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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 181

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 181 — dunkelfarbige Urbewohner. Verhältnismäßig sehr gering ist die Zahl der Europäer (etwa 200 000). Ungefähr 3/4 aller Bewohner Indiens sind noch Heiden (An- Hänger des Brahmaismus, Buddhismus u. a.), 57 Millionen bekennen sich zum Islam, 21/2 Millionen zum Christentum. Die ehemalige Einteilung der Hindu in vier Gesellschaftsklassen oder Kasten (Priester, Krieger, Ackerbauer und Gewerbetreibende, Dienende) ist in Anpassung an die modernen Erwerbszweige um- gestaltet, indem sich die beiden unteren in mehrere neue Kasten auf- gelöst haben. Die außerhalb der Kasten stehenden P a r i a s werden als rechtlos mit Verachtung behandelt. A. Die Kimataja-Länder. Am obern Indus liegt der britische Schutzstaat Kaschmir, eine herrliche Alpenlandschaft, mit der Hauptstadt Srinagar (120 000 E.), wo die feinen Kaschmir-Shawls gefertigt werden. B. Das Tiefland des Indus. La höre (177 000 E.) im obern Jndusgebiet, dem fruchtbaren Pandschab, ist ein wichtiger Handelsplatz. — Peschawer (Peschauer, 84 000 E.) ist als „Thor Indiens" eine wichtige Grenzfestung gegen Afghanistan. C. Das Tieftand des Ganges. Es ist außerordentlich dicht bevölkert und hat viele große Städte. — Delhi (193 000 E.) an der Dschamna, dem großen rechten Nebenfluß des Ganges, soll früher als Residenz des Großmoguls 2 Millionen Einwohner gehabt haben. Aus der Glanzzeit sind noch viele herrliche Tempel und Paläste erhalten. — Allahabad am Zusammenflusse des Ganges und der Dschamna hat 175 000 E. Benares (220 000 E.) ist eine den Indern heilige Stadt mit vielen Badeplätzen in dem göttlich verehrten Ganges. - Patna (165000 E.) ist der Hauptmarkt für Opium, welches besonders nach China ge- liefert wird. — Kalkutta an dem auch Seeschiffen zugänglichen westlichen Mündungsarme des Ganges (862 000 E.) ist der Sitz der indischen Regierung und der zweite Seehandelsplatz.

2. Erdkunde - S. 199

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 199 stehen die Völker Afrikas noch ans niedriger Bildungsstufe. Vielfach herrscht Sklavenhandel; einzelne Stämme sind noch Menschen- fresser. Von einheimischer Gewerbthätigkeit kann kaum die Rede sein (Bild 70). Der Handel beschränkt sich vornehmlich auf den Austausch der heimatlichen Produkte gegen europäische Waren. e) R e g i e r u n g s f o r m. Der größere Teil Afrikas ist im Besitze wilder Völker, welche meist unter Stammeshäuptlingen leben. Bild 71. Karawanenführer im ägyptischen Sudan. Die europäischen Besitzungen dehnen sich immer mehr von den Küsten in das Innere aus. tlordafrika. Ägypten. Ägypten bildet dem Namen nach einen türkischen Vasallen- staat, der unter einem Vicekönig steht, welcher den Titel „Khedive" führt. In Wirklichkeit aber ist Ägypten unter englischer Herrschaft. ^ Das Reich besteht 1. aus dem eigentlichen Ägypten und 2. aus dem durch Besiegung des Mahdi wiedergewonnenen ägyp- tischen Sudan (.Bild 71). Dessen wichtigster Ort ist das der

3. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 69

1874 - Mainz : Kunze
— 69 - Spaniens und der Türkei. Resultat der Besitz von Algier (Numidien). Diese neue Provinz in subtropischer Zone, der- westlichste der drei einst gefürchteten türkischen Raubstaateu, mit einer Küstenlänge von mehr als 130 Meilen, zwischen Tunis (Karthago) und Marocco (Mauretanien), erstreckt sich im Innern den Atlas hinauf so weit als gerade die französischen Waffen reichen. Große Kriegsschule im Kampfe mit den eingebornen Mauren, Arabern, Berbern (Kabylen)*). Hauptstadt Algier, in schöner gesunder Lage, schnell emporblühend, der untere Stadttheil europäisch, der obere muhamedanisch. Dahinter in weiter Ausdehnung die Fruchtebene M etidja. An der Grenze von Tunis Bona (Hippo regius), nach dem Innern zu Eon- stantine (Cirta). Auch in den Oasen im Gebiet des kleinen Atlas Denkmäler der karthagischen und römischen Herrschaft. Die übrigen Besitzungen dienen zunächst Handelszwecken. Die bedeutendem: 1) In der Nähe des grünen Vorgebirges das durch die Sierra Leona von Guiuea geschiedene untere Flußland des S e- n e g a l und Gambia (Senegambie n). Tropische Productious- kraft dieses Landes; Gummi**). 2) Von deu beideu Maskareueu die kleinere Insel Bonrbon lreuuion) (s. Ii, §. 5). 3) In Vorderindien das Gebiet von Pondich e ry auf der Küste Coromaudel. In Hinterindien ist Frankreich jetzt glück- licher Rival Englands durch den auf der chinesischen Seite, in Cochinchina (Hauptstadt Hue) und Cambodja gewonnenen Einfluß. Das Delta des Maykauug mit der Stadt Saigun französisch. 4) In Polyuesien seit neuester Zeit die Marquesas- inseln, Neucaladouieu (Strascolouie) und das Protektorat über diecultivierteu Gesellschaftsinseln. Katholische Mission im Kampfe mit der evangelischen. 5) In Amerika kleinere Trümmer der frühern großen Be- sitzungeu: einige der kleinen Antillen, wie Martinique und *) Auch die Juden bilden in allen diesen mnhamedanischen Küsten- staaten einen ansehnlichen Theil der städtischen Bevölkerung; die länd- liche treibt weniger Ackerbau als Viehzucht. **) Die alten karthagischen Handelswege zwischen dem Mittelmeere und Hochsudan zu erneuern ist wegen der kriegerischen mnhamedanischen Ber- bern und Fnllahs jetzt noch nicht möglich.

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 638

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
638 Unsre Zeit. tievten wurden in den Städten von den Stadträten, in den Grafschaften von den Oberrichtern gewählt, und das Volk hatte gar nichts zu sagen. 1831 verloren nun 60 Burgflecken, in denen einzelne Personen das Recht hatten, einen Abgeordneten zu wählen, dieses Wahlrecht. Ortschaften, die nicht über 2000 Einwohner hatten, durften nicht mehr als einen Deputierten wählen, die Ortschaften dagegen, deren Einwohnerzahl sich gehoben hatte, erhielten eine größere Anzahl Vertreter. Das war nun freilich etwas, aber nicht viel. 5. Fenier soll soviel sein als Phönizier, da die Irländer phö-nizischer Abkunft sich rühmen. Die irländischen Fenier setzten sich mit den nach Amerika ausgewanderten Landsleuteu in Verbindung. Diese sollten Kanada angreifen, um England zu beschäftigen, während man in Jrlaud losschlagen wollte. Allein die Nordamerikaner erklärten sich selbst gegen die Fenier, und die englische Regierung suspendierte nach einem mißglückten Aiisstandsversnche (1866) die Habeaskorpusakte für Irland, so daß sie ermächtigt war, jeden Irländer ohne Untersuchung ein Jahr lang gefangenzuhalten. 6. Der Kaiser von China, Toa-Kuang, hatte bemerkt, wie der Gebrauch des Opiums sein Volk entnervte; fein eigener Sohn war daran gestorben. Er verbot also den Handel mit Opium den Engländern , die dasselbe aus dem Morgenlande und aus Ostindien einführten, und ließ 20 283 Opiumkisten, die auf englischen Schissen angelangt waren und vom Kapitän Elliot eingeschmuggelt werden sollten, wegnehmen. Als aber die Engländer Kanton erobert hatten und bis nach Nanking vorgedrungen waren, mußten die Chinesen Frieden schließen. Sie zahlten einundzwanzig Millionen Dollars Kriegskostenentschädigung. 7. Die Hindus hatten sich schon längst verbunden, das Joch der Engländer abzuschütteln. Die äußere Veranlassung gaben mit Fett geschmierte Patronen, welche den ostindischen Soldaten abgegeben wurden. Das Schweinefett ist aber den Mohammedanern ein Greuel und das Rinderfett ist dem Hindu heilig. Eine Anzahl Soldaten in Bengalen verweigerten die Annahme der geschmierten Patronen, und als sie verhaftet werden sollten, geriet die Bevölkerung in Ausstand. Es empörten sich 40 Regimenter. In ganz Bengalen wurden die englischen Familien ermordet. Am meisten wütete man gegen die englischen Frauen, denen man vorwarf, daß sie die (Singebornen am ärgsten mißhandelt hätten. Dagegen benahmen sich die Engländer, welche in Europa die Revolution überall in Schutz nahmen, ebenfalls so, daß die Hindus lieber ihre Frauen und Mädchen ermordeten, damit sie nicht lebendig in die Hände der Engländer fielen. Der englische Befehlshaber Campbell (Kämm'l) ließ an einem Tage 24 Prinzen aus der apanagierten königlichen Familie von Andh, Sir Hngh Rose (Ser Jü Rös), ebenfalls 147 Aufständische auf einmal henken. Man band auch die Gefangenen an die Öffnungen der Kanonen und ließ sie „wegblasen". Nachdem dieser unsinnige Krieg beendigt war, wurde Ostindien der Ostindischen Kompanie abgenommen und zur englischen Provinz gemacht; eine Proklamation der Königin Victoria versprach „Achtung der indischen Religion und Gebräuche, sowie Heilighaltung der Verträge" (1. Sept. 1858). In ähnlicher Weise, wie es in Indien geschah, wütete der Gouverneur Ey re (Ähr) auf Jamaika. 8. Unter ungeheuren Mühsalen drang Lord Napier (Neplr) bis nach Magdala, der Hauptstadt Abessiniens, vor, die er eroberte.

5. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 362

1855 - Mainz : Kirchheim
362 Dieses große, schöne und mit den köstlichsten Produkten ausge- stattete Land gehört zum großen Theil den Engländern. Das bri- tische Ostindien hat zur Hauptstadt Calcutta am Ganges. Unab- hängig von englischer Herrschaft sind die Länder der kriegerischen Seiks und das Land Nepal am Himalapa, und der Staat der Mäh rat ten. Hinterindien wird von eigenen unumschränkten Für- sten regiert. Auf beiden Halbinseln haben Franzosen, Portugiesen, Dänen und Holländer Besitzungen. Afrika. 69. Afrika umfaßt 550,000 Q. M. mit 100 Mill. Menschen und ist eine große, vom mittelländischen, atlantischen und indischen Meere umflossene Halbinsel, welche durch die Landenge von Suez mit Asien zusammenhängt. Das Meer macht keine Einschnitte in's Land. Zwischen dem Tieflande des Nordens und dem Hochlande des Südens findet theils wegen der wenigen Flüssen und den zahl- reichen Sandwüsten, theils aber auch wegen des sehr heißen Klima's keine Verbindung statt. Daher kommt es, daß Afrika der unbekann- teste und unbebauteste unter allen Erdtheilen ist. 70. Der Boden dieses Erdtheils ist in bewässerten Thälern äußerst fruchtbar und liefert die größten und gewürzreichsten Pflan- zen, majestätische Palmenarten, den Butterbaum mit seinem wohl- schmeckenden Fett, den Baobab, dessen Stamm oft 80 Fuß im Umfange hat, den Affenbrodbaum, Gummibaum, Färbehölzer, die brennendsten Gewürze und Getreide in erstaunlicher Menge. Die in Afrika lebenden Thiere zeichnen sich meistens durch Größe, Muth und Raubsucht aus. So der Elephant, daö Flußpferd, das Rhino- ceros, der Strauß, das Crocodil, die Hyäne, der Löwe, die Schlan- gen; die Giraffe, das Zebra, das Gnu werden nur in diesem Erd- theile angetroffen. 71. Die zahlreichsten Bewohner Afrika's sind die Neger. Sie haben eine schwarze Hautfarbe, hochrothe, aufgeworfene Lippen, eine platt gedrückte und aufgestülpte Nase, weit abstehende Backen- knochen und Kmnladen, flache und zurückgedrängte Stirne, schwarze, krause, wollenartige Haare. In ihrer Geistesbildung, in Religion, Kunst und Wissenschaft stehen diese Neger noch sehr tief. Mit ihnen verwandt sind die Kaffern und Hottentotten, welche den afrikanischen Süden bewohnen. An den Küsten des Mittelmeeres wohnen Völker kaukasischen Stammes, Araber, Berben und Türken. Dieser Erdtheil wird in Nord-, Mittel- und Südafrika eingetheilt. 72. Zu Nordafrika gehören: 1. Aegypten, ein frucht- bares, vom Nil durchflossenes Flachland, wird von einem türkischen Pascha regiert. Bemerkenswerth ist die Hauptstadt Kairo am Nil und die Handelsstadt Alerandria. — 2. Die Berberei umfaßt das vom Atlasgebirg durchzogene Küstenland von Aegypten

6. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 121

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 121 — der Pfau, haben hier ihre Heimat. — Ganz anders sieht es im Gebiet des Ind ns aus. Da sich die vou Südwesten kommenden Seewinde erst an den Wauden des Himalaja abkühlen und verdichten, so fehlen dieser Gegend die Niederschlüge. Die Folge davon ist ein spärlicher Pflanzen- wuchs. Stellenweise breitet sich sogar wirkliche Wiiste ans. Entstehung der Monsune. Im Sommer erhitzt sich Jnnerasien stark. _ Da- durch wlrd die Lust verdünnt, so daß die kühlere, feuchte Luft vom Indischen Ozeau nachströmt. Im Winter, wo sich Jnnerasien sehr abkühlt, entsteht die um- gekehrte Luftströmung. Drese regelmäßigen Wiude heißen Mousune. Infolge der Drehung der Erde um ihre Achse werden aus den Südwinden die Südwest-, aus den Nordwinden die Nordostmonsune; erstere bringen Regen, letztere find trocken. Die Bewohner Hindostans. Die große Fruchtbarkeit Hiudostaus ist der Grund, daß sich hier eine nngehener dichte Bevölkerung zu- sammendrängt. Die Bewohner, die Hindu, gehören der kaukasischen Rasse au. Sie drangen durch das Kabultal uach Indien vor und ver- drängten die früheren Bewohner, die Dmvidas, in das Hochland von Vorderindien. Sie bekennen sich zum Brahma'ismns (Brahma ist der höchste Gott der Hindu). Ihrem Glauben uach muß die menschliche Seele nach dem Tode durch die Leiber verschiedener Tiere wandern, um für ihre irdischen Sünden zu büßen. • Deshalb hüten sich die Inder, gewisse Tiere zu töten. Vou der Qual der Seelenwanderung kann man sich durch selbstauferlegte Schmerzeu befreien. Bußübuugeu nehmen daher im Brahmaismus eine hervorragende Stellung ein (Fakire). Wie die Ägypter, so sind auch die Hindu in streng voneinander getrennte Kasten ge- schieden; die oberste ist die Kaste der Brahmanen (Priester), die niedrigste die der rechtlosen Paria. — Die heilige Stadt der Hindu ist Bennres am Ganges, 200000 Einw. Über 1000 Tempel (Pagoden) zählt das „in- dische Mekka". Breite Marmortreppen führen zum heiligen Strom, zu dem die Pilger in Scharen wallfahren, um in seinen Fluteu zu baden oder einen Krug seines Wassers als kostbares Kleinod in ihre Heimat mitzunehmen. — Die größte Stadt Indiens ist Kalkutta, 1 Mill. Einw., dnrch seine Lage zwischen den beiden Indien der wichtigste Hafen- und Handelsplatz Vorderindiens. Lahüre, 200000 Einw., bedeutende Handels- • ftadt an der Straße aus dem Kabnltal ins Gangesgebiet. 3. Das Tafelland von Vorderindien wird in seinem südlichen Teil auch Hochlaud von Dekhan genannt. Seine Küsten (M^labar und Koroma.ndel) werden von Randgebirgen, den West- und Ostghats, be- gleitet. Erstere sallen steil zum Meere ab und haben zahlreiche Bnchteu, die den von Europa kommenden Schiffen günstige Landnngsgelegenheit bieten. Hasenorte sind Bombay (bombe) 775 000 Einw., ein Hauptaus- fuhrplatz für Baumwolle, Calicnt und das portugiesische Goa. Dagegen ist die Ostküste flach und voll Sanddünen. Madras, l)s Mill. Einw., ist hier der einzige größere Hafen. — Das Innere Dekhans neigt sich nach Osten hin, weshalb die meisten Flüsse dem Meerbusen von Bengalen zu- strömen. Das Land entbehrt unter dem Einfluß der Randgebirge hin- reichender Feuchtigkeit und ist deshalb vielfach Grassteppe. Doch liefert es bei küustlicher Bewässerung soviel Baumwolle, daß Indien in dieser Hinsicht nur vou den Vereinigten Staaten von Amerika Übertrossen wird.

7. Geschichte des Altertums - S. 3

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der ltesten Völker und Staaten. 3 Lehren der Religion und Staat vollendete. In der Folge wurde das Volk der Reihe nach von den stammverwandten Assyriern, Me- dern und Persern unterjocht; aber diese siegreichen Völker nahmen die Religion und die Priesterkaste der Besiegten in sich auf. Durch sie ist uns ein Bruchstck aus dem heiligen Buche, dem Zendavesta, Religion des genannt der Vendidad, erhalten. Nach diesem zerfllt die ganze 3enbeoim- Welt in zwei Reiche, in das Reich des Lichts oder des Ormuzd (des guten Geistes) und das der Finsternis oder des Ahriman (des bsen Geistes); diese Reiche werden in fortdauerndem Kampfe mit einander gedacht, bis endlich das Reich des Ormuzd den Sieg be- hlt. Im Staate des Zendvolks bestanden vier Kasten; Priester, Kasten. Krieger, Ackerbauer und Gewerbsleute, von denen die Priesterkaste, welcher alle Beamten angehrten, den hchsten Rang einnahm. Mit dem Oberpriestertum war die Knigswrde verbunden. Die Priester- kste besa schon einen gewissen Grad astronomischer Kenntnisse, wie Astronomische die Eintheilung des Jahrs in zwlf Monate zu je dreiig Tagen Kenntnisse mit fnf Schalttagen, sowie ferner die Festsetzung der Sonnenbahn nach den Zeichen des Thierkreises beweist. . Z. 3)ie Inifei;. Die vorderindische Halbinsel wurde schon im hohen Altertum Geogra-der Mittelpunkt des Vlkerverkehrs. Sie umfat einen Flcheninhalt ^ffen^tt von 65,000 Quadratmeilen und bietet die grte Mannigfaltigkeit des Landes, der Bodenbeschaffenheit dar. Die Halbinsel wird von zwei Seiten vom Meere besplt; die Ostkste heit Koromandel, die Westkste Malabar. Im Norden hebt sich der Himalaya zu den hchsten Gipfeln der Erde und fllt dann in mehreren Terrassen, aber ziem-lich schnell, zum Tieflande herab, das sich von der Westseite der Halb-insel bis zur Ostseite hinzieht. Sdlich davon erhebt sich das Vindhya-gebirge, und diesem folgt das Plateau von Dekhan, das im Westen, Osten und Sden von Bergketten begrenzt wird. Den sdlichsten Theil der Halbinsel bildet das Hochland Travankore, welches in das Kap Komorin ausluft. Bedeutende Strme durchschneiden mit ihren Nebenflssen befruchtend das Land, eben so sehr die Pflanzen- und Thierwelt, als das Menschenleben und seinen Verkehr frdernd. Der Indus umschliet mit seinen vier Nebenflssen das Pendschab (Fnf-stromland), der Ganges mit der Dschumna, der Brahmaputra und andere bilden gleichsam die Lebensadern des Landes. Das Klima bietet bei aller Regelmigkeit die grten Gegenstze dar. Die in ewigem Schnee und Eis begrabenen hchsten Gegenden des Himalaya 1*

8. Geschichte des Altertums - S. 4

1879 - Mainz : Kunze
4 Erster Abschnitt. grenzen an das Alpenklima der niederen Terrassen, an welche sich das heie fruchtbare Klima der Gangesniederung, das trocken heie in den Jndusgegenden anschlieen. Gemigter ist es auf dem Plateau von Dekhan, besonders bieten die sdlichen Gegenden ein sehr gesundes Klima dar. Kein Land der Erde kann sich an Reich-tum und Groartigkeit der Naturerzeugnisse, an Mannigfaltigkeit, Gre, Schnheit und Menge der Thierwelt, an Ueppigkeit und Pracht des Pflanzenwuchses, an edlen Metallen und kostbaren Ge-steinen mit Indien messen. Daher nhrte es von jeher eine ungemein groe Bevlkerung und war das Ziel aller Handel treibenden und erobernden Völker. In der reichen und lebendigen Phantasie der Bewohner, in ihrem Hange zu beschaulicher Betrachtung und starrer Regelmigkeit, in der Groartigkeit ihrer Werke prgt sich die Natur des Landes vollkommen ab. In diese vorderindische Halbinsel wanderte durch die sdwestlichen Psse des Hindukusch zuerst in das Pendschab, dann in die Gebiete der Dschumna und des Ganges jener oben (. 2) berhrte Zweig Das Volk des arischen Volkes, der nun von dem Lande, in dem er sich nieder-der Inder, ^en Namen Inder annahm. Die Ureinwohner unterwarfen sich den Einwanderern, oder zogen sich in die unwegsamen Gebirge zurck. Die Sprache der Eroberer war die Sanskritsprache (d. i. die voll-kommene), die nur noch in den Erzeugnissen der ltesten Literatur vorhanden ist und in jeder Hinsicht eine hohe Vollkommenheit bekundet. Der Religion der Inder liegt ursprnglich das Bewutsein von einem einzigen unpersnlichen Gotte zu Grunde, das aber in der Vorstellung des Volks sehr frhe zurcktrat und gnzlich verschwand. Religion Als Sinnbild desselben ward dann die Sonne betrachtet, die man sich der Inder. sgrcthma oder Frhlingssonne (die schaffende, lichte Kraft), als Vischnu oder Wintersonne (die befruchtende und erhaltende Kraft) und als Siwa oder Sommersonne (die durch ihre Glut zerstrende Kraft) dachte. Diese dreifache Auffassung der Sonne bildet die Tri-murti (Dreigestaltung). Da ein Theil des Volks mehr den Vischnu, ein anderer mehr den Siwa verehrte, so entstanden die Secten der Vischnuiten und Siwaiten. Unter den drei obersten Gttern stehen als Untergtter zunchst die acht Welthter, die Planeten, und als deren hchster Jndra, der Himmel. Da aber die ganze Natur als Ausflu der Gottheit betrachtet wird, so schuf die Phantasie der Inder allmhlich so viel Götter, da sich deren Zahl auf mehr als 300 Millionen beluft. Das Thier, die Pflanze, der Stein, Alles gestaltet sich dem Inder zu Gttern, von denen gerade diejenigen,

9. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 68

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
68 Bevölkerung Vorderindiens. Das Britische Indien. § 22. Bevölkerung. *) Wie mannigfache Verschiedenheiten auch bei einer Bevölkerung von 185 Mill. (im Mittlern Hindostan etwa 9000 auf 1 Ihm.) Vorkommen mögen, so unterscheidet man doch heute noch, wie vor dreitausend Jahren, neben den Resten der Urbevölkerung, vorzugs- weise zwei große Völkerstämme in Indien, den arischen, welcher das eigentliche Culturland Indiens, den Norden des ganzen Landes, vom Himalaya bis zur Vindhjakette, nur mit Ausnahme des eigent- lichen Bengalen, eingenommen hat, und den dekhanischen Stamm, südlich von jenem. Die arischen Inder sind das äußerste Glied des großen indo-ger- manischen Völkerftammes gegen O. und gehören, wie dieser überhaupt, zur caucasischen Rasse; ihre dunklere Hautfarbe läßt sich aus klimatischen Einflüssen erklären; sie reden Sprachen, welche auf dem Sanskrit be- ruhen oder doch mit diesem nahe verwandt sind. Auch die dekhanischen Inder haben das caucasische Gepräge, ihre Hautfarbe ist noch dunkler, als die der Arier, ihre Sprachen aber gehören alle einer, vom Sanskrit wesentlich verschiedenen Familie an, deren ausgebildetster Zweig das Tamil genannt wird. Reste der Urbevölkerung finden sich noch zu beiden Seiten des Vin- dhja-Gebirgcs, welcke als eine besondere Nasse erscheinen und, ohne Neger zu sein, sich diesen nähern; sie stehen noch auf der tiefsten Stufe der Cultur. Zu diesen drei verschiedenen Völkerstämmen kommen dann noch die Grenzvölker, welche aus Hinterindien in das östliche Indien, vom nördlichen Hochlande in die Himalayagebiete hineinragen und die, welche auf der Grenze zwischen der irani- schen und indischen Welt wohnen. Die vorherrschende Religion ist die buddhaistische (150 Mill.), nur etwa 7is, höchstens Vio der Einwohner sind Mohamedaner, vor- zugsweise im Pendjab; dazu kommen noch zahlreiche Stämme, namentlich im Osten, welche ohne alle Cultur leben und Religionsgebräuche haben, die von denen der Hindus wesentlich abweichen. Das Christenthum hat in Indien, trotz zahlreicher Missions-Stationen, namentlich im süd- lichen Dekhan und an der Ostküste dieser Halbinsel, noch wenig Verbrei- tung gefunden, hauptsächlich weil die starren Religionssatzungen der Hindus mit ihren Lebensverhältnissen aufs innigste verschmolzen sind. I. Das Britische Indien. Das britische Indien („die Perle in der Krone Großbritan- niens") zerfällt in: 1. Unmittelbare Besitzungen unter den drei Präsidentschaften von Bengalen, Madras und Bombay und den beiden Viceprä- sidentschaften a. der nordwestlichen Provinzen und von Audh, und b. des Pendjab; im Ganzen 40,000 Ihm. mit 135 Mill. E. 9 S. Petermann's Mittheilungen, 1657, Tafel 15.

10. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 64

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
64 Die Staaten in Hinterindien. §. 21. Die Staaten in Hinterindien sind: 1. Annam oder Cochin-China, gebildet aus den früher ge- trennt gewesenen Königreichen Tonking und Cochin-China nebst einigen kleinern Gebirgsstaaten. Der Umfang des Ganzen wird un- gefähr dem Frankreichs entsprechen, die Angaben der Einwohnerzahl schwanken zwischen 10 und 30 Mill., wovon bei weitem der größte Theil auf Tonking kommt. Die Hauptstadt ist Hus. Die Könige erhalten vom Hofe zu Peking ihre Belehnung. 2. Das Königreich Siam (mit 6 Mill. Einw. auf 12,330 □90?.) ist einschließlich der tributären Malaienstaaten auf 9)?alaka etwas größer als der österreichische Kaiserstaat und wird von sehr ver- schiedenartigen, zum Theil noch unbekannten Völkerschaften bewohnt, unter welche sich viele Ansiedler aus fremden Nationen gemischt haben. Das südliche Ende von Malaka gehört theils einigen souverainen Malaienfürsten, theils den Briten. Die Hauptstadt von Siam ist Bangkok (mit 350,000 Einw.). 3. Das Reich der Birmanen umfaßt dem wesentlichen Theile nach das Stromgebiet des Jrawadi und wird auch zuweilen nach dem Namen der Hauptstadt das Reich Awa genannt. In Folge eines zweimaligen unglücklichen Krieges mit den Briten ist das Gestadeland Arakan (1826) und das Plateauland Pegu (1852) verloren gegangen und das Reich um ein Viertel feines ehemaligen Gebiets beschränkt worden, so daß der heutige Umfang (wie der Annam's) dem von Frankreich am nächsten kommt. Die Birmanen haben noch nicht lange den Zustand der Barbarei verlassen und stehen in Hinsicht der Civilisation (Religion, Sitten, Staatseinrichtungeu) weit hinter den Hindus und noch weit mehr hinter den Chinesen zurück, doch über den schon civilisirten Bewohnern des öst- lichen Archipels. Die geringe Volksdichtigkeit (etwa 400 auf eine □ M.) in einem so fruchtbaren, durch Klima, Flußschifffahrt, Häfen und Lage ungemein begünstigten Lande — ebenfalls ein Beweis für das junge Alter der Civilisation — erklärt sich durch die beständigen inneren und äußeren Kriege und die schlechte Verwaltung. 4. Die Briten beherrschen die nordwestlichen Gestadeland- schaften (Arakan, Pegu, Tenasserim) der durch Fruchtbarkeit des Bodens, schiffbare Flüsse und bequeme Lage für den Weltverkehr nach China, Australien, Amerika wichtigen Halbinsel; ferner auf der Halbinsel Malaka einen gleichnamigen kleinen Küstenstrich, dessen buntgemischte Bevölkerung (55,000 E., meist Malaien und Chi- nesen) größtentheils in der Stadt 9ralaka concentrirt ist; und die für den Handel wichtige Insel Singhapura (60,000 Einw.) an der Südspitze von Malaka mit der Stadt gl. N., dem großen Emporium des südöstlichen Asiens, dem „London des Orients."
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