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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 47

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die deutschen Landschaften und Stämme. 47 und die Wartburg besuchen oder an den Naturreizen des Thüringer Waldes sich ergötzen wollen. Anders hat sich das wirtschaftliche Leben im Harz entwickelt, dessen Aufbau, Naturschönheit, Sagenreichtum und Geschichte so viel Verwandtes mit dem Thü- ringer Wald hat. Der Harzer hat sich dem Bergbau zugewendet und ist in diesem Gewerbe der Lehrer der Alten und Neuen Welt geworden. (Nenne die wichtigsten Harzstädte!) Die Industriegebiete in Sachsen, in den Sudeten und in Oberschlesien. Uber die Senke des gewerbereichen Vogtlands, in der die große Heer- und Handels- straße von S. nach N. zieht (Hos, Plauen, Reichenbach), wird das ausgedehnte Gebiet der sächsischen Großindustrie mit seiner überaus dichten Bevölkerungs- anhäusung erreicht. Die Grundlagen des Gewerbelebens bilden die Steinkohlen- lager um Zwickau, in deren Umgebung mit wunderbarer Raschheit aus bedeutuugs- Die sächsischen Steinkohlenlager bei Zwickau und Dresden-Plauen. losen Landstädtchen wichtige und volkreiche Plätze der Woll- und Baumwollindustrie . emporgewachsen sind, so Glauchau, Meeraue, Krimmitzschau, Plauen (120 000 E.), Reichenbach, während Chemnitz (290000 E.) außerdem noch große ! Maschinenwerkstätten besitzt. Im Erzgebirge ist nach Erschöpfung der Metallager i der einst blühende Bergbau zurückgegangen. Jetzt hat sich dort bei der Unergiebig- t keit des Bodens und der Rauheit des Klimas die Hausindustrie: Weberei, Spitzen- t klöppelet und Feinstickerei, seßhast gemacht. Ähnliche Verhältnisse wiederholen sich in den Sudeten, wo namentlich in l Hirschberg, Landeshut und Waldenburg die Leinenindustrie blüht. Große l Bedeutung in der Kriegsgeschichte und für den Verkehr von Böhmen nach Schlesien I haben die Sudetenpässe, vor allem die Lausitzer und Waldenburger Senke zu beiden ) Seiten des Riesengebirgs (höchster Gipfel?) und die Pässe des Glatzer Berglands. ? Die großen Steinkohlenlager und Erzhütten Oberschlesiens endlich haben auch i hier eine Reihe vielfach überwiegend von Polen bewohnter Fabrikstädte ins Leben z gerufen: Königshütte, Beutheu, Kattowitz, Gleiwitz. Thüringer, Sachsen und Schlesier. Thüringer, Sachsen und Schlesier sind e Norddeutsche, aber sie sind andern Schlags als die Niedersachsen. Ihre Gesellig- k keit, Lebhaftigkeit und Redseligkeit, ihr gemütvolles Wesen, ihre Liebe zu „Blumen

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 3

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Teutschlands Naturgrenzen. 3 kriege, 30 jähriger Krieg, Span. Erbfolgekrieg, die Napoleonischen Kriege), und die Donaustraße vermittelte bis zum Emporkommen der italienischen Städterepubliken den Handel nach der Levante. Regensburg ward der Stapelplatz orientalischer und indischer Waren und die reichste und blühendste Stadt Deutschlands. Noch heute ist die Donaulime der Hauptträger des binnenländischen Orientverkehrs (Orient- Expreßzug). c) Längs der bayerisch-böhmischen Grenze öffnen sich dem Verkehr zwei wichtige Senken: 1. die Linie Schwandorf—furth—pilsen—prag (über den Tauser Paß) und 2. die Waldsassener Senke, die von Wiesau nach den böhmischen Bädern führt. Wie von N., so drangen im Mittelalter auch durch diese Tore die germanischen Kolonisatoren ins Tschechenland vor, und umgekehrt ergossen sich durch diese Pässe die kriegerischen Scharen der Hussiten. Heute befördert der Güterverkehr durch diese Lücken hauptsächlich böhmische Kohle, Pilsener Bier, böhmischen Hopfen und böhmische Glaswaren. d) Die sächsisch-böhmische Grenze. Der geschlossene Aufbau des Erz- gebirgstocks und sein Steilabfall gegen Böhmen drängen den Verkehr hauptsächlich ins Elbtal und in die Lausitzer Senke, die durch die Lausitzer Neiße zur Oder ent- wässert wird. Hier liegen in rascher Folge hintereinander die drei Industriestädte Reichenberg in Böhmen, Zittau in Sachsen und Görlitz in Schlesien. Auch an der überaus belebten Elbstraße folgt zwischen Dresden und Aussig Stadt auf Stadt: Pirna, Königstein, Schandau, Tetschen. e) Große Verkehrs- und kriegsgeschichtliche Bedeutung haben die Sudeten- pässe (S. das Kärtchen S. 49!) und zwar (abgesehen vom Reichenberger Paß): 1. die Landshuter Senke am Ostrand des Riesengebirgs (Bahnlinie Landeshut—josefstadt—königgrätz), 2. das Tal der Glatzer Neiße (Bahn von Glatz nach Brünn und Wien), 3. die Odersenke oder Mährische Pforte (Bahnlinie Oderberg Brünn— Wien). In Schlesien vereinigen sich diese Sudetenwege alle in Breslau, dem Zen- trum des Schleichen Bahnnetzes. Mit Osterreich hat Deutschland die längste Grenzstrecke gemein; Donau, Elbe, Oder und zahlreiche wichtige Schienenwege, 39 an der Zahl, verknüpfen die beiden Staaten miteinander; eine tausendjährige Geschichte, die gleiche Nationalität sowie der Dreibund verbinden sie auch politisch aufs engste. Durch Österreich-Ungarn führen Deutschlands Wege nach dem Orient und der Adria, durch Deutschland Öfter- reichs Wege nach der Nordsee und ihren Gestadeländern und nach den Vereinigten Staaten von Amerika. Diese Umstände zusammen haben die natürlichen Verkehrs- schranken zwischen den beiden Ländern überwunden und einen äußerst regen Waren- austausch erzeugt. Deutschlands Ausfuhr nach Österreich ist nächst der nach England die größte. (1911: 918 Mill. M., Einfuhr 739 Mill. M.)

3. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 62

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
62 Iv. Übersicht der Länderkunde. Städte Deutschlands, daher viel von Fremden besucht; berühmt sind auch seine Kunstsammlungen. Elbeabwärts Meißen mit hervorragender Porzellaufabrikation. Politische Einteilung und Siedelungen. Auch das Sächsische Berg- land ist politisch sehr gegliedert. Den größten Anteil daran hat 1. das Königreich Sachsen (Siedelungen s. o. S. 60—61). Der Rest entfällt 2. auf das Fürstentum Reuß älterer Linie mit der Hauptstadt Greiz an der Elster, 3. das Fürstentum Reuß jüngerer Linie mit der Hauptstadt Gera, gleichfalls an der Elster; endlich 4. das Herzogtum Altenburg mit der Hauptstadt gleichen Namens, an der Pleiße. 6. Die Sudeten. Unter dem Namen Sudeten faßt man alle Gebirge zusammen, die sich vom Elbsandsteingebirge bis znr oberen Oder nach So. erstrecken. Sie sehen sich wie die meisten übrigen Teile der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle aus Urgestein (Gneis, Granit und Tonschiefer) zusammen. Der deutsche Anteil der Sudeten gehört, abgesehen von dem kleinen im Königreich Sachsen gelegenen Stück, zur preußischen Provinz Schlesien. Gliederung des Gebirges. Die einzelnen Gebirge sind: /das Lausitzer Gebirge. — Es zieht von Nordwest nach Südost und erreicht im Jeschkenberg 1000 m. Die hügelige Hochfläche nördlich davon heißt die Oberlansitz. Sie trägt wie das Erzgebirge eine Anzahl basaltischer Kuppen. Hier entspringt die Spree. Durch du Senke der Neiße am Nordrande des Ge- birges bewegt sich ein gut Teil des Verkehrs von Sachsen und Schlesieu nach Böhmen. In diesem Tale liegen die drei durch ihre Webereien bekannten Städte Reichenberg in Böhmen Zittau in Sachsen und Görlitz in Schlesien. — Östlich vom Lausitzer Gebirge erhebt sich, seine Umgebung weit überragend, /foas Niese ngebirge, nach den Alpen das höchste Gebirge des Deutschen Reiches; es erreicht in der Schneekoppe 1600 m. — Auf der böhmischen Seite entspringt die Elbe; das Waldenburger Bergland. — Es ist ein welliges Plateau von nur 500 m Erhebung. Als tiefe Einsenknng im Sndetenzuge hat es wie die Senke der Lausitzer Neiße große Bedeutung für den Berkehr zwischen Schlesien und Böhmen. (Bahnlinie Breslau-Prag.) Am Paßübergange liegt Landes- Hut, sw. von Breslau; das Glatzer (gläzer) Gebirgsland erscheint als ein Gebirgsviereck, dessen Inneres einen Kessel bildet. An der Nordostseite des Vierecks bricht die Glatzer Neiße dnrch; an dieser die Festungen Glatz und Neiße, welche wichtige Gebirgsübergänge beherrschen; das Gesenke bildet das östlichste Glied der Endeten. Seine höchste Gruppe ist das Altvatergebirge, 1500 m. Gegen So. wird es niedriger und

4. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 58

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
58 Iv. Ubersicht der Länderkunde. Hexeutau^platz 450 m Brocken 1100 m Roktiappe 375 m ) Der Harz, ein M a s s e 11 g e b i t g e. Kein Fluß durchbricht die geschlossene Masse des Harzes in ihrer aanzen Ausdehnung. Tie Bode aber bat sich in das Schiesergesteiu des Gebirges ein meist enges und tiefes Tal eingesägt äbnlich dem Schwarzatal im Tbürnigerwalde. Fichten- und Laubwälder, in seinen Weitungen auch Wiesen, Felder und Ortschaften umkränzen dieses Tal Die schönste Stelle der Bode ist ihr Durchbruch am Harzrande mit de» malerischen Harzklippen, mit Hexentanzplag und A>oßtrappe, sagen- berühmte» Stätten des Gebirges. Allenberg 730 m Geisina fioo m Baialtkuppe des Geisina 820 m Das Erzgebirge, von der Nordsene gesehen. Der Nordabhang des Erzgebirges bildet eine ausgedehnte Hochfläche mit Wiesen, Äckern und Wäldern. Zahlreiche be- waldete Kuppen überragen als sanfte Anschwellungen den Kamm.

5. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 61

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 61 5. Das Sächsische Vergland. Mannigfaltigkeit der Bodenformen. Das Sächsische Bergland, das dem Flußgebiete der Elbe angehört, umsaßt die drei folgenden Erhebungen: 1. das Vogtland, ein flachwelliges Schieferplateau; 2. das Erzgebirge, vorwiegend aus Gneis zusammengesetzt, 3. das Elbsandsteingebirge, ein durch viele Talschluchten zerstücktes Sandsteinplateau. Das Sächsische Bergland setzt sich mithin aus ganz verschiedenartigen Ge- biegen zusammen. Vogtland und Erzgebirge sind reich an Wasserkräften, die vielfach der Industrie dienstbar gemacht werden. Im Vogtlande blüht die Weberei. Die sächsische Stadt Plauen an der Elster, 120000 Eiuw., und die renßischen Residenzstädte Greiz und Gera, eben- falls an der Elster, sind alle Sitze großer Webereien. Zum Elstergebiet gehören ferner die Residenzstadt Altcnburg an der Pleiße, in fruchtbarer Gegend, und die an der Mündung der Pleiße in die Elster gelegene Stadt Leipzig, bereits im Tieslaud gelegen. Es ist die größte Stadt Sachsens (fast 600000 Einw.), die wichtigste Handelsstadt im mittleren Deutschland und der Sitz einer alten berühmten Universität. (Leipziger Messe und Leipziger Buchhandel.) In seiner Umgebung wurde 1813 die Völkerschlacht geschlagen. Das Erzgebirge (f. S. 58) erreicht seine höchste Erhebung im Keilberg mit 1240 in. Die Abdachung des Gebirges ist steil nach Süden, langgedehnt und wellig an der Nordseite. Diese allein wird auch von größeren Flüssen durchzogen, der Zwickauer und der Freiberger Mulde; beide Gewässer vereinigen sich im Tiefland zu einem Flusse, der Mulde, die die Elbe erreicht. Auf der Nordseite des Erzgebirges sind am wichtigsten die großen Stein- kohlenlager. Diese haben die rege sächsische Industrie hervorgerufen, die der rheinischen am nächsten kommt. Der Hauptsitz des Steinkohlenbergbaus ist Zwickau; die größten Baumwoll- und Maschinenfabriken hat Chemnitz mit fast 300000 Einw. Großer Berühmtheit erfreut sich die Bergakademie in Frei- berg. In den sächsischen Fabrikgebieten wohnt die Bevölkerung mit am dichtesten in Stadt liegt an Stadt, die Dichte steigt bis 500 Einw. auf 1 qkm Das Elbsandsteingebirge. Seine malerischen Felsformen, platten Gipfel und tiefen Schluchten machen es zu einem der merkwürdigsten Gebirge in Deutschland. Sie haben ihm den Beinamen „Sächsische Schweiz" verschafft. In einer Ausweitung des Elbtales liegt Dresden, 550000 Einw., die Hauptstadt <es Königreichs Sachsen, durch Lage und Bauart eine der schönsten

6. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 64

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
entsendet hier die Oder und die March. Die Sndctcil sind g ein wiesen- und Wald- | bedecktes Mittelgebirge. | Sic liegen zwischen Böh- | ntcit und Mähren einer- seits und Schlesien ander- seits und bilden die s Wasserscheide zwischen | der Nord- und Ostsee und ^ dem Schwarzen Meere. « Zwischen den Erhebnn- A gen liegen tiefe Paßein- «■ schnitte. Diese begünstigen den Verkehr zwischen den angrenzenden Ländern. Die Bevölkerung der Sudeten treibt gleich jener in den übrigen Teilen der Mitteldeutschen Ge- birgsschwelle vielfach In- s dustrie, besonders Webe- | rei,z.b. nmhirschberg « und Land es Hut. Auch R andere Erwerbszweige Z wie Glas- und Porzellan- ^ Fabrikation verschaffen der I zahlreichen Bevölkerung ^ Verdienst. Z Die Mitteldeutsche ^ Gebirgsschwelle setzt sich R östlich der Oder noch fort J in dem industriellen ^ Tarnowiher Plateau in Oberschlesien. Seine Höhen sind reich an Eisen, Kohlen und Zink, so daß g sich hier eine dichte, meist s slavische Bevölkerung zu- ^ sammendrängt. Der f N^ittelpnnkt dieses Berg- ^ bau- und Hüttendistriktes I ist Königshütte.

7. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 28

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Schreckenstein Nordböhmen. Ter Schrecken st ein im Böhmischen Mittelgebirge. Nordböhmen ist bekannt durch seine alten Vulkane und seine heißen Quellen. Ehe die Elbe das Elbsandsiein- gebirge erreicht, durchbricht sie in einem romantischen Tale das vulkanische Böhmische Mittelgebirge, das aus Basalt und Klingstein besteht und durch seine höchst malerischen, kuppigen Formen Berühmtheit erlangt hat wie die Rhön. Aus dem Boden des Gebietes sprudeln die bekannten Quellen von Teplitz und Bilm hervor. 1 wljm Iip —________________. ~ - - Hohe Tatra. Talzirkus des Fischsees. _ Zum schönsten Schmucke der Karpaten zählen die sog. Meeraugen", "ewe, von Jossen "^denen Stscä i mm «tatmk»« vm* "»-«

8. Gesamtbeschaffenheit der Erde, Das Deutsche Reich - S. 55

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Ii. Die Deutschen Mittelgebirge. 55 der Zwickauer und der Freiberger Mulde; beide Gewässer vereinigen sich im Tiesland zu einem Flusse, der Mulde, die die Elbe erreicht. Auf der Nordseite des Erzgebirges sind am wichtigsten diegroßenstein- k o h l e n l a g e r. Diese haben die rege sächsische Industrie hervorgerufen, die der rheinischen am nächsten kommt. Der Hauptsitz des Steinkohlenbergbaus ist Z w i ck a u; die größten Baumwoll- und Maschinenfabriken hatchemnitz mit x/4 Mill. Einw. Großer Berühmtheit erfreut sich die Bergakademie in F r e i b e r g. In den sächsischen Fabrikgebieten und im rheinischen Jndnstriebezirk wohnt die Be- völkerung am dichtesten in Teutschland; Stadt liegt an Stadt, die Dichte steigt bis über 500 Einw. aus 1 qkm. Das Elbsandsteingebirge. Seine malerischen Felsformen, platten Gipfel und tiefen Schluchten machen es zu einem der merkwürdigsten Gebirge in Deutsch- land. Sie haben ihm den Beinamen „Sächsische Schweiz" verschafft. Dort liegen Schandau mit dem Königstein und Pirna, flußabwärts liegt Dresden, 550 000 Einw., die Hauptstadt des Königreichs Sachsen, durch Lage und Bauart eine der schönsten Städte Deutschlands, daher viel von Fremden be- sucht; berühmt sind auch seine Kunstsammlungen, von denen es den Namen „Elb florenz" erhalten hat. Elbeabwärts Meißen mit hervorragender Porzellan- fabrikation. Politische Einteilung. Auch das Sächsische Bergland ist politisch sehr ge- gliedert. Anteil daran haben das Königreich Sachsen, das Herzogtum A l t e n b u r g und die Fürstentümer Reuß älterer und jüngerer Linie. 6. Die Sudeten. Unter dem Namen Sudeten faßt man alle Gebirge zusammen, die sich vom Elbsandsteingebirge bis zur oberen Oder nach So. erstrecken. Sie setzen sich wie die meisten übrigen Teile der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle aus Gneis, Granit und Tonschiefer zusammen. Entwässert werden sie nach Böhmen hin durch die Elbe mit Adler und I s e r und die March, nach Schlesien hin durch die O d e r mit ihren Nebenflüssen Glatzer Neiße, Weistritz, Katzbach, Bober mit Q u e i ß und Görlitzer Neiße. Der deutsche Anteil der Sudeten gehört, abgesehen von dem kleinen im König- reich Sachsen gelegenen Stück, zur preußischen Provinz Schlesien. Gliederung des Gebirges: Das Lausitzer Gebirge zieht von Nordwest nach Südost. Die hügelige Hochfläche nördlich davon heißt die O b e r l a u s i tz. Sie trägt wie das Erzgebirge eine Anzahl basaltischer Kuppen. Hier entspringt die Spree, an deren Ober- lauf Bautzen im Mittelpunkt des wendischen Gebietes liegt. Durch die Senke der Neiße am Nordrande des Gebirges bewegt sich ein gut Teil des Verkehrs von Sachsen und Schlesien nach Böhmen. In diesem Tale liegen die drei durch ihre Webereien bekannten Städte Reichenberg in Böhmen, Zittau in Sachsen und Görlitz in Schlesien. — Östlich vom Lausitzer und anschließenden Jsergebirge mit der T a f e l f i ch t e erhebt sich, feine Umgebung weit überragend,

9. Gesamtbeschaffenheit der Erde, Das Deutsche Reich - S. 57

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Ii. Tic Teutschcn Bkittelgcbirge. 57 das R i e s e n g e b i r g e, nach den Alpen das höchste Gebirge des Deut- schen Reiches: es erreicht in der Schneekoppe 1600m. — Auf der böhmi- schen Seite entspringt die Elbe; das Waldenburger Bergland ist ein welliges Plateau von nur 7)00 m Erhebung. Als tiefe Einsenkung im Sudetenzuge hat es wie die Senke der Lausitzer Neiße große Bedeutung für den Verkehr zwischen Schlesien und Böhmen. (Bahnlinie Breslau—prag.) Am Paßübergange liegt Landeshut, sw. von Breslau; das Glatzer (glazer) Gebirgsland erscheint als ein Gebirgsviereck, dessen Inneres einen Kessel bildet. Umschlossen wird es vom A d l e r g e b i r g e, Heuscheuer, Eulengebirge und Reichen st einer Bergland. An der Nordostseite des Vierecks bricht die Glatzer Neiße durch; an dieser die Festungen Gl atz und Neiße, welche wichtige Gebirgsübergänge beherrschen. Im S. führt der Paß von R e i n e r z nach Böhmen; das Gesenke bildet das östlichste Glied der Sudeten. Seine höchste Gruppe ist das A l t v a t e r g e b i r g e, 1500 m. Gegen So. wird es niedriger und entsendet hier die Oder und die Mar ch. Tie Sudeten sind ein wiesen- und waldbedecktes Mittelgebirge zwischen Böhmen und Mähren einerseits und Schlesien anderseits. Sie bilden die Wasserscheide zwischen der Ost- und Nordsee und dem Schwarzen Meer. Die Erhebungen werden durch tiefe Paßeinschnitte getrennt. Diese begünstigen den Perkehr zwischen den angrenzenden Ländern; sie haben auch eine große Rolle in den schleichen Kriegen und im Kriege 186« gespielt. Die Bevölkerung der Sudeten treibt gleich jener in den übrigen Teilen der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle vielfach Industrie, besonders Weberei, z. B. um Hirschberg, Landeshut und Waldenburg. Auch andere Erwerbszweige wie Glas und Porzellansabrikation, verschaffen der zahlreichen Be- völkerung Verdienst. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle setzt sich östlich der Oder noch fort in dein industriellen Tarnowiher Plateau in Oberschlesien. Seine Höhen sind reich an Eisen, Kohlen und Zink, so daß sich hier eine dichte, meist slavische Bevölkerung zusammendrängt. Der Mittelpunkt dieses Bergbau- und Hüttendistriktes ist K ö n i g s h ü t t e. Dabei liegen B e u t h e n und K a t t o w i tz. Politische Übersicht der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle. 1. Königreich Sachsen, 15 000 qkm (= Hessen - Nassau); 4 800 000 Eimv.: D r e s d e n*, Leipzig*, Zittau, Bautzen, Pirna, Spandau, Meißen, Freiberg, Chemnitz*, Zwickau, Plauen*. 2. Herzogtum Sachsen-Altenburg: A l t e n b u r g. 3. F ü r st e n t u m Reuß ä. L.: Greiz. ^ischer-Geistbeck-Bappcrt, Erdk. f. Lehrerbildungsanstalten, 7. 5

10. Länderkunde von Europa (Wiederholungskurs), Die wichtigsten Handels- und Verkehrswege der Gegenwart, Elementare mathematische Geographie - S. 55

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Österreich-Ungarn. 55 Iv.^Die Österreichischen Sudetenländer: Böhmen, Mähren und Österreichisch-Schlesien. Natürliche und geschichtliche Beziehungen der Sudetenländer zu Deutsch- laud. Die Sudeteuländer sind durch Randgebirge von den deutschen Nachbar- gebieten getrennt; aber zahlreiche und niedrige Pforten öffnen sich allenthalben und die großen Flußstraßen führen zu deutschen Ländern. Noch wesentlich unter- stützt wurden diese natürlichen Beziehungen durch die jahrhundertlange politische Zugehörigkeit der Sudetenländer zu Deutschland und die Germanisierungs- bestrebungen der Luxemburger, dauu Ferdinands Ii. und Josephs Ii., wodurch deutsche Beamte und Richter, Priester und Lehrer, Handwerker und Künstler in großer Menge in das „Land der Wenzelkrone" geführt und dem gesamten wirt- schaftlichen und geistigen Leben daselbst der deutsche Charakter aufgeprägt wurde. Freilich blieben auch die Gegenströmungen nicht aus, so unter der Herrschast der Hussiteu und jetzt wieder, wo das Deutschtum in Böhmen im schwersten Kampfe steht. — Die Länder sind vorwiegend tschechisch; das Verhältnis der tschechi- schen Nationalität zur deutschen ist 3:2. Böhmen. Die tiefe und durch Randgebirge geschützte Lage (Prag 180 m) sowie das ziemlich milde Klima verursachen die hohe Fruchtbarkeit des Bodens. Ganz besonders günstig liegen die Verhältnisse für die Landwirtschast in Nordböhmen. Außer Getreide, besonders Weizen, baut man hier Hopfen. (Saaz), Obst und Zuckerrüben. Ein Drittel des Landes liegt indes in den Händen des Großgrundbesitzes. Das Volk selbst ist arm. Größte Wichtigkeit nicht bloß für Böhmen, sondern für die ganze Monarchie hat Nordböhmens Kohlenreichtum. In der Umgebung von Pilsen erstrecken sich ausgedehnte Eisen-und Steinkohlenlager, welche Pilsen (8000t) Einw.) zu einer bedeutenden Industriestadt (Großbrauereien) gemacht haben, und zwischen der Eger und dem Erzgebirge liegt die Braunkohlenmulde, deren Produkte auch vielfach nach außer- böhmischen Jndustrieorten in großen Mengen geliefert werden. Weltberühmt sind ferner infolge ihrer Mineralquellen die Badeorte Teplitz, Karlsbad und Marienbad. — An den Gebirgsrändern nötigt der weniger ergiebige Boden die Bevölkerung zur Jndustrietätigkeit. So sind im Böhmerwald, der Holz und Quarz liefert, große Glashütten in Betrieb, und im sudetischen Böhmen blüht die Webe-Industrie; hier ist Reichenberg (35000 Einw.) Hauptsitz der Wollweberei und Rum bürg Mittelpunkt des Leinenwebereibezirkes. Fast in der Mitte des Landes und im Kreuzungspunkte der wichtigsten Verkehrsstraßen an der schiffbaren Moldau liegt Prag, die Hauptstadt, mit be- deutender Industrie, Sitz einer deutschen und einer tschechischen Universität, Ausgangspunkt der neuhochdeutschen Schriftsprache (Kaiserliche Hofkanzlei der Luxemburger), mit Vororten 625000 Einw. Mähren. Gleich Böhmen ist auch Mähren ein sehr fruchtbares Laud. Die Ebeue südlich von Olmütz, die weizen- und gerstenreiche Hanna, zählt sogar zu den Kornkammern Österreichs. Auch zwei Arten der Industrie sind zu großer Bedeutung gelangt. Im Gesenke, wo viel Flachs gebaut wird, blüht die Lein wand in dustrie, und auf der mittleren Abdachung der Mährischen Höhe, auf der vor allem Schafe weiden, die Wollindustrie. Der Hauptsitz der
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