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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

2. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

3. Das Mittelalter - S. IX

1889 - Gotha : Perthes
Aerficht des Inhalts. Seite Vorgeschichte. I. Das Christentum im rmischen keich. 1. Bis zur staatlichen Anerkennung durch Konstantin d. Gr. A. Charakter des Christentums . . 1 B. Siegreiche Ausbreitung des Christen-tums im rmischen Reich . . . 2 C. Entwicklung der christlichen Kirche 3 2. Bis zur vollen Ausbildung der Hierarchie und des Muchtums. A. Vernichtung des Heidentums und der Hresie........5 B. Gegensatz der oft- und westrmischen Kirche..........6 C. Entwicklung der rm.-kath. Kirche und des primates petri ... 7 D. (Entartung des chriftl. Glaubens und der christl. Sittlichkeit ... 8 Il Die Germanen bis zum Unter-gange der arianischen Knigreiche. 1. Die Germanen vor der Vlker-Wanderung. A. Ihre ltesten Wohnsitze .... 9 B. Die ersten gefchichtl. Wanderungen 10 a) Zge der Kimbern und Teutonen b) Die Sueben in Gallien unter Ariovist C. Die rmischen Lroberungsversuche in Germanien.......11 a) Feldzge des Drusus b) Herrschaft der Rmer in Germ. c) Krieg des Germanicus D. Das Anstrmen der germ. Völker gegen das rmische Reich ... 16 a) Markomannenkrieg Seite b) Gotenkrieg c) Kriege der Alamannen, Franken und Sachsen Pie inneren Zustnde der Germanen . 18 A. politische B. Religise 2. Die Germanen während ihrer Wanderungen. A. Wanderungen der Westgoten . . 24 B. Wanderung der vandalen, Alanen und Sueben........25 C. Vordringen der Franken und Alamannen ; Wanderungen der Bur-gunder und der Angelsachsen . . 26 Attila..........27 D. Untergang des westrm. Reichs u. die Wanderungen der (Dftgoten . 28 bertritt der germ. Mandervmer zum Christentum........29 3. Die arianischen Knigreiche auf westrmischem Boden. A. Das Westgotenreich.....30 B. Das burgundische Reich .... 30 C. Das vandalenreich.....31 D. Das stgotenretch......31 1. Periode: Ms zum Unter-gang der Staufer (Bis zur Wollendnng der ppstt. Weltherrschaft). I. Die Bildung des universalen Frankenreiches. 1. Die Langobarden. A. Ihre Wanderungen bis nach Italien 35 B. Ihre Herrschaft in Italien... 36

4. Das Mittelalter - S. 69

1889 - Gotha : Perthes
69 weltliche Macht verlor das Papsttum damals gnzlich; in Rom herrschte mit festem Arm von 932 954 Alberich unter dem Namen eines princeps et omnium omanorum Senator; die Ppste neben ihm waren seine Ge-schpfe; der Erbe seiner Herrschaft war sein Sohn Dctavian, der 955 als Johann Xii.1) auch die ppstliche Wrde bernahm. Unfhig sich zu behaupten, rief derselbe 960 Otto den Groen zu Hilfe und krnte ihn 962 zum Kaiser, das rmische Imperium abermals erneuernd. 3. Ostsranken (Deutschland). A. Seine Wnmacht und Zerrissenheit. Arnulf. (887-899.) In Ostfranken erkannten die Groen den kriegstchtigen Arnulf als König an, der dann auch durch den entscheidenden Sieg bei Lwen a. d. Dijle2) [deile] Deutschland von den Einfllen der Normannen befreite (891); weniger glcklich war er gegen die sdstl. Feinde des ostfrnkischen Reiches, die Mhren. Schon drngte indes ein neuer, furchtbarer Feind heran, dem bald auch die Mhren erlagen, die Magyaren [ma'djaren], von dem Abendlande Ungarn 3) genannt, ein nomadisierender finnischer Volksstamm; in den zwischen Donau und Karpaten gelegenen, damals ziemlich herrenlosen Ebenen hatten sie sich festgesetzt ^) und unternahmen seit Ende des 9. Jahrh. von der neuen Heimat ans ihre furchtbaren Plnderungszge nach Westen. Mehr als je that unter diesen Umstnden ein krftiger Mann dem ostfrnkischen Reiche not; statt dessen folgte nach Arnulfs Tode (f 899) sein unmndiger Sohn Ludwig, dem die Groen schon bei Lebzeiten des Vaters gehuldigt hatten. Ludwig das Kind. (900911.) Arnulf hatte die bermtigen Groen nur mit Mhe im Gehorsam erhalten ; unter der nun eintretenden Vormundschaftsregierung brach bei der Schwche der kniglichen Gewalt berall innere Zwietracht aus, während zugleich die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westl. bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die ein-zelnen deutschen Stmme, deren Verschiedenheit durch Belassung ihres Rechts aufrecht erhalten und bei Bildung der Heere und Teilungen anerkannt worden war, hervorragenden Mnnern an, die sich ihnen als Fhrer darboten. So erneuerte sich das Stammesherzogtum, das unter der frnkischen Herrschaft berall aufgelst worden war. In Sachsen bte Otto der Erlauchte die hchste Gewalt, in Baiern Arnulf; in Alamannicn (Schwaben) stritten zunchst mehrere Geschlechter um die Herrschaft, ohne da eines dauernd die Macht erlangte. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; in den stlichen Gebieten am Main, die den Namen Franken festhielten, 1) Von ihm an ward die nderung des Familiennamens bei den Ppsten zur Regel. 2) einer der Flsse, welche die Rpel bilden, r. Nebensl. der Scheide. 3) entstanden aus d. Namen der Ugrer, mit dem die Slaven die Magy. bezeichnen. 4) Unter König Arpad [a tpd] besetzten d. Magy. im 9. Jahrh. d. nordwestl. Gestade des schw. Meeres; seit d, Mitte des Jahrh. erschienen einzelne Reiterscharen im Donaulande.

5. Das Mittelalter - S. 70

1889 - Gotha : Perthes
bettigten die Babenberger ^) und Konradiner einander in der sogen. Babenberger Fehde; begnstigt von König Ludwig gewannen die Konradiner die Macht; in den westl. frankischen Gebieten an der Mosel u. Maas, Lothringen, ri Reginar die hchste Gewalt an sich, sagte sich aber zugleich von dem I deutschen Reiche tos undsm^sich an das westfrukif che Reich an. Allein Frieslan^und Thringen (fbl. von der Unftrut, zwischen Werra und Saale) haben die herzogliche Gewalt nicht ausgebildet. Die Grenzen der 5 deutschen Herzogtmer: 1) Sachsens stl. Grenze (vgl. Karte S. 54) gegen die Wenden bildete Elbe und Saale bis zur Mndung der Unftrut3); die fbl. Grenze gegen Thringen und Franken lief zunchst an der und. Unftrut entlang, wich an den Harz zurck und ging dann fdwestl. bis zur und. Werra und der Mnben (am Zusammenflu v. Werra u. Fulba) bis in die Gegenb der ob. Sieg; die westl. Grenze gegen Lothringen und Friesland zog sich unweit des Rheins der die und. Ruhr und Lippe fast bis zur Jjssel, dann norbstl. nach der Ems zu, berschritt biefe in ihrem und. Laufe und berhrte am Ausflu der Wefer die Nordfee; die nrbl. Grenze gegen die Dnen bitbete die Eiber. der die Bischofssitze vgl. S. 55. 2) Baiern wrbe im O. durch die Enns gegen Ungarn, im W. durch den Lech gegen Schwaben, im S. durch die Alpen begrenzt; nrbl. von der Donau lag der Norbgau (zwisch. b. frnk. Jura u. b. Bhmer Wctlbe). der die Bischofssitze vgl. S. 39. 3) Alaman tuen ober Schwaben wrbe im O> gegen Baiern vom Lech, im S. von bcn Alpen begrenzt; die Grenze gegen Burgunb 4) lief an der Aare hin und wandte sich dann durch den (Schweizer) Jura nach dem Wasgau, der in feiner ganzen Lnge das Elsa von Lothringen schieb. Am Rhein trennten die Lauter und Murg Schwaben von Franken; die nrbl. Grenze lief stl. bis zum (fchwb.) Iura, wo die Wrnitz zur Donau hinburch-biicht Bischofssitze waren Straburg, Augsburg, Konstanz (am l. Rheinufer zwisch. Bobensee u. Untersee), Basel und Chur. 4) Lothringens westl. Grenze gegen Frankreich warb von der Scheibe gebilbet, ging von deren ob. Laufe am Sdrande der Ardennen entlang bis zur Maas und begleitete sie aufwrts, die Argonnett einschlieet^, bis zur Quelle, wo sie auf das Knigreich Burgunb stie, das bis zum Wasgau das fbl. Grenzlanb war. Im O. lief die Grenze am Wasgau entlang, dann in eittem westl. Bogen nach dem Mittelthciit, den sie etwas nrbl. von Bingen (am Einflu der Nahe) erreichte, und berschritt benfelbcn zwischen Koblenz und Bonn; ein schmaler Strich lag auf der r. Seite des Rheins6). 1) Babenberger nach b. Burg Babenberg gen, die spter der Stadt Bamberg den Namen gegeben hat, Konrabiner nach dem im Geschlechte blich. Namen Konrab. 2) Der thring. Stamm trat in nhere Verbindung mit Sachsen; eine wirkl. Vereinigung mit bemselben hat inbes nicht stattgesnnben; im Ans. des 12. Jahrh. ist Thringen (als Lanbgrafsch.) triebet selbstnbiger hervorgetreten. 3) Die Grenze des norbalbingischen Landes gegen die stl. Wenben lies fbl. vom Kieler Busen zur Elbe. 4) Die burgunb. Könige haben ihre Herrschaft der alamaun. Gebiet ausgebest; Ans. des 10. Jahrh. gehrte ihnen Zrich; ebenso war Basel lange Zeit burgunb. und warb erst unter Heinrich Ii. fr Deutschland zurckgewonnen. 5) Die Gebiete nrbl. vom und. Rhein gegen Frielanb stauben nicht mehr im 95er banbe mit Lothringen.

6. Das Mittelalter - S. 51

1889 - Gotha : Perthes
51 und bei den germanischen Stmmen herrschten selbstndige Herzoge. Auch in dem austrasischen Gebiete zwischen Maas und Rhein begrndete Pippin ein selbstndiges Herzogtum. Von den Gegnern des neustrischen Hausmeiers (Berthar) zu Hilfe gerufen, gewann derselbe 687 die Schlacht bei Testri (unweit d. ob. Somme) und dann unter dem Titel eines maiordomus auch die Herrschaft in Neustrien (688) 1). Mit kluger Migung uerlich sich dem merovingischen Knigtum unter-ordnend, ging Pippin nun daran, dem Reiche die ehemalige Kraft und Einheit zurckzugeben. Den Herzog von Aquitanien und die Herzge der germanischen Stmme vermochte er indes nicht wieder zu unterwerfen; dagegen bahnte er die Unterjochung der Friesen an, die von ihren alten Sitzen zwischen Rhein und Ems aus an der Kste sdwestl. bis zur Schelde, nordstl. bis zur Weser sich ausgebreitet hatten. Mit Kraft und Glck ist sein Sohn Karl in die Stellung des Vaters und in die von ihm vorgezeichnete Politik eingetreten. Pippin, f 714 _ Karl Martell, f 741_ Karlmann (747 Mnch). Pippin d. Kleine, f 768, Gem.: Bertrada (Bertha) Karl d. Groe, f 814. Karlmann, f 771. C Aufschwung des Weiches unter den Mppiniden. Nach Pippins Tode bernahm zunchst seine Wilwe Plektrudis fr ihren unmndigen Enkel (Theudoald) die Regierung und hielt Karl, den Sohn Pippins aus einer Nebenehe, zu Kln in strengem Gewahrsam. 715 enfloh derselbe aus dem Gefngnis und erkmpfte sich in den nchsten Jahren die Herrschaft. Karl Martell 2> Nachdem Karl die abgefallenen germanischen Stmme wieder in Abhngigkeit gebracht hatte, wandte er sich gegen die Araber, welche die Pyre-nen berstiegen und den Herzog von Aquitanien geschlagen hatten; er gewann der sie in den weiten Ebenen zwischen Tours und Poitiers einen entscheidenden Sieg (733). Durch das groe Verdienst, dem weiteren Vor-dringen des Islam in Europa ein Ziel gesetzt zu haben, erwarb er sich den Dank der Christenheit und seinem Geschlechte ein Anrecht auf den Thron der Merovinger. An den glcklichen Vorkmpfer der Christenheit wandte sich in dessen letzten Jahren der von den Langobarden bedrngte Bischof von Rom um Hilfe; Karl zgerte mit derselben, weil er in freundschaftlichen Beziehungen zu dem Langobardenknige stand; der fr die Menschheit so folgenreiche Bund der frnkischen Herrscher und der rmischen Kirche vollzog sich erst unter seinem Sohne Pippin. Als Karl starb (-f- 741), war das Frankenreich (bis auf Aquitanien, das erst sein Sohn Pippin unterwarf), in seinem vollen Umfange her-gestellt und die Kraft der Friesen gebrochen; als kirchlichen Mittelpunkt hat er fr dieselben das Bistum Utrecht (am Rhein, wo er die Vecht nach der Zuidersee entsendet), begrndet. 1) Pippin herrschte also als Herzog von Anstrasien (dux) und Hausmeier des brigen Frankenreichs (et princeps Francorum). 2) Der Beiname Martellus (Hammer) findet f. erst im 9. Zahrh.

7. Das Mittelalter - S. 184

1889 - Gotha : Perthes
184 Strae (die alte Handeln u. Kreuzzugsstrae, vgl. S. 123. 2) gewonnen wurde. Sodann wurde Serbien *) tributpflichtig und Bulgarien Ende des 14. Jahrh. dem trkischen Reiche einverleibt, das nun bereits seine Macht bis an die Grenze Ungarns ausbreitete. Zwischen den beiden christlichen Kaiserreichen, dem griechischen, das immer mehr auf Konstantinopel beschrnkt ward, und dem rmischen, erhob sich das trkische Weltreich, das ganze Abendland bedrohend. B. Die letzten Kreuzzge gegen den Islam. Von neuem ward im Abendlande das Kreuz gepredigt; in der That kam infolge der lebhaften Be-mhungen Sigismunds, Knigs von Ungarn, ein aus fast allen christlichen Nationen gebildetes, doch besonders franzsisches Ritterheer zusammen; unter Leitung Sigismunds zog es die Donau hinab; die glnzenden, aber zuchtlosen Scharen erlitten indes 1396 bei Nikopolis (a. d. Donau in Bulgarien) eine schreckliche Niederlage. Konstantinopel wre schon jetzt dem Osmanen Bajeftd, dem Nachfolger und Sohn Murads I. (f 1389), erlegen, htten diesen nicht andringende mongolische Scharen nach Asien gerufen. Aus den Steppen des Amu und Sir aufbrechend, hatte der Mongole Timnr in ununterbrochenem Siegeszuge sich zum Herrscher aller Lnder von China bis zum Mittelmeer und den Gestaden des schwarzen Meeres gemacht. Im I. 1403 kam es zwischen dem gewaltigen Mongolenfrsten und Bajesid zu der furchtbaren Schlacht von Angra (d. alten Anct/ra in Galatien), in der Bajesid geschlagen und gefangen wurde. Als aber bald darauf mit Timurs Tode (f 1405) das Mongolenreich zusammenbrach, erhoben sich die Osmanen zu alter Kraft und wurden von neuem der Schrecken des Abend-landes. Ein neues Kreuzheer zog nach der unteren Donau, erlitt aber 1444 bei Warna (am schwarzen Meere in Bulgarien) eine furchtbare Niederlage. Seitdem verzweifelte das Abendland, die Osmanen aus Europa zu vertreiben und gab die Kreuzzge auf. Ungarn und Siebenbrgen, die in Jo-Hann Hnnyad^) [hu'ttjat>] und dessen Sohn Matthias Corvinus aus-gezeichnete Feldherren hatten, wurden gleichsam die Vormauern der Christenheit, an denen der osmanische Ansturm sich brach. C. Iie Wossendung des osmanischen Wettreichs. Das vom Abend-lande preisgegebene Konstantinopel, das alte Bollwerk christlicher Bildung dem Orient gegenber, fiel jetzt in die Hnde des Islams; es ward 1453 von Mohammed Ii. erobert3); derselbe vollendete dann in den nchsten Jahren die Unterjochung der Balkanhalbinsel; 1458 ward Serbien, 1463 Bosnien in eine trkische Provinz verwandelt. Mohammeds Enkel. Selim I., wandte seine Waffen gegen den Mittel-Punkt der islamitischen. Welt, eroberte 1516 und 1517 das Mameluken- 1) In die Donaulnder waren nach der Vlkerwanderung die sogen. Sdslaven (vgl. am Schlu die Vlkertafel) gerckt, und zwar saen sdl. von der Donau u. Save von O. nach W.: die Bulgaren (westl. vom schwarzen Meer), Serben, Bosnier (die beiden letzteren durch die Drina geschieden, r. Nebenfl. der Save, die alte Grenze Msiens u. Dalmatiens), Kroaten (an das adriatische Meer stoend). 2) Huuyad v. Siebenbrgen wurde 1446 Reichsverweser in Ungarn fr den jungen König Ladislaus, Sohn Albrechts Ii.; nach dessen Tode (t 1457) ward Hunyads Sohn, Matthias Corvinus. König von Ungarn (vgl. S. 190. 3). 3) Wie ein Romulus der letzte westrmische, so war ein Konstantin (Xi.), der letzte ostrmische Herrscher.

8. Das Mittelalter - S. 9

1889 - Gotha : Perthes
ganze Abendland verbreitete, so entstand ein Verein vieler Klster unter einer gleichen Regel, d. h. der erste Mnchsorden (Benediktinerorden). Kassiodor x), Staatsminister unter dem Ostgoten Theoderich und feinen Nachfolgern, der (wahrscheinlich 538) sich in ein von ihm erbautes Benediktinerkloster zurckzog, wandte die Thtigkeit der Mnche auch auf gelehrte Beschftigungen. Indem die Benediktiner wste Gegenden urbar machten, fr Erziehung und Unterricht in ihren Klosterschulen sorgten, in ihren Klosterchroniken die Zeit-geschichte darstellten und durch Abschreiben die Werke des Altertums erhielten, haben sie sich um die allgemeine Bildung die hchsten Verdienste erworben und den edlen, fr alle Bedrfnisse der Menschheit gleich empfnglichen Geist des Christentums bewhrt. Wenn das Christentum die Aufgabe, in dem rmischen Reiche ein hheres geistiges und sittliches Leben zu wecken, nicht erfllt hat. so liegt der Grund einerseits in der tiefen Versunkenheit der alten Welt, anderseits auch darin, da aus der christlichen Kirche selbst das innere Leben und die frische Begeisterung der ersten Jahrhunderte gewichen war. Manches ute_ hatte sie in dem rmischen Staate gewirkt; die unsittlichen Schauspiele des Heidentums waren aufgehoben oder beschrnkt, die Gladiatorenkmpfe verschwanden allmhlich, das Los der Sklaven und Gefangenen war gemildert, den Weibern waren grere Rechte eingerumt. Aber zur Hervorbringunz einer neuen Zeit bedurfte es der naturwchsigen Kraft eines neuen Volkes. Il Die Germanen bis zum Untergange der Manischen Knigreiche. 1. Die Germanen vor der Vlkerwanderung. A. Ihre ltesten Wohnsitze. Die Germanen gehren dem indo-europischen oder arischen Stamme an (vgl. Vlkertasel am Schlu); . einige Jahrh. vor Beginn unserer Zeitrechnung, wo sie zuerst erwhnt werden, ; jalten sie die Gestade der Nord- und Ostsee inne; im Westen am Rhein stieen sie aus die Kelten, die gleichfalls ein Glied des indo-europischen Stammes sind; von diesen wahrscheinlich bekamen sie den Namen der Ger-manett2), den die Rmer beibehalten haben; sie selbst bezeichneten sich nicht mit einem gemeinsamen Namen; scheinbar ohne das Bewutsein der gleichartigen Abstammung, lebten sie, in eine Reihe von Vlkerschaften geteilt, durch kein politisches Band zusammengehalten, dahin 3). Trotz mannigfacher Verwandtschaft 1) In s. Schrift De artibus ac diseiplinis liberalium artiurn" behandelte er b. 7 Schulwisseuschasten, in welchen b. Summe aller bamaligen Bilbung enthalten schien ; biefe Einteilung blieb in den Schuten des Mittelalters bestehen. Grammatik, Rhetorik u. Dialektik bilbeten das Trivium fr b. unteren Klassen ob. Trivialschulen, Geometrie, Musik, Arith-metik, Astronomie das Quabrivium fr b. hheren Klassen. 2) Die Bedeutung ist unsicher; bei den Germanen selbst ist die Bezeichnung nie heimisch geworben. 3) Nur in b. Sage, die Tacitus berichtet, offenbarte f. b. Gefhl der Einheit. da b. Stammvter des Volkes, b. Ahnen dreier groer Stmme, der Jngvonen (Ingaevones), Istvonen (Istaevones) u. Hermionen (Herrnines), von Mannus, b. ersten Menschen, u. biefer von b. erbgeborenen Glte Tuisto abstamme.

9. Das Mittelalter - S. 10

1889 - Gotha : Perthes
in Sprache. Sitte, Recht und Gtteralauben lassen sich beutlich zwei betriebene Gruppen unter ihnen unterfcheiben, die sdgermanischen Völker, welche auf dem Festlanbc an der Norb- und Ostsee, vom Rhein bis der die Weichsel hin wohnten, und die notbischen ober skanbinavischen. Von biesen letzteren traten erst spter, im Mittelalter, einzelne Wanberscharen als Nor-mannen (Norbmannen) in die Geschichte des Abenblanbes ein; bte eigentlichen Trger der germanischen Geschichte sinb die Sbgermanen. L B. Die ersten geschichtlichen Wanderungen germanischer Wolker und ihre ersten Begegnungen mit den Kmern auf keltischem Woden. Die Kelten hatten einst Britannien und Jrlanb, Gallien (zwisch. Pyrenen, Alpen, Rhein u. Meer), den N. und W. Spaniens, das gesamte Alpenlanb,^ die nrbl. von den Alpen gelegenen Gebiete bis zum Main und Bhmen inne, "fett 400 v. Chr. hatten sie auch einen groen Teil Notbitaliens besetzt. Von diesen Lnbetn entrissen ihnen die Rmer vor dem 2. panischen Kriege Norb-Italien und im Verlaufe besselben die spanischen Gebiete; in dem letzten Viertel des 2. Jahth. v. Cht. begannen bieselben die Unterwerfung der transalpinischen Völker und faten feit *121 jenseit bcr Westalpen festen Fu; bic hier errichtete Provinz warb nach der unweit der Meereskste zwischen Rhone und Pyrenen 118 gegrnbeten Kolonie Natbo proviucia Nar-bonensis genannt; ihre Grenzen bitbeten im O. die Alpen, im N. der lauf der Rhone vom Genfer See an, im W. die Cevenncn und der ob. lauf der Gatonne, im S. die Pyrenen und das mittellnbifchc Meer. Bald daraus drangen die Rmer in die Ostalpen ein; hier trafen sie 113 auf vie germanische Vlkerschaft der Kimbern, bic aus der kimbrischen (jtischen) Halbinsel ausgewanbert waren, um neue Wohnsitze zu suchen. a) Sie Zge der Aimbern und Teutonen. Auf Gehei der Rmer verlieen die Kimbern das von ihnen besetzte Gebiet der keltischen Tauriskcr (in den Oftalpen); auf ihrem Abzug berfiel sie bcr Konsul Garbo bei Noteja (in dem Alpcnlanbc bcr ob. Drau) aus einem Hinterhalt, warb aber selbst vollstnbig besiegt (113). Die Kimbern zogen westwrts und erschienen nach 4 Jahren an den Grenzen Der rmischen Provinz Narbo; tmeberum waren sie siegreich der bic Rontet. die sich ihnen entgegenstellten, schlugen aber auch jetzt nicht den Weg nach Italien ein, der ihnen offen staub, soiibcni machten sich m Gallien zu schassen; auch 4 Jahre spter (105) nach dem groen Siege an der und. Ahone wahrscheinlich bei Arciusio (Orange, unweit des l. Users der und. Jitjone) berschritten sie nicht die Alpen, sondern zogen der die Pyrenen nach Spanien, von wo sie wahrscheinlich 103 zurckkehrten. Die Heimat, die ihnen in Gallien und Spanien zu sinben nicht gelang, suchten sie cnblich scnscit der Alpen in Italien. Die mit ihnen ziehenden Teutonen (leutnes, -oni) brachen in die Provinz Narbo ein und marschierten bic Rhone hinab nach der Kste zu; bei Aqu Scxti wurden sie indes schon 103 von Marius vernichtet. Die Kimbern, nach O. gehend, hatten die Apen auf dem Brenncrpassc berstiegen und zogen das Etschthal abwarts nach Italien. Auf dem raubischen Felbe bei Vercellfi (nrbl. vom ob. Po) wrben auch sie von Marius und seinem Amtsgenossen Catuluv berwltigt (101).

10. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 12

1904 - Gotha : Perthes
12 die Angriffe zurck. Durch Geldzahlungen wurde der Friede knstlich bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts erhalten. Inzwischen vollzog sich unter den Deutschen durch die Ausbildung der Stmme eine bedeutende Vernderung. Ii. Die deutschen Stmme. Seit Anfang und Mitte des _ 3. Jahrhunderts verbanden sich die einzelnen deutschen Vlkerschaften enger miteinander zu gemeinsamer Kriegsfhrung; solche Vereinigungen, die sogen. Stmme, waren 1) die Alamannen, vorzugsweise wohl swebische Vlkerschaften, die am Grenzwall zwischen Main und Donau wohnten, 2) die Franken, eine Anzahl Vlkerschaften am Mittel- und Niederrhein, 3) die (Sachsen, vorzugsweise die alten Chanken, Angriwarier und Che-rusker an der mittleren und unteren Weser *). Bei den Vlkerschaften am Rhein fiel mit der Stanunesentwickelung die Ausbildung des Knigtums zusammen. Der König war das Oberhaupt des Stammes auf Lebenszeit in Krieg und Frieden. L Die Rckeroberung der Rheingreuze. Unaufhrlich wurden von den deutschen Stmmen seit der Mitte des 3. Jahrhunderts die rmischen Befestigungslinien am Rhein von den Alamannen und Franken durchbrochen. Von der See aus plnderten die Sachsen die Ksten Galliens und Britanniens. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts konnte der rmische Grenzwall gegen die Alamannen nicht mehr behauptet werden, und der Oberrhein wurde wieder, wie zu Csars Zeit, die Grenze Deutschlands; ja am Unterrhein besetzten die salischen Franken bereits die links-rheinischen Gebiete bis zur Scheide. 2. Das Vordringen der den Rhein in der Vlkerwanderung. Unter den groen Erschtterungen, die das rmische Reich durch die Wanderzge der Ostgermanen (Westgoten und Wandalen) erlitt, gewannen die Deutschen im Anfang des 5. Jahrhunderts die ganze linke Seite des Rheins. Die Alamannen besetzten das Rheintal bis zum Wasgau (Elsa) und dehnten sich allmhlich sdlich bis zu den Alpen aus. Die salischen Franken drangen von der unteren Schelde bis zur Somme vor; die ripuarischen Franken ant Mittelrhein breiteten sich bis zur Maas hin aus und besetzten auch die Mosellande. Zwischen Franken und Alamannen drngten sich keilfrmig die Burgunder ein. Diese waren von ihren ursprnglichen Sitzen zwischen Oder und Weichsel auf der rechten Seite der Warthe und Netze nach dem oberen 1) Noch zwei Stmme bildeten sich auf deutschem Boden: 1) die Thringer (erst im 5. Jahrhundert erwhnt), die sich aus beiden Seiten des (Thringer) Waldgebirges aus-breiteten (wohl die alten Hermunduren) und 2) die Baiern (erst im 6. Jahrhundert er-whnt), die zwischen Enns, Lech, Donau und Alpen saen (wohl die alten Markomannen).
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