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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 3

1861 - Eisleben : Reichardt
0 r r e d e. Bei der Bearbeitung der mittleren und neueren Ge- schichte habe ich die Geschichte Deutschlands in den Vordergrund gerückt, da neben der allgemeinen Geschichte des Alterthums doch diese vorzugsweise es sein muß, an die sich der historische Unterricht mittlerer Gymnasial- klassen anzulehnen hat. Selbstverständlich sind damit Seitenblicke auf die wichtigsten außerdeutschen Welt- begebenheiten nicht nur nicht ausgeschlossen, sondern viel- mehr erfordert. Innerhalb der deutschen Geschichte ist es nun wieder die preußische, welche in ihren Hauptmomenten ganz be- sonders berücksichtigt wurde, freilich nur in soweit Preu- ßen auf die historische Entwickelung der deutschen Ver- hältnisse von entscheidendem Einflüsse gewesen ist. Die Zeiten vor dem großen Kurfürsten sind also minder voll- ständig behandelt, als die folgenden, in denen Preußens und Deutschlands Geschicke sich immer inniger verschwi- stert haben.

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

3. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. XXXVIII

1904 - Gotha : Perthes
Xxxviii 5) Finanzen. In die Reichskasse flieen die indirekten Steuern (Verbrauchssteuern vom Branntwein, Bier, Tabak, Zucker, Salz und die Einfuhrzlle). Die wichtigsten Reichsbehrden sind: auswrtiges Amt, Reichs-amt des Innern, Marineamt, Reichspostamt, Reichsschatzamt. Durchfuhrung der Selbstverwaltung in Preußen. a) Zur Stdteordnung ist die Land gemeinde ordnung getreten. Dem Schulzen und den Schffen zur Seite steht die Gemeindevertretung. l>) Die Kreisordnung stellt neben den Landrat den Kreisausschu und neben beide den Kreistag. c) die Provinzialordnnng neben den Landesdirektor den Pro-vinzialausschu und neben beide den Provinziallandtag. Die Selbstverwaltung der evangelischen Kirche ist durch die Kirchengemeinde- und Synodalordnung geschaffen worden. Die Gemeinde verwaltet ihre Angelegenheiten durch den Gemeinde-kirchenrat und die Gemeindevertreter. Die Dizese wird durch die Kreissynode, die Provinz durch die Provinzialsynode, das Land durch die Generalsynode vertreten. Ii. Die soziale Bewegung. Gewaltige Entwicklung der Naturwissenschaften. (Alexander von Humboldt f 1859.) Technische Anwendung der Naturwissenschaften: Watt macht die Dampfmaschine fr das Gewerbe brauchbar (17641784). Fulton baut das erste Dampfschiff (1807), Stephenson erfindet die Lokomotive; 1826 luft der erste Dampfwagen in England, 1835 in Deutschland zwischen Frth und Nrnberg. Verbreitung der Telegraphie (um 1840), Vollendung der Photographie (um 1850). Der Phonograph Edifons (1878), das Telephon Graham Bells, die dynamoelektrischen Maschinen von Werner Siemens (1866). Vernderung des stdtischen Lebens durch das Fabrikwesen und das Grogewerbe. _ Das Maschinenwesen und die Teilung der Arbeit setzt die Arbeiter zu mechanischen Werkzeugen herab. Entstehung der Sozialdemokratie. 1878 Zwei Mordanschlge auf Kaiser Wilhelm. Der Staat nimmt Stellung zur sozialdemokratischen Bewegung. Schutzdesarbeitersdurcharbeiterversicherungsgesetze: die Krankenversicherung (1883), die Unfallversicherung (1884), die Jnvaliditts- und Altersversicherung (1889). Das Arbeiterschutzgesetz (1891): Ausschlieung der Kinder aus den Fabriken; Arbeiterinnen drfen nicht bei Nachtzeit beschftigt werden; Verbot oder Beschrnkung der Sonntagsarbeit. in. Die Erwerbung deutscher Kolonien. In Afrika werden in den 80er Jahren in deutschen Schutz genommen: im Westen das sogen, deutsche Sdwestafrika, das Kamerun-land und das Togoland, im Osten das sogen, deutsche Ost-

4. Deutsche Schulgeographie - S. 10

1908 - Gotha : Perthes
10 griechischen Kirche, die sich selbst die orthodoxe, d. h. rechtgläubige, nennt, die meisten Slaven, die Rumänen und Griechen. Man zählt ungefähr: Katholiken.....179 Millionen Protestanten .... 108 „ Griechen.....100 „ andere Christen... 3 „ § 10. Die vorherrschende Staatsform ist die erbliche Mon- archie. Die Monarchen führen verschiedene Namen: Kaiser, König, Großherzog, Herzog, Fürst. Von den 18 größeren Staaten ist nur mehr 1 eine absolute Monarchie, in der der Monarch allein die ganze Gewalt ausübt: das Türkische Reich; 15 sind konstitutionelle Monarchien, in denen der Monarch in Bezug auf die Gesetzgebung an die Zustimmung der gewählten Ver- treter des Volkes (Reichstag, Landtage) gebunden ist: das Deutsche Reich (ein Bund mehrerer Staaten), die Österreichisch-Ungarische Monarchie (ein Doppelstaat), das Kaiserreich Rußland und die Königreiche: Groß- britannien, Norwegen, Schweden, Dänemark, der Niederlande, Belgien, Portugal, Spanien, Italien, Rumänien, Serbien und Griechenland; 2 sind Republiken: Frankreich und die Schweiz. Aus diesen 18 Staaten ragen 6 durch Volkszahl besonders hervor: Rußland, das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn. Großbritannien, Frank- reich und Italien. Man nennt sie daher Großmächte; sie leiten die Geschicke unseres Erdteils. Das Deutsche Reich. (Vgl. D. Sch.-A. 4, 5, 6/7, 8, 9, 10/11, 12, 13.) Er st reckung von S. nach N. Die Hauptmasse des Deutschen Reiches liegt zwischen 48 und 54° n. B. Die südlichste Gegend ist die Jllerquelle in 47 über 54° reicht Deutschland nur mit Schleswig und im No.: in Schleswig bis 55^, in Ostpreußen bis nahezu 56°. Von den Parallelkreisen, die Deutschland durchs ziehen, sind besonders zwei wichtig: der 50., der den Main schneidet, also nahezu die Grenze zwischen Süd- und Mitteldeutschland, und der 52., der den Harz berührt, also die Grenze zwischen dem Gebirge und der Ebene. Man kann diese Grenz- parallelen auch nach Städten benennen: 48. Parallel von München, 50. „ „ Mainz, 52. „ „ Magdeburg, 54. „ „ Lübeck, 56. „ „ Memel. Erstreckung von W. nach O. Die Westgrenze liegt größtenteils in 6" ö. v. Greenwich (grinitsch), Süddeutschland reicht nur wenig über den Meridian des Fichtelgebirges (12.°) hinaus, Mittel- und Norddeutschland geschlossen noch 6° weiter, bis 18° ö. L., darüber hinaus nur Preußen bis 22^° ö. L. § 11. Der Boden Mitteleuropas senkt sich gleichsam in drei Stufen von S. nach N. Die oberste Stufe bilden die Alpen (an die sich im

5. Deutsche Schulgeographie - S. 70

1908 - Gotha : Perthes
70 1. Südlich von der Donau die Alpen, die im O. gabelförmig auseinandertreten. Nach So. zieht das Karstgebirge mit seiner Fortsetzung auf der Balkanhalbinsel, das im unmittelbaren Zusammen- hange mit den Alpen bleibt, während der nordwestliche Zweig, 2.die Karpathen, sich auch äußerlich von den Alpen trennt und in großem Bogen das ungarische Tiefland umsäumt; 3. ganz selbständig ist die böhmische Erhebungsmasse, ei» Teil der deutschen Mittelgebirgslandschaften. Innerhalb dieser Gebirge dehnen sich die drei Donauebenen aus, die durch enge Durchbruchstäler voneinander und von der untere» (walachischen) Donauebene geschieden sind: 1. das Wiener Becken mit den Ebenen und Hügelländern der March; 2. die oberungarische Tiefebene; 3. die niederungarische Tiefebene oder das Alföld. Der Hauptfluß der Monarchie, die Pulsader ihres Verkehrs wie ihres geschichtlichen Lebens ist die Donau, nach der Wolga der größte Strom Europas überhaupt. Sie entspringt im Schwarzwalde (siehe S. 18), nimmt einen östlichen Lauf, mit der einzigen bedeutenden südlichen Abweichung von Waitzen bis zur Draumündung, und mündet in das Schwarze Meer. Sie hat daher die wichtige Aufgabe, de« Orient mit Mitteleuropa zu verbinden, ist aber als Wasser- straße von geringerer Bedeutung als der Rhein, 1) wegen der Hinder- nisfe, die sie in mehreren Gebirgsdurchbrüchen zu überwinden hat, 2) weil sie in ein Binnenmeer mündet. § 88. An Flächeninhalt (625000 qkm) übertrifft Österreich-Ungarn das Deutsche Reich, ist aber nicht so dicht bevölkert (45 Millionen, 72 auf 1 qkm) und steht in dieser Beziehung auf der gleichen Stufe wie Frankreich. Kein Großstaat hat eine so gemischte Bevölkerung und von den kleineren nur die Schweiz und Belgien. Zwar hat Ruß- land noch mehr Völker, aber das russische Volk übertrifft alle anderen weit an Zahl und durch seine zentrale Stellung. In Österreich-Ungarn kommt dagegen keinem einzigen Volke ein solches natürliches Übergewicht zu, und nur Bildung, Reichtum und politische Macht können dem einen oder anderen Volke den Vorrang verschaffen. In Österreich ist die deutsche, in Ungarn die magyarische Sprache das vorherrschende Verständigungsmittel. Die räumliche Verteilung der vier Hauptstämme ist im allgemeinen folgende. Die Slaven (21 Mill.), zwar am zahlreichsten, aber in ver- schiedene Stämme zersplittert, bewohnen den Norden und Süden der

6. Deutsche Schulgeographie - S. 192

1908 - Gotha : Perthes
192 bergen, Franz-Josef-Land und die Neusibirischen Inseln (vgl. D. Sch.-A. 45) unbewohnt, werden aber zeitweise von Fischern zur Jagd auf Walfische (die Tran und Fischbein liefern) und Robben (Walrosse, Seehunde, Seekälber) aufgesucht. Nur die schwimmende und fliegende Tierwelt ist in der polaren Zone reichlich vertreten, die Landtiere vor allem durch den Eisbär, den eigentlichen Beherrscher des Nordens. § 232. Das britische Gebiet von (kanada) umfaßt den ganzen Erdteil nördlich von den kanadischen Seen und dem 49. Pa- rallel (Breite von Karlsruhe) mit Ausnahme von Alaska. Seiner Größe (8-1- Mill. qkm), seiner geringen Bevölkerung (0 Mill.) und seinem rauhen Klima zufolge kann es als das amerikanische Sibirien bezeichnet werden. Wie dieses ist es zunächst durch seine Pelztiere bekannt geworden, in neuester Zeit zur Ausbeute der Edelmetalle des westlichen Hoch- gebirges sortgeschritten und wird einst ein wichtiges Getreideland werden; ja in dieser Beziehung ist es Sibirien schon weit vorausgeeilt. Das Tiefland senkt sich von allen Seiten nach der Hudsonbai, die von einer Girlande großer Snßwafsersem umgeben ist. Die nordwestlichen gehören zum Mackenzie1), in der Mitte liegt der Winnipegsee, den So. nimmt die kanadisch e Gruppe ein, deren Abfluß der St. L o renz- ström ist. Sie besteht aus dem Oberen, Michigan (mischigän)-, Huron (hüron)-, Erie (m)- und Ontario (onterio)-See; zwischen den beiden letzteren besteht ein starker Höhenunterschied, den der Ver- bindungsfluß Niagara (neiagre)2) in dem berühmten Wasserfalle (49 m h.) überwindet. Ungeheure Nadelholzwälder bedecken Kanada (wie Sibirien), dann folgt am Nordsaume des Festlandes die polare, von Eskimos be- wohnte Tundrenzone, die sich in Labrador unter dem erkältenden Einflüsse des Eismeeres, wozu auch die Hudsonbai gehört, und der polaren Meeres- strömungen bis in die Breite von London erstreckt. (Vgl. D. Sch,-A. 50.) 5 Millionen Menschen drängen sich in den östlichen Küstenpro- vinzen Neuschottland mit dem nie zufrierenden Kriegshafen Halifax (Halifax), Neu-Braunschweig und im eigentlichen Kanada am St. Lorenzstrome zusammen. Diese ausgezeichnete Wasserstraße mit ihrer breiten Trichtermündung dient besonders der Ausfuhr von Holz, das noch immer der wichtigste Handelsartikel ist. Quebec (kwibek) ist der atlantische Sommerhafen, wie Halifax der Winterhafen. Die größte Stadt ist Montreal (montriöl)^), bis wohin noch die Seeschiffe gehen. Das untere Kanada war früher französisch, und noch jetzt herrschen hier die französische Sprache und die katholische Religion, dagegen im oberen *) Benannt nach dem Entdecker. a) In der einheimischen Sprache — Donner der Gewässer. 3) Französisch, --- Königsberg.

7. Deutsche Schulgeographie - S. 213

1908 - Gotha : Perthes
213 Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein; ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende, brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein- heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl- reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken- heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt, denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber- luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh- zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund- Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer- dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be- diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap- lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke »och ihres Ausbaues. x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje. 3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten-- t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman. 3) Nach Negerstämmen benannt.

8. Deutsche Schulgeographie - S. 13

1908 - Gotha : Perthes
13 den Sudeten (Oder) und Karpathen (Weichsel). Von der Weichsel ist nur der Unterlauf deutsch. ~>§ 14. Das Deutsche Reich, 541000 qkm groß, ist nach Groß- Britannien und Italien der am dichtesten bevölkerte Großstaat Europas (112 aus 1 qkm). Von den 61 Millionen Bewohnern sind nur ungefähr 4^ Mill. nicht deutsch: Slaven (über 3j Mill.) an der Ostgrenze, Dänen an der Nordgrenze und Franzosen an der mittleren Westgrenze. Die Deutschen scheiden sich sprachlich in Ober- und Niederdeutsche; eine Linie von Krefeld bis Birnbaum an der Warthe bildet ungefähr die Grenze. Die Nieder- oder Plattdeutschen (beide Bezeichnungen stammen von der Beschaffenheit der Wohnsitze — Tiefebene — her) heißen auch Nieder- sachsen. Die sogenannten mitteldeutschen Mundarten der Ober- sachsen (Thüringer), Hessen und Rheinfranken bilden den Übergang zu den echt oberdeutschen (süddeutschen) Mundarten der Mainfranken, Bayern und Schwaben. Die Sprache der Oberdeutschen (das sogenannte Hochdeutsch, weil es im höher gelegenen Süden gesprochen wird) ist im Lause der Zeit die ausschließliche Schriftsprache geworden. Drei Fünftel der Bevölkerung des Reiches (36 Mill.) sind evan- gelisch, zwei Fünftel (22 Mill.) katholisch (vgl. D. Sch.-A. 29). Erläuterung. Die Deutschen wohnten schon lange v. Chr. in ihren heutiaen Wohnsitzen und beschäftigten sich vorzüglich mit Krieg und Jago. Im 4., 5. und 6. Jahrhundert n. Chr. wanderten zahlreiche Stämme nach W. (Franken) und S., zerstörten das römische Reich, gaben aber bald ihre Sprache auf und vermischten sich mit den Besiegten. In die ursprünglichen Wohnsitze der Ausgewanderten wanderten Slaven des polnischen und tschechischen Stammes ein, die im früheren Mittelalter bis zur Elbe und Sächsischen Saale wohnten, wo noch jetzt zahlreiche Ortsnamen auf „ch" und „ow" oder „au" ihre ehemalige Anwesenheit verraten. Karl der Große (768 bis 814) gründete ein gewaltiges Reich, das Frankreich und Deutschland bis zu den Slavengrenzen, Böhmen, Mähren, die österreichischen Alpenländer und Italien bis über die Tiber umfaßte. Bald nach seinem Tode aber zerfiel das Reich in eine West- (Frank- reich) und eine Osthälfte (Deutschland). Das „Heilige römische Reich deutscher Nation" (962 bis 1806) war viel größer als das heutige Deutsche Reich. Es umfaßte außer diesem noch Böhmen, Mähren, alle Alpenländer, das Rhone-Tiefland, die Niederlande und Belaien und die Nordhälfte von Italien. An der Spitze desselben stand ein von den sieben Kurfürsten gewählter König, der zugleich Römischer Kaiser war. Die östlichen Slaven wurden unterworfen und germanisiert. Dasselbe Schicksal traf seit 1230 die den Litauern verwandten Preußen, als der Deutsche Ritterorden sie dem Christentum und seiner Herrschast unterwarf. Während die Deutschen im O. verlorenes Gebiet wieder zurück-

9. Deutsche Schulgeographie - S. 86

1908 - Gotha : Perthes
86 Im W. des zentralen Gebirges dehnt sich das Tiefland bis an den Ozean aus. Es ist keine einförmige Ebene wie das westdeutsche, sondern hat eine ähnliche Beschaffenheit wie das englische, indem es durch niedere Höhenzüge in die drei Becken der Seine (ßan), der Loire (loär) und der Garönne (garön) zerfällt, die jedoch durch breite Lücken in den Um- grenzungshöhen untereinander in Verbindung stehen. Aber auch mit den Talebenen des Ostens sind sie verbunden, einerseits durch den Tieslandstreifen zwischen dem Zentralplateau und den Pyrenäen, ander- seits durch die Einsenkungen am Süd- und Nordende der Eüte d'or. Alle drei Verbindungsstellen sind zur Anlage schiffbarer Kanäle benutzt worden, so daß zusammenhängende Wasserstraßen aus dem Atlantischen Ozean, dem Kanal und der Nordsee (durch den Rhein—rhone-Kanal) nach dem Mittelländischen Meere führen. § 112. Frankreich ist gegenüber Deutschland durch seine südlichere Lage, gegenüber Österreich-Ungarn, mit dem es in gleicher Breite liegt, durch die unmittelbare Nachbarschaft des Ozeans begünstigt. Da die Gebirge den Osten einnehmen, so haben die Seewinde ungehinderten Zutritt und gewähren Frankreich die Wohltat eines milden Winters «nd eines nicht zu heißen Sommers. Zu dieser klimatischen Begünsti- gung kommt noch die große Ausdehnung des Tieflandes; es sind als» alle Bedingungen vorhanden, um eine große Volksmenge zu ernähren. Trotzdem zählt Frankreich auf 536000 qkm nur 39 Millionen Bewohner, d. h. nur 73 auf 1 qkm, es steht somit weit hinter dem Deutschen Reiche zurück. Frankreich ist derjenige europäische Staat, der seine Volkszahl am wenigsten vermehrt; daher auch eine genüge Auswanderung. Mit Ausnahme der Bretagne (keltisch) und Korsikas (italienisch) herrscht in ganz Frankreich die französische Sprache und noch ausschließlicher die katholische Kirche. Von allen Großstaaten hat nur noch Italien eine so einheitliche Bevölkerung. (Vgl. D. Sch.-A. 29.) Erläuterung. Im Altertume war Frankreich, damals Gallien genannt, von Kelten bewohnt. Von Cäsar der römischen Herrschaft unterworfen, nahmen sie bald die lateinische Spracke an. Die spätere Einwanderung der deutschen Franken änderte an dem Volkscharakter wenig, und die heutigen Franzosen sind als die Nachkommen der alten, mit romanischen Elementen vermischten Gallier zu bettachten. Nur in einzelnen Gegenden der Bretagne wird noch keltisch gesprochen. Wie die Deutschen, so scheiden sich auch die Franzosen sprachlich in Nord- und Südstämme; die ersteren sagen für „ja" oui (m), die letzteren oc, daher langue (langg) d'oui und langue d'oc. Die langue d'oui ist jetzt die Schriftsprache; durch ihre reiche Literatur verbreitete sie sich im 18. Jahrhundert weit über die Landesgrenzen, indem sie die Sprache der Höfe und höheren Stände wurde, und ist auch jetzt noch

10. Deutsche Schulgeographie - S. 194

1908 - Gotha : Perthes
194 kette, die im S. Sierra Nevadas und im N. Kaskadengebirge heißt. Zwischen diesen und dem ebenso hohen Felsengebirge dehnen sich baumlose Hochebenen aus, die von den feuchten Seewinden so völlig abgesperrt sind, daß ihre Unfruchtbarkeit stellenweise in Wüsten- natur ausartet, und daß von den Flüssen des Felsengebirges nur der Columbia und der Colorado (kolorädo)2) (letzterer durch tiefe Talschluchten oder Canons [tänion]), den Großen Ozean erreichen. § 234. Als sich die englischen Kolonien im Jahre 1776 unab- hängig machten, waren die Vereinigten Staaten auf den Osten beschränkt. In einem Jahrhundert haben sie sich bis zum Großen Ozean ausgedehnt und ihre Bewohnerzahl durch regelmäßige Zuwanderung aus Europa verzwanzigsacht. Die englischen Einwanderer, deren Nachkommen sich Danke es (jänkis) nennen, herrschen entschieden vor, daher auch die englische Sprache und das protestantische Christentum. (Vgl. D. Sch.-A. 48 u. 49.) Die 45 Staaten, die meist durch Meridiane und Parallel- kreise abgegrenzt sind, bilden einen Bundesstaat mit einem gewählten Oberhaupte (Präsidenten) und einer gemeinsamen gesetzgebenden Versamm- lung (Kongreß). In ihren inneren Angelegenheiten sind die Staaten unabhängig, die wenig bevölkerten Territorien werden dagegen von der Bundesregierung verwaltet. Seit 1898 besitzen die Vereinigten Staaten auch Kolonien (Porto Rico, Ost-Samoa, Guam und Philippinen). Die Union ist nicht nur die erste Macht der Neuen Welt, sondern eine der stärksten Großmächte überhaupt. Große schiffbare Ströme, zahlreiche Kanäle, ein Eisenbahnnetz, das das europäische an Länge übertrifft, und eine Handelsflotte, die nur der englischen nachsteht, ver- Mitteln den inneren und äußeren Verkehr. Mit Europa steht die Union in lebhaften Handelsverbindungen; sie liefert uns besonders Baum- wolle, Getreide, Fleisch, Edelmetalle, Petroleum und Tabak. Die Gaben der Natur sind aber nicht gleichmäßig verteilt, und es lassen sich in dieser Beziehung drei Hauptgruppen unterscheiden: qkm Einwohner auf 1 qkm Nordstaaten...... 2 600000 57 Mill. 22 Südstaaten ..... 2100000 22 „ 10 Westländer...... 3100000 5 „_1_ vereinigte Staaten 7 800000») 84 Mill. 9 Die Nord- und Südstaaten reichen vom Atlantischen Ozean bis zum Felsengebirge und werden ungefähr durch den 37. Parallel (Breite von Sizilien) geschieden. --- Schneegebirge. 2) ---- Roter Fluß. 3) Ohne Alaska und Hawaii.
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