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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 189

1888 - Berlin : Hertz
Friedrich m. Kurfürst von Brandenburg, später Friedrich I. König in Preußen. (1688—1713.) 26. Friedrich'« Regierung big zur Ännahmc der Löniaskrone. (1688-1701.) Friedrich's Erziehung, Eigenschaften und Regierungsantritt. Friedrich, des großen Kurfürsten zweiter Sohn, welcher demselben zunächst als Kurfürst Friedrich Iii. folgte, war nicht einer der hervorragenden Fürsten, welche durch großartige Handlungen oder weise Einrichtungen dem Aufblühen ihrer Staaten neue Bahnen bereiten, aber er war dennoch bestimmt, eine wichtige Stelle in der Reibe der bobemollernschen Fürsten auszufüllen und durch einen bedeutsamen Schritt das gemeinsame Werk derselben weiter zu fördern. Die Macht, welche durch seine Vorfahren, besonders durch seinen ruhmreichen Vater begründet war, sollte durch ihn auch den ihr gebührenden Namen erhalten: an Einfluß und Ansehen standen die brandenburgischeu Regenten bereits weit über den übrigen Kurfürsten des Reiches, vielen selbstständigen Königen gleich, Friedrich war es vorbehalten, nun auch den königlichen Titel zu erwerben. Friedrich war am 11. Juni 1657 geboren, nicht als Kurprinz, denn es lebte damals noch ein älterer Sohn des großen Kurfürsten, der Kurprinz Karl Emil (geboren 1655). Beide Knaben waren dem trefflichen Geheimen Rathe Otto von Schwerin, einem wissenschaftlich gebildeten und praktisch bewährten Manne, übergeben, Friedrich aber erhielt in seinem sechsten Jahre den durch Studien und Reisen vielfach gebildeten Eberhard von Dankel-mann zum besonderen Lehrer und Erzieher. Der Prinz war mit einem schwächlichen und etwas verwachsenen Körper geboren und seine körperliche, wie geistige Entwickelung ging etwas langsam vor sich. Die zärtliche Mutter, Kurfürstin Luise Henriette, hörte zuerst mit Besorguiß, daß Daukelmann den zarten Prinzen bei den Lectionen öfters etwas anfahre, doch überzeugte sie sich, daß der Erzieher es gut meinte und nur darnach trachtete, den Knaben an eine ernstere Thätigkeit zu gewöhnen. Auch Kurfürst Friedrich Wilhelm erkannte Dankelmann's Verdienste um des Prinzen Erziehung gern an und gab ihm zum Lohne eine Stelle als Kammerrath. Friedrich erwarb in den Wissenschaften und in Sprachen gute Kenntnisse; sein Charakter nahm im Wesentlichen gleichfalls eine glückliche Richtung, nur entwickelte sich in ihm neben großer Gutmüthigkeit und Weichheit des Gemüthes frühzeitig ein

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 234

1888 - Berlin : Hertz
Viertes Luch. Friedrich der Große. (1740—1786.) 31. Friedrich des Großen Jugendjahre. Die Kinderzeit. Friedrich Ii., der Große oder der Einzige, war am Sonntag, 24. Januar 1712, gegen Mittag zu Berlin geboren. Mit großer Freude wurde seine Erscheinung von dem Vater Friedrich Wilhelm und dem Großvater Friedrich I. begrüßt, denn nach dem Tode zweier junger Prinzen war kein anderer Thronerbe aus der braudeubnrgischen Linie der Hohenzollern mehr vorhanden, und aus ihm ruhete oaher zunächst die Hoffnung ans die Fortpflanzung des Herrscherhauses. Friedrich I. gab seiue Freude durch Anordnung großer Festlichkeiten kund, welche besonders bei der Taufe des jungen Thronerben stattfanden. Unter dem Läuten aller Glocken und dem Donner ier Geschütze fand die heilige Handlung statt, bei welcher der junge Prinz, dessen Pathen die größten Fürsten Europas, unter andern auch der Kaiser, waren, die Namen Karl Friedrich erhielt, doch wurde er von früh auf nur Friedrich und an dem einfach bürgerlichen Hofe seines Vaters kurzweg Fritz genannt. Die erste Erziehung des königlichen Knaben war ganz der Mutter überlassen, der wohlwollenden, milden und gebildeten Königin Sophie Dorothea, welche sich dabei des Raths und Beistands ihrer Ehrendame, Frau von Kamecke, bediente. Als eigentliche Gouvernante wurde wiederum Frau von Roncoulles angenommen, welche durch ihren edlen Sinn und ihre treue Anhänglichkeit es wohl verdiente, daß ihr nun noch einmal das ehrenvolle Geschäft der Erziehung des Thronfolgers übertragen wurde. Sie widmete dem jungen Prinzen in jeder Beziehung die zärtlichste Sorgfalt, wofür er sie bis an ihren Tod durch treue Dankbarkeit ehrte. Friedrich bedurfte solcher Sorgfalt um so mehr, da seine Gesundheit zuerst sehr schwankend war; es mochte hiermit zusammenhängen, daß er ein sehr stilles, fast schwermüthiges Wesen hatte. Nur mit seiner Schwester Wilhelmine, die er schon damals und bis an ihr Ende zärtlich liebte, gab er sich gern auch heiteren Spielen hin. Der Vater kümmerte sich damals wenig um die Erziehung, doch war er gern im Schooße der Familie und freute sich an den Spielen der Kinder. Recht nach sein-m Sinne war ein Zug aus Friedrich's ersten Jahren. Der Prinz

3. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 486

1888 - Berlin : Hertz
Wilhelm L Regent 1858 — 1861, König feit 1861. 56. Sis ;ur Uebernahme der Regentschaft. Die Jugendzeit. Wilhelm, der Nachfolger seines kinderlosen Bruder-Friedrich Wilhelm Iv., ist am 22. März 1797 im damaligen kronprinzlichen Palais zu Berlin (im jetzigen Palais seines Sohnes, des Kronprinzen) geboren, der zweite Sohn Friedrich Wilhelm's Iii., welcher wenige Monate darauf den Thron bestieg In der Taufe (am 3. April) erhielt er die Namen Friedrich Wilhelm Ludwig, nach dem zweiten dieser Namen wurde er bis zum Jahre 1840 stets Prinz Wilhelm genannt („der junge Prinz Wilhelm" zum Unterschied vom „alten Prinz Wilhelm," dem Bruder des Königs Friedrich Wilhelm Iii.). In Gemeinschaft mit dem nur anderthalb Jahre älteren Kronprinzen verlebte er seine Jugendzeit unter der liebevollen Pflege und Obhut der Königin Luise: seine schwächliche Körperbeschaffenheit flößte derselben manche schwere Besorgniß ein, erst im Jünglingsalter entwickelte er sich zu größerer Kraft, die dann zu überraschender Rüstigkeit fortschritt. Wie der Kronprinz, so wuchs auch Prinz Wilhelm unter dem segensreichen Einfluß jener edelsten Fürstin auf, welche auch in ihm die Keime schlichter Frömmigkeit, sittlicher Tüchtigkeit, ächten Wohlwollens und herzlicher Menschenliebe zu wecken und zu pflegen suchte. Mit richtigem klaren Blick erkannte die Fürstin schon früh das Wesen des Prinzen, von dem sie in jenem mehrfach erwähnten herrlichen Briefe an ihren Vater schrieb: „Unser Sohn Wilhelm wird, wenn mich nicht Alles trügt, wie sein Vater, einfach, bieder und verständig." Selten hat sich eine Charakteristik aus erster Jugendzeit so bewährt, wie diese. Der Erzieher des Kronprinzen, Delbrück, leitete zuerst auch die Ausbildung des Prinzen Wilhelm, nach demselben seit 1809 ein Professor 9?eint an n. Während des Aufenthalts in Königsberg wurde der Major von Pirch zum militärischen Gouverneur der beiden ältesten Prinzen ernannt, seit 1810 aber erhielt Prinz Wilhelm den Unterricht des damaligen Cadet-tenlehrers (späteren Generals) von Reiche, welcher ihm schnelles Auffassen und einen praktischen Verstand, große Ordnungsliebe, Talent zum Zeichnen und einen für sein Alter ernsten und gesetzten Charakter nachrühmte. „Es lag in ihm," schrieb Reiche später, „der wahre, zuverlässige Soldat und Anführer, wie er es nachher auch im vollen Maße geworden ist." Es wird ferner berichtet, daß der Prinz sich vielfach mit den Schriften Friedrich's des Großen,

4. Das erste Geschichtsbuch - S. 29

1892 - Gera : Hofmann
— 29 — Völkerschlacht bei Leipzig, wo sich die Deutschen vom französischen Joche frei machten. Auch das Denkmal auf dem Kreuzberge bei Berlin erinnert noch heute daran, wie unter Friedrich Wilhelm Iii. in den Befreiungskriegen das preußische Volk die Feinde siegreich aus dem Lande jagte. Zu seiner Zeit wurde die allgemeine Wehrpflicht eingeführt, die Landwehr und der Landsturm gegründet. Nicht geworbene Söldner, sondern alle gesunden Söhne des Volkes sollten hinfort das Vaterland verteidigen. Friedrich Wilhelm Iii. hob die Hörigkeit der Bauern auf, die bis dahin ihren Gutsherren als Eigentum zugehörten, und schuf einen freien Bauernstand, wie wir ihn kennen. Er gab den Städten die Selbstverwaltung, die heute noch gilt, und schuf so einen freien Bürgerstand. Damit die Streitigkeiten der Leute nicht gleich vor das Gericht kämen, setzte er Schiedsrichter ein, die heute noch ohne große Kosten die Leute zu versöhnen suchen. Auch im Schulwesen erinnert vieles an Friedrich Wilhelm Iii. Zu seiner Zeit lebte der große Kinderfreund Pestalozzi Denkmal auf dem Areuzberge in der Schweiz. Nach seiner Weise wird bei 5erltrl noch heute in den Schulen unterrichtet und erzogen. Die Königin Luise war so entzückt über die Erziehungsweise dieses Mannes, daß sie rief: „Ich möchte hin zu ihm, um in der Menschheit Namen ihm zu danken!" In allen Schulen wird jetzt geturnt, und in den meisten Orten sind Turnvereine. Das Turnen wurde unter Friedrich Wilhelm Iii. durch den Turnvater Jahn eingeführt, um die Jugend gesund, stark und wehrhaft zu machen. In allen Schulen werden folgende Lieder gelernt und gesungen: „In dem wilden Kriegestanze" von Schenkendors, „Was blasen die Trompeten?" von E. M. Arndt, „Vater, ich rufe dich" von Theodor Körner. Diese vaterländischen Dichter lebten in jener Zeit und begeisterten das Volk durch ihre Lieder. Die Hochschule in Berlin, die heute von mehr als 5000 Studenten besucht ist, gründete der König in jener Zeit. Jeden Sonntag kann uns in der Kirche etwas an ihn erinnern. Er hat die lutherischen und reformierten Christen, die sich früher oft stritten und schmäheten, zu einer evangelischen Landeskirche vereinigt. Die Agende, aus der jeden Sonntag der Geistliche liest, stammt von ihm. Unser Königreich Preußen ist jetzt in Provinzen, Regierungs-bezirke und Kreise eingeteilt. Das geschah auch unter Friedrich Wilhelm Iii. Dem ganzen deutschen Vaterlande erwies er eine große Wohlthat durch den Zollverein. Bis dahin erhob jeder deutsche Fürst an seiner Landesgrenze von den eingehenden Waren einen Zoll oder eine bestimmte Abgabe.

5. Das erste Geschichtsbuch - S. 43

1892 - Gera : Hofmann
— 43 - 22. Schloß Sanssouci bei Potsdam. (Blätterbauer.) Besonders erinnert das Schloß Sanssouci (spr. Sangßusie) oder Sorgenfrei an ihn. Er ließ es in der Nähe Potsdams aus einem Hügel erbauen und mit wunderschönen Gärten umgeben; hier wollte er von den schweren Regierungssorgen ausruhen. Nicht weit davon steht eine alte, unbenutzte Windmühle. Sie ist ein Denkmal der Gerechtigkeit des großen Königs. Er wollte sie dem Müller abkaufen, aber dieser wollte nicht. Da drohte der König, die Mühle abschätzen und abbrechen zu lassen, aber der Müller berief sich auf das Kammergericht in Berlin. Den König freute das Vertrauen des Müllers auf die preußische Rechtspflege, und er störte ihn nicht in seinem Besitze. (Hebels Erzählung: König Friedrich und sein Nachbar.) In Preußen gilt als Gesetzbuch noch heute das Allgemeine Landrecht. Es war der große König, der es ausarbeiten ließ. Die Provinzen Schlesien und Westpreußen, die er für Preußen gewann, machen feinen Namen unvergeßlich. Besonders lebt sein Gedächtnis in den Sumpfgegenden der Ohre (im Regierungsbezirk Magdeburg), der Oder, Warthe und Netze, die er entwässern und in fruchtbare Felder und Wiesen verwandeln ließ. Die Kartoffeln, die heute das Brot der Armen sind, ließ er damals zwangsweise anbauen. Die Kinder sagen gern von ihm das Gedicht her: „Friderikus Rex, der große Held —Der König wollte an einem Nachmittage die Kinder, die sein Pferd umschwärmten, in die Schule treiben; sie aber lachten: „Der alte Fritz will König sein und weiß nicht einmal, daß den Mittwoch Nachmittag keine Schule ist!" Sehr seltene und gesuchte Thaler sind die Sterbethaler. Sie zeigen das Bild des großen Königs und die Umschrift 17 A 86. Das A bedeutet die Münzstätte Berlin, 1786 aber die Jahreszahl der Prägung. Das A zwischen der Jahreszahl giebt den Sterbemonat Friedrichs des Großen, den 17. August 1786, an.

6. Mittlere und neuere Geschichte - S. 59

1861 - Eisleben : Reichardt
59 Damit Rußland nickt zu mächtig würde und das ganze Polen erhielte, verband sich Friedrich mir Rußland u. Oestreich und zwang Polen zu einer bedeutenden Gebietsabtretung. Preußens Antheil bestand in West preußen (außer Danzig und Thorn) und dem Ne tz d istri ct. q) Oestreich erhielt Ga- lizien, Rußland den östlichen Theil von Lit- thauen. 1778—79 Der Bairische Erbfo!gestreit. Beim Aussterben der w i tte l ö b a chi sch e n Linie in Baiern besetzte Joseph dasselbe. Die Ansprüche, welche Karl Theodor von der Pfalz (altere witteisb. Linie) daraus hatte, würdevoll Friedrich unterstützt, der im Spätsommer 1778r) ein Heer nach Böhmen schickt, welches zwar wegen Krankheiten bald wieder zurückging, doch trat 1779 im Frieden zu Teschen der Kaiser Joseph Baiern mit Ausnahme des Jnn- viertelss) an Karl Theodor ab. 1786 Friedrich der Große stirbt in Potsdam. 17.Aug. Die Friedensjahre seiner Regierung widmete der große König der inneren Wohlfahrt des Landes, besonders der Gerechtigkeitspfleget). Ausarbeitung des preu- ßischen L a n d r e ch t e s. Friedrich starb an der Wassersucht auf seinem Lieb- lingsschlosse Sanssouci. Sein Grab in der Pots- damer Garnisonkirche. Da er kinderlos war, folgte sein Neffe 1786—1797 Friedrich Wilhelm Ii. Nicht ohne guten Eigenschaften, aber von schwachem Charakter und genußsüchtig. Im Kriege gegen die französische Republik (s. u.) unglücklich, verliert im Basler Frieden das linke Nheinuser. Doch hatte er 1792 durch Aussterben der hoheuzollerschen Markgrafen von Ansbach und Bai- reuth diese Länder erworben, u) Ferner erhielt Preu- ßen bedeutenden Zuwachs durch q) Seitdem König „von " Preußen. r) Daher von F. selbst scherzweise der Kartoffelkrieg genannt. s) Das Gebiet zwischen Inn, Donau und Salza t) Beispiel seines gerechten Sinnes: Der Müller von Sanssouci. u) Anging 1805, B. nach der unglücklichen Schlacht bei Jena 1806 für Preußen wieder verloren, ebenso Neu-Ostpreußen.

7. Deutsche Geschichte von der Reformation bis zu Friedrich dem Großen - S. 12

1901 - Berlin : Springer
12 Folter, Richtbeil und Scheiterhaufen Schrecken verbreitete, schloß der Adel der Niederlande eine geheime Verbindung, das Kompromiß genannt, und übergab der Statthalterin, Margarethe von Parma, Philipps Schwester, eine Bittschrift, in der der König um Milderung seiner Verordnungen ersucht wurde. £)a aber Philipp die verhaßte Inquisition bestehen ließ, so kam es zu Unruhen, bei denen Rotten von Bilderstürmern, durch hitzige Prediger aufgeregt, Hunderte von Kirchen und Klöstern verwüsteten. Da schickte der König ein spanisches Heer unter dem finsteren Herzog von Alba nach Brüssel, der alsbald mit unerhörter Grausamkeit auftrat: er ließ Tausende von Verdächtigen durch den von ihm eingesetzten Rat der Unruhen, von dem Volke Blut rat genannt, zum Tode verurteilen, darunter zwei der angesehensten Führer des Adels, die Grafen Egmont und Hoorn, die auf dem Marktplatz von Brüssel enthauptet wurden. Nun aber erhob sich unter der Leitung des klugen und standhaften Fürsten Wilhelm von Oranien ein allgemeiner Aufstand, dessen weder Alba noch seine Nachfolger Herr zu werden vermochten. Während eines langen und wechselvollen Kampfes rissen sich im Jahre 1581 die sieben nördlichen Provinzen des Landes, die dem reformierten Glauben anhingen, von Spanien los und wählten als Republik der vereinigten Niederlande Wilhelm von Oranien zum Statthalter, während sich die südlichen, katholisch gebliebenen Provinzen, das heutige Belgien, der spanischen Herrschaft wieder unterwarfen. Die niederländische Republik, auch Holland genannt, wurde unter Erbstatthaltern aus dem Hause Oranien durch Handel und Gewerbe reich und war im 17. Jahrhundert eine Seemacht, die sich mit Frankreich und England messen konnte. Unter dem Sohne und Nachfolger Maximilians Ii., dem trägen und unfähigen Kaiser Rudolf Ii., 1576—1612, der den Protestanten abgeneigt war, kam es auch iu Deutschland zu neuen Unruhen, welche die Folge hatten, daß sich eine Anzahl von Fürsten und Reichsstädten zu einer protestantischen Union unter der Leitung des Kurfürsten von der Pfalz vereinigten, worauf sich ihr unter dem Herzog Maximilian von Bayern eine katholische Liga entgegenstellte. Als in dieser Zeit der letzte Herzog von Jülich, Cleve und Berg starb und sich um seine am Niederrhein gelegenen Länder

8. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 79

1886 - Berlin : Hertz
Wertes Much. Friedrich der Große (1740 — 1786). 30. Friedrich der Große als Kronprinz. Die Jugendjahre. Friedrich Ii war am Sonntag 24. Januar 1712 in Berlin geboren. Seine erste Erziehung war ganz der Mutter, der wohlwollenden, milden und gebildeten Königin Sophie Dorothea überlassen, als eigentliche Gouvernante wurde wieder Frau von Roucoulle angenommen, welche schon Friedrich Wilhelm I erzogen hatte; sie widmete dem jungen Prinzen in jeder Beziehung die zärtlichste Sorgfalt, wofür er sie bis an ihren Tod durch treue Dankbarkeit ehrte. Seine Gesundheit war zuerst schwankend, und er hatte ein stilles, fast schwermütiges Wesen; nur mit seiner Schwester Wilhelmine gab er sich auch heiteren Spielen hin. Die Königin, deren Herz im Wohlthun große Befriedigung fand, gewöhnte auch den Prinzen frühzeitig an diese fürstliche Freude. Im siebenten Jahre erhielt Friedrich den General von Finkenstein zum Erzieher, als eigentlichen Lehrer aber den Franzosen D u -Han de Janduu, der viel Kenntnisse besaß und dem jungen Prinzen eine große Liebe zur Litteratur und zu den schönen Künsten beibrachte. Friedrich Wilhelm erteilte den Erziehern seines Sohnes eine ausführliche Instruktion; in derselben war besonders Gewicht darauf gelegt, daß demselben eine rechte Liebe und Furcht vor Gott beigebracht werden müsse, als die „einzige Grundsäule unserer zeitigen und ewigen Wohlfahrt, und als das einzige Mittel, die von menschlichen Gesetzen und Strafen befreite souveräne Macht in den Schranken der Gebühr zu halten." Natürlich sollten sich die Hofmeister nächstdem „absonderlich angelegen sein lassen, dem Prinzen die wahre Liebe zum Soldatenstande einzuprägen und ihm zu imprimieren, daß nichts in der Welt einem Prinzen Ruhm und Ehre zu geben vermag, als der Degen, und daß er vor der Welt ein

9. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 119

1886 - Berlin : Hertz
119 und letzte Teilung Polens, in welcher Preußen das Land links von der Weichsel mit der Hauptstadt Warschau, wieder 1000 Meilen mit einer Million Einwohner erhielt. Durch einen Erbvertrag mit dem letzten Markgrafen von Anspach und Baireuth hatte Preußen einige Jahre vorher (1792) auch den Besitz dieser beiden Fürstentümer erlangt. Friedrich Wilhelms Ende. Friedrich Wilhelm H starb am 16. November 1797 im Alter von 53 Jahren nach nur elfjähriger Negierung. Der preußische Staat war unter seiner Negierung von 3393 auf 5307 □ Meilen angewachsen, aber seine Herrschaft wird doch nicht zu Preußens guten Zeiten gerechnet. Das Vertrauen und das Ansehen in Deutschland war zum Teil erschüttert, der Schatz verausgabt und überdies das rechte Vertrauen des Volks selbst zur Negierung gelähmt, wozu besonders der Einfluß der Günstlinge des Königs viel beigetragen hatte. Auch war durch üppige Lebensweise des Hofes ein verführerisches Beispiel für das Land gegeben worden. Jritbtid) Wilhelm Iii (1797—1840). 40. Friedrich Wilhelm als Kronprinz; seine Friedrich Wilhelms Jugendzeit. Friedrich Wilhelm Iii, der älteste Sohn des Vorigen, hatte am 3. August 1770 zu Potsdam das Licht der Welt erblickt. Der große Friedrich begrüßte ihn mit den herzlichsten Freudeuthränen und bewahrte ihm fortdauernd feine Teilnahme, besonders da sich in dem Kinde bald tüchtige Eigenschaften des Herzens und des Willens entwickelten. Der erste Erzieher des Kronprinzen, Geheimerat Behnisch, brachte ihm ein treues Pflichtgefühl, Fleiß und Ordnungssinn, aber durch fein mürrisches Wesen eine gewisse Schüchternheit bei. Von Haufe aus aber fehlte es dem Prinzen nicht an Festigkeit, wie die bekannte Scene mit dem Ballspiel im Zimmer Friedrichs des Großen beweist; noch mehr erfreute den großen König die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit des jungen Prinzen. In einer letzten Unterredung sagte ihm Friedrich: „Nun, Fritz, werde was Tüchtiges. Wache über unserer Ehre und unserem Ruhm. Halte es stets mit deinem 16. Nov. 1797

10. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 83

1886 - Berlin : Hertz
83 und bei der Kriegs- und Domänenkammer in Küstrin arbeiten. „Wenn er aber wieder umschlagen und auf die alten Sprünge kommen würde, sollte er die Krone und nach Umständen wohl auch das Leben verlieren." Friedrichs Beschäftigung in Küstrin und Versöhnung mit dem Vater. Des Königs Absicht war es schon immer gewesen, seinen Sohn in der Verwaltung arbeiten zu lassen, weil ein Fürst, der nichts von Ökonomie und Finanzen verstehe, in die Hände der Günstlinge gerate. Friedrich trat nun als Auskultator bei der Kriegs- und Domänenkammer (Regierung) in Küstrin ein, wo er täglich sieben Stunden arbeitete; abends erhielt er von dem Präsidenten über die Sachen, die er nicht verstand, noch besonderen Unterricht. Im Übrigen wurde er sehr streng gehalten; am schwersten war ihm die Entbehrung aller seiner Bücher. Um den Aufenthalt in Küstrin abzukürzen, beschloß er alles anzuwenden, sich die Zuneigung seines Vaters wieder ganz zu erwerben, und setzte sich deshalb mit dem General von Grumbkow, des Königs Vertrauten, in Verbindung. Bei einem Besuch in Küstrin fand ihn Friedrich Wilhelm so zu seinem Vorteil verändert, daß er ihn vor allem Volk herzlich umarmte; doch wurde die Prüfungszeit noch nicht für beendigt erklärt. Erst bei Gelegenheit der Vermählung seiner Schwester Wilhelmine, die sich ihm zu Liebe bequemt hatte, nach des Vaters Willen den Erbprinzen von Baireuth zu heiraten, durste Friedrich zum ersten Male wieder nach Berlin kommen; rührend war das Wiedersehen mit der Mutter und Schwester. Auf die Bitten des ganzen Berliner Offiziercorps wurde der Prinz auch wieder in die Armee aufgenommen. Dann arbeitete er noch drei Monate in Küstrin; dort erst entwickelte sich Friedrichs Sinn für ernste Arbeiten; er widmete sich nach und nach den staatswirtschaftlichen Stubien mit Lust, und ebenso entstanb jetzt in ihm eine freiwillige Neigung für das Solbatenwesen. Friedrichs Vermählung. Um Friedrich Wilhelm vollständig zu versöhnen, verzichtete der Kronprinz ganz und gar auf die englische Heirat und erklärte sich bereit, die ihm vom Vater bestimmte Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern zu heiraten, wenn dieselbe nur „nicht albern ober gar zu häßlich" sei. Zwar würden wieberholt die schwersten Bebenken in ibm rege, in* dem er besorgte, sich für alle Zeit an eine Frau zu binben, die ihm unerträglich werben müßte; aber die Aussicht auf völlige Befreiung G*
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