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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 59

1861 - Eisleben : Reichardt
59 Damit Rußland nickt zu mächtig würde und das ganze Polen erhielte, verband sich Friedrich mir Rußland u. Oestreich und zwang Polen zu einer bedeutenden Gebietsabtretung. Preußens Antheil bestand in West preußen (außer Danzig und Thorn) und dem Ne tz d istri ct. q) Oestreich erhielt Ga- lizien, Rußland den östlichen Theil von Lit- thauen. 1778—79 Der Bairische Erbfo!gestreit. Beim Aussterben der w i tte l ö b a chi sch e n Linie in Baiern besetzte Joseph dasselbe. Die Ansprüche, welche Karl Theodor von der Pfalz (altere witteisb. Linie) daraus hatte, würdevoll Friedrich unterstützt, der im Spätsommer 1778r) ein Heer nach Böhmen schickt, welches zwar wegen Krankheiten bald wieder zurückging, doch trat 1779 im Frieden zu Teschen der Kaiser Joseph Baiern mit Ausnahme des Jnn- viertelss) an Karl Theodor ab. 1786 Friedrich der Große stirbt in Potsdam. 17.Aug. Die Friedensjahre seiner Regierung widmete der große König der inneren Wohlfahrt des Landes, besonders der Gerechtigkeitspfleget). Ausarbeitung des preu- ßischen L a n d r e ch t e s. Friedrich starb an der Wassersucht auf seinem Lieb- lingsschlosse Sanssouci. Sein Grab in der Pots- damer Garnisonkirche. Da er kinderlos war, folgte sein Neffe 1786—1797 Friedrich Wilhelm Ii. Nicht ohne guten Eigenschaften, aber von schwachem Charakter und genußsüchtig. Im Kriege gegen die französische Republik (s. u.) unglücklich, verliert im Basler Frieden das linke Nheinuser. Doch hatte er 1792 durch Aussterben der hoheuzollerschen Markgrafen von Ansbach und Bai- reuth diese Länder erworben, u) Ferner erhielt Preu- ßen bedeutenden Zuwachs durch q) Seitdem König „von " Preußen. r) Daher von F. selbst scherzweise der Kartoffelkrieg genannt. s) Das Gebiet zwischen Inn, Donau und Salza t) Beispiel seines gerechten Sinnes: Der Müller von Sanssouci. u) Anging 1805, B. nach der unglücklichen Schlacht bei Jena 1806 für Preußen wieder verloren, ebenso Neu-Ostpreußen.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 175

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Osteuropa. Freistaat Krakau rc. 176 jüdischen Religion. Die Industrie, bisher unbedeutend, fängt an, nebst dem Handel, sich zu heben; vorzüglich hat die Hauptstadt vielerlei Fabriken. Auch für den Unterricht des Volks, das noch sehr einer größer» Bil- dung bedarf, wird jetzt größere Sorgfalt getragen. Polen ist ein Königreich, das jedoch unter der Herrschaft des Kaisers von Rußland steht, der zugleich König von Polen sich nennt. Warschau, Hauptstadt, südöstlich von Lhorn, an der Weichsel, jenseits welcher die Stadt Prag a liegt, welche als eine Vorstadt von Warschau angesehen wird, hat mit den Vor- städten einen Umfang von 3 Meilen, viele herrliche Palläste, zahlreiche Kirchen, worunter die schöne lutherische Kirche sich aus- zeichnet, ein Schloß, eine Universität mit einer großen Bibliothek, eine starke Citadelle, vielerlei Fabriken, bedeutenden Handel, 2 Messen, 9000 Häuser und 130,000 Einwohner. 1 Meile von Warschau, an einem Arme der Weichsel, liegt Willanow, ein prächtiges königliches Schloß. — Lublin, Stadt, südöstlich von Warschau, mit erheblichem Handel und jährlich drei Messen. Der Freistaat Krakau. Er wird von Polen, Galizien und Schlesien be- gränzt und enthält 20 Q.meilen. Die Weichsel, welche die Gränze desselben gegen Galizien macht, ist der Hauptfluß. Der Boden ist wohl angebaut und fruchtbar, und wechselt mit Ebenen, Hügeln und Ber« gen, die von den Karpathen abstreifen. Vieh aller Art, Getreide, Obst, Eisen, Steinkohlen sind die vor, nehmsten Produkte. Die Einwohner, deren Zahl 123,000 beträgt, sind Polen, bekennen sich zur katholischen Kirche und unterhalten einige Fabriken in der Hauptstadt, die zugleich einen ansehnlichen Handel treibt. Dieser Staat steht unter Russischem, Preußischem und Oesterreichi- schem Schutze. » Krakau, Hauptstadt dieser Republik, südöstlich von Bres- lau, in einer wohl angebauten Ebene, ist altmodisch gebaut, und hat ein vormaliges hoch gelegenes Schloß, eine große Domkirche mit vielen Kostbarkeiten, eine Universität, einige Fabriken, einen bedeutenden Handel und 33,000 Einwohner. Galizien. Die Gränzen sind gegen Norden Krakau und Polen; gegen Osten Rußland; gegen Süden die Euro- päische Türkei und dir Ungarischen Länder, und gegen

3. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 83

1899 - Gera : Hofmann
✓ — 83 — andere wilde Tiere wurden durch Hunger, Peitschenknallen, Verwundung durch Fackeln oder Stacheln zur Wut gereizt und auf den Fechter zu einem Kampfe auf Leben und Tod losgelassen. Das gegenseitige Zer- fleischen von Mensch und Tier war Augenweide für das entartete Volk. Je mehr Blut floß und je mehr Tiere und Menschen fielen, — oft viele hundert —, desto gelungener war das Schauspiel! Unter den prächtigen Marktplätzen zeichnete sich der Tr ajan s mit einer Ehrensäule aus, die mit allerlei Bildwerk und Inschriften bedeckt war. Den Kaisern Titus und Konstantin wurden später schöne Triumphbogen errichtet (vergl. Abb. 81). Sehr ge- schickt und dauerhaft waren die Heer- straßen angelegt. Sie gingen von dem goldenen Meilensteine auf dem Forum Romanum aus und liefen nach allen Teilen des weiten Reiches. Großartig waren die Wasser- leitungen, prachtvoll und vielbenutzt die öffentlichen Badehäuser. Alle diese Bauwerke finden sich noch heute in Rom entweder in Trümmern oder in veränderter Benutzung. Neben dem unsinnigsten Luxus der Reichen in Rom seufzte das Elend der zahlreichen Armen. Die Sitten verfielen immer mehr. Die Götter wurden verlacht, die Ehen gebrochen, das Familienleben zerstört, die ehrliche Arbeit verachtet, die unsinnigsten Schwelgereien getrieben, Mitleid und Erbarmen gegen Unglückliche vergessen und täglich neuen Vergnügen nachgelaufen. Ein Dichter seufzte angesichts dieser Sittenverderbnis: „Es ist schwer, kein Spottgedicht zu schreiben!" 3. Seine kluge Regierung. Der Wille eines Einzigen lenkte die ungeheure Staatsmaschine. Aber klug ließ er die Republik zum Schein fortbestehen und begnügte sich, alle höheren Ämter in seiner Person zu vereinigen und sie sich jährlich erneuern zu lassen. Dem ruhebedürftigen Volke gab er Brot und Spiele. Den Erpressungen der Beamten wehrte er und führte feste Gehälter ein. Künste und Wissenschaften wurden besonders von seinem hochgebildeten Freunde Mäcenas gefördert. Vir- gilius dichtete die Änöide, Horatius seine Oden, Ovidius die Meta- morphosen und Phädrus seine Fabeln. Man nennt diese Zeit das Augusteische oder goldene Zeitalter der Litteratur. Das glückliche Volk nannte Augustus den „Vater des Vaterlandes". Seinen Nachfolgern rief man zu: „Sei glücklicher als Augustus und besser als Trajan!" Mon der römischen Schrift. Griechen und Römer schrieben auf Wachstafeln und Papyrusrollen, in den Zeiten nach Christi Geburt auch 6*

4. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 328

1899 - Gera : Hofmann
828 Immer bedeutsamer wurde die Stellung der Frauen am Anfänge dieses Jahrhunderts. Ihre Teilnahme am öffentlichen Leben und ihr Einfluß auf die Litteratur und die Volkswohlfahrt wuchsen von Jahr zu Jahr. In den Befreiungskriegen brachten sie begeistert die größten Opfer. Preußische Prinzessinnen erließen am 1. April 1813 einen Aufruf an die Frauen aller Stände, worin sie zur Mitarbeit an der Rettung des Vaterlandes aufforderten durch regelmäßige Gaben an Geld, Schmucksachen, Verbandstoffen, Wollen- und Leinenzeugen, durch Pflege der Verwundeten, Erquickung der Kämpfer u. s. w. Der Erfolg war ein großartiger, der Anteil der Frauen an der Befreiung des Vaterlandes ein reich gesegneter. Als Schutzgeist begleitete die Freiheitskämpfer das Bild der verklärten Königin Luise. Die arme, aber edelgesinnte Ferdinande von Schmettau opferte ihr reiches, schönes Lockenhaar auf dem Altar des Vaterlandes. Hofrat Heun ließ daraus Uhrbänder und Ringe Herstellen und löste dafür 3600 Mark. Eleonore Prohaska, die Heldenjungfrau, trat als „Jäger August Renz" in das Lützow'sche Freikorps, focht und fiel als Heldin in dem Gefechte an der Göhrde in Hannover. Glücklicher war die Mecklenburgerin Friederike Krüger. Sie brachte es im Aork'schen Korps zum Unteroffizier und kehrte, mit dem eisernen Kreuze und einem russischen Orden geschmückt, heim. Johanna Stegen half das Gefecht bei Lüneburg siegreich entscheiden, indem sie den Preußen, die sich schon zurückziehen wollten, aus einem umgestürzten französischen Munitionswagen im Kugelregen Patronen in der Schürze zutrug. Begeistert pries ein Rück er t den Opfermut der deutschen Frauen. Die Dichtkunst in ihrer schönsten Blütezeit haben deutsche Frauen wesentlich beeinflußt. Es braucht bloß erinnert zu werden an Goethes Mutter, die Frau Rat, an Schillers Gattin Charlotte von Lengefeld, an die Herzogin Amalie von Weimar und an die herrlichen Frauen- gestalten, die Goethe und Schiller in ihren Meisterwerken gezeichnet haben. Auch um die Volkswohlfahrt erwarben sich Frauen die größten Verdienste. Luise Scheppler, die treue Dienstmagd des Pfarrers Ob erlin im Stei nthale, führte zuerst den Gedanken der Kleinkinder- Bewahranstalten aus. Weitere Verbreitung erhielten diese wohlthätigen Anstalten durch die edle Fürstin Pauline von Lippe-Detmold. Als Gründerin der so segensreichen Frauenvereine muß Amalie Sieveking in Hamburg angesehen werden. Sie gründete in der Cholerazeit den Frauenverein „Tabea" für Armen- und Krankenpflege, der viel Elend gelindert hat. Auf ihren Wunsch wurde sie, wie ihre lieben Armen, in einem Sarge mit flachem Teckel begraben. Das Glück und Behagen des häuslichen Lebens hing haupt- sächlich von den Frauen ab. Sie entschieden über die innere Einrichtung des Hauses. Viel Porzellan, Zinngeschirr, Betten und Leinenzeug war ihr Stolz. Speise und Trank bereiteten sie selbst. Kaffee wurde der beliebte Früh- und Nachmittagstrunk. Immer rührten sie die fleißigen Hände, strickten, nähten, sotten Seife, gossen Lichte, schlissen Federn, spannen am Rade und besuchten sich in Spinustuben.

5. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 271

1899 - Gera : Hofmann
271 An allen künstlerischen Schöpfungen nahm sie den lebhaftesten Anteil. Von den Dichtern liebte sie besonders die Franzosen Racine, Corneille und Moliöre. Die damaligen geistlosen deutschen Reimereien konnten einen so lebhaften, feinen Geist nicht fesseln. Ihre geistvollen Briefe sind in einem vorzüglichen Französisch geschrieben, die meisten und besten an Leibniz und ihre Freundin Fräulein von Pöllnitz. Der letzteren schrieb sie einmal: „Ich will lieber, daß Sie an meinem Verstände, als daß Sie an meiner Freundschaft zweifeln." Besondere Liebe und Sorgfalt verwandte sie auf die Erziehung ihres Sohnes, der später als König Friedrich Wilhelm 1. den Thron bestieg. Als Erzieherin wählte sie die feingebildete französische Prote- stantin Frau von Rocoule, die dann auch den großen Friedrich erzogen hat. Der Sohn war beiden Eltern unähnlich und ließ sich wenig beeinflussen. Er war eine tüchtige, eigenartige Natur, aber maßlos heftig und eigensinnig. Auch die beste der Mütter konnte seine starre Eigenart nicht beugen. Er ärgerte sich über seine zarte Gesichtsfarbe, rieb deshalb das Gesicht mit einer Speckschwarte ein und legte sich in die Sonne, um braun zu brennen. Eine Schnalle verschluckte er, um sie nicht herzugeben. Er drohte sich aus dem Fenster zu stürzen, als seine Erzieherin ihm nicht den Willen that. Der so ganz anders ge- artete und doch geliebte Sohn ging später zu seiner Ausbildung auf Reisen. Mit Weh im Herzen ließ sie ihn ziehen und sah ihn auf Erden nicht wieder. Auf einer Reise nach Hannover zu ihren Eltern erkrankte sie und starb im Alter von 37 Jahren. Die Königskrone hatte sie nur 5 Jahre getragen. Schön und friedlich wie ihr Leben war auch ihr Sterben. Nicht eine Spur von Todesfurcht zeigte sie. Zu der weinen- den Freundin am Sterbelager sagte sie: „Haben Sie denn geglaubt, daß ich unsterblich sei?" Dem Geistlichen sagte sie: „Ich habe 20 Jahre über die letzten Dinge nachgedacht. Ich kenne keine Furcht vor dem Tode und hoffe, mit meinem Gott gut zu stehen!" König Friedrich war untröstlich über den unersetzlichen Verlust und suchte wenigstens in der düstern Pracht der Begräbnisfeierlichkeiten seinem Schmerze Ausdruck zu geben. Sophie Charlotte ist eine von den glücklichen Kronenträgerinnen gewesen, denn sie hat ihren Kreis ausgefüllt und ihre edle Natur rein und voll ausgelebt. 7. Friedrich I. starb gottergeben. Friedrichs Lebensabend war durch häusliche Kümmernisse und durch eine furchtbare Pest in Preußen getrübt. Seine letzte Freude war die Geburt eines Enkels, der bei dem glänzenden Tauffeste den Namen Friedrich erhielt. Die Nachwelt hat diesen den Großen genannt. Auf seinem Totenbette sprach Friedrich I.: „Die Welt ist nur ein Schauspiel, das bald vorübergeht. Wer nichts als dieses hat, ist übel dran." — „Gott ist gewißlich meines Lebens Kraft gewesen von Jugend auf; ich fürchte mich nicht vor dem Tode; denn Gott ist mein Licht und Heil." In einer Anweisung für die Erziehung des Kronprinzen sagt er: „Gleichwie andere Menschen durch Belohnungen und Strafen der höchsten Obrigkeit vom Bösen ab- und zum Guten angeführt

6. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 84

1904 - Gotha : Perthes
84 Reichsadler vgl. S. 78. 1) gingen auf die anderen Provinzen der, die dadurch gleichsam aus dem deutschen Reiche ausschieden und zu einer besonderen Einheit zusammengefat wurden. Fr die Anerkennung des Knigtums verpflichtete sich Friedrich, dem Kaiser in dem spanischen Erbfolgekrieg jhrlich eine Hilfsmacht von 8000 Mann zuzufhren. Tatschlich stellte er gegen 30000 Mann, die in den Schlachten bei Hochstedt (1704) Ramillies und Turin (1706), bei Ondenaarde (1708) und Malplaqnet (1709) den Ruhm der preuischen Waffen erhielten und ver-mehrten *). B. Greuens unwrdige Stellung im nordischen Krieg. Whrend fast das gesamte preuische Heer in Italien und in den Niederlanden gegen Frankreich kmpfte, ergriff der nordische Krieg (17001721) das nordstliche Deutschland und die brandenburgischen Grenzen. Peter der Groe, Zar (Kaiser) von Nuland, (16891725) war nmlich entschlossen, sein Reich durch unmittelbare Berhrung mit dem Westen auf eine hhere Stufe der Kultur zu bringen. Er hielt dazu die G ewiunung der Ostseekste von Schweden fr notwendig. Auf einer Reise nach Hosland, wo er in der Rolle eines Schiffszimmermanns acht Tage in Zaandam [fanbam] und dann auf den Werften der ostinbischen Gesellschaft in Amsterbam arbeitete, und ebenso in England hatte er den Einbruck der berlegenen westlichen Kultur kennen gelernt. Auf der Heimkehr von seiner Reise (1698) verabrebete er mit dem Könige von Polen, August Ii., Kurfrsten von Sachsen, einen gemeinsamen Krieg gegen Karl Xii. von Schweden (Enkel Karls X.), bessen Jngenb und Unersahrenheit leichtes Spiel versprachen. Doch tuschten sich bte Verbnbeten. Karl Xii. schlug Peter, der in das schwebische Jngerman-lanb eingefallen war, bei Narwa 1700. Von den Russen sich abwenbenb, siel er baranf in Polen und Sachsen ein und zwang August Ii. zum Frteben (1706) und zum Verzicht auf Polen. Dann zog er wieber gegen Peter, der inzwischen in Jngermanlanb 1703 am Newabelta den Grunb zu einer neuen Hauptstadt, Petersburg, gelegt hatte. Karl schlug den Weg nach Moskau ein, wandte sich aber, um die Verbindung mit den aufstndischen Ko-saken unter Mazeppa zu gewinnen, sdlich nach dem mittleren Dnjepr. Auf diesem Zuge litt sein Heer gewaltig und erfuhr endlich (1709) bei Poltawa (sdwestlich von Charkow [chdrfof]) durch Peter eine vollstndige Niederlage. Mit wenigen Begleitern entkam Karl Xii. nach der Trkei. Nunmehr brach die schwedische Macht an der Ostsee zusammen. Die Russen rckten von Jngermanland bis nach Livland vor. Sachsen-Polen trat in den Krieg wieder ein. Die Verbndeten schritten 1711 zur Eroberung des schwedischen Pommern, und dasselbe Land, das der Groe Kurfürst zweimal erobert hatte, schien nun eine Beute der Fremden werden zu sollen. Preußen, durch den spanischen Erbfolgekrieg vollstndig in Anspruch genommen, war nicht einmal imstande, die eigenen Grenzen gegen Verheerungen zu schtzen. Noch ehe der stliche und der westliche Krieg endgltig entschieden war, starb Friedrich (1713). 1) Durch Einfhrung des Gleichtritts und de. eisernen Ladestockes hatte Fürst Leopold von Anhalt-Dessau der preuischen Infanterie eine berlegenheit gegeben.

7. Deutsche Schulgeographie - S. 57

1908 - Gotha : Perthes
57 Preußen) bewohnt. Hauptort an der Memel ist Tilsit*. Das Pregel- land ist dadurch begünstigt, daß hier die russische Eisenbahn von St. Petersburg her einmündet; sie führt über Gumbinnen nach Jnsterburg und teilt sich hier in zwei Arme: Königsberg—weichsel- delta—küstrin—berlin, und Jnsterburg—thorn—posen—frankfurt- Berlin. Daher ist Königsberg** ^) in der Nähe der Pregel- mündung und der Öffnung der Frischen Nehrung bei Pill au nicht bloß der Hauptausfuhrhafen der>,ostpreußischen Produkte (besonders Holz und Getreide), sondern auch ein Einfuhrhafen für Rußland, um so mehr, als das Frische Haff durch Eis kürzere Zeit gesperrt ist als die russischen Ostseehäfen Außerdem ist Königsberg eine wichtige Grenzfestung und Universitätsstadt. Das Pregelgebiet zeichnet/sich auch durch Pferde- zucht aus; Jnsterburg und Gumbinnen sind die Mittelpunkte des Pferde- Handels. Auf der Seenplatte ist Allenstein die einzige größere Stadt. § 69. Westxrenszens Bevölkerung konzentriert sich hauptsächlich im breiten, fruchtbaren, aber häufigen Überschwemmungen ausgesetzten Weichseltale. Hier liegen die wichtigsten Gründungen des Deutschen Ritterordens: Thorn*, bedeutende Grenzfestung, da sich hier diezweite russische Hauptbahn (von Moskau und Warschau) mit der Petersburger vereinigt, Kulm, Graudenz* (Festung), Marienwerder, Marien- burg (die jetzt wiederhergestellte Marienburg, ein prächtiges gotisches Bauwerk, war Sitz des Hochmeisters). (Vgl. auch D. Sch.-A. 2/3.) Marien- bürg liegt an der Nogat, dem Ostarme der Weichsel, der in das Frische Haff mündet; in der Nähe davon Elb ing* die östlichste deutsche Fabrikstadt (Maschinen, Schiffbau). Der westliche Flußarm, die eigent- liche Weichsel), ist die wichtigere Wasserstraße, weil sie in das offene Meer mündet. Danzig**, die Mündungsstadt der Weichsel, mit dem Hafen Neufahrwasser, ist die Seehandelsstadt für ganz Polen, dessen Naturprodukte (Getreide, Holz) sie ausführt. Auch ist Danzig große Festung, sowohl zum Schutze des Weichselüberganges (berühmte Eisenbahnbrücke bei Dirschau) wie gegen einen Einbruch von der Seeseite. Die Seenplatte westlich von Danzig (Pommerellen) bewohnen die den Polen verwandten Kassuben. § 79. Die preußische Provinz ^ommern^) besteht aus zwei Teilen. Der östliche oder Hinterpommern umfaßt die pommersche Seenplatte (soweit sie nicht Westpreußen und Brandenburg angehört), auf deren magerem Boden hauptsächlich Schafzucht betrieben wird. Die *) Benannt nach König Ottokar Ii. von Böhmen, der den Deutschen Ritter- orden im Kampfe gegen die Preußen unterstützte. 2) Pomarie, slavisch --- Land am Meere.

8. Deutsche Schulgeographie - S. 81

1908 - Gotha : Perthes
81 Karpathen bergen zwei Schätze: Steinsalz (besonders im W., wo sich das größte Salzbergwerk der Monarchie, Wieliczka ^wjelitschka), befindet) und Petroleum (besonders im £>.). Das vorgelagerte Flachland eignet sich vortrefflich zum Ackerbau, begünstigt durch heiße Sommer, denen aber — schon an Rußland erinnernd — rauhe Winter folgen. Galizien wird seiner Länge nach von einer wichtigen Bahn durchschnitten, die mit Umgehung der Karpathen von Wien nach Rußland (Odessa und Moskau) führt. Westgalizien gehört zum Weichselgebiete und ist nur von Polen bewohnt. Krakau* war ehemals Residenz, später Krönungs- und Begräbnisstätte der polnischen Könige und weist in seinen denkwürdigen Bauten noch Zeugen seiner großen Vergangenheit auf. Jetzt ist es als Sitz einer polnischen Universität und als Festung bedeutend; es bewacht mit der zweiten Hauptfestung Przemysl* (pschemischl) die gegen Ruß- land offene Grenze und den Zugang nach Wien. Ostgaliziens Hauptfluß ist der Dnjestr, der in das Schwarze Meer mündet; die Landbevölke- rung ist ruthenisch (kleinrussisch) und griechisch-uniert^), Adel und Städtebewohner sind polnisch und (wie alle Polen) römisch-katholisch. Lemberg** ist die Hauptstadt Galiziens und besitzt ebenfalls eine pol- nische Universität. Die Bukowina (das Buchenland, nach seinen schönen Wäldern so genannt) gehört schon dem Donaugebiet an; am wichtigsten Flusse, am Pruth, liegt die Hauptstadt Czernowitz* (tschernowitz) mit deutscher Universität, gerade an der Volksgrenze zwischen den nördlichen Ruthenen und südlichen Rumänen. § 196. Ungarn ist eine allseitig von Gebirgen umschlossene Tiefebene. Mit Ausnahme der Aluta finden alle Gewässer ihren Abfluß durch die enge Felsenpforte des Eisernen Tores, deren Klippen bei niederem Wasserstande bis in die neueste Zeit der Schiffahrt ernstliche Hindernisse bereitet haben. Der Hauptfluß, die Donau, folgt beiden Abdachungen, der südlichen wie der östlichen; von ihren wichtigsten Nebenflüssen fließt die fischreiche Theiß nach S., die Drau und die Save nach O. Zentral ist auch die Anordnung der Völker: in der Mitte das herrschende Volk der Magyaren, im N. und S. Slaven, im O. Rumänen (vgl. D. Sch.-A. 29). Durch das ganze Land sind die aus Indien stammenden Zigeuner zerstreut, meist wandernde Schmiede und Musikanten und nur zum kleinen Teil ansässig. i) Die Angehörigen der griechischen Kirche, die im Gegensätze zu den Ortho- doxen den Papst als geistliches Oberhaupt anerkennen, heilen linierte (d. h. Ver- einigte), und nur auf diese sollte die Bezeichnung Griechische Katholiken an- gewendet werden. Supan, Deutsche Schulgeographie. g

9. Deutsche Schulgeographie - S. 114

1908 - Gotha : Perthes
114 Rigaer Bucht, die durch die Insel Ösel und Dago geschützt wird, ist der zweite baltische Handelshafen. Dorpat (jetzt Jurjew [jürjes]) hatte bis in die letzte Zeit eine deutsche Universität. § 147. Polen *), sich halbinselartig zwischen Deutschland und Öfter* reich eindrängend, umfaßt das Flachland an der Weichsel und im S. das Bergland der Lysa Gora?). Polen war einst das, was jetzt Ruß- land ist: der slavische Großstaat; seine Grenzen reichten weit über das Weichselland hinaus. Fortwährende innere Zwistigkeiten lockten äußere Feinde an; 1795 teilten sich Österreich, Preußen und Rußland in das ganze Reich, wobei letzterem der weitaus größte Anteil zufiel. Die Städte- bevölkerung ist in allen polnischen Ländern zum großen Teil jüdisch; die Polen sind durchaus katholisch. (Vgl. D. Sch-A. 29.) Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel ist die drittgrößte Stadt Rußlands. Die Kohlenlager, die aus Schlesien und Österreich nach Polen hinüberstreichen, ernähren eine bedeutende Industrie, deren Mittelpunkt Lodz, das „polnische Manchester", ist. § 148. Zwischen Polen und Großrußland liegt Litauen, das im W. noch litauisch, im O. weißrussisch ist, mit den Hauptorten Wilna und Minsk (an den Bahnen St. Petersburg—warschau und Moskau- Warschau). Jenseits der menschenleeren Rokitnosümpfe beginnt Klein- rnßland mit den getreide- und viehreichen Landschaften Wolhynien und Po dolien, die an Österreich grenzen: daran schließt sich im O. das alte Grenzland des polnischen Reiches (russisch Ukraina ^ukrä-ina)) mit Kijew (kijes) am Dnjepr, dem Mittelpunkte des ältesten russisch- christlichen Staates, das jetzt aber von Charkow überflügelt ist. Berditschew (berditschef) ist der Mittelpunkt des südrussischen Handels nach Deutschland. § 149. Südrußland, im Altertum die Kornkammer Griechen- lands und mit hellenischen Kolonien besetzt, verkam völlig unter der Mongolen- und später unter der Türkenherrschaft, die bis in das vorige Jahrhundert dauerte. Die russische Regierung hat viele d e u t s ch e Ko l o- nisten angesiedelt, die den Ackerbau wieder zur alten Blüte bringen. Bessarabien, das getreidereiche Land zwischen dem Pruth und Dnjestr mit der Hauptstadt Kischinew (kischinjös), ist noch größtenteils von Rumänen bewohnt. Am pontischen Küstenlande ist Odessa der einzige größeren Schiffen zugängliche Hafen, daher der Hauptausfuhrplatz für das Getreide der schwarzen Erde, dessen Stapelplatz Jekaterinos- 1) Flachland. 2) = Kahlenberg.

10. Lernbuch der Erdkunde - S. 77

1902 - Gotha : Perthes
77 Großer See? — Gebirge nördlich von ihm? — Lößgebiet, teilweise unfruchtbar — Pußten zu beiden Seiten der Theiß; Pferdezucht. 3. Hochland von Siebenbürgen: ca 500 in hoch! Hauptfluß? — Fluß zur Donau? Zum Teil reich au Erzen. s 105. Klima. I. Alpenland: s. oben. Ii. Böhmen-Mäh reu und Iii. Karpatengebiet: Im ganzen schon Festlandklima (also wie?). — Wenig Regen (weshalb?). Bewohner (insgesamt 45 Mill.). I. Alpenland: Meist Deutsche — uur südlich von der Drau weniger (siehe § 99). Ii. Böhmen-Mähren: Über 8-z- Mill., davon 3 Mill. Deutsche, die anderen sind Slaven (Tschechen und Polen). Größtenteils römisch-katholisch. (Gegenwärtig „Los von Rom"- Bewegung.) Gegenwärtig scharfer Gegensatz zwischen Deutscheu und Tschechen. Die Tschechen sind fleißig, ausdauernd, streitsüchtig, musikalisch. Ackerbau (Obst, Wein, Zuckerindustrie) — wenig Viehzucht (aber mehr in der Hanna in Mähren [$. 6/7]) — viele Bodenschätze (Brauu- und Steinkohlen, Eisen, Kupfer, Blei, Silber, Granaten) — daher viel Industrie (Leinen, Wolle, Baumwolle, Glas) — bedeutender Handel — viele Mineralquellen und Bäder. Iii. Karp ateuläuder. 1. Jenseits der Karpaten (Galizien). Meist Slaven (Polen und Ruthenen) 64 Mill., Rumänen */4 Mill., Deutsche xjs Mill., Inden fast 1 Mill. Ackerbau und Viehzucht — Branntweinbrennerei — große Salz- lager — auch Petroleum — wenig Industrie. 2. Ungarn. 19 Mill. Einwohner — meist Magyaren (zu welcher Rasse?) — kräftig, tapfer, herrisch, leidenschaftlich, stolz. Slaven. a) Nordslaven: Slowaken im Norden, Rnthenen im Nordosten. b) (Südsluven: Kroaten und Serben im Süden. Deutsche: 2 Mill. (an der Donau und im Südosten). Rumänen im Südosten. Zigeuner, leidenschaftlich, musikalisch, diebisch. Meist römisch-katholisch. Sprache: ungarisch.
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