Georgsstraße zu erwähnen. In der Nachbarschaft der letztgenannten
Schule hat die Stadt ein großes, wohl eingerichtetes Hallenschwimm-
bad angelegt. Oer davor liegende freie Platz ist der Jugend als lneß-
platz wohlbekannt. 5lm Schlachthaus vorüber führt nach Norden die
Straße zu den Fabrikbauten der weltberühmten Firma Merck.
L. Die nächste Umgebung der Kreisstadt.
Einer der besuchtesten Punkte in der Nachbarschaft Darm-
stadts ist die Ludwigshöhe (242 m), von deren Aussichtsturm
wir eine prächtige Nund- und Fernsicht haben. Ebenso viel
Freude gewährt der Blick auf Neunlircher Höhe, Bergstraße,
Rheinebene und Donnersberg von der südlich davon gelegenen Marien-
höhe (227 m) und der Vilbrandsruhe. Nordöstlich von der Ludwigs-
höhe liegen der Moosberg, der Herrgottsberg (219 m) und die Ceusels-
klaue. Dies ist ein gewaltiger Felsblock, mit dem der Sage nach der
vom Baumeister der Martinskapelle um seinen Lohn geprellte Teufel
das neu errichtete Gotteshaus auf dem Herrgottsberg 'zertrümmern wollte,
aber fehl warf. Im Osten haben wir Bordenberg, 5indenberg und
Uirchberg (280 m). hierhin führt am kleinen Rirchbergteich vorbei die
früher wohl viel benutzte Kirchschneise. Nördlich davon kommen wir zum
Vismarckturm auf dem 289 In hohen Dommersberg. Der Schnampelweg
Der große Woog.
leitet uns bei schönem Spaziergang durch prächtigen Laubwald zur
varmquelle, deren Wasser dem großen lvoog zufließt, auf dem in früheren
Zeiten zur Belustigung der Einwohnerschaft von den Landgrafen sogar
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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— 60 —
_ Schon nach 20 jähriger Regierung zeigte es sich, wie tüchtig Landgraf Georg zu wirtschaften verstand. Die Einnahme der fürstlichen Verwaltung betrug 1588: 145 195 fl. 5 Albus, die Ausgabe 28 593 fl. 25 Albus, so daß ein Überschuß von 116 601 fl. und 10 Albus im Jahre verblieb (etwa 700 000 Mark nach heutigem Gelde).
Die Überschüsse wurden zum Teil zum Ankaufe neuer Güter verwendet, die Unterthanen in ihren Abgaben erleichtert. Außerdem verwendete der Landgraf einen Teil seiner Einkünfte auf den Bau des Schlosses zu Darmstadt und zur Herrichtung anderer Schlösser, wie des Jagdschlosses Kranichstein. Trotzdem hinterließ Landgraf Georg seinem Nachfolger einen Landesschatz von 1/2 Million fl. (nach heutigem Geldwerte 3 Mill. Mark). Die Bemühungen des Landgrafen für die Landeskultur trugen reichliche Zinsen. Nicht nur, daß der Landgraf für seine Hofkasse eine reichliche Einnahme erzielte; weit größer war der Gewinn, den er durch das Beispiel eines musterhaften Wirtschaftlers den Bewohnern seines Landes gab, indem er dieselben zur Regsamkeit, Sparsamkeit und zu praktischem Sinne anfeuerte.
5. Das Saufrrocrl2 im Mittelalter.
Schon im Jahre 1456 wurde für Bäcker, Metzger und andere Gewerbetreibende Darmftadts eine Taxordnnng erlassen, in welcher das Gewicht und der Preis der zum Verkauf zu bringenden Ware genau vorgeschrieben waren. Die ältesten Gewerbe waren diejenigen, welche für die menschliche Nahrung sorgten. Dazu gehörte vor allem das Gewerbe der Bäcker und Fleischer. Früh schon blühte in den Klöstern das Gewerbe der Gärtner. Besondere Bedeutung gewannen die Gewerbe, welche für die Kleidung sorgten; so das Gewerbe der Schuhmacher und Schneider. Unter den Gewerben, welche die menschlichen Wohnstätten einrichteten, waren es besonders die Maurer und Zimmerleute, die schon durch den Kirchen- und Klosterbau sehr früh ein besonderes Ansehen genossen. Andere Bauhandwerker wie Schreiner, Glaser und Schlosser waren gleichfalls schon früh vertreten.
Die ältesten deutschen Handwerker gehörten zum Stande der Hörigen oder Unfreien. Sie befanden sich als Knechte in dem Gefolge der Könige, Fürsten und Herren und besorgten die Bedürfnisse derselben an Nahrung, Kleidung und Ausrüstung. Dafür erhielten sie Nahrung, Kleidung oder ein Stück Land zur Bewirtschaftung. Auch die Handwerker, die sich in Städten auf dem Grund und Boden eines Herrn niederließen, waren dem Grundherrn verpflichtet. Je mehr Fremde sich in einem Orte niederließen, desto mehr steigerte sich der Verbrauch an Lebensmitteln und Kleidungsstücken. Die hörigen Handwerker arbeiteten nicht bloß für ihre Herren, sondern verkauften auch ihre Erzeugnisse um Geld. Die Handwerker gelangten dadurch zu einem gewissen Wohlstände. Noch bestand das Verhältnis der Hörigkeit; aber die Handwerker strebten darnach, von ihren Fronen und Lasten los-
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Extrahierte Personennamen: Georg Albus Georg Schneider Glaser Schlosser
— 10 —
zuerst in dem Kloster Monte Casino in Neapel thätig, heißt der Benediktinerorden.
Die Mönche förderten den Anban des Landes in den dichten Wäldern, wirkten für Ausbildung des Handwerks und der Künste und veranstalteten die Anlage von Dörfern. Sie pflegten eifrig die Wissen-fchaften und bewahrten der Nachwelt die wertvollen Schriften des Altertums.
Sehen wir uns das Leben und Treiben in einem mittelalterlichen Kloster etwas näher an!
An der Spitze des Klosters steht der Abt (abbas). Als Zeichen seiner Würde trägt er einen gekrümmten Stab. Der Abt vertritt das Kloster nach außen hin und ist für Zucht und Ordnung in demselben verantwortlich. Jeder Klosterbewohner ist dem Vorsteher zu unbedingtem Gehorsam verpflichtet; doch soll der Abt mehr durch sein Beispiel und seine Klugheit, als durch Gewalt regieren. Der angesehenste Klosterbeamte und Vertreter des Abtes ist der Prior oder Propst (praepo-situs). Er hat über die Befolgung der Klosterregel zu wachen. Der Bruder Kämmerer sorgt für die Kleider, der pater cellarius für Küche und Keller, dem Apokrisarius liegt die Hut über den Kirchenschatz ob. Die zum Aufenthalte der Mönche dienenden Räume heißen „Klausur" und umfasten das Wohn- und Schlafhaus, Speifesaal mit Küche und Keller, Schreibstube mit Bibliothek. Schon sehr früh, bald nach 2 Uhr nachts, wird es im Schlaffaale lebendig; die Glocke ruft zur ersten Andacht (matutina, Messe). Durch einen Verbindungsgang zwischen dem Wohnhaus und der Kirche begeben sich die Mönche ins Gotteshaus.
Klosterkirche. An die Stelle des bescheidenen hölzernen Kirchleins, das bei der Gründung des Klosters in der Wildnis errichtet wurde, ist jetzt ein steinerner Bau getreten. Durch Schenkung von Land und andere wertvolle Spenden seitens frommer Fürsten und gütiger Edelleute ist das Kloster wohlhabend geworden und konnte der Umbau ohne Schwierigkeit vor sich gehen. Hörige des Klosters und
benachbarte Bauern mußten das nötige Material herbeischaffen. Den Bau selbst leitete ein baukundiger Klosterbruder, der die altchristliche Kunst wohl studiert und den wohldurchdachten Plan auf Pergament-blättern gezeichnet hat. Treten wir in das Innere des Gotteshauses!
Nur schwach erleuchtet von der ewigen Lampe ist dasselbe zur
Nachtzeit. Doch glitzert der mit Gold geschmückte Altar mit dem reich vergoldeten und mit Glassteinen besetzten Kreuze. Goldene und silberne Kannen, Becher und Weihkessel liegen wohl verwahrt in den Truhen. In dem unterirdischen Raume, der Krypta, ruhen in Mulinheim am Main (Seligenstadt) die Gebeine der seligen Märtyrer Marcellinus und Petrus, welche von Rom durch den Abt Einhard dahin gebracht wurden.
Durch die Mauern des Gotteshauses erschallen die eintönigen Wechselgesänge der Brüder (Respousorien).
Auf ein gegebenes Zeichen versammeln sich die Brüder um den Prior, um von demselben sich die Arbeit zuteilen zu lassen. Die
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Extrahierte Personennamen: Petrus Einhard
Extrahierte Ortsnamen: Monte_Casino Neapel Mulinheim Main Seligenstadt Marcellinus Rom
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa
Extrahierte Ortsnamen: Friedenszeiten Frankreich Deutschland Wetterau Wetterau
— 35 —
pflege teilten. Die Arbeitszeit war genau bestimmt. Die Erholungsstunden verbrachten die Brüder in einem Saale der Burg bei heiterem Spiele und Scherz. Ein einfaches Mahl führt sie im Speisesaale zusammen. Die Speisen waren einfach, aber gesund und nahrhaft. Bier wnrde täglich, Wein nur an festlichen Tagen gereicht. Jedes Ordens-Hans stand unter einem Komthur, ohne dessen Erlaubnis sich kein Ritter entfernen durfte. Strenge Zucht herrschte in dem Orden, und jedes Vergehen gegen die Regel wurde schwer geahndet. Der oberste Gebieter des Ordens war der Hochmeister, sein Stellvertreter der Landmeister, die mit fürstlicher Gewalt regierten.
Der deutsche Ritterorden war 1190 von einem deutschen Ritter, Friedrich von Schwaben, in Jerusalem gegründet worden, der hier ein Krankenhaus nebst Bethaus errichtete. Wie die übrigen Ritterverbindungen, so legte auch der deutsche Orden seinen Sitz nach Europa, zunächst nach Venedig. 1233 war der Orden in Marburg ansässig. Die Ballei Hessen war eine der bedeutendsten Niederlassungen der Deutschherren. Der 5. Ordensmeister in Hessen war Landgraf Konrad von Thüringen, der mit den Ordensbrüdern den Grundstein der Elisabethenkirche in Marburg legte. Die Ballei Hessen bestand aus den Kommenden Marburg, Griffstädt in Thüringen, Flörsheim in der Pfalz und Schiffenberg bei Gießen. Eine der stattlichsten Komthureieu war die Komthnrei Schiffenberg; ihr Kommenthur war auf den hessischen Landtagen vertreten und zählte zu den Ständen. Jahrelang führte die Kommende Schiffenberg einen Streit mit dem landgräflichen Hanse zu Darmstadt über die Anerkennung der Reichsunmittelbarkeit. Das Jahr 1809 erst entschied diese Streitfrage, indem Napoleon innerhalb des Rheinbundes alle geistlichen Stifter und so auch den deutschen Orden auflöste und feine Besitzungen dem Großherzoge von Hessen als Staatsdomäne überwies. Seit dieser Zeit wird das ehemalige Besitztum des deutschen Ordens auf Schiffenberg als Domänialgnt verpachtet. Außerdem unterhält der jeweilige Pächter für Ausflügler nach dem Schiffenberge eine Wirtschaft.
Wie der deutsche Ritterorden, so waren auch die Templer und Johanniter in Hessen begütert und ansässig. Gehen wir von Butzbach in die Wetterau nach Südosten, so kommen wir nach dem Dorfe Nieder-ln eise l. Hier gründeten vor beinahe 700 Jahren die Templer ein Kloster. Als dieser Orden ausgelöst wurde, gingen seine Besitzungen durch kaiserliche Bestimmung im Jahre 1258 an die Johanniter über. Dieselben errichteten in Niederweisel eine Komthnrei. Die Komthnre wohnten jedoch nicht immer hier, sondern nur zeitweise; ihre Besitzungen ließen sie durch einen Amtmann verwalten. Ein herrliches Denkmal romanischer Baukunst aus dem Xii. oder Xiii. Jahrhundert ist die neuerdings wiederhergestellte Komthureifirche. Dieselbe wurde seit 1812 als Stall benutzt und sollte 1864 aus den Abbruch versteigert werden. Das Kriegsjahr 1866 verzögerte die Verhandlungen über den Verkauf, bis mt Jahre 1869 der Fiskus sie für 2500 fl. erwarb und den Komthur der hessischen Abteilung des Johanniterordens, dem Grafen Görz von
3*
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Schwaben Friedrich Konrad_von_Thüringen Konrad Schiffenberg Napoleon
*
Zweiter Abschnitt.
Das Haus.
I. Namen der Dinge in und an dem Hause.
Das Haus, die Häuser; der Theil, die Theile; die Grundlage
oder das Fundament, die Grundlagen oder die Fundamente; die
Außenwand, die Außenwände; die Vorderwand, die Vorderwände; die
Hinterwand, die Hinterwände; die Seitenwand, die Seitenwände; das
Fenster, die Fenster; die Fensterlade, die Fensterladen; das Dach, die
Dächer; das Gesimse, die Gesimse; die Dachrinne, die Dachrinnen;
der Regensarg, die Regensärge; die Windfahne, die Windfahnen; der
Schornstein, die Schornsteine; die Hausthür, die Hausthüren; die
Hausschwelle, die Hausschwellen; die Haustreppe, die Haustreppen.
Die Wohnstube, die Wohnstuben; das Schlafzimmer, die Schlafs
zimmer; der Saal, die Säle; die Küche, die Küchen; der Hausgang,^
die Hausgänge; der Keller, die Keller; die Treppe, die Treppen;
das Stockwerk, die Stockwerke; der Söller oder Speicher, die Söller
oder Speicher; die Dachstube, die Dachstuben; der Hausraum, die
Hausräume; die Innenwand, die Innenwände.
Ii. Deschreibnng und Vergleichung dieser Dinge.
I. Die Wohnstube.
Der Tisch, die Tische; der Stuhl, die Stühle; der Sessel, die Sessel;
der Spiegel, die Spiegel; die Kommode, die Kommoden; der Schämet
oder das Fußbänkchen, die Schämel oder die Fußbänkchen; das Spei-
becken oder Spuckkästchen, die Speibecken oder Spuckkästchen; das Bild,
die Bilder; das Klavier, die Klaviere; der Käfich oder der Vogelkvrb,
die Käfiche oder die Bogelkörbe; die Wanduhr, die Wanduhren; die
Tafeluhr, die Tafeluhren; der Ofen, die Öfen; die Scheere, die Scheeren;
die Nähnadel, die Nähnadeln; die Stricknadel, die Stricknadeln; die
Nadelbüchse, die Nadelbüchsen; der Fingerhut, die Fingerhüte; das
Garn; der Zwirn. _____
Die Stube im Hause, in welcher die Eltern und Kinder sich Lei
Tage gewöhnlich aufhalten, heißt die Wohnstube oder das
Wohnzimmer. Sie ist ein Theil des Hauses. Die Wohnstube
hat, wie das Schulzimmer, vier Wände, einen Fußboden und eine
Decke. In dem Wohnzimmer befinden sich viele Dinge, die man von
einer Stelle leicht zur andern tragen kann, z. B. der Tisch, der Stuhl
u. s. w. Sie sind bewegliche Dinge und heißen Stuben- oder
Hausgeräthe oder Möbel. In der Wohnstube befindet sich, wie
im Schulzimmer, ein Ofen, um dieselbe im Winter heizen zu können.
Jemehr Fenster an dem Wohnzimmer sind, desto heller und freund-
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TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
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12
3 Vergleichung der Wohnstube mit dem
Schlafzimmer.
Die Wohnstube ist ein Raum im Hause, das Schlafzimmer auch-
Sowohl in der Wohnstube als auch im Schlafzimmer befinden sich
Möbel. Die Wohnstube hat eine Thür und ein oder mehrere Fenster,
ebenso hat auch das Schlafzimmer eine Thür und ein oder mehrere
Fenster. Wohnstube und Schlafzimmer müsien beide rein gehalten und
täglich gelüftet werden. — Die Wohnstube und das Schlafzimmer sind
also einander ähnlich oder sie haben Ähnlichkeit mit einander.
In der Wohnstube halten wir uns bei Tage auf, in dem Schlaf-
zimmer, aber des Nachts. Die Wohnstube muß im Winter geheizt
werden, das Schlafzimmer nicht. Ordentliche Kinder kleiden sich im
Schlafzimmer aus und an; das thun sie aber in der Wohnstube nicht.
Die Wohnstube dient dazu, um darin zu essen, zu trinken und zu
arbeiten; das Schlafzimmer hingegen dient nur dazu, um darin zu
ruhen und zu schlafen. — Die Wohnstube und das Schlafzimmer
sind also einander auch unähnlich, oder es sind an ihnen Unähn-
lichkeiten. Sehen, worin zwei oder mehrere Dinge ein-
ander ähnlich oder unähnlich sind, heißt die Dinge mit
einander vergleichen.
L. Die Küche.
Der Feuerberd, die Feuerherde; das Feuer; das Holz; die Kohle, die
Kohlen; die Asche; die Feuerzange, die Feuerzangen; die Feuerschaufcl,
(Feuerschüppe), die Feuerschaufeln (Feuerschüppen); das Blaserohr, die
Blaserohre; der Tisch, die Tische; das Tischtuch, die Tischtücher; das
Tellertuch (die Serviette), die Tellertücher (Servietten); der Krug, die
Krüge; die Flasche, die Flaschen; das Glas, die Gläser; das Salzsaß, die
Salzfässer; das Messer, die Messer; das Hackmesser, die Hackmesser; das
Hackbrett, die Hackbretter; der Löffel, die Löffel; (der Kaffee- oder Thee-
löffel; der Vorlegelöffel; der Kochlöffel; der Schaumlöffel); die Gabel,
die Gabeln; (die Fleischgabel); der Teller, die Teller; die Schüssel, die
Schüsseln; die Schale (Tasse), die Schalen (Tassen); die Kanne, die
Kannen; der Topf, die Töpfe; der Kessel, die Kessel; die Pfanne, die
Pfannen; der Eimer, die Eimer; der Kübel, die Kübel; der Zober oder
der Zuber, die Zober oder die Zuber; der Durchschlag (die Seihe oder
der Seiher), die Durchschlüge (die Seihen oder Seiher); das Reibeisen,
die Reibeisen; das Feuerzeug, die Feuerzeuge; der Stahl, die Stähle;
der Feuerstein, die Feuersteine; der Zunder oder der Schwamm; .das
Schweselhölzchen, die Schwefelhölzchen; der Kehrbesen, die Kehrbesen; (der
Hand- oder Staubbesen); der Leuchter, die Leuchter; die Kerze oder das
Licht, die Kerzen oder die Lichte; die Lichtputze (Lichtscheere), die Licht-
putzen (Lichtscheeren); die Lampe, die Lampen; der Docht, die Dochte;
der Korb, die Körbe; die Wage, die Wagen; das Bügeleisen, die Bügel-
eisen; die Kaffeemühle, die Kaffeemühlen.
Die Küche ist, wie das Schlafzimmer und die Wohnstube, ein
Hausraum. Sie ist gewöhnlich nahe bei der Stube. In der Küche
kocht die Mutter das Gemüse, das Fleisch, die Kartoffeln u. s. w.
Das Gemüse, das Fleisch u. s. w. esse ich. Was ich effe, sind
Speisen, und was ich trinke, sind Getränke. In der Küche bereitet
die Mutter auch Getränke; den Kaffee und den Thee. Hierzu gebraucht
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14
zwei, drei oder mehr Stockwerke haben. Hat das Haus nur ein
Stockwerk, so ist es ein einstöckiges Haus. Was ist nun ein zwei-
stöckiges Haus? — Ist unser Schulhaus ein ein- oder zweistöckiges
Haus? Jeder Schüler soll jetzt angeben, wie viele Stockwerke das
Haus hat, in dem er wohnt! —
Das Dach ist der oberste Theil des Hauses. Es ruht auf den
Außenwänden und liegt schräge oder schief. Das Dach dient dazu,
daß der Regen über dasselbe herunterfließen und nicht in das Haus
dringen kann. Darum hat das Dach auch die schiefe Lage. Das
Dach besteht aus dem Holzwerk und der Bedeckung. Die Bedeckung
besteht entweder aus Dachziegeln oder Schiefersteinen. Ein Ziegel-
oder Schieferdach läßt die Feuchtigkeit nicht eindringen und geht
auch nicht leicht in Brand. Einige Häuser haben Strohdächer.
Diese gerathen leicht in Brand. Das Holzwerk des Daches besteht
gewöhnlich aus den Latten oder Brettern, den Sparren und dem
Dachstuhl. Der Dachstuhl unterstützt die Sparren, und die Latten
oder Bretter sind auf den Sparren festgenagelt. Es giebt aber auch
Dächer, deren Holzwerk bloß aus Sparren und Latten besteht. Diese
Dächer sind nicht so stark als diejenigen, welche zu ihrer Unterstützung
auch noch einen Dachstuhl haben.
- Die Innenwände sind diejenigen Wände, durch welche das Haus >
in mehrere Räume eingetheilt oder geschieden wird. Diese Wände
sind gewöhnlich Fachwände. Die Räume des Hauses sind: die Wohn- j
stube, die übrigen Zimmer, die Küche, der Speicher und der Keller. !
Der Raum zwischen zwei Innenwänden, durch welchen man geht, um i
zu den Zimmern zu gelangen, heißt Hausgang. In den Hausgang
kommt man, wenn man durch die Hausthür in das Haus geht. Einige
Häuser haben statt des Hausganges an der Hausthür einen breiten
Platz, aus dem man in die Zimmer geht. Dieser Platz heißt das
Vorhaus oder der Hausflur.
Aus dem untern Stockwerke kommt oder gelangt man auf einer
Treppe in das zweite Stockwerk. Diese Treppe heißt die Haustreppe.
Aus dem obersten Stockwerk führt eine Treppe, die Speichertreppe,
auf den Speicher, welcher dazu dient, um Wäsche daselbst zu trocknen
und verschiedene Sachen aufzubewahren. Auf dem Speicher sehe ich
den Schornstein oder Rauchfang, welcher den Rauch von dem
Feuerherd und den Öfen auffängt und über das Dach hinausführt.
Oberhalb des Daches sehe ich auch den Schornstein.
Der Keller befindet sich unterhalb des untersten Stockwerkes in
der Erde. In dem Hause sind viele Thüren. — Welche Thür heißt
Stuben-, Küchen-, Keller-, Speicherthür? —
Die Häuser werden gebaut; sie sind also Gebäude. Zum Bau
eines Hauses sind viele Personen nöthig, welche dasselbe bauen, und
viele Sachen, aus denen es gebaut wird. Diese Sachen heißen Bau-
stoffe oder Baumaterialien. Sie sind: die Steine, der Kalk, der
Sand, der Lehm, das Holz, das Eisen und das Glvs. Die Personen,
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15
welche das Haus bauen, sind: der Maurer, der Zimmermann, der
Schreiner, der Schmied, der Dachdecker, der Glaser und der
Anstreicher. Alle diese Personen heißen Handwerk«. Sie
gebrauchen 'zu ihren Arbeiten verschiedene Werkzeuge. Der Maurer
gebraucht als Werkzeug das Senkblei, den Winkelhaken, das
Richtscheid, die Wasserwage, die Kelle, den Maßstab u. s. w.
Die Werkzeuge des Schreiners sind: die Säge, das Beil, der Hobel,
der Meißel, der Bohrer, die Hobelbank u. s. w. Zu den Werk-
zeugen des Schmiedes gehören: der Amboß, der Hammer, der
Blasebalg, die Feuerzange, der Schraubenstock, diefeile, das
Nageleisenu. s. w. Der Pinsel, der Farbtopf, das Richtscheid,
der Diamant u. s. w. sind Werkzeuge des Anstreichers und Glasers.
Was hat jeder dieser Handwerker an dem Hause gemacht? — Woraus
hat er es gemacht? —
Ich kann in finsterer Nacht und im kalten Winter nicht immer,
wie die Thiere, mich draußen, im Freien, aufhalten. Da würde
ich naß, kalt und gar krank werden. Naß, kalt und krank werden, thut
weh. Das Haus, in dem ich wohne, ist mein Wohnhaus oder kurz
meine Wohnung. Das Wohnhaus schützt mich vor Regen, Schnee,
Hagel, Wind, Kälte und Hitze, vor wilden Thieren und bösen Menschen.
Dieser Schutz thut mir wohl. Das Wohnhaus ist daher eine große
Wohlthat für mich.
Iv. Der Mensch und das Haus (die Familie).
In dem Wohnhause wohnen die Menschen. Ich wohne in dem
Wohnhause mit meinem Vater und meiner Mutter oder meinen Eltern.
Manche Eltern haben viele Kinder und zwar Knaben und Mädchen
(Söhne und Töchter). Diese nennen einander Brüder und Schwestern
oder Geschwister. Eltern und Kinder bilden eine Familie. In
manchen Familien sind auch noch der Großvater und die Groß-
mutter oder die Großeltern; der Enkel, die Enkelin; der
Dheim, die Tante; der Vetter, die Nichte; der Schwieger-
vater, die Schwiegermutter oder die Schwiegereltern; der
Schwiegersohn, die Schwiegertochter; der Schwager, die
Schwägerin; der Stiefvater, die Stiefmutter oder die Stief-
eltern; der Stiefsohn, die Stieftochter oder die Stiefkinder.
Alle diese Personen sind mit einander verwandt. Es giebt nähere
und entferntere Verwandte. Die Verwandten sind Glieder der
Familie. Jeder Schüler soll jetzt angeben, welche von den Familien-
gliedern in seinem Hause wohnen! —
Der Vater ist das Oberhaupt der Familie. Der Vater ver-
richtet viele und schwere Arbeiten. Dadurch verdient er Geld und
i^afft für die Familie Wohnung, Speise, Trank und Kleidung.
Ann der Vater auf Arbeit oder an sein Geschäft geht, sorgt die
Mutter für die Haushaltung. Sie kocht, wäscht, näht, strickt, spinnt
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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- 37 -
Futter, erfriere bald. Liebe Leute, o laßt mich ein, will auch immer
recht artig sein.,
Sie ließen ihn ein in seiner Noth; er suchte sich manches Krümchen
^rod, blieb fröhlich manche Woche da. Doch als die Sonne durch's
Fenster sah, da saß er immer so traurig dort; sie machten ihm auf:
husch war er fort!
14. Die Biene.
Da steht das kleine Bienenhaus, die Bienchen ziehen ein und aus,
die kleinen muntern Leute. Sie fliegen nach den Blumen hin und
suchen süßen Honig drin, mit rechter Luft und Freude!
Schmeckt's ihnen gut, so summen sie, ist's Blümchen leer, so brummen
sie und fliegen fort im Jagen; und haben sie sich satt geleckt, dann
d)ird noch Honig eingesteckt, so viel sie können tragen.
Sie schleppen ihn zu ihrem Haus und packen ihn dort eilig aus
und ruhen eine Weile; dann putzen von den Flügelein den Staub sie „
ab gar fein und rein, und fliegen fort in Eile.
So geht es wohl den ganzen Tag, bis kühl der Abend kommen
uiag, es sind gar fleiß'ge Leute; und ist ihr Haus auch nur von Stroh,
so sind sie dennoch immer froh, und summen stets voll Freude!
Sie machen kleine Fäßlein sich von weißem Wachs gar säuberlich,
die sie voll Honig tragen; und kommt der rauhe Winter dann, so
japsen sie die Fäßlein an und trinken nach Behagen!
Doch wenn der Winter kaum vergeht, die Frühlingsluft erst linde
Ureht und Veilchen blühen wieder, — da kommt aus seinem kleinen
Haus das Bienchen auch geschwind heraus, fliegt emsig auf und nieder!
13. Räthsel.
Es ist ein kleiner Soldat, der ein giftig Spießlein hat. Täglich
Zieht er mit Gesang ins Feld, nur im Winter bleibet er im Zelt. Er
erobert ohne Zahl die schönsten Schlößlein zu Berg und Thal. Er
dringt in deren Keller ein und trinkt daraus gar süßen Wein; schön
und mit kunstgeübter Hand baut er sich Kammern Wand an Wand.
Die Kammern füllt er dann mit süßem Most und sorgt im Sommer
sür des Winters Kost. Ach, wäre Jedermann so arbeitsam wie er,
so gäb's im Lande keine Bettler mehr.
10. Die Spinne.
Nein, seht mir nur das Spinnlein an, wie's zarte Fäden spinnen
kann! Was meint ihr, könnt ihr's auch so fein? Ich denk', ihr laßt die
Probe sein. Mein Spinnlein macht's so zart und nett, wollt'
uicht, daß ich's zu Haspeln hätt'.
Gar lange Fäden zieht es aus! Spinnt eine Brück'/ans Nachbars
Haus, baut eine Straße in die Luft, die hängt euch gleich voll Reif
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