Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

2. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

3. Das Mittelalter - S. 69

1889 - Gotha : Perthes
69 weltliche Macht verlor das Papsttum damals gnzlich; in Rom herrschte mit festem Arm von 932 954 Alberich unter dem Namen eines princeps et omnium omanorum Senator; die Ppste neben ihm waren seine Ge-schpfe; der Erbe seiner Herrschaft war sein Sohn Dctavian, der 955 als Johann Xii.1) auch die ppstliche Wrde bernahm. Unfhig sich zu behaupten, rief derselbe 960 Otto den Groen zu Hilfe und krnte ihn 962 zum Kaiser, das rmische Imperium abermals erneuernd. 3. Ostsranken (Deutschland). A. Seine Wnmacht und Zerrissenheit. Arnulf. (887-899.) In Ostfranken erkannten die Groen den kriegstchtigen Arnulf als König an, der dann auch durch den entscheidenden Sieg bei Lwen a. d. Dijle2) [deile] Deutschland von den Einfllen der Normannen befreite (891); weniger glcklich war er gegen die sdstl. Feinde des ostfrnkischen Reiches, die Mhren. Schon drngte indes ein neuer, furchtbarer Feind heran, dem bald auch die Mhren erlagen, die Magyaren [ma'djaren], von dem Abendlande Ungarn 3) genannt, ein nomadisierender finnischer Volksstamm; in den zwischen Donau und Karpaten gelegenen, damals ziemlich herrenlosen Ebenen hatten sie sich festgesetzt ^) und unternahmen seit Ende des 9. Jahrh. von der neuen Heimat ans ihre furchtbaren Plnderungszge nach Westen. Mehr als je that unter diesen Umstnden ein krftiger Mann dem ostfrnkischen Reiche not; statt dessen folgte nach Arnulfs Tode (f 899) sein unmndiger Sohn Ludwig, dem die Groen schon bei Lebzeiten des Vaters gehuldigt hatten. Ludwig das Kind. (900911.) Arnulf hatte die bermtigen Groen nur mit Mhe im Gehorsam erhalten ; unter der nun eintretenden Vormundschaftsregierung brach bei der Schwche der kniglichen Gewalt berall innere Zwietracht aus, während zugleich die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westl. bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die ein-zelnen deutschen Stmme, deren Verschiedenheit durch Belassung ihres Rechts aufrecht erhalten und bei Bildung der Heere und Teilungen anerkannt worden war, hervorragenden Mnnern an, die sich ihnen als Fhrer darboten. So erneuerte sich das Stammesherzogtum, das unter der frnkischen Herrschaft berall aufgelst worden war. In Sachsen bte Otto der Erlauchte die hchste Gewalt, in Baiern Arnulf; in Alamannicn (Schwaben) stritten zunchst mehrere Geschlechter um die Herrschaft, ohne da eines dauernd die Macht erlangte. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; in den stlichen Gebieten am Main, die den Namen Franken festhielten, 1) Von ihm an ward die nderung des Familiennamens bei den Ppsten zur Regel. 2) einer der Flsse, welche die Rpel bilden, r. Nebensl. der Scheide. 3) entstanden aus d. Namen der Ugrer, mit dem die Slaven die Magy. bezeichnen. 4) Unter König Arpad [a tpd] besetzten d. Magy. im 9. Jahrh. d. nordwestl. Gestade des schw. Meeres; seit d, Mitte des Jahrh. erschienen einzelne Reiterscharen im Donaulande.

4. Das Mittelalter - S. 70

1889 - Gotha : Perthes
bettigten die Babenberger ^) und Konradiner einander in der sogen. Babenberger Fehde; begnstigt von König Ludwig gewannen die Konradiner die Macht; in den westl. frankischen Gebieten an der Mosel u. Maas, Lothringen, ri Reginar die hchste Gewalt an sich, sagte sich aber zugleich von dem I deutschen Reiche tos undsm^sich an das westfrukif che Reich an. Allein Frieslan^und Thringen (fbl. von der Unftrut, zwischen Werra und Saale) haben die herzogliche Gewalt nicht ausgebildet. Die Grenzen der 5 deutschen Herzogtmer: 1) Sachsens stl. Grenze (vgl. Karte S. 54) gegen die Wenden bildete Elbe und Saale bis zur Mndung der Unftrut3); die fbl. Grenze gegen Thringen und Franken lief zunchst an der und. Unftrut entlang, wich an den Harz zurck und ging dann fdwestl. bis zur und. Werra und der Mnben (am Zusammenflu v. Werra u. Fulba) bis in die Gegenb der ob. Sieg; die westl. Grenze gegen Lothringen und Friesland zog sich unweit des Rheins der die und. Ruhr und Lippe fast bis zur Jjssel, dann norbstl. nach der Ems zu, berschritt biefe in ihrem und. Laufe und berhrte am Ausflu der Wefer die Nordfee; die nrbl. Grenze gegen die Dnen bitbete die Eiber. der die Bischofssitze vgl. S. 55. 2) Baiern wrbe im O. durch die Enns gegen Ungarn, im W. durch den Lech gegen Schwaben, im S. durch die Alpen begrenzt; nrbl. von der Donau lag der Norbgau (zwisch. b. frnk. Jura u. b. Bhmer Wctlbe). der die Bischofssitze vgl. S. 39. 3) Alaman tuen ober Schwaben wrbe im O> gegen Baiern vom Lech, im S. von bcn Alpen begrenzt; die Grenze gegen Burgunb 4) lief an der Aare hin und wandte sich dann durch den (Schweizer) Jura nach dem Wasgau, der in feiner ganzen Lnge das Elsa von Lothringen schieb. Am Rhein trennten die Lauter und Murg Schwaben von Franken; die nrbl. Grenze lief stl. bis zum (fchwb.) Iura, wo die Wrnitz zur Donau hinburch-biicht Bischofssitze waren Straburg, Augsburg, Konstanz (am l. Rheinufer zwisch. Bobensee u. Untersee), Basel und Chur. 4) Lothringens westl. Grenze gegen Frankreich warb von der Scheibe gebilbet, ging von deren ob. Laufe am Sdrande der Ardennen entlang bis zur Maas und begleitete sie aufwrts, die Argonnett einschlieet^, bis zur Quelle, wo sie auf das Knigreich Burgunb stie, das bis zum Wasgau das fbl. Grenzlanb war. Im O. lief die Grenze am Wasgau entlang, dann in eittem westl. Bogen nach dem Mittelthciit, den sie etwas nrbl. von Bingen (am Einflu der Nahe) erreichte, und berschritt benfelbcn zwischen Koblenz und Bonn; ein schmaler Strich lag auf der r. Seite des Rheins6). 1) Babenberger nach b. Burg Babenberg gen, die spter der Stadt Bamberg den Namen gegeben hat, Konrabiner nach dem im Geschlechte blich. Namen Konrab. 2) Der thring. Stamm trat in nhere Verbindung mit Sachsen; eine wirkl. Vereinigung mit bemselben hat inbes nicht stattgesnnben; im Ans. des 12. Jahrh. ist Thringen (als Lanbgrafsch.) triebet selbstnbiger hervorgetreten. 3) Die Grenze des norbalbingischen Landes gegen die stl. Wenben lies fbl. vom Kieler Busen zur Elbe. 4) Die burgunb. Könige haben ihre Herrschaft der alamaun. Gebiet ausgebest; Ans. des 10. Jahrh. gehrte ihnen Zrich; ebenso war Basel lange Zeit burgunb. und warb erst unter Heinrich Ii. fr Deutschland zurckgewonnen. 5) Die Gebiete nrbl. vom und. Rhein gegen Frielanb stauben nicht mehr im 95er banbe mit Lothringen.

5. Das Mittelalter - S. 51

1889 - Gotha : Perthes
51 und bei den germanischen Stmmen herrschten selbstndige Herzoge. Auch in dem austrasischen Gebiete zwischen Maas und Rhein begrndete Pippin ein selbstndiges Herzogtum. Von den Gegnern des neustrischen Hausmeiers (Berthar) zu Hilfe gerufen, gewann derselbe 687 die Schlacht bei Testri (unweit d. ob. Somme) und dann unter dem Titel eines maiordomus auch die Herrschaft in Neustrien (688) 1). Mit kluger Migung uerlich sich dem merovingischen Knigtum unter-ordnend, ging Pippin nun daran, dem Reiche die ehemalige Kraft und Einheit zurckzugeben. Den Herzog von Aquitanien und die Herzge der germanischen Stmme vermochte er indes nicht wieder zu unterwerfen; dagegen bahnte er die Unterjochung der Friesen an, die von ihren alten Sitzen zwischen Rhein und Ems aus an der Kste sdwestl. bis zur Schelde, nordstl. bis zur Weser sich ausgebreitet hatten. Mit Kraft und Glck ist sein Sohn Karl in die Stellung des Vaters und in die von ihm vorgezeichnete Politik eingetreten. Pippin, f 714 _ Karl Martell, f 741_ Karlmann (747 Mnch). Pippin d. Kleine, f 768, Gem.: Bertrada (Bertha) Karl d. Groe, f 814. Karlmann, f 771. C Aufschwung des Weiches unter den Mppiniden. Nach Pippins Tode bernahm zunchst seine Wilwe Plektrudis fr ihren unmndigen Enkel (Theudoald) die Regierung und hielt Karl, den Sohn Pippins aus einer Nebenehe, zu Kln in strengem Gewahrsam. 715 enfloh derselbe aus dem Gefngnis und erkmpfte sich in den nchsten Jahren die Herrschaft. Karl Martell 2> Nachdem Karl die abgefallenen germanischen Stmme wieder in Abhngigkeit gebracht hatte, wandte er sich gegen die Araber, welche die Pyre-nen berstiegen und den Herzog von Aquitanien geschlagen hatten; er gewann der sie in den weiten Ebenen zwischen Tours und Poitiers einen entscheidenden Sieg (733). Durch das groe Verdienst, dem weiteren Vor-dringen des Islam in Europa ein Ziel gesetzt zu haben, erwarb er sich den Dank der Christenheit und seinem Geschlechte ein Anrecht auf den Thron der Merovinger. An den glcklichen Vorkmpfer der Christenheit wandte sich in dessen letzten Jahren der von den Langobarden bedrngte Bischof von Rom um Hilfe; Karl zgerte mit derselben, weil er in freundschaftlichen Beziehungen zu dem Langobardenknige stand; der fr die Menschheit so folgenreiche Bund der frnkischen Herrscher und der rmischen Kirche vollzog sich erst unter seinem Sohne Pippin. Als Karl starb (-f- 741), war das Frankenreich (bis auf Aquitanien, das erst sein Sohn Pippin unterwarf), in seinem vollen Umfange her-gestellt und die Kraft der Friesen gebrochen; als kirchlichen Mittelpunkt hat er fr dieselben das Bistum Utrecht (am Rhein, wo er die Vecht nach der Zuidersee entsendet), begrndet. 1) Pippin herrschte also als Herzog von Anstrasien (dux) und Hausmeier des brigen Frankenreichs (et princeps Francorum). 2) Der Beiname Martellus (Hammer) findet f. erst im 9. Zahrh.

6. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 105

1895 - Gotha : Perthes
105 rmische Monte1), beten Besuch den Juben verboten mar. Somit verlor das Iubentum den alten geschichtlichen Mittelpunkt; das neue Gesetzbuch, der Talmub, heften Anfnge in die Zeit des Akiba fallen, wrbe von nun an das Banb der Einigung. Am Ende seiner Wanberungen erbaute Habrian in dem Umfange einer tabt eine Villa zu Tibur (am Anio, dem heut. Tivoli), die das Abbild und der Spiegel alles bessen sein sollte, was er in der Welt bewunbert hatte; hier errichtete er auch einen Tempel dem schnen Antinous2), seinem Liebling, der, wie es schien, in dem Wahne, babutch das Leben des Kaisers vor bmonischen Gewalten zu retten, einen freiwilligen Opfertob in den Wellen des Nils gesucht hatte. Da Habrian. wie alle Kaiser vor ihm auer Vespasian, keinen leiblichen Erben hatte, so aboptierte er T. Aurelius Antoninus und legte biesem die Pflicht auf, den M. Annius zu aboptieren (nun Marcus Aurelius gen.). So-mit fgte Habrian seinen brigen Verbiensten das hinzu, ba er dem rmischen Reiche die beibeti durch ihre Tugenben berhmtesten Kaiser verschaffte, Antoninus Mus (138161) und Mark Aurel (161180). Die inneren Zustnde des Kaiserreichs. a) Verwaltung und Recht. Das gewaltige rmische Reich zerfiel (bei der Thronbesteigung Habrians) in 45 Provinzen und umfate ungefhr 90 Mill. Einwohner, wovon etwa ein Drittel Sklaven waren. Sprachlich war der griechische Osten und der romanische Westen 3) voneinanber getrennt. 30 Legionen und 350000 Mann rmischer Brger und Hilfstruppen reichten hin, die Grenzen zu sichern. Ein Welthanbel burchzog das Reich, und die Bewegung des Verkehrs war ungehemmt; ein und bieselbe Mnze (eine Golbmnze) galt in den weiten Gebieten. Kunststraen und eine Reichspost (cursus vehicularius) unter einem Reichspostmeister in Rom (praefectus vehiculorum) verbanben die Provinzen untereinanber und mit der Hauptftabt (vgl. S. 97). Das Kaisertum hob auch allmhlich die rechtliche Schranke zwischen den Provinzen und Italien auf4); inbem es (wie Habrian durch das edictum per-petuum) die Ergebnisse der Rechtsprechung zusammenfassen liefe und die Magistrate an die festgestellten Rechtsorbnungen band, legte es den Grunb zu einem allgemeinen, die Erde umfassenben Recht5). 1) Aelia Capitolina, doch trat bafr bald wieder der Name Jernsalem auf. Im Saufe der Zeit wurde den Juden gestattet, einmal im Jahr, am Erinnerungstage der Zerstrung der Stadt durch Titus, den Tempelplatz zu besuchen und dort zu weinen. Diese Gedchtnisfeier wiederholt sich noch heute an der sogen. Klagemauer Jerusalems. 2) In zahllosen Bildsulen wurde Antinous dargestellt, dem Dionysos verwandt gedacht, das Antlitz geneigt, mit in die Stirne fallendem Lockenhaar, voll melancholischer Schnheit, die letzte ideale Schpfung der griechischen Plastik. 3) Spanien und Sdgallien waren ganz, Afrika zum groen Teil romanisiert. Beide Sprachen, die rmische wie griechische, waren Weltsprachen und wurden beide von den Gebildeten jeder Provinz gesprochen. Die Sprache des amtlichen Verkehrs war selbstverstndlich auch im Osten das Latein. 4) Doch erst Caracalla hat die volle Rechtsgleichheit hergestellt und allen freien Em-wohnern die Civitt gegeben (212). 5) Die Quellen des Rechts waren zunchst die Gesetze des Volkes und Senates, tu der

7. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 107

1895 - Gotha : Perthes
107 durch Feuer unterging, hatte Kleopatra durch die pergamenische, em Geschenk des Antonius, ersetzt und so der wissenschaftlichen Forschung die Hilfsmittel er-halten. In Alexandreia lebte in der Mitte des 2. Jahrh. der grte Astronom und Geograph des Altertums, Claudius Ptolemus (Ptolemaios), und vor-bergehend der Arzt Claudius Galenus (Galenos), der zum Teil in Rom seine groen, das ganze Mittelalter der geltenden medicinischen Schriften verfate (f in den ersten Jahren des 3. Jahrh.). Der universalste Grieche der rmischen Kaiserzeit, der jedoch zum Teil schon dem ersten Jahrhundert angehrt (etwa 50120), ist Plutarch aus Chaironeia, welcher der Sammlung vergleichender Lebensbeschreibungen groer Rmer und Griechen seine Unsterblichkeit verdankt. e) Die Stellung Roms. Alle Bildung wie berhaupt die gesamten Erzeugnisse der damaligen Welt strmten nach Rom, das nicht nur der hchste Sitz der Macht, sondern auch ein Mittelpunkt der Knste und Wissenschaften *) geworden war. Wie durch die Zahl seiner Bewohner (etwa iz Mill.), ber-traf der Kaisersitz vor allem durch den Glanz seiner Bauten die Städte der damaligen Welt. Zu den Bauwerken der Augusteischen Zeit waren hinzu-gekommen die Triumphbgen des Titus zur Erinnerung an die Bezwingung der Juden und des Trajan zur Erinnerung an die Eroberung Daciens; auer dem gewaltigen Grabmal des Augustus (mausoleum Augusti), einem Rundbau von weiem Marmor mit einem kegelfrmigen Erdhgel, der mit Cypressen be-setzt war, erhob sich die mchtige moles Hadriani, das Grabmal Hadrians (die jetzige Engelsburg), gleichfalls ein Rundbau auf viereckigem Unterbau. Von den Flaviern stammte das gewaltige Amphitheater (spter Colosseum gen.) und die Thermen des Titus. Unter den Ehrensulen ragten hervor die des Trajan und Mark Aurel, zu deren Spitzen im Inneren Treppen emporfhrten; sie waren auen mit Bildnereien geschmckt, die sich spiralfrmig emporwanden, und gekrnt mit den Standbildern der beiden Kaisers. Alle Bauten aber stellte das forum Traianum in Schatten mit seinen Sulenreihen (por-ticus), seiner Basilika ) (Markt- und Gerichtshalle) und seinen Bibliotheken. Den Eingang zu dem viereckigen Platz, in dessen Mitte die Reiterstatue Tra-jans stand, bildete der Triumphbogen. Das uerlich glnzende und mchtige rmische Kaiserreich krankte jedoch innerlich; die zunehmende Entsittlichung (vgl. S. 101), die wie ein Gift von Rom und den Grostdten aus allmhlich alle Orte durchdrang, mute das Reich zugrunde richten. D. Der Werfall des Keichs und seine Weuordnung durch Diokletian (im 3. Jahrh.). Mit Mark Aurel endete die Reihe jener groen, durch Adoption erhobenen, vterlich frsorgenden Kaiser. Des Mark Aurel Sohn, Commodus, war ein schwacher Mensch, der den Verfhrungen seiner gewal- 1) Das von Hadrian gegrndete Athenum kann als die rmische Universitt betrachtet werden, die sich bis zum Ende, des Reiches erhielt. 2) An ihrer Stelle stehn heute, anstatt Trajans Petrus, anstatt Mark Aurels Paulus. 3) Die Basilika bestand gewhnlich aus 2 Teilen, einem lnglichen, durch Sulen-hallen ringsumschlossenen Raum (Markthalle) und einer an die Schmalseite sich anschlieen-den berwlbten Halbkreisnische (Gerichtshalle). Diese Form der altrmischen Basilika ist hchst wahrscheinlich das Vorbild sr die altchristliche Kirche (Basilika) geworden.

8. Lehrbuch der Geschichte für die Quarta höherer Lehranstalten - S. 47

1902 - Gotha : Perthes
47 bis zur Weser vor und legte hier die Burg Aliso an der oberen Lippe an. Im Jahre 9 rckte er vom Maiu aus durch das heutige Hessen nordstlich khn sogar bis zur Saale und Elbe vor. fand aber auf dem Rckzge den Tod. Die Eroberung Germaniens (Deutschlands), die Drusus mit Glck begonnen hatte, wurde von seinem Bruder Tiberius fortgesetzt. Die Gebiete bis zur Elbe schienen römisch werden zu sollen. Da erwachte infolge der Erpressungen und der rcksichtslosen Behandlung durch P. Quinctilius Varus der Freiheitsfinn der Deutschen. Unter dem Cheruskerfrsten Armin verband sich eine Anzahl deutscher Vlkerschaften und vernichtete im Teutoburger Walde die r-mischen Legionen (9 n. Chr.). Varus strzte sich in das eigene Schwert. (Varus, Varus gieb mir meine Legionen wieder"). Die Furcht des Au= gustus vor einem Einfall der Deutschen in Italien war grundlos. Diese be-gngten sich, den Rhein wieder zur Grenze Deutschlands zu machen. Augustus wohnte auf dem palatinischen Berge (Palatium vgl. Palast. Pfalz), auf dem er geboren war. Knstler und Gelehrte wurden an den kaiserlichen Hof gezogen. Eine Anzahl von Freunden bildete die nhere Umgebung des Augustus. Am vertrautesten waren ihm sein Jugendfreund Agrippa, ein Kriegsmann, der die Schlacht bei Actium entschieden hatte, und Mcenas, ein Gnner der Knstler und der Dichter, wie des Horaz und des Vergil. Bestimmte Formen (ein Zeremoniell) entwickelten sich fr den neuen Hof. Am Neujahrs-tage und an dem Geburtstage des Kaisers fand ein grerer Empfang statt. So bestand in Wahrheit eine Alleinherrschaft (Monarchie), und die rmischen Mnzen wurden mit dem Bildnis des Herrschers geprgt. Augustus suchte seinem Geschlechte auch die Erbfolge zu sichern. Er besa aber keinen Sohn, und die Shne seiner Tochter Julia, die mit Agrippa verheiratet wurde, starben bald dahin. Von seinen Stiefshnen erlag Drusus einem frhen Tode. Daher blieb nur Tiberius brig, der dann auch von Augustus adoptiert ward und ihm bei seinem Tode (14) im Kaisertums folgte. Georg-Eckert-Iristitut fr internationale Schul buchforschung Braunschweig Schulbuchbibliothek

9. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 21

1904 - Gotha : Perthes
2. Ueriobe. Die Bildung des deutschen Kaiserreichs. Unter den fortwhrenden Angriffen uerer Feinde kam das deutsche Knigreich anfangs nicht zu rechter Kraft und lste sich infolge innerer Schwche in fnf fast selbstndige Herzogtmer auf. Endlich begann König Heinrich I. unter Anerkennung des Herzogtums eine Neugrndung des Reichs, ja Otto I. erhob Deutschland durch Siege nach auen und Pflege geistigen und kirchlichen Lebens zur er st en M a ch t des Abendlandes. Er wurde der Grnder des deutschen Kaiserreichs (des sogen, rmischen Reichs deutscher Nation). __ I. Die Schwche des deutschen Knigreichs. Zahlreiche Feinde bedrohten die deutschen Grenzen, im Norden die Normannen (Nordgermanen) *), im Osten die slawischen Wenden (stlich von Elbe und Saale) und die Tschechen (in Bhmen und Mhren). Mit Kraft schtzte Ludwig der Deutsche (843876) das Reich; aber nach seinem Tode geriet es in immer grere Schwche, zumal da es unter die drei Shne Lud-wigs geteilt war. Endlich vereinigte es Kart Iii. wieder (882). Dieser vermochte es aber nicht gegen die ueren Feinde zu schtzen und wurde zuletzt von seinem Neffen Arnulf zur Niederlegung der Herrschaft gezwungen (887). Der kriegstchtige Arnutf (887899) befreite durch den entscheiden-den Sieg bei Lwen (stl. von der unteren Schelde) Deutschland von den Normannen 2). Schon drngte freilich ein neuer, furchtbarer Feind heran, die Magyaren (madjaren), von dem Abendlande Ungarn genannt, ein nomadi-sierender finnischer Volksstamm, der sich in den zwischen Donau und Kar-paten gelegenen Ebenen festsetzte und seit Ende des 9. Jahrhunderts von da aus seine Plnderungszge nach Westen unternahm. An Stelle des kraftvollen Arnulf (f 899) folgte sein unmndiger Sohn, Ludwig das Kind (900911). Unter einer schwachen Vormundschafts-regierung brach berall innere Zwietracht aus, während die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westlich bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die einzelnen deutschen Stmme hervor-ragenden Fhrern (Herzgen) an. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; die stlichen Gebiete am Main behielten den frnkischen Namen (Herzogtum Franken), die westlichen Gebiete an der Mosel und Maas aber, die einst König Lothar gehrt hatten, bildeten das Herzogtum 1) Die Normannen sind die Skandinavier (Norweger und Schweden) und die Dnen. 2) In Frankreich begrndeten die Normannen 911 an der unteren Seine ein erb-liches Herzogtum, die Normandie.

10. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. III

1904 - Gotha : Perthes
m Zeittafeln. I. Bis zum westflischen Frieden. Einleitung. Das rmische Kaiserreich (vom Tode des Augustus). I. Das Kaisertum (bis zu Konstantin dem Groen). 14 n. Chr. t Augustus. Der Rhein und die Donau sind die nrdlichen Grenzen des rmischen Reichs. 14-68 Die Claudier: Tiberius, Caligula, Claudius, Nero. Unter Clau-dius beginnt die Eroberung Britanniens. Unter Nero findet der Brand Roms und die erste Christenverfolgung statt. 69-96 Auf Galba,Otho und Vitellius folgen diefla v ier: Vespasian, Titus, Domitian. Zerstrung Jerusalems (70). Verschttung Pompejis. Grausame Willkrherrschaft der Claudier und Domi-tians. Verehrung des Kaisers (Apotheose). 96-180 Blte des Kaisertums unter Nerva, Trajan, Hadrian, Anto-mm^^ms,Mar^Aurel^E^oberumdacims durch Trajan (101" -107). Zusammenfassung des rmischen Rechtes unter Hadrian. Bauwerke Roms: Pantheon, Triumphbgen des Titus und Trajan; Grabmler des Augustus und Hadri an^Ehren jaulend es Trajan und Mark Aurel; der fiifc.iir mayinins und das Colofseumflorm Trajanum. Unsittlichkeitroms und V^roh uug insbesondere durch die Gla-diatorenkmpse und Ametzen. 3. Jahrh. Versalldesreiches. Germanen dringen der Rhein und Donau. 274 Wiederherstellung der Grenzen durch Aurelian, doch Preisgebung Da-ciens an die Westgoten. Neuordnung des Reiches durch D iokletian undkonst antin. Einteilung des Reiches in Prsektnren, Dizesen und Provinzen. Annahme des Diadems und das Gebot der Adoration. Grndung von Konstantinopel. Staatliche Anerkennung des Christentums. 337 ^Konstantin. Ii. Das Christentum (bis zu Theodosius dem Groen). Herausbildung eines Priesterstandesinden christlichen Gemeinden. Bischfe bernehmen die Leitung der Kirche. Die Bischfe der Land-gemeinden ordnen sich den Stadtbischfen, die Bischfe der kleineren Städte denen der Hauptstdte unter. Der angesehenste Bischof der Christenheit wird derbifchofvonrom (Papst), der Nachfolger Petri hier.
   bis 10 von 38 weiter»  »»
38 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 38 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 6
5 0
6 0
7 0
8 0
9 5
10 6
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 1
19 0
20 6
21 0
22 0
23 5
24 1
25 1
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 1
35 0
36 0
37 5
38 0
39 1
40 1
41 0
42 3
43 0
44 0
45 1
46 17
47 2
48 27
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 6
1 81
2 21
3 33
4 13
5 8
6 8
7 31
8 34
9 95
10 17
11 4
12 26
13 135
14 36
15 10
16 108
17 258
18 6
19 93
20 28
21 58
22 48
23 160
24 6
25 26
26 22
27 6
28 33
29 38
30 4
31 30
32 13
33 7
34 53
35 25
36 27
37 50
38 77
39 152
40 6
41 51
42 22
43 50
44 53
45 65
46 27
47 28
48 11
49 25
50 2
51 32
52 31
53 18
54 44
55 15
56 21
57 3
58 7
59 31
60 17
61 6
62 2
63 7
64 18
65 38
66 19
67 10
68 47
69 18
70 11
71 64
72 22
73 17
74 32
75 55
76 135
77 120
78 36
79 7
80 15
81 4
82 84
83 121
84 18
85 49
86 22
87 67
88 20
89 12
90 10
91 94
92 223
93 6
94 97
95 21
96 30
97 13
98 107
99 12

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 13
1 0
2 2
3 4
4 0
5 6
6 4
7 5
8 1
9 1
10 127
11 5
12 5
13 5
14 4
15 1
16 2
17 0
18 13
19 92
20 1
21 0
22 0
23 0
24 1
25 5
26 4
27 7
28 0
29 20
30 0
31 11
32 1
33 26
34 2
35 0
36 10
37 0
38 23
39 4
40 1
41 8
42 1
43 6
44 1
45 9
46 2
47 14
48 9
49 1
50 4
51 5
52 7
53 5
54 55
55 1
56 97
57 1
58 12
59 37
60 8
61 0
62 20
63 12
64 4
65 3
66 0
67 2
68 4
69 2
70 1
71 3
72 6
73 1
74 3
75 0
76 1
77 8
78 2
79 0
80 3
81 48
82 0
83 2
84 1
85 2
86 1
87 5
88 3
89 3
90 8
91 44
92 2
93 11
94 0
95 2
96 0
97 6
98 3
99 13
100 22
101 0
102 5
103 2
104 0
105 24
106 0
107 1
108 1
109 0
110 3
111 0
112 15
113 0
114 0
115 6
116 3
117 4
118 18
119 3
120 10
121 20
122 2
123 7
124 3
125 4
126 4
127 103
128 43
129 4
130 3
131 16
132 33
133 5
134 0
135 1
136 56
137 3
138 2
139 29
140 3
141 0
142 13
143 13
144 0
145 19
146 13
147 1
148 18
149 2
150 3
151 6
152 15
153 11
154 1
155 9
156 16
157 0
158 3
159 8
160 3
161 1
162 5
163 10
164 0
165 5
166 15
167 2
168 6
169 2
170 0
171 13
172 4
173 22
174 1
175 15
176 2
177 28
178 0
179 4
180 3
181 15
182 21
183 52
184 0
185 4
186 2
187 29
188 5
189 1
190 0
191 5
192 271
193 6
194 12
195 0
196 5
197 9
198 0
199 0