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1. Das erste Geschichtsbuch - S. 107

1892 - Gera : Hofmann
— 107 — wird meinem Herrn, dem Könige von Ungarn, eine Tochter geboren, die schön und tugendreich und Eures Sohnes ehelich Gemahl werden wird!" Vier Jahre später sandte der Landgraf Hermann herrliche Boten in das ferne Ungarland und ließ den König um die Hand seiner Tochter Elisabeth für seinen Sohn Ludwig bitten. Der Ungarnkönig empfing dte Boten günstig, denn ihr Herr war in allen Landen berühmt. Er bewilligte auch, daß das Mägdlein mit nach Eisenach geführt und dort erzogen würde. Gar herrliche Gaben, so eine silberne Wiege und Badewanne, köstliche Kleider und Geschmeide, sandten die Eltern mit und beschenkten die Boten reichlich. Als Elisabeth in Eisenach ankam, war sie vier, Ludwig aber elf Jahre alt. Beide wurden mit allem Fleiß erzogen, bis sie zu ihren Jahren kamen und ein glücklich Ehepaar wurden. 2. Wie Elisabeths Almosen zu Wosen wurde. Fast täglich stieg Elisabeth von der Wartburg hinab in die Stadt Eisenach, um die Armen zu speisen und die Kranken zu pflegen. Einmal trug sie in einem Korbe Fleisch, Brot und Eier hinab. Da begegnete ihr der Landgraf. Sie erschrak und suchte beschämt den Korb unter dem Mantel zu verbergen. Der Landgraf aber stellte sich rauh und fragte: „Was trägst du da?" Damit schlug er den Mantel zurück und sah in dem Korbe lauter Rosen. Elisabeth schlug ihre Augen zur Erde, ihr Gemahl aber faßte sie bei der Hand und redete liebreich mit ihr. (Vergleiche Bechsteins Gedicht: „Elisabeths Rosen".) ß. Wie sie die Armen in der Knngersnot speiste. Einst war ihr Gemahl auf lange Zeit mit dem Kaiser nach Italien gezogen. Da brach eine große Hungersnot im Lande aus. Elisabeth aber nahm alles Korn und allen Vorrat und teilte es unter die Bedürftigen. Täglich speiste sie 300 Arme. Für die Schwachen, die den Berg nicht ersteigen konnten, baute sie in der Stadt ein Spital und ließ sie dann versorgen. Als ihr Gemahl nach zwei Jahren wieder heimkam, da verklagten die Amtleute seine Gemahlin, daß sie alles den Armen gegeben habe. Er aber sprach: „Lasset sie um Gottes willen weggeben, was wir haben. Wenn uns nur die Wartburg und die Neuenburg bleiben! Drei Dinge gefallen Gott gar wohl: Eintracht unter Brüdern, Liebe unter Christen und Einigkeit unter Eheleuten!" 4. Wie Ludwig nach dem heiligen Lande zog. Der Kaiser Friedrich berief alle Fürsten und Ritter zu einem Zuge nach dem heiligen Lande, um des Heilands Grab den ungläubigen Türken zu entreißen. Auch Landgraf Ludwig ließ sich als „Kreuzfahrer" das rote Kreuz auf den Mantel heften. Darüber erschrak seine Gattin bis zum Tode, er aber tröstete sie mit liebreichen Worten. Vor seinem Abschiede ermahnte er seine Leute zu einem fleißigen, gerechten und friedlichen Leben und befahl Weib und Kind und die Regierung des Landes seinem Bruder. Sein Gattin geleitete ihn in herzlicher Liebe und großer Trauer bis Meiningen. Hier nahm sie den letzten, rührenden Abschied. Sie sollte ihn auf Erden nicht wiedersehen. Er erkrankte in Italien an einem giftigen Fieber. Als er sein Ende nahen fühlte, empfing er mit großer Andacht das heilige Abendmahl und die letzte Ölung. Plötzlich flüsterte er: „O sehet doch die «Stube voll weißer Tauben!" Man wollte ihm solches ausreden, er aber rief: „Ich will mit diesen Tauben von hinnen fahren!" Und damit gab er seinen Geist in Gottes Hände. 5. Wie die heilige Elisabeth starb. Nach dem Tode ihres Gemahls wurde Elisabeth mit ihren Kindern von der Wartburg vertrieben. Sie irrte heimatlos umher und nährte sich kümmerlich durch Spinnen und Nähen,

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 34

1861 - Eisleben : Reichardt
34 Holzstäben ausgeschnitten, später von Metall. G. stirbt in Armuth. 1453 Eroberung Constantinopels durch Sultan Mu- hamed Ii. Ende des oströmischen Kaiser- t hums. Der letzte Kaiser C o n st a n t i n Ix. Paläologus fällt nack tapferer Gegenwehr. Viele griechische Ge- lehrte flüchteten nach Italien; in Folge dessen Wieder- aufblühen der Wissenschaften. 1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund, von den Schweizern bei G r a n s o n und Murten ge- schlagen. 1477 Karl derkühne fällt bei Nancy gegen Schwei- zer u n b Lothringer. Außer Burgund besaß Karl auch den größten Theil der Niederlande. Ersteres fiel an Ludwig Xi. von Frankreich, den Gründer der franz. Königsmacht. Letztere erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Iii. Sohn, dem ritterlichen M ax i m i l i a n , vermählte. So wurden die Niederlande mit Oestreich vereinigt. 1492 Entdeckung von Amerika durch Christoph Co- l umbus. Der Genueser C. hatte die Idee, Indien auf einem westl. Wege zu erreichen, statt auf dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal abgewiesen wendet er sich nach Spanien. Jsabella (Gemahlin Fer- dinands d. Katholischen) gewährt ihm 3 Schiffe. Abfahrt von Palos d. 3. August. Nach mühseli- ger Fahrt!) d. 12. Oct. die Insel Guanahani (St. Salvador) entdeckt, sodann Cuba und Haiti. — C. machte noch 3 Reisen, 1500 seines Vicekönig- thums entsetzt, stirbt aus Gram 1506 zu Valla- dolid. g) 1493—1519 Maximilian I. Einführung des ewigen Landfriedens. Reichs- kamm erge richt zu Wetzlar. Eintheilung Deutich- lands in io Kreise: den östreichischen, baierischen, schwäbischen, fränkischen, westfälischen, burgundischen, f) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kein Ausstand. g) Weshalb wurde der Erdtheil Amerika genannt?

3. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 230

1899 - Gera : Hofmann
230 „Verteidiger be£ Glaubens" bedacht. Da der heilige Vater sich aber weigerte, ihn von seiner Gattin, Katharina von Spanien, zu scheiden, so sagte er sich von Rom los und machte sich zum Herrn der englischen Kirche. Er zog die reichen Klostergüter ein und verschwendete sie sinnlos. Katholiken und Protestanten, die sich seinem Willen widersetzten, wurden hingerichtet. Auch zwei von seinen sechs Frauen ließ er enthaupten, darunter Elisabeths Mutter Anna Boleyn. Von ihm läßt sich sagen: „Was er sprach, war Geißel, und was er schrieb, war Blut." 2. Ihre ungleichen Geschwister Eduard Yi. und Maria. Unter Heinrichs Sohne Eduard Vi. wurde die wirkliche Reformation der Kirche begonnen. Nach Eduards frühem Tode bestieg seine katholische Schwester Maria „die Blutige" den Thron und suchte mit Feuer und Schwert den Protestantismus auszurotten. Ihr Gemahl, der finstere Philipp Ii. von Spanien, bestärkte sie darin. Maria starb vor Gram darüber, daß Calais, die letzte englische Besitzung in Frankreich, an die Franzosen verloren ging und daß fast alle ihre Pläne scheiterten. 3. Ihre segensreiche Regierung. Nach einer Jugend ohne Liebe und Freude bestieg die hochbegabte Elisabeth den Thron. Sie umgab sich mit weisen Räten und vollendete die unter Eduard begonnene Reforma- liffläfc tion. Durch die namhaftesten Gottesaelehrteri ^ Durch die namhaftesten Gottesgelehrten wurden die neununddreißig Bekenntnis-Artikel der bischöflichen oder anglikanischen Kirche festgesetzt. Dem Wesen nach ist diese Kirche evangelisch, der äußeren Form nach katholisch. Der Handel erfuhr unter Elisabeth eine be- 175. Elisabeth. W. sondere Förderung. Die englischen Schiffe gingen nach Rußland, Amerika und Ostindien. Der Weltumsegler Franz Drake (spr. Drehk) und der Kriegsheld Walter Raleigh (spr. Rahli) machten England zur See mächtig. Damals wurde auch der Grund zur englischen Herrschaft in Ostindien und Nordamerika gelegt. Im Lande nahmen alle Zweige des Gewerb- fleißes einen Aufschwung; der Bauernstand wurde freier, der Bürgerstand mächtiger. Das Volk hatte an der sparsamen Regentin ein gutes Beispiel. In jenerzeckyesylufstrebens dichtete der berühmte Shakespeare (spr. Schehkspier) \w seine großartigen Dramen. Kartoffeln, Kaffee und Tabak wurden in dieser Zeit eingeführt, Fernglas und Strumpswirkerstuhl erfunden. 4. Ihre unglückliche Nebenbuhlerin. Die junge, schöne Königin Maria Stuart von Schottland war in Frankreich erzogen und mit Franz Ii. ver- heiratet worden. Nach dem Tode ihres Gemahls kehrte sie widerwillig in das rauhe Schottland zurück. Sie führte auch Titel und Wappen l 76. Shakespeare. W.

4. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 229

1899 - Gera : Hofmann
229 und stießen die überfallenen nieder. Der König schrie heiser vor Auf- regung vom Balkon seines Schlosses: „Tötet, tötet!" und soll selber das Gewehr auf Flüchtlinge angelegt haben. Heinrich von Navarra rettete sein Leben nur durch Abschwörung seines Glaubens. Mindestens 20000- Hugenotten wurden in Paris und im ganzen Lande getötet. Einzelne Statthalter verweigerten die Schlächterei. So schrieb einer aus Bayonne: „Majestät, ich habe nur gute Bürger und Soldaten unter Ihren Unter- thanen gefunden, aber keinen Henker." In allen Kirchen des Landes wurden Lobgesänge angestimmt, und der Papst ordnete ein Dankfest an. Den König aber hetzten hinfort seine Gewissensbisse ruhelos bei Tag und Nacht umher. Er siechte elend hin und starb noch nicht 24 Jahre alt. 3. Heinrich Iv. als milder und wohlthätiger König. Hein- rich Iv. ist der erste Bourbone auf dem Throne Frankreichs. Aber erst nach dem siegreichen Kampf bei Jvry und seinem Übertritt zur katholischen Kirche wurde er allgemein anerkannt. Vor der Schlacht sagte der furchtlose Fürst zu seinen Soldaten: „Mein Helmbusch ist eure Fahne. Seht ihr ihn weichen, so mögt ihr fliehen!" Unter ihm hörten die Hugenottenkriege auf. Er gewährte den Protestan- ten durch das Edikt von Nantes Duldung und gleiches Recht mit den Katholiken (1598). Sein vor- trefflicher Minister war der edle Pro- testant Sull'y. Heinrich war eifrig bestrebt, die Wunden zu heilen, welche die langen Kriege dem Lande geschlagen hatten. Er pflegte zu sagen: „Ich will nicht eher ruhen, bis auch der ärmste Mann Sonntags ein Huhn im Topfe hat." Die Schule der Leiden hatte ihn mild und leutselig gemacht. Noch heute wird in Frankreich sein Andenken gesegnet und seine Herab- lassung in vielen Erzählungen gepriesen, so in der Hebelschen: „Seid ihr der König oder der Bauer?" Heinrich trug sich mit großen Plänen gegen das Haus Habsburg, da traf ihn der Dolch eines fanatischen Mönches zum Tode (1610), und Frankreich geriet in neue Wirrnisse. 1610 Der Papst aber äußerte über den Mord: „Gott hat es gethan, dieweil der König verkehrtem Sinn hingegeben war." Fragen: Was bewog Heinrich Iv. zum Religionswechsel? — Warum ist die Bartholomäusnacht einer der dunkelsten Flecken in der Weltgeschichte? — Woher die Namen „Bartholomäusnacht" und „Bluthochzeit" ? — Was trieb den Mörder Heinrichs Iv. zu seiner That? 70. Elisabeth von England (1558—1603). 1. Ihr grausamer Vater. Heinrich Viii. war ein eitler und grausamer Tyrann. Anfangs verteidigte er die katholische Kirche gegen Luther in einer Schrift und wurde deshalb vom Papste mit dem Titel 1598 174- Heinrich Iv. und seine Ge- mahlin Maria von Medici. Medaille aus dem Jahre 1603. W.

5. Das Mittelalter - S. 191

1889 - Gotha : Perthes
191 denz (1485) nach Wien1) verlegte, trumte Friedrich Iii. doch dunkel von einer Weltmacht seines Geschlechts 2). Den Grund dazu legte er in der That durch die Vermhlung^) seines Sohnes Maximilian mit Maria, der Tochter Karls des Khnen von Burgund, an der er bei Lebzeiten Karls fort und fort gearbeitet, und der er im Nener Kriege die Ehre des deutschen Reiches geopfert hatte (vgl. S. 186). Durch diese Heirat, welche nach. Karls Tode wirklich zustande kam, wurden zu dem habsburgischen Besitze (sterreich, Steiermark, Krnten, Krain, Tirol u. den sogen, vordersterreichischen Landen, dem Breisgau u. d. sdl. Elsa) die Freigrafschaft Burgund (Franche Comti) und die (burgundischen) Niederlande hinzugefgt. Diese groe Erwerbung hinderte im W. zunchst den weiteren Verfall des Reiches, und der Krieg, den Maximilian um die Behauptung der neuen Lnder mit Frankreich begann, erhielt geradezu nationale Bedeutung; auch der niedere deutsche Adel fand wieder Verwendung in kriegerischen Aufgaben als Fhrer der (deutschen) Landsknechts Heeres deren erste Gestaltung auf Maximilian zurckgeht. In der Nation regte sich das Gefhl, datz es einer greren Einheit be-drfe, um dem Andrang der Nachbarreiche zu wehren. Der Anfang zu einer staatlichen Reform ward denn auch in dem zerrissenen Schwaben gemacht, wo sich 1488 die Städte nicht nur mit den Prlaten und Rittern, sondern auch mit den Fürsten zu dem schwbischen Bunde vereinigten; ein Bundesrat trat an die Spitze; insbesondere gelang es, ein schlagfertiges Bundesheer zu schaffen. Durch den engen Anschlu an den schwbischen Bund, dem er als Herr der vordersterreichischen Lande (seit 1490) angehrte, erwarb Maximilian eine bedeutendere Stellung im Reiche, soda es ihm glckte, mit schwbischen Truppen die Herrschaft sowohl in den Niederlanden als in sterreich zu gewinnen. Als Friedrich Iii., von dem man vergeblich eine Reform der Verfassung gefordert hatte, 1493 starb, sah die Nation mit Vertrauen auf Maximilian, der durch seine Teilnahme fr Kunst und Wissenschaft, seine kriegerischen und ritterlichen Neigungen, seine Leutseligkeit eine allgemeine Volksbeliebtheit besa. Dieser freilich verfolgte bald weit von den nationalen Aufgaben ablenkende Ziele. Die Versuche einer staatlichen Reform. Durch die Vermhlung seines Sohnes Philipp mit Johanna, der Tochter Ferdinands von Aragonien und Jsabellas von Castilien (vgl. S. 189) erwarb Maximilian I. (1493 bis 1519) fr sein Haus zu dem deutsch-burgundischen Besitz das Anrecht auf das spanische Knigreich mit seinen Nebenlndern. Indem so ein Welt- 1) Das Herzogtum sterreich besa nach dem Tode von Ladislaus Friedrich Iii., erst mit seinem Bruder Albrecht, dann nach dessen Tode (1463) allein; aber von 1485 bis zu seinem Tode hatte der Ungarnknig sterreich unter der Enns in seiner Gewalt. 2) Wenigstens werden die Buchstaben in seinem Tagebuch A. E. I. 0. U. als Austriae Est Imperare Orbi Universo (Alles Erdreich Ist Oesterreich Unterthan) gedeutet. 3) Bella gerant alii, tu felix Austria nube; Nam quae Mars aliis, dat tibi regna Venus. 4) ursprnglich Sldner (Fuvolk) aus den Erblanden Maximilians; an der Spitze eines Fhnleins stand ein Hauptmann, neben ihm der Fhndrich und der Feldweibel; mehrere Fhnlein (in bcr Regel 10 zu 300 Mann) bildeten ein Regiment unter einem Obersten; mehrere Regimenter standen unter einem Feldhauptmann.

6. Das Mittelalter - S. 230

1889 - Gotha : Perthes
in Schatten gestellt, des Heinrich v. Anjou-Plantagenet, Herzogs v. d. Normandie, Herrn v. Aqui--tarnen, (1154) Knigs von England, (1166) Herzogs v. d. Bre-tagne. Philipp Ii. Angustns, Sohn Ludwigs Vii., beginnt den Kampf gegen den Plantagenet Johann ohne Land; derselbe, der Ermordung Arturs v. d Bre-tagne beschuldigt, wird von dem Gericht der Paus verurteilt u. seiner franzsischen Lehen verlustig erklrt. 1214 Philipp siegt der Johann bei Bonvines (nur Aquitanien bleibt englisch, vertragsmig 1259). Das Knigtum erwirbt die Grafsch. Toulouse (in den Albigenser-kriegen) u. die Provence. Aus-bildung einer nationalen Prosa-sprche. 1248-1254 Kreuzzug Ludwigs Ix. (f 1270 vor Tunis), des letzten Vertreters des mittelalterlichen Geistes. Phi-lipp Iv., der Schne, erstrebt rcksichtslos eine unabhngige (nationale) Staatsgewalt gegen die universalen Gewalten des Mittelalters. 1302 Philipp beruft den 1. Reichstag gegen die Herrschastsansprche Bonifatius' Viii. 1303 Reichsversammlung in Paris ver-weigert Bonifatius die weitere Anerkennung. 1307 Philipp verhaftet die Templer in Frankreich (1312 Aufhebung des Ordens). Nochmalige Schwche des srauzs. Reiches und Knigtums. Gegen Philipp Vi. von Valois, Sohn des Bruders Philipps Iv., verlangt Eduard Iii., Sohn der Tochter Philipps Iv., dessen Mannsstamm 1328 ausstirbt, den franz. Thron. 100 jhriger engl-franz. Krieg. 1328-1589 Hans Valois. 1346.1356 Niederlagen des franzsischen Adels bei Crecy und Mau-pertuis. 1360 Friede zu Bretigny. Wiederaus-bruch des Krieges. Unter Karl Vi. Streit zwischen Orleans (im Bunde mit der Ritterschaft unter dem Grafen von Armagnac) u. Burgund (im Bunde mit den Stdten, insbef. Paris). 1415 A. groe Niederlage des franz. Adels bei Azincourt durch Heinrich V. bertritt Burgunds (Philipps des Guten) auf die Seite Englands. (1422 f Heinrich V. ii. Karl Vi.) Rettung des franz. Knigtums (Karls Vii. durch Jeanne Darc (1429 Entsetzung Orleans). 1431 Jeanne Darc wird von den Eng-lndern gefangen u. zu Rouen verbrannt. Burgund tritt zur franzf. Sache der, ebenso Paris. Im An-schlu an ein krftiges Knig-tum findet Frankreich die einzige Rettung. (Um 1450 verliert Engl, alle franz. Besitzungen auer Calais). 1438 Annahme der Baseler Kirchen-reform zu Bourges (pragmatische Sanktion). Begrndung einer franzf. Landeskirche. Errichtung von Ordonanzkom-pagnien. (Anfang der stehenden Heere der modernen Welt). Mit dem stehenden Heer (miles per-petuus) verbindet sich die stehende Steuer; auf der Einheit des Heeres u. der Verwaltung baut sich der moderne (absolute) Staat auf. 1461-1483 Ludwig Xi., Begrnder der absoluten Knigsmacht. Beseitigung der groen Feudalherren. Zu-sammenbrnch der groen bur-gundischen Macht (vgl. S. 185 die einzelnen brg. Gebiete). 1467-1477 Karl der Khne versucht die Er-richtung einesburgundischenknig-reichs zwischen Frankreich und Deutschland. Vergebl. Belage-rung von Nen. Eroberung Lothringens (Hauptstadt Nancy). 1474 Ludwig Xi. gewinnt gegen Jahrgelder Schweizer Hilfstruppen. 1476 Siege der Schweizer bei Gran-fon u. Murten der Karl den Khnen. 1477 f Karl der Khne vor Nancy. Das Herzogtum Burgund kommt an die franzf. Krone (Franche Comte und die Niederlande an Maximilian von sterreich). Das innerlich erstarkte Frankreich wendet sich zur Eroberung nach Italien. 1483-1498 Karl Viii.; erfolgloser Zug nach Neapel (1494-1495). 1498-1515 Ludwig Xii.; er erobert (1499) Mailand. 1508 Liga von Cambray gegen Venedig.

7. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 43

1794 - Gotha : Ettinger
Ui. Frankreich. 43 Beyde regierten unter vielen Unruhen, und Hugo war der eigentliche Regent, îudewig V (Lothars Sohn) hinterließ keine Er- bett. Sein Vatersbruder Karl hatte sich vom Kaiser Otto ll mit Nieder -Lothringen belehnen lassen, und dadurch seinem Bruder einen Krieg zugezogen; er wurde deswegen von der Thronfolge ausgeschlossen. 8. Frankreich begriff um diese Feit viele Her- zogtümer, und Grafschaften, deren Herren sich große Freyheiten aninaßtcn. Herzvgthümer: Burgund, ingleichen Guyen- ne und Gascogne. Grafschaften: Isle de France, Picardie, Cham- pagne, Toulouse, Rvussilon, Poitou n-a. m. Boulvnnois und Artois gehörten noch zu Flan- dern; Dauphine' und Provence machten Stücke des arelatischen Reichs aus; Navar- ra war ein Theil des spanischen Königreichs dieses Nahmens; die Normandre und Bre- tagne gehörten den Normannern. C. Unter Den Kapetinaern, von 987- Iz28 — 341 J- i. Hugo Kapet verschaffte seinem Hause den französischen Thron. Der Sohn Huqo's des Großen; schon vorher Herzog von Neusirien, Burgund und Fran- cien. st. 997. Karl (Lothars Bruder) konnte seine Ansprüche nicht durchsetzen. Das Herzvgthum Burgund kam an Hugv's Bruder Otto. Ursprung der königlichen Domaine». Hauptstadt Paris. 2. Ein 987

8. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 44

1794 - Gotha : Ettinger
44 In. Frankreich. 1032 2. Ein großes Stück von Frankreich fallt mit dem arelatischen Reiche an Deutschland. Der letzte König Rudolf Ii errichtete mit dem Kaiser Heinrich H einen Erbvertrag. Dieß geschah unter der Regierung Roberts, de- Nachfolgers des großen Hugo, der, seiner Gemahlin wegen, von dem Pabste in Bann gethan wurde- (st. 1031.) Unter seinem Sohne Heinrich I (1065) nahm der deutsche König das arelatische Reich wirklich w Besitz. 1066 z. Die Könige von Frankreich bekommen air den Herzogen von der Normandie, welche die englische Krone erlangen, fürchterliche Nebenbuhler. Damahls regierte in Frankreich Philipp I. (st. Ho8-) Nach dem Beyspiele der Herzoge von der Normandie suchten auch die übrigen Herzoge und Grafen sich immer unabhängi- ger zu machen. ?are3 Franciae (Pairs). Häufige Fehden. Auch Ludwig Vi (Dicke) hatte mit England ju sümpfen-, st. ii ?7. Ludwig vii ließ sich von seiner Gemahlin, der Erbin von Güyenne und Poitou, scheiden. Diese heyrathete nun den König Heinrich Ii von England, und Frankreich wurde darü- der iu lebhafte Kriege verwickelt, st. 1180. 1217 Philipp Ii (Augustus) eroberte England. Sem Sohn Ludwig war 18 Monathe hindurch Kö- nig von England. *259 Ludwig Ix (Heilige) bringt es durch einen Der, gleich mit England dahin, daß ihm dieft- die Normandie, Poitou, Maine, Touraine, Anjou und einen Theil von Saintvnge über- läßt. 4. Die >

9. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 84

1794 - Gotha : Ettinger
84 Iv. Großbritannien. nrrigen und'staatsklugheit, aber auch Eher geitz und Ruhmbegierde. Wilhelm hatte auch sowohl mit einheimischen, als auswärtigen Feinden, zu kämpfen. Ja- cob halte noch überall, und besonders in Ir- land , viele Anhänger. Ludwig X'.V unter- fnüue ihn nachdrücklich, und es kostete Wil- helmen viele Mühe, ihn aus Irland zu ent- fernen. Mehrere tausend Irländer folgten 1691 dem Jacob nach Frankreich. 1697 Im Frieden zu Ryßwick erkannte zwar Frank- reich Wilhelmen als König von Grc.ßbrttan- 170! wen; aber nach dem Tode Jacobs n erklär- te es doch seinen Sohn dafür. Wilhelm schloß daher mit Oestreich und den vereinig- ten Niederlanden ein Bündniß wider Frank- 1702 reich; aber er starb bald darauf. 8. Ihre Besitzungen, ihr Handel und ihre Seemacht werden beträchtlich vermehrt. Anne, Jacobs 11 jüngere Tochter, nimmt an dem spanischen Erbfolgekriege den lebhafte- sten Antheil. Sie unterstünt ihre Bundes- genossen durch große Geldsummen, Hülfs- truppen, besondere Heere, und zahlreiche Flot- ten. Höchst wichtige Dienste leistet der Her- zog von Marlbvröugh, der das, englische Kriegswesen sehr verbessert. Dafür regiert aber auch seine Gemahlin Sara cjnitze Zeit hindurch — 1711. Durch den utrechtischen Frieden besamen die *7*3 Engländer von Spanien Gibraltar und Mi, nvrka. Frankreich überließ ihnen Neuschott- land, St. Christoph, Terreneuve, die Hud- sonsbay. Der Hafen von Dünkirchen sollte unbrauchbar gemacht werden. Anne hätte vielleicht noch mehr bekommen können; aber sie verließ ihre Bundesgenossen. Hieran »paren die Tows Schuld. Ihre neuen Mi-

10. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 100

1794 - Gotha : Ettinger
1591 1568 feit 159s 1609 io© V. Spanien. geschrankt. Jenes gab ihm durch eine Em- pörung hierzu Gelegenheit. Seinen Ehrgeitz beweist auch der-kostbare Vau des Escorialo, der über 22 Mill. Ducaten kostete. Seinen, Sohn Karl, den er mit einer portugie- sischen Prinzessin erzeigt hatte, ließ er, nach mancherley Handel mit, demselben, endlich hinrichten. Er war auch mit der schotllän/ dischen Königin Marie verheyrathet. Unter seiner Regierung endigte sich der mächti- ge und blühende Zustand, in dem sich Spa- nien bisher befunden hatte. Spanien über- traf in diesem Zeiträume alle europäischen Nationen, an Ländern, an Reichthümern, an Macht. Das i6te Ih- war das goldene Zeitalter der spanischen Dichtkunst und Deredtsamkeit. Arias Montanus. Anton Augustinus. Mi- chael Cervantes. Die größere Aufklärung verhinderte die Inquisition. Dem Lande schadeten Philipps Ii Kriege au- ßerordentlich, und verschlangen die großen Reichthümer, die aus Amerika nach Spa- nien kamen. 6. Unter Philipps il Nachfolgern sinkt Spa- niens Macht immer tiefer herab. Zu dem Verfalle Spaniens trug Philipp Ih sehr viel bey. Er ließ sich 20 Jahr lang von dem Herzoge von Lerma , oder vielmehr von dessen Günstling Caldervna, beherrschen. Den vereinigten Niederländern mußte er einen Waffenstillstand zugestehen. Vertreibung der Maranen, oder Moriskos, wodurch Spanien wieder 600000 seiner flei- ßigsten Einwohner verlohr. All-
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