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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 14

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Rudelsburg. Saaleck. Im Hintergrunde der Thüringer Wald. Die Thüringer Hochfläche ein Tafelland. Rudelsburg und Saaleck, flußaufwärts gesehen. Das Tafelland, das sich ostwärts durch Thüringen bis zur Saale hinzieht, erhält seine landschaftlichen Reize durch die tiefeingesenkten, malerischen und kulturreichen Flußtäler mit ihrer dichten Besiedelung und ihren reichen geschichtlichen Erinnerungen. Neben Main und Neckartal vereinigt das mittlere Saaletal, die Grenzlinie zwischen Thüringen und Sachsen, alle diese Vorzüge in hohem Maße. In die thüringische Muschelkalktafel eingesenkt, zieht das Saaletal eng und vielfach gewunden zwischen steilen Höhen hin, die von altersgrauen Burgen gekrönt werden, während im S. der Thüringer Wald das Panorama abschließt. Wie viele Erinnerungen wecken allein Jena und Rudolstadt, die zwischen Saaleck und dem Gebirge liegen I Berg und Fluß, Burg und Wald wecken die Wander- und Sangeslust, und wie oft mag da aus frischer Jugendbrust das Lied erschallen: „An der Saale hellem Strande stehen Burgen stolz und kühn".

2. Geschichte des Mittelalters - S. 89

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Bekehrung der Germanen. Arabien. Iii 12a22. 89 zum Bekehrungswerk zu holen. Auf einer zweiten Reise erhielt er in Rom die Bischofsweihe. Er verband die von den Schotten und ihm bekehrten Gemeinden zu einer kirchlichen Gemeinschaft, die er in Bistmer einteilte und selbst als deutscher Erzbischos leitete; in ihrer Lehre waren sie dem Papst unterstellt. Seine Residenz Mainz war fortan Deutschlands erster Bischofssitz, seine Metropole. 5. Noch lange aber glaubte das Volk an die Macht von Gebrden (dem bsen Blick) und Zaubersprchen, von Gegenstnden (Talismanen), die man auf dem Leibe trug; heimlich opferte man noch lange, am liebsten Pferde, in Wldern und Einden auf heiligen Steinen und suchte aus dem Rauschen heiliger Bume die Zukunft zu erkunden*). 2. Der Islam. Mohammed. 1. Die unzugngliche Halbinsel Arabien birgt im Innern unabseh-bare Flugsandsteppen. Jahrelang fllt kein Regen; ein Brunnen ist ein kostbarer Besitz, um den oft blutig gekmpft wird. An der.strafee Bab-el-Mandeb liegt die einzige fruchtbare Landschaft mit Weihrauchstauden, mit Palmen und Raffeegrten: Jemen, das Glckliche Arabien. Nordwrts folgt der Kstenstrich Hedschas, der nur wenige Pflanzenreiche Tler besitzt. Von dort stlich und nrdlich zieht sich das Steinige Arabien hin. Im Nordwesten liegt die Sinai-Halbinsel. Auf den Oasen des Binnenlandes weiden noch heute die Kinder der Wste", die Beduinen, ihre Herden. Das Nomadenleben sthlt den hagern Leib der Shne Ismaels, der Kampf mit Raubtieren und feindlichen Stmmen macht den Geist selbstndig und khn; aber Habgier und Grausamkeit verunzieren diese Vorzge. Wegen der Hitze des Tages wandern die Hirten mit ihren Herden gerne bei Nacht; der Anblick des Himmelsgewlbes mit seinen nie alternden" Sternen lenkt die Ein-bildungskraft ins Unermeliche; er macht die Hirten zu Dichtern und Mrchenerzhlern. Die Natur des Landes wirkte auf die religisen Vorstellungen ein: im Sden betete man hauptschlich zu Sonne und Morgenstern, im Norden zu Dmonen (Geistern), deren hchster Allah genannt wurde. Aber die Verehrung der Stammes- und Hausgtter erstarrte zu sinnlosen Formeln. Da frischte Mohammed das Geistesleben des Volkes auf und vereinigte seine Stmme zu einer Nation. 2. Zu Mekka in Hedschas htete der Stamm Koreisch den Tempel .ftaaa, in den der wrfelfrmige Schwarze Stein eingemauert war: er war einst vom Himmel gefallen und bildete das Ziel alljhrlicher Pilger- *) Scheffels Ekkehard"; Webers Dreizehnlinden".

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 109

1865 - Eisleben : Reichardt
109 der Kirchenversammlung zu Lyon für abgesetzt und belegt ihm als Frevler und Ketzert» mit dem Bann. Der„Pfaf- fenzönig" Heinrich Raspe stirbt bereits 1217 aus der Wartburg. Darauf 1247 Graf Wilhelm von Holland Gegenkaiser. Während dieser Wirren in Deutschland, wo sein Sohn Konrad die Regentschaft führte, ist Friedrich fortwährend in Italien beschäftigt. Sein unteritalisches Erbrecht bringt er zu hoher Blüthe. Gebeugt und lebensmüde stirbt er 1250 in Apulien. 1250—1273 Das Interregnum in Deutschland. „Die kaiserlose, die schreckliche Zeit." Blüthe des Faust- rechts. Die Städte vereinigen sich zu gegenseitigem Schutze: Der rheinische Städtebund und die Hansa »seit 1241). Die bedeutendsten Hansestädte waren Hamburg, Lübeck, Bremen, Danzig, Köln, Magdeburg, Amsterdam, Riga. Deutschland zur See mächtig, u) — Vehmge- richte. 1250—1254 Konrad Iv. Den letzte hohenstaufische Kaiser, doch ohne allgemeine An- erkennung zu finden. Er stirbt 27 Jahr alt in Italien, v) wo er um Neapel kämpft. 1256 Tod Wilhelms vonholland. Richard voncorn- wallis und Alfons von Castilien zu Kaisern ge- wählt. Wilhelm von Holland wurde von den Friesen erschlagen. Richard kam nur viermal in die Rheingegenden und brachte Geld in's Land. Alfons ist nie in Deutschland erschienen. 1268 Hinrichtung Konrudins, des letzten Hohenstaufen. Für Konradin, den unmündigen Sohn Konrads, führte sein Oheim Manfred die Regentschaft über Neapel und Sicilien, nahm aber gegen den Willen des Papstes selbst die Krone an. Da verlieh sie dieser an Karl von Anjou (Bruder Ludwigs d. H.), gegen den Manfred bei Beneveut fiel. Von den Ghibellinen gerufen wollte der 16jährige Konradin sein Erbland erkämpfen, wurde jedoch von Karl bei Tagliac ozzo besiegt, mit seinem t Weil er ^er aufgeklärteste und gebildetste Fürst seiner Zeit war und die Sarazenen in seinem Reiche nicht ansrottcte, sondern durch Humanität an sich zu fesseln wußte. u) Glückliche Kriege der Hansa gegen Dänemark, Schweden und Norwegen. v) Vielleicht durch seinen Stiefbruder Manfred vergiftet. w) Anfangs siegreich; doch Hinterhalt deö Ritters Valery.

4. Die Provinz Hannover - S. 126

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 126 — Westfalen und Nordalbinger (Falah = ein Ansässiger). Von den drei Stämmen, die südlich der Elbe wohnten, weiß man, daß sich die Ostsalen zwischen Oker, Elbe, Saale und Unstrut aus- breiteten, die Engern von der Oker bis zu den Ruhrquellen und etwa von der Südgrenze der Provinz Hannover bis an die Friesen- grenze wohnten und die Westfalen das heutige Osnabrücker Land und fast ganz Westfalen inne hatten. An anderen Volks- dementen, die an ihrer Mundart sich noch deutlich von den plattdeutsch redenden Sachsen scheiden, sind die Wenden, Franken und Thü- ring er zu erwähnen, Die Wenden schoben sich wie ein Keil in das Gebiet der Ostsalen ein und drangen bis zur Ilmenau und südlich an der Bode bis zum Harzfuß vor (Wendesurth). Die Franken wohnten zerstreut am südwestlichen Harzfuß; dazu nahmen Thüringer als Berg- leute den Oberharz ein. Sprachlich weist sich fast das gesamte Gebiet der Provinz als zu Niedersachsen gehörig aus; man kann noch heute auf dem Eichsfelde und am Harzfuße deutlich die wenigen fränkischen Dörfer kennen. Da- gegen haben sich Sitten und Gebräuche verschmolzen. Die alte sächsische Eigenart ist aus unserm gesamten Berg- und Hügelland bis auf die Spracheigentümlichkeit geschwunden; das Flachland dagegen hängt teil- weise noch zäh am Alten. Von den Mundarten solgen hier einige charakteristische Proben. Der Dialekt der Oberharzer, früher lange als fränkisch angesprochen, jetzt aber von dem verdienten Harzforscher Günther in Klausthal als obersächsisch-erzgebirgisch erkannt, ist vertreten durch eine Probe, die an das große Grubenunglück von 1810 anknüpft: „Sechs Mann, die sann in Schacht begrohm, es is ä weites Grob, Und ihr Gebäns kimmt nie zu Tohk, denn käner kann meh nob. Wenn ober änst an jingestem Tohk dr Waltenrichter rufst. Dann schteing se ah nohch langer Nacht ans Licht aus ihrer Gruft. — Half, Gott, daß ich dann Jubel sah! ich schtimm denn ah mit ein. Na, dann sn han mer ewig Schicht, mr fahren nie meh ein." (Nach Gunther, der Harz.) Aus der südhannoverschen Gegend des „meck und deck" ist ein weit verbreiteter Volksreim gewählt, wie er in der Northeimer Gegend gesprochen wird: „Hänschen ßatt in Schornsteine Un flicke ßiene Schau; Da kämm ßaun wacker Mäken her, Datt ßach ßau niepe tau. Ach, Mäken, wenn dou srwen wutt, Ssau srien dou na meck; Eck hew en blanken Doelderken, Den will eck chiewen deck! Hans, nümm ett nich! Hans, nümm ett nich! Ett hett ne scheiwen Schau; Ssmer Salwen up, ßmer Salwen up, Ssau werd datt weder chaut."

5. Erdkundliches Lesebuch für höhere Schulen - S. 86

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
86 Asien. durch die Schwierigkeit der Verproviantierung und den Unbestand der Witterung, nahe daran war, die Flinte ins Korn zu werfen, so siegte doch immer wieder die Erwägung, daß alle schon gebrachten Opfer nutzlos waren, wenn der Sieg nicht erkämpft werden könne. Enttäuschungen und Mißerfolge häuften sich besonders im ersten Expeditionsjahre. Zwar die genaue geographische Position des Bergs konnte schon auf trigonometrischem Wege ermittelt werden; aber damit war nicht alles Wünschenswerte erreicht. Es mußte herausgefunden werden, durch welches der vielen Täler ein Zugang zu dem Berge gewonnen werden könne, um hierdurch auch Aufschluß über die Frage zu erlangen, in welcher Beziehung er zu den Riesengletschern steht, die aus dem Herzen des Gebirgs herauskommen, in welcher Beziehung zu den wichtigsten Ketten, und endlich darüber, ob der Berg wirklich der Knotenpunkt sei, als der er bisher galt, ob er überhaupt in der Haupt- Wasserscheide liege.

6. Erdkundliches Lesebuch für höhere Schulen - S. 224

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
224 Deutsches Reich. ein Kleinkönig unter den Seinen. Daher gibt es kein höheres Ziel für den jüngeren Bauernsohn als Einheiraten auf einen Hof. Besitz ist gleichbedeutend mit sittlicher Tüchtigkeit. Denn nur durch höchste sittliche Anspannung kann Gewinn aus dem armen Lande erarbeitet werden. An jedem Geldstück klebt Fleiß und abermals Fleiß und Entbehrung. So ist Vermögen metall gewordene sittliche Kraft. Daher jene enorme Hochschätzung des Geldes und die ganz selbstverständliche Abwägung des gegenseitigen Besitzes vor dem Ver- löbnis. Erst jetzt beginnt dieses starre, bäuerliche Gefüge und die uralte Schichtung des sozialen Volkskörpers unter dem Einflüsse städtischer Anschau uugen sich ein wenig zu lockern. So hat sich hier ein wirtschaftlich kraftvoller Bauernstand erhalten, dessen ganze Gesundheit man erst erkennt, wenn man die proletarischen Verhältnisse des Eichsfeldes, einzelner Gegenden Hessens und Thüringens oder des Elsaß damit vergleicht. In diesen unberührten Volkskörper hat sich nicht wie dort der jüdische Spekulant einzunisten ver- mocht. Dieses harte, vorsichtige, genügsame und ehrliche Geschlecht ist ihm völlig gewachsen. Vervollständigt wird das Bild des Heidjers durch die ganz eigentümlichen kirchlich-religiösen Verhältnisse. Gewiß werden von jeher diese ichlichten, innerlich gewandten Bauern religiös gewesen sein. Denn mehr als der Städter sind sie abhängig von der Huld des rätselhaften Wettergottes, der wähl- los, wie es scheint, den Saaten Verderben und Gedeihen sendet. Ihn zu binden durch genaueste Befolgung seiner Satzungen, aber zugleich mit dem naiven Anspruch, dasür mit irdischem Hab und Gut gesegnet zu werden, ist von jeher und überall Kern jeder gesunden Bauernreligion gewesen. Es ist die Religion der alttestamentlichen jüdischen Bauern. Nicht immer spricht sich diese Grundempfindung so naiv aus wie in einer Hausinschrist von Müden aus dem Jahre 1840: „Herr, weil du Frömmigkeit so liebst, daß du dem Frommen Güter gibst, So gib, daß ich in heiliger Scheu recht fromm und recht gesegnet sei... Ich streck' die Hand mit Freuden aus, komm du mit Segen in mein Haus!" 46. Geologie des Harzes. Von Johannes W a l t h e r *). Der Harz bildet die südliche Hälfte einer langgestreckten Ellipse, die gegen das nördliche Vorland durch ein System ziemlich geradliniger Brüche begrenzt und teilweise sogar gegen Norden überschoben ist, während der Ost-, Süd- und West- rand von den Saumrändern jüngerer Decken gleichmäßig überlagert wird. Hier steigt auch das Gebirge verhältnismäßig sanft an, während es sich im Norden hoch und steil emporhebt. i) Lehrbuch der Geologie von Deutschland. Leipzig, Quelle u. Meyer, 1910. S. 200 ff.

7. Erdkundliches Lesebuch für höhere Schulen - S. 91

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
20. Auf der Karawanenstraße von Tanger nach Fes. 91 diesen Hauptteil des Blad el Machsen, des scherifischen Kernlandes, durch- ziehen und alle mehr oder weniger auf dem Wege nach Fes hier zusammen- laufen. Und da bei dem bekannten Mangel an Brücken und Fähren — denn auch davon gibt es nur an den begangensten Stellen wie am Wad el Kns vor El Ksar el Kbir das eine oder andere traurige Probestück — auch die erfahrensten Reisenden auf die Hilfe der furtenkundigen Anwohner an- gewiesen sind, so ergibt das Warten auf Führer an den Ufern immer ein buntes Bild echt morgenländischen Karawanenlebens. Lange Züge von schwer beladenen, langsam und gleichmäßig sich fort- schiebenden Kamelen, größere und kleinere Gruppen von Maultieren und Eseln mit ihren stimmkräftigen Treibern, hochgemut und mürrisch drein- schauende Reiter mit langer Flinte und bescheidene Fußgänger, alle müssen sie unterschiedslos an den steilen Böschungen des seine schmutzigbraunen Fluten rasch vorbeijagenden Stromes halten, absitzen und geduldig auf die Rückkehr der Furtenführer warten. Man läßt die Tiere in der Nähe grasen, bessert an der Verladung und Verschnüruug der Lasten etwas nach und setzt sich dann ins Gras, zieht die kleine Hanfpfeife aus der rotledernen Umhänge- tasche und fängt, gemächlich und bedächtig, ein Gespräch an mit dem ersten besten Wanderer und Maultiertreiber, der einem zunächst am Boden sitzt. Erst werden natürlich mit großer Ausführlichkeit die begrüßenden Redens- arten ausgetauscht, in denen stets mehr von Allah und Mulai Jdriß und anderen Landesheiligen als von einem selbst die Rede ist. Aber man hat hierzulande Zeit und läßt sich's nicht verdrießen, ein paar Minuten zu ver- lieren mit leeren Worten, frommen Fragen und wohlwollenden Wünschen, die bei aller ihrer geschäftsmäßigen Gleichartigkeit doch mit geschickt gespielter Teilnahme vorgebracht werden, wie es sich bei einem wohlerzogenen Mauren, der immer Allah und seine Heiligen im Munde führen muß, vollkommen von selbst versteht. Dann erst kommen ganz allmählich die Fragen an die Reihe, die jedem längst auf der Zunge brennen: Woher des Wegs? Wohin? Was habt ihr geladen? Wieviel seid ihr in eurer Karawane? Wo habt ihr euren letzten Halt gemacht? Wie weit gedenkt ihr heute noch zu kommen? Und dann natürlich die Erkundigungen nach den Zuständen in der Hauptstadt, nach den neuesten Nachrichten vom Kriegsschauplatz und von der Haltung der schwanken- den Stämme, die teils zum Sultan stehen, teils schon zu den Aufständischen übergegangen sind. Und, merkwürdig, wie dieser Austausch von Frage und Antwort auch sofort wieder die Lust zu fabulieren weckt, wie jeder gern groß tun möchte mit besondern Erlebnissen und schrecklichen Nachrichten vom Wege, die ihn zum Mittelpunkt eines bewundernd lauschenden Zuhörerkreises machen sollen. Die letzten Tage, wo ich durch ein einsames, spärlich bevölkertes Land ge- zogen war, hatte man den Aufstand und alle Mären von Krieg und Kriegs- gefchrei völlig vergessen. Hier, beim Zusammentreffen mit den Weggenossen,

8. Das Deutsche Reich, Zusammenfassende Darstellung der mathematischen Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Grundzüge der Handelsgeographie und Verkehrswege - S. 16

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Rudclsburg, Snalccf. Ju> Hlittergrunde der Thüriuncr Wald. Die Thüringer Hochfläche, ein Tafelland. Rudelsburg und Saaleck, flußaufwärts gesehen. Das Tafelland, das sich ostwärts durch Thüringen bis zur Saale hinzieht, erhält seine landschaftlichen Reize durch die tiefeingesenkten, malerischen und kulturreichen Flußtäler mit ihrer dichten Befiedeluug und ihren reichen geschichtlichen Erinnerungen. Neben Main und Neckartal vereinigt das mittlere Saaletal, die Grenzlinie zwischen Thüringen und Sachsen, alle diese Vorzüge in hohem Maße. In die thüringische Muschelkalktafel eingesenkt, zieht das Saaletal eng und vielfach gewunden zwischen steilen Höhen hin, die von altersgrauen Burgen gekrönt werden, während im Süden der Thüringer Wald das Panorama abschließt. Wie viele Erinnerungen wecken allein Jena und Rudolstadt, die zwischen Saaleck und dem Gebirge liegen! Berg und Fluß, Burg und Wald wecken die Wander- und Sangeslust, und wie ost mag da aus frischer Jugendbrust das Lied erschallen: „An der Saale hellem Strande stehen Burgen stolz und kühn".

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 95

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
und fränkischen Kaiser. 95 Vater gewollt, ließ er diesen in Ingelheim zurück und hieß ihn dort seine Rückkehr abwarten, aber beide sind sich nie wieder im Leben begegnet. Tage und Wochen hatte Heinrich Iv. in Ingelheim vergeblich auf die Ankunft des Sohnes gewartet, bis er endlich mit Hülfe einiger Getreuen die Burg verlassen und den Rhein hinab fahren konnte. Seine Sache war noch keineswegs verloren, denn nicht nur die Städte, sondern auch einige Bischöfe und Fürsten nahmen sich seiner an. Er war eben im Begriff, ein Heer zu sammeln und dem verräterischen Sohn entgegen zu treten, da ereilte ihn am 7. August 1106 zu Lüttich der Tod. Ruhig ging er ihm entgegen, beichtete reuig seine Sünden und nahm gläubig das heilige Abendmahl. Sterbend sandte er Boten des Friedens an den Papst und an seinen Sohn ab. Des Kaisers letzter Wunsch war, an der Seite seiner Vorfahren im Dom zu Speier die Ruhestätte zu finden. Fünf Jahre aber blieb die Kaiserleiche auf Befehl der Bischöfe in ungeweihter Kapelle am Speirer Dom stehen, bis der Bannfluch aufgehoben wurde; erst 1111 wurde sie beigesetzt. 8. Rückblick auf Heinrich Iv. Heinrich war der unglücklichste aller Kaiser. Verrat und Treubruch habe» ihn während seines ganzen Lebens von einem Kampf in den andern getrieben. Er war ein reich begabter Fürst, war mitleidig und freigebig, besonders gegen die Geistlichkeit und die Armen; ^>as Volk klagte laut am Sarge des hochgeliebten Herrschers. Er verzieh leicht, zu leicht seinen Gegnern, wenn sie seine Gnade anflehten; selbst Meuchelmörder, die gegen ihn gedungen waren, ließ er straflos von dannen ziehen. Sein langes und schweres Unglück hat seinen Charakter, der anfänglich nicht fest war, gebessert. 9. Jener treulose Heinrich folgte dem Vater als Heinrich V. 1106—1125. Seine Regierung war säst ein beständiger Streit mit dem Papste wegen der Belehnung der Bischöfe. Durch Vermittelung der deutschen Fürsten kam 1122 ein Vergleich zustande: „Die Bischöfe sollen in Gegenwart des Kaisers oder seines Vertreters von den Domherren gewählt werden. Dann soll sie der Kaiser durch Belehnung mit dem Szepter in ihren weltlichen Besitz einsetzen, der Papst ihnen durch Ring und Stab die geistliche Würde verleihen." (Wormser Konkordat). Damit war die Unabhängigkeit des Papstes vom Kaiser ausgesprochen, die Bestätigung der Papstwahl durch den Kaiser hörte auf.

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 70

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
70 Die Zeit der sächsischen 2. Otto Iii., 983-1002. Weihnachten 983 war Otto Iii. in Aachen vom Erzbischof von Mainz gekrönt worden, als die Nachricht vom Tode des Kaisers anlangte. Da der junge Kaiser noch unmündig war, so führte seine Mutter Theophano zunächst die Regierung und nach ihrem Tode (991) die Kaiserin Adelheid in Verbindung mit dem Erzbischöfe von Mainz bis 995. Ein Jahr darauf unternahm Otto Iii. die erste Romfahrt 996. Er setzte seinen Vetter Bruno auf den päpstlichen Stuhl (als Gregor V,) und empfing die Kaiserkrone. Nach Gregors Tode erhob Otto seinen ehemaligen Lehrer, den wegen seiner Gelehrsamkeit berühmten Bischof Gerbert zum Papste. Sylvester Ii., wie er sich nannte, übte einen großen Einfluß ans den jugendlichen Fürsten aus. Rom sollte wieder die Hauptstadt des Reiches, ja der Welt werden. Otto umgab sich mit dem Prunke des Hofes zu Konstantinopel. Andererseits aber unterzog er sich unaufhörlichen Bußübungen und machte Wallfahrten. So pilgerte er im Jahre 1000 nach Gnefen, wo die Gebeine des von heidnischen Preußen erschlagenen Bischofs Adalbert ruhten. In den rauhen Märztagen zog er barfuß in die polnische Stadt ein und ehrte den Toten durch Errichtung des Erzbistums Gnesen. Dann wieder ließ er das Grabmal Karls des Großen in Aachen öffnen und stieg hinab in die Gruft, um dort zu beten. Wcthfend Otto sich auf der einen Seite als erhabener Kaiser dünkte, zeigte er sich auf der anderen als ein Mönch. Bei einem solchen Schwanken konnte die kaiserliche Macht nicht gedeihen, und so war bald alles in Aufruhr gegen ihn. Sein ältester Freund, der Erzbischof von Mainz, verließ ihn, ein großer Teil der Herzöge und Grafen waren seiner undeutschen Regierung überdrüssig und stifteten eine Verschwörung gegen ihn, die Wenden, Polen und Ungarn erhoben sich. In Rom brach ein Aufstand los. Während rings um ihn alles in Aufruhr war, lag er fieberkrank in einem Felsenneste in der Nähe Roms. Dort starb er zu Anfang des Jahres 1002, noch nicht ganz 22 Jahre alt. Er starb unvermählt. Seinem Wunsche, in Aachen neben Karl dem Großen beigesetzt zu werden, wurde entsprochen. Deutsche Schwerter mußten seine Leiche vor Verunglimpfung der Italiener schützen. 3. Das Reich nach dem Tode Ottos Iii. Unter der Regierung der Nachfolger Ottos des Großen vollzogen sich im deutschen Reiche große Veränderungen. Die alte Gauverfassung löste sich auf, geistliche und weltliche Herrschaften teilten sich in den alten Gaubezirk. Die freien Gaugenossen wurden zum größten Teil abhängige Leute der
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