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Zwei Jahre später wurde Wallenstein als „Verräter" ermordet. Man gab ihm schuld, er hätte das kaiserliche Heer den Feinden zuführen wollen. Der Krieg aber wütete nach Gustav Adolfs Tode noch 16 Jahre. Besonders waren es die Franzosen, die das Kriegsfeuer schürten. Sie wollten Deutschland schwächen und das Elsaß gewinnen. Die Heere entarteten zu Räuber- und Mörderbanden. Die entsetzlichsten Greuel verübten sie gegen Bürger und Bauern. Nicht um den Glauben, sondern um Land und Beute stritt man noch. Endlich, endlich machte der westfälische Friede 1648 dem unglückseligen Kriege ein Ende. Die Evangelischen erhielten gleiche Rechte mit den Katholischen. Aber Deutschland verlor an die Schweden den besten Teil von Pommern und an die Franzosen den größten Teil des Elsaß. Das Land war zur Wüste geworden, Dörfer und Städte verbrannt oder verödet, die Einwohnerzahl auf ein Drittel zusammengeschmolzen, das Volk verwildert, alle Bande der Ordnung aufgelöst, Handel und Gewerbe gelähmt, Kunst und gute Sitte verfallen, die Macht des Kaisers zu einem Schatten geworden. Das waren die Früchte eines Religionskrieges zwischen zwei christlichen Bekenntnissen.
Wie Deutschland ein christliches Land wurde und den Papst in Rom als geistliches Oberhaupt erhielt, soll uns ein späteres Geschichtsbild von Bonisatius zeigen.
9. Der erste Kohenzosser Friedrich I. in Brandenburg (1415—1440) und das Mtterlum.
Uv Die alte Burg Hohenzollern. (Blätterbauer.)
1. Was uns an ihn erinnert. Einen Strom verfolgt man gern zurück bis an die Quelle. Die Fürsten aus dem Hause Hohenzollern haben seit fast 500 Jahren Segensströme in unser Vaterland geleitet. Ihre unermüdliche Arbeit hat unser Volk erzogen und unser Vaterland groß und glücklich gemacht. Wo ist nun die Quelle dieses Stromes zu suchen? Der Familienname unserer Herrscher sagt es. Sie heißen Hohenzollern von der Stammburg ihres Hauses in Schwaben. Dort liegt nicht weit von Hechingen auf einem Berge die jetzt neu aufgebaute Burg Hohenzollern.
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Friedrich_I. Friedrich_I.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Schweden Pommern Elsaß Deutschland Rom Brandenburg Schwaben Hechingen
10
Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs-
geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus,
dein Großvater des Chlodwig (Ludwig).
486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen
Statthalter Syagrius.
Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis
zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das
Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa-
ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von
den Westgotheng) das südwestliche Gallien
(Aquitanien).
496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r)
Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge
Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh-
rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen-
thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten,
so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war
er völliger Alleinherrscher.
511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki-
schen Reiches.
Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über
Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und
Burgund aus. Später wurde das Reich durch
blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge-
theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen,
Au straften und Burgund im Osten. Statt der
schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter
des Reiches.
(527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser.
Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo-
dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus
juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein-
führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir-
cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen.
q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers.
r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz,
östlich bis zum Lech.
s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims
durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher
,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer).
t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde.
u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.
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68
*
•• (217-
t (218-
180-—192 Commvdus.
Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der
römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt
durch eine Palastverschwörung.
(193) Pertinax. Didius Julianus.
Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt,
worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht.
(193—211) Septimius Severus.
Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai-
ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne-
benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt
in Britannien.
217) Cara calla.
Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor-
den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro-
vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh-
men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu
Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der
Leibwache, getödtet.
218) Macrinus.
222) E lag a b al us.
Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von
den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum
Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet.
Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von
den Prätorianern ermordet.
222—235 Alexander Severus.
Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng
und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet.
227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des
Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den
Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen
dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen.
25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende
Auflösung des Reiches.
Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich
für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie-
chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den
Euphrat die Perser.
270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches.
Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273)
w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?
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Extrahierte Personennamen: Didius_Julianus Elagabalus Alexander_Severus Alexander Alexander Alexander
234
steigenden Hungersnot einige Bürger von Übergabe sprachen, rief der
Bürgermeister: „Nehmt meinen Leib, zerfleischt ihn und sättigt euch,
aber redet nicht von Übergabe!" Ein Bürger rief: „Wir haben zwei
Arme, den linken zum Verzehren, den rechten, um das Schwert
zu führen!" Zuletzt durchstach man die Dämme und setzte die ganze
Gegend unter Wasser, so daß die Schiffe der Geusen der Stadt
Nahrungsmittel zuführen konnten; da zogen die Spanier ab. Zum
Dank für diese standhafte Verteidigung wurde in Leiden auf Kosten
des Landes eine Universität gegründet. Traurig war das Los Ant-
werpens. Diese reiche Weltstadt wurde erobert und in entsetzlicher
Weise geplündert. Sie hat nie wieder ihre frühere Blüte erreicht, und
der Handel sich mehr nach Amsterdam gezogen.
4. Die endliche Befreiung. Die 7 nördlichen Provinzen, die sich
zur Lehre Calvins bekannten, vereinigten sich zu einem engeren Bunde
1581 und sagten sich 1581 von Spanien los. Die südlichen blieben diesem
treu. Der geächtete Wilhelm von Oranien sollte Statthalter der
Vereinigten Staaten der Niederlande werden, da wurde er
meuchlings durch einen von den Jesuiten gedungenen Mörder erschossen.
Er starb mit den Worten: „Gott erbarme sich meiner und dieses armen
Volkes!" Der Mörder ward ergriffen und martervoll hingerichtet,
seine Nachkommenschaft aber von Philipp in den Adelstand erhoben.
Wilhelms feuriger Sohn Moritz wurde nun Statthalter der Republik.
Sie kam noch oft in harte Bedrängnis; aber nach dem Untergange der
Armada und durch die Unterstützung Englands eroberte Moritz das
Verlorene wieder zurück und zwang Spanien zu einem Waffenstillstände.
1648 1648 erhielt die Republik im westfälischen Frieden ihre Unab-
hängigkeit bestätigt. — Philipp Ii. erlebte das Ende des Krieges
nicht. Viele Millionen Menschen und noch mehr Millionen Dukaten
hatte er seinen finsteren und ehrgeizigen Plänen nutzlos geopfert. Unter
seinem Nachfolger verfiel der Wohlstand Spaniens immer mehr, trotz
der Gold- und Silberflotten aus Amerika. Der Wohlstand der Holländer
dagegen blühte in dieser Zeit mehr und mehr auf; sie wurden das
erste Handelsvolk des siebzehnten Jahrhunderts.
Fragen: Welches waren Philipps Pläne? — Warum scheiterten sie? —
Woraus entsproß Hollands Blüte? — „Egmont" von Goethe.
72. Gustav Wasa in Schweden (1523—1560).
1. Das Stockholmer Blutbad 1520. Margareta von Däne-
mark vereinigte durch die Union von Kalmar 1397 Dänemark,
Schweden und Norwegen unter einem Herrscher, ließ aber jedem Reiche
seine selbständige Verwaltung. Sie wird die Semiramis des Nordens
genannt, denn sie war von stattlicher und gewinnender Erscheinung, klug,
mutig, charakterfest und der freien Rede mächtig. Trotz der „Ver-
einigung" wollte es aber zu Eintracht und Frieden in den drei Reichen
nicht kommen. Die Schweden wollten ihre Selbständigkeit wahren. Als
der launenhafte und gewaltthätige Dänenkönig Christian Ii., „der Böse",
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Philipp Philipp Wilhelms Wilhelms Moritz Moritz Philipp_Ii Philipp Philipps Goethe Gustav_Wasa Gustav Margareta_von_Däne- Christian_Ii
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und stießen die überfallenen nieder. Der König schrie heiser vor Auf-
regung vom Balkon seines Schlosses: „Tötet, tötet!" und soll selber das
Gewehr auf Flüchtlinge angelegt haben. Heinrich von Navarra rettete
sein Leben nur durch Abschwörung seines Glaubens. Mindestens 20000-
Hugenotten wurden in Paris und im ganzen Lande getötet. Einzelne
Statthalter verweigerten die Schlächterei. So schrieb einer aus Bayonne:
„Majestät, ich habe nur gute Bürger und Soldaten unter Ihren Unter-
thanen gefunden, aber keinen Henker." In allen Kirchen des Landes
wurden Lobgesänge angestimmt, und der Papst ordnete ein Dankfest an.
Den König aber hetzten hinfort seine Gewissensbisse ruhelos bei Tag und
Nacht umher. Er siechte elend hin und starb noch nicht 24 Jahre alt.
3. Heinrich Iv. als milder und wohlthätiger König. Hein-
rich Iv. ist der erste Bourbone auf dem Throne Frankreichs. Aber
erst nach dem siegreichen Kampf bei Jvry und seinem Übertritt zur
katholischen Kirche wurde er allgemein
anerkannt. Vor der Schlacht sagte der
furchtlose Fürst zu seinen Soldaten:
„Mein Helmbusch ist eure Fahne. Seht
ihr ihn weichen, so mögt ihr fliehen!"
Unter ihm hörten die Hugenottenkriege
auf. Er gewährte den Protestan-
ten durch das Edikt von Nantes
Duldung und gleiches Recht mit
den Katholiken (1598). Sein vor-
trefflicher Minister war der edle Pro-
testant Sull'y. Heinrich war eifrig
bestrebt, die Wunden zu heilen, welche
die langen Kriege dem Lande geschlagen
hatten. Er pflegte zu sagen: „Ich
will nicht eher ruhen, bis auch der ärmste Mann Sonntags ein Huhn im
Topfe hat." Die Schule der Leiden hatte ihn mild und leutselig gemacht.
Noch heute wird in Frankreich sein Andenken gesegnet und seine Herab-
lassung in vielen Erzählungen gepriesen, so in der Hebelschen: „Seid
ihr der König oder der Bauer?" Heinrich trug sich mit großen Plänen
gegen das Haus Habsburg, da traf ihn der Dolch eines fanatischen
Mönches zum Tode (1610), und Frankreich geriet in neue Wirrnisse. 1610
Der Papst aber äußerte über den Mord: „Gott hat es gethan, dieweil
der König verkehrtem Sinn hingegeben war."
Fragen: Was bewog Heinrich Iv. zum Religionswechsel? — Warum ist
die Bartholomäusnacht einer der dunkelsten Flecken in der Weltgeschichte? —
Woher die Namen „Bartholomäusnacht" und „Bluthochzeit" ? — Was trieb den
Mörder Heinrichs Iv. zu seiner That?
70. Elisabeth von England (1558—1603).
1. Ihr grausamer Vater. Heinrich Viii. war ein eitler und
grausamer Tyrann. Anfangs verteidigte er die katholische Kirche gegen
Luther in einer Schrift und wurde deshalb vom Papste mit dem Titel
1598
174- Heinrich Iv. und seine Ge-
mahlin Maria von Medici.
Medaille aus dem Jahre 1603. W.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_von_Navarra Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Jvry Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrichs Heinrich_Viii Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Maria_von_Medici Maria
Extrahierte Ortsnamen: Paris Bayonne Frankreichs Nantes Frankreich Hebelschen Haus_Habsburg Frankreich Weltgeschichte England
69
weltliche Macht verlor das Papsttum damals gnzlich; in Rom herrschte mit festem Arm von 932 954 Alberich unter dem Namen eines princeps et omnium omanorum Senator; die Ppste neben ihm waren seine Ge-schpfe; der Erbe seiner Herrschaft war sein Sohn Dctavian, der 955 als Johann Xii.1) auch die ppstliche Wrde bernahm. Unfhig sich zu behaupten, rief derselbe 960 Otto den Groen zu Hilfe und krnte ihn 962 zum Kaiser, das rmische Imperium abermals erneuernd.
3. Ostsranken (Deutschland).
A. Seine Wnmacht und Zerrissenheit.
Arnulf. (887-899.)
In Ostfranken erkannten die Groen den kriegstchtigen Arnulf als König an, der dann auch durch den entscheidenden Sieg bei Lwen a. d. Dijle2) [deile] Deutschland von den Einfllen der Normannen befreite (891); weniger glcklich war er gegen die sdstl. Feinde des ostfrnkischen Reiches, die Mhren.
Schon drngte indes ein neuer, furchtbarer Feind heran, dem bald auch die Mhren erlagen, die Magyaren [ma'djaren], von dem Abendlande Ungarn 3) genannt, ein nomadisierender finnischer Volksstamm; in den zwischen Donau und Karpaten gelegenen, damals ziemlich herrenlosen Ebenen hatten sie sich festgesetzt ^) und unternahmen seit Ende des 9. Jahrh. von der neuen Heimat ans ihre furchtbaren Plnderungszge nach Westen.
Mehr als je that unter diesen Umstnden ein krftiger Mann dem ostfrnkischen Reiche not; statt dessen folgte nach Arnulfs Tode (f 899) sein unmndiger Sohn Ludwig, dem die Groen schon bei Lebzeiten des Vaters gehuldigt hatten.
Ludwig das Kind. (900911.)
Arnulf hatte die bermtigen Groen nur mit Mhe im Gehorsam erhalten ; unter der nun eintretenden Vormundschaftsregierung brach bei der Schwche der kniglichen Gewalt berall innere Zwietracht aus, während zugleich die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westl. bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die ein-zelnen deutschen Stmme, deren Verschiedenheit durch Belassung ihres Rechts aufrecht erhalten und bei Bildung der Heere und Teilungen anerkannt worden war, hervorragenden Mnnern an, die sich ihnen als Fhrer darboten. So erneuerte sich das Stammesherzogtum, das unter der frnkischen Herrschaft berall aufgelst worden war.
In Sachsen bte Otto der Erlauchte die hchste Gewalt, in Baiern Arnulf; in Alamannicn (Schwaben) stritten zunchst mehrere Geschlechter um die Herrschaft, ohne da eines dauernd die Macht erlangte. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; in den stlichen Gebieten am Main, die den Namen Franken festhielten,
1) Von ihm an ward die nderung des Familiennamens bei den Ppsten zur Regel.
2) einer der Flsse, welche die Rpel bilden, r. Nebensl. der Scheide.
3) entstanden aus d. Namen der Ugrer, mit dem die Slaven die Magy. bezeichnen.
4) Unter König Arpad [a tpd] besetzten d. Magy. im 9. Jahrh. d. nordwestl. Gestade des schw. Meeres; seit d, Mitte des Jahrh. erschienen einzelne Reiterscharen im Donaulande.
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Extrahierte Personennamen: Alberich Johann_Xii.1 Johann Otto Ludwig Ludwig Ludwig Otto Arpad_[
Extrahierte Ortsnamen: Rom Deutschland Deutschland Ungarn Donau Karpaten Sachsen Baiern Schwaben Main Donaulande
bettigten die Babenberger ^) und Konradiner einander in der sogen. Babenberger Fehde; begnstigt von König Ludwig gewannen die Konradiner die Macht; in den westl. frankischen Gebieten an der Mosel u. Maas, Lothringen, ri Reginar die hchste Gewalt an sich, sagte sich aber zugleich von dem I deutschen Reiche tos undsm^sich an das westfrukif che Reich an.
Allein Frieslan^und Thringen (fbl. von der Unftrut, zwischen Werra und Saale) haben die herzogliche Gewalt nicht ausgebildet.
Die Grenzen der 5 deutschen Herzogtmer: 1) Sachsens stl. Grenze (vgl. Karte S. 54) gegen die Wenden bildete Elbe und Saale bis zur Mndung der Unftrut3); die fbl. Grenze gegen Thringen und Franken lief zunchst an der und. Unftrut entlang, wich an den Harz zurck und ging dann fdwestl. bis zur und. Werra und der Mnben (am Zusammenflu v. Werra u. Fulba) bis in die Gegenb der ob. Sieg; die westl. Grenze gegen Lothringen und Friesland zog sich unweit des Rheins der die und. Ruhr und Lippe fast bis zur Jjssel, dann norbstl. nach der Ems zu, berschritt biefe in ihrem und. Laufe und berhrte am Ausflu der Wefer die Nordfee; die nrbl. Grenze gegen die Dnen bitbete die Eiber. der die Bischofssitze vgl. S. 55.
2) Baiern wrbe im O. durch die Enns gegen Ungarn, im W. durch den Lech gegen Schwaben, im S. durch die Alpen begrenzt; nrbl. von der Donau lag der Norbgau (zwisch. b. frnk. Jura u. b. Bhmer Wctlbe). der die Bischofssitze vgl. S. 39.
3) Alaman tuen ober Schwaben wrbe im O> gegen Baiern vom Lech, im S. von bcn Alpen begrenzt; die Grenze gegen Burgunb 4) lief an der Aare hin und wandte sich dann durch den (Schweizer) Jura nach dem Wasgau, der in feiner ganzen Lnge das Elsa von Lothringen schieb. Am Rhein trennten die Lauter und Murg Schwaben von Franken; die nrbl. Grenze lief stl. bis zum (fchwb.) Iura, wo die Wrnitz zur Donau hinburch-biicht Bischofssitze waren Straburg, Augsburg, Konstanz (am l. Rheinufer zwisch. Bobensee u. Untersee), Basel und Chur.
4) Lothringens westl. Grenze gegen Frankreich warb von der Scheibe gebilbet, ging von deren ob. Laufe am Sdrande der Ardennen entlang bis zur Maas und begleitete sie aufwrts, die Argonnett einschlieet^, bis zur Quelle, wo sie auf das Knigreich Burgunb stie, das bis zum Wasgau das fbl. Grenzlanb war. Im O. lief die Grenze am Wasgau entlang, dann in eittem westl. Bogen nach dem Mittelthciit, den sie etwas nrbl. von Bingen (am Einflu der Nahe) erreichte, und berschritt benfelbcn zwischen Koblenz und Bonn; ein schmaler Strich lag auf der r. Seite des Rheins6).
1) Babenberger nach b. Burg Babenberg gen, die spter der Stadt Bamberg den Namen gegeben hat, Konrabiner nach dem im Geschlechte blich. Namen Konrab.
2) Der thring. Stamm trat in nhere Verbindung mit Sachsen; eine wirkl. Vereinigung mit bemselben hat inbes nicht stattgesnnben; im Ans. des 12. Jahrh. ist Thringen (als Lanbgrafsch.) triebet selbstnbiger hervorgetreten.
3) Die Grenze des norbalbingischen Landes gegen die stl. Wenben lies fbl. vom Kieler Busen zur Elbe.
4) Die burgunb. Könige haben ihre Herrschaft der alamaun. Gebiet ausgebest; Ans. des 10. Jahrh. gehrte ihnen Zrich; ebenso war Basel lange Zeit burgunb. und warb erst unter Heinrich Ii. fr Deutschland zurckgewonnen.
5) Die Gebiete nrbl. vom und. Rhein gegen Frielanb stauben nicht mehr im 95er banbe mit Lothringen.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Alaman Heinrich_Ii Heinrich
51
und bei den germanischen Stmmen herrschten selbstndige Herzoge. Auch in dem austrasischen Gebiete zwischen Maas und Rhein begrndete Pippin ein selbstndiges Herzogtum. Von den Gegnern des neustrischen Hausmeiers (Berthar) zu Hilfe gerufen, gewann derselbe 687 die Schlacht bei Testri (unweit d. ob. Somme) und dann unter dem Titel eines maiordomus auch die Herrschaft in Neustrien (688) 1).
Mit kluger Migung uerlich sich dem merovingischen Knigtum unter-ordnend, ging Pippin nun daran, dem Reiche die ehemalige Kraft und Einheit zurckzugeben. Den Herzog von Aquitanien und die Herzge der germanischen Stmme vermochte er indes nicht wieder zu unterwerfen; dagegen bahnte er die Unterjochung der Friesen an, die von ihren alten Sitzen zwischen Rhein und Ems aus an der Kste sdwestl. bis zur Schelde, nordstl. bis zur Weser sich ausgebreitet hatten. Mit Kraft und Glck ist sein Sohn Karl in die Stellung des Vaters und in die von ihm vorgezeichnete Politik eingetreten.
Pippin, f 714
_ Karl Martell, f 741_
Karlmann (747 Mnch). Pippin d. Kleine, f 768, Gem.: Bertrada (Bertha)
Karl d. Groe, f 814. Karlmann, f 771.
C Aufschwung des Weiches unter den Mppiniden. Nach Pippins Tode bernahm zunchst seine Wilwe Plektrudis fr ihren unmndigen Enkel (Theudoald) die Regierung und hielt Karl, den Sohn Pippins aus einer Nebenehe, zu Kln in strengem Gewahrsam. 715 enfloh derselbe aus dem Gefngnis und erkmpfte sich in den nchsten Jahren die Herrschaft.
Karl Martell 2>
Nachdem Karl die abgefallenen germanischen Stmme wieder in Abhngigkeit gebracht hatte, wandte er sich gegen die Araber, welche die Pyre-nen berstiegen und den Herzog von Aquitanien geschlagen hatten; er gewann der sie in den weiten Ebenen zwischen Tours und Poitiers einen entscheidenden Sieg (733). Durch das groe Verdienst, dem weiteren Vor-dringen des Islam in Europa ein Ziel gesetzt zu haben, erwarb er sich den Dank der Christenheit und seinem Geschlechte ein Anrecht auf den Thron der Merovinger. An den glcklichen Vorkmpfer der Christenheit wandte sich in dessen letzten Jahren der von den Langobarden bedrngte Bischof von Rom um Hilfe; Karl zgerte mit derselben, weil er in freundschaftlichen Beziehungen zu dem Langobardenknige stand; der fr die Menschheit so folgenreiche Bund der frnkischen Herrscher und der rmischen Kirche vollzog sich erst unter seinem Sohne Pippin.
Als Karl starb (-f- 741), war das Frankenreich (bis auf Aquitanien, das erst sein Sohn Pippin unterwarf), in seinem vollen Umfange her-gestellt und die Kraft der Friesen gebrochen; als kirchlichen Mittelpunkt hat er fr dieselben das Bistum Utrecht (am Rhein, wo er die Vecht nach der Zuidersee entsendet), begrndet.
1) Pippin herrschte also als Herzog von Anstrasien (dux) und Hausmeier des brigen Frankenreichs (et princeps Francorum).
2) Der Beiname Martellus (Hammer) findet f. erst im 9. Zahrh.
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Extrahierte Personennamen: Pippin Pippin Karl Karl Pippin Karl_Martell Karl Karlmann Karlmann Pippin Bertrada Bertha)
Karl_d Karl Karlmann Karlmann Pippins Wilwe_Plektrudis Karl Karl Pippins Pippins Karl_Martell Karl Karl Karl Karl Karl Pippin Karl Karl Pippin Pippin Martellus
Extrahierte Ortsnamen: Maas_und_Rhein Rhein Poitiers Europa Rom Rhein
2. Ueriobe.
Die Bildung des deutschen Kaiserreichs.
Unter den fortwhrenden Angriffen uerer Feinde kam das deutsche Knigreich anfangs nicht zu rechter Kraft und lste sich infolge innerer Schwche in fnf fast selbstndige Herzogtmer auf. Endlich begann König Heinrich I. unter Anerkennung des Herzogtums eine Neugrndung des Reichs, ja Otto I. erhob Deutschland durch Siege nach auen und Pflege geistigen und kirchlichen Lebens zur er st en M a ch t des Abendlandes. Er wurde der Grnder des deutschen Kaiserreichs (des sogen, rmischen Reichs deutscher Nation). __
I. Die Schwche des deutschen Knigreichs.
Zahlreiche Feinde bedrohten die deutschen Grenzen, im Norden die Normannen (Nordgermanen) *), im Osten die slawischen Wenden (stlich von Elbe und Saale) und die Tschechen (in Bhmen und Mhren). Mit Kraft schtzte Ludwig der Deutsche (843876) das Reich; aber nach seinem Tode geriet es in immer grere Schwche, zumal da es unter die drei Shne Lud-wigs geteilt war. Endlich vereinigte es Kart Iii. wieder (882). Dieser vermochte es aber nicht gegen die ueren Feinde zu schtzen und wurde zuletzt von seinem Neffen Arnulf zur Niederlegung der Herrschaft gezwungen (887). Der kriegstchtige Arnutf (887899) befreite durch den entscheiden-den Sieg bei Lwen (stl. von der unteren Schelde) Deutschland von den Normannen 2). Schon drngte freilich ein neuer, furchtbarer Feind heran, die Magyaren (madjaren), von dem Abendlande Ungarn genannt, ein nomadi-sierender finnischer Volksstamm, der sich in den zwischen Donau und Kar-paten gelegenen Ebenen festsetzte und seit Ende des 9. Jahrhunderts von da aus seine Plnderungszge nach Westen unternahm.
An Stelle des kraftvollen Arnulf (f 899) folgte sein unmndiger Sohn, Ludwig das Kind (900911). Unter einer schwachen Vormundschafts-regierung brach berall innere Zwietracht aus, während die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westlich bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die einzelnen deutschen Stmme hervor-ragenden Fhrern (Herzgen) an. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; die stlichen Gebiete am Main behielten den frnkischen Namen (Herzogtum Franken), die westlichen Gebiete an der Mosel und Maas aber, die einst König Lothar gehrt hatten, bildeten das Herzogtum
1) Die Normannen sind die Skandinavier (Norweger und Schweden) und die Dnen.
2) In Frankreich begrndeten die Normannen 911 an der unteren Seine ein erb-liches Herzogtum, die Normandie.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Otto_I. Ludwig_der_Deutsche Ludwig Arnulf Ludwig Ludwig Maas Lothar
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Ungarn Donau Main Schweden Frankreich
Vii
778 Arabisch-spanischer Krieg (Roland). Ausdehnung des Reiches sdlich bis zum Ebro (spanische Mark).
Aufstand der Sachsen unter Widukind; Strafgericht bei Verden; Feldschlachten bei Detmold und an der jpase.
785 Widukind tritt zum Christentum der. Schsische Bistmer: Osua-brck, Mnster, Paderborn, Minden (links von der Weser); Bremen, Verden, Hildesheim, Halberstadt (rechts von der Weser). Ausd eh-nung des Reiches nrdlich (gegen die Dnen) bis zur Eider (dnische Mark zwischen Eider und Schlei), stlich (gegen die Wenden) bis zur Elbe und Saale.
788 Auflsung des bairischen Herzogtums; Tassilo wird Mnch. Vernichtung der Awaren.
800 Weihtt. Krnung Karls zum Kaiser in St. Peter (auf dem mons Vaticanus) durch Leo Iii. Das Kaisertum bezeichnet die Welt-macht, die der frnkische König gewonnen hat.
Einteilung des Reiches in Grafschaften (an den Grenzen Mark-graffchaften) und in Bistmer (mehrere Bistmer stehen unter einem Erzbischose). Grafen wie Bischfe wirken gleichmig mit bei der Gesetzgebung in den Reichsversammlungen (Kapitularien) und bei der Aufsicht der die Staatsordnung (missi dominici, Knigsboten). Wissenschaftliche Ausbildung durch Alkuin (und Paulus Diakonus). Aus der Hofschule gehen hervor Einhard, der Karls Leben beschrieben hat, und Angilbert. Sammlung der deut-scheu Heldenlieder. Karls Hof (Pfalz) in Aachen.
814-840 Ludwig der Fromme.
Wegen der Begnstigung ihres Stiefbruders, Karls des Kahlen, em-pren sich die Shne erster Ehe, Lothar und Ludwig.
833 Gefangennahme Ludwigs durch Lothar und Ludwig auf dem Rot-felde bei Kolmar.
843 Teilung des Reiches durch den Vertrag von Verdun. Der romanische Westen kommt an Karl, König von Westfranken (Frankreich), der deutsche Osten an Ludwig, König von Ostfranken (Deutschland). Auerdem bilden sich noch zwei Knig-reiche, Burgund und Italien. Smtliche deutsche Stmme sind zum ersten Male in einem selbstndigen Ganzen (Knig-reiche) vereinigt.
2. Periode: Z)ie Witdung des deutschen Kaiserreiches.
I. Die Schwche des deutschen Knigreiches.
uere Feinde bedrngen das Reich, im Norden die Nordgermanen (Normannen), im Osten die Slawen (Wenden und Tschechen). 843-876 Ludwig der Deutsche.
882-887 Karl Iii.
887-899 Arnulf. Sieg bei Lwen der die Normannen (891).
900-911 Ludwig das Kind. Einflle der Ungarn. Ausbildung der fnf Stammesherzogtmer; Sachsen(N-), Schwaben und Baiern(S.), Franken (Mitteldeutschland am Main) und Lothringen (W.).
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Extrahierte Personennamen: Roland) Tassilo Tassilo Karls Peter_( Leo_Iii Leo Paulus_Diakonus Karls Karls Ludwig Karls Lothar Ludwig Ludwig Ludwigs Lothar Ludwig Ludwig Kolmar Karl Karl Ludwig Ludwig Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl_Iii Karl Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Detmold Paderborn Minden Bremen Hildesheim Halberstadt Karls Bistmer Karls Karls_Hof Aachen Karls Verdun Frankreich Deutschland Burgund Italien Ungarn Schwaben Mitteldeutschland Main Lothringen