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1. Das erste Geschichtsbuch - S. 6

1892 - Gera : Hofmann
— 6 — bildungsschulen? Warum lesen die Menschen Bücher und Zeitungen? Warum gehen sie in Konzerte und Schauspiele? Welche Werke verdanken wir den Malern, Dichtern, Musikern, Bildhauern und Baumeistern? Welche Bilder, Gedichte, Gesänge, Bildsäulen und Bauwerke kennst du? Was sindet sich davon in der Schule, in der Kirche und im Heimatorte? (Durch rechte Betrachtung solcher Kunstwerke lernen die Menschen das Schöne und Gute lieben und das Häßliche und Böse hassen. Sie werden also dadurch veredelt.) d. Wie die Menschen regiert werden. Die Menschen in einem Lande bilden eine große Familie oder ein Volk. Wir wohnen in Deutschland und gehören zu dem deutschen Volke. Der Landesvater und höchste Herr ist der deutsche Kaiser. Das Deutsche Reich besteht aus 26 einzelnen Staaten. Je nach ihrer Größe steht an der Spitze ein König oder Großherzog oder Herzog oder Fürst. Der größte deutsche Staat ist das Königreich Preußen. Der König von Preußen ist auch deutscher Kaiser. Er ist der Wächter über Gesetz, Ordnung und Glück des Volkes. Die Gesetze werden durch Abgeordnete des Volkes beraten, durch den Landessürsten bestätigt und durch die Regierung, d. h. die Diener der Fürsten, ausgeführt. Jeder Unterthan muß den Gesetzen gehorsam sein. Das Heer und die Marine, d. h. die Kriegsschiffe, schützen Land und Volk gegen alle Feinde. Jeder gesunde Deutsche ist wehrpflichtig und muß als Soldat sein Vaterland verteidigen helfen. Bei jedem Orte steht auf der Land-wehrtafel, zu welchem Heerbezirk er gehört. Was steht auf eurer Landwehrtafel? Die Schiffe schützen die Küsten, den Handel und unsere Ansiedelungen in fremden Ländern. Die Beamten führen im Namen des Königs die Gesetze ans. Sie schwören darum dem Könige Treue. Sie üben die Rechtspflege und verwalten Gemeinde-, Kirchen-, Schul-, Verkehrs-, Bau-, Steuer- u. a. Angelegenheiten. Alle Unterthanen müssen nach ihren Einkünften eine Abgabe oder Steuer bezahlen; damit werden alle Einrichtungen zum allgemeinen Wohle unterhalten. An der Spitze der Verwaltung steht in Dörfern der Schulze, in Amtsbezirken der Amtsvorsteher, in Städten der Bürgermeister, im Kreise der Landrat, im Regierungsbezirk der Regierungspräsident, in der Provinz der Oberpräsident und im ganzen Lande das Ministerium. Letzteres besteht aus den nächsten Räten und Dienern des Königs. In welchem Orte, Amtsbezirk, Kreise, Regierungsbezirk, Provinz, Lande wohnst du? Nenne die Namen der einzelnen Beamten! Wie hängt deine Heimat mit dem großen Vaterlande zusammen? (Bach oder Fluß. Wege. Eisenbahn. Fernsprecher oder Fernschreiber. Kaiserliche Post. Landwehrtafel. Standesamt.) Was haben Post-, Gerichts-, Steuerboten und Gendarmen zu thun? e. Wer uns jetzt regiert. Unser Landesvater heißt Wilhelm der Zweite. Er ist König von Preußen und Kaiser von Deutschland. Er stammt aus dem berühmten Geschlechte der Hohenzollern, das nun fast 500 Jahre lang in unserem Vaterlande regiert. Die Vorfahren unseres Kaisers haben Preußen groß und sein Volk glücklich gemacht. Auch unser Kaiser will sein Volk beschützen, führen und beglücken. In Preußen hat er 30, in ganz Deutschland 50 Millionen Unterthanen. Alle Beamten haben ihm den Diensteid, alle Soldaten

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

3. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

4. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 147

1865 - Eisleben : Reichardt
147 Netzdistrict. s) Oestreich erhielt Ostgalizien, Rußland den östlichen Theil von Litthauen. 1778—79 Der Bairische Erbfolgekrieg. Beim Aussterben der wittelsbachischen Linie in Bai er n besetzte Joseph dasselbe. Die Ansprüche, welche Karl Theodor von der Pfalz (ältere wittelsb. Linie) darauf hatte, wurden von Friedrich unterstützt, der im Spätsommer 1778t) ein Heer nach Böhmen schickt, welches zwar wegen Krankheiten bald wieder zurückging, doch trat 1779 im Frieden zu Teschen der Kaiser Joseph Baiern mit Ausnahme des Jnnviertels u) an Karl Theodor ab. 1786 Friedrich der Große stirbt in Potsdam., 17. Ang. Die Friedensjahre seiner Regierung widmete der große König der inneren Wohlfahrt des Landes, besonders der Gerechtigkeitspflege.v) Ausarbeitung des preußischen .Landrechtes. (Carmer und Suarez.) Friedrich starb an der Wassersucht auf dem Lieblings- schlosse Sanssouci. Sein Grab in der Potsdamer Garnisonkirche. Da er kinderlos war, folgte sein Reffe 1787—1797 Friedrich Wilhelm Ii. Nicht ohne gute Eigenschaften aber von schwachem Eha- rakter und genußsüchtig. Im Kriege gegen die französische Republik (s. u.) un-- glücklich, verliert im Basler Frieden das linke Rhein- ufer. Doch hatte er 1792 durch Aussterben der hohen- zollernschen Markgrafen von Ansbach und Baireuth diese Länder, erworben, w i Ferner erhielt Preußen bedeu- tenden Zuwachs durch 1793 n. 95 Die zweite und die dritte Theilnng Polens. Ende des Polenreiches. Die Polen hatten 1781 ihren Staat durch eine neue Ver- fassung x) zu kräftigen gesucht. Katharina ll. war dage- gen und Friedrich Wilhelm schloß sich ihr an. Ver- geblicher Widerstand der polnischen Patrioten unter K o s- ciusko. Bei der zweiten Theilnng Polens 1793 nahm Rußland halb Litthauen, Preußen erhielt s) Seitdem König „v o n " Preußen. t) Daher von F. selbst scherzweise der Kartoffetkrieg genannt, n) Das Gebiet zwischen Inn, Donau und Salza/ v) Beispiel seines gerechten Sinnes: Der.müller von Sanssouci. w) A. ging 1805, B. nach der unglücklichen Schlacht bei Jena 1806 für Preußen wieder verloren, ebenso Neu Ostpreußen. x) Polen sollte aushören, ein Wahlkönigthum zu sein und erbliche Kö- nige ans dem sächsischen Knrhause erhalten. 10*

5. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 149

1865 - Eisleben : Reichardt
149 Mi.) schwer auf dem Lande. Trotzdem waren Adel und Geistliche steuerfrei. 1789 Ludwig beruft die Reichsstände, die sich bald 'als Nationalversammlung für unabhängig er- klären. Die seit 1014 nicht mehr versammelten Reichsstände (l68 états généraux), Adel, Geistlichkeit und dritter Stand, werden auf den Rath des Finanzminister Neck er zur Regelung der Finanzen nach Versailles be- rufen. Nachdem in Folge von Uneinigkeit der Adel und ein Theil der Geistlichkeit ausgeschieden, erklärt sich der tiers état für eine constituirende (d. h. die Staatsverfas- sung berathende) Nationalversammlung. Das be- deutendste Mitglied derselben war der beredte Graf Mirabeau. ' 1789 Erstürmung der Bastille 14. Juü Die Bastille war ein großes Staatsgefängniß. Ihre Er- stürmung und Schleifung durch das Volk ist als der An- fang der französischen Revolution zu betrachten. In der Nacht des 4. August hebt die National- versammlung alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf. Viele Adlige wandern aus (Emigranten, besonders in Koblenz). Nur ein Drittel der Geistlichkeit beschwört die Verfassung, da der Papst es verbot. Kirchengüter tut Werthe von 3000 Millionen cingezogen. Preßfreiheit. Gleichheit der Stände. Es bil- den sich politische Klubs, unter denen bte Girondisten und die J acobiner die bedeutendsten waren: Der König wird vom Pöbel gezwuitgen o) seinen Wohnsitz in Paris zu nehmen, wohin auch die National- versammlung übersiedelt. Ludwig versuchte 1791 zu flie- hen, wird aber zu Varennes eingeholt und ntuß die neue Verfassung beschwören. 1791—92 Die gesetzgebende Nationalversammlung. Oestreich und Preußen verbinden sich zum Schutze des Kö- nigs. Ludwig muß den Krieg erklären. Erbfolgloser Feld- zug der Preußen nach der Champagne, à) Der General Dum ou riez erobert Belgien durch die Schlacht bei Je ma pp es. Custine gewinnt Mainz. In Italien Savoyen und Nizza erobert. c) 8000 pariser Weiber nach Bersawes. Hauptanstifter war der elende Herzog von Orleans. (Philippe Egalité, später hinaerichtet.) d) Kanonade von Valmy.

6. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 104

1899 - Gera : Hofmann
104 durch Zwietracht geschwächt worden. Vor der Übergabe seiner tapfer verteidigten letzten Feste soll Gelimer ein Brot, einen Schwamm und eine Harfe als letzte Gunst von den Feinden erbeten haben. Darauf wurde Belisar gegen die Ostgoten gesandt. Die ihm an- gebotene Krone der Goten schlug er aus und nahm den König Vitiges in Ravenna gefangen. Nach seiner Abberufung eroberte der tapfere Gote Totilas alles zurück. Narses besiegte den Totilas, der im Helden- kampfe fiel. An seine Stelle hoben die Goten den ernsten Helden Tejas als Heerkönig auf den Schild. Aber in der Schlacht am Vesuv wurde er beim Wechseln des Schildes, der mit 12 Speeren gespickt war, durch einen Wurfspieß tödlich getroffen. Der Rest der Goten erhielt freien Abzug. Sie wandten sich dem Norden zu und verloren sich unter andern deutschen Stämmen jenseits der Alpen. 568 3. Wie Alboin das Langobardenreich gründete (568). Narses wurde wie Belisar mit Undank belohnt. Er wurde abgerufen, weil nach der Meinung der Kaiserin Sophia in seine Hand besser der Spinnrocken als der Feldherrnstab passe. Mit der Antwort: „Ich werde ihr einen Faden spinnen, woran sie lebenslang wickeln wird!" soll er darauf die Langobarden ins Land gerufen haben. Ihr An- führer Alboin hatte die Gepiden besiegt, mit eigener Hand den König erschlagen und dessen Tochter Rosamunde zum Weibe genommen. Jetzt eroberte er den ganzen Norden Italiens und gründete das lango- bardische Reich mit der Hauptstadt Pavia. Er wurde auf An- stiften seiner Gattin ermordet, weil er sie angeblich gezwungen hatte, aus dem Schädel ihres erschlagenen Vaters zu trinken. Mit dem Mörder entfloh die Königin, suchte ihn aber durch Gift zu beseitigen. Da zwang er sie, den Rest des Giftes zu trinken, und beide fanden den Lohn ihrer blutigen That. Die Langobarden wählten den tapfern Aut hart als König. Dieser gewann auf ritterlicher Brautfahrt die bayerische Herzogstochter Theodelinde als Gemahlin. Sie war mit dem Papste Gregor dem Großen befreundet, milderte die Sitten ihres wilden Volkes und gewann die Herzen für den katholischen Glauben. — Mit der Gründung des Langobardenreiches endete die Völker- wanderung. Sie brachte durch die kräftigen Deutschen neues Blut in die abgelebten Völker des römischen Reiches, gab aber diesen rohen Natursöhnen die Wohlthat des Christentums, römischer Bildung und staatlicher Einrichtungen. Durch die Mischung des deutschen und rö- mischen Wesens entstanden die romanischen Völker und Sprachen (Italiener, Franzosen, Spanier und Portugiesen). 4. Deutsche Heldensagen aus der Zeit der Völkerwanderung. Die Thaten hervorragender Helden und Ereignisse aus der Zeit der Völkerwanderung schmückte die rege Phantasie des Volkes aus und ver- band sie zum Teil mit Stoffen der mythischen Vorzeit zu umfangreichen Sagengebilden, die im Munde des Volkes fortlebten. Es find dies vor- nehmlich die Sagen von Kriemhild, Siegfried, Günther, Etzel und Dietrich von Bern, die in dem größten Volksepos der Deutschen, dem Nibelungenliede (s. § 49, 6), ihre dichterische Ausschmückung erfuhren.

7. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 110

1899 - Gera : Hofmann
110 Fragen: Welche Bedeutung hat Chlodwigs Übertritt zum Christentum? — Sein Charakter! — Suche auf der Karte die wichtigsten deutschen Staaten um das Jahr 500: das Land der Angelsachsen, der Franken, der Thüringer (Unstrut), der Westgoten, der Vandalen, der Ostgoten und später der Langobarden (Lombardei)! — Wie hat sich das Amt der Hansmeier ent- wickelt? — „Schlacht bei Zülpich" von Simrock. 36. Mohammed und der Islam. 1. Mohammeds Jugend. Mohammed, d. h. der Vielgepriesene, wurde zu Mekka in Arabien geboren. Er verlor frühzeitig seine Eltern und wurde von seinem Oheim, einem reichen Kaufmanne, erzogen. Dieser gehörte zu den Hütern der Kaaba; in diesem Stammheiligtume, einem viereckigen, etwa 13 m hohen Gebäude inmitten des Tempels zu Mekka, ist in der Nordostecke der heilige Stein (ein schwarzer Meteorstein) ein- gemauert. Ihn soll Gabriel dem Jsmael beim Bau der Kaaba gegeben haben. Als Kaufmann machte Mohammed viele Reisen und erweiterte 89. Ansicht der Kaaba. dadurch seine Bildung. Den Götzendienst seiner Landsleute, die hoch- mütige Werkheiligkeit der Juden und die kleinliche Streitsucht der Christen lernte er kennen und hassen. Im 25. Jahre heiratete er die viel ältere, reiche Kaufmannswitwe Chadidja, deren Geschäftsführer er gewesen war. Sie wurde seine treue Gefährtin, seine Trösterin im Unglück und seine erste Gläubige. Auch nach ihrem Tode hielt Mohammed sie hoch in Ehren und nannte sie das Muster aller Frauen. 2. Seine Religionsstiftung. In der Einsamkeit rüstete sich Mohammed drei Jahre zu seinem Prophetenamte. Aus Elementen der bestehenden Religionen und eigenen Gedanken stiftete er den Islam, d. h. gläubige Ergebung in den Willen Gottes. Angeblich hatte ihm der Engel Gabriel die göttlichen Ratschlüsse offenbart. Durch den Glauben

8. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 284

1899 - Gera : Hofmann
284 von Braunschweig-Bevern, einer Nichte des Kaisers. Er hat die auf- gedrungene Gattin zwar stets geehrt, aber nie geliebt. Sie war eine Heldin im stillen Dulden und im Wohlthun und eine begeisterte Ver- ehrerin ihres großen Gatten. Ihr Schwiegervater nennt sie „nicht häß- lich und nicht schön", bescheiden und eingezogen, „wie Frauen sein müssen", gottesfürchtig und verträglich. Friedrich selbst äußerte einem Ver- trauten gegenüber: „Ich habe sie nie geliebt, aber ich müßte der schlechteste Mensch ans der Welt sein, wenn ich sie nicht wahrhaft Hochhalten wollte; denn sie ist von sanftem Gemüt, so gelehrig, wie man nur wünschen kann, und bis zum Überfluß gefällig und nachgiebig, indem sie mir schon von weitem mit dem zuvorkommt, was mir Freude bereiten kann." Der König schenkte ihm das Schloß Rheinsberg bei Ruppin, wo er im Kreise heiterer Freunde ein genußreiches Leben führte. Er musizierte, versenkte sich in die Werke der Dichter, versuchte sich selber als Schriftsteller, knüpfte mit berühmten Männern der Wissenschaft und Kunst Verbindungen an und studierte die Kriegs- und Staatswissenschaft. Mehrere Schriften aus jener Zeit bekunden die tiefe Einsicht Friedrichs in politische Fragen und in die Pflichten eines Regenten. Nachstehende Worte daraus sind die Grundsätze für seine Regierung geblieben: „Die Fürsten sind einzig dazu eingesetzt, daß sie für die öffentliche Wohlfahrt sorgen. — Der Fürst ist daher nicht der unumschränkte Herr, sondern nur der erste Diener des Staates. — Der Fürst soll das Glück des Volkes, das Volk der Ruhm des Fürsten sein. — Ein redlicher Fürst ist wie ein Vormund; er ist nur der Verwalter des öffentlichen Ver- mögens und hat seinen Unterthanen Rechenschaft darüber abzulegen." — Immer mehr lernte der König den Wert seines Sohnes schätzen, und immer besser wurde das Verhältnis zwischen Vater und Sohn. Auf seinem Totenbette umarmte er den Kronprinzen mit Thränen in den Augen und rief: „Mein Gott, ich sterbe zufrieden, da ich einen so würdigen Sohn und Nachfolger hinterlasse!" 1740 4. Wie Friedrich im ersten schlesischen Kriege (1740—1742) Schlesien eroberte. Mit 28 Jahren bestieg Friedrich den Thron seines Vaters. „Für den Ruhm und das Vaterland!" war sein Wahl- spruch. Seine ersten Regierungshandlungen waren Wohlthaten. Er schaffte die Folter ab, ließ den Armen Getreide aus den königlichen Magazinen billig verkaufen und löste die Truppe der „langen Kerls" auf. Im Jahre 1740 starb auch Kaiser Karl Vi., der die öster- reichischen Lande ungeteilt aus seine Tochter Maria Theresia vererben wollte. Der Kurfürst Karl Albert von Bayern meinte aber nähere Ansprüche zu haben und rückte in Böhmen und Österreich ein, wobei ihn die Franzosen unterstützten. Da glaubte Friedrich den Zeitpunkt gekommen, das von Joachim Ii. durch einen Erbvertrag erworbene Recht auf Liegnitz, Brieg, Wohlan und Jägerndorf zur Geltung . zu bringen. Plötzlich ließ er im Winter ein Heer von 28 000 Mann über die Grenze in Schlesien einrücken und nahm den größten Teil des wehrlosen Landes ein. „Ich bin über den Rubikon gegangen," schrieb er damals. „Ich will untergehen oder Ehre von dieser Unternehmung

9. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 297

1899 - Gera : Hofmann
297 verminderte die Staatsschulden und brachte Ordnung in die Finanzen, stellte allerlei Mißbräuche ab, wie z. B. die Hexenprozesse, beseitigte die Tortur und die grausamen Todesstrafen, erleichterte die Leibeigen- schaft und die harten Frondienste der Bauern, verbesserte die Armee durch Daun, hob den Volksunterricht, gründete Erziehungs- und Wohl- thätigkeitsanstalten und förderte Handel und Gewerbe durch Wege und Kanäle, durch Verbesserung der Schiffahrt und des Postwesens sowie Grün- dung von Baumwollen-, Seiden- und Porzellanfabriken. So fromm sie war, wehrte sie doch den Übergriffen der Geistlichkeit und stellte allerlei kirchliche Mißbräuche ab. Doch unterdrückte und verfolgte sie Juden wie Pro- testanten und achtete Künstler wie Gelehrte gering. Ihrem Gemahl war sie eine treue, liebevolle Gattin, ihren zahlreichen Kindern eine zärtliche, sorgsame Mutter, ihrem Hause eine schlichte, um- sichtige Hausfrau. Ihr Leben war dem Lande ein Muster, ihre Regierung eine Wohlthat. Sie ist die Gründerin des österreichischen Gesamtstaates. — Ihr edler Sohn Joseph Ii. (1780—1790), einer der menschenfreundlichsten Fürsten, eiferte Friedrich Ii. als seinem bewunderten Vorbilde nach. Seine Völker zu beglücken, war sein höchstes Streben. Die Leib- eigenschaft hob er auf; allen Religions- parteien gab er gleiche Rechte; die Volks- 223. Joseph H. bildung förderte und die Zahl der Klöster Nach dem Gemälde von Kymu. beschränkte er. Aber seine Völker waren nicht reif für sein Streben. Dazu verfuhr er allzu hastig und that oft den zweiten Schritt, ehe er den ersten gethan hatte. Zu seinem Schmerz sah er am Ende seines Lebens einen Teil seiner Unterthanen in offener Auflehnung gegen sich und mußte manche von seinen Verordnungen wieder zurücknehmen. Im bayrischen Erbfolge- kriege gewann er das Jnnviertel zwischen Donau, Inn und Salzach. Gegen Österreichs Übergriffe brachte Friedrich den „Fürstenbund" zustande. 11. Wie der große König aus dem Leben schied am 17. August 1786. Immer freudloser wurde das Alter des großen Königs. Seine liebsten Freunde hatte der Tod abgerufen, und die Schmerzen und Leiden des Körpers mehrten sich. Mit den Qualen der Gicht verbanden sich die Beängstigungen der Wassersucht. Aber in der Arbeit und Sorge für sein Land und Volk erlahmte er nicht. Er sagte: „Mein Leben ist auf der Neige; die Zeit, die ich noch habe, muß ich benutzen; sie gehört nicht mir, sondern dem Staate." Und früher einmal: „Hätt' ich mehr als ein Leben, ich wollte es für mein Vaterland hingeben!" Endlich, am 17. August 1786, verließ in Sanssouci der hohe Geist seine 1786 irdische Hülle, die in der Garnisonkirche in Potsdam begraben wurde. Sein Tod bewegte ganz Europa. Ein schwäbischer Bauer soll bei der Nachricht ausgerufen haben: „Wer wird nun die Welt regieren!" Das war die allgemeine Volksstimmung.

10. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 11

1899 - Gera : Hofmann
11 1200 die zehn Gebote Gottes, einen geordneten Gottesdienst, häusliche sowie bürgerliche und sittliche Vorschriften. Jehovah war der un- sichtbare König des Volkes. Auf seiner- vierzigjährigen Wüstenwanderung wurde Israel zu einem kriegstüchtigen und ge- sitteten Volke herangebildet. Mose starb am Jordan, ohne das verheißene Land be- treten zu haben. 2. Die kriegerische Richterherrschaft. Josua führte das Volk über den Jordan, bemächtigte sich nach vielen Kämpfen des Landes, indem er die heidnischen Völker größtenteils ausrottete, und teilte es unter die zwölf Stämme. Priester und Leviten erhielten 48 Städte als Wohnsitze. In den Kämpfen mit feindlichen Völkern und bei inneren Wirren stellten sich gottbegeisterte Richter und die Prophetin Debora an die Spitze Israels und führten es zum Siege. Der letzte der Richter, Samuel, gründete Prophetenschulen, des Volkes zwangen ihn, die Monarchie einzuführen, zeit lebte Ruth, das Muster einer guten Tochter. 3. Die steigende Königsherrschaft im ungeteilten Reiche. 1055 Samuel salbte Saul aus dem Stamme Benjamin zum Könige. Dieser siegte über mehrere feindliche Völker, ver- letzte aber die Grundsätze der „Gottesherr- schaft" und wurde verworfen. Er fiel mit drei Söhnen im Kampfe gegen die Philister. Ihm folgte David aus dem Stamme Juda. Er war ein König nach dem Herzen Gottes, machte Jerusalem zur Hauptstadt, ordnete den Staat und den Gottesdienst, dichtete herr- liche Psalmen, führte glückliche äußere Kriege, schlug mehrere Empörungen nieder und dehnte das Reich im Süden bis zum arabischen Busen, im Nordosten bis an den Euphrat aus. Sein Sohn Salomo, der Friedens- könig, brachte das Reich zur höchsten Blüte. Er war ein weiser Regent, förderte Kunst und Wissenschaft, verschönerte Jerusalem, baute den herrlichen Jehovahtempel, schloß Handelsverbindungen mit Phönizien, liebte den Luxus und belastete deshalb das Volk *2. Mose. ’ (Nach der Statue des Michelangelo.) Die Wünsche In der Richter- lz. Jüdischer König. (Nach Hottenroth, Trachten.) mit Steuern. Die Haupt- beschäftigung des Volkes war der Acker-, Wein- und Obstbau und die Viehzucht. Religiöse Dicht- und Tonkunst blühten. Die Festreisen nach Jerusalem förderten Gemeinsinn und Verkehr.
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