braminen, 2. Tschetries (Rajas und Krieger), 3. Banjanen rc. (Ackers- und Kaufleute), 4. Schuttries (Handwerker rc.). Tief unter diesen stehen die verachteten Pariahs. — Die Braminen stammen von Brahm, dem Sohne des Brama, und sind Priester, Gelehrte, Staatsbeamte rc. Sie lehren Philosophie, Medizin, Sternkunde rc., schreiben Bücher auf Palmblätter. Ihre Religionsbücher (Be- da6, Wedams, Schaster) sind in der uralten Sanskrit - Sprache geschrieben, von welcher eine Menge unserer gebildeten Sprachen abstammen. — Ihre Haupt - Götter heißen Brama, Wisch-

9. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

10. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig
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