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1. Das erste Geschichtsbuch - S. 53

1892 - Gera : Hofmann
— 53 — Felder und Wiesen in den Niederungen der Oder, Warthe und Netze sah. Jeder Bauernsohn mußte vor seiner Verheiratung eine Anzahl Obstbäume anpflanzen. Kahle Höhen ließ er mit Maulbeerbäumen bepflanzen, um beit Seidenbau einzuführen. Da oft Hirsche und wilde Schweine die Felder der Bauern verwüsteten, so erließ der König scharfe Bestimmungen gegen den Wildschaden. Zum Anbau der Kartoffeln mußte er die Bauern zwingen. Sie wußten mit den fremden Knollen nichts anzufangen. Nettelb eck, der brave Verteidiger Kolbergs, erzählt aus seinen jungen Jahren: „Der König schenkte meiner Vaterstadt einen ganzen Wagen voll Kartoffeln. Kopfschüttelnd bot sie ein Nachbar dem andern. Man brach sie von einander und warf sie, natürlich roh, den Hunden vor. Diese schnoberten daran herum und verschmähten sie gleichfalls. Nun war ihnen das Urteil gesprochen. Die Dinger, hieß es, riechen nicht und schmecken nicht, und nicht einmal die Hunde wollen sie fressen. Was wäre uns damit geholfen?" Der König aber ruhte nicht, bis er feine Unterthanen von dem Werte der Erdäpfel überzeugt hatte. Er sandte Leute im Lande umher und ließ die Bauern im Kartoffelbau unterweifen. Auch Gewerbe und Verkehr hob der König auf jede Weise. Er verband die Flüsse durch Kanäle, legte einen Hafen an, besserte die Wege und ließ in Fabriken Tuch, Leinwand, Porzellan n. a. Waren herstellen. Berlin verschönerte er durch schöne Bauten und die Bildsäulen seiner liebsten Generale. Um das Schulwesen stand es damals noch schlecht. Die meisten Schulhäuser waren elende Hütten, die meisten Lehrer unwissende Kammerdiener, Handwerker oder ausgediente Unteroffiziere. Tief in Dummheit und Aberglauben steckte das Landvolk. Durch eine Land schnlo rdnung ordnete der König an, daß Schulen gebaut, ordentliche Lehrer angestellt und die Jugend fromm und geschickt erzogen würde. Musterschulen richtete damals Eberhard von Rochow auf seinen Dörfern ein. In Berlin wurde die erste Realschule gegründet. Besondere Sorgfalt verwandte Friedrich auf die Rechtspflege. „Ungerechte Richter find gefährlicher als eine Diebesbande!" jagte er. Das Prozeßverfahren kürzte er ab, die unmenschlichen Strafen beseitigte er, und das „Allgemeine Landrecht" ließ er ausarbeiten. Überall war sein scharfes Auge, um Mißstände zu entdecken, und seine milde Hand, um zu helfen. Um feinen Unterthanen viel geben zu können, war er selbst sehr sparsam. „Preußen ist arm, darum muß sein König sparen!" sagte er. Im Mai unternahm er Reisen in das ganze Land. Dabei schenkte er auch dem Geringsten Gehör und untersuchte alle Beschwerden. „Die armen Leute wissen, daß ich Landesvater bin, darum muß ich sie hören!" sagte er. Als er einst die Pferde wechseln ließ, drängte sich ein altes Mütterchen dicht an feinen Wagen. „Was wollt ihr, Mütterchen?" fragte der König. „Sie sehen, weiter nichts!" war die Antwort. Der König reichte ihr einige Goldstücke und und sagte: „Auf diesen Dingern konnt ihr mich ansehen, so oft ihr

2. Das erste Geschichtsbuch - S. 73

1892 - Gera : Hofmann
— 73 - und sein Wort so rasch verbreitet wurde. Früher schrieben die Mönche in den Klöstern die Bücher mühsam ab. Eine geschriebene Bibel kostete wohl 1500 Mark. Nur wenige Menschen lernten in jener Zeit lesen und schreiben. Da kam Johann Gutenberg aus Mainz auf den Gedanken, die einzelnen Schristzeichen auf einzelne Buchenstäbchen zu schnitzen und sie zu Wörtern zusammen zu setzen. So konnte man sie vielmals brauchen und mit denselben Zeichen immer neue Schriften fetzen. Statt des Holzes nahm man später Metall, statt der Tinte Buchdruckerschwärze. Die gedruckten Bücher konnte man so billig verkaufen, daß viele die neue Kunst für Zauberei und Teufelswerk hielten. Sie wurde geheim gehalten, Setzer und Drucker eidlich zur Verschwiegenheit verpflichtet. Erft ein Krieg zerstreute die Druckergesellen und verbreitete die Kunst überall. Dem Erfinder der Buchdruckerkunst ist in Straßburg ein schönes Denkmal errichtet. In Mainz zeigt man noch sein Wohnhaus. Wie die evangelische Kirche durch Doktor Martin 3? Gutenbergdenk- Luther erneuert wurde und sich von der katholischen mai in gtraftburg. trennte, das wollen wir nun ausführlicher hören. 2. Wie Luther streng erzogen ward. Luther wurde am 10. November 1483 zu Eisleben am Harze geboren und am folgenden Martinstage in der Taufe Marlin genannt. Sein Vater war der Bergmann Hans Luther. Derselbe war ans seiner Heimat Möhra bei Eisenach des besseren Erwerbs wegen nach Eisleben gezogen. Luther erzählt von seinen Eltern: „Ich bin eines Bauern Sohn. Mein Vater, Großvater und Ahnherr sind rechte Bauern gewest. Hernach ist mein Vater nach Mansfeld gezogen und daselbst ein Berghauer worden. Meine Eltern sind erstlich arm gewest. Mein Vater war ein armer Häuer, und die Mutter hat das Holz auf dem Rücken heimgetragen. Sie haben sich's lasten blutsauer werben, bamit sie uns acht Kinder erzogen haben. Meine Eltern haben mich gar hart gehalten, daß ich auch barüber ganz schüchtern würde. Die Mutter stäupte mich einmal um einer geringen Nuß willen, daß das Blut banach floß." In Mansfeld, wo viel Silber aus den Bergen gewonnen würde, segnete Gott die Arbeit Hans Luthers, so daß er zu Wohlstanb und Ehren kam und feinen Kinbem eine gute Erziehung geben sonnte. Den wohlbegabten, aber schwächlichen Martin trug er oft auf feinen Armen in die Schule. Hier würde der Knabe sehr streng gehalten und erhielt sogar an einem einzigen Vormittage fünfzehnmal Rutenstreiche. Das geschah nicht etwa, weil er ein böser Schüler war, sonbern das gehörte zur Sitte der Zeit. Prügel gab es beim geringsten Anlaß. Sie waren das Hauptstück des Unterrichts. Im 14. Jahre kam er auf eine Kloster-schule zu Magbeburg, „wo man die Kinder wie Vögel in Vogelbauern hielt und ihnen keine Ergötzung gönnte". Ein Jahr später brachte ihn sein Vater nach Eifenach aus die Schule, weil er hier von mütterlichen Verwanbten mancherlei Unterstützungen erhoffte. Hier

3. Das erste Geschichtsbuch - S. 8

1892 - Gera : Hofmann
Prinz Wilhelm wurde mit seinem Bruder Heinrich nach einem bestimmten Stundenpläne von tüchtigen Lehrern unterrichtet. Außer den gewöhnlichen Schulfächern lernte er noch fremde Sprachen, reiten, fechten, schwimmen und rudern. Besonders liebte er die Wasferfahrten. Einmal wollte ihn ein Matrose fahren, der feine Jacke mit Teer beschmutzt hatte. „Mit einem so schmutzigen Menschen mag ich nicht fahren!" rief der Prinz. Da fagte ihm fein Erzieher: „Sie thun dem Manne unrecht, wenn Sie ihm feine fchmntzige Kleidung vorwerfen. Bei seinem Berufe geht es ohne Beschmutzung der Kleider nicht ab. Der Mann dient seinem Könige treu und verdient die Kränkung nicht." Da reichte der Prinz dem Matrosen die Hand und bat ihn um Verzeihung. Nicht in dem Gewühl der Großstadt, sondern in dem stillen Potsdam und auf dem Gute Bo rüste dt verlebte der Prinz feine erste Jugend. Einmal wollten seine Spielgenossen einen ärmlich gekleideten Knaben nicht mitspielen lassen. Da rief er entrüstet: „Dann will ich mit euch auch nicht spielen!" Der Prinz lernte fleißig und zeigte sich begabt und willensstark. Sein liebster Lehrer war der Geheimrat Hinzpeter, den er noch heute liebt und ehrt. Als Prinz Wilhelm 15 Jahre alt war, wurde er konfirmiert. In seinem Glaubensbekenntnisse sagte er: „Ich weiß, welche großen und schweren Aufgaben meiner warten, und ich will die Zeit meiner Jugend benutzen, um denselben gewachsen zu sein!" 3. Er bereitete sich gewissenhaft auf seinen Beruf vor. Der Prinz sollte vor seinen späteren Unterthanen nichts voraus haben; darum mußte er die Schule wie sie besuchen. Seine Eltern schickten ihn mit seinem Bruder Heinrich auf das Gymnasium in Kassel. Hier lebte und lernte er wie jeder andere Schüler. Jeden Tag ritt er von Schloß Wilhelmshöhe in die Stadt, saß im schlichten Anzuge auf der Schulbank, verrichtete wie jeder andere Schüler die kleinen Klassendienste, teilte wohl mit einem Mitschüler das Butterbrot und bestand endlich in ehrenvoller Weise die Schlußprüfung. Ja, er erhielt sogar wegen seines Fleißes eine der drei Denkmünzen, die an die würdigsten Schüler verteilt wurden. Glücklich rief er aus: „Wie freut mich diese Denkmünze! Ich habe meine Pflicht erfüllt und gethan, was ich konnte!" An feinem 18. Geburtstage führte ihn sein Großvater, Kaiser Wilhelm I., als Offizier in die Garde ein. Er richtete eine herzliche Ansprache an ihn, die mit den Worten schloß: „Nun geh und thu deine Pflicht, wie sie dir gelehrt werden wird. Gott sei mit dir!" Und als musterhafter Soldat hat er pünktlich und eifrig feine Schuldigkeit gethan. Auf der Hochschule zu Bonn am schönen Rheinstrome studierte der Prinz zwei Jahre lang die Rechts- und Staatswissenschaft. Fröhlich lebte und fleißig lernte er hier. Dann führte ihn der große Reichskanzler Fürst Bismarck in die Staatskunst, andere geschickte Beamte in alle Zweige der Verwaltung ein. So war er wohlvorbereitet ans sein hohes Amt, als ihn der Tod seines Vaters im 30. Lebensjahre auf den Thron rief.

4. Das erste Geschichtsbuch - S. 107

1892 - Gera : Hofmann
— 107 — wird meinem Herrn, dem Könige von Ungarn, eine Tochter geboren, die schön und tugendreich und Eures Sohnes ehelich Gemahl werden wird!" Vier Jahre später sandte der Landgraf Hermann herrliche Boten in das ferne Ungarland und ließ den König um die Hand seiner Tochter Elisabeth für seinen Sohn Ludwig bitten. Der Ungarnkönig empfing dte Boten günstig, denn ihr Herr war in allen Landen berühmt. Er bewilligte auch, daß das Mägdlein mit nach Eisenach geführt und dort erzogen würde. Gar herrliche Gaben, so eine silberne Wiege und Badewanne, köstliche Kleider und Geschmeide, sandten die Eltern mit und beschenkten die Boten reichlich. Als Elisabeth in Eisenach ankam, war sie vier, Ludwig aber elf Jahre alt. Beide wurden mit allem Fleiß erzogen, bis sie zu ihren Jahren kamen und ein glücklich Ehepaar wurden. 2. Wie Elisabeths Almosen zu Wosen wurde. Fast täglich stieg Elisabeth von der Wartburg hinab in die Stadt Eisenach, um die Armen zu speisen und die Kranken zu pflegen. Einmal trug sie in einem Korbe Fleisch, Brot und Eier hinab. Da begegnete ihr der Landgraf. Sie erschrak und suchte beschämt den Korb unter dem Mantel zu verbergen. Der Landgraf aber stellte sich rauh und fragte: „Was trägst du da?" Damit schlug er den Mantel zurück und sah in dem Korbe lauter Rosen. Elisabeth schlug ihre Augen zur Erde, ihr Gemahl aber faßte sie bei der Hand und redete liebreich mit ihr. (Vergleiche Bechsteins Gedicht: „Elisabeths Rosen".) ß. Wie sie die Armen in der Knngersnot speiste. Einst war ihr Gemahl auf lange Zeit mit dem Kaiser nach Italien gezogen. Da brach eine große Hungersnot im Lande aus. Elisabeth aber nahm alles Korn und allen Vorrat und teilte es unter die Bedürftigen. Täglich speiste sie 300 Arme. Für die Schwachen, die den Berg nicht ersteigen konnten, baute sie in der Stadt ein Spital und ließ sie dann versorgen. Als ihr Gemahl nach zwei Jahren wieder heimkam, da verklagten die Amtleute seine Gemahlin, daß sie alles den Armen gegeben habe. Er aber sprach: „Lasset sie um Gottes willen weggeben, was wir haben. Wenn uns nur die Wartburg und die Neuenburg bleiben! Drei Dinge gefallen Gott gar wohl: Eintracht unter Brüdern, Liebe unter Christen und Einigkeit unter Eheleuten!" 4. Wie Ludwig nach dem heiligen Lande zog. Der Kaiser Friedrich berief alle Fürsten und Ritter zu einem Zuge nach dem heiligen Lande, um des Heilands Grab den ungläubigen Türken zu entreißen. Auch Landgraf Ludwig ließ sich als „Kreuzfahrer" das rote Kreuz auf den Mantel heften. Darüber erschrak seine Gattin bis zum Tode, er aber tröstete sie mit liebreichen Worten. Vor seinem Abschiede ermahnte er seine Leute zu einem fleißigen, gerechten und friedlichen Leben und befahl Weib und Kind und die Regierung des Landes seinem Bruder. Sein Gattin geleitete ihn in herzlicher Liebe und großer Trauer bis Meiningen. Hier nahm sie den letzten, rührenden Abschied. Sie sollte ihn auf Erden nicht wiedersehen. Er erkrankte in Italien an einem giftigen Fieber. Als er sein Ende nahen fühlte, empfing er mit großer Andacht das heilige Abendmahl und die letzte Ölung. Plötzlich flüsterte er: „O sehet doch die «Stube voll weißer Tauben!" Man wollte ihm solches ausreden, er aber rief: „Ich will mit diesen Tauben von hinnen fahren!" Und damit gab er seinen Geist in Gottes Hände. 5. Wie die heilige Elisabeth starb. Nach dem Tode ihres Gemahls wurde Elisabeth mit ihren Kindern von der Wartburg vertrieben. Sie irrte heimatlos umher und nährte sich kümmerlich durch Spinnen und Nähen,

5. Das erste Geschichtsbuch - S. 43

1892 - Gera : Hofmann
— 43 - 22. Schloß Sanssouci bei Potsdam. (Blätterbauer.) Besonders erinnert das Schloß Sanssouci (spr. Sangßusie) oder Sorgenfrei an ihn. Er ließ es in der Nähe Potsdams aus einem Hügel erbauen und mit wunderschönen Gärten umgeben; hier wollte er von den schweren Regierungssorgen ausruhen. Nicht weit davon steht eine alte, unbenutzte Windmühle. Sie ist ein Denkmal der Gerechtigkeit des großen Königs. Er wollte sie dem Müller abkaufen, aber dieser wollte nicht. Da drohte der König, die Mühle abschätzen und abbrechen zu lassen, aber der Müller berief sich auf das Kammergericht in Berlin. Den König freute das Vertrauen des Müllers auf die preußische Rechtspflege, und er störte ihn nicht in seinem Besitze. (Hebels Erzählung: König Friedrich und sein Nachbar.) In Preußen gilt als Gesetzbuch noch heute das Allgemeine Landrecht. Es war der große König, der es ausarbeiten ließ. Die Provinzen Schlesien und Westpreußen, die er für Preußen gewann, machen feinen Namen unvergeßlich. Besonders lebt sein Gedächtnis in den Sumpfgegenden der Ohre (im Regierungsbezirk Magdeburg), der Oder, Warthe und Netze, die er entwässern und in fruchtbare Felder und Wiesen verwandeln ließ. Die Kartoffeln, die heute das Brot der Armen sind, ließ er damals zwangsweise anbauen. Die Kinder sagen gern von ihm das Gedicht her: „Friderikus Rex, der große Held —Der König wollte an einem Nachmittage die Kinder, die sein Pferd umschwärmten, in die Schule treiben; sie aber lachten: „Der alte Fritz will König sein und weiß nicht einmal, daß den Mittwoch Nachmittag keine Schule ist!" Sehr seltene und gesuchte Thaler sind die Sterbethaler. Sie zeigen das Bild des großen Königs und die Umschrift 17 A 86. Das A bedeutet die Münzstätte Berlin, 1786 aber die Jahreszahl der Prägung. Das A zwischen der Jahreszahl giebt den Sterbemonat Friedrichs des Großen, den 17. August 1786, an.

6. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

7. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

8. Das Mittelalter - S. 66

1896 - Bamberg : Buchner
66 seinen Vorfahren gepflegten Bndnisse mit der Kirche zurck und empfing auch die Kaiserkrone in Rom (896). Als er jedoch, von dem in seinem Hause erblichen Siechtum befallen, der die Alpen zurckkehrte, brach die deutsche Herrschaft in Italien hinter ihm zusammen. d) Ludwig das Kind (900-911). Arnulf hinterlie bei seinem Tode einen siebenjhrigen Sohn, Ludwig das Kiud. Magebenden Einflu auf die Regierung hatten die geistlichen Fürsten (Erzbischof Hatto von Mamz, die Bischfe Salomou von Konstanz und Adalbero von Augsburg), von den weltlichen Groen nur die Familie der frnkischen Konrad in er und Markgraf Luitpold, der Stammvater des lnitpoldingischen und wittelsbachischen Hauses. Gerade damals wurde Deutschland von einer neuen Plage heim-gesucht, den Magyaren oder, wie die anderen Völker sie nannten, den Ungarn (Fremdlinge). Dieses den Hunnen wie den Avaren verwandte Rckervolk finnisch-uralischer Abstammung war von seinen Wohnsitzen am Ural in die seit dem Avarenkriege entvlkerten Donau- und Theilande eingewandert. Die Feindseligkeit des gromhrischen Reiches hatte zu einer Bundesgenossen-schast zwischen König Arnulf und den Ungarn gefhrt. Ihrem vereinten Angriff war zuletzt das gromhrische Reich erlegen. Schon im ersten Jahre der Regierung Ludwigs des Kindes brachen die Ungarn der die Enns auch in Bayern ein. Diesen ersten Angriff schlug zwar Markgraf Luitpold glcklich ab; aber als die Ungarn im Jahre 907 neuerdings gegen Bayern zogen, erlag ihnen Luitpold in der Ostmark und fiel mit dem grten Teil des bayerischen Heeres, mit dem Erzbischof von Salzburg, den Bischfen von Freising und Brixen, mit der Blte des altbayerischen Adels. Die Lande jenseits der Enns, Pannonien und die Ostmark, gingen der baye-tischen Kulturarbeit verloren, jenes dauernd, dieses bis zur Schlacht auf dem Lechfelde. Von feiten des Reiches geschah wenig oder nichts fr die gefhr-beten deutschen Lande; das einzigemal, da der jugendliche König stch au die Spitze eines Aufgebotes stellte, erlitten die Deutschen bei Augsburg eine vollstndige Niederlage. L. Erneuerung des Stammesherzogtums. Das war die Zeit des Wiederauflebens der deutschen Stammesherzogtmer, eine der grten Wandelungen deutscher Geschichte. Der Politik Karl Martells, Pippins und Karls des Groen waren die Herzogtmer zum Opfer gefallen, bte Stammes-besonderheiten waren bannt aber keineswegs aufgehoben worben; im Rechte, in der Sprache, in den Gewohnheiten, auch im politischen Leben hatten sie fort-gelebt. Nunmehr schwangen sich einzelne hervorragende Männer zu rtlichen Machthaber in diesen Stammesgebieten, zu Stammesherzgen auf. Der gemeinsame Grund war einerseits das Bedrfnis nach Schutz gegen uere Feinde, namentlich die Ungarn, andererseits die Unfhigkeit des Knigtums,

9. Das Mittelalter - S. 28

1896 - Bamberg : Buchner
28 - a) Sie besiegten (531) die Thringer; deren sdliche Sitze am Ober-und Mittelmain wurden durch die Franken besetzt, die nrdlichen, das Unstrnt-gebiet, den Sachsen berlassen. b) Sie eroberten Burgund (532). c) Sie nutzten den Krieg der Ostgoten mit den Byzantinern, um den Ostgotenknig zur Abtretung der ehemals westgotischen Provence und des von den Alamannen besiedelten Rhtiens zu zwingen (536). Dazu wurden dann spter auch die westgotischen Besitzungen zwischen der Garonne und den Pyrenen erworben. d) Nunmehr ordneten sich auch die Bayern den Frankenknigen unter, vermutlich auf dem Wege friedlicher, vertragsmiger Unterwerfung. Interessengemeinschaft der Bayern und Franken gegenber den ge-meinsamen Feinden, den Avaren und Slaven, welche in das von den Ostgoten und Langobarden verlassene Ostalpenland und Pannonien eingewandert waren, erleichterte diesen Anschlu. Was der Liebling unserer deutschen Sagenwelt, der Ostgote Theoderich, in der Form eines germanischen Staatensystems nur getrumt hatte, das machte der weniger rcksichtsvolle Franke in einer viel rauheren Form zur Wirklichkeit. Grnde fr die Lebensfhigkeit des Frankenreiches: Die Franken drangen nur langsam vor, ohne die frheren Sitze und damit den Zusammenhang mit Jnnerdeutschlaud aufzugeben. Und auch als Chlodwig die Bahn des Eroberers betrat, folgte auf eine romanische Eroberung regelmig eine germanische. Die rechtsrheinischen Stmme fhrten dem Frankenreiche frisches Blut zu. 2. Als alte Nachbarn Galliens waren die Franken seit langer Zeit mit dem Klima Galliens und der rmischen Kultur vertraut. 3. Die rmischen Provinzialen wurden milde behandelt, in ihrem Rechte, ihrem Besitze, ihrer Freiheit geschtzt. Von grter Bedeutung fr die Befestigung der Frankenherrschaft aber war der bertritt Chlodwigs zum Katholizismus, dem Bekenntnis der nnterworfenen rmischen Provinzialen. Damit gewannen die Franken auch die Untersttzung der katholischen Geistlichkeit im Westgotenreich wie in Burgund. 5/ Neu erworbene Gebiete suchten die Franken durch Kolonisation zu sichern. Zunchst freilich dauerte die Blte des Frankenreiches nicht lange. Das Merovinger Knigtum erlebte unter Chlotar Ii. und Dagobert I. im ersten Drittel des 7. Jahrhunderts seinen letzten Aufschwung. Die Teilungen (1. Austrasien ^ Ostland, germanische Reichshlfte, 2. Neu-strien = Neuostreich, romanische Reichshlfte, 3. das in der Mitte liegende, aus germanischer und romanischer Bevlkerung zusammengesetzte Burgund). Thronstreitig-keiten. Bruderkriege. Adelsherrschaft schdigten die Entwickeluug des Reiches. Dock noch gegen Ende des 7. Jahrhunderts erhob sich das karolingische Haus, durch welches

10. Das Mittelalter - S. 45

1896 - Bamberg : Buchner
45 urteilt, vom König aber zu lebenslnglicher Einschlieung in ein Kloster begnadigt; das gleiche Schicksal traf die Familie des Herzogs. Noch im nmlichen Jahre begab sich Karl nach Bayern und nahm das Land in frnkische Verwaltung. Der Herzog, so lautete die Anklage in Ingelheim, habe mit den Avaren verrterische Verbindungen angeknpft und des Knigs Vasallen zu verderben gesucht. Als Anklger fungierten die ins frnkische Interesse gezogenen kniglichen Vasallen in Bayern. Um aber verurteilen zu knnen, griff man zurck auf das Vergehen Tassilos gegen Pippin, dessen er sich vor 25 (!) Jahren schuldig gemacht. Bayern war fr das Frankenreich eine uerst wertvolle Erwerbung: nun-mehr hatte Karl nicht blo die Tiroler Psse in seiner Gewalt, er beherrschte auch das Donauthal. Um die Gemter in Bayern zu beruhigen und dem Verfahren von 788 den Schein der Gerechtigkeit zu geben, mute Tassilo auf einer glnzenden Reichsversammlung zu Frankfurt 791 erscheinen, um Verzeihung bitten fr all das, was er unter Pippin und Karl gegen den König und das Volk der Frauken verbrochen, erklären, da er allen Groll wegen des Geschehenen aufgebe, endlich fr sich und seine Kinder allen Ansprchen auf das Herzogtum endgltig entsagen. Seitdem ist er mit seiner ganzen Familie verschollen. Sein Andenken lebte in den Klstern und im Volke Bayerns fort: nach der Sage unterliegt der letzte Agilulfinger in blutiger Feldschlacht, wird auf'befehl des Siegers geblendet, irrt zu Lorsch (gegenber Worms) als blinder Greis umher und wird von Engeln zum Altare geleitet. 6. Vernichtungskrieg gegen die Avaren (791803). Mit Bayern wurde auch das Ostalpenland Karantaniens (Steiermark, Krnten, Kram) dem Frankenreiche einverleibt, das Weltreich Karls des Groen unmittel-barer Nachbar der Avaren; das Schicksal des Avarenreiches war da-mit besiegelt. Karl eroberte das Avarenland von der Enns bis zur Raab (791). Wiederholte Zge unter dem Markgrafen Erich von Friaul und dem König Pippin von Italien machten dem Reiche der unter sich gespal-tenen Avaren ein gewaltsames Ende. Auch ihre Ringe" in den Steppen zwischen Donau und Thei wurden erstrmt, die hier angehuften Schtze, der Raub mehrerer Jahrhunderte, nach dem Westen gefhrt. Die geschwchten Avaren waren nicht mehr im stnde, der frher ihnen unterworfenen Slaveu sich zu erwehren, bald verschwand ihr Name ans der Geschichte. Die Avaren waren ein den frheren Hunnen wie den spteren Ungarn verwandtes Reitervolk, sie waren, wie jene, vom Kaspischen Meere an die untere Donau gezogen und hatten dann in den Ebenen Ungarns ein mchtiges Reich unter der unumschrnkten Herrschaft eines Chakan" aufgerichtet. Die Slaveu, welche damals das heutige Ungarn, Bulgarien, Serbien und Kroatien bewohnten, aber in kleine Gemeinwesen zersplittert waren, wurden unterworfen und dienten als Fuvolk im avarifchen Heere. Die Ringe waren runde Wlle, umgeben von zwei Reihen von Pfhlen, der Raunt zwischen diesen war mit Erde und Stein ausgefllt und mit Bumen bepflanzt.
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