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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 299

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Aus dem Leben und Treiben in Stadt und Land im Merowingerreiche. 299 von einem Zuge dienender Leute, einherritt. Über die Karren und Lastwagen ragte der hohe Hals eines Kamels, das um 600 auch int Franken- reich als Lastträger benutzt wurde, ja noch unter Karl dem Großen beim Bau des Königsschlosses von Aachen Steine zutrug. Auf dem Flusse führten die Frachtschiffe die Waren der Hafenstadt und die Ackerfrucht von entfernteren Gütern der Kirche nach der Stadt. Rührte sich die Stadt festlich bei einem großen Tage ihres Heiligen, dann wurden Teppiche aus den Fenstern gehängt — der Schmuck durch Blumen wird in diesen Jahrhunderten nicht erwähnt —, dann zog das Stadtvolk mit Fahnen und den Abzeichen seiner Schulen würdig auf, neben den Germanen und Inländischen auch fremde Landsleute z. B. Italiener, Syrer und Juden. Wenn ein König begrüßt wurde, sang jedes Volk in antiker Weise einen langen, schöngefügten Glückwunsch seiner Sprache, der vorher einstudiert wurde und dessen Worte für wichtig und bedeutungsvoll galten. Als König Guntram im Jahre 585 zu Orleans einzog, sang das Volk: „Es lebe der König, und seine Herrschaft mehre sich über alle Völker viele Jahre." Die Juden aber sangen: „Dich sollen alle Völker anbeten, beugen sollen sie dir das Knie, und unterthänig sollen sie dir sein." Aber den Juden war der König nicht günstig; denn bei Tische sagte er: „Diese Juden haben nicht aus gutem Herzen gesungen; sie schmeichelten mir heut in ihrem Lobspruch, weil ich ihre Synagoge, die schon lange von den Christen zerstört ist, auf öffentliche Kosten wieder aufbauen soll. Aber ich thue das nicht." Für den Beifall, den ein Germanenfürst fand, und für die Geschenke, die er beim Einzuge erhielt, war er dem Stadtvolk dankbar, er machte einzelnen Gegengeschenke und erließ der Stadt Abgaben. Denn obwohl er zuweilen gegen seine Städte harten Willen bewies, er hatte doch einige Scheu vor der Menschenmenge und vielleicht noch größere vor ihrem Geschrei. Wie ihm der freudige Zuruf wohlthat, weil er aus guten Wünschen eine gute Wirkung für sich hoffte, so fürchtete er auch die Vorbedeutung des einstudierten Zorngeschreies und die Gefahren eines lauten Fluches. Als ein Fraukenkönig mit seinen Bischöfen unzufrieden war, drohte er das Volksgeschrei gegen sie zu erregen, und als König Guntram einmal durch einen Anschlag gegen sein Leben aufgeregt war und um das Aussterben der Merowinge bangte, wandte er sich in der Kirche an das versammelte Volk und bat ernstlich, ihn nicht umzubringen, wie man mit seinen Brüdern gethan, sondern ihn wenigstens noch drei Jahre leben zu lassen, bis er seinen Neffen groß gezogen. Und diese königliche Bitte bestimmte das Volk zu lauten Wünschen für sein Heil. War der König in recht guter Laune, so gab er den Städtern auch Schaufeste. Wie der Wandalenherr in Afrika und König Leovigild in Spanien, so saß seit 543 auch der Frankenkönig im Cirkus von Arles,

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 34

1861 - Eisleben : Reichardt
34 Holzstäben ausgeschnitten, später von Metall. G. stirbt in Armuth. 1453 Eroberung Constantinopels durch Sultan Mu- hamed Ii. Ende des oströmischen Kaiser- t hums. Der letzte Kaiser C o n st a n t i n Ix. Paläologus fällt nack tapferer Gegenwehr. Viele griechische Ge- lehrte flüchteten nach Italien; in Folge dessen Wieder- aufblühen der Wissenschaften. 1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund, von den Schweizern bei G r a n s o n und Murten ge- schlagen. 1477 Karl derkühne fällt bei Nancy gegen Schwei- zer u n b Lothringer. Außer Burgund besaß Karl auch den größten Theil der Niederlande. Ersteres fiel an Ludwig Xi. von Frankreich, den Gründer der franz. Königsmacht. Letztere erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Iii. Sohn, dem ritterlichen M ax i m i l i a n , vermählte. So wurden die Niederlande mit Oestreich vereinigt. 1492 Entdeckung von Amerika durch Christoph Co- l umbus. Der Genueser C. hatte die Idee, Indien auf einem westl. Wege zu erreichen, statt auf dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal abgewiesen wendet er sich nach Spanien. Jsabella (Gemahlin Fer- dinands d. Katholischen) gewährt ihm 3 Schiffe. Abfahrt von Palos d. 3. August. Nach mühseli- ger Fahrt!) d. 12. Oct. die Insel Guanahani (St. Salvador) entdeckt, sodann Cuba und Haiti. — C. machte noch 3 Reisen, 1500 seines Vicekönig- thums entsetzt, stirbt aus Gram 1506 zu Valla- dolid. g) 1493—1519 Maximilian I. Einführung des ewigen Landfriedens. Reichs- kamm erge richt zu Wetzlar. Eintheilung Deutich- lands in io Kreise: den östreichischen, baierischen, schwäbischen, fränkischen, westfälischen, burgundischen, f) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kein Ausstand. g) Weshalb wurde der Erdtheil Amerika genannt?

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 117

1865 - Eisleben : Reichardt
- 117 1439- 1493 Friedrich 111 (Iv). Schwach und träge.e) Während seiner langen Regierung erreicht das Faustrecht in Deutschland seinen Gipfel. 1455 der sächsische Prinzenraub f). Angriffe der Türken auf Oestreich (Capistrano, Hunyad >. Nach dem Tode des jungen Ladislaus l Albrechts Sohn) wählten die Böhmen Georg Podiebrad, die Ungarn Matthias- Corvinus (Sohn des tapfern Türkensie- gers Johann Hunyad» zum König, der auch Oestreich einnahm. 1449 Erfindung der Bucbdruckerknnft durch Johann Gut- tenberg G. 1401 in Mainz geboren. Verbindung mit dem Gold- schmied Johann Faust und dem Schönschreiber Peter Schöffe r. Die Buchsmben anfangs auf Holzstäben aus- geschnitten, später von Metall. Guttenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armuth (1456). 1453 Eroberung Eonstantinvpels durch Muhamed 11. Ende des o st r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m s. Der letzte Kaiser Constantin Iv. P a l ä o l o g u s fällt nach tapferer Gegenwehr. Biele griechische Gelehrte flüch- ten nach Italien; in Folge dessen Wiederaufblühen der Wissenschaften. «Hof der'medici in Florenz.) 1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund, von den Schweizern bei Granson und Murten geschlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Reuatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schwei- zern im Bündniß. Die Besatzung von Granson verrä- therisch getödtet. Darauf die beiden Schlachten. 1477 Karl der Kühne fällt bei Nancy gegen Schweiß zer and Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel Burgund an den schlauen König Ludwig Xi. von Frankreich; die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem ritterlichen Maximilian, verheiratete. So wur- den die Niederlande mit Oestreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas Der Genueser Christoph Columbus hatte die Idee, e) Trotz seines Wahlspruches Austriae est imperare orbi universo. i A. E. J. 0. ü.) f) Bruderkrieg zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanstmüthigen und seinem Bruder Wilhelm Kunz von Kaufungen raubt die Söhne des ersteren, Ernst und Albrecht. Der wackere „Triller." Die Prinzen sind die Stammväter der ernestinischen und alber- rinischen Linie.

4. Das Mittelalter - S. 186

1889 - Gotha : Perthes
186 alters, in dem 1430 gestifteten Orden des goldenen Vliees vereinigte der Herzog den hchsten Adel um seine Person. In der Mitte des englischen, franzsischen und deutschen Reiches gelegen, bte die burgundische Macht nach allen Seiten hin einen bedeutenden Einflu aus und nutzte einen ehrgeizigen Fürsten zu weiteren Erwerbungen und hheren Zielen antreiben. Da folgte auf Philipp den Guten sein Sohn. Karl der Khne (1467 1477), eine ungestme und rcksichtslose Natur. Zu dem glnzenden ritterlichen Lehnsheere fgte er eine Sldnertruppe von etwa 20 000 schwergersteten Fuknechten. Vor allem galt es. den territorialen Zu= sammenhang der sdlichen burgundischen Striche (Herzogtum u. Freigrafschaft B.) und nrdlichen niederlndischen Gebiete herzustellen. Die trnnen Verhalt-nisse im deutschen Reiche und die Schlaffheit Friedrichs Iii. luden ihn frmlich ein, jene Verbindung im Osten der das Herzogtum Lothringen (zivisch. Luxem-brg u. d. Franche Comtt) zu suchen. Die Verlobung seiner Tochter und Erbin Maria mit dem Sohne Friedrichs, Maximilian, sollte der Kder werden, den Kaiser fr seine Plne zu gewinnen; er forderte zunchst die Reichs-verweserschaft fr alle Lnder links vom Rhein und den kniglichen Titel; in Trier kamen beide 1473 zusammen, um den Vertrag abzuschlieen, ^n fieberhafter Erregung verfolgten insbesondere Ludwig Xi. und die Schweizer das buraundisch-habsburgische Bndnis. Karl selbst verdarb durch sein bermutiges Austreten und das Hinausschieben der frmlichen Verlobung sane Sache. Friedrich Iii. brach die Verhandlungen ab. Karl griff nun zu den Waffen und hoffte mit der Eroberung der Festung Neu (a. l. Ufer des Niederrheins, oberhalb Dsseldorfs) eine sichere Stellung am Rhein zu gewinnen. Aber die Belagerung zog sich hin; die Einnahme der Festung aufzugeben, verhinderte Karls starrer Trotz und seine militrische Ehre. Indessen erhoben l^ch wider ihn von allen Seiten die Gegner. Vor allem schlo Ludwig Xi. 1474 den fr das franzsische Knigtum so folgenreichen Vertrag mit den Schweizern, durch welchen diese sich gegen ein Jahrgeld fr alle Zeit zur Stellung von Hilfstruppen verpflichteten. Durch franzsisches Geld bestimmt, begannen^fte sogar mit Einfllen in das Burgundische den Krieg gegen Karl. Den Eidgenossen schlo sich der Herzog Ren von Lothringen an. Zu.dem nt= sah von Neu sammelte endlich auch Kaiser Friedrich Hi- ein jicichshcer, das in der seit langer Zeit unerhrten Strke von 100 000 Mann im Frhling 1475 dem burgundischen Heere gegenberlagerte. Karl war in der belsten Lage und suchte nun von Neu fortzukommen. Indem er jetzt die Verlobung seiner Tochter zusagte, gewann er Friedrich Iii., der die Ehre des deutschen Reiches preis gab und heimlich Frieden schlo. . Karl warf sich nun mit aller Macht auf die andern Gegner, er besetzte Lothringen und machte die Hauptstadt Nancy (a. d Meurthe r. Nebenfl. d. Mosel) zum Mittelpunkt seiner Herrschaft. Anfangs des I. 147 uberstieg er von der Franche Comtt aus die Jurapsse, um die Schweizer zu zchtigen. aber bei Gr ans on (im Sdw. d. Nienburger Sees) wurde er be,iegt und erlitt, als er, die Schmach zu tilgen, in demselben ^ahre den Angriff erneuerte, bei Mutten (am gleichnamigen See) eine 2. Niederlage. Der vertriebene Herzog Ren kehrte jetzt nach Lothringen zurck und zog in Nancy wieder ein, sah sich aber bald von Karl hier eingeschlossen, er eilte persnlich nach der Schweiz, um Entsatz fr Nancy zu erlangen; man gestattete

5. Das Mittelalter - S. 230

1889 - Gotha : Perthes
in Schatten gestellt, des Heinrich v. Anjou-Plantagenet, Herzogs v. d. Normandie, Herrn v. Aqui--tarnen, (1154) Knigs von England, (1166) Herzogs v. d. Bre-tagne. Philipp Ii. Angustns, Sohn Ludwigs Vii., beginnt den Kampf gegen den Plantagenet Johann ohne Land; derselbe, der Ermordung Arturs v. d Bre-tagne beschuldigt, wird von dem Gericht der Paus verurteilt u. seiner franzsischen Lehen verlustig erklrt. 1214 Philipp siegt der Johann bei Bonvines (nur Aquitanien bleibt englisch, vertragsmig 1259). Das Knigtum erwirbt die Grafsch. Toulouse (in den Albigenser-kriegen) u. die Provence. Aus-bildung einer nationalen Prosa-sprche. 1248-1254 Kreuzzug Ludwigs Ix. (f 1270 vor Tunis), des letzten Vertreters des mittelalterlichen Geistes. Phi-lipp Iv., der Schne, erstrebt rcksichtslos eine unabhngige (nationale) Staatsgewalt gegen die universalen Gewalten des Mittelalters. 1302 Philipp beruft den 1. Reichstag gegen die Herrschastsansprche Bonifatius' Viii. 1303 Reichsversammlung in Paris ver-weigert Bonifatius die weitere Anerkennung. 1307 Philipp verhaftet die Templer in Frankreich (1312 Aufhebung des Ordens). Nochmalige Schwche des srauzs. Reiches und Knigtums. Gegen Philipp Vi. von Valois, Sohn des Bruders Philipps Iv., verlangt Eduard Iii., Sohn der Tochter Philipps Iv., dessen Mannsstamm 1328 ausstirbt, den franz. Thron. 100 jhriger engl-franz. Krieg. 1328-1589 Hans Valois. 1346.1356 Niederlagen des franzsischen Adels bei Crecy und Mau-pertuis. 1360 Friede zu Bretigny. Wiederaus-bruch des Krieges. Unter Karl Vi. Streit zwischen Orleans (im Bunde mit der Ritterschaft unter dem Grafen von Armagnac) u. Burgund (im Bunde mit den Stdten, insbef. Paris). 1415 A. groe Niederlage des franz. Adels bei Azincourt durch Heinrich V. bertritt Burgunds (Philipps des Guten) auf die Seite Englands. (1422 f Heinrich V. ii. Karl Vi.) Rettung des franz. Knigtums (Karls Vii. durch Jeanne Darc (1429 Entsetzung Orleans). 1431 Jeanne Darc wird von den Eng-lndern gefangen u. zu Rouen verbrannt. Burgund tritt zur franzf. Sache der, ebenso Paris. Im An-schlu an ein krftiges Knig-tum findet Frankreich die einzige Rettung. (Um 1450 verliert Engl, alle franz. Besitzungen auer Calais). 1438 Annahme der Baseler Kirchen-reform zu Bourges (pragmatische Sanktion). Begrndung einer franzf. Landeskirche. Errichtung von Ordonanzkom-pagnien. (Anfang der stehenden Heere der modernen Welt). Mit dem stehenden Heer (miles per-petuus) verbindet sich die stehende Steuer; auf der Einheit des Heeres u. der Verwaltung baut sich der moderne (absolute) Staat auf. 1461-1483 Ludwig Xi., Begrnder der absoluten Knigsmacht. Beseitigung der groen Feudalherren. Zu-sammenbrnch der groen bur-gundischen Macht (vgl. S. 185 die einzelnen brg. Gebiete). 1467-1477 Karl der Khne versucht die Er-richtung einesburgundischenknig-reichs zwischen Frankreich und Deutschland. Vergebl. Belage-rung von Nen. Eroberung Lothringens (Hauptstadt Nancy). 1474 Ludwig Xi. gewinnt gegen Jahrgelder Schweizer Hilfstruppen. 1476 Siege der Schweizer bei Gran-fon u. Murten der Karl den Khnen. 1477 f Karl der Khne vor Nancy. Das Herzogtum Burgund kommt an die franzf. Krone (Franche Comte und die Niederlande an Maximilian von sterreich). Das innerlich erstarkte Frankreich wendet sich zur Eroberung nach Italien. 1483-1498 Karl Viii.; erfolgloser Zug nach Neapel (1494-1495). 1498-1515 Ludwig Xii.; er erobert (1499) Mailand. 1508 Liga von Cambray gegen Venedig.

6. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 43

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
I. Deutschland. A. Kaiser aus verschiedenen Häusern. 43 c) Karl sorgt für Böhmen (Prag, erste deutsche Universität 1348; Rechtspflege, Gewerbe, Handel, Ackerbau). 6) Deutschland leidet furchtbar unter Karl Iv. („Böhmens Vater, des heil. röm. Reichs Erzstiefvater") 1. durch die Pest, den sogen, schwarzen Tod (Züge der Geißler oder Flagellanten ; Judenverfolgungen), 2. durch Kämpfe der Fürsten gegen die adeligen Genossenschaften (Ritterbündnisse: die Schlegler, der Löwenbund u. a.), der Raubritter gegen die Städte. — Rheinischer (1254) und nun auch schwäbischer Städtebund (1376); des letzteren Sieg gegen Eberhard den Grein er (Rauschebart) und seinen Sohn Ulrich bei Reutlingen 1377. 3. Karl Iv. verleiht das Reichsvikariat über das Königreich Burgund dem französischen Kronprinzen 1365. — (Tirol wieder an Österreich 1363.) 4. Wenzel 1378—1400 (f 1419), Karls Iv. Sohn; anfangs bessere, später träge und grausame Regierung. a) Rene Bedrängnis der schweizer Eidgenossen durch Österreich; hieraus angeblich durch Arnold Xt^mmriebs (aus Unterwalden) Heldentod Sieg der Schweizer bei Sempach (Luzern) 1386 über Leopold den Frommen (Neffen des am Morgarten besiegten österr. Herzogs); bei N ä s e l s (in Glarus) 1388 Niederlage der Söhne Leopolds. b) Großer Zvrteg der Städte und Fürsten in Süd- 13ss dentschland; die Söldnerheere der schwäbischen Städte werden besiegt von Eberhard dem ©reiner bei Döffingen in Schwaben und die der rheinischen Städte von Ruprecht Ii. von der Pfalz bei Tporms (1388). Auflösung der Städtebündnisse 1389. c) Wenzel wird von vier rheinischen Kurfürsten, wegen Trägheit und Grausamkeit (Legende vom hlg. Joh. von Nepomuk) und wegen Verkaufs der Herzogswürde (1395) an Galeazzo Visconti von Mailand, abgesetzt 1400 und einer aus ihrer Mitte, Ruprecht v. d. Pfalz, zu seinem Nachfolger gewählt. 5. Ruprecht von der Pfalz 1400—1410 (Wittelsbacher) sucht vergeblich Mailand wieder zu gewinnen und Ruhe und Ordnung im Reiche herzustellen. Arge Verwirrungen in der Kirche: a) durch Verlegung der päpstlichen Residenz nach Avignon an der Rhone 1309—78 (sogen, babylonisches Exil); b) durch die Kirchenspaltung (Schisma): ein Papst zu Avignon, ein anderer zu Rom (1378—1417);

7. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 103

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
Erste Hälfte. Von 1648—1721. A. Frankreich. 103 b) Ludwigs Xiv. Selbstregierung, 1661—1715. 1. Minister: Colbert (1661—83) verbessert das Finanzwesen, hebt Industrie, Land- und Seehandel (canal du midi vom atlantischen zum Mittelmeer), Lonvois (1666—91), Kriegsminister. Feldherren: Turenne, (Sonde (f 1686), Catinat, Villars, Luxembourg, Vendome, Vaubau (Festungserbauer); du Quesne und Tourville, Admirale. 2. Herrsch- und Genußsucht, Pracht- und Ruhmbegierde des klugen, stolzen, eigenltebigen, die religiösen Formen jedoch eifrig beachtenden Königs. a) Ludwig sucht in seinem Reiche alle Gewalt in seiner eigenen Person zu vereinen; die obersten Ämter bleiben unbesetzt oder werden nur an dem Könige fügsame Personen verliehen. Sein Grundsatz: l’etat c’est moi (der Staat bin ich). b) Er will auch als Beschützer der Wissenschaften (§ 167) und Künste glänzen; daher Akademien, Bibliotheken, Prachtbauten (Schloß und Gärten von Versailles). c) Sein den Adel und das Volk entsittlichender Luxus und die weibliche Günstlingsherrschaft (die Marquise Monte s p a n und die geistreiche Frau von Maintenon). d) Er verschafft Frankreich den ersten Rang unter den Staaten Europas; dies gelingt ihm bei dem Sinken der Macht Habsburgs, der Zerrüttung Deutschlands und der französischen Gesinnung mancher deutschen Fürsten. c) Die drei Raubkriege Ludwigs Xiv. I. Erster Raubkrieg: der Devolutionskrieg wegen der spanischen Niederlande 1666—68. a) Nach dem Tode seines Schwiegervaters Philipp Iv., K. v. Spanien, (1665) beansprucht Ludwig — trotz seines früheren Verzichts — kraft des in Belgien geltenden Rechtes der Devolution (oder des Heimfalls eines Erbes an die Töchter erster Ehe vor den Söhnen der zweiten) die spanischen Niederlande. b) Turenne besetzt Flandern und Hennegau, Cond6 Burgund. e) Durch die von Holland (Ratspensionär Jan de Witt, s. § 143 a. E.) mit England und Schweden geschlossene Tripleallianz wird Ludwig zum Frieden von Aachen gezwungen und behält von seinen Eroberungen nur zwölf flandrische Festungen, darunter Lille (Ryffel). § 151. Ü. Zweiter Raubkrieg: der holländische Krieg 1672—78. — Ludwigs Xiv. Willkürherrschaft. a) Ludwig Xiv., jetzt verbündet mit England und Schweden, rächt sich an den Holländern, die ihr Land tapfer verteidigen 1668

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

9. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 53

1904 - Gotha : Perthes
Ii. Die Ohnmacht des Reiches unter den ersten fiabslinrgmt. Mitawrecht Ii. (14381439) beginnt die Reihe der Habsburgischen Kaiser, brecht starb bereits 1439 auf einem Feldzug gegen die Trken. Sein Nachfolger wurde sein Vetter Jriedrich Iii. (1490-1493), ein Mann von stumpfem Ehrgefhl, der 53 Jahre die deutsche Krone trug. Um bkfya.0%* burgischen Besitzungen in der Schweiz zurckzugewinnen, rief er franzsische Sldner ins Reich (die sogen. Armagnacs); aber durch den Heldenkampf bei St. Jakob an der Birs (unweit von Basel) rettete die Eidgenossenschaft ihre Freiheit (1444). . . Die Kaiserkrnung, 1452 zum letzten Male an einem deutschen Könige in Rom vollzogen, war fr Friedrich der Glanzpunkt seines Lebens, regte ihn aber nicht zu Taten an; und doch eroberten die osmamschen Tur-ken 1453 Konstantinopel und bedrohte der franzsische Herzog Karl der Khne (14671477) den ganzen Westen des deutschen Reiches. Dieser hatte auer seinem Herzogtnm Burgund (zwischen Sane und Loire) die Freigrafschaft Burgund (Franche Comts, zwischen Sane und Schweizer Jura) und die Gebiete an den Mndungen des Rheins, an der Schelde und mittleren Maas (die sogen, burgundischen Niederlande) geerbt. Ehrgeizig, ungestm und rcksichtslos, eroberte er dazu noch Lothringen und erhob Nancy zur Hauptstadt seines groen Reiches. _ Durch den baldigen Tod Karls des Khnen ward jedoch Deutschland von der burguudischeu Gefahr befreit. Karl geriet nmlich mit den Schwei-zern in Kampf. Er wurde von ihnen bei Granson (tm Westen des Neueuburger Sees) und bei Mnrten (am gleichnamigen See) 1476 geschlagen und fiel 1477 in dem Kampfe vor Nancy. , Obgleich Bhmen und Ungarn dem Habsburgischen Hause unter H-ned-rich Iii. verlustig gingen'), so trumte dieser doch von der Weltmacht semes Geschlechtes; wenigstens werden die Buchstaben in seinem Tagebuch A. E.i. 0. U. als Austriae Est Imperare Orbi Universo (Alles Erdreich Ist sterreich Unter-tan) gedeutet. Den Grund zu einem Weltreiche legte er in der Tat durch die Vermhlung^) seines Sohnes Maximilan mit Maria, der Tochter Karls des Khnen von Burgund. . Durch diese Heirat kamen zu dem habsburgischeu Besitze die Fr ei gras-schastburguud und die (burgundischen) Niederlande. Diese Erwerbungen hinderten zunchst im Westen den weiteren Verfall des Reiches, und der Krieg, den Maximilian um die Behauptung dieser Lnder mit Frankreich begann, erhielt geradezu nationale Bedeutung. Auch der deutsche Adel sand wieder 1) Albrecht Ii. __ Ladislaus. Herzog von sterreich, König von Bhmen und Ungarn (t 1457). In Bhmen folgte Georg Podjebrad; In Ungarn folgte Matthias Corvinus; nach desfen Tode (1471) whlten die Bhmen: nach dessen Tode (1490) whlten die Ungarn: Wladislaw Anna, Gem.: Ferdinand I. Ludwig Ii., König von Bhmen und Ungarn (t 1526). 2) Bella gerant alii, tu felix Austria nube, Nara. quae Mars aliis, dat tibi regna Venus.

10. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 84

1904 - Gotha : Perthes
84 Reichsadler vgl. S. 78. 1) gingen auf die anderen Provinzen der, die dadurch gleichsam aus dem deutschen Reiche ausschieden und zu einer besonderen Einheit zusammengefat wurden. Fr die Anerkennung des Knigtums verpflichtete sich Friedrich, dem Kaiser in dem spanischen Erbfolgekrieg jhrlich eine Hilfsmacht von 8000 Mann zuzufhren. Tatschlich stellte er gegen 30000 Mann, die in den Schlachten bei Hochstedt (1704) Ramillies und Turin (1706), bei Ondenaarde (1708) und Malplaqnet (1709) den Ruhm der preuischen Waffen erhielten und ver-mehrten *). B. Greuens unwrdige Stellung im nordischen Krieg. Whrend fast das gesamte preuische Heer in Italien und in den Niederlanden gegen Frankreich kmpfte, ergriff der nordische Krieg (17001721) das nordstliche Deutschland und die brandenburgischen Grenzen. Peter der Groe, Zar (Kaiser) von Nuland, (16891725) war nmlich entschlossen, sein Reich durch unmittelbare Berhrung mit dem Westen auf eine hhere Stufe der Kultur zu bringen. Er hielt dazu die G ewiunung der Ostseekste von Schweden fr notwendig. Auf einer Reise nach Hosland, wo er in der Rolle eines Schiffszimmermanns acht Tage in Zaandam [fanbam] und dann auf den Werften der ostinbischen Gesellschaft in Amsterbam arbeitete, und ebenso in England hatte er den Einbruck der berlegenen westlichen Kultur kennen gelernt. Auf der Heimkehr von seiner Reise (1698) verabrebete er mit dem Könige von Polen, August Ii., Kurfrsten von Sachsen, einen gemeinsamen Krieg gegen Karl Xii. von Schweden (Enkel Karls X.), bessen Jngenb und Unersahrenheit leichtes Spiel versprachen. Doch tuschten sich bte Verbnbeten. Karl Xii. schlug Peter, der in das schwebische Jngerman-lanb eingefallen war, bei Narwa 1700. Von den Russen sich abwenbenb, siel er baranf in Polen und Sachsen ein und zwang August Ii. zum Frteben (1706) und zum Verzicht auf Polen. Dann zog er wieber gegen Peter, der inzwischen in Jngermanlanb 1703 am Newabelta den Grunb zu einer neuen Hauptstadt, Petersburg, gelegt hatte. Karl schlug den Weg nach Moskau ein, wandte sich aber, um die Verbindung mit den aufstndischen Ko-saken unter Mazeppa zu gewinnen, sdlich nach dem mittleren Dnjepr. Auf diesem Zuge litt sein Heer gewaltig und erfuhr endlich (1709) bei Poltawa (sdwestlich von Charkow [chdrfof]) durch Peter eine vollstndige Niederlage. Mit wenigen Begleitern entkam Karl Xii. nach der Trkei. Nunmehr brach die schwedische Macht an der Ostsee zusammen. Die Russen rckten von Jngermanland bis nach Livland vor. Sachsen-Polen trat in den Krieg wieder ein. Die Verbndeten schritten 1711 zur Eroberung des schwedischen Pommern, und dasselbe Land, das der Groe Kurfürst zweimal erobert hatte, schien nun eine Beute der Fremden werden zu sollen. Preußen, durch den spanischen Erbfolgekrieg vollstndig in Anspruch genommen, war nicht einmal imstande, die eigenen Grenzen gegen Verheerungen zu schtzen. Noch ehe der stliche und der westliche Krieg endgltig entschieden war, starb Friedrich (1713). 1) Durch Einfhrung des Gleichtritts und de. eisernen Ladestockes hatte Fürst Leopold von Anhalt-Dessau der preuischen Infanterie eine berlegenheit gegeben.
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