Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 41

1872 - Heidelberg : Weiß
__ 41 — Wendung des Schießpulvers zum Kriegsgebrauch brachte im gesamten Kriegswesen eilte große Veränderung hervor; insbesondere verlor der Ritterstand seilte Bedeutung und hörte nach und nach ganz auf. 2. Die segensreichste aller Erfindungen ist die B u ch d r uck e r kunst durch den Deutsche» Johann Gutenberg. Früher kannte man [1436 nur geschriebene Bücher, die sehr kostspielig waren. Man schrieb auf dir • weichen Häute der ägyptischen Papyrusstaude, auf gegerbtes Leder oder Pergament, auf Wachstafeln, endlich auf Baumwollenpapier, dessen Bereitung die Chinesen schon vor Christi Geburt kannten. Ein Deutscher erfand im Anfang des vierzehnten Jahrhunderts das Papier aus leinenen Lumpen. Um dieselbe Zeit wurde auch die Holzschneidekunst erfunden. Zuerst schnitt man nur Heiligenbilder und Spielkarten, später einzelne Sprüche und Sätze, zuletzt ganze Seiten auf Holzplatten, überzog dieselben mit Farbe und druckte sie auf Papier ab. Gutenberg aus Mainz, nach seinem Familienitamen Gensfleisch genannt, kam auf den Gedanken, die Schristzeichen einzeln in buchene Stäbchen oder in Metall auszuschneiden. Diese Buchstaben setzte er dann zu Wörtern zusammen und druckte sie ab. Naiürlich konnten diese Stäbchen nach jedem Gebrauch wieder auseinandergelegt und zu neuen Schriften zusammengesetzt werden. Da Gntenberg arm war, verband er sich mit dem reichen Goldschmied Johann Fnst in Mainz und dem Geistlichen Peter Schösser, der sehr schön schrieb. Dieser goß die Schriftzeichen mittelst Formen aus Zimt oder Blei und bereitete eine haltbare Druckerschwärze. 1457 erschien das erste gedruckte Buch, die lateinischen Psalmen, und fünf Jahre später die erste gedruckte Bibel. Dadurch, daß man auch auf Kupfer- und Steinplatten Figuren, Schriftzeichen :c. zeichnete und dieselben abdruckte, kam man auf die Kupferstecherkuust und die Steindruckerei. 3. Bisher war die Seefahrt größtenteils nur Küstenfahrt; man getraute sich nicht auf die offene See. Seitdem aber den Seefahrern durch den Kompaß ein sicherer Führer auf den endlosen Meeren geboten war, wurden die Entdecknngsrcisenden immer kühner. Bartholomäus Diaz gelangte 1486 bis zur Südspitze Afrikas. Mau sah dies als eine gute Vorbedeutung an und nannte das Vorgebirg Kap der guten Hoffnung. Doch dauerte es noch zwöl* Jahre, bis Vasco de Gama um Afrika herumfuhr und endlich in [1498 Indien landete. Dadurch wurde Lissabon auf einige Zeit Hauptplatz des Handels, und die mächtigen italienischen Handelstädte Venedig, Genua und Pisa, welche bisher die indischen Waren über den persischen und arabischen Meerbusen und durch Karawanen bezogen hatte», zerfielen. 4.„Chr i stoph C o l n mb us, ein Genuese, kam durch vieles Nachdenken zu der Überzeugung, daß man, da die Erde eine Kugel ist, auch durch eine westliche Fahrt nach Indien kommen müsse. Vergebens wandte er sich zur Durchführung feines Planes an seine Vaterstadt Genna, an Portugal, an Spanien. Überall wies man ihn als einen Träumer und Schwärmer ab. Doch verzagte er darum nicht, und seinen Bemühungen gelang es endlich, von der spanischen Königin Jsabella drei schwache Schiffe zu bekommen. Mutig steuerte er nun in das unermeßliche Weltmeer. Manche Gefahr und manche Prüfung war zu bestehen. Endlich nach einer Fahrt von neun Wochen erblickte man Land. Es war die Insel Gnanahani, der man den [1492 Namen „San Salvador", d. i. heiliger Erlöser gab. Colnmbns und seilte Gefährten glaubten in Indien gelandet zu sein, daher man die Inselgruppen ant Eingang in das mexikanische Meer Westindien, die Bewohner aber Indianer nannte. Erst auf einer dritten Reise entdeckte Colnmbns das Festland. Den großen Entdecker lohnte indes Undank; nicht einmal seinen

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 115

1855 - Heidelberg : Winter
§. 114. Rückblick auf das Mittelalter. §. 115. Italien. 115 5. Rückblick auf die äußern Verhältnisse des deutschen Mittelalters, sowie auf einige innere Zustände Deutschlands. §. 114. Während des Mittelalters, das mit Maximilian schließt und bei allen Gebrechen und Auswüchsen doch ein kernhaftes Leben hatte, waren die Deutschen die erste Nation Europa's t Künste und Ge- werbe blühten, die Städte waren reich und mächtig, so daß z. B. die deutsche Hansa mit ihren 85 Städten den ganzen Handel der Nord- und Ostsee in Händen hatte und selbst Könige sich vor ihr beugen mußten'. Die Reichsfürsten suchten daher ihren freigemeindlichen Corpo- rationsgeist, weil er der Befestigung ihrer Landeshoheit widerstrebte, zu brechen und ihre Verbindungen zu lösen, was ihnen allmählig nur zu sehr gelaug, so daß zuletzt Deutschlands Größe mit dahinsank. In den Städten hatten sich nach und nach die Zünfte Antheil am Stadt- regiment errungen, so daß nicht mehr die Patrizier (Geschlechter) allein regierten. Das altdeutsche Recht wurde mehr und mehr durch das römische ver- drängt, wodurch die Rcchtsverwirrung vermehrt wurde, und sich daher zur Minderung des Faustrechts in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts die Fehmgerichte ausbildetcn, welche besonders in der ersten Zeit ihres Be- stehens durch ihre strenge Gerechtigkeit sehr wohlthätig wirkten, später aber ihre Gewalt zur Befriedigung des Hasses und der Willkühr mißbrauchten. Nach der allgemeinen Verbesserung der gewöhnlichen Gerichte wurde» sie aufgehoben. Die deutsche Dichtkunst gerieth vom 14. Jahrhundert an in Verfall; an die Stelle des Minnesangs trat der Meistersang, d. i. die von ehr- samen Meistern des Handwerks betriebene Reimkunst, in der sich besonders Hans Sachs anszeichnete. Auch die Baukunst fieng an zu sinken; da- gegen hob sich die Malerei (durch Albrecht Dürer) und die Bildnerei. 8. Die übrigen Staaten und Reiche im vierzehn- ten und fünfzehnten Jahrhundert. Dittmar's hiftor. Atlas. Taf. X. Xi. u. Xii. 1. Italien. §. 115. In Italien war die aristokratische Republik Venedig während der Kreuzzüge durch den Besitz des levantischen Handels und der meisten griechischen Inseln, so wie durch den Alleinhandel nach Aegypten zu großer Bedeutung gelangt, so daß sie um die Mitte des 15. Jahrhunderts auf dem Gipfel ihrer Macht stand und bis zum Ende desselben den Welthandel in Händen hatte. Innerlich aber ruhte der venetianische Freistaat vermöge seiner politischen Verfassung, zu welcher das 8*

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 122

1855 - Heidelberg : Winter
122 §. 123. Erfindungen und Entdeckungen. zurück, um sich gegen die von Neidern vorgebrachten Anklagen zu rechtfertigen. Er erhielt nochmals 8 Schiffe zu einer dritten Fahrt (1498—1500), auf der er das Festland von Südamerika entdeckte, woraufer, aufs Neue ver- läumdet, von Hispaniola aus in Ketten nach Spanien zurückgebracht wurde, wäh- rend Andere die Früchte seiner Mühen ärnteten. Auf seiner vierten Fahrt suchte er vergebens eine Durchfahrt nach Ostindien, kehrte 1504 nach Spa- nien zurück und starb 1506 aus Kummer über den erlittenen Undank; er hatte verordnet, ihm seine Ketten mit ins Grab zu legen. Viele von Habsucht und Unternehmungsgeist getriebene Abenteurer zogen nun in die neue Welt (die von ihrem ersten Beschreiber Ameri go Vespücci den Namen Amerika erhielt) und entdeckten noch weitere Thcile derselben. So entdeckte Balboa die Landenge Darien, Ferdinand Cortez 1519 Meriko, das er der spanischen Herrschaft unterwarf, Franz Pizarro 1529 in Verbindung mit Almagro und Luque das Goldland Peru, das er innerhalb 2 Jahren mit Grausamkeit und List unterjochte, indem er aufs un- barmherzigste gegen die armen Peruaner wüthete. Die Eingebornen der neu- entdeckten Länder hatten überhaupt das traurigste Loos. Die Goldgier und Habsucht der Einwanderer kannte keine Grenzen, und so wurden die armen Bewohner zu den härtesten Arbeiten in den Goldminen und Plantagen ge- zwungen , und die sich Flüchtenden wie wilde Thiere gejagt. Alle Bestrebungen der Dominicaner, besonders des edlen Barth olo- mäus de las Casas, das Loos der Unglücklichen zu mildern, waren er- folglos; und der wohlgemeinte Vorschlag des Lctztern, statt der schwächlichen Indianer die stärkeren Neger in Afrika zu den schweren Arbeiten zu verwenden, führte ohne seinen Willen zu dem abscheulichen Negerhandel. So war es denn kein Wunder, daß die unmenschliche Eroberung und Behauptung dieser Länder durch die Spanier, aus welchen sie unermeßliche Schätze von Gold und Diamanten zogen, später durch furchtbare Strafgerichte sich rächte. Unterdessen waren auch die Portugiesen nicht müßig gewesen, hat- ten durch Vasjco de Gama den nächsten Seeweg nach Ostindien 1498 vollends gefunden und in Cochin und Cananor 1502 Niederlassungen gegründet. Diese wurden von Almeida und Alfons Albuquerque durch die Eroberung von Malabar und Malacca, durch die Befestigung von Goa und die Entdeckung der Molukken bedeutend erweitert. Auch entdeckte Cabral das reiche Brasilien, und portugiesische Flotten beherrschten die See bis nach China und Japan. Der Portugiese "Franz Magelh-iens machte (in spanischen Diensten) 1519— 1522 die erste Seereise um die Welt. Diese Entdeckungen gaben dem Welthandel eine ganz neue Richtung, so daß der Handel von Venedig, Genua, Pisa, so wie der Handel der deutschen Hansa allmählig abnahm. Mit diesen Städten sank auch die Blüthe anderer Stapelplätze, z. B. Augsburgs und Hamburgs. Alle diese Länderentdeckungen wurden ermöglicht durch die schon um's Jahr 1150 gemachte Erfindung des Compasses. Andere Erfin- dungen, welche zur Umwandlung der äußern und innern Lebensverhält-

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 5

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 3. Die Noachiten. (Sprachenscheidung.) 5 Sndfluth, nach ihrer Allgemeinheit mit dem Worte Sintfluth bezeichnet, eine allgemeine war, zeigt sich an den Ueberresten von zum Theil riesigen Thieren und Pflanzen, die sich der alle Theile der Erde hin unter Gerll und Kiesablagerungen begraben finden. Eben so lt sich erkennen, da manche ehemals zusammenhngende Lnder vom Gewsser durchbrochen und zerrissen und der Zusammenhang mancher Meere durch das Emporsteigen neuen Landes getrennt wurde. Auch lebt bei allen Hauptvl-kern der Erde die, wenn auch entstellte, Erinnerung an den Untergang des ersten Men-schengeschlechis und an die Erhaltung eines oder mehrerer Menschenpaare. (2.) Von dem armenischen Gebirg Ararat, wo nach dem ersten Verlaufen der Gewsser die Arche stehen blieb und Noah nach einem feierlichen Shn- und Dankopfer einen neuen Bund mit Gott schlo, sollte sich das neue Menschengeschlecht auf der in ihrer Oberflche gnzlich vernderten^Erde wieder mehren und ausbreiten. Dies geschah durch Noah's drei Shne e>em, Ham und Japhet, denen der Patriarch das Geschick ihrer Stmme im Voraus andeutete. Denn Ijam, der Vater Kanaans, wurde der Stammvater der hamitischen Vl-ker der heien Zone in Sdasien und Afrika, die bis heute den Fluch der Knechtschaft tragen, den nur das Christenthum wegzunehmen vermag. Sein wurde der Stammvater der semitischen Völker in Westasien, von welchen besonders das Volk Israel der nheren Offenbarungen Gottes gewrdigt wurde. Iaphet (b. i. der Ausgebreitete) wrbe der Stammvater der nordasiatischen und der meisten europischen Völker, die in der Folge (nach dem Abfall Israels vom Buudesgotte) in die Htten Sem's" d. i. in den Bund Gottes aufgenommen werden sollten. (3.) Aber auch bei Noah's Nachkommen, welche im Lande Sinear (zwischen dem Euphrat und Tigris) wohnten, nahm mit dem Wachsthum der Bevlkerung das -sndige Verderben wieder berhand. Das Land fate die Menge nicht mehr, aber die Fruchtbarkeit des Bodens fesselte sie, und das Bestreben, sich zusammen zu halten, trieb sie zur Erbauung eines hohen Thurmes, der ihnen zu einem Sammelplatz und zugleich zu einem Denkmal eigenen Ruhms dienen sollte. Weil aber dieses eigenwillige Beisammenleben wider den gttlichen Heilsplan war, dem gem sich das Menschengeschlecht der die ganze Erde ausbreiten sollte, so lie es Gott zu einer Völker- und Sprachenscheidung kommen. Durch sie entstanden je nach dem Charakter der Abstamm-ung, der klimatischen Verschiedenheit der Wohnsitze und der dadurch bedingten Lebensweise die verschieden gearteten Völker mit ihren eigentmlichen Sprachen. Dennoch ist, ungeachtet der verschiedenen Rassen und ihrer Abweichungen in der Kopf- und Gesichtsbildung, ungeachtet der verschiedenen Sprachen und ihrer unzhligen Mundarten die Einheit der gemeinsamen Abstamm-ung der Menschheit nicht zu verkennen. Man unterscheidet fnf Menschenrassen: die kaukasis che (weie), die mongolische (gelbe), die thiopisch e (schwarze), die australische (braune), die amerikanische (rothe). Zur kaukasischen Rasse gehren die Völker Europa's (mit Ausnahme der Lappen), des sbwestlichen Asiens und der Kstenlnber Norb-Asrika's. An die Geschichte dieser Völker ist die Entwickelung der Menschheit geknpft. Völker, die sich in fruchtbaren Ebenen und Fluth le r n nieberlieen, betrieben den Sitten milbernben Ackerbau, welcher zur Grnbung von Orts chafte n und S tbten fhrte, in benen sich das Gewerbwesen und der Lanbhanbel (durch Caravamn) und allmhlich auch Kunst und Wissenschaft ausbilbete. Völker, die cm wohl-gelegenen Meresksten ihre Sitze aufschlugen, verfielen auf Schifffahrt und See-Handel, welcher entfernte Lnder einander nhert und neben dem Austausch der Pro-bucte auch die Befriebigung geistiger Bedrfnisse frdert. Völker bagegen, welche in

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 16

1873 - Heidelberg : Winter
16 Kap. 13. Die Perser. Kap. 14. Die Phnizier. 558 eigentlich p ersischen Reiches gieng von Cyrus (558529) aus der ftch mit den Persern gegen den König Astyages von Medien (den Sohn des in Kap. 12 genannten Kyaxares I.) auflehnte, ihn besiegte und gesangen nahm, nachher aber mit dem Sohne desselben, Kyaxares Ii., einen Vergleich schlo, gem welchem er diesem Medien berlie, selbst aber P ersten mit den bis an den Halys in Kleinasien reichenden Lndern als ein unabhngiges Reich beherrschte. Der brige Theil Kleinasiens, vom Halys bis an die vorderasiatische Kste, stand unter der Herrschaft des reichen Knigs Krsus von Lydien de/ um seinen gestrzten Schwager Astyages zu rchen, der den Halys gegen Cyrus zog, aber dort von demselben besiegt und nach seinem Rckzge noch einmal bei Sardes geschlagen wurde (549), worauf Cyrus durch die Gefangenschaft des Krsus und durch die Einnahme und Zerstrung von Sardes dem lydischen Reiche ein Ende machte. Hierauflie Cyrus d:e freien griechischen Kstenstdte des vorderen Kleinasiens durch Har-pgus unterwerfen, während er selbst nach Persien zurckkehrte. (Von den weiteren Eroberungen und dem Ende des Cyrus f. K. 29.) Kap. 14. Die Phnizier. (1.) Zn dem buchtenreichen, zu Syrien gehrigen Kstenstriche des Mit-telmeeres, durch welches der Libanon mit seinen Zweiggebirgen zieht, wohn-ten zuerst aramische, dem semitischen Stamm angehrige Vlkerschaf-ten. Unter ihnen hatten sich, von Osten her kommend, auch Kananer, hamitischen Ursprungs, niedergelassen, und aus dieser Vlkermischung war das Volk der Phnizier entstanden. Eingeladen durch die Beschaffenheit dieses ganzen langen Kstenstrichs mit seinen vielen Buchten und davor lie-genden Inseln, trieben die Phnizier Schifffahrt und. Handel und wurden dadurch sowohl, als auch durch die Erzeugnisse ihres auerordentlichen Kunstfleies das berhmteste und mchtigste Hand elsvolk des Alter-t Hunts. Die lteste unter den vielen Stdtegrnduugen am phnizischen Kstensaum, von denen immer die eine als Colonie von der anderen ausgieng, war die Stadt Zidon (in der Bibel der erste Sohn Kanaans genannt), von der so-dann die Stadt frtjrus gegrndet wurde, welche in der Folge jene ihre Mut-terstadt an Macht bertraf. Andere Kstenstdte sind Sarepta, Berytus, Byblus, Tripolis, Ardus. Anfangs waren diese Städte unabhngig; allmhlich traten sie in einen Stdtebund zusammen, in welchem zuerst Sidon, spterhin Tyrus der Vorort war. Jede Stadt hatte einen König, der mit einem Rath aus den vornehmern Geschlechtern die Gewalt theilte. Der phnizische Seehandel gieng anfangs nach den nahen griechischen Inseln: als aber auch die Griechen handelsmchtig wurden, suchten die Ph-nizier die entfernteren Gegenden des Mittelmeeres auf und grndeten allmhlich rund um die Inseln und Ksten dieses Meeres Colonien, um auf diese Weise sowohl den Reichthum fremder Lnder besser ausbeuten zu knnen, als auch Absatzpltze fr die Produkte ihres eignen Kunst- und Ge-Werbfleies zu haben.

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 17

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 14. Die Phnizier. Kap. 15. Die Chinesen. 17 So entstanden phnizische Kolonien auf teilten, an der mittleren Kste Nordafrika's (too Karthago, eine Grndung Dido's, die wichtigste wurde), auf Sardinien auf den balearischen Inseln und im sdlichen Spanien (Tartessus). Nicht weniger bedeutend als ihr Seehandel war ihr Handel zu Land, der ihnen durch Caravanen die kostbarsten Erzeugnisse besonders Ostafrika's und Asiens zufhrte. So bekamen sie aus Syrien Wolle und Weine, aus Aegypten Wem und Getreide aus Arabien Weihrauch, Gold und Edelsteine, aus Aethiopien und Indien (von Ophir oder der Kste Malabar) Elfenbein, Ebenholz und Gewrz, aus Armenien Pferde und Maulthiere, aus den Kaukasuslndern Kupfer und Selaven, aus Spanien Silber und Gold, aus den britischen Inseln Zinn, von der Ostseekste Bernstein. (2.) Ihr eigener Kunstflei fhrte sie auf wichtige Erfindungen, wie die der Glasbereitung und Purpurfrbekunst, und insbesondere wa-ren die sidonischen Webereien und lyrischen Wollfrbereien im ganzen Alterthum hoch geschtzt und viel gesucht. Auf diese Weise kamen die Handelsstdte der Phnizier zu groen Reichtmern, so da in der Folge der Prophet Jesaja sagen konnte: Ihre Kaufleute sind Fürsten und ihre Kr-mer die Vornehmsten im Lande". Ihre Religion war ein Natur dien st. Als hchsten Gott verehrten sie die Sonne unter dem Namen Baal (23et), der von den verschiedenen Orten seiner Verehrung seine Beinamen bekam, z. B. Baal-Beryt, Baal-Peor zc Ein mittlerer Gott war Melkarth, den die Griechen den lyrischen Herakles nannten. Eine Mondgttin verehrten sie unter dem Namen Ast arte oder Astaroth und thr der Sinnlichkeit srhnender Dienst hatte den schdlichsten Einflu auf das Volk Die vorherrschende Rtchtung der Phnizier ans Handel und Gewinn und die daraus entspringende Uepptgkeit lie bei ihnen den Sinn fr ernstere Religion und Wissenschaft-uche Bestrebungen ntcht aufkommen. Aber ihr Unternehmungsgeist, durch den sie an-55,. ~nr U unwillkrlichen Vermittlern der Bildung dienten, machte sie zu einem wichtigen Kulturvolk. 1 0 Die ihnen zugeschriebene Erfindung der Schreibekunst, welche bei den Aeavvtiern frher gefunden wurde, beschrnkte sich auf die erhhte Ausbildung der zum Verkehr dienenden Buchstabenschrift, deren Erfinder, der Gott Thot oder Thaaut auch bei den Aegypttern vorkam. Der Handel fhrte sie frhe schon auf den Gebrauch gep rq-ten Geldes, wenn auch der Tauschhandel vorwog. Kap. 15. Die Chinesen. In der Reihe der alten Kulturvlker sind auch die Chinesen aufzufhren, deren Reich (mit feinen von ihm jetzt abhngigen Provinzen) 250,000 Q.-M. und 333 Mill. Menschen umsat. Die Vorgeschichte dieses Volkes beginnt mit ihrer, vom Westgebirge Kuenlun ausgegangenen, Einwanderung nach der groen Fluth. Der dem Noah entsprechende Fohi wird von den Chi-"esen als Erfinder ihrer Schriftzeichen verehrt. - Unter den von ihnen aufgezahlten ltesten Regenten kommt um das Jahr 2200 v. Chr. der berhmte Kaiser Yao vor. Die beglaubigte Geschichte beginnt erst 771 v. Chr. mit der Dynastie Tongtseu. Frhe schon gelangten die Chinesen zu einer in materieller Beziehung hohen Uj: da die vielen und groen Wasserwege ihres Landes den Gewerbflei und die Handelsthtigkeit anregten. Auch Zeugnisse geistiger Bildung fehlen ^re ganze Cultur theils wegen der einseitigen Naturanlage dieses Volks, theils wegen verheerender Einflle der Tartaren und anderer barbarischen Völker frhe stehen geblieben. Dittmar, Seitfaben der Weltgesch, 7. Aufl. 2

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 42

1845 - Heidelberg : Winter
42 §. 14a. Die Phönizier. kam, so daß namentlich die Produkte der sidonischen Webe- reien, der lyrischen Purpurfärbereien und der G l a s - Hütten von Sidon und Sarephta im ganzen Alterthum all- gemein gesucht waren: so mußten sie darauf denken, ihren Waarenvorrathen auch in den fernen Ländern über dem Meere Absatz zu verschaffen. Daher gründeten sie C o l o n i e e n, deren Richtung von Osten nach Westen rund um die Inseln und Ufer des Mittelmeers giengen. Die frühesten phönizischen Colonicen waren auf C y p e r n, Kreta, Rhodus und andern (nachher griechischen) Inseln. Als sodann die Griechen anfiengen, diese Inseln in Beschlag zu nehmen, wendeten sich die Phönizier weiter westlich und be- setzten die Küsten von Sizilien, Sardinien, das mitt- lere Nordafrika, die Balearen und ganz besonders Spanien, dessen Gold- und Silberreichthum das Hauptziel ihrer Anstrengungen war, mit unzähligen Pflanz- städten, unter welchen Gades (Cadir, gestiftet 1100 v. Chr.) und später Karthago die berühmtesten waren. Sie holten sogar Zinn von den brittischen Inseln und Bern- stein von den Ostsee lüften. Auch den arabischen und persischen Meerbusen befuhren sie neben andern Nationen; ja im 6. Jahrhundert v. Chr. umschifften sie innerhalb drei Jahren ganz Afrika. Auf diese Weise kamen die phönizischen Handelsstädte zu großen Reichthümern, so daß in der Folge Jesaias mit Recht sagen konnte: „Ihre Kaufleute sind Fürsten und ihre Krämer die Vornehmsten im Lande." Zu ihrer Religion trugen die Götzendienste verschiedener Völker bei, mit denen sie in Verkehr kamen. Doch war die Verehrung ihres Nationalgottes, des t y r i sch e n H e r k u l e s (Melkarth), das Band, das nicht nur die Städte in Phöni- zicn, sondern auch die fernen Colonicen mit dem Mutterlande in einer gewissen Verbindung erhielt. Außerdem herrschte auch noch der Dienst des Bel oder Baal und der Dienst der Ast arte (auch Astaroth, welche mit der griechischen Venus übereinkam) bei ihnen vor. Der letztere war namentlich bei den Sidoniern und Tyriern, bei welchen der Hang zum

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 240

1845 - Heidelberg : Winter
240 §. 66. Entdeckungen und Erfindungen. anderes dagegen zu bringen, als die tiefste Unstttlichkeit und ein entstelltes Christenthum. Spanien gründete dort überall nur ein Reich der Gewalt: „der Boden wurde mit Feuer und Schwert erobert, Städte mit Feuer und Schwert zerstört, Hunderttausende der Einwohner durch Feuer und Schwert vertilgt, selbst das Christenthum mit Feuer und Schwert ver- breitet." Und so war es kein Wunder, daß sich solche un- menschliche Ungerechtigkeit und Härte, später durch furchtbare Strafgerichte an den Spaniern rächte. (S. §. 105.) Unterdessen aber hatten die Portugiesen mittels Um- schiffung des Vorgebirgs der guten Hoffnung durch Vasco de Gama 1498 den nächsten Seeweg nach Ostindien gefunden, wo sie nach einiger Zeit durch Al meid a und Albuquerque ver- schiedene Eroberungen machten und Niederlassungen gründeten; hatten ferner in Südamerika 1500 durch Cabral Brasi- lien entdeckt, wo sie sich aber erst 40 Zahre später ansiedel- ten, — und binnen den Jahren 1519—1522 hatte der Por- tugiese Ferdinand Magelhäens (iu spanischen Diensten) die erste Seereise um die Welt gemacht. Die Entdeckung des Seewegs nach Ostindien gab dem Welthandel bald eine neue Richtung, und der Handel von Venedig, Genua und Pisa, so wie auch der Handel der deutschen Hansa nahm allmählig an Wichtigkeit ab. (Was insbesondere die Hansa betrifft, die sich ohnedieß in ihren Bestrebungen durch die auf Kosten der Städte wachsende Fürstenmacht gelähmt fühlte (s. §. 76), so gerieth nachher dieselbe vorzüglich dadurch in Verfall, daß das Haupt der- selben, Lübeck, in einem angestrengten Kampfe des in ihr (zwischen 1530 — 40) vorwaltenden demokratischen Geistes gegen das emporkommende Skandinavien sank, Bremen aber dem Handel Hollands, und Hamburg dem Londons erlag, während Venedig's Sinken das von Augsburg nach sich zog.)

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 10

1845 - Heidelberg : Winter
10 §. 4. Die Entstehung des Heldenthums. Die sich in Wüsten oder Steppen verloren, waren auf (Klein-) Viehzucht und zu einem immer unstät umher- ziehenden Leben angewiesen, wie die Nomadenstämme der Araber, Scpthen, Tartaren, Mongolen re. Die in Gebirgen sich festsetzten, lebten von der Jagd und verfielen bald leicht auch auf Krieg, der ihnen durch Raub und Plünderung leichtere und größere Beute versprach und manche von ihnen zuletzt zu Raubvölkern (wie z.b. die Amalekiter, Midianiter re.), oder zu Eroberungs- völkern (wie die Hunnen re.), ja manche solcher Iagdvölker zu völligwilden (wiediekaraiben,Buschmänner re.) machte. Die an w o h l g e l e g e n c n Meeren ihre Sitze auf- schlugen (wie z. B. das kanaanitische Volk der Phönizier), kamen auf Schifffahrt und dadurch auf den Seehandel, welcher den Austausch von Natur- und Kunsterzeugniffen der durch das Meer getrennten Länder bezweckt und nicht nur, gleich dem Karawanenhandcl, die im Raum entferntesten Völker in geistigen Verkehr setzt, sondern der auch damals insbesondere verhinderte, daß die Bewohner der vordern Küstenländer (des mittelländischen, schwarzen und indischen Meeres) nicht in die Barbarei versanken, der die Bewohner der Mittlern und nördlichen Länder der drei alten Welttheile anheimfielen. Die aber an u n w i r t h b a r e Meeresküsten gerie- then, sahen sich genöthigt, ihr Daseyn mit Fischfang zu fristen und in kärglicher Lage ein dürftiges geistiges Leben zu führen, (wie z. B. die Samojeden, Ostjaken, Kamtschadalen, Eskimo's rc.) 4. Die Entstehung des Heidenthums. §. 4. <3e mehr die Menschen aus der ursprünglichen Überein- stimmung mit dem Willen Gottes heraus und in den Eigen- willen fielen, desto mehr entschwand ihnen das Bewußtseyn ihrer ersten innigen Gemeinschaft mit Gott, desto weniger

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 201

1845 - Heidelberg : Winter
§. 73. Die Areuzzüge. 201 ternehmen sich verstehen, und Palästina blieb von nun an in den Händen der Ungläubigen. So viel Menschenverlust Europa durch die Kreuzzüge er- litt, so hatten sie doch auf die Entwickelung der Bildung unberechenbaren Einfluß. 1) Sie begründeten, außer den vorübergehenden christlichen Neichen im Orient, die christlichen Königreiche Portugal und Sizilien, und veranlaßten überhaupt in mehreren älteren Reichen, besonders Asiens und Nord- afrika's, große Veränderungen; 2) sie brachten das Morgen- und Abendland in größere Berührung und Annäherung, und gaben durch die vermehrte Kenntniß fremdländischer Erzeugnisse dem Handel, dem Gew erbwesen und dem Ackerbau —, durch die nä- here Bekanntschaft mit fremden Ländern und Völkern und ihren Sitten, Gebräuchen und Kenntnissen den Wissen- schaften und Künsten einen außerordentlichen Auf- schwung: besonders reich und mächtig durch den Handel wurden Venedig, Genua und Pisa; 3) sie beförderten den Gemeingeist, die Freiheit und die Macht des Städtewesens, und legten da- durch, daß Leibeigene, die das Kreuz nahmen, frei, wurden, oder daß viele nach dem Morgenland ziehende Herren ihre Leibeigenen vorher frciließen, den Grund zum nachmali- gen freien Bauernstände; - 4) sie veredelten das Ritterwesen, indem die Rit- ter in den Kämpfen gegen die Unterdrücker der christlichen Religion für ihre noch rohe Thatkraft ein höheres Ziel fan- den, und sich als eine große, durch alle christlichen Lande reichende Körperschaft fühlen lernten: dazu trugen vor- züglich die drei geistlichen Ritterorden bei, der Tempel- Herrnorden, der Johanniterorden und der deut- sche Orden, welche zum Schutze bedrängter und kranker Pilger errichtet und nachher durch Güterbesitz sehr mächtig wurden.
   bis 10 von 62 weiter»  »»
62 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 62 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 6
2 0
3 0
4 22
5 3
6 21
7 1
8 0
9 1
10 9
11 19
12 0
13 0
14 2
15 1
16 0
17 2
18 0
19 2
20 1
21 2
22 7
23 3
24 2
25 0
26 1
27 3
28 0
29 6
30 1
31 3
32 0
33 2
34 4
35 1
36 2
37 12
38 0
39 2
40 4
41 3
42 1
43 0
44 0
45 11
46 0
47 0
48 1
49 6

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 7
1 0
2 1
3 4
4 22
5 0
6 2
7 0
8 0
9 8
10 0
11 0
12 4
13 3
14 7
15 10
16 2
17 15
18 0
19 0
20 2
21 0
22 5
23 4
24 3
25 12
26 3
27 0
28 3
29 1
30 1
31 0
32 0
33 3
34 2
35 1
36 1
37 0
38 0
39 1
40 2
41 1
42 2
43 20
44 0
45 3
46 0
47 6
48 1
49 1
50 1
51 0
52 5
53 0
54 0
55 2
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 2
62 1
63 2
64 8
65 2
66 0
67 4
68 1
69 2
70 1
71 4
72 2
73 0
74 3
75 0
76 4
77 2
78 2
79 4
80 0
81 2
82 1
83 0
84 0
85 0
86 2
87 0
88 0
89 20
90 1
91 0
92 17
93 0
94 3
95 5
96 1
97 5
98 7
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 83
1 68
2 52
3 97
4 86
5 100
6 145
7 294
8 47
9 223
10 202
11 49
12 216
13 111
14 60
15 121
16 221
17 208
18 130
19 301
20 64
21 146
22 126
23 28
24 171
25 112
26 171
27 146
28 156
29 155
30 162
31 106
32 60
33 779
34 119
35 162
36 49
37 122
38 54
39 221
40 316
41 58
42 143
43 186
44 151
45 72
46 131
47 152
48 99
49 100
50 332
51 382
52 133
53 58
54 348
55 268
56 116
57 55
58 240
59 809
60 101
61 91
62 199
63 47
64 126
65 285
66 17
67 454
68 74
69 4
70 43
71 321
72 73
73 161
74 104
75 159
76 53
77 169
78 85
79 139
80 267
81 792
82 31
83 92
84 136
85 166
86 43
87 80
88 148
89 97
90 43
91 210
92 18
93 92
94 109
95 78
96 115
97 163
98 117
99 103
100 820
101 56
102 195
103 284
104 84
105 51
106 57
107 78
108 79
109 74
110 99
111 259
112 84
113 93
114 152
115 71
116 167
117 48
118 135
119 122
120 83
121 370
122 62
123 124
124 160
125 159
126 62
127 332
128 109
129 111
130 26
131 331
132 156
133 138
134 118
135 58
136 697
137 59
138 63
139 114
140 270
141 127
142 161
143 165
144 76
145 236
146 130
147 61
148 286
149 40
150 142
151 292
152 328
153 88
154 94
155 271
156 259
157 148
158 178
159 152
160 109
161 114
162 95
163 112
164 63
165 174
166 246
167 44
168 112
169 51
170 76
171 275
172 85
173 340
174 97
175 754
176 282
177 787
178 67
179 452
180 85
181 107
182 528
183 840
184 130
185 71
186 96
187 172
188 82
189 242
190 15
191 181
192 226
193 199
194 126
195 118
196 403
197 156
198 120
199 202