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1. Das erste Geschichtsbuch - S. 86

1892 - Gera : Hofmann
— 86 — Zwei Jahre später wurde Wallenstein als „Verräter" ermordet. Man gab ihm schuld, er hätte das kaiserliche Heer den Feinden zuführen wollen. Der Krieg aber wütete nach Gustav Adolfs Tode noch 16 Jahre. Besonders waren es die Franzosen, die das Kriegsfeuer schürten. Sie wollten Deutschland schwächen und das Elsaß gewinnen. Die Heere entarteten zu Räuber- und Mörderbanden. Die entsetzlichsten Greuel verübten sie gegen Bürger und Bauern. Nicht um den Glauben, sondern um Land und Beute stritt man noch. Endlich, endlich machte der westfälische Friede 1648 dem unglückseligen Kriege ein Ende. Die Evangelischen erhielten gleiche Rechte mit den Katholischen. Aber Deutschland verlor an die Schweden den besten Teil von Pommern und an die Franzosen den größten Teil des Elsaß. Das Land war zur Wüste geworden, Dörfer und Städte verbrannt oder verödet, die Einwohnerzahl auf ein Drittel zusammengeschmolzen, das Volk verwildert, alle Bande der Ordnung aufgelöst, Handel und Gewerbe gelähmt, Kunst und gute Sitte verfallen, die Macht des Kaisers zu einem Schatten geworden. Das waren die Früchte eines Religionskrieges zwischen zwei christlichen Bekenntnissen. Wie Deutschland ein christliches Land wurde und den Papst in Rom als geistliches Oberhaupt erhielt, soll uns ein späteres Geschichtsbild von Bonisatius zeigen. 9. Der erste Kohenzosser Friedrich I. in Brandenburg (1415—1440) und das Mtterlum. Uv Die alte Burg Hohenzollern. (Blätterbauer.) 1. Was uns an ihn erinnert. Einen Strom verfolgt man gern zurück bis an die Quelle. Die Fürsten aus dem Hause Hohenzollern haben seit fast 500 Jahren Segensströme in unser Vaterland geleitet. Ihre unermüdliche Arbeit hat unser Volk erzogen und unser Vaterland groß und glücklich gemacht. Wo ist nun die Quelle dieses Stromes zu suchen? Der Familienname unserer Herrscher sagt es. Sie heißen Hohenzollern von der Stammburg ihres Hauses in Schwaben. Dort liegt nicht weit von Hechingen auf einem Berge die jetzt neu aufgebaute Burg Hohenzollern.

2. Das erste Geschichtsbuch - S. 41

1892 - Gera : Hofmann
— 41 — Unö vorwärts ging es. Eben hatte Wellington, der unter einer Ulme auf einem Hügel saß, geseufzt: „Ich wollte, es wäre Abend oder Blücher käme!" Da donnerten die preußischen Kanonen, und em letzter, verzweifelter Kampf begann. Er endete mit der wilden Flucht der Franzosen. Blücher rief: „Nun gilt's den letzten Hauch von Mann und Pferd daran zu fetzen, damit der Feind nicht wieder zum Stehen kommt!" Gueiseuau, der kluge Berater Blüchers, übernahm die'hetz-jaqd Fast wäre Napoleon dabei ergriffen worden. Er faß in einem Wagen und hörte plötzlich den Ruf: „Die Preußen, die Preußen!" Da sprang er ohne Hut und Degen heraus und versteckte steh im Garten. Er entkam zwar, irrte aber ratlos hier und da umher und ergab sich endlich den Engländern als Gefangener. Diese brachten ihn auf die Felseninsel Sankt Helena im Atlantischen Ocean, fern von allen Menschen, und bewachten ihn aufs strengste. Langeweile, Gram und Reue nagten in ihm. Nach sechs Jahren starb er am Magenkrebs unter furchtbaren Schmerzen. Seine Leiche holten spater die Franzosen nach Paris und setzten sie in dem Dome der Invaliden bei. Nach der Schlacht bei Waterloo nahmen die Verbündeten zum zweitenmal Paris ein und bestraften Frankreich jetzt härter. Allen Raub mußte es herausgeben, viele Millionen Kriegskosten bezahlen und alle Länder abtreten, die es feit der Revolution an sich gerissen hatte. Preußen erhielt im Frieden das halbe Königreich Sachsen und viele Länder am Rheine und in Westfalen, mußte aber dagegen Ostfriesland und Franken abtreten und blieb in zwei Hälften zerrissen, die von Hannover und Kurhesseu getrennt wurden. Die 39 deutschen Staaten bildeten hinfort den „Deutschen Bund", an dessen Spitze Österreich stand. Die Fürsten schickten ihre Gesandten nach Frankfurt a. M., damit sie dort die gemeinsamen Angelegenheiten auf dem „Bundestage" beraten sollten. Aber der Bund war ohnmächtig und der Bundestag das Gespött der Leute. König Wilhelm I. mochte 1866 diesem kläglichen Zustande ein Ende. 14. Noch 25 Jahre regierte Friedrich Wilhelm Iii. in Frieden. Der Friede war geschlossen, aber aus vielen Wunden blutete noch das Land. Der König suchte sie durch eine väterliche Regierung zu heilen. Viele Fabriken mit Dampfmaschinen entstanden. Maschinen, wie z. B. Nähmaschinen, verrichteten mehr und mehr die Arbeiten der menschlichen Hand. Dampfschiffe, Eisenbahnen^nene Posten und Fernschreiber hoben gewaltig den Verkehr. Die Streichzündhölzchen ersparten viel Zeit beim Feuer- und Lichtanzünden. _ Viele Schulen wurden gebaut, die Unterrichts- und Erziehungsweise verbessert. Aus fremden Ländern kamen oft Besucher, um das preußische Schulwesen kennen zu lernen. Ein Franzose nannte Preußen das Land der Schulen und Kasernen. Durch weise Gesetze, fleißige Arbeit, regen Verkehr und allgemeine Volksbildung hob sich Preußens Wohlstand sichtlich. Aber der Jammer jedes guten Deutschen war die Uneinigkeit und Ohnmacht des deutschen

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

4. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

5. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 74

1899 - Gera : Hofmann
74 des numidischen Königs Jugurtha. Sechs Jahre lang verübte dieser ungestraft die gröbsten Verbrechen. Durch Bestechungen blendete er die Augen und band er die Hände der Gerechtigkeit. „Ganz Rom ist seih wenn sich nur ein Käufer findet", sagte er. —- Habsucht und Herrschsucht führten nun zu greuelvollen Bürgerkriegen. Fragen: Was bedeutet Catos Ausspruch? — Was bedeuten die Worte der Cornelia? — Warum scheiterte der gracchische Plan? — Wie konnte Jugurtha sechs Jahre sein Wesen treiben? 24. Marius und Sulla. 1. Marius als Sieger über Cimbern und Teutonen. Die Cimbern und Teutonen waren zwei germanische Völker aus Jütland von riesigem Körper und unwiderstehlicher Kraft. In Tierfelle gekleidet, führten sie ihr Hab und Gut auf Karren mit sich, die sie mit Tierhäuten überspannt hatten. Ihre Waffen waren Schilde, Schwerter und Streit- kolben; als Schutzwall diente ihnen eine Wagenburg aus ihren zusammen- gefahrenen Karren. Sie erschienen an den Alpenpässen und vernichteten ein römisches Heer. Dann durchzogen sie die Schweiz und fielen verheerend in Gallien ein. Sie schlugen vier römische Heere, und der „Cimbern- schrecken" wurde sprichwörtlich in Rom. Da wurde Marius der Retter Italiens. Er war eines Bauern Sohn, rauh und derb, ohne höhere Bil- dung, aber riesenstark, kühn, tapfer und klug. Durch Verschanzungen geschützt, gewöhnte er in kleinen Gefechten feine Soldaten an den Anblick, das Kriegsgeheul und die Fechtweise der Deutschen. Dann schlug er in der zweitägigen mörderischen Schlacht bei Aquä Sextiä im Rhone-Delta 102 die Teutonen und nahm ihren Führer Teutobod gefangen. Inzwischen waren die Cimbern über den Brennerpaß nach Italien gezogen und hatten sich's in dem herrlichen Lande wohl sein lassen. 101 Da erschien Marius und vernichtete sie 101 bei Vercellä in der Po- ebene nach verzweifelter Gegenwehr, an der sogar die Weiber teilnahmen. Sie bewachten die Wagenburg und trieben die Flüchtigen zurück ins Gefecht. Marius war sechsmal zum Konsul gewählt worden und wurde der dritte Gründer Roms genannt. 2. Sulla als Wettbewerber des Marius. Mithridates, König von Pontus (am Schwarzen ^ Meer), war einer der grimmigsten und gefährlichsten I Feinde Roms, ein Mann von riesiger Kraft, unter- j nehmendem Geiste, großen Fähigkeiten — er sprach ' 22 Sprachen —, aber ein Barbar von Gemüt. An einem Tage ließ er 80o00 Italiker in Kleinasien es. Mithridates. abschlachten, machte sich zum Herrn von Vorderasien Münze. W. und drang bis Athen vor. 6*5. Marius. W.

6. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 83

1899 - Gera : Hofmann
✓ — 83 — andere wilde Tiere wurden durch Hunger, Peitschenknallen, Verwundung durch Fackeln oder Stacheln zur Wut gereizt und auf den Fechter zu einem Kampfe auf Leben und Tod losgelassen. Das gegenseitige Zer- fleischen von Mensch und Tier war Augenweide für das entartete Volk. Je mehr Blut floß und je mehr Tiere und Menschen fielen, — oft viele hundert —, desto gelungener war das Schauspiel! Unter den prächtigen Marktplätzen zeichnete sich der Tr ajan s mit einer Ehrensäule aus, die mit allerlei Bildwerk und Inschriften bedeckt war. Den Kaisern Titus und Konstantin wurden später schöne Triumphbogen errichtet (vergl. Abb. 81). Sehr ge- schickt und dauerhaft waren die Heer- straßen angelegt. Sie gingen von dem goldenen Meilensteine auf dem Forum Romanum aus und liefen nach allen Teilen des weiten Reiches. Großartig waren die Wasser- leitungen, prachtvoll und vielbenutzt die öffentlichen Badehäuser. Alle diese Bauwerke finden sich noch heute in Rom entweder in Trümmern oder in veränderter Benutzung. Neben dem unsinnigsten Luxus der Reichen in Rom seufzte das Elend der zahlreichen Armen. Die Sitten verfielen immer mehr. Die Götter wurden verlacht, die Ehen gebrochen, das Familienleben zerstört, die ehrliche Arbeit verachtet, die unsinnigsten Schwelgereien getrieben, Mitleid und Erbarmen gegen Unglückliche vergessen und täglich neuen Vergnügen nachgelaufen. Ein Dichter seufzte angesichts dieser Sittenverderbnis: „Es ist schwer, kein Spottgedicht zu schreiben!" 3. Seine kluge Regierung. Der Wille eines Einzigen lenkte die ungeheure Staatsmaschine. Aber klug ließ er die Republik zum Schein fortbestehen und begnügte sich, alle höheren Ämter in seiner Person zu vereinigen und sie sich jährlich erneuern zu lassen. Dem ruhebedürftigen Volke gab er Brot und Spiele. Den Erpressungen der Beamten wehrte er und führte feste Gehälter ein. Künste und Wissenschaften wurden besonders von seinem hochgebildeten Freunde Mäcenas gefördert. Vir- gilius dichtete die Änöide, Horatius seine Oden, Ovidius die Meta- morphosen und Phädrus seine Fabeln. Man nennt diese Zeit das Augusteische oder goldene Zeitalter der Litteratur. Das glückliche Volk nannte Augustus den „Vater des Vaterlandes". Seinen Nachfolgern rief man zu: „Sei glücklicher als Augustus und besser als Trajan!" Mon der römischen Schrift. Griechen und Römer schrieben auf Wachstafeln und Papyrusrollen, in den Zeiten nach Christi Geburt auch 6*

7. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 320

1899 - Gera : Hofmann
320 seligkeiten einstellte/ Der König mußte zwar diesen eigenmächtigen Schritt öffentlich mißbilligen, da Berlin noch französische Besatzung hatte, aber von der Begeisterung des Volkes gedrängt und getragen, verlegte er seine Residenz nach Breslau, um frei handeln zu können. In dem Bündnis zu Kalisch gelobten Friedrich Wilhelm und Alexander, nicht eher das Schwert aus der Hand zu legen, bis Deutsch- land befreit sei. Für die Helden des Kampfes stiftete der König den Orden des „eisernen Kreuzes" mit der Inschrift: „Mit Gott für König und Vaterland!" Hochherzig und opfer- freudig erhob sich unter großartiger Begei- sterung zuerst das fast ganz zertretene Ost- preußen. Für die Sache des Vaterlandes zu groß und keine That zu schwer. Nach dem Muster dieser Provinz entstand überall die Landwehr und der Landsturm, und Freiwillige eilten scharenweise dem Könige zu. Patriotische Dichter wie Th. Körner, E. M. Arndt, M. v. Schenken- dorf und Fr. Rückert schürten die Begeisterung. Am 17. März er- schien der zündende Aufruf: „An mein Volk!" und verwandelte Preußen 239. General Hork. war hier kein Opfer 240. Theodor Körner. 2<u. Ernst Moritz Arndt. in eine große Kriegswerkstätte. Ein Gefühl glühte in allen Herzen, ein Gedanke regte alle Hände: „Das Vaterland retten oder mit Ehren untergehen!" Greise traten neben Jünglingen, hohe Beamte neben schlichten Bauern unter die Waffen. Mit stolzer Thräne hieß die Mutter den Sohn, die Gattin den Gatten, die Braut den Bräutigam in den heiligen Krieg ziehen. Die begeisterte Jungfrau Eleonore Prohaska trat in Männerkleidung ein und opferte ihr Leben für das Vaterland. Volle Börsen und bescheidene Sparbüchsen, kostbarer Schmuck wie schlichte Trauringe und schönes Lockenhaar wurden auf dem Altar des Vaterlandes geopfert. Das kleine Preußen mit kaum 5 Millionen Einwohnern stellte

8. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 69

1899 - Gera : Hofmann
69 ochus Iv. in Ägypten einfiel, befahl ihm der römische Senat, sogleich das Land zu räumen. Da er Bedenkzeit erbat, zog der römische Gesandte mit seinem Stabe einen Kreis um ihn und sagte: „Nicht eher verlassest du diesen Kreis, bis du deinen Entschluß geäußert hast." Voll Wut verließ Antiochus Ägypten und verheerte auf dem Rückwege Judäa derart, daß der Aufstand der Makkabäer ausbrach. 3. Zerstörung Korinths. Nach der Unterwerfung Philipps von Macedonien erklärten die siegreichen Römer die Griechen für frei; aber statt des Schattens von Freiheit wollten die Griechen ihre wirkliche Unabhängigkeit zurückgewinnen. Zu diesem Zwecke gründeten sie den achäischen Bund; es fehlte ihm jedoch an Einigkeit, Vaterlands- liebe und Geld. Der Römer Mummius schlug sie, zerstörte Korinth (146) und machte Griechenland zur römischen Provinz. Unendliche 146 Beute schiffte der uneigennützige, aber alles Kunstsinns bare Mummius nach Rom ein. Den Soldaten befahl er beim Einschiffen der Kunstwerke Vorsicht, „weil sie sonst die Schäden auf ihre Kosten ausbeffern lassen müßten". Ein Gemälde, auf das eine hohe Summe geboten wurde, behielt er zurück, weil er eine geheime Zauberkraft darin vermutete. 4. Der dritte punische Krieg und der Untergang Karthagos. 146 Das gedemütigte, aber wieder aufblühende Karthago wurde in Rom gehaßt und gefürchtet. Cato endete jede Rede im Senat: „Im übrigen bin ich der Meinung, daß Karthago zu zerstören sei." Der römische Bundes- genosse Masinissa raubte den Karthagern ein Stück ihres Gebietes nach dem andern, bis sie endlich von dem Rechte der Notwehr Gebrauch machten. Aber besiegt und hilflos, ließen sie die Römer durch Gesandte um Verzeihung bitten, daß sie ohne Erlaubnis den Krieg unternommen hatten, und boten unbedingte Unterwerfung an. Jedoch die römischen Heerführer forderten die Zerstörung der Stadt und den Aufbau der neuen zwei Meilen landeinwärts vom Meere. Da hallte ein Schrei der Wut und Verzweiflung durch die Stadt: „Sie retten oder mit ihr unter- gehen!" war fortan die Losung. Die Tempel wurden zu Werkstätten, alle Metalle zu Waffen, die Haare der Frauen zu Bogensehnen verwandelt. Verzweiflung und Vaterlandsliebe widerstanden drei Jahre den Angriffen zu Wasser und zu Lande, bis endlich Scipio Africanus der Jüngere die Stadt erstürmte. In allen Straßen tobte der Kampf und floß das Blut. Jedes Haus mußte einzeln genommen werden. In die Gebäude wurde die Brandfackel geworfen, und bald war die Stadt ein Flammen- meer. Von 700000 Einwohnern hatten sich 50000 in die Burg Byrsa gerettet. Als ihr Feldherr Hasdrubal die Seinen verließ und Scipio um Gnade anflehte, da erschien seine Gattin auf der Zinne, verwünschte die Feigheit ihres Gatten und stürzte ihre Kinder und dann sich selbst in die Flammen. Den Eingeschlossenen gewährte Scipio freien Abzug; 17 Tage brannte die herrliche Stadt. Von der Höhe der Burg schaute Scipio in die Flammen und den Graus und vergoß Thränen. Er ahnte, daß seine triumphierende Vaterstadt einst auch von der Höhe sinken würde. Das karthagische Gebiet wurde eine Provinz der Römer unter dem Namen „Afrika".

9. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 267

1899 - Gera : Hofmann
267 alles gut. Allmählich wurden ihm aber der Ernst, die Sparsamkeit und die oft rücksichtslosen Vorstellungen Dunkelmanns lästig. Viel besser gefielen ihm die Schmeicheleien des geschmeidigen Kammerherrn Kolb von Wartenberg. Dieser setzte in nichtswürdiger Weise den Sturz seines Wohlthäters Dankelmann durch. Obwohl man ihm weder Unredlichkeit noch eigenmächtiges und hochverräterisches Handeln beweisen konnte, wurde der brave Mann doch abgesetzt und mehrere Jahre gefangen gehalten. Erst später erhielt er seine Freiheit wieder. Kolb von Wartenberg setzte sich nun fest in der Gunst des Kurfürsten. Er wußte ihm zu schmeicheln und stets zu Willen zu sein. Dabei füllte er seinen Säckel, häufte Würden und Titel auf seinem Haupte und schaltete im Lande wie ein türkischer Pascha. Seine Helfershelfer waren von Wittgenstein und von Wartensleben. Man nannte diese drei das dreifache „W". 3. Er strebte nach der Königskrone. Friedrichs Lande um- faßten 2000 Quadratmeilen; Heer und Finanzen waren achtung- gebietend; der Ruhm des großen Kurfürsten umstrahlte den branden- burgischen Namen; nur der Königstitel fehlte. Ihn zu erlangen war der sehnlichste Wunsch des prunkliebenden Fürsten. Manche Umstände bestärkten ihn in seinem Streben. Es kränkte seine Eitelkeit tief, daß sein Gesandter dem der Republik Venedig nachgestellt wurde und daß er bei einer Konferenz im Haag einen Sessel ohne Lehne erhielt, während der englische König auf einem solchen mit Lehne saß. Um diese Zeit hatte Wilhelm Iii. von Oranien den englischen und August der Starke von Sachsen — nach seinem Übertritt zur katholischen Kirche — den polnischen Thron bestiegen. Friedrich sparte weder Geld noch Gnaden noch kluge Überredung, um die Einwilligung des Kaisers für die Erhebung des Herzogtums Preußen zu einem Königreich zu erlangen. „Branden- burg" zum Königreich zu erheben, daran konnte er nicht denken; denn ein Königreich „Brandenburg" würde die deutsche Reichsverfassung ge- ändert haben; aber in Preußen war Friedrich souveräner (von der kaiser- lichen Oberherrlichkeit unabhängiger) Herzog. Der Kaiser zögerte und schwankte lange, weil er meinte, „die Könige von Preußen möchten nicht so willig zum Gehorsam sein wie die Kurfürsten von Brandenburg". Endlich aber Unterzeichnete er den Kronvertrag, durch den er seine Zustimmung gab, daß sich der Kurfürst von Brandenburg die Königs- kroue aufsetzte (1700). Friedrich mußte dagegen für den bevorstehenden 1700 spanischen Erbfolgekrieg 10000 Mann Hilfstruppen versprechen. 4. Er ließ sich am 18. Januar 1701 in Königsberg krönen. In Königsberg, der Hauptstadt des Herzogtums, sollte die Krönung stattfinden. Friedrich und seine Gemahlin Sophie Charlotte brachen dahin mit so zahlreichem Gefolge auf, daß 30000 Vorspannpferde nötig waren. Drei Tage vor der Feier durchzogen vier Herolde mit Begleitung unter dem Donner der Kanonen, dem Geläute der Glocken und dem Jubel des Volkes die Straßen der Stadt und verlasen auf fünf öffent- lichen Plätzen die königliche Botschaft, daß Preußen zu einem König- reich erhoben sei. Am Tage vor der Krönung stiftete Friedrich den schwarzen Adlerorden. Ein silberner Stern trägt in der Mitte

10. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 309

1899 - Gera : Hofmann
309 zurückziehen. Im Frieden zu Basel fiel Preußen von der ge- 1795 meinsamen Sache ab und überließ das linke Rheinufer den Franzosen. 3. Die zweite und dritte Teilung Polens 1793 und 1795. Bei der zweiten Teilung Polens gewann Preußen Danzig, Thorn und 1793 Südpreußen (mit Posen und Kalisch). Der edle Pole Kosciuszko wollte die widerrechtliche Zerstückelung seines Vaterlandes nicht dulden. Er rief alles, was Büchse, Schwert und Sense tragen konnte, zu den Waffen. Doch vergeblich! Der Aufstand wurde von der Übermacht der drei teilsüchtigen Nachbarn unterdrückt. Als im Schlachtgetümmel der verwundete Polenheld vom Pferde stürzte und gefangen ■ wurde, da war das Ende Polens gekommen. Die Sieger nahmen bald darauf eine dritte Teilung vor, in der Preußen das Land bis an die Weichsel 1795 mit Warschau erhielt. Aber die Größe des Landes macht nicht das Glück des Volkes aus. Preußens Ansehen sank; das Vertrauen der Unterthanen schwand; die Schuldenlast und die innere Unzufriedenheit wuchsen. Fragen: Warum brachte das Wöllnersche Religionsedikt solche Auf- regung hervor? — Was machte die Franzosen so siegreich? — Woran ging Polen zu Grunde? — Wachstum Preußens! — Ursachen der Unzufriedenheit! 85. Kaiser Napoleon I. von Frankreich. 1. Er siegt in Italien und Ägypten. Napoleon Bonaparte wurde am 15. August 1769 als Sohn eines armen Edelmannes und 1769 Advokaten zu Ajaccio auf Korsika geboren und auf der Kriegsschule in Brienne erzogen. Als Artilleriehauptmann zeichnete er sich bei der Belagerung von Toulon durch die Eng- länder aus. Als General schlug er einen Aufstand der königlich Gesinnten nieder und erhielt dann den Befehl über die französische Armee in Italien gegen die Österreicher. Von gewaltigem Ehrgeiz be- seelt, dabei kalten Herzens, schlau und klug rechnend, hatte er bei seiner großen mili- tärischen Begabung jetzt freie Bahn für die Ausführung seiner Pläne. Durch seinen Feldherrnblick, seine Schnelligkeit und die Begeisterung seiner Soldaten war er un- widerstehlich. Sieg auf Sieg erfocht er in Italien und zwang Österreich zum Frieden von Campo Formio, in dem es Belgien und Mailand abtrat. Oberitalien, Genua und später die Schweiz, Rom und Neapel wurden von den Franzosen zu Republiken gemacht. Der kühne Bonaparte unternahm 1798 seinen abenteuerlichen Zug nach Ägypten, um von hier aus Englands Macht im Osten zu brechen und neue Lor- beeren zu gewinnen. Mit ihm gingen berühmte Männer der Wissenschaft 233. Kaiser Napoleon.
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