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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

2. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

3. Das Mittelalter - S. 12

1889 - Gotha : Perthes
12 baibcn. An der ob. Ems, r. von der Sippe, jafeeit Die tufteter.an der mittt. Weier und am Harz die Cherusker, an der Ruhr zwischen Lippe und Sie-, die Sugambern, an der Fulda nach dem Taunus zu die Chatten, am Thringer Walde die Hermunduren (Hermundttri); sdl. vom Main breiteten sich die Markomannen aus. Die letztere gehren zu den iuebis ch e n Vlkern, zu denen man vorzugsweise noch die Semnonen (Semnnes, z wisch, b. mittl. Elbe u. Oder), Chatten. Hermunduren und Langobarben rechnet. a) Ses rusus Feldzge gegen die Germanen. (129 v. Chr.) Durch den von ihm erbauten Kanal fuhr Drusus im I. 12 nach der Nordsee; an der Emsmndung stie er aus Widerstand; die vor derselben liegende Insel Borkum ward erstrmt und besetzt, tue Bote ^r Brukterer aus dem Flusse selbst geschlagen; die Flotte gelangte bis zur Mundung der Weser an der Kste der Chauken. Im I. 11 zog Drusus die Sippe auswrts bis zur Weser und schus durch Anlegung der Burg Alno (a. b. ob Sippe) einen Sttzpunkt fr sptere Unternehmungen Sein groartigster Feldzug war bcr vom I. 9; er rckte vom Main aus durch das Gebiet der Chatten nrdl. in das der Cherusker, berschritt die Weser und drang khn bw zur Saale und Elbe vor. Auf dem Rckzge fand er den Tod. besten baldige Eintreten ihm von einer germanischen Seherin gewcisiagt lern soll (t 9> Von verschiedenen Seiten aus war also Germanien von den Frmern besichtigt; durch die Anlage verschanzter Sager am Rhein vorgesunden an

4. Das Mittelalter - S. 69

1889 - Gotha : Perthes
69 weltliche Macht verlor das Papsttum damals gnzlich; in Rom herrschte mit festem Arm von 932 954 Alberich unter dem Namen eines princeps et omnium omanorum Senator; die Ppste neben ihm waren seine Ge-schpfe; der Erbe seiner Herrschaft war sein Sohn Dctavian, der 955 als Johann Xii.1) auch die ppstliche Wrde bernahm. Unfhig sich zu behaupten, rief derselbe 960 Otto den Groen zu Hilfe und krnte ihn 962 zum Kaiser, das rmische Imperium abermals erneuernd. 3. Ostsranken (Deutschland). A. Seine Wnmacht und Zerrissenheit. Arnulf. (887-899.) In Ostfranken erkannten die Groen den kriegstchtigen Arnulf als König an, der dann auch durch den entscheidenden Sieg bei Lwen a. d. Dijle2) [deile] Deutschland von den Einfllen der Normannen befreite (891); weniger glcklich war er gegen die sdstl. Feinde des ostfrnkischen Reiches, die Mhren. Schon drngte indes ein neuer, furchtbarer Feind heran, dem bald auch die Mhren erlagen, die Magyaren [ma'djaren], von dem Abendlande Ungarn 3) genannt, ein nomadisierender finnischer Volksstamm; in den zwischen Donau und Karpaten gelegenen, damals ziemlich herrenlosen Ebenen hatten sie sich festgesetzt ^) und unternahmen seit Ende des 9. Jahrh. von der neuen Heimat ans ihre furchtbaren Plnderungszge nach Westen. Mehr als je that unter diesen Umstnden ein krftiger Mann dem ostfrnkischen Reiche not; statt dessen folgte nach Arnulfs Tode (f 899) sein unmndiger Sohn Ludwig, dem die Groen schon bei Lebzeiten des Vaters gehuldigt hatten. Ludwig das Kind. (900911.) Arnulf hatte die bermtigen Groen nur mit Mhe im Gehorsam erhalten ; unter der nun eintretenden Vormundschaftsregierung brach bei der Schwche der kniglichen Gewalt berall innere Zwietracht aus, während zugleich die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westl. bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die ein-zelnen deutschen Stmme, deren Verschiedenheit durch Belassung ihres Rechts aufrecht erhalten und bei Bildung der Heere und Teilungen anerkannt worden war, hervorragenden Mnnern an, die sich ihnen als Fhrer darboten. So erneuerte sich das Stammesherzogtum, das unter der frnkischen Herrschaft berall aufgelst worden war. In Sachsen bte Otto der Erlauchte die hchste Gewalt, in Baiern Arnulf; in Alamannicn (Schwaben) stritten zunchst mehrere Geschlechter um die Herrschaft, ohne da eines dauernd die Macht erlangte. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; in den stlichen Gebieten am Main, die den Namen Franken festhielten, 1) Von ihm an ward die nderung des Familiennamens bei den Ppsten zur Regel. 2) einer der Flsse, welche die Rpel bilden, r. Nebensl. der Scheide. 3) entstanden aus d. Namen der Ugrer, mit dem die Slaven die Magy. bezeichnen. 4) Unter König Arpad [a tpd] besetzten d. Magy. im 9. Jahrh. d. nordwestl. Gestade des schw. Meeres; seit d, Mitte des Jahrh. erschienen einzelne Reiterscharen im Donaulande.

5. Das Mittelalter - S. 70

1889 - Gotha : Perthes
bettigten die Babenberger ^) und Konradiner einander in der sogen. Babenberger Fehde; begnstigt von König Ludwig gewannen die Konradiner die Macht; in den westl. frankischen Gebieten an der Mosel u. Maas, Lothringen, ri Reginar die hchste Gewalt an sich, sagte sich aber zugleich von dem I deutschen Reiche tos undsm^sich an das westfrukif che Reich an. Allein Frieslan^und Thringen (fbl. von der Unftrut, zwischen Werra und Saale) haben die herzogliche Gewalt nicht ausgebildet. Die Grenzen der 5 deutschen Herzogtmer: 1) Sachsens stl. Grenze (vgl. Karte S. 54) gegen die Wenden bildete Elbe und Saale bis zur Mndung der Unftrut3); die fbl. Grenze gegen Thringen und Franken lief zunchst an der und. Unftrut entlang, wich an den Harz zurck und ging dann fdwestl. bis zur und. Werra und der Mnben (am Zusammenflu v. Werra u. Fulba) bis in die Gegenb der ob. Sieg; die westl. Grenze gegen Lothringen und Friesland zog sich unweit des Rheins der die und. Ruhr und Lippe fast bis zur Jjssel, dann norbstl. nach der Ems zu, berschritt biefe in ihrem und. Laufe und berhrte am Ausflu der Wefer die Nordfee; die nrbl. Grenze gegen die Dnen bitbete die Eiber. der die Bischofssitze vgl. S. 55. 2) Baiern wrbe im O. durch die Enns gegen Ungarn, im W. durch den Lech gegen Schwaben, im S. durch die Alpen begrenzt; nrbl. von der Donau lag der Norbgau (zwisch. b. frnk. Jura u. b. Bhmer Wctlbe). der die Bischofssitze vgl. S. 39. 3) Alaman tuen ober Schwaben wrbe im O> gegen Baiern vom Lech, im S. von bcn Alpen begrenzt; die Grenze gegen Burgunb 4) lief an der Aare hin und wandte sich dann durch den (Schweizer) Jura nach dem Wasgau, der in feiner ganzen Lnge das Elsa von Lothringen schieb. Am Rhein trennten die Lauter und Murg Schwaben von Franken; die nrbl. Grenze lief stl. bis zum (fchwb.) Iura, wo die Wrnitz zur Donau hinburch-biicht Bischofssitze waren Straburg, Augsburg, Konstanz (am l. Rheinufer zwisch. Bobensee u. Untersee), Basel und Chur. 4) Lothringens westl. Grenze gegen Frankreich warb von der Scheibe gebilbet, ging von deren ob. Laufe am Sdrande der Ardennen entlang bis zur Maas und begleitete sie aufwrts, die Argonnett einschlieet^, bis zur Quelle, wo sie auf das Knigreich Burgunb stie, das bis zum Wasgau das fbl. Grenzlanb war. Im O. lief die Grenze am Wasgau entlang, dann in eittem westl. Bogen nach dem Mittelthciit, den sie etwas nrbl. von Bingen (am Einflu der Nahe) erreichte, und berschritt benfelbcn zwischen Koblenz und Bonn; ein schmaler Strich lag auf der r. Seite des Rheins6). 1) Babenberger nach b. Burg Babenberg gen, die spter der Stadt Bamberg den Namen gegeben hat, Konrabiner nach dem im Geschlechte blich. Namen Konrab. 2) Der thring. Stamm trat in nhere Verbindung mit Sachsen; eine wirkl. Vereinigung mit bemselben hat inbes nicht stattgesnnben; im Ans. des 12. Jahrh. ist Thringen (als Lanbgrafsch.) triebet selbstnbiger hervorgetreten. 3) Die Grenze des norbalbingischen Landes gegen die stl. Wenben lies fbl. vom Kieler Busen zur Elbe. 4) Die burgunb. Könige haben ihre Herrschaft der alamaun. Gebiet ausgebest; Ans. des 10. Jahrh. gehrte ihnen Zrich; ebenso war Basel lange Zeit burgunb. und warb erst unter Heinrich Ii. fr Deutschland zurckgewonnen. 5) Die Gebiete nrbl. vom und. Rhein gegen Frielanb stauben nicht mehr im 95er banbe mit Lothringen.

6. Das Mittelalter - S. 51

1889 - Gotha : Perthes
51 und bei den germanischen Stmmen herrschten selbstndige Herzoge. Auch in dem austrasischen Gebiete zwischen Maas und Rhein begrndete Pippin ein selbstndiges Herzogtum. Von den Gegnern des neustrischen Hausmeiers (Berthar) zu Hilfe gerufen, gewann derselbe 687 die Schlacht bei Testri (unweit d. ob. Somme) und dann unter dem Titel eines maiordomus auch die Herrschaft in Neustrien (688) 1). Mit kluger Migung uerlich sich dem merovingischen Knigtum unter-ordnend, ging Pippin nun daran, dem Reiche die ehemalige Kraft und Einheit zurckzugeben. Den Herzog von Aquitanien und die Herzge der germanischen Stmme vermochte er indes nicht wieder zu unterwerfen; dagegen bahnte er die Unterjochung der Friesen an, die von ihren alten Sitzen zwischen Rhein und Ems aus an der Kste sdwestl. bis zur Schelde, nordstl. bis zur Weser sich ausgebreitet hatten. Mit Kraft und Glck ist sein Sohn Karl in die Stellung des Vaters und in die von ihm vorgezeichnete Politik eingetreten. Pippin, f 714 _ Karl Martell, f 741_ Karlmann (747 Mnch). Pippin d. Kleine, f 768, Gem.: Bertrada (Bertha) Karl d. Groe, f 814. Karlmann, f 771. C Aufschwung des Weiches unter den Mppiniden. Nach Pippins Tode bernahm zunchst seine Wilwe Plektrudis fr ihren unmndigen Enkel (Theudoald) die Regierung und hielt Karl, den Sohn Pippins aus einer Nebenehe, zu Kln in strengem Gewahrsam. 715 enfloh derselbe aus dem Gefngnis und erkmpfte sich in den nchsten Jahren die Herrschaft. Karl Martell 2> Nachdem Karl die abgefallenen germanischen Stmme wieder in Abhngigkeit gebracht hatte, wandte er sich gegen die Araber, welche die Pyre-nen berstiegen und den Herzog von Aquitanien geschlagen hatten; er gewann der sie in den weiten Ebenen zwischen Tours und Poitiers einen entscheidenden Sieg (733). Durch das groe Verdienst, dem weiteren Vor-dringen des Islam in Europa ein Ziel gesetzt zu haben, erwarb er sich den Dank der Christenheit und seinem Geschlechte ein Anrecht auf den Thron der Merovinger. An den glcklichen Vorkmpfer der Christenheit wandte sich in dessen letzten Jahren der von den Langobarden bedrngte Bischof von Rom um Hilfe; Karl zgerte mit derselben, weil er in freundschaftlichen Beziehungen zu dem Langobardenknige stand; der fr die Menschheit so folgenreiche Bund der frnkischen Herrscher und der rmischen Kirche vollzog sich erst unter seinem Sohne Pippin. Als Karl starb (-f- 741), war das Frankenreich (bis auf Aquitanien, das erst sein Sohn Pippin unterwarf), in seinem vollen Umfange her-gestellt und die Kraft der Friesen gebrochen; als kirchlichen Mittelpunkt hat er fr dieselben das Bistum Utrecht (am Rhein, wo er die Vecht nach der Zuidersee entsendet), begrndet. 1) Pippin herrschte also als Herzog von Anstrasien (dux) und Hausmeier des brigen Frankenreichs (et princeps Francorum). 2) Der Beiname Martellus (Hammer) findet f. erst im 9. Zahrh.

7. Das Mittelalter - S. 9

1889 - Gotha : Perthes
ganze Abendland verbreitete, so entstand ein Verein vieler Klster unter einer gleichen Regel, d. h. der erste Mnchsorden (Benediktinerorden). Kassiodor x), Staatsminister unter dem Ostgoten Theoderich und feinen Nachfolgern, der (wahrscheinlich 538) sich in ein von ihm erbautes Benediktinerkloster zurckzog, wandte die Thtigkeit der Mnche auch auf gelehrte Beschftigungen. Indem die Benediktiner wste Gegenden urbar machten, fr Erziehung und Unterricht in ihren Klosterschulen sorgten, in ihren Klosterchroniken die Zeit-geschichte darstellten und durch Abschreiben die Werke des Altertums erhielten, haben sie sich um die allgemeine Bildung die hchsten Verdienste erworben und den edlen, fr alle Bedrfnisse der Menschheit gleich empfnglichen Geist des Christentums bewhrt. Wenn das Christentum die Aufgabe, in dem rmischen Reiche ein hheres geistiges und sittliches Leben zu wecken, nicht erfllt hat. so liegt der Grund einerseits in der tiefen Versunkenheit der alten Welt, anderseits auch darin, da aus der christlichen Kirche selbst das innere Leben und die frische Begeisterung der ersten Jahrhunderte gewichen war. Manches ute_ hatte sie in dem rmischen Staate gewirkt; die unsittlichen Schauspiele des Heidentums waren aufgehoben oder beschrnkt, die Gladiatorenkmpfe verschwanden allmhlich, das Los der Sklaven und Gefangenen war gemildert, den Weibern waren grere Rechte eingerumt. Aber zur Hervorbringunz einer neuen Zeit bedurfte es der naturwchsigen Kraft eines neuen Volkes. Il Die Germanen bis zum Untergange der Manischen Knigreiche. 1. Die Germanen vor der Vlkerwanderung. A. Ihre ltesten Wohnsitze. Die Germanen gehren dem indo-europischen oder arischen Stamme an (vgl. Vlkertasel am Schlu); . einige Jahrh. vor Beginn unserer Zeitrechnung, wo sie zuerst erwhnt werden, ; jalten sie die Gestade der Nord- und Ostsee inne; im Westen am Rhein stieen sie aus die Kelten, die gleichfalls ein Glied des indo-europischen Stammes sind; von diesen wahrscheinlich bekamen sie den Namen der Ger-manett2), den die Rmer beibehalten haben; sie selbst bezeichneten sich nicht mit einem gemeinsamen Namen; scheinbar ohne das Bewutsein der gleichartigen Abstammung, lebten sie, in eine Reihe von Vlkerschaften geteilt, durch kein politisches Band zusammengehalten, dahin 3). Trotz mannigfacher Verwandtschaft 1) In s. Schrift De artibus ac diseiplinis liberalium artiurn" behandelte er b. 7 Schulwisseuschasten, in welchen b. Summe aller bamaligen Bilbung enthalten schien ; biefe Einteilung blieb in den Schuten des Mittelalters bestehen. Grammatik, Rhetorik u. Dialektik bilbeten das Trivium fr b. unteren Klassen ob. Trivialschulen, Geometrie, Musik, Arith-metik, Astronomie das Quabrivium fr b. hheren Klassen. 2) Die Bedeutung ist unsicher; bei den Germanen selbst ist die Bezeichnung nie heimisch geworben. 3) Nur in b. Sage, die Tacitus berichtet, offenbarte f. b. Gefhl der Einheit. da b. Stammvter des Volkes, b. Ahnen dreier groer Stmme, der Jngvonen (Ingaevones), Istvonen (Istaevones) u. Hermionen (Herrnines), von Mannus, b. ersten Menschen, u. biefer von b. erbgeborenen Glte Tuisto abstamme.

8. Das Mittelalter - S. 11

1889 - Gotha : Perthes
b) Die Sueett in Pallien unter Ariovist. Den Zgen der Kimbern und Teutonen folgten neue germanische Wnde-rungen; einzetne Abteitungen gingen der den Rhein und lieen sich unter den Kelten nieder, die Batver besetzten die Rheinmndungen, Sueben nahmen, nachdem sie die Kelten bis zur Donau zurckgedrngt hatten, die oberrheinische Tiefebene ein; ein glcklicher Heerfhrer, Ariovist, bereitete von hier aus, in das Gebiet der Sequaner (zwisch. Saone u. Jura) eindringend, die Er-oberung der gallischen Lande vor, als Csar 58 in dem narbonensischen Gallien erschien und sofort den Kampf gegen ihn aufnahm, der entscheiden mute, ob Gallien germanisch oder römisch wurde. Mit der Niederlage des Ariovist im ob. Elsa (zwisch. Rhein u. Wasgau) begann die rmische Unterwerfung des freien Galliens (5851). Der Rhein galt unter Csar als Grenzflu zwischen dem rmischen Reiche und Germanien. C. Die rmischen Kroernngsversnche in Germanien. Whrend die Grenze des rmischen Reiches bereits nrdl. von den Alpen am Rhein sich entlang zog, waren die Völker zwischen Donau und Alpen, welche fort und fort das nrdl. Italien und die anliegenden Provinzen beunruhigten, noch un-bezwungen; es waren die rtisch-vindelicischen *) (stl. vom Bodensee u. Hochrhein bis zum Inn), die norischen (die Taurisker, in den Ostalpen bis zum Wiener Walde) und die pannonischen (zwischen Donau u. Save). Ihre Unterwerfung erkannte Auguftus als staatliche Notwendigkeit; so wurden im I. 15 b. Chr. von seinen Stiefshnen, Tiberins und Drusus. die norischen und rtisch-vindelicischen Völker bezwungen. In den nchsten Jahren (129) beendete Tiberius die Unterjochung der panno-titschen; da bereits 29 die msischen Völker (zwisch. Balkan u. Donau) von Macedonien aus unterworfen worden waren, so bildete nun die Donau auf ihrem ganzen Laufe die Grenze des rmischen Reiches (9). Gleichzeitig mit dem letzten Kriege an der Donau begann Auguftus den Erobernngskrieg auf der rechten Seite des Rheins gegen die Germanen, den er dem Drusus bertrug. Der verheerende Einfall der S u gambern in Gallien und ihr Sieg der den Statthalter M. Lollius (16) hatte in Auguftus den Entschlu, die Rheingrenze zu berschreiten, zur Reife gebracht; er selbst ordnete 15 und 14 die Angelegenheiten Galliens; bei seiner Rckkehr nach Italien (13) berlie er Drusus den Oberbefehl am Rhein, der sofort den Feldzug des nchsten Jahres vorbereitete; derselbe baute die erste rmische Kriegsflotte auf dem Rhein und stellte durch einen Kanal (die jetzige Jjssel [eifeel]), der einen Teil des Rheins in den Flevosee 2) (3uidersee [sendet:]) ableitete, eine nhere Ver-bindung mit der nrdl. germanischen Kste her. An der Nordsee wohnten die Bataver (auf der Rheininsel), die Friesen (zwisch. d. Mndung des Rheins u. der und. Ems) und die Chauken (a. d. und. Weser zwisch. Ems tt. Elbe); die fbl. Nachbarn der letzteren an der und. Weser waren die Angrivarier, an der und. Elbe die Lango- 1) Die Rter waren wahrscheinl. Etrusker, die nrdl. von ihnen bis zur Donau sitzenden Vindelicier wie die No!r^Ner (Taurisker) Kelten; die Pannonier gehren wie die sdl. von der Save am adriat. Meere wohnenden Dalmaten (Dalmtae) den Jllyriern an. %) Der Flevosee war Binnensee u. mit d. Nordsee nur durch eine schmale Ofsnung verbunden; die Zuidersee ebenso wie der Dollart entstanden erst im 13. Jahrh. n. Ehr,

9. Das Mittelalter - S. 16

1889 - Gotha : Perthes
16 zur Ausfhrung kam, zur Provinz eingerichtet und durch einen Grenzwall gegen die nrdl. wohnenden Caledonier geschtzt. Anfang des 2. Jahrh. machten die Rmer an der linken Seite der unteren Donau der msischen Provinz gegenber ihre letzte groe Erobe-rung; die hier von Trajan 101 107 gewonnenen Gebiete zwischen der Thei und dem Dnjeftr wurden in die Provinz Dacia verwandelt. D. Pas Anstrmen der germanischen Wtker gegen das rmische Veich. Nur mit Mhe wurden die rmischen Grenzlande vor den germanischen Vlkerfluten des 2. 3. und 4. Jahrh. gerettet, deren Andrang ein Vorspiel der groen Vlkerbewegung des 5. Jahrh. ist. Die rmischen Vorlande an der r. Seite des ob. Rheins und an der l. Seite der und. Donau mutzten die Rmer den Germanen berlassen. a) Der Markomannenkrieg unter Mark Aurel. An den verschiedensten Punkten drangen in der 2. Hlfte des 2. Jahrh. germanische Scharen in die rmischen Provinzen ein; die Chauken plnderten als khne Seeruber die gallischen und britischen Ksten; die Chatten und Quaden (sdstl. v.bhmen bis zur Donau) berschritten die Donau; nach der bedeutendsten Vlkerschaft der Markomannen wird der Krieg an der Donau benannt; Kaiser Mark Aurel schlug unter den grten Opfern die Angriffe zurck; noch ehe er den Krieg beendet hatte, starb er 180 in Pauli onien (wahrscheinl. in Vindobona). Sein Sohn und Nachfolger Commodus schlo darauf Frieden, der durch Geldzahlungen knstlich erhalten wurde und im groen und ganzen bis zur Mitte des 3. Jahrh. bestehen blieb. Seit Anfang und Mitte des 3. Jahrh. ging unter den Germanen zwischen Rhein und Elbe (Sestgernteinen) eine bedeutende Vernderung vor; es verbanden sich nmlich mehrere einzelne Vlkerschaften enger mit einander zu gemeinsamer Kriegfhrung; sie hatten fortan einen gemeinschaftlichen Namen, vor dem die alten Namen allmhlich zurcktraten. Diese Vereinigungen, die sogen. Stmme, durchbrachen mit strkerer Gewalt im 3. und 4. Jahrh. die rmischen Greuzwehren; es waren 1) die Alamatuten, zunchst an dem Rmerwall, dann am Oberrhein wohnend, vorzugsweise wohl suebische Völker in sich be-greifend, 2) die Franken, eine Anzahl Vlkerschaften am Mittel- und Niederrhein umfassend, 3) die Sachsens, vorzugsweise die alten Chauken, Angrivarier und Cherusker, an der mittl. und und. Weser ^). 1) Die Vlkerschaft der Sachsen, welche von d. r. Ufer der und. Elbe siegreich in das Wesergebiet eindrang, hat dem Stamme d. Namen gegeben. , 2) Noch 2 Stmme bildeten sich auf deutschem Boden: 1) der der Thringer, erst im 5. Jahrh. erwhnt, ans beiden Seiten des (Thringer) Waldgebirges s. ausbreitend sdwrts der den Main bis in die Gegend der Donau, nordwrts bis *um Har;, wohl die Hauptmasse der Hermunduren in s. begreifend, 2) der der Baiern (Bajuwaren) erst im 6. Jahrh. erwhnt, zwisch. Enns, Lech, Donau u. Alpen sitzend (wohl die Nachkommen der Markomannen).

10. Das Mittelalter - S. 53

1889 - Gotha : Perthes
53 jeder politischen Auflehnung und jedem Rckfalle der fr das Christentum ge-wonnenen benachbarten Stmme Vorschub leistete. Indem er darauf durch Aufhebung des bairischen Herzogtums die Selbstndigkeit dieses Stammes brach, vereinigte er zum ersten Male alle deutschen Stmme in einem Staatsverbande. Gleichzeitig begrndete er die berlegenheit des ger-manischen Westens der den slavischen Osten. Durch die Eroberung des Langobardenreiches vollendete er die Vereinigung der romanischen und germanischen Völker zu einem Ganzen auf dem Festlande und knpfte zum ersten Male das Schicksal Italiens an die Lande diesseits der Alpen. Die Kmpfe endlich gegen die spanischen Mohammedaner erscheinen als Vorlufer der Kreuzzge. Die Sachsenkriege (inbegr. Langobarden- und Araberkrieg). An den alten germanischen Ordnungen seit Jahrhunderten zh festhaltend, hatten die Sachsen keine hhere Entwickelnng gewonnen und waren nicht einmal aus der Vereinzelung kleiner Gemeinden herausgekommen; denn auch die 4 Haupt-abteilungen. in welche sie sich schieden, die Engern (auf beiden Seiten der Weser, nordstl. bis zur und. Elbe), Ostfalen (stl. davon bis zur Elbe u. Saale). Westfalen (an der ob. und mittl. Ruhr, der Lippe *) u. Ems) und Nordalbinger (Nordleute, auf d. r. Seite der und. Elbe bis zur Eider) waren nicht politische Einheiten. Von Hessen aus begann Karl seinen ersten Zug 772. nahm unweit der Grenze die schsische Feste Er es brg (a. d. Diemel, l. Nebenflu der Weser) und zerstrte die Jrminsu l). Ein Widerstand trat ihm auf seinem weiteren Zuge nicht entgegen; mit Geiseln kehrte er bald nach dem Rhein zurck. Langobardenkrieg. Von dem Papste gegen Desiderats zu Hilfe gerufen. eilte Karl 773 der die Alpen, entthronte 774 Desiderius und bernahm die Herrschaft in Italien. Seitdem nannte er sich König der Franken und Langobarden^ Patricius der Rmer (vgl. S. 41). Bei der Nachricht von Karls Heereszug der die Alpen waren die Sachsen in die frnkischen Gebiete verheerend eingefallen; mit gewaltiger Macht unter-warf Karl 775 dieselben, die es nicht zu einer Heeresvereinigung brachten; auf eine neue Erhebung folgte 776 eine schnelle Unterwerfung. 777 schrieb Karl bereits nach Paderborn (unweit d. ob. Lippe) das Maifeld 3) der Franken aus und berief dorthin den Heerbann der Sachsen. Hier traf ihn eine ara-bische Gesandtschaft des Statthalters von Barcelona [batfeelna], der ihn um Hilfe anrief gegen Abderrahman, den berlebenden Sprling des 750 entthronten Kalifengeschlechtes der Omaijaden. Der Wunsch, gegen eben die Feinde, die seine Vorfahren ruhmvoll bekmpft, als Vorkmpfer der abendlndischen Christenheit aufzutreten, mag Karl bewogen haben, dem Rufe zu folgen. Arabisch-spanischer Krieg. Siegreich drang Karl bis zum Ebro vor 4); 1) Der oberste Lauf der Lippe gehrte zu Engern, der unterste war frnkisch; die Ems tritt zuletzt in friesisches Gebiet. 2) Die Jrminsul scheint ein hoch aufgerichteter Baumstamm (ob. auch heil. Baum) gewesen zu sein, mit dem die Idee des Weltbaums verknpft war (vgl. S. 22). 3) Ein Maifeld hat zuerst 755 Pippin statt des alten Mrzfeldes berufen (vgl. S. 48. 3). 4) Str eroberte Landstrich am sdl. Abhange der Pyrenen ging nach Karls Abzug sofort wieder verloren, ward aber spter durch s. Sohn Ludwig, den König v. Aquitanien, zurckgewonnen und dann als spanische Mark eingerichtet-
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