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1. Das erste Geschichtsbuch - S. 102

1892 - Gera : Hofmann
— 102 — land. Dieser behandelte das Land wie eine eroberte Provinz. Er führte die römische Sprache bei Gericht ein. Seine Diener mußten ihm Ruten und Beile vorantragen zum Zeichen, daß er die Deutschen peitschen und köpfen dürfe. Römische Advokaten, welche die Deutschen nicht verstanden, mußten ihre Sache vor Gericht führen. Da schloß der junge, feurige Cheruskerfürst Hermann mit befreundeten Häuptlingen ein Bündnis, um das Joch der Fremdlinge abzuschütteln. Einige kleine Volksstämme zwischen Weser und Elbe mußten sich zum Schein empören. Hermanns Boten meldeten dies dem Varns und übertrieben die Gefahr. Varus brach mit drei der besten Legionen (etwa 18000 Mann) auf, um den Aufstand zu unterdrücken. Als er in den Schluchten, Wäldern und Sümpfen des Teutoburger Waldes war und nur langsam vorwärts rückte, da überfiel ihn Hermann mit seinen Deutschen. Der Regen goß hernieder und machte die Bogensehnen schlaff und die Wege grundlos. Durch den brausenden Sturm scholl das Kriegsgeheul der Deutschen, das Sausen ihrer Speere und das Krachen ihrer Streitäxte. Die Römer gerieten in Verwirrung, kehrten um und suchten den Rhein wieder zu erreichen. Drei Tage währte dieser Rückzug unter steten Kämpfen. Endlich am dritten Tage war alles verloren. Fast alle Römer wurden niedergemetzelt. Varus stürzte sich voll Verzweiflung in fein eigenes Schwert. Die Deutschen brachen nun die römischen Burgen und opferten viele Gefangene ihren Göttern. Den verhaßten Advokaten rissen sie die Zungen aus mit den Worten: „Nun zische, du römische Natter!" Als Augustus die Unglücksbotschaft hörte, zerriß er sein Kleid, süeß den Kopf gegen die Wand und rief: „Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder!" In Rom geriet alles in Schrecken und Verwirrung, weil man die Deutschen schon vor den Thoren sah. Diese aber waren froh, ihr Vaterland befreit zu haben, und gingen nicht einmal über den Rhein. Hermann, der Retter deutscher Sprache, Sitte und Freiheit, wurde später von seinen eigenen Verwandten aus Neid ermordet. 6. Wie unsere Vorfahren wohnten und lebten. Das Bild zeigt einen deutschen Hof in der Zeit vor der großen Völkerwanderung. Er liegt in einem Thale nahe bei Wald, Wiese und Wasser. Ein Zaun aus hohen Pfählen umgiebt, eine alte Eiche beschattet ihn. Das wichtigste Gebäude ist die Wohuhalle. Sie ist einstöckig, aus Eichenholz gebaut und ruht auf einer steinernen Mauer. Die Fächer zwischen dem Holzwerk sind mit einem Gestechte von Ruten ausgefüllt und mit Lehm beworfen. Das Dach ist dicht mit Schilf gedeckt. An der Giebelseite springt das Dach vor und bedeckt eine offene Halle. Auf dieselbe führen Stufen; umgeben ist sie von einem Bretterverschläge. Am Dachfirste kreuzen sich zwei hölzerne Pferdeköpfe. Das Bild zeigt die Heimkehr von der Jagd. Der Hofherr schreitet durch das niedrige Hofthor voran, und seine Begleiter folgen ihm. Es sind hohe, kräftige Gestalten. Das lange, rötliche Haar fällt frei auf die Schultern herab oder ist auf der Seite in einen Knoten geknüpft. Die Hosen sind aus Leinwand; das Unterkleid gleicht

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 6

1861 - Eisleben : Reichardt
6 Die Lebensweise war einfach. Hauptbeschäftigung des freien Mannes Krieg und Jagd; doch zu sehr dem Spies und Trunk ergeben. Hochachtung vor dem weiblichen Geschlechte (weise Frauen). Man wohnte meist in vereinzelt liegenden Ge- höften (wie noch jetzt in Westphalen). Die älteste Verfassung der Deutschen beruhte auf der Herrschaft der Volksversammlungen. Gemeinden, Gaue. Er- wählung von Fürsten; nur theilweise Könige. Herzoge die Führer im Volkskriege. Das gesammte Volk zerfiel in 4 Stände: Adlige, Freie, Freigelassene, Knechte. Nur die beiden ersteren nahmen an den Volksversammlungen und den (mündlichen und öffentlichen) Gerichten Theil. — Nach der Völkerwanderung im- mer größere Ausbildung des Lehnswesens und Vasallenlhums. Die ersten Berührungen -er Deutschen mit -en Römern.*) v. Chr. 113 Die Cimbern und Teutonen siegen bei No re ja über die Römer. 102 C. Marius schlägt die Teutonen bei Aquä Sextia. 101 C. Marius besiegt die Cimbern auf den raudischen Feldern bei V e r c el l ä. 58 C. Julius Cäsar drängt den Ariovist, Anführer suevischer Stämme über den Rhein zurück. Cäsars zweimaliger Versuch in Deutschland einzudringen (Rheinübergang südl. von Neuwied) bleibt erfolglos. 12—9 Drusus dringt bis zur Elbe vor. 9 n. Chr. Arm in i u s besiegt die Römer unter Quintilius Varus im Teutoburger Walde. 14—16 Germaniens in Deutschland, doch ohne bleibenden Erfolg. 375 Anfang der Völkerwanderung. Die Hunnen, ein mongolisches Reitervolka) vom südl. Ural, gehen über die Wolga und drängen nach Besiegung der Ostgothen (König Ermanarichd)). die Westgothen über die Donau.o) Kaiser Va- lens weist ihnen Wohnsitze in Thracien an. *) Näheres über diesen Abschnitt findet sich in der ersten Abtheilung, von S. 59 an. a) Kurz und gedrungen, häßlich, zerschnittene Gesichter, Lebensweise roh und barbarisch. b) 104 Jahre alt, tobtet sich. c) Sie waren bereits Christen. Bischof Ulphilas und seine Bibel- übersetzung.

4. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

5. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 69

1865 - Eisleben : Reichardt
69 kerfürst Arminius bringt ein Bündniß der Cherusker, Bructerer und Marser zu Stande und entwirft den Plan der Befreiung des Vaterlandes. Der verräterische Legest, dessen Tochter Thusnelda Armin entführte und heirathete, warnt den Varus vergeblich. Ein Auf- stand lockt ihn in's Innere Deutschlands. Ueberfall im Teutoburger Walde o), 3 Tage lang. Das Heer vernichtet und gefangen p) Varus stürzt sich in sein Schwert. Des Augustus Verzweiflung. 14- 37 Tiberius. Mißtrauisch und grausam, doch nicht ohne Sllaatsklugheit. Sein Günstling Sejanus wüthet in Rom, während der alternde Tiberius in C a p r e ä feinen Lüsten lebt. Gerichte über' Mafestätsverbrechen. Endlich ließ Tiberius deu Sefan tobten, da er offenbar nach der Herrschaft strebte. — Tiberius durch Macro erstickt. >4—i6 Germanicus in Deutschland. Er war ein Sohn des Drusus und versuchte wieder in Deutschland einzudringeu. Den von Hermann eingeschlos- senen Segest befreite er, g) siegte auch bei Jdistavi- sus a. d. Weser r) und am Stein hu der Meer, er- litt aber bei der Rückfahrt in der Nordsee große Ver- luste.— Vom eifersüchtigen Tiberius abberufen, wird er bald darauf in Syrien durch P i s o vergiftet. Arminius kämpft glücklich gegen den Marcomannem könig Marbod, kommt aber bald darauf um's Leben. Marbod wurde vom Gothenfürsten Katualda in Böh- men überfallen, begab sich in den Schutz der Römer und endete rühmlos in Ravenna. 37—41 Caligula Er war ein Sohn des Germanicus, verfiel bald in eine Krankheit, die ihn den Verstand raubte. Er wüthet gegen die reichen und angesehenen Bürger („ocker-iut, dum metuant!“), verschwendet in einem Jahre 135 Millionen ^haler, macht sein Lieblingspferd zum Eonsul, unternimmt lächerliche Feldzüge gegen Deutsche und Briten, wird end- lich vom Präfekten der Leibwache ermordet. 41—54 Claudius. 7^heim des Ca lig.ula, von den Prätorianern zum Kai- ser gemacht. Kränklich und halb blödsinnig wird er von seiner schaamlofeu Gemahlin Messaliua beherrscht. Als °) 7111 Fürsteuthum Lippe-Detmold. (Hermannsdenkmal.) P' Aache der Deutschen, besonders an den römischen Advokaten, q 1 Gesangennehmung der Thusnelda. Ihr Sohn Thumelicus. ,-) Armins Unterredung mit seinem Bruder Flavius vor der Schlacht. i

6. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 68

1865 - Eisleben : Reichardt
68 Antonius zog über Ephesus und Athen nach dem ambracischen Meerbusen, wo er Flotte und Landheer auf- stellte. Gleich zu Anfang der Entscheidungsschlacht floh Cleopatra mit ihren Schiffen. Antonius folgt ihr, und nun wird seine Fkotte völlig besiegt. Auch das Land _ Heer ergab sich nach 7 Tagen dem Octavian. 36 L od des Antonius. Octavian Alleinherrscher. Octavian belagerte den Antonius und die Cleopatra in Alexandria. Heer und Flotte gehen zu ihm über. Durch ein falsches Gerücht vom Tode der Cleopatra ge- täuscht, tobtet sich Antonius, bald darauf auch die ge- fangene Cleopatra m), da sie den Octavian nicht für sich gewinnen kann. Aegppten wurde römische Provinz. (Kornkammer Italiens.) Die Republik beugte sich dem glücklichen Sieger. 5 Nom unter Kaisern bis zur großen Völkerwanderung. 36 v. Chr. bis 375 n. Chr. 36 v. Chr. C. Julius Cäsar Octavianus Augustus, bis 14n. Chr. Christus geboren. Zum Herrn Rom's (Imperator) geworden, vereinigte er nach und nach alle höheren Würden in seiner Person und ließ dein Senate einen Schein von Selbstständigkeit. Leib wache von 10000 Mann, an ihrer Spitze der pi-rreteotus praetorio. In feiner Familie hat Augustus llnglück. Er heirathet die schändliche Livi a, welche ihm zwei Stiefsöhne, Tibe- rius und Drusus, mitbringt. Nachdem sie seine leib- lichen Enkel, Kinder seiner ausschweifenden Tochter Ju- lian) getödtet hatte, bewirkte sie, daß ihr Lieblingssohn Tiberius adoptirt wurde. 12—stv.chr. Des Drusus Feldzüge in Deutschland. Er drang bis zur Elbe vor. Prophetische Warnung. Drusus stürzt mit dem Pferde und stirbt. Sein Bruder Tiberius unterwarf durch List und Verrath das Land zwischen Rhein und Weser. 9n.chr. Schlacht im Teutoburger Walde. P. Quintilius Varus behandelt ^>ie Deutschen über- müthig (römisches Recht). Der in Rom gebildete Cherus- m) Entweder durch eine Natter oder eine vergiftete Haarnadel. n) Sie heirathete nach einander den Marcellus, den Agrippa und end- lich den Tiberius, wurde aber wegen ihrer Sittenlosigkeit nach einer Insel verbannt.

7. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 83

1865 - Eisleben : Reichardt
83 Ihre Abstammung leiteten die Germanen von dem Heroen Thuiskon und dessen Sohn Mannus ab.*) Die Lebensweise war einfach Hauptbeschäftigung des freien Mannes Krieg und Jagd. Neigung zu Trunk und Spiel. Hochachtung vor dem weib- lichen Geschlechte; weise Frauen (Jdisi). Wohnung meist vereinzelt liegende Gehöfte (wie noch jetzt in Westphalen.) Cultur gering. Volkslieder Runen. Die älteste Verfassung der Deutschen beruhte auf der Herrschaft der Volksversammlungen i Malstatt.) Mehrere Gemeinden (Hundertschaften) bilde- ten einen Gau. Gewählte -Fürsten, nur theilweise wirkliche Könige, stan- den an der Spitze. Die Führer im Volkskriege hießen Herzöge. Das ge- sammte Volk zerfiel in 4 Stände: Adelige (Adelinge), Gemeinfreie, Freigelassene und Knechte. Nur die beiden ersteren nahmen an den Volksversammlungen und den (mündlichen und öffentlichen) Gerichten Theil. Bei unklarem Rechte wurden häufig Gottesurtheile (Ordalei in Anwen- dung gebracht.**) Morde statt der früheren Blutrache durch „Wergeld" ge- sühnt. — Nach der Völkerwanderung immer größere Ausbildung des Lehns- wesens und Vasallenthums lfeudalwesen, von feudum, Lehnseid.) r Die ersten Deri'chrnngen der Denischen mit den Römern. ***) v. Chr. 113 Die Cimbern und Teil tonen siegen bei No re ja über die Römer. 102 C. Marius schlägt die Teutonen und Ambronen bei Aquä S e x t i ä. 101 C. Marius besiegt die Cimbern auf den raudischen Feldern bei V e r c e t l ä. 58 C. Julius Cäsar, der Eroberer Galliens, drängt den Ariovist, Anführer fuevifcher Stämme, über bcu Rhein zurück. Cäfars zwei- maliger Versuch in Deutschland einzudringen ' Rheinübergang süd- lich von Neuwied) bleibt erfolglos. 12—9 Drusns, dringt bis zur Elbe vor, stirbt auf dein Rückzuge. 9—7 Tib er ius unterwirft das Land zwischen Rhein und Weser. 9 n. Chr. Ar min ins besiegt die Römer unter Q-uintilius Var.us im Teutoburger Walde. 14—16 Germanicns in Deutschland, doch ohne bleibenden Erfolg. *) So berichtet der römische Historiker Tacitus (um 90 n Chr.)'in seinem für uns lvichtigen Buche über das alte Deutschland: De situ, populis et moribus Germaniae. / **) Feuerprobe, Wasserprobe, Bahrrecht. Später der geweihte Bissen, das Gericht des heiligen, Abendinahles und das Kreuzgericht. Auch der Er- folg des öffentlichen Zweikampfes galt als Gottesurtheil. ***) Näheres darüber in der alten Geschichte 6*

8. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 90

1899 - Gera : Hofmann
■T — 90 — Grotenburg das Hermanns-Denkmal weit in die Lande leuchtet). Der strömende Regen machte die Bogensehnen schlaff und die Wege grundlos. Durch den heulenden Sturm scholl das Kriegsgeschrei der heran- dringenden Deutschen. Zwar widerstanden die Römer zwei Tage hin- durch; aber am dritten Tage waren die Legionen, drei der besten, zer- sprengt, die Adler genommen und die Flüchtigen niedergemetzelt. Der verzweifelnde Varus stürzte sich in sein Schwert. Die Deutschen brachen nun die Zwingburgen, opferten viele Gefangene an ihren Götter- altären, töteten unter grausamen Martern die römischen Advokaten, rissen ihnen die Zunge aus mit den Worten: „Nun zische, du römische Natter!" und säuberten das Land bis an den Rhein vom Römertume. Bei der Nachricht von dieser Nieder- lage soll Augustus den Kops, gegen die Wand gestoßen und ausgerufen haben: „Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder!" 3. Wie Hermann Undank erntete. Später hat des Drusus Sohn Germanicus sich hohen Kriegsruhm in Deutschland erworben. Er hat die Gebeine der Erschlagenen im Teutoburger Walde bestattet, Hermanns Gattin Thusnelda ge- fangen hinweggeführt und ihn selbst in mehreren Schlachten zurückge- drängt. Thusnelda wurde mit ihrem Söhnlein zu Rom im Triumphe 77. Hermanns-Denkmal auf dem Teuto- aufgeführt, verleugnete aber auch burger waise. in ^ Gefangenschaft ihre Fürsten- würde nicht. Dauernd konnten die Römer in Deutschland nicht Fuß fassen. Hermann aber, der Befreier Deutschlands und der Erhalter deutscher Sprache und Sitte, fiel im 37. Lebensjahre durch die meuch- lerische Hand neidischer und eifersüchtiger Verwandten, weil man ihn beschuldigte, daß er nach der Alleinherrschaft strebe. Zwölf Jahre war er der Führer der deutschen Stämme zwischen Rhein und Weser gewesen. Auf der Grotenburg über Detmold ist ihm nach der Einigung Deutsch- lands ein Denkmal errichtet worden. Sein Standbild in Erz ist eine stete Mahnung zur. Eintracht. „Deutsche Einigkeit meine Stärke, meine Stärke Deutschlands Macht!" steht auf seinem Schwerte, „Treufest" auf seinem Schilde.

9. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 85

1899 - Gera : Hofmann
85 4. Sein häusliches Mißgeschick. Der strahlende Glanz des Kaiserhauses hatte auch seine Schattenseiten. Augustus' dritte Gattin war die ränkevolle Livia, die ihm die beiden Stiefsöhne Drusus und Tiberius zubrachte. Um letzterem die Nachfolge in der Regierung zu sichern, räumte sie, wie man ihr schuld gab, durch Gift und Dolch alle aus dem Wege, die nähere Ansprüche hatten. Des Kaisers einzige Tochter Julia war an seinen Freund und Ratgeber Agrippa ver- heiratet, führte aber einen so sittenlosen Lebenswandel, daß sie auf eine Insel verbannt werden mußte. Nachdem ihre hoffnungsvollen Söhne plötzlich dahingestorben waren, nahm endlich Augustus seinen finstern und mißtrauischen Stiefsohn Tiberius an Kindesstatt an, der nach ihm das gewaltige Reich in den ersten acht Jahren trefflich regierte. 5. Sein freudloses Ende. Unter Augustus wurde zu Bethlehem im jüdischen Lande von der Jungfrau Maria aus Davids Geschlecht Jesus Christus geboren als Heiland der Völker, die sich nach dem Reiche der Wahrheit und Liebe sehnten. In seine letzten Lebensjahre fällt die gewaltige Kraftäußerung des germanischen Volkes im Teuto- burger Walde. Christentum und Germanentum haben nach ihm die Welt gestaltet. Die letzten Jahre des Kaisers waren einsam und freudlos. Er starb im Alter von 76 Jahren und wurde nach seinem Tode göttlich verehrt. Bei seinem Sterben soll er geäußert haben: „Das Schauspiel geht zu Ende." Fragen: Welches waren die Länder des römischen Reiches („alle Welt") unter Augustus? — Welche Umstände führten das goldene Zeitalter der Litteratur herbei? — Woher stammt die Härte im römischen Charakter? — Woher die Sittenverderb- nis? — Wie zeigen sich in Livia, Julia und Maria drei Richtungen des Frauencharakters? — Wie verhalten sich das absterbende Rom und das auflebende Christen- und Germanentum zu einander? — „An Cäsar Augustus" von Geibel (nach Horaz). — „Lied der Legionen" von Dahn. 29. Die Germanen oder Deutschen. 1. Das deutsche Land. Die Germanen wohnten von der Nord- und Ostsee bis zur Donau, von den Vogesen bis zur Weichsel. Das Land war nur stellenweise mit Hafer, Gerste, Rüben und Rettichen an- gebaut, größtenteils aber mit Laub- und Nadelwäldern oder Sümpfen bedeckt. In den Wäldern hausten Bären, Wölfe, Auerochsen, Elentiere und anderes Wild. Auf Wiesen und Berghängen weideten Pferde, Rinder, Schafe und Schweine. Die Flüsse waren wasserreicher als heute, das Klima rauh und nebelig. 2. Die deutsche Lebensweise. Die Deutschen hatten einen hohen Wuchs, große Körperkraft und Ausdauer (nur nicht in der Hitze), helle Hautfarbe, goldgelbes Lockenhaar und blaue, glänzende Augen. Ihre Nahrung bestand in wildem Obst, Fleisch, Gemüse, Milch und Met (Bier aus Honig), ihre Kleidung hauptsächlich aus Leinen und Tier- fellen, die sie wie Mäntel überwarfen. Die Beschäftigung der Männer war draußen Jagd und Krieg, daheim Waffenübung, Trunk und Würfel- 14 n. Chr.

10. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 89

1899 - Gera : Hofmann
89 begruben die Asche in thönernen Urnen unter großen Grabhügeln. Noch heute findet man in diesen Hünen- oder Riesengräbern Waffen, Schmuck, Geräte rc. Die Priester und Sänger der Kriegsthaten ehrte man, räumte ihnen aber keine Macht zum Herrschen ein. Die Hauptfeste (höchzit oder höchgezit) wurden zur Sommer- und Winter-Sonnenwende und bei der Frühlings-Tag- und Nachtgleiche ge- feiert. Das bedeutendste war das Iulfest (Jubelfest) am 25. Dezember. An Stelle dieser heidnischen Feste setzte das Christentum unser Oster-, Johannis- und Weihnachtsfest. Fragen: Was war in Deutschland damals anders als heute? Welche Arbeiten wurden verrichtet? Welche Verkehrsmittel gab es? Welche Bildungsmittel hatte man? Worin bestand die Regierung? Wie unter- schied sich die germanische Götterlehre von der griechischen? Welche christliche Anklänge finden sich im Glauben der Germanen? Wie bezeichnet Ehe, von ewa = ewig, das wahre Wesen des Bundes zwischen Mann und Weib? — Wie hängen Adel und Edelin ge zusammen? — Woher die Namen Herzog und Graf? — Wie hängen Mahl, Mahlstatt, vermählen und Gemahl zu- sammen? — Wie Walstatt, Walhalla, Walküren? — An welche Götter erinnern Donnerstag, Freitag und Dienstag (Zio = Ziostag)? 30. Hermann (Armin)- -er erste Befreier Deutschlands. 1. Wie die Deutschen durch List und Gewalt unterjocht wurden. Die Cimbern und Teutonen wurden von Marius besiegt. — Cäsar besiegte und verjagte den Suevenfürsten Ariovist und eroberte alles Land auf dem linken Rheinufer. Drusus, des Augustus Stiefsohn, befestigte die Rheingrenzen durch Burgen und unternahm vier siegreiche Züge ins Innere von Deutschland. An der Elbe soll ihm eine riesige Seherin drohend zugerufen haben: „Kehre um, Unersättlicher, deines Lebens und deiner Thaten Ende ist gekommen!" Auf dem Rückzuge stürzte er vom Pferde und starb an einer Schenkelverletzung. Sein 9 Bruder, der nachmalige Kaiser Tiberius, säete Zwietracht unter den v-Ehr. Deutschen und unterwarf das Land bis zur Weser durch List und Ränke. 2. Wie sie unter Hermann das römische Joch abschüttelten. Der römische Statthalter Barus behandelte das westliche Germanien wie eine eroberte Provinz. Er beseitigte die deutsche Gauverfassung und führte die römische Prozeßordnung ein, d. h. bei Gerichtsverhandlungen mußte lateinisch gesprochen und die Sache der Deutschen von römischen Advokaten, die sie nicht verstanden, geführt werden. Er ließ sich von Dienern Ruten und Beile vorantragen zum Zeichen, daß er die Deutschen peitschen und köpfen lassen dürfe. Da schloß der kühne und gebildete Cheruskerfürst Hermann mit befreundeten Häuptlingen ein Bündnis zur Abschüttelung des fremden Joches. Er wußte den bethörten Barus trotz der Verräterei seines Oheims Segest, dessen Tochter Thusnelda er entführt hatte, in das Netz zu locken. Durch die Nachricht, daß im Osten ein Aufstand entfernter Gaue ausgebrochen sei, ließ sich Barus zu einem Zuge bewegen. Aber im Teutoburger Walde (9 n. Ehr.) 9 überfiel Hermann die vom Marsche ermüdeten und vom Regen durch-"Ehr. näßten Römer in der Gegend des heutigen Detmold (wo jetzt auf der
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