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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 47

1861 - Eisleben : Reichardt
47 Zweite Periode. Zeitalter der großen Monarchen. 1649 Hinrichtung Karls I. von England. Crom well, Protektor der Republik. Schon Jakob I., erster gemeinsamer König von Eng- land und Schottland, hatte durch seine Willkür große Unzufriedenheit erregt.x) Sein Sohn Karl 1. ver- suchte eine Zeit lang ohne Parlament zu herrschen und verletzte mehrfach die Constitution.y) Willkür- liche Besteuerung, Hinneigung zum Katholicismus. Empörung der tpuritanischen) Schotten. Karl beruft das sogen, lange Parlament, welches sich jedoch mit jenen verbindet. Oliver Cromwell tritt an die Spitze der I n d e p e n d en te n , der hef- tigsten Partei unter den Puritanern. Der König flieht aus London, wird von Cromwell geschlagen, an das Parlament ausgeliefert u. von diesem (dem sogen. Rumpfparlament) zum Tode verurlheilt. Eng- land wird Republik. Cromwells Herrschaft zwar despotisch, doch von großer Wichtigkeit für den Aufschwung des englischen Handels. Er stirbt 1658. Sein Sohn Richard dankc 1659 ab, und 1660 wird Karl Ii., Sohn Karls I., wieder auf den Thron gesetzt. 1658—1705 Kaiser Leopold I. 1640—1688 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst von Brandenburg. Begründer der Größe Preußens. 2) 1656 die drei- lagige Schlacht bei Warschau.a) im Bündniß mit Schweden gegen Polen. Für seinen Rücktritt von demselben erhält F. W. 1657 im Vertrage zu Weh- l a u Befreiung von der polnischen Oberhoheit in Preu- x) ^er Kathoükm gegen König und Parlament y) Erste Grundlage dazu war die dem König Johann ohne Land 1215 von den Baronen abgenöthigte Magna Charta. z) Erstes stehendes Heer. Einführung der Accise. Colonisten in's Land, besonders Franzosen. Sogar Versuch einer afrikanischen Colonie. — Gemahlin die fromme Luise Henriette (von Oranien). a) General Derfflinger, ehemals Schneidergesell.

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 61

1861 - Eisleben : Reichardt
61 Unabhängigkeit der 13 Staaten an. Dieselben geben sich eine r epu blika n i sch e Verfassung mit einem auf 4 Jahr gewählten Präsidenten an der Spitze. Washington erster Präsident (1787—1797). 1775- 1792 Ludwig Xvi., König von Frankreich. Durch die Regierung Ludwigs Xiv. und des Xv. war tieseö sittliches Verderben, Volksbedrückung und Geldnoth in Frankreich immer ärger geworden. Ludwig Xvi., obwohl edel und wohlwollend, kann die Zustände nicht bessern, und namentlich lastete die ungeheure Staatsschuld schwer auf dem Lande. 1789 Ludwig beruft die Reichsstände, die sich bald a l 6 R a t i o n a l v e r s a m m l u n g für unabhängig vom königlichen Willen erklären. Die R e i ch s st ä n d e (les états-généraux) auf den Rath des Finanzministers R ecker zur Regelung der Finan- zen nach Versailles berufen: Adel, Geistlichkeit, dritter Stand. Letzterer (nachdem der Adel und ein Theil der Geistlichkeit ausgeschieden) erklärt sich für eine co n st i t u i r e n d e (die Staatsverfassung be- rathende) Nationalversammlung (Mirabeau). 14. Juli Erstürmung der Bastille durch das pariser Volk. Die Nationalversammlung hebt (in der Nackt des 4. Aug ) alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf. Viele Adlige wandern auö (Koblenz). Der König wird gezwungen, nebst der Nat.-Vers, seinen Wohnsitz in Paris zu nehmen.^) Er versucht 1791 zu fliehen, wird zu Va renn es eingeholt, muß zurück und die neue Verfassung beschwören. 1791—92 Die gesetzgebende N a t i o n a l v e r sa m m l u n g. Oerreich und Preußen verbinden sich zum Schutz des Königs. Ludwig muß den Krieg erklären, z) D u- mouriez erobert Belgien. 1792 Absetzung Ludwigs Xvi. Frankreich wird Re- publik. Ludwig's Absetzung wurde am 10. Aug. von der ge- setzgebenden Vers, ausgesprochen, nachdem der Pöbel (am 20. Juli) die Tu il l erien gestürmt und geplün- dert hatte. y) 8000 pariser Weiber nach Versailles. z) Erfolgloser Feldzug der Preußen nach der Champagne unter Fer- dinand von Braunschweig.

4. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

5. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 134

1865 - Eisleben : Reichardt
134 terpommern mit Kammin und die Bisthümer Magdeburg, * *) Halberstadt und Minden. — Der Sohn Friedrichs V. wird Kurfürst von der Pfalz, muß jedoch die Oberpfalz Baieru überlassen. Zweite Periode. Zeitalter der großen Monarchen 1649 Hinrichtung Karls I von England. Cromwell, Protektor der Republik. Schon Jakobi. (Sohn der uuglülllichewmaria Stuart > erster gemeinsamer König von England und Schottland hatte dnrch seine Willkür große Unzufriedenheit erregt, n; Sein Sohn Karl l. versuchte ohne Parlament zu herr- schen und verletzte mehrfach die Constitution, o) Willkür- liche Besteuerung, Hinneigung zum Katholicismus. Empörung der (puritanischen) Schotten. Karl beruft das sogen. lange Parlament, welches sich jedoch mit jenen verbindet. Oliver Cromwell tritt an die Spitze der Independenten, der heftigsten Partei unter den Puri- tanern. Karl flieht aus London, wird von Cromwell ge- schlagen, an das Parlament ausgeliefert und von diesem (dem sogen. Rumpfparlament) zum Tod verurtheilt. England wird Republik. Cromwells Herrschaft zwar despotisch, doch von Wich- tigkeit für den Aufschwung des englischen Handels inavi- gntionsacte). Er stirbt '1658. Sein unfähiger Sohn Richard dankt 1659 ab, und 1660 wird Karl 11., Sohn Karls I., wieder auf den Thron gesetzt. 1658—1705 Kaiser Leopold I. # 1640- 1688 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. Begründer der Größe Preußens: Erstes stehen- des Heer. Einführung der Accise. p) Colonisten in's n) Unduldsam gegen die Katholiken, daher die Pulververschwörung 1605- o) Erste Grundlage dazu war die dem König Johann ohne Land 1215 von den Baronen abgenöthigte Magna Charta. *) Magdeburg kam aber erst 1680, nach dem Tode des letzten Admi- nistrators, an Brandenburg. p) Widerstand der preußischen Landstände und des Adels. (Rhode und Kalkstein.)

6. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 149

1865 - Eisleben : Reichardt
149 Mi.) schwer auf dem Lande. Trotzdem waren Adel und Geistliche steuerfrei. 1789 Ludwig beruft die Reichsstände, die sich bald 'als Nationalversammlung für unabhängig er- klären. Die seit 1014 nicht mehr versammelten Reichsstände (l68 états généraux), Adel, Geistlichkeit und dritter Stand, werden auf den Rath des Finanzminister Neck er zur Regelung der Finanzen nach Versailles be- rufen. Nachdem in Folge von Uneinigkeit der Adel und ein Theil der Geistlichkeit ausgeschieden, erklärt sich der tiers état für eine constituirende (d. h. die Staatsverfas- sung berathende) Nationalversammlung. Das be- deutendste Mitglied derselben war der beredte Graf Mirabeau. ' 1789 Erstürmung der Bastille 14. Juü Die Bastille war ein großes Staatsgefängniß. Ihre Er- stürmung und Schleifung durch das Volk ist als der An- fang der französischen Revolution zu betrachten. In der Nacht des 4. August hebt die National- versammlung alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf. Viele Adlige wandern aus (Emigranten, besonders in Koblenz). Nur ein Drittel der Geistlichkeit beschwört die Verfassung, da der Papst es verbot. Kirchengüter tut Werthe von 3000 Millionen cingezogen. Preßfreiheit. Gleichheit der Stände. Es bil- den sich politische Klubs, unter denen bte Girondisten und die J acobiner die bedeutendsten waren: Der König wird vom Pöbel gezwuitgen o) seinen Wohnsitz in Paris zu nehmen, wohin auch die National- versammlung übersiedelt. Ludwig versuchte 1791 zu flie- hen, wird aber zu Varennes eingeholt und ntuß die neue Verfassung beschwören. 1791—92 Die gesetzgebende Nationalversammlung. Oestreich und Preußen verbinden sich zum Schutze des Kö- nigs. Ludwig muß den Krieg erklären. Erbfolgloser Feld- zug der Preußen nach der Champagne, à) Der General Dum ou riez erobert Belgien durch die Schlacht bei Je ma pp es. Custine gewinnt Mainz. In Italien Savoyen und Nizza erobert. c) 8000 pariser Weiber nach Bersawes. Hauptanstifter war der elende Herzog von Orleans. (Philippe Egalité, später hinaerichtet.) d) Kanonade von Valmy.

7. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 251

1899 - Gera : Hofmann
251 Jakobs Sohn Karl I. (1625—1649) ließ sich durch das Beispiel seines Vaters nicht warnen. Er versuchte ohne Parlament zu regieren, verletzte mehrfach die Verfassung, führte willkürlich Steuern ein und be- günstigte die Katholiken. Da empörten sich zuerst die Schotten. Der König berief das sogenannte lange Parla- ment, das sich jedoch zu den Feinden schlug und alle Gewalt an sich riß. Es entbrannte ein siebenjähriger Bürgerkrieg mit allen seinen Greueln. 2. Sein Kampf gegen das Königtum. Die heftigsten Gegner des Königs waren die Puritaner, welche die Kirche von allem Beiwerk „reinigen" wollten. Sie waren de- mütig und zerknirscht vor Gott, stolz und unbeugsam vor den Menschen. Von dem Schnitt ihrer Haare wurden sie spottweise Rundköpfe genannt. Die strengste Partei der Puritaner waren die Unabhängigen (Independenten). Ihr Führer war Crom well. Er war ein gebildeter Landedelmann, besaß einen strengen, energischen Charakter, einen klaren Blick und feste Grundsätze. Zweimal besiegte er in entscheidenden Schlachten die königlichen Heere. Karl I. floh zu den Schotten, wurde aber von diesen ausgeliefert und durch einen Gerichtshof zum Tode verurteilt. Als sein Haupt in den Sand rollte, rief Cromwell aus: „Nun ist die Religion gerettet und die Freiheit von Tausenden ge- gründet!" England wurde eine Republik. 3. Seine starke und weise Regierung. Das Parlament bot Cromwell die Krone an, er aber lehnte sie ab und nannte sich nur Protektor der Republik. Seine Lieblings- tochter Elisabeth Claypole hatte ihn mit Thränen beschworen, die blutige Krone nicht anzunehmen. Hier wie auch oft bei seinen Regierungsmaßregeln folgte er der Stimme dieses guten Geistes. Cromwell herrschte zwar willkürlich, aber mit großer Kraft und' Weis- heit. Alle inneren und äußeren Feinde schlug er nieder, förderte Handel und Schiffahrt außerordentlich durch das wichtige Schiff- 197* Cromwell. fahrtsgesetz und hob Englands Ansehen gewaltig im Auslande. Durch alle seine Thaten bewies er seine großartige Begabung als Feldherr und Staatsmann. 4. Sein trauriges Ende. Aber trotz dieser Erfolge sah sich Crom- well von vielen seiner Landsleute gehaßt. Sein oft hartes Regiment ohne rechtmäßige Königsgewalt rief Neid, Widerstand und sogar Anschläge gegen sein Leben hervor. Argwohn und Furcht vor Nachstellungen, allerlei häusliches Mißgeschick, besonders aber der Tod seiner edlen Lieblings- tochter, den er nicht verwinden konnte, beschleunigten seinen Tod. Er

8. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 332

1899 - Gera : Hofmann
332 Frankreich zur Republik machte und seine wilden und schlammigen Wellen durch ganz Europa wälzte. Wie ein Fieber ergriff die Be- wegung auch Preußen. Reine und unreine Leidenschaften wallten überall auf. Edle Männer und lose Schreier machten sich zu Ver- tretern des Volkswillens und setzten alle Kreise in Gärung. Obwohl sich Friedrich Wilhelm Iv. der Erfüllung berechtigter Volkswünsche 1848 geneigt zeigte, so brach doch am 18. März 1848 ein furchtbarer Straßenkampf in Berlin (und dann in anderen Städten) aus, in dem das Militär zwar siegte, aber trotzdem von dem friedliebenden Könige aus der Stadt zurückgezogen wurde. Er berief nun eine Nationalver- sammlung, die eine neue Verfassung beraten sollte. In ihr ging es oft bunt und wild her, während in den Straßen der Pöbel lärmte, schmähte und Unfug verübte. Da stellte der König den Grafen von Brandenburg und den Freiherrn von Manteuffel an die Spitze der Regierung. Diese Männer schafften mit Hilfe der Armee Ordnung, verlegten die Nationalversammlung nach Brandenburg und lösten sie 1850 endlich ganz auf. Darauf gab der König am 31. Januar 1850 die noch heute gültige Verfassung, nach der alle Gesetze durch das Zusammen- wirken der Regierung, des vom Lande gewählten Abgeordneten- hauses und des vom Könige berufenen Herrenhauses entstehen. Einige Artikel von den Rechten der Preußen lauten: Art. 4. Alle Preußen sind vor dem Gesetz gleich. Standesvorrechte finden nicht statt. Art. 5. Die persönliche Freiheit ist gewährleistet. Art. 6. Die Wohnung ist unverletzlich. Art. 12. Tie Freiheit des religiösen Bekenntnisses und der öffentlichen Religionsübung ist gewährleistet. Art. 20- Die Wissenschaft und ihre Lehre ist frei. Art. 21. Für die Bildung der Jugend wird durch öffentliche Schulen gesorgt. Kein Kind darf ohne Unterricht bleiben. Art. 23. Alle Unterrichts- und Erziehungsanstalten stehen unter Aufsicht des Staates. Art. 25. Der öffentliche Volksschulunterricht wird unentgeltlich erteilt Den Lehrern wird ein festes, den örtlichen Verhältnissen angemessenes Gehalt gewährleistet. Art. 27. Jeder Preuße hat das Recht, durch Wort, Schrift, Druck und bildliche Darstellung seine Meinung frei zu äußern. Art. 32. Das Petitionsrecht (d. h. das Recht, Bitten und Anträge an die Staatsgewalt zu richten) steht allen Preußen zu. Art. 34. Alle Preußen sind wehrpflichtig. Andere wichtige Bestimmungen aus der Verfassungsurkunde sind: Die Person des Königs ist unverletzlich. Die Minister sind verantwortlich. Der König hat die vollziehende Gewalt; er ernennt die Minister und die Staats- beamten, beruft die beiden Kammern und hat das Recht der Begnadigung und Strafmilderung. In der Pfalz und in Baden hatten sich die Aufständischen der Regierungsgewalt bemächtigt, aber der Prinz von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I., besiegte die badischen Freischaren und führte den Großherzog zurück. — Auch Wien hatte sich im Aufstande erhoben, wurde aber eingenommen und gezüchtigt. Die Ungarn rissen sich unter Kossuth von Österreich los und konnten nur mit Hilfe der Russen

9. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 305

1899 - Gera : Hofmann
■—ï — 305 _ 229. Die Bastille vor ihrer Zerstörung. erstürmt und geschleift und der Kopf des Kommandanten auf einer langen Stange durch die Straßen getragen. Das war die erste That der Revolution (14. Juli 1789). In Paris wurde die Nationalgarde zum 1789 Schutze der „Ordnung" unter dem General Lafayette errichtet. In den Provinzen erstürmten die Bauern die Schlösser des Adels, und viele vom Adel (Emigranten) wanderten aus. 2. Der König wird enthauptet und Frankreich eine Republik (1793). Die Nationalversammlung verkündete nun die Menschenrechte für alle, nahm dem Adel und der Geistlichkeit alle Vorrechte, beschränkte die Königsmacht zu einem Schatten, bewilligte Preßfreiheit, hob den Zehnten auf, verkaufte die Krön- und Kirchengüter und setzte Massen Papiergeld in Umlauf. Es bildeten sich überall Klubs, welche die Aufregung steigerten. Am weitesten gingen die Jakobiner, die in einem alten Jakobinerkloster ihre Zusammenkünfte hielten. Gemäßigter waren die Girondisten (von der Gironde oder Garonne). Während dieser Vor- gänge war ein rasender Pöbelhaufen von 8000 Pariser Weibern nach Versailles gerückt und hatte durch Drohungen den König genötigt, mit der Nationalversammlung nach Paris überzusiedeln. Die furchtbare Auf- regung in Paris ließ den König nichts Gutes ahnen. Er wollte mit seiner Familie entfliehen, wurde aber von einem Postmeister erkannt und zurückgebracht. Die neue Verfassung mußte er beschwören, an Preußen und Österreich, die sich zu seinem Schutze verbanden, den Krieg erklären. Der erhitzte, mordlustige Pöbel stürmte bald darauf das Tuilerienschloß' und nötigte den König zur Flucht in die gesetzgebende Versammlung. Diese aber setzte ihn mit seiner Familie in den Tempelturm und erklärte ihn seiner Krone verlustig. Seine Anhänger wurden eingekerkert und zu Polack, Geschichtsbilder. 17. Aufl. Ausg. L f. Mädchensch. 20

10. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 350

1899 - Gera : Hofmann
350 kirchlichen Einrichtungen, dem Besitzstände und den Standesunterschieden. Da ihre Bestrebungen sich ohne gewaltsamen Umsturz schwerlich ver- wirklichen lassen, so sind sie eine große Gefahr für Staat und Gesellschaft. Zwei Anhänger jener Partei, der verkommene Klempnergeselle Hödel 1878 und ein vr. Nobiling, legten sogar im Frühling 1878 die freche Hand an das geheiligte Haupt des geliebten greisen Kaisers Wilhelm. Gott aber schützte den edlen Monarchen vor den Kugeln des ersten und ließ ihn von den Schrotschüssen des zweiten Meuchelmörders genesen. Das Haupt Hödels ist unter dem Beil des Scharfrichters gefallen, Nobiling an den Wunden von seinen eigenen Schüssen gestorben. Auch das entsetzliche Bubenstück einer staatsfeindlichen Bande, welche den Kaiser nebst den ihn begleitenden Fürsten bei der Einweihung des National- denkmals auf dem Niederwalde am Rhein (28. September 1883) mittels Dynamit in die Luft sprengen wollte, ist durch Gottes Hand glücklicherweise vereitelt worden. Ebenso wurden auf die Könige von Italien und Spanien wie auf den Kaiser von Rußland von Umsturzmännern Mordversuche unter- nommen. In Rußland bildeten die Umstürzler die mächtige und thätige Partei der „Nihilisten". Sie glauben nichts, hoffen nichts und wollen alle bestehenden Einrichtungen zertrümmern. Nach fünf Mordversuchen ist es dieser teuflischen Partei gelungen, den edlen Kaiser Alexander Ii., der die Leibeigenschaft der Bauern aufhob, durch eine ihm vor die Füße geschleuderte Bombe am 13. März 1881 zu töten. — In Nordamerika wurde der edle Präsident Garfield durch die Kugel eines Meuchel- mörders getötet, in Frankreich der Präsident Carnot 1894, in Genf 1898 die edle Kaiserin Elisabeth von Österreich von einem „Anarchisten", d. i. einem Feinde jeder staatlichen Ordnung, erdolcht. 9. Der väterliche Freund des „armen Mannes". Um gewisse Mißstände im Volks- und Erwerbsleben zu bekämpfen und den Notstand des „armen Mannes" zu beseitigen, veranlaßte Kaiser Wilhelm I. die Gesetzgebung zum Schutze der Arbeiter. Schon mancherlei wohlthätige Einrichtungen sind getroffen, die das Los der Arbeiter- massen wesentlich verbessern. Dahin gehören die Arbeiter-Kranken- kassen, die Unfallversicherungen und das unter Wilhelm Ii. zu- stande gekommene und seit 1. Januar 1891 in Kraft befindliche Gesetz über Alters- und Jnvalidenversorgung, durch welches den alters- schwachen oder dienstunfähig gewordenen Arbeitern eine kleine Rente gesichert wird. Staatliche Fabrikinspektoren wachen darüber, daß Gesundheit und Wohl der Arbeiter nicht gefährdet werden. Einigungs- ämter schlichten die Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeit- nehmern. Kinder- und Frauenarbeit sind eingeschränkt. Das Genossenschaftswesen in verschiedenen Vereinen zur Selbsthilfe wird gefördert. Die Wilhelmsspende, welche das deutsche Volk aus Dank und Freude über die Rettung des Kaisers aus Mörderhand sammelte, wird zur Altersversorgung für Arbeiter verwandt. Es war eins der denkwürdigsten Ereignisse für die Gestaltung der wirtschaftlichen Ver- hältnisse in Deutschland und der ganzen Welt, als Kaiser Wilhelm durch
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