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1. Kreis Darmstadt - S. 21

1913 - Gießen : Roth
Georgsstraße zu erwähnen. In der Nachbarschaft der letztgenannten Schule hat die Stadt ein großes, wohl eingerichtetes Hallenschwimm- bad angelegt. Oer davor liegende freie Platz ist der Jugend als lneß- platz wohlbekannt. 5lm Schlachthaus vorüber führt nach Norden die Straße zu den Fabrikbauten der weltberühmten Firma Merck. L. Die nächste Umgebung der Kreisstadt. Einer der besuchtesten Punkte in der Nachbarschaft Darm- stadts ist die Ludwigshöhe (242 m), von deren Aussichtsturm wir eine prächtige Nund- und Fernsicht haben. Ebenso viel Freude gewährt der Blick auf Neunlircher Höhe, Bergstraße, Rheinebene und Donnersberg von der südlich davon gelegenen Marien- höhe (227 m) und der Vilbrandsruhe. Nordöstlich von der Ludwigs- höhe liegen der Moosberg, der Herrgottsberg (219 m) und die Ceusels- klaue. Dies ist ein gewaltiger Felsblock, mit dem der Sage nach der vom Baumeister der Martinskapelle um seinen Lohn geprellte Teufel das neu errichtete Gotteshaus auf dem Herrgottsberg 'zertrümmern wollte, aber fehl warf. Im Osten haben wir Bordenberg, 5indenberg und Uirchberg (280 m). hierhin führt am kleinen Rirchbergteich vorbei die früher wohl viel benutzte Kirchschneise. Nördlich davon kommen wir zum Vismarckturm auf dem 289 In hohen Dommersberg. Der Schnampelweg Der große Woog. leitet uns bei schönem Spaziergang durch prächtigen Laubwald zur varmquelle, deren Wasser dem großen lvoog zufließt, auf dem in früheren Zeiten zur Belustigung der Einwohnerschaft von den Landgrafen sogar

2. Hessische Geschichte - S. 60

1897 - Gießen : Ricker
— 60 — _ Schon nach 20 jähriger Regierung zeigte es sich, wie tüchtig Landgraf Georg zu wirtschaften verstand. Die Einnahme der fürstlichen Verwaltung betrug 1588: 145 195 fl. 5 Albus, die Ausgabe 28 593 fl. 25 Albus, so daß ein Überschuß von 116 601 fl. und 10 Albus im Jahre verblieb (etwa 700 000 Mark nach heutigem Gelde). Die Überschüsse wurden zum Teil zum Ankaufe neuer Güter verwendet, die Unterthanen in ihren Abgaben erleichtert. Außerdem verwendete der Landgraf einen Teil seiner Einkünfte auf den Bau des Schlosses zu Darmstadt und zur Herrichtung anderer Schlösser, wie des Jagdschlosses Kranichstein. Trotzdem hinterließ Landgraf Georg seinem Nachfolger einen Landesschatz von 1/2 Million fl. (nach heutigem Geldwerte 3 Mill. Mark). Die Bemühungen des Landgrafen für die Landeskultur trugen reichliche Zinsen. Nicht nur, daß der Landgraf für seine Hofkasse eine reichliche Einnahme erzielte; weit größer war der Gewinn, den er durch das Beispiel eines musterhaften Wirtschaftlers den Bewohnern seines Landes gab, indem er dieselben zur Regsamkeit, Sparsamkeit und zu praktischem Sinne anfeuerte. 5. Das Saufrrocrl2 im Mittelalter. Schon im Jahre 1456 wurde für Bäcker, Metzger und andere Gewerbetreibende Darmftadts eine Taxordnnng erlassen, in welcher das Gewicht und der Preis der zum Verkauf zu bringenden Ware genau vorgeschrieben waren. Die ältesten Gewerbe waren diejenigen, welche für die menschliche Nahrung sorgten. Dazu gehörte vor allem das Gewerbe der Bäcker und Fleischer. Früh schon blühte in den Klöstern das Gewerbe der Gärtner. Besondere Bedeutung gewannen die Gewerbe, welche für die Kleidung sorgten; so das Gewerbe der Schuhmacher und Schneider. Unter den Gewerben, welche die menschlichen Wohnstätten einrichteten, waren es besonders die Maurer und Zimmerleute, die schon durch den Kirchen- und Klosterbau sehr früh ein besonderes Ansehen genossen. Andere Bauhandwerker wie Schreiner, Glaser und Schlosser waren gleichfalls schon früh vertreten. Die ältesten deutschen Handwerker gehörten zum Stande der Hörigen oder Unfreien. Sie befanden sich als Knechte in dem Gefolge der Könige, Fürsten und Herren und besorgten die Bedürfnisse derselben an Nahrung, Kleidung und Ausrüstung. Dafür erhielten sie Nahrung, Kleidung oder ein Stück Land zur Bewirtschaftung. Auch die Handwerker, die sich in Städten auf dem Grund und Boden eines Herrn niederließen, waren dem Grundherrn verpflichtet. Je mehr Fremde sich in einem Orte niederließen, desto mehr steigerte sich der Verbrauch an Lebensmitteln und Kleidungsstücken. Die hörigen Handwerker arbeiteten nicht bloß für ihre Herren, sondern verkauften auch ihre Erzeugnisse um Geld. Die Handwerker gelangten dadurch zu einem gewissen Wohlstände. Noch bestand das Verhältnis der Hörigkeit; aber die Handwerker strebten darnach, von ihren Fronen und Lasten los-

3. Hessische Geschichte - S. 10

1897 - Gießen : Ricker
— 10 — zuerst in dem Kloster Monte Casino in Neapel thätig, heißt der Benediktinerorden. Die Mönche förderten den Anban des Landes in den dichten Wäldern, wirkten für Ausbildung des Handwerks und der Künste und veranstalteten die Anlage von Dörfern. Sie pflegten eifrig die Wissen-fchaften und bewahrten der Nachwelt die wertvollen Schriften des Altertums. Sehen wir uns das Leben und Treiben in einem mittelalterlichen Kloster etwas näher an! An der Spitze des Klosters steht der Abt (abbas). Als Zeichen seiner Würde trägt er einen gekrümmten Stab. Der Abt vertritt das Kloster nach außen hin und ist für Zucht und Ordnung in demselben verantwortlich. Jeder Klosterbewohner ist dem Vorsteher zu unbedingtem Gehorsam verpflichtet; doch soll der Abt mehr durch sein Beispiel und seine Klugheit, als durch Gewalt regieren. Der angesehenste Klosterbeamte und Vertreter des Abtes ist der Prior oder Propst (praepo-situs). Er hat über die Befolgung der Klosterregel zu wachen. Der Bruder Kämmerer sorgt für die Kleider, der pater cellarius für Küche und Keller, dem Apokrisarius liegt die Hut über den Kirchenschatz ob. Die zum Aufenthalte der Mönche dienenden Räume heißen „Klausur" und umfasten das Wohn- und Schlafhaus, Speifesaal mit Küche und Keller, Schreibstube mit Bibliothek. Schon sehr früh, bald nach 2 Uhr nachts, wird es im Schlaffaale lebendig; die Glocke ruft zur ersten Andacht (matutina, Messe). Durch einen Verbindungsgang zwischen dem Wohnhaus und der Kirche begeben sich die Mönche ins Gotteshaus. Klosterkirche. An die Stelle des bescheidenen hölzernen Kirchleins, das bei der Gründung des Klosters in der Wildnis errichtet wurde, ist jetzt ein steinerner Bau getreten. Durch Schenkung von Land und andere wertvolle Spenden seitens frommer Fürsten und gütiger Edelleute ist das Kloster wohlhabend geworden und konnte der Umbau ohne Schwierigkeit vor sich gehen. Hörige des Klosters und benachbarte Bauern mußten das nötige Material herbeischaffen. Den Bau selbst leitete ein baukundiger Klosterbruder, der die altchristliche Kunst wohl studiert und den wohldurchdachten Plan auf Pergament-blättern gezeichnet hat. Treten wir in das Innere des Gotteshauses! Nur schwach erleuchtet von der ewigen Lampe ist dasselbe zur Nachtzeit. Doch glitzert der mit Gold geschmückte Altar mit dem reich vergoldeten und mit Glassteinen besetzten Kreuze. Goldene und silberne Kannen, Becher und Weihkessel liegen wohl verwahrt in den Truhen. In dem unterirdischen Raume, der Krypta, ruhen in Mulinheim am Main (Seligenstadt) die Gebeine der seligen Märtyrer Marcellinus und Petrus, welche von Rom durch den Abt Einhard dahin gebracht wurden. Durch die Mauern des Gotteshauses erschallen die eintönigen Wechselgesänge der Brüder (Respousorien). Auf ein gegebenes Zeichen versammeln sich die Brüder um den Prior, um von demselben sich die Arbeit zuteilen zu lassen. Die

4. Hessische Geschichte - S. 30

1897 - Gießen : Ricker
— 30 — belegt. Zur Rosenzeit wurde derselbe mit Rosen bedeckt. An den Wänden standen ringsum Bänke, Schemel und mit Kissen belegte Trugen. -vsrt den breiten Fensternischen hatten die grauen ihre Ehren-sitze. An den Palas stießen zu beiden Seiten kleinere heizbare Gemächer, „Äcirtclicitcrt (bort caminus = ^ctittirt) genormt. ©ic enthielten die Wohnräume der Familie, das Schlafgemach der Herrin und die Arbeitsräume für die weiblichen Handarbeiten. Gewöhnlich wurde nur die abgesonderte Wohnung der Frauen, „der Frouwen Heimliche“, als Kemenate bezeichnet. In dm gewölbten Erdgeschosse des Palas befanden sich Küche und Vorratsräume für die Lebensrnittel. Alle Gebände innerhalb des inneren Burghofes überragte ein hoher Turm, der „Bergfried" genannt. Von seinen Zinnen aus hielt der Wächter Umschau und verkündete durch ein Signal die Ankunft der Feinde oder Gäste. Der Bergfried bot den Burgbewohnern in Zeiten der Not die letzte Zufluchtsstätte. Die Eingangsthür befand sich ein Stockwerk hoch, etwa 6 m über dem Erdboden. Zu derselben gelangte man vermittelst Leitern oder einer Treppe, die in Kriegszeiten entfernt wurde. Der untere Teil des Turmes war das „Burgverließ" und diente den Gefangenen. als Aufenthaltsort. Oben war dasselbe gewölbt und enthielt eine Öffnung, durch welche die Gefangenen an Seilen hinuntergelassen wurden. Die Aufsicht über dieselben führte der Burgvogt. Der Bergfried enthielt mehrere Stockwerke, die durch Balkendecken von einander getrennt waren. Zu denselben führte eine Treppe im Innern des Turmes. Konnten sich die Burgbewohner vor dem Feinde auch hier nicht mehr halten, so flüchtete man durch einen unterirdischen Gang, der vom Bergfried aus unter der Ringmauer und unter dem Burghofe ins Freie führte. Auf einer Burg durfte auch nicht die Kapelle fehlen, in Welcher der Burgkaplan den Gottesdienst hielt. Der Burgkaplan unterrichtete außerdem die Kinder des Burgherrn im Lesen und Schreiben. Da die Hauptaufgabe der Ritter Kamps und Krieg war, so mußten dieselben sich auch in Friedenszeiten fleißig im Waffendienst üben. Zur Ausbildung in demselben dienten insbesondere die „Turniere" (von tourner —wenden). Dieselben hatten in Frankreich ihren Ursprung und fanden unter Friedrich Barbarossa auch in Deutschland Eingang. 6. Die Reichsburg tittö Reichsstadt Friedberg in -er wetteraii. Auf einem felsigen Plateau in der Wetterau erhebt sich die ehemalige Reichsburg Friedberg. Vermutlich wurde sie an Stelle einstiger römischer Festungswerke errichtet, um dem Reiche als fester Punkt in der Wetterau gegen feindliche Unternehmungen zu dienen. Die Bnrg wurde von den Burgmannen (castrenses), welche dem niederen Adel der Umgegend angehörten, verteidigt. Sie wohnten nicht alle dauernd

5. Hessische Geschichte - S. 35

1897 - Gießen : Ricker
— 35 — pflege teilten. Die Arbeitszeit war genau bestimmt. Die Erholungsstunden verbrachten die Brüder in einem Saale der Burg bei heiterem Spiele und Scherz. Ein einfaches Mahl führt sie im Speisesaale zusammen. Die Speisen waren einfach, aber gesund und nahrhaft. Bier wnrde täglich, Wein nur an festlichen Tagen gereicht. Jedes Ordens-Hans stand unter einem Komthur, ohne dessen Erlaubnis sich kein Ritter entfernen durfte. Strenge Zucht herrschte in dem Orden, und jedes Vergehen gegen die Regel wurde schwer geahndet. Der oberste Gebieter des Ordens war der Hochmeister, sein Stellvertreter der Landmeister, die mit fürstlicher Gewalt regierten. Der deutsche Ritterorden war 1190 von einem deutschen Ritter, Friedrich von Schwaben, in Jerusalem gegründet worden, der hier ein Krankenhaus nebst Bethaus errichtete. Wie die übrigen Ritterverbindungen, so legte auch der deutsche Orden seinen Sitz nach Europa, zunächst nach Venedig. 1233 war der Orden in Marburg ansässig. Die Ballei Hessen war eine der bedeutendsten Niederlassungen der Deutschherren. Der 5. Ordensmeister in Hessen war Landgraf Konrad von Thüringen, der mit den Ordensbrüdern den Grundstein der Elisabethenkirche in Marburg legte. Die Ballei Hessen bestand aus den Kommenden Marburg, Griffstädt in Thüringen, Flörsheim in der Pfalz und Schiffenberg bei Gießen. Eine der stattlichsten Komthureieu war die Komthnrei Schiffenberg; ihr Kommenthur war auf den hessischen Landtagen vertreten und zählte zu den Ständen. Jahrelang führte die Kommende Schiffenberg einen Streit mit dem landgräflichen Hanse zu Darmstadt über die Anerkennung der Reichsunmittelbarkeit. Das Jahr 1809 erst entschied diese Streitfrage, indem Napoleon innerhalb des Rheinbundes alle geistlichen Stifter und so auch den deutschen Orden auflöste und feine Besitzungen dem Großherzoge von Hessen als Staatsdomäne überwies. Seit dieser Zeit wird das ehemalige Besitztum des deutschen Ordens auf Schiffenberg als Domänialgnt verpachtet. Außerdem unterhält der jeweilige Pächter für Ausflügler nach dem Schiffenberge eine Wirtschaft. Wie der deutsche Ritterorden, so waren auch die Templer und Johanniter in Hessen begütert und ansässig. Gehen wir von Butzbach in die Wetterau nach Südosten, so kommen wir nach dem Dorfe Nieder-ln eise l. Hier gründeten vor beinahe 700 Jahren die Templer ein Kloster. Als dieser Orden ausgelöst wurde, gingen seine Besitzungen durch kaiserliche Bestimmung im Jahre 1258 an die Johanniter über. Dieselben errichteten in Niederweisel eine Komthnrei. Die Komthnre wohnten jedoch nicht immer hier, sondern nur zeitweise; ihre Besitzungen ließen sie durch einen Amtmann verwalten. Ein herrliches Denkmal romanischer Baukunst aus dem Xii. oder Xiii. Jahrhundert ist die neuerdings wiederhergestellte Komthureifirche. Dieselbe wurde seit 1812 als Stall benutzt und sollte 1864 aus den Abbruch versteigert werden. Das Kriegsjahr 1866 verzögerte die Verhandlungen über den Verkauf, bis mt Jahre 1869 der Fiskus sie für 2500 fl. erwarb und den Komthur der hessischen Abteilung des Johanniterordens, dem Grafen Görz von 3*

6. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 10

1877 - Essen : Bädeker
* Zweiter Abschnitt. Das Haus. I. Namen der Dinge in und an dem Hause. Das Haus, die Häuser; der Theil, die Theile; die Grundlage oder das Fundament, die Grundlagen oder die Fundamente; die Außenwand, die Außenwände; die Vorderwand, die Vorderwände; die Hinterwand, die Hinterwände; die Seitenwand, die Seitenwände; das Fenster, die Fenster; die Fensterlade, die Fensterladen; das Dach, die Dächer; das Gesimse, die Gesimse; die Dachrinne, die Dachrinnen; der Regensarg, die Regensärge; die Windfahne, die Windfahnen; der Schornstein, die Schornsteine; die Hausthür, die Hausthüren; die Hausschwelle, die Hausschwellen; die Haustreppe, die Haustreppen. Die Wohnstube, die Wohnstuben; das Schlafzimmer, die Schlafs zimmer; der Saal, die Säle; die Küche, die Küchen; der Hausgang,^ die Hausgänge; der Keller, die Keller; die Treppe, die Treppen; das Stockwerk, die Stockwerke; der Söller oder Speicher, die Söller oder Speicher; die Dachstube, die Dachstuben; der Hausraum, die Hausräume; die Innenwand, die Innenwände. Ii. Deschreibnng und Vergleichung dieser Dinge. I. Die Wohnstube. Der Tisch, die Tische; der Stuhl, die Stühle; der Sessel, die Sessel; der Spiegel, die Spiegel; die Kommode, die Kommoden; der Schämet oder das Fußbänkchen, die Schämel oder die Fußbänkchen; das Spei- becken oder Spuckkästchen, die Speibecken oder Spuckkästchen; das Bild, die Bilder; das Klavier, die Klaviere; der Käfich oder der Vogelkvrb, die Käfiche oder die Bogelkörbe; die Wanduhr, die Wanduhren; die Tafeluhr, die Tafeluhren; der Ofen, die Öfen; die Scheere, die Scheeren; die Nähnadel, die Nähnadeln; die Stricknadel, die Stricknadeln; die Nadelbüchse, die Nadelbüchsen; der Fingerhut, die Fingerhüte; das Garn; der Zwirn. _____ Die Stube im Hause, in welcher die Eltern und Kinder sich Lei Tage gewöhnlich aufhalten, heißt die Wohnstube oder das Wohnzimmer. Sie ist ein Theil des Hauses. Die Wohnstube hat, wie das Schulzimmer, vier Wände, einen Fußboden und eine Decke. In dem Wohnzimmer befinden sich viele Dinge, die man von einer Stelle leicht zur andern tragen kann, z. B. der Tisch, der Stuhl u. s. w. Sie sind bewegliche Dinge und heißen Stuben- oder Hausgeräthe oder Möbel. In der Wohnstube befindet sich, wie im Schulzimmer, ein Ofen, um dieselbe im Winter heizen zu können. Jemehr Fenster an dem Wohnzimmer sind, desto heller und freund-

7. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 12

1877 - Essen : Bädeker
12 3 Vergleichung der Wohnstube mit dem Schlafzimmer. Die Wohnstube ist ein Raum im Hause, das Schlafzimmer auch- Sowohl in der Wohnstube als auch im Schlafzimmer befinden sich Möbel. Die Wohnstube hat eine Thür und ein oder mehrere Fenster, ebenso hat auch das Schlafzimmer eine Thür und ein oder mehrere Fenster. Wohnstube und Schlafzimmer müsien beide rein gehalten und täglich gelüftet werden. — Die Wohnstube und das Schlafzimmer sind also einander ähnlich oder sie haben Ähnlichkeit mit einander. In der Wohnstube halten wir uns bei Tage auf, in dem Schlaf- zimmer, aber des Nachts. Die Wohnstube muß im Winter geheizt werden, das Schlafzimmer nicht. Ordentliche Kinder kleiden sich im Schlafzimmer aus und an; das thun sie aber in der Wohnstube nicht. Die Wohnstube dient dazu, um darin zu essen, zu trinken und zu arbeiten; das Schlafzimmer hingegen dient nur dazu, um darin zu ruhen und zu schlafen. — Die Wohnstube und das Schlafzimmer sind also einander auch unähnlich, oder es sind an ihnen Unähn- lichkeiten. Sehen, worin zwei oder mehrere Dinge ein- ander ähnlich oder unähnlich sind, heißt die Dinge mit einander vergleichen. L. Die Küche. Der Feuerberd, die Feuerherde; das Feuer; das Holz; die Kohle, die Kohlen; die Asche; die Feuerzange, die Feuerzangen; die Feuerschaufcl, (Feuerschüppe), die Feuerschaufeln (Feuerschüppen); das Blaserohr, die Blaserohre; der Tisch, die Tische; das Tischtuch, die Tischtücher; das Tellertuch (die Serviette), die Tellertücher (Servietten); der Krug, die Krüge; die Flasche, die Flaschen; das Glas, die Gläser; das Salzsaß, die Salzfässer; das Messer, die Messer; das Hackmesser, die Hackmesser; das Hackbrett, die Hackbretter; der Löffel, die Löffel; (der Kaffee- oder Thee- löffel; der Vorlegelöffel; der Kochlöffel; der Schaumlöffel); die Gabel, die Gabeln; (die Fleischgabel); der Teller, die Teller; die Schüssel, die Schüsseln; die Schale (Tasse), die Schalen (Tassen); die Kanne, die Kannen; der Topf, die Töpfe; der Kessel, die Kessel; die Pfanne, die Pfannen; der Eimer, die Eimer; der Kübel, die Kübel; der Zober oder der Zuber, die Zober oder die Zuber; der Durchschlag (die Seihe oder der Seiher), die Durchschlüge (die Seihen oder Seiher); das Reibeisen, die Reibeisen; das Feuerzeug, die Feuerzeuge; der Stahl, die Stähle; der Feuerstein, die Feuersteine; der Zunder oder der Schwamm; .das Schweselhölzchen, die Schwefelhölzchen; der Kehrbesen, die Kehrbesen; (der Hand- oder Staubbesen); der Leuchter, die Leuchter; die Kerze oder das Licht, die Kerzen oder die Lichte; die Lichtputze (Lichtscheere), die Licht- putzen (Lichtscheeren); die Lampe, die Lampen; der Docht, die Dochte; der Korb, die Körbe; die Wage, die Wagen; das Bügeleisen, die Bügel- eisen; die Kaffeemühle, die Kaffeemühlen. Die Küche ist, wie das Schlafzimmer und die Wohnstube, ein Hausraum. Sie ist gewöhnlich nahe bei der Stube. In der Küche kocht die Mutter das Gemüse, das Fleisch, die Kartoffeln u. s. w. Das Gemüse, das Fleisch u. s. w. esse ich. Was ich effe, sind Speisen, und was ich trinke, sind Getränke. In der Küche bereitet die Mutter auch Getränke; den Kaffee und den Thee. Hierzu gebraucht

8. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 14

1877 - Essen : Bädeker
14 zwei, drei oder mehr Stockwerke haben. Hat das Haus nur ein Stockwerk, so ist es ein einstöckiges Haus. Was ist nun ein zwei- stöckiges Haus? — Ist unser Schulhaus ein ein- oder zweistöckiges Haus? Jeder Schüler soll jetzt angeben, wie viele Stockwerke das Haus hat, in dem er wohnt! — Das Dach ist der oberste Theil des Hauses. Es ruht auf den Außenwänden und liegt schräge oder schief. Das Dach dient dazu, daß der Regen über dasselbe herunterfließen und nicht in das Haus dringen kann. Darum hat das Dach auch die schiefe Lage. Das Dach besteht aus dem Holzwerk und der Bedeckung. Die Bedeckung besteht entweder aus Dachziegeln oder Schiefersteinen. Ein Ziegel- oder Schieferdach läßt die Feuchtigkeit nicht eindringen und geht auch nicht leicht in Brand. Einige Häuser haben Strohdächer. Diese gerathen leicht in Brand. Das Holzwerk des Daches besteht gewöhnlich aus den Latten oder Brettern, den Sparren und dem Dachstuhl. Der Dachstuhl unterstützt die Sparren, und die Latten oder Bretter sind auf den Sparren festgenagelt. Es giebt aber auch Dächer, deren Holzwerk bloß aus Sparren und Latten besteht. Diese Dächer sind nicht so stark als diejenigen, welche zu ihrer Unterstützung auch noch einen Dachstuhl haben. - Die Innenwände sind diejenigen Wände, durch welche das Haus > in mehrere Räume eingetheilt oder geschieden wird. Diese Wände sind gewöhnlich Fachwände. Die Räume des Hauses sind: die Wohn- j stube, die übrigen Zimmer, die Küche, der Speicher und der Keller. ! Der Raum zwischen zwei Innenwänden, durch welchen man geht, um i zu den Zimmern zu gelangen, heißt Hausgang. In den Hausgang kommt man, wenn man durch die Hausthür in das Haus geht. Einige Häuser haben statt des Hausganges an der Hausthür einen breiten Platz, aus dem man in die Zimmer geht. Dieser Platz heißt das Vorhaus oder der Hausflur. Aus dem untern Stockwerke kommt oder gelangt man auf einer Treppe in das zweite Stockwerk. Diese Treppe heißt die Haustreppe. Aus dem obersten Stockwerk führt eine Treppe, die Speichertreppe, auf den Speicher, welcher dazu dient, um Wäsche daselbst zu trocknen und verschiedene Sachen aufzubewahren. Auf dem Speicher sehe ich den Schornstein oder Rauchfang, welcher den Rauch von dem Feuerherd und den Öfen auffängt und über das Dach hinausführt. Oberhalb des Daches sehe ich auch den Schornstein. Der Keller befindet sich unterhalb des untersten Stockwerkes in der Erde. In dem Hause sind viele Thüren. — Welche Thür heißt Stuben-, Küchen-, Keller-, Speicherthür? — Die Häuser werden gebaut; sie sind also Gebäude. Zum Bau eines Hauses sind viele Personen nöthig, welche dasselbe bauen, und viele Sachen, aus denen es gebaut wird. Diese Sachen heißen Bau- stoffe oder Baumaterialien. Sie sind: die Steine, der Kalk, der Sand, der Lehm, das Holz, das Eisen und das Glvs. Die Personen,

9. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 15

1877 - Essen : Bädeker
15 welche das Haus bauen, sind: der Maurer, der Zimmermann, der Schreiner, der Schmied, der Dachdecker, der Glaser und der Anstreicher. Alle diese Personen heißen Handwerk«. Sie gebrauchen 'zu ihren Arbeiten verschiedene Werkzeuge. Der Maurer gebraucht als Werkzeug das Senkblei, den Winkelhaken, das Richtscheid, die Wasserwage, die Kelle, den Maßstab u. s. w. Die Werkzeuge des Schreiners sind: die Säge, das Beil, der Hobel, der Meißel, der Bohrer, die Hobelbank u. s. w. Zu den Werk- zeugen des Schmiedes gehören: der Amboß, der Hammer, der Blasebalg, die Feuerzange, der Schraubenstock, diefeile, das Nageleisenu. s. w. Der Pinsel, der Farbtopf, das Richtscheid, der Diamant u. s. w. sind Werkzeuge des Anstreichers und Glasers. Was hat jeder dieser Handwerker an dem Hause gemacht? — Woraus hat er es gemacht? — Ich kann in finsterer Nacht und im kalten Winter nicht immer, wie die Thiere, mich draußen, im Freien, aufhalten. Da würde ich naß, kalt und gar krank werden. Naß, kalt und krank werden, thut weh. Das Haus, in dem ich wohne, ist mein Wohnhaus oder kurz meine Wohnung. Das Wohnhaus schützt mich vor Regen, Schnee, Hagel, Wind, Kälte und Hitze, vor wilden Thieren und bösen Menschen. Dieser Schutz thut mir wohl. Das Wohnhaus ist daher eine große Wohlthat für mich. Iv. Der Mensch und das Haus (die Familie). In dem Wohnhause wohnen die Menschen. Ich wohne in dem Wohnhause mit meinem Vater und meiner Mutter oder meinen Eltern. Manche Eltern haben viele Kinder und zwar Knaben und Mädchen (Söhne und Töchter). Diese nennen einander Brüder und Schwestern oder Geschwister. Eltern und Kinder bilden eine Familie. In manchen Familien sind auch noch der Großvater und die Groß- mutter oder die Großeltern; der Enkel, die Enkelin; der Dheim, die Tante; der Vetter, die Nichte; der Schwieger- vater, die Schwiegermutter oder die Schwiegereltern; der Schwiegersohn, die Schwiegertochter; der Schwager, die Schwägerin; der Stiefvater, die Stiefmutter oder die Stief- eltern; der Stiefsohn, die Stieftochter oder die Stiefkinder. Alle diese Personen sind mit einander verwandt. Es giebt nähere und entferntere Verwandte. Die Verwandten sind Glieder der Familie. Jeder Schüler soll jetzt angeben, welche von den Familien- gliedern in seinem Hause wohnen! — Der Vater ist das Oberhaupt der Familie. Der Vater ver- richtet viele und schwere Arbeiten. Dadurch verdient er Geld und i^afft für die Familie Wohnung, Speise, Trank und Kleidung. Ann der Vater auf Arbeit oder an sein Geschäft geht, sorgt die Mutter für die Haushaltung. Sie kocht, wäscht, näht, strickt, spinnt

10. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 37

1877 - Essen : Bädeker
- 37 - Futter, erfriere bald. Liebe Leute, o laßt mich ein, will auch immer recht artig sein., Sie ließen ihn ein in seiner Noth; er suchte sich manches Krümchen ^rod, blieb fröhlich manche Woche da. Doch als die Sonne durch's Fenster sah, da saß er immer so traurig dort; sie machten ihm auf: husch war er fort! 14. Die Biene. Da steht das kleine Bienenhaus, die Bienchen ziehen ein und aus, die kleinen muntern Leute. Sie fliegen nach den Blumen hin und suchen süßen Honig drin, mit rechter Luft und Freude! Schmeckt's ihnen gut, so summen sie, ist's Blümchen leer, so brummen sie und fliegen fort im Jagen; und haben sie sich satt geleckt, dann d)ird noch Honig eingesteckt, so viel sie können tragen. Sie schleppen ihn zu ihrem Haus und packen ihn dort eilig aus und ruhen eine Weile; dann putzen von den Flügelein den Staub sie „ ab gar fein und rein, und fliegen fort in Eile. So geht es wohl den ganzen Tag, bis kühl der Abend kommen uiag, es sind gar fleiß'ge Leute; und ist ihr Haus auch nur von Stroh, so sind sie dennoch immer froh, und summen stets voll Freude! Sie machen kleine Fäßlein sich von weißem Wachs gar säuberlich, die sie voll Honig tragen; und kommt der rauhe Winter dann, so japsen sie die Fäßlein an und trinken nach Behagen! Doch wenn der Winter kaum vergeht, die Frühlingsluft erst linde Ureht und Veilchen blühen wieder, — da kommt aus seinem kleinen Haus das Bienchen auch geschwind heraus, fliegt emsig auf und nieder! 13. Räthsel. Es ist ein kleiner Soldat, der ein giftig Spießlein hat. Täglich Zieht er mit Gesang ins Feld, nur im Winter bleibet er im Zelt. Er erobert ohne Zahl die schönsten Schlößlein zu Berg und Thal. Er dringt in deren Keller ein und trinkt daraus gar süßen Wein; schön und mit kunstgeübter Hand baut er sich Kammern Wand an Wand. Die Kammern füllt er dann mit süßem Most und sorgt im Sommer sür des Winters Kost. Ach, wäre Jedermann so arbeitsam wie er, so gäb's im Lande keine Bettler mehr. 10. Die Spinne. Nein, seht mir nur das Spinnlein an, wie's zarte Fäden spinnen kann! Was meint ihr, könnt ihr's auch so fein? Ich denk', ihr laßt die Probe sein. Mein Spinnlein macht's so zart und nett, wollt' uicht, daß ich's zu Haspeln hätt'. Gar lange Fäden zieht es aus! Spinnt eine Brück'/ans Nachbars Haus, baut eine Straße in die Luft, die hängt euch gleich voll Reif
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TM Hauptwörter (200)200

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