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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

2. Die alte Geschichte - S. 67

1861 - Eisleben : Reichardt
67 79 Hercuiñnum und Pompeji durch einen Ausbruch des Vesuv verschüttet. 1711 fand man die ersten Spuren von Herculanum;r) jetzt steht der Flecken Portici darüber. Ausgrabun- gen von Pompeji sehr wichtig für genaue Kenntniß des Alterthums. • 81—06 Domitianus. Zwar des Titus Bruder, doch von grausamem Cha- racter. Schließt einen schimpflichen Frieden mit den Daciern, triumphirt aber doch. Läßt sich als Gott verehren. Vom Anführer der Leibwache ermordet. 06-08 Nerva. » . Schon bejahrter Senator, wird durch die Versclpw- renen Kaiser, regiert mild, adoptirt den Spanier • 109 Fuß hoch. 117—138 Hadrian. m Ebenfalls ein Spanier, im Ganzen tüchtig.t) Des 9 Friedens wegen überläßt er den Parthern die Länder jenseit des Euphrat. Die Empörung der Juden un- ter dem falschen Messias Dar-Chochba wird auf blutige Weise unterdrückt. Hadrian bereist das Land meist zu Fuß. Sein Grabmal die jetzige Engelsburg in Rom (inoles Ha- driani.) 138—161 Antoninus Pius. Unter diesem edlen Kaiser blühte das Reich bei fast nie unterbrochenem Frieden. 161—180 M. Aurelius (Antoninus Philosophus) Stoischer Philosoph,u) gerecht und mild. Krieg gegen die Marcomannen an der Donauv) glücklich geendet. Marc. Aurel stirbt zu Vindobona (Wien). Ulprus Traianuö. ^tirvt ichon nach iv Monate 08—117 Trajan. Ein guter Kaiser, s) Macht Dacien, Armenien , Mesopotamien zu römischen Provinzen. Trajanssä item r) Bei welcher Gelegenheit? s) „Herrsche glücklicher, als Augustus, und besser, als Lrajanus." t) Doch nicht ganz frei von Hang zu Grausamkeiten. u) Sein Werk „Unterhaltungen mit sich selbst" noch vorhanden, griechisch geschrieben. v) Die beiden Löwen. 5*

3. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

4. Das Mittelalter - S. 69

1889 - Gotha : Perthes
69 weltliche Macht verlor das Papsttum damals gnzlich; in Rom herrschte mit festem Arm von 932 954 Alberich unter dem Namen eines princeps et omnium omanorum Senator; die Ppste neben ihm waren seine Ge-schpfe; der Erbe seiner Herrschaft war sein Sohn Dctavian, der 955 als Johann Xii.1) auch die ppstliche Wrde bernahm. Unfhig sich zu behaupten, rief derselbe 960 Otto den Groen zu Hilfe und krnte ihn 962 zum Kaiser, das rmische Imperium abermals erneuernd. 3. Ostsranken (Deutschland). A. Seine Wnmacht und Zerrissenheit. Arnulf. (887-899.) In Ostfranken erkannten die Groen den kriegstchtigen Arnulf als König an, der dann auch durch den entscheidenden Sieg bei Lwen a. d. Dijle2) [deile] Deutschland von den Einfllen der Normannen befreite (891); weniger glcklich war er gegen die sdstl. Feinde des ostfrnkischen Reiches, die Mhren. Schon drngte indes ein neuer, furchtbarer Feind heran, dem bald auch die Mhren erlagen, die Magyaren [ma'djaren], von dem Abendlande Ungarn 3) genannt, ein nomadisierender finnischer Volksstamm; in den zwischen Donau und Karpaten gelegenen, damals ziemlich herrenlosen Ebenen hatten sie sich festgesetzt ^) und unternahmen seit Ende des 9. Jahrh. von der neuen Heimat ans ihre furchtbaren Plnderungszge nach Westen. Mehr als je that unter diesen Umstnden ein krftiger Mann dem ostfrnkischen Reiche not; statt dessen folgte nach Arnulfs Tode (f 899) sein unmndiger Sohn Ludwig, dem die Groen schon bei Lebzeiten des Vaters gehuldigt hatten. Ludwig das Kind. (900911.) Arnulf hatte die bermtigen Groen nur mit Mhe im Gehorsam erhalten ; unter der nun eintretenden Vormundschaftsregierung brach bei der Schwche der kniglichen Gewalt berall innere Zwietracht aus, während zugleich die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westl. bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die ein-zelnen deutschen Stmme, deren Verschiedenheit durch Belassung ihres Rechts aufrecht erhalten und bei Bildung der Heere und Teilungen anerkannt worden war, hervorragenden Mnnern an, die sich ihnen als Fhrer darboten. So erneuerte sich das Stammesherzogtum, das unter der frnkischen Herrschaft berall aufgelst worden war. In Sachsen bte Otto der Erlauchte die hchste Gewalt, in Baiern Arnulf; in Alamannicn (Schwaben) stritten zunchst mehrere Geschlechter um die Herrschaft, ohne da eines dauernd die Macht erlangte. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; in den stlichen Gebieten am Main, die den Namen Franken festhielten, 1) Von ihm an ward die nderung des Familiennamens bei den Ppsten zur Regel. 2) einer der Flsse, welche die Rpel bilden, r. Nebensl. der Scheide. 3) entstanden aus d. Namen der Ugrer, mit dem die Slaven die Magy. bezeichnen. 4) Unter König Arpad [a tpd] besetzten d. Magy. im 9. Jahrh. d. nordwestl. Gestade des schw. Meeres; seit d, Mitte des Jahrh. erschienen einzelne Reiterscharen im Donaulande.

5. Das Mittelalter - S. 70

1889 - Gotha : Perthes
bettigten die Babenberger ^) und Konradiner einander in der sogen. Babenberger Fehde; begnstigt von König Ludwig gewannen die Konradiner die Macht; in den westl. frankischen Gebieten an der Mosel u. Maas, Lothringen, ri Reginar die hchste Gewalt an sich, sagte sich aber zugleich von dem I deutschen Reiche tos undsm^sich an das westfrukif che Reich an. Allein Frieslan^und Thringen (fbl. von der Unftrut, zwischen Werra und Saale) haben die herzogliche Gewalt nicht ausgebildet. Die Grenzen der 5 deutschen Herzogtmer: 1) Sachsens stl. Grenze (vgl. Karte S. 54) gegen die Wenden bildete Elbe und Saale bis zur Mndung der Unftrut3); die fbl. Grenze gegen Thringen und Franken lief zunchst an der und. Unftrut entlang, wich an den Harz zurck und ging dann fdwestl. bis zur und. Werra und der Mnben (am Zusammenflu v. Werra u. Fulba) bis in die Gegenb der ob. Sieg; die westl. Grenze gegen Lothringen und Friesland zog sich unweit des Rheins der die und. Ruhr und Lippe fast bis zur Jjssel, dann norbstl. nach der Ems zu, berschritt biefe in ihrem und. Laufe und berhrte am Ausflu der Wefer die Nordfee; die nrbl. Grenze gegen die Dnen bitbete die Eiber. der die Bischofssitze vgl. S. 55. 2) Baiern wrbe im O. durch die Enns gegen Ungarn, im W. durch den Lech gegen Schwaben, im S. durch die Alpen begrenzt; nrbl. von der Donau lag der Norbgau (zwisch. b. frnk. Jura u. b. Bhmer Wctlbe). der die Bischofssitze vgl. S. 39. 3) Alaman tuen ober Schwaben wrbe im O> gegen Baiern vom Lech, im S. von bcn Alpen begrenzt; die Grenze gegen Burgunb 4) lief an der Aare hin und wandte sich dann durch den (Schweizer) Jura nach dem Wasgau, der in feiner ganzen Lnge das Elsa von Lothringen schieb. Am Rhein trennten die Lauter und Murg Schwaben von Franken; die nrbl. Grenze lief stl. bis zum (fchwb.) Iura, wo die Wrnitz zur Donau hinburch-biicht Bischofssitze waren Straburg, Augsburg, Konstanz (am l. Rheinufer zwisch. Bobensee u. Untersee), Basel und Chur. 4) Lothringens westl. Grenze gegen Frankreich warb von der Scheibe gebilbet, ging von deren ob. Laufe am Sdrande der Ardennen entlang bis zur Maas und begleitete sie aufwrts, die Argonnett einschlieet^, bis zur Quelle, wo sie auf das Knigreich Burgunb stie, das bis zum Wasgau das fbl. Grenzlanb war. Im O. lief die Grenze am Wasgau entlang, dann in eittem westl. Bogen nach dem Mittelthciit, den sie etwas nrbl. von Bingen (am Einflu der Nahe) erreichte, und berschritt benfelbcn zwischen Koblenz und Bonn; ein schmaler Strich lag auf der r. Seite des Rheins6). 1) Babenberger nach b. Burg Babenberg gen, die spter der Stadt Bamberg den Namen gegeben hat, Konrabiner nach dem im Geschlechte blich. Namen Konrab. 2) Der thring. Stamm trat in nhere Verbindung mit Sachsen; eine wirkl. Vereinigung mit bemselben hat inbes nicht stattgesnnben; im Ans. des 12. Jahrh. ist Thringen (als Lanbgrafsch.) triebet selbstnbiger hervorgetreten. 3) Die Grenze des norbalbingischen Landes gegen die stl. Wenben lies fbl. vom Kieler Busen zur Elbe. 4) Die burgunb. Könige haben ihre Herrschaft der alamaun. Gebiet ausgebest; Ans. des 10. Jahrh. gehrte ihnen Zrich; ebenso war Basel lange Zeit burgunb. und warb erst unter Heinrich Ii. fr Deutschland zurckgewonnen. 5) Die Gebiete nrbl. vom und. Rhein gegen Frielanb stauben nicht mehr im 95er banbe mit Lothringen.

6. Das Mittelalter - S. 51

1889 - Gotha : Perthes
51 und bei den germanischen Stmmen herrschten selbstndige Herzoge. Auch in dem austrasischen Gebiete zwischen Maas und Rhein begrndete Pippin ein selbstndiges Herzogtum. Von den Gegnern des neustrischen Hausmeiers (Berthar) zu Hilfe gerufen, gewann derselbe 687 die Schlacht bei Testri (unweit d. ob. Somme) und dann unter dem Titel eines maiordomus auch die Herrschaft in Neustrien (688) 1). Mit kluger Migung uerlich sich dem merovingischen Knigtum unter-ordnend, ging Pippin nun daran, dem Reiche die ehemalige Kraft und Einheit zurckzugeben. Den Herzog von Aquitanien und die Herzge der germanischen Stmme vermochte er indes nicht wieder zu unterwerfen; dagegen bahnte er die Unterjochung der Friesen an, die von ihren alten Sitzen zwischen Rhein und Ems aus an der Kste sdwestl. bis zur Schelde, nordstl. bis zur Weser sich ausgebreitet hatten. Mit Kraft und Glck ist sein Sohn Karl in die Stellung des Vaters und in die von ihm vorgezeichnete Politik eingetreten. Pippin, f 714 _ Karl Martell, f 741_ Karlmann (747 Mnch). Pippin d. Kleine, f 768, Gem.: Bertrada (Bertha) Karl d. Groe, f 814. Karlmann, f 771. C Aufschwung des Weiches unter den Mppiniden. Nach Pippins Tode bernahm zunchst seine Wilwe Plektrudis fr ihren unmndigen Enkel (Theudoald) die Regierung und hielt Karl, den Sohn Pippins aus einer Nebenehe, zu Kln in strengem Gewahrsam. 715 enfloh derselbe aus dem Gefngnis und erkmpfte sich in den nchsten Jahren die Herrschaft. Karl Martell 2> Nachdem Karl die abgefallenen germanischen Stmme wieder in Abhngigkeit gebracht hatte, wandte er sich gegen die Araber, welche die Pyre-nen berstiegen und den Herzog von Aquitanien geschlagen hatten; er gewann der sie in den weiten Ebenen zwischen Tours und Poitiers einen entscheidenden Sieg (733). Durch das groe Verdienst, dem weiteren Vor-dringen des Islam in Europa ein Ziel gesetzt zu haben, erwarb er sich den Dank der Christenheit und seinem Geschlechte ein Anrecht auf den Thron der Merovinger. An den glcklichen Vorkmpfer der Christenheit wandte sich in dessen letzten Jahren der von den Langobarden bedrngte Bischof von Rom um Hilfe; Karl zgerte mit derselben, weil er in freundschaftlichen Beziehungen zu dem Langobardenknige stand; der fr die Menschheit so folgenreiche Bund der frnkischen Herrscher und der rmischen Kirche vollzog sich erst unter seinem Sohne Pippin. Als Karl starb (-f- 741), war das Frankenreich (bis auf Aquitanien, das erst sein Sohn Pippin unterwarf), in seinem vollen Umfange her-gestellt und die Kraft der Friesen gebrochen; als kirchlichen Mittelpunkt hat er fr dieselben das Bistum Utrecht (am Rhein, wo er die Vecht nach der Zuidersee entsendet), begrndet. 1) Pippin herrschte also als Herzog von Anstrasien (dux) und Hausmeier des brigen Frankenreichs (et princeps Francorum). 2) Der Beiname Martellus (Hammer) findet f. erst im 9. Zahrh.

7. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 97

1895 - Gotha : Perthes
97 . prgen (feit 15 v. Chr.). Mit der tribunicischen Gewalt, die dem Princeps Unverletzlichkeit gewhrte, erlangte Octavian die Mglichkeit des Rechtsschutzes l) fr den gemeinen Mann; vermittels der prokonsularischen Gewalt bte er die berwachung der Provinzen, die unter einer geregelten2) und beaufsichtigten Verwaltung aufzublhen begannen; durch Annahme des obersten Pon-tifikats (12 v. Chr.) erhielt er auch die Aufsicht der das gesamte Religionswesen, und eine hhere Weihe verlieh ihm der Titel Auguftus 3) (der Heilige), der sein geschichtlicher Name geworben ist. 3. Das Kaisertum. A. Aas augusteische Zeitatter, a) Die Ordnung und Sicherung des Reichs. Nachdem Rom das Haupt der Welt geworden war, nutzte der groe Mittelpunkt der Verwaltung in eine mglichst schnelle und sichere Verbindung mit den Provinzen gesetzt werden; dies geschah durch die Weiterfhrung der Straen 4), die netzfrmig sich der die ganze Welt zu legen begannen, und durch die Errichtung einer Staatspost, welche die Regierungsbefehle und die Beamten zu befrbern hatte. Die Provinzen bereiste Augustus zum Teil selbst, um ihre Verwaltung neu zu regeln ober die Grenzen zu sichern. Diesem Zwecke biente vor allem seine Reise nach dem Orient, deren glnzendster Gewinn der Ausgleich mit den Parthern war; der König (Phrahtes Iv.) lieferte (20 v. Chr.) die dem Crassus (53) abgenommenen Feldzeichen aus; der Euphrat galt als die Grenze des Reiches im Osten. Am wenigsten geregelt waren die nrdlichen Grenzen; denn sowohl bedrohten die Germanen'am Rhein die gallischen Lande als auch beunruhigten die noch unbezwungenen, zwischen Donau und Alpen wohnenden Völker das nrdliche Italien und die anliegenden Provinzen. Ihre Unterwerfung erkannte Augustus als staatliche Notwendigkeit an; so wurden im I. 15 v. Chr. von seinen beiden Stiefshnen, Tiberius und Drusus, die rtisch-vindelici-scheu 6) und die norischen Völker bezwungen; in den nchsten Iahren (129) 1) Die Provokation ging vom Volke auf den Kaiser der, der traft seiner tribunicischen Gewalt den rmischen Brger gegen jede Vergewaltigung durch Magistrate und Befehls-Haber schtzen konnte. 2) Alle Beamte auerhalb Roms erhielten feste Gehlter. Die Statthalter der katser-lichen Provinzen blieben so lange im Amte, als es dem Kaiser gefiel, die der senatorischen Provinzen 1 Jahr. , 3) Der Titel Augustus wurde fortan vom Senate jedem neuen Herrscher verliehen; den Namen Csar (Kaiser) fhrten zunchst die Herrfcher und Prinzen des Mischen Hauses, spterhin die Shne und Enkel der regierenden Herren. Seit Hadrian wird mit Csar der Nachfolger im Kaisertum (Thronerbe) und der Kaiser selbst als Csar Augustus bezeichnet. 4) So ging die via Appia, die nach Reginm (Rhegion) weitergefhrt war, an der Nordkste Siciliens von Mesfana der Panormus nach Lilybum, dann in Afrika von (Neu-) Karthago (nach Errichtung der Provinz Mauretania unter Claudius) westl. bis Tingi, stl. bis nach Alexandra und von hier der die Landenge von Sues der Syrien nach An-tiochta. Die Strae von Capna bis Brundisium ging ostwrts von Dyrrachium der Theffalonike nach dem Hellespont, durchschnitt Kleinasten und erreichte endlich Antiochia. In hnlicher Weise zogen sich die nrdlichen italischen Straen (vgl. S. 76) weiter der die Alpen, nrdl. in die Donaulnder, westl. nach Gallien und nach Spanien. 5) Die Rter waren wahrscheinlich Etrusker, die Vindelicier wie die Norlker gehrten zu den Kelten, die Pannonur zu den Jllyriern. Die Rter wohnten stl. vom Wessel, Lehrbuch der Geschichte, in. 7

8. Lehrbuch der Geschichte für die Quarta höherer Lehranstalten - S. 46

1902 - Gotha : Perthes
46 Geschwader, und ihr eilte Antonius nach. Als Octavian ihnen nach Alezcandria folgte, ttete sich Antonius selbst. Dasselbe that Kleopatra, als sie merkte, da sie bei Octavian auf kein Erbarmen hoffen knne, ja frchten msse, zu Rom im Triumphe aufgefhrt zu werden. gypten wurde rmische Provinz. Die hchste Macht in dem rmischen Weltreiche lag fortan in den Hnden eines Mannes. 3. Die Errichtung des Kaisertums. A. |>te Befestigung der Meinherrschaft. Die gewonnene Macht suchte Octavian sich durch feste Einrichtungen zu sichern. Klug wute er durch bernahme der alten republikanischen mter den Schein zu erwecken, als ob er nur die erste brgerliche Stellung beanspruche. So lie er sich das tri-bunicische Amt auf Lebenszeit bertragen und erhielt dadurch das Recht, Gesetze zu geben. Als Prokonsul bte er die berwachung der Provinzen, als Pontifex maximus gewann er die Aufsicht der das gesamte Religions-wesen, und eine hhere Weihe verlieh ihm der Titel Augustus (der Heilige), der sein geschichtlicher Name geworden ist. Dem Senat lie er die Stellung einer beratenden Behrde, bte aber dadurch, da er zuerst stimmte, in ihm einen beherrschenden Einflu aus. Die unbedingte Macht im Staate besa Octavian vollends durch den Oberbefehl der die gesamte Kriegsmacht. Dauernd behielt er die Stellung und den Namen des Imperators. Nach Rom verlegte er sein Hauptquartier (praetorium). Neun Kohorten Prtorianer (Garde) teils in Rom teils in Italien bernahmen die Wache in dem kaiserlichem Palaste und in den Orten, wo sich der Kaiser aufhielt. Die Legionen in den Grenzprovinzen wurden von dem Imperator allein ausgehoben, schworen ihm den Eid und erhielten durch ihn die Befehlshaber und die Lhnung. Sie wurden in stehende Heere um-gewandelt und standen in festen Standorten (Garnisonen). B. Die Ordnung und Sicherung des Weltreichs. Rom, der Mittel-Punkt des groen Weltreichs, mute in mglichst schnelle und sichere Verbindung mit den Provinzen gesetzt werden. Dies geschah durch die Weiterfhrung der Straen, die sich netzfrmig der die ganze Welt zu legen begannen, und durch die Errichtung einer Staatspost, welche die Regierungsbefehle und die Beamten zu befrdern hatte. Augustus bereiste die meisten Provinzen, um ihre Verwaltung neu zu regeln oder die Grenzen zu sichern. So ging er nach dem Orient und brachte einen Ausgleich mit den Parthern zustande. Deren König lieferte die dem Crassus (53) abgenommenen Feldzeichen aus. Der Euphrat galt fortan als die Grenze des Reiches im Osten. Am wenigsten waren die nrdlichen Grenzen gesichert. Daher wurden die smtlichen Völker zwischen Alpen, Balkan und Donau unterworfen, soda nun die Donau in ihrem ganzen Lause die Grenze des rmischen Reiches bildete. Da fortwhrend germanische Einflle in Gallien erfolgten, so begann Au-gustus auch den Krieg gegen die Germanen auf der rechten Seite des Rheines (129 v. Chr.). Sein Stiefsohn Drusus besuchte im Jahre 12 mit einem Geschwader die Nordseekste. Im nchsten Jahre drang er die Lippe auswrts

9. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 21

1904 - Gotha : Perthes
2. Ueriobe. Die Bildung des deutschen Kaiserreichs. Unter den fortwhrenden Angriffen uerer Feinde kam das deutsche Knigreich anfangs nicht zu rechter Kraft und lste sich infolge innerer Schwche in fnf fast selbstndige Herzogtmer auf. Endlich begann König Heinrich I. unter Anerkennung des Herzogtums eine Neugrndung des Reichs, ja Otto I. erhob Deutschland durch Siege nach auen und Pflege geistigen und kirchlichen Lebens zur er st en M a ch t des Abendlandes. Er wurde der Grnder des deutschen Kaiserreichs (des sogen, rmischen Reichs deutscher Nation). __ I. Die Schwche des deutschen Knigreichs. Zahlreiche Feinde bedrohten die deutschen Grenzen, im Norden die Normannen (Nordgermanen) *), im Osten die slawischen Wenden (stlich von Elbe und Saale) und die Tschechen (in Bhmen und Mhren). Mit Kraft schtzte Ludwig der Deutsche (843876) das Reich; aber nach seinem Tode geriet es in immer grere Schwche, zumal da es unter die drei Shne Lud-wigs geteilt war. Endlich vereinigte es Kart Iii. wieder (882). Dieser vermochte es aber nicht gegen die ueren Feinde zu schtzen und wurde zuletzt von seinem Neffen Arnulf zur Niederlegung der Herrschaft gezwungen (887). Der kriegstchtige Arnutf (887899) befreite durch den entscheiden-den Sieg bei Lwen (stl. von der unteren Schelde) Deutschland von den Normannen 2). Schon drngte freilich ein neuer, furchtbarer Feind heran, die Magyaren (madjaren), von dem Abendlande Ungarn genannt, ein nomadi-sierender finnischer Volksstamm, der sich in den zwischen Donau und Kar-paten gelegenen Ebenen festsetzte und seit Ende des 9. Jahrhunderts von da aus seine Plnderungszge nach Westen unternahm. An Stelle des kraftvollen Arnulf (f 899) folgte sein unmndiger Sohn, Ludwig das Kind (900911). Unter einer schwachen Vormundschafts-regierung brach berall innere Zwietracht aus, während die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westlich bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die einzelnen deutschen Stmme hervor-ragenden Fhrern (Herzgen) an. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; die stlichen Gebiete am Main behielten den frnkischen Namen (Herzogtum Franken), die westlichen Gebiete an der Mosel und Maas aber, die einst König Lothar gehrt hatten, bildeten das Herzogtum 1) Die Normannen sind die Skandinavier (Norweger und Schweden) und die Dnen. 2) In Frankreich begrndeten die Normannen 911 an der unteren Seine ein erb-liches Herzogtum, die Normandie.

10. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 2

1904 - Gotha : Perthes
2 Die Feuersbrunst, die hier 64 ausbrach und zwei Drittel der Stadt in Asche legte, schrieb die Volksmeinung dem Kaiser zu; er selbst wlzte die Schuld auf die Christen, die er gransam martern und tten lie. Die allgemeine Unsicherheit des Lebens erzeugte einen Aufstand, bei dem sich Nero selbst ttete (68). Die Legionen riefen mehrere Kaiser aus, so den Galba, Otho, Vitellius; die Herrschaft gewann zuletzt Titus Flavius Vespasiauus (6979), ein Mann niederer Herkunft. Den Krieg gegen die aufstndischen Juden, den er gerade fhrte, berlie er seinem Sohne Titus, der ihn 70 mit der Zerstrung Jerusalems beendete. Endlich hatte das Reich einen Kaiser, der mannhaft und streng, aber ohne willkrliche Gewaltschritte bis zum Tode herrschte. In derselben Weise widmete sich sein milder Sohn und Nachfolger Titus (7981) den Pflichten seines Amtes '). Domitianus, der seinem Bruder Titus folgte (8196), fiel in die Willkrherrschaft und Grausamkeit der frheren Kaiser zurck. Eine Verschwrung der eigenen Hausgenossen machte seiner blutiqen Miregierung ein Ende. a Die Unnmschrnktheit der kaiserlichen Gewalt fhrte zur Vergtterung des Imperators; so wurde bereits Augustus nach seinem Tode zum Gott (divus) erhoben. Die Versetzung des Kaisers unter die Götter (Apotheose) wurde dadurch versinnbildlicht, da sich aus der Spitze des in Form einer Pyramide errichteten Scheiterhaufens, auf den die Bahre gestellt war, während des Brandes ein Adler zum Himmel emporschwang. B. Die Wte des Kaisertums (im 2. Jahrhundert). Das Kaisertum bernahm Nerva (9698), ein angesehener Senator, der, um seine Herrschaft durch die Legionen zu sttzen, den berhmtesten Heerfhrer, Tra-janus, an Sohnes Statt annahm (adoptierte). Trajan (98117) eroberte (101107) an der linken Seite der unteren Donau zwischen Thei und Dnjestr Dacien, die letzte der rmischen Provinzen. Der von ihm, wie es scheint, zum Nachfolger bestimmte H adrianus (117138) gab die Kriege auf. Er befestigte die Grenzen durch Wlle (Vollendung des limes Germanicus vgl. deutsche Geschichte) und frderte die Werke des Friede ns. Unaufhrlich durchzog er zu diesem Zwecke die Provinzen, ein in Knsten und Wissenschaften bewanderter Mann. Er adoptierte den Antonmus und legte diesem die Pflicht auf, den Marcus Aurelius zu adoptieren. So fgte er seinen brigen Verdiensten das hinzu, da er dem rmischen Reiche die beiden durch ihre Tugenden berhmtesten Kaiser verschaffte, den Antoninus Pius (138161) und den Mark Aurel, wie er gewhnlich heit (161180). Die Segnungen des Kaisertums des 2. Jahrhunderts ruhen vor allem in einer wohlwollenden und gerechten Verwaltung. Unter der herrschen-den Rechtsordnung und Rechtssicherheit2) gediehen Handel und Verkehr, und insbesondere blhten die Provinzen auf. Glnzende Städte erhoben sich berall, aber alle berstrahlte Rom, in dem sich alle Pracht und aller Glanz der damaligen Welt vereinigte. Hier waren Straen und Pltze von Erz- 1) Im I. 79 wurden Pompeji, Herculaneum und Stabi durch den Ausbruch des Vesuvs verschttet. 2) Da rmische Recht, das Hadrian bereits bearbeiten lie, ist endgltig im 6. Jahrhundert durch den ostrmischen Kaiser Justinian in einem groen Rechtsganzen (Rechtstrper corpus iuris) zusammengefat worden.
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