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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 61

1861 - Eisleben : Reichardt
61 Unabhängigkeit der 13 Staaten an. Dieselben geben sich eine r epu blika n i sch e Verfassung mit einem auf 4 Jahr gewählten Präsidenten an der Spitze. Washington erster Präsident (1787—1797). 1775- 1792 Ludwig Xvi., König von Frankreich. Durch die Regierung Ludwigs Xiv. und des Xv. war tieseö sittliches Verderben, Volksbedrückung und Geldnoth in Frankreich immer ärger geworden. Ludwig Xvi., obwohl edel und wohlwollend, kann die Zustände nicht bessern, und namentlich lastete die ungeheure Staatsschuld schwer auf dem Lande. 1789 Ludwig beruft die Reichsstände, die sich bald a l 6 R a t i o n a l v e r s a m m l u n g für unabhängig vom königlichen Willen erklären. Die R e i ch s st ä n d e (les états-généraux) auf den Rath des Finanzministers R ecker zur Regelung der Finan- zen nach Versailles berufen: Adel, Geistlichkeit, dritter Stand. Letzterer (nachdem der Adel und ein Theil der Geistlichkeit ausgeschieden) erklärt sich für eine co n st i t u i r e n d e (die Staatsverfassung be- rathende) Nationalversammlung (Mirabeau). 14. Juli Erstürmung der Bastille durch das pariser Volk. Die Nationalversammlung hebt (in der Nackt des 4. Aug ) alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf. Viele Adlige wandern auö (Koblenz). Der König wird gezwungen, nebst der Nat.-Vers, seinen Wohnsitz in Paris zu nehmen.^) Er versucht 1791 zu fliehen, wird zu Va renn es eingeholt, muß zurück und die neue Verfassung beschwören. 1791—92 Die gesetzgebende N a t i o n a l v e r sa m m l u n g. Oerreich und Preußen verbinden sich zum Schutz des Königs. Ludwig muß den Krieg erklären, z) D u- mouriez erobert Belgien. 1792 Absetzung Ludwigs Xvi. Frankreich wird Re- publik. Ludwig's Absetzung wurde am 10. Aug. von der ge- setzgebenden Vers, ausgesprochen, nachdem der Pöbel (am 20. Juli) die Tu il l erien gestürmt und geplün- dert hatte. y) 8000 pariser Weiber nach Versailles. z) Erfolgloser Feldzug der Preußen nach der Champagne unter Fer- dinand von Braunschweig.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 119

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Luxemburg, re. 119 ven Wiesbaden, ander Lahn, mit bekannten warmen Bädern.— Biederselters, Dorf, östlich von Eins und südlich von der Labn, hat einen der berühmtesten Sauerbrunnen, dessen Wasser weit und breit verschickt wird. 11. Das Großherzogthum Luxemburg. Es Ist das westlichste Land Deutschlands, und wird südlich vom Französischen und östlich vom Preußischen Gebiete begränzt, und auf den beiden übrigen Seiten stößt es mit den Niederlanden zusammen. Es enthält 118 Qmeilen, wird von den Ardennen, einem aus Frankreich hieher kommenden waldigen und steinigen Ge- birge durchzogen und ist daher gebirgig und waldig, wo der Boden sich mehr zur Viehzucht als zum Ackerbau eignet; doch ist der südlichste Theil fruchtbar und erzeugt sogar Wein und vieles Obst. Von den vielen Minera» lien sind das Eisen und die Schiefern am wichtigsten. Der größte Fluß ist die Mosel, welche eine Strecke die Gränze macht. Die übrigen Flüsse sind nicht be- deutend. Die Einwohner, gegen 800,000, theils Deut- sche, theils Wallonen, bekennen sich zur katholischen Kir- che, betreiben wenige Fabriken und sind überhaupt noch sehr in der Kultur zurück. Regent ist der König der Niederlande, und das Großherzogthum bildet einen Theil dieses Königreichs, doch soll nach den neuesten Bestim- mungen, die indeß noch nicht zur Ausführung gekom« men sind, ein Theil dieses Großherzoglhums zu Bel- gien kommen. Luxemburg, Hauptstadt und eine der stärksten Festungen Deutschlands, nördlich von Metz, zwischen der Mosel und der Maas, hat 10,000 Einwohner. 12. Das Kurfürstenthum Hessen. Das weit größere zusammenhängende Stück erstreckt sich im Norden von der Weser bis zum Main im Sü» den, und wird vom Preußischen, Hannöverischen, Wei> marischen, Baierischen, Grvßherzoglich Hessischen, Frank- furtischen, Naussauischen und Waldeckschen Gebiete be- gränzt. Der im Ganzen mehr bergige als ebene Bo- den enthält viele Gebirge, die mit ihren Bergreihen fast das ganze Land bedecken. Der höchste Berg ist der Meißner, westlich von der Werra; doch ein noch hö-

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 140

1865 - Eisleben : Reichardt
140 Darauf machte Karl einen Angriff ans Norwegen, um es den Dänen zu entreißen; aber 1718 Karl vor Friedrichshall erschossen. Wahrscheinlich durch einen Meuchelmord, angestistet durch den mit Karls Willkür unzufriedenen schwedischen Adel. Der Krieg wurde nun durch einzelne Friedensschlüsse beigelegt, zuerst mit Hannover, dann mit Preußen (welches Vorpommern von der Oder bis zur Peene erhält), endlich 172t Nystädter Friede mit Rußland. Peter d. Gr. gewann durch denselben Lievland, Esth- tand und Jngermannland lostseeprovinzeu). Der Senat ertheilte ihm darauf den Titel eines Kaisers aller Reußen. Auch au die Spitze der griechischen Kirche stellt sich P. 1713—1740 Friedrich Wilhelm I, König von Preußen. Er beginnt seine Regierung mit Abschaffung des Hof- staates. Sparsam, streng, von einfacher Biederkeit. Das Tabakscollegium, n) Sein Hauptaugenmerk auf Verbesserung des Militärs gerichtet, o) wobei ihn Leopold v. Dessau unterstützt. Seine Theilnahme am nordischen Kriege s. o. 17 i0—1786 Friedrich (1 der Große Geb. d. 24^ Januar 1712. Bald Zwiespalt zwischen Vater und Sohn, weil letzterer Wissenschaften und Künste mit Vorliebe betreibt, p) Harte Behandlung, sogar Schläge. Friedrichs Vertraute seine Schwester Wilhel- mine. Fluchtversuch auf einer Reise in Süddeutschland, q) Die Lieutenants v. Kalte in Berlin und v. Keith in Wesel Friedrichs Mitschuldige. Vom König in der ersten Wuth beinahe erstochen, dann nachküstrin, wo vor sei- nen Augen Kalte hingerichtet wird (Keith war nach Eng- land entkommen). Nur durch dringende Fürbitten wurde Friedrich ' gerettet. Seine Gefangenschaft in Küstrin ist ihm in mancher Beziehung förderlich, r) endlich Versöh- nt Woher der Name dieser Abendgesellschaften? Eine belustigende, oft klägliche Rolle spielt darin der gelehrte Hofnarr Gründling. (In einem Weinfaß begraben.) o) Des Königs „blaue Kinder." Für das Potsdamer Leibregiment wer- den lange „ Kerls" ans aller Herren Länder geworben, p'i Heimlicher Unterricht im Flötenspiel beim berühmten Quanz aus Dresden. (Einst vom Könige überrascht: „Fritz ist ein Quer- pseifer und Poet!") q) Zn Steinfurth, zwischen Heidelberg und Heilbronn. (Will nach Eng- land. ) r) Muß täglich 7 Stunden auf der Kriegs- und Domänenkammer ar- beiten.

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 165

1890 - Gotha : Perthes
165 sammelten sich zu rohen Gelagen, bis alle trunken waren, und hatten die grauenhafte Sitte, daß beim Tode eines Mannes dessen Lieblingsfrau geschlachtet wurde. Das Tättowieren war allgemein Sitte. Oft tarnen die Macedonier durch diese räuberischen Nachbarn in arge Bedrängnis, bis es ihnen gelang, sich dieselben unter-thänig zu machen und dadurch ihr eigenes Reich zu erweitern. Zwar mußten die macedonischen Fürsten dem Perserkönige den Durchzug durch ihr Land gestatten, als dieser Griechenland bekriegte, aber nach seiner Niederlage schlossen sich die Macedonier an die Griechen an, erschlugen oder vertrieben die persischen Besatzungen ihrer Städte und traten mit Griechenland in Verkehr. Ihr Fürst Alexander siegte sogar beim Wagenrennen während der olympischen Spiele, sandte dem Zeus in Olympia und dem Apollon in Delphi reiche Geschenke und behielt den Dichter Pindar lange an seinem Hofe. Doch den Macedoniern mißfiel diese Kunstliebhaberei und das reiche Hofleben; sieblieben beim herkömmlichen Gebrauch hölzerner Trink- und Eßgefäße und ermordeten den König, der sich von der Volkssitte losgesagt hatte. Inzwischen hatte Athen an der Nordküste des Archipels mehrere Kolonieen gegründet, von denen einige zu mächtigen, volkreichen Städten anwuchsen, ihr Gebiet durch Eroberung erweiterten und der Ausbreitung der macedonischen Herrschaft Schranken setzten. Es gelang ihnen dies um so leichter, als mancher Fürst Macedoniens erst nach Ermordung seiner Nebenbuhler oder Brüder auf den Thron gelangte, tyrannisch herrschte und endlich von dem unzufriedenen Volke getötet wurde. Trotzdem bemühten sich manche Könige, griechische Bildung in ihrem Lande heimisch zu machen. Namentlich erstrebte dies der kunstliebende Archelaos, welcher seine Residenz nach Pella verlegte, um den Griechen naher zu sein, und den berühmten Arzt

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 225

1890 - Gotha : Perthes
225 Asien bin, so komme Du zu mir oder sende Abgeordnete, und dann wirst Tu die Deinen zurückerhalten. Willst Du von neuem an mich schreiben, so nenne mich König von Asien, denn ich bin nicht Deinesgleichen, sondern Herr alles dessen, was Dein war, widrigenfalls werde ich gegen Dich als Beleidiger meiner königlichen Majestät verfahren. Bist Du anderer Meinung, so erwarte ich Dich zum Kampfe im offenen Felde und fliehe nicht, denn ich werde Dich aufsuchen, wo Du auch bist." Hiermit hatte Alexander die Fortsetzung des Kriegs angekündigt, welcher ihm um so leichter wurde, als die persische Flotte von unfähigen Admiralen befehligt ward, welche die Flotte in kleinere Geschwader auflösten und nur auf Plünderung ausgingen. Nach dem Siege bei Jssns brachen die griechischen Staaten die Verbindung mit den Persern ab, zu denen nur noch Apis in Sparta hielt, aber zu machtlos war, um für gefährlich zu gelten. Alexander konnte also seinen Kriegsplan ungehindert weiter verfolgen, indem er die Küsten Syriens, Phöniziens und Ägyptens unter seine Herrschaft brachte und dadurch den Persern die Flotte entzog, sie von der Verbindung mit Griechenland ausschloß. 13. Eroberung und Zerstörung von Nen-Tyrus. (332 v. Chr.) Ohne Hindernisse kam Alexander bis nach Phönizien, einem schmalen, sandigen Küstenstrich mit zwölf industriereichen Städten, die nicht weit voneinander entfernt lagen, von denen aber jede eine selbständige Republik bildete und nur in Handelsangelegenheiten mit den stammverwandten Republiken gemeinsame Sache machte. Ungent ertrugen die Phönizier die persische Körner, Die Kämpfe im Mertum. 15

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 313

1890 - Gotha : Perthes
313 Haufen und regte sich nicht, bis die Flammen über ihm zusammenschlugen und ihn den Blicken entzogen. Viele Indier, die mit hinausgezogen waren, sollen sich begeistert tn die Flammen gestürzt haben, die den frommen Greis verzehrten. Zu Ehren des Toten wurden allerlei gymnastische Wettkämpfe angestellt, und ein festliches Gelag beim Könige, dem sich ein Wetttrinken nach indischem Brauche anschloß, wie es Kalanus gewünscht hatte, bildete den Schluß der Totenfeier. Der Sieger im Wettkampfe erhielt einen goldenen Kranz im Werte von einem Talent, kleinere Preise verteilte man unter die besten Trinker, von denen aber mehrere nach einigen Tagen infolge ihres maßlosen Trinkens starben." 29. Stürmische Austritte im Heere und dejsenheimsendung. (324 v. Chr.) Auf die heiteren, vergnügungsreichen Festtage folgten sehr bald recht stürmische Auftritte. Nachdem Alexander ein so weites Reich erobert hatte, welches von Völkern verschiedenen Glaubens, verschiedener Sprachen und Sitten bewohnt wurde, mußte er sich eine Macht schaffen, welche imstande war, diese Völker bei Gehorsam zu erhalten. Dazu reichten seine Macedonier nicht aus, von denen er elwa noch 25 000 Mann besaß, und von diesen war fast die Hälfte zu weiterem Kriegsdienste unfähig. Dagegen wohnten in seinem Reiche viele kriegerische Völker, von denen die Perser für die tüchtigsten galten, die er also benutzen mußte, um sein Heer zu ergänzen. Viele Tausende hatten bereits in seinen Feldzügen treffliche Dienste geleistet, aber er hatte ihnen ihre eigentümlichen Waffen und Kriegsweise gelassen und sie nur

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 224

1890 - Gotha : Perthes
224 er mit allen kriegerischen Ehren begraben, wobei das ganze Heer zur Parade ausrückte, und ihnen ein Denkmal errichten. Dabei vergaß er aber auch nicht, seinen Sieg auszunutzen, denn er sandte eine Abteilung Macedonier nach Damaskus, wo diese ungeheuere Beute machten, weil sie dort die Kriegskassen, Feldgerät und Haushaltungsbedürfnisse des Königs und seiner Magnaten, edle Perserinnen und deren Kinder vorfanden, dazu die Gesandten der griechischen Staaten, die sich mit den Persern gegen Alexander verbinden wollten. Alexander sandte sie allesamt heim, nur der Spartaner blieb Gefangener, weil seine Vaterstadt offenen Krieg gegen Alexander begonnen hatte. Indessen schickte Alexander bald nachher auch diesen in seine Heimat zurück. Obschon Darius mit seinem gewaltigen Heere dem Häuflein der Macedonier so kläglich erlegen war, verharrte er doch in hochmütigem Dünkel von seiner Herrscherwürde und richtete einen vorwurfsreichen Brief an Alexander, um ihn aufzufordern, Mutter, Gemahlin und Sohn des Perserkönigs dem Darius zurückzusenden. Er machte dem Alexander Vorwürfe, daß dieser bei des Darius Thronbesteigung den Perserkönig nicht durch Gesandte begrüßt habe, sogar in persisches Gebiet eingefallen sei und darin viel Schaden anrichtete. Er solle daher zur Pflicht zurückkehren, des Darius Familie freigeben und dafür dessen Freundschaft erhalten. Hierauf antwortete Alexander sehr schneidig i „Ich als Feldherr der Griechen bin nach Asien gegangen, um den Persern das zu entgelten, was sie an uns verübt haben. Du hast den König Arses ermorden lassen und Dir den Thron auf unrechtmäßige Weise angemaßt, hast die Hellenen zum Kriege gegen mich gereizt, und deshalb bin ich gegen Dich ins Feld gezogen, weil Du die Feindseligkeiten begannst. Im gerechten Kampfe blieb ich Sieger und bin nun Herr des Landes, welches Du Dein nennst. Da ich Herr von

8. Bd. 4 - S. 10

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
10 l. Die Zeit der Konstitutionen. dieser Union in Hessen, Pfalz, Baden rc. Nachahmung gesunden, und damit war auch für die Einigung der Volksgenossen da und dort ein neuer Anstoß gegeben. Am widerlichsten war den beiden Großmächten die unverhüllte Opposition W ilhelms I. von Württemberg. Er hätte gewünscht, daß alle Kleinstaaten sich enger verbänden, um der Bevormundung der Ostmächte zu entgehen. Das machte ihn so anrüchig, daß er in Wien und Berlin fast für einen gekrönten Jakobiner galt; Metternich bezeichnete ihn 1822 als „einen in der That und Absicht entschiedenen Feind des Bundes." Man verlangte, daß er seinen freisinnigen und freizüngigen Bundestagsgesandten, den Hr. v. Waugenheim abberufe, und als dieß nicht geschah, verließen die Vertreter aller drei Ostmächte den Stuttgarter Hos. Da gab der König 1824 nach; fortan war der Bundestag zu einem bloßen Fürstenrath herabgeschrumpft. — Jetzt erst kam man in Mainz einer Verschwörung auf die Spur. Eben wegen der Verfolgung war unter Anregungen von Schweizern, Franzosen und Italienern ein „Bund der Jungen" entstanden, der auf eine preußische Verfassung, aus eine deutsche Republik, auf ein Kaiserthum unter Wilhelm I. und dergl. Zwecke lossteuerte, nud zwischen Volksaufständen, französischer Beihilfe, Meuchelmord u. a. Mitteln unsicher herumtastete. Die darin verwickelten überspannten Jünglinge wurden in Preußen zu 13—Ibjähriger Festungshaft ver-nrtheilt; in Württemberg kamen sie doch mit 1 — 5 Jahren durch. In Anhalt wurde einem solchen „Hochverräter" dreimonatlicher Arrest zuerkannt: man müsse doch auch den Rausch des jungen Bluts und deu von den Regierungen ursprünglich begünstigten Freiheitsgeist der Hochschulen mit in Rechnung nehmen! Die beiden Großmächte konnten das rein nicht verstehen; wie leicht hätten sie damals mit etwas Milde sich die Volksgunst erwerben können! Vorerst war Deutschland gründlich ernüchtert: hier etwas Neues und Ganzes zu schaffen, schien ein erst in unendlicher Ferne erreichbares Ideal, das eben darum die Herzen der besten Jünglinge füllte.

9. Bd. 4 - S. 16

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
16 l. Die Zeit der Konstitutionen. übernahm insgeheim die Stelle eines Regenten, theilte aber alles, was er wußte, dem Könige mit. Am 9. März 1821 bemächtigte sich Oberst Ansaldi der Citadelle von Alessandria, verkündigte die spanische Konstitution und rief „sür's Reich Italien" alles unter die Waffen. Der König, eingeschüchtert, wollte erst beschwichtigen, dann, als er den Ernst der Laibachschen Verhandlungen ersnhr, sich der Zumuthungen seiner Offiziere erwehren; da aber Turin sich für den Aufstand erklärte, dankte er ab und zog sich nach Nizza zurück. — Karl Albert trat die Regentschaft an, zauderte erst und machte sich dann aus dem staube. Der östreichische Geueral Bubua jagte 8. April bei Novara durch einige Kanonenschüsse die revolutionären Truppen in die Flucht; Ansaldi wurde von seinen Soldaten im Stiche gelassen und somit trat des Königs Bruder Karl Felix (1821—31) die Regierung in aller Ruhe an. Die Strafen fielen mäßig aus; aber Italien konnte sich nun ganz als eine östreichische Provinz ansehen. Dennoch wehrten sich seine Regierungen gegen den vorgeschlagenen Staatenbund, und nicht zum wenigsten that dies der Papst, der als Italiener den Fremdenhaß nicht abschütteln konnte. § 3. Spanien und seine amerikanischen Kolonieen. Spaniens Eroberung durch Napoleon war zwar nie vollendet, hatte aber dieses Land in die gräßlichste Verwirrung gestürzt, indem sich die Parteien der Französischgesinnten, der Anhänger des Alten und der Neuerer in keiner Weise mit einander vertragen konnten. Die einzelnen Provinzen und die Generale hatten im Unabhängigkeitskrieg gekämpst, wie es sich eben machte; endlich war es einigen Regenten, wie sie sich nannten, eingefallen, Cortes, d. H. Reichsstände nach Cadix zu berufen, wie man sie seit 100 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Ihre gebildeteren Glieder hatten 1812 (nach dem Muster der französischen von 1791) eine demokratische Verfassung aufgesetzt, um die sich zunächst niemand kümmerte; zu einiger

10. Bd. 4 - S. 29

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 5. Der griechische Aufstand. 29 § 5. Der griechische Aufstand. Anderer Art, als die Militäraufstände und Konstitu-tionswirren der romanischen Länder, war die Erhebung Griechenlands gegen das türkische Joch. Ein rohes Soldatenvolk hatte Jahrhunderte lang die schönsten Länder von drei Welttheilen, die Wiege europäischer Kultur und Religion, niedergetreten, ohne daß Eroberer und Besiegte zu einem eigentlichen Staat verschmolzen: sie blieben getrennt durch Religion, Sprache und Sitte. Da waren die rumänischen Walachen, Südslaven und slavisirte Tataren (Bulgaren), mit Slavenblut vermischte Griechen, und die uugebändigten, zersplitterten Stämme der Ar-nauten oder Schlipetaren, alle auseinandergezerrt und weder mit einander, noch mit dem herrschenden Volke durch einen Kitt verbunden. Am schwersten empfand man die Blutsteuer, durch welche s. 1650 jedes fünfte Kind dem Sultan zum Janitscharendienst verfallen war. Wohl hatte der Druck, der auf der christlichen Herde (Raja) lastete. Viele, wie den bosnischen Adel zum Islam bekehrt; doch bei den Meisten hat die zäh festgehaltene Religion die Hoffnung wach erhalten und wiederholt zu Be-freiungsversnchen angespornt, namentlich seit dem Aufsteigen der glaubensverwandten russischen Großmacht. Schou Orlosf hatte 1770 (Iii, 443) alle Griechen zur Freiheit und Religionsvertheidigung aufgerufen; seit dem Frieden von 1774 hatte sodann der russische Handel, durch Griechen vermittelt, einen gewaltigen Aufschwung gewonnen und Odessa fast zu einer griechischen Kolonie erhoben. Besonders waren es drei Eilande Adra, Spetzä und Psara, welche Schifffahrtsvereine bildeten, und Hunderte von Kauffahrern ausrüsteten, deren Mannschaften ohne Karten oder Kompaß die Meere durchflogen und große Reichthümer anhäuften. Die Wohlhabenden aber stifteten Schulen und verbreiteten Bücher, und ihre Söhne mußten in Paris, Wien, Livorno rc. sich europäische Kenntnisse erwerben. Dann hatte Napoleon 1797 dem
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