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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

2. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

3. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 336

1899 - Gera : Hofmann
336 wie sein Vater, einfach, bieder und verständig. Auch in seinem Äußeren hat er die meiste Ähnlichkeit mit ihm." Des Prinzen Jugend fiel in die Zeit der „deutschen Schmach" und des „preußischen Unglücks". Ein tiefer, unverlöschlicher Eindruck blieb ihm lebenslang aus jener Zeit. Er hatte gesehen, wie seine edle Mutter blutige Thräuen weinte, als sie mit ihren Kindern bis an das äußerste Ende des Reiches flüchtete, wie sie todkrank in einer Bauernhütte am Nervenfieber darniederlag, wie sie neben dem zer- brochenen Wagen am Grabenrande saß, während ihre Kinder mit blauen Kornblumen ihr Haupt schmückten, und wie endlich der Jammer des Vater- landes ihr das Herz brach. Als Jüngling nahm er an den Befreiungs- kriegen teil und zeichnete sich durch Mut aus. Mit ganzer Seele widmete 2^8. Bismarck 249. Roon. er sich dem Soldatenstande. Er vermählte sich 1829 mit der edlen, deutschgesinnten Prinzessin Augusta von Weimar. Gott segnete die Ehe mit zwei Kindern, dem späteren Kaiser Friedrich Iii. und der noch lebenden Großherzogin Luise von Baden. In dem Revolntions- jahre 1848 zog er sich durch seine Geradheit den Haß der Berliner zu und mußte auf den Wunsch seines königlichen Bruders auf einige Zeit nach England gehen. Hier lernte er die verfassungsmäßigen Rechte eines freien Volkes kennen und ehren. Später besiegte er in Baden und der Pfalz die Aufständischen. Sein Charakter zeigte sich zu allen Zeiten schlicht und wahr, stark und klar, gerecht und fromm, mild und leutselig. In seiner ersten königlichen Ansprache wünschte er, „daß es ihm unter Gottes gnädigem Beistände gelingen möge, Preußen zu neuen Ehren zu führen." 1864 2. Der deutsche Mann im dänischen Kriege 1864. Er setzte gegen den Widerstand des Abgeordnetenhauses mit Hilfe des tüchtigen Kriegsministers von Roon und des thatkräftigen und klugen Minister- präsidenten von Bismarck (geb. 1. April 1815) eine neue Heeresein- richtung durch, welche die Wehrkraft des Landes bedeutend erhöhte. Ein Versuch, die deutschen Fürsten aus friedlichem Wege zu einigen und Deutschlands äußere Machtstellung wie innere Wohlfahrt zu erhöhen, scheiterte an der Eifersucht zwischen Preußen und Österreich. Damals

4. Das Mittelalter - S. 69

1889 - Gotha : Perthes
69 weltliche Macht verlor das Papsttum damals gnzlich; in Rom herrschte mit festem Arm von 932 954 Alberich unter dem Namen eines princeps et omnium omanorum Senator; die Ppste neben ihm waren seine Ge-schpfe; der Erbe seiner Herrschaft war sein Sohn Dctavian, der 955 als Johann Xii.1) auch die ppstliche Wrde bernahm. Unfhig sich zu behaupten, rief derselbe 960 Otto den Groen zu Hilfe und krnte ihn 962 zum Kaiser, das rmische Imperium abermals erneuernd. 3. Ostsranken (Deutschland). A. Seine Wnmacht und Zerrissenheit. Arnulf. (887-899.) In Ostfranken erkannten die Groen den kriegstchtigen Arnulf als König an, der dann auch durch den entscheidenden Sieg bei Lwen a. d. Dijle2) [deile] Deutschland von den Einfllen der Normannen befreite (891); weniger glcklich war er gegen die sdstl. Feinde des ostfrnkischen Reiches, die Mhren. Schon drngte indes ein neuer, furchtbarer Feind heran, dem bald auch die Mhren erlagen, die Magyaren [ma'djaren], von dem Abendlande Ungarn 3) genannt, ein nomadisierender finnischer Volksstamm; in den zwischen Donau und Karpaten gelegenen, damals ziemlich herrenlosen Ebenen hatten sie sich festgesetzt ^) und unternahmen seit Ende des 9. Jahrh. von der neuen Heimat ans ihre furchtbaren Plnderungszge nach Westen. Mehr als je that unter diesen Umstnden ein krftiger Mann dem ostfrnkischen Reiche not; statt dessen folgte nach Arnulfs Tode (f 899) sein unmndiger Sohn Ludwig, dem die Groen schon bei Lebzeiten des Vaters gehuldigt hatten. Ludwig das Kind. (900911.) Arnulf hatte die bermtigen Groen nur mit Mhe im Gehorsam erhalten ; unter der nun eintretenden Vormundschaftsregierung brach bei der Schwche der kniglichen Gewalt berall innere Zwietracht aus, während zugleich die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westl. bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die ein-zelnen deutschen Stmme, deren Verschiedenheit durch Belassung ihres Rechts aufrecht erhalten und bei Bildung der Heere und Teilungen anerkannt worden war, hervorragenden Mnnern an, die sich ihnen als Fhrer darboten. So erneuerte sich das Stammesherzogtum, das unter der frnkischen Herrschaft berall aufgelst worden war. In Sachsen bte Otto der Erlauchte die hchste Gewalt, in Baiern Arnulf; in Alamannicn (Schwaben) stritten zunchst mehrere Geschlechter um die Herrschaft, ohne da eines dauernd die Macht erlangte. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; in den stlichen Gebieten am Main, die den Namen Franken festhielten, 1) Von ihm an ward die nderung des Familiennamens bei den Ppsten zur Regel. 2) einer der Flsse, welche die Rpel bilden, r. Nebensl. der Scheide. 3) entstanden aus d. Namen der Ugrer, mit dem die Slaven die Magy. bezeichnen. 4) Unter König Arpad [a tpd] besetzten d. Magy. im 9. Jahrh. d. nordwestl. Gestade des schw. Meeres; seit d, Mitte des Jahrh. erschienen einzelne Reiterscharen im Donaulande.

5. Das Mittelalter - S. 70

1889 - Gotha : Perthes
bettigten die Babenberger ^) und Konradiner einander in der sogen. Babenberger Fehde; begnstigt von König Ludwig gewannen die Konradiner die Macht; in den westl. frankischen Gebieten an der Mosel u. Maas, Lothringen, ri Reginar die hchste Gewalt an sich, sagte sich aber zugleich von dem I deutschen Reiche tos undsm^sich an das westfrukif che Reich an. Allein Frieslan^und Thringen (fbl. von der Unftrut, zwischen Werra und Saale) haben die herzogliche Gewalt nicht ausgebildet. Die Grenzen der 5 deutschen Herzogtmer: 1) Sachsens stl. Grenze (vgl. Karte S. 54) gegen die Wenden bildete Elbe und Saale bis zur Mndung der Unftrut3); die fbl. Grenze gegen Thringen und Franken lief zunchst an der und. Unftrut entlang, wich an den Harz zurck und ging dann fdwestl. bis zur und. Werra und der Mnben (am Zusammenflu v. Werra u. Fulba) bis in die Gegenb der ob. Sieg; die westl. Grenze gegen Lothringen und Friesland zog sich unweit des Rheins der die und. Ruhr und Lippe fast bis zur Jjssel, dann norbstl. nach der Ems zu, berschritt biefe in ihrem und. Laufe und berhrte am Ausflu der Wefer die Nordfee; die nrbl. Grenze gegen die Dnen bitbete die Eiber. der die Bischofssitze vgl. S. 55. 2) Baiern wrbe im O. durch die Enns gegen Ungarn, im W. durch den Lech gegen Schwaben, im S. durch die Alpen begrenzt; nrbl. von der Donau lag der Norbgau (zwisch. b. frnk. Jura u. b. Bhmer Wctlbe). der die Bischofssitze vgl. S. 39. 3) Alaman tuen ober Schwaben wrbe im O> gegen Baiern vom Lech, im S. von bcn Alpen begrenzt; die Grenze gegen Burgunb 4) lief an der Aare hin und wandte sich dann durch den (Schweizer) Jura nach dem Wasgau, der in feiner ganzen Lnge das Elsa von Lothringen schieb. Am Rhein trennten die Lauter und Murg Schwaben von Franken; die nrbl. Grenze lief stl. bis zum (fchwb.) Iura, wo die Wrnitz zur Donau hinburch-biicht Bischofssitze waren Straburg, Augsburg, Konstanz (am l. Rheinufer zwisch. Bobensee u. Untersee), Basel und Chur. 4) Lothringens westl. Grenze gegen Frankreich warb von der Scheibe gebilbet, ging von deren ob. Laufe am Sdrande der Ardennen entlang bis zur Maas und begleitete sie aufwrts, die Argonnett einschlieet^, bis zur Quelle, wo sie auf das Knigreich Burgunb stie, das bis zum Wasgau das fbl. Grenzlanb war. Im O. lief die Grenze am Wasgau entlang, dann in eittem westl. Bogen nach dem Mittelthciit, den sie etwas nrbl. von Bingen (am Einflu der Nahe) erreichte, und berschritt benfelbcn zwischen Koblenz und Bonn; ein schmaler Strich lag auf der r. Seite des Rheins6). 1) Babenberger nach b. Burg Babenberg gen, die spter der Stadt Bamberg den Namen gegeben hat, Konrabiner nach dem im Geschlechte blich. Namen Konrab. 2) Der thring. Stamm trat in nhere Verbindung mit Sachsen; eine wirkl. Vereinigung mit bemselben hat inbes nicht stattgesnnben; im Ans. des 12. Jahrh. ist Thringen (als Lanbgrafsch.) triebet selbstnbiger hervorgetreten. 3) Die Grenze des norbalbingischen Landes gegen die stl. Wenben lies fbl. vom Kieler Busen zur Elbe. 4) Die burgunb. Könige haben ihre Herrschaft der alamaun. Gebiet ausgebest; Ans. des 10. Jahrh. gehrte ihnen Zrich; ebenso war Basel lange Zeit burgunb. und warb erst unter Heinrich Ii. fr Deutschland zurckgewonnen. 5) Die Gebiete nrbl. vom und. Rhein gegen Frielanb stauben nicht mehr im 95er banbe mit Lothringen.

6. Das Mittelalter - S. 51

1889 - Gotha : Perthes
51 und bei den germanischen Stmmen herrschten selbstndige Herzoge. Auch in dem austrasischen Gebiete zwischen Maas und Rhein begrndete Pippin ein selbstndiges Herzogtum. Von den Gegnern des neustrischen Hausmeiers (Berthar) zu Hilfe gerufen, gewann derselbe 687 die Schlacht bei Testri (unweit d. ob. Somme) und dann unter dem Titel eines maiordomus auch die Herrschaft in Neustrien (688) 1). Mit kluger Migung uerlich sich dem merovingischen Knigtum unter-ordnend, ging Pippin nun daran, dem Reiche die ehemalige Kraft und Einheit zurckzugeben. Den Herzog von Aquitanien und die Herzge der germanischen Stmme vermochte er indes nicht wieder zu unterwerfen; dagegen bahnte er die Unterjochung der Friesen an, die von ihren alten Sitzen zwischen Rhein und Ems aus an der Kste sdwestl. bis zur Schelde, nordstl. bis zur Weser sich ausgebreitet hatten. Mit Kraft und Glck ist sein Sohn Karl in die Stellung des Vaters und in die von ihm vorgezeichnete Politik eingetreten. Pippin, f 714 _ Karl Martell, f 741_ Karlmann (747 Mnch). Pippin d. Kleine, f 768, Gem.: Bertrada (Bertha) Karl d. Groe, f 814. Karlmann, f 771. C Aufschwung des Weiches unter den Mppiniden. Nach Pippins Tode bernahm zunchst seine Wilwe Plektrudis fr ihren unmndigen Enkel (Theudoald) die Regierung und hielt Karl, den Sohn Pippins aus einer Nebenehe, zu Kln in strengem Gewahrsam. 715 enfloh derselbe aus dem Gefngnis und erkmpfte sich in den nchsten Jahren die Herrschaft. Karl Martell 2> Nachdem Karl die abgefallenen germanischen Stmme wieder in Abhngigkeit gebracht hatte, wandte er sich gegen die Araber, welche die Pyre-nen berstiegen und den Herzog von Aquitanien geschlagen hatten; er gewann der sie in den weiten Ebenen zwischen Tours und Poitiers einen entscheidenden Sieg (733). Durch das groe Verdienst, dem weiteren Vor-dringen des Islam in Europa ein Ziel gesetzt zu haben, erwarb er sich den Dank der Christenheit und seinem Geschlechte ein Anrecht auf den Thron der Merovinger. An den glcklichen Vorkmpfer der Christenheit wandte sich in dessen letzten Jahren der von den Langobarden bedrngte Bischof von Rom um Hilfe; Karl zgerte mit derselben, weil er in freundschaftlichen Beziehungen zu dem Langobardenknige stand; der fr die Menschheit so folgenreiche Bund der frnkischen Herrscher und der rmischen Kirche vollzog sich erst unter seinem Sohne Pippin. Als Karl starb (-f- 741), war das Frankenreich (bis auf Aquitanien, das erst sein Sohn Pippin unterwarf), in seinem vollen Umfange her-gestellt und die Kraft der Friesen gebrochen; als kirchlichen Mittelpunkt hat er fr dieselben das Bistum Utrecht (am Rhein, wo er die Vecht nach der Zuidersee entsendet), begrndet. 1) Pippin herrschte also als Herzog von Anstrasien (dux) und Hausmeier des brigen Frankenreichs (et princeps Francorum). 2) Der Beiname Martellus (Hammer) findet f. erst im 9. Zahrh.

7. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 21

1904 - Gotha : Perthes
2. Ueriobe. Die Bildung des deutschen Kaiserreichs. Unter den fortwhrenden Angriffen uerer Feinde kam das deutsche Knigreich anfangs nicht zu rechter Kraft und lste sich infolge innerer Schwche in fnf fast selbstndige Herzogtmer auf. Endlich begann König Heinrich I. unter Anerkennung des Herzogtums eine Neugrndung des Reichs, ja Otto I. erhob Deutschland durch Siege nach auen und Pflege geistigen und kirchlichen Lebens zur er st en M a ch t des Abendlandes. Er wurde der Grnder des deutschen Kaiserreichs (des sogen, rmischen Reichs deutscher Nation). __ I. Die Schwche des deutschen Knigreichs. Zahlreiche Feinde bedrohten die deutschen Grenzen, im Norden die Normannen (Nordgermanen) *), im Osten die slawischen Wenden (stlich von Elbe und Saale) und die Tschechen (in Bhmen und Mhren). Mit Kraft schtzte Ludwig der Deutsche (843876) das Reich; aber nach seinem Tode geriet es in immer grere Schwche, zumal da es unter die drei Shne Lud-wigs geteilt war. Endlich vereinigte es Kart Iii. wieder (882). Dieser vermochte es aber nicht gegen die ueren Feinde zu schtzen und wurde zuletzt von seinem Neffen Arnulf zur Niederlegung der Herrschaft gezwungen (887). Der kriegstchtige Arnutf (887899) befreite durch den entscheiden-den Sieg bei Lwen (stl. von der unteren Schelde) Deutschland von den Normannen 2). Schon drngte freilich ein neuer, furchtbarer Feind heran, die Magyaren (madjaren), von dem Abendlande Ungarn genannt, ein nomadi-sierender finnischer Volksstamm, der sich in den zwischen Donau und Kar-paten gelegenen Ebenen festsetzte und seit Ende des 9. Jahrhunderts von da aus seine Plnderungszge nach Westen unternahm. An Stelle des kraftvollen Arnulf (f 899) folgte sein unmndiger Sohn, Ludwig das Kind (900911). Unter einer schwachen Vormundschafts-regierung brach berall innere Zwietracht aus, während die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westlich bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die einzelnen deutschen Stmme hervor-ragenden Fhrern (Herzgen) an. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; die stlichen Gebiete am Main behielten den frnkischen Namen (Herzogtum Franken), die westlichen Gebiete an der Mosel und Maas aber, die einst König Lothar gehrt hatten, bildeten das Herzogtum 1) Die Normannen sind die Skandinavier (Norweger und Schweden) und die Dnen. 2) In Frankreich begrndeten die Normannen 911 an der unteren Seine ein erb-liches Herzogtum, die Normandie.

8. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 83

1904 - Gotha : Perthes
83 die der Kaiser an sich gebracht hatte. Gegen bernahme des Schmie busser Kreises (auf der rechten Seite der Oder nordwestlich von Zllichau) ver-zichtete der Kurfürst 1686 auf alle seine Ansprche in Schlesien. Der militrische Charakter ist seit dem Groen Kurfrsten dem branden-burgischen Staate tief eingeprgt. Daneben aber sicherte ihm die Pflege des protestantischen Geistes eine freie und gesunde Entwicklung. Friedrich Wilhelm bemhte sich ernstlich, den Hader der Konfessionen zu beseitigen. Den auswrts bedrngten Protestanten gab er eine Zufluchtssttte, besonders den Hugenotten Msugiss), die durch Aufhebung des Ediktes von Nantes (1685) aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Ackerbau, Handel und Gewerbe wurden krftig gefrdert. Durch Anlegung des Friedrich-Wilhelms-Kanals, der sdlich von Frankfurt in die Oder mndet, setzte der Kurfürst Spree und Oder (Berlin und Breslau) in Ver-binduug. Das Postwesen wurde neu geregelt und seine Verwaltung unter Ausschlu anderer Posten, insbesondere auch der deutschen (taxisschen) Reichs-post vom Staat bernommen. Friedrich Wilhelm hinterlie bei seinem Tode (1688) einen Staat, der wieder zu innerer Kraft gekommen war und nach auen sich vom Kaiser-tum unabhngig gestellt und europisches Ansehen gewonnen hatte *). Ii. Die Erhebung Brandenburgs zum Knigreich Preußen. Friedrich Iii. (I.) (1688 [1701]1713). Friedrich Iii. war von nicht unedler Natur und vielseitig gebildet, aber ohne politische Begabung. Daher war er nicht imstande, die europische Stellung seines Vaters zu behaupten. Einen blen Eindruck machte 1695 die Herausgabe des Schwiebnsser Kreises, die Friedrich Iii. als Kurprinz in geheimer Verhandlung zugestanden hatte. Die schwchliche Nachgiebigkeit des Kurfrsten gegen Osterreich ging zum Teil aus seinem Bestreben hervor, die Anerkennung des Kaisers zur Annahme des Knigstitels zu erhalten. Aber erst das Bedrfnis der brandenburgischen Hilfe im spanischen Erbsolgekriege ntigte den Kaiser dazu, die bisherigen Ausflchte aufzugeben. A. Annahme des kniglichen Wtels und Eintritt in den spanischen Krfotgekrieg. Auf das von allem Lehensverbande unabhngige (souverne) Herzogtum Preußen grndete der Kurfürst die knigliche Wrde. Am 18. Januar 1701 fand in Knigsberg die Krnung statt, nachdem einen Tag vorher der Schwarze Adlerorden mit dem Wahl-spruch suum cuique gestiftet worden war. Titel und Rang (auch der alte 1) Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfürst, 1. Gem.: Luise Henriette von Oranien Friedrich Iii (I.), >. Gem.: Sophie Charlotte von Hannover _Friedrich Wilhelm I, Gem. Sophie Dorothea von Hannover Wilhelmine Frievrich Ii. August Wilhelm Heinrich Ferdinand Gem.: Friedrich von Gem.: Elisabeth , (^rr--: Baireuth Christine von Friedrich Wilhelm Ii Ludwig Ferdinand Braunschweig Friedrich Wilhelm Iii. ^oalfelb" 6*

9. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 117

1904 - Gotha : Perthes
111 auf den Thron. Napoleon ward als Gefangener nach der Insel St. Helena gebracht (f 1821). In dem zweiten Pariser Frieden (1815) erlitt Frankreich unbedeutende Gebietsverluste. Erst jetzt ward es zu einer Kriegs-entschdigung und zur Herausgabe der geraubten Kunstschtze gezwungen. Die Hoffnung der Deutschen auf Zurckgewinnung von Elsa und Lothringen ivard durch den Pariser Frieden, die auf eine grere innere Einheit durch den Wiener Kongre vereitelt. Der Wiener Kongre. Wie in Frankreich, so erhielten in Spanien und in Neapel die Bourbonen wieder die Herrschaft. Ebenso wurde der Kirchenstaat hergestellt. sterreich erhielt Tirol zurck; dagegen gab es die Niederlande dauernd preis. Diese wurden mit Holland zu dem Knigreiche der Ver-einigten Niederlande unter dem Hause Oranien (Wilhelm I.) verbunden. Die Schweiz ward fr neutral erklrt. Preußen erwarb im Westen die heutige Rheinprovinz (Jlich, Kleve, Berg, Kln, Trier), im Osten bekam es von dem Groherzogtum Warschau das Groherzogtum Posen (das Flugebiet der mittleren Warthe), vom schsischen Gebiete die nrdliche Hlfte, d.h. die thringischen Gebiete an der Saale und Unstrut (mit Merseburg, Naumburg, Zeitz), die elbischen Gebiete (mit Wittenberg und Torgau), die Niederlausitz und einen Teil der Ober-l ausitz mit Grlitz). Im Norden gewann es Schwedisch-Pommern (Neu-Vorpommern *)). Die Frstentmer Ansbach und Baireuth (vgl S. 105. 4) berlie es an Baiern, Hildesheim und Ostfriesland an Hannover ^). Von dem pflzischen Gebiet (nrdlich vom Elsa) kam der grte Teil (mit Kaiserslautern, Landau, Speier) an Baiern (das sogen. Rhein-baiern), das kleine Stck zwischen der unteren Nahe und dem Rhein (samt Worms und Mainz) an das Groherzogtum Hesseu-Darmstadt. Der Wiener Kongre regelte auch das Verhltnis der deutschen Staaten zu einander. An die Stelle des deutscheu Reiches trat ein Vlker-rechtlicher Verein von 38 Staaten (der deutsche Bund) unter sterreichs Fhrung zur Wahrung der ueren und inneren Sicherheit. Die Bundes-Versammlung (der stehende Bundestag) in Frankfurt a. M. bestand aus den Gesandten der einzelnen Staaten. Die Bundesverfassung (sogen. Bundes-akte) wurde unter den Schutz der Gromchte gestellt. Somit war der Einmischung des Auslandes in die deutschen Angelegenheiten Tor und Tr geffnet. Das Ergebnis der Freiheitskriege war zwar fr Deutschland zunchst Ohnmacht im Innern und Abhngigkeit nach auen, doch hatte es in den Kmpfen dasgefhl dereinheit zurckgewonnen. Vor allem aber breitete der preuische Staat vom Rhein bis zum Njemen hin seine schirmenden Arme der Deutschland aus. Durch Preisgabe polnischer und bernahme alt-deutscher Gebiete (am Rhein) war er seinem deutschen Bern fe zurckgegeben. 1) Dnemark trat Norwegen an Schweden ab und empfing dafr Schwedisch-Pommern, das es gegen Lauenburg an Preußen gab. 2) Der Kurfürst von Hannover nahm den kniglichen Titel an; den groherzoglichen Titel, den Baden und Hessen-Darmstadt 1806 gewonnen hatten, erhielten jetzt auch Weimar, Oldenburg und die beiden Mecklenburg.

10. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 87

1904 - Gotha : Perthes
In der ueren Politik war Friedrich Wilhelm bei seiner rechtlichen Denknngsart den diplomatischen Kniffen seiner Zeit nicht gewachsen. Doch ge-langen im Anfange seiner Regierung zwei wertvolle Erwerbungen, nmlich im Frieden zu Utrecht 1713 die von Obergeldern, eine willkommene Ver-strknng zu dem klevischen Besitz (vgl. Karte^S, 50), und im Verlaufe des nordischen Krieges die von Vorpommern.w Als Vorpommern von Schweden gegen nordischen Verbndeten nicht behauptet werden konnte, verlangte die preuische Ehre, da es nicht in fremde Hnde bergehe. Kraft eines Vertrages mit den nordischen Verbndeten und dem schwedischen Generalgouverneur bernahm daher Friedrich Wilhelm 1713 Stettin mit der Odermndung und die Lande bis an diepeene in vorlufige Verwaltung. Karl Xii. freilich, der endlich aus der Trkei zurck-kehrte und Ende 1714 in Stralsund erschien, verwarf diesen Vertrag und zwang den König zum Kriege, der dann Stralsund eroberte (1715). In dem Frieden zu Stockholm (1720 abgeschlossen) gewann Preußen endgltig Vorpommern bis zurpeeue. Die Lande westlich von derpeene (mit Greifswald und Stralsund) und die Insel Rgen verblieben den Schweden (das sogen. Neu-Vorpommern 1). Wenig glcklich dagegen war Friedrich Wilhelm in dem polnischen Erb-folgestreit (17331735, vgl. S. 71). Der Kaiser verlangte nmlich den Eintritt Friedrich Wilhelms in den polnischen Krieg zugunsten Augusts Iii., der König dagegen, dem die Verbindung Sachsens und Polens fr seine eigene Sicherheit gefhrlich schien, lehnte den Beitritt in den sterreichisch-russisch-schsischen Bund ab, erbot sich indes, in den franzsischen Krieg mit 50 000 Mann einzutreten. Dies letzte Anerbieten wies wiederum der Kaiser aus Eifersucht gegen Preußen zurck, machte aber trotzdem dieses fr den klglichen Ausgang des Krieges verantwortlich. Friedrich Wilhelm vermochte weder die schsische Nachfolge in Polen noch, wie er gewnscht hatte, den Verlust eines deutschen Landes (Lothringens) zu verhindern. Mit seinem groen Heere verstand er nichts zu leisten. sterreich suchte ihn geflissentlich zu krnken; denn weder eine amtliche Mitteilung des Wiener Friedens (1735) noch eine Anzeige von der bald darauf erfolgten Vermhlung Maria Theresias erhielt er. Verbittert durch die Mierfolge der auswrtigen Politik, starb Friedrich Wilhelm 1740. Es bedurfte einer freieren und khneren Politik, sollte Preußen eine europische Stellung gewinnen. Friedrich Wilhelm hatte die Mittel dazu ge-schassen, ein schlagfertiges Heer und einen Staatsschatz. Iv. Die Erhebung Preuens zur europischen Gromacht. Friedrich Ii., der Groe (1740-1786)* Friedrich Ii., geb. den 24. Januar 1712, erbte von seiner Mutter Sophie Dorothea von Hannover einen idealen, auf Kunst und Wissen- 1) Die schwedische Macht brach auch an der Nordsee zusammen. Die Stifter Vre-men und Verden kamen an Hannover.
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