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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 651

1888 - Berlin : Hertz
Kämpfe im Westen. 651 folgen. Und doch hätten sie dies aufs Schleunigste thun müssen, wenn sie irgend eine Zuversicht des Gelingens gehegt hätten; denn ihr Ziel war ja nicht Orleans, sondern die Befreiung von Paris und diesem Ziele mußten sie um so unaufhaltsamer zueilen, als jeder Tag des Verzugs ihnen nur größere Schwierigkeiten und Gefahren bringen konnte. Die Loire-Armee war nach dem Treffen bei Conlmiers den Baierrt nur eine kurze Strecke gefolgt. In den Tagen darauf wurden die Nachrichten über das Verbleiben derselben unsicher. Bald verlautete jedoch, daß sich in der Gegend von Chateanduu starke feindliche Kräfte sammelten und es gewann den Anschein, als wollten die Franzosen nicht mehr von Orleans her, sondern vom Westen über Chartres auf Paris losgehen. Der Großherzog von Mecklenburg theilte daher seine Kräfte und ließ zunächst die 22. Division auf Chartres marschireu. Als sich aber am 4. November stärkere feindliche Truppenmassen voudreux, nur zwei Tagemärsche von Versailles zeigten, marschirte er auch mit der 17. Division und dem 1. bairischen Corps nordwestlich, um das K. Hauptquartier vor einem Ueberfall zu schützen. Gleichzeitig wurde die Garde-Landwehr von Versailles auf Dreux vvrgesandt. Die 17. Division (unter General von Tresckow) traf am 17. südlich von Dreux auf 6 bis 7000 Mobilgarden und Marinetruppen, warf sie zurück und besetzte am Abenv Dreux. Der Feind zog unter dem Schutze der Dunkelheit ab. Unterdeß war die 22. Division mit der 6. Cavallerie-Division gegen feindliche Abtheilungen bei Chateauneuf marschirt, stieß am 18. Novbr. bei dieser Stadt auf lebhaften Widerstand, warf aber nach heftigem Wald- und Dorfgefecht den Feind mit starkem Verlust zurück. Diese verschiedenen Gefechte hatten dem deutschen Hauptquartier die Gewißheit verschafft, daß die in jener Gegend befindlichen Truppen nicht der Loire-Armee, sondern einer unter General Keratry gesammelten West-Armee angehörten. Die Loire-Armee dagegen stand noch in der Gegend von Orleans. Ihr Schicksal sollte nunmehr durch die unter dem Feldmarschall Prinz Friedrich Carl von Metz herbeirückende Ii. Armee entschieden werden. Metz war gerade zur rechten Zeit gefallen, um die bisherige Einschließungsarmee zum Kamps gegen die im Norden und Süden vor Paris neu gebildeten und vorrückenden französischen Armeen erfolgreich verwenden zu können. Schon mehrere Tage vor dem Falle von Metz war aus dem großen Hauptquartier die Ordre ergangen, daß die I. Armee unter General von Mantenffel unter Zurücklassung eines Corps zur Besetzung von Metz, zur Belagerung von Thionville, Montmedy n. s. w. mit mindestens zwei Corps nach dem Norden Frankreichs, die Ii. Armee (Prinz Friedrich Carl) mit dem 3., 9. und 10. Corps an die mittlere Loire vorrücken sollte, während das 2. Corps der Einschließungsarmee vor Paris zugewiesen wurde. Am 2. November trat die Armee des Prinzen den Marsch in der Richtung auf Troyes an, am 10. November war die Armee auf der Linie Chaumont-Troyes angelangt, als der Prinz die telegraphische Meldung von Versailles erhielt, daß starke feindliche Streitkräfte von der Loire im Vorrücken seien, und daß er den Marsch so zu beschleunigen habe, um

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 660

1888 - Berlin : Hertz
660 Ausfall aus Paris. ganzen Zeit der Einschließung fortgesetzt, erreichten bald einen hohen Grad der Vollkommenheit. Größere und kleinere Erdwerke, Geschütz-Emplace-ments, Schützengräben, Barrikaden, Blockhäuser, Verhaue rc. erstanden in großer Zahl, Dörfer, Mauern, einzelne Gehöfte und Häuser, die im Einschließungsbereiche lagen, wurden mit allen Mitteln der Kunst befestigt, andere, die das Schußfeld behinderten oder dem Feinde als Stützpunkt dienen konnten, zerstört; aus gleichem Grunde legte man ganze Waldstrecken nieder,— nach allen Seiten wurden zahlreiche und gute Communi-katiouen hergestellt, schützende Brustwehren und Unterkunftsräume, zum Theil selbst bombensicher eingedeckt, für die Vorposten errichtet, an geeigneten Punkten Observatorien eingerichtet und die wichtigsten derselben mit den Hauptquartieren, so wie diese untereinander telegraphisch verbunden — kurz, es wurde Alles aufgeboten, um die Cerniruugsliuie undurchdringlich zu machen. Der erste größere Ausfall wurde von der Pariser Garnison am 30. September gegen die Front des 6. Armeecorps unternommen. Nach sehr heftigem mehrstündigem Feuer der Forts brachen Morgens 6 Uhr starke feindliche Colonnen gegen Chevilly und Choisy vor. Um 8 Uhr war dieser Angriff durch die 12. Infanterie-Division auf allen Punkten abgeschlagen. Dasselbe Schicksal hatte ein zweiter Angriff, welchen der Feind nach abermaliger heftiger Beschießung um 9 Uhr gegen Chevilly richtete. Auf französischer Seite nahmen an dem Ausfall mindestens zwei Divisionen vom Corps Binoy Theil; die Verluste derselben waren beträchtlich. Am 13. October wurde ein Ausfall gegen das 2. baiersche Corps bei Chatillou mit Leichtigkeit zurückgewiesen. An demselben Tage wurde das frühere kaiserliche Schloß in St. Cloud von den Franzosen selbst ohne jede ersichtliche Veranlassung in Brand geschossen. Am 21. October unternahm die Pariser Garnison mit etwa 12,000 Mann unter dem Schutze des Forts Mont Valerien einen Ausfall gegen die Vorposten der 10. Infanterie-Division bei La Malmaison und Buzanval, wurde jedoch nach mehrstündigem Gefechte, in welches auch einige von St. Germain herbeigeeilte Compagnien des 1. Garde-Landwehr-Regiments eingriffen, unter den Augen des Königs mit beträchtlichem Verluste zurückgewiesen. L e B o u r g e t. Am 28. October früh Morgens wurde die in Le Bourget als Beobachtungsposten stehende Compagnie des Garde-Corps von bedeutender Uebermacht angegriffen und aus dem Dorfe zurückgedrängt, bevor sie Unterstützung erhalten konnte. Der Feind zog dann beträchtliche Verstärkungen an sich und richtete sich in dem Dorfe zu hartnäckiger Vertheidigung ein. Ein am 29. gemachter Versuch, ihn durch Artillerie-Feuer zu vertreiben, hatte keinen Erfolg. Da Le Bourget der einzige Beobachtungsposten vor der ausgedehnten Front des Garde-Corps war, auch die Gefahr vorlag, daß der Feind, im Besitze dieses Ortes, sich mit schweren Batterien in der Höhe desselben etabliren und dadurch die Vertheidigungsstellung des Garde-Corps ernstlich beunruhigen würde, so befahl der Kronprinz von Sachsen, das Dorf dem Feinde unter allen Umständen wieder zu entreißen. In Folge dessen griff der General-Lieutenant von Budritzki am 30. October Morgens

3. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 661

1888 - Berlin : Hertz
Pariser Stimmungen. 661 das Dorf, nachdem dasselbe aus 5 Batterien beschossen war, mit 9 Bataillonen der 2. Garde-Jnfanterie-Division in drei Colonnen energisch an, drang von drei Seiten ein und warf nach mehrstündigem erbittertem Häuserkampfe, wobei er mit eigener Hand an gefährlichster Stelle die Fahne vorantrug, den Feind, der etwa 5000 Mann stark war, in Auflösung nach Paris zurück. Ueber 1200 Gefangene blieben in den Händen des Siegers, dessen eigner Verlust sich auf circa 400 Mann belief. Das Gefecht bei Le Bourget erhielt eine große Wichtigkeit durch die Bestürzung, welche der Ausgang desselben in Paris hervorrief. Der Feind verzichtete nun für längere Zeit ans jede größere Unternehmung. Zu dem Eindrücke des unglücklichen Ausfalls kamen die ersten dunkeln Nachrichten von der Capitnlation von Metz hinzu, um dem einsichtigeren Theile der Pariser Bevölkerung schon damals die hoffnungslose Lage der Hauptstadt und dadurch den Wunsch nach Beenvigung des Widerstandes nahe zu legen. Deshalb fand auch Thiers, welcher aus Tours mit dem Vorschlage von Waffenstillstandsverhandlungen eintraf, bei der Regierung eine günstige Aufnahme. Aber die Friedenswünsche entsprachen nicht den Steigungen der untersten Volksklassen und ihrer Führer. Dieselben brachten es (wie oben erwähnt) in der Nacht vom 31. October zum 1. November zu einem förmlichen Aufstande, welcher allerdings nur vorübergehend den Sieg davon trug, dessen Einwirkung zur Einschüchterung der Regierung und der besonneneren Kreise der Bevölkerung aber sich auch weiter geltend machte. Die revolutionäre Arbeiterbevölkerung, welche später unter denselben Führern die Herrschaft der „Commune" begründete, hatte bei dem damaligen Aufstande den „Krieg bis auf's Aeußerfte" auf ihre Fahne geschrieben und die Regierung hatte nicht den Muth, dieser Forderung zu widerstreben. Die Masse der bewaffneten Arbeiterbevölkerung von Paris führte während der Belagerung ein behaglicheres Leben als je; die Regierung bezahlte reichlich ihre Dienste in der Nationalgarde, die mit viel Müßiggang und wenig Gefahr verbunden waren und sorgte für ihren und ihrer Familien Lebensunterhalt. Ein so bequemes und sorgenloses Dasein war der Arbeiterbevölkerung zu anderen Zeiten nicht beschieden; sie hatte deshalb ein lebhaftes Interesse an der Fortsetzung des Widerstands und drängte unausgesetzt zum Kampfe, natürlich unter dem Vorbehalt, daß Andere ihre Haut zu Markte trügen. Eine Stärknug erhielt die Kriegs-Partei im November durch die 'Nachricht von dem Auftreten der Loire-Armee und von der Wiederbesetzung von Orleans durch dieselbe. Diese Nachricht belebte in hohem Maaße die Hoffnung auf den schließlichen Erfolg der vereinigten Anstrengungen der Hauptstadt und der Provinz. Die militärischen Streitkräfte von Paris erfuhren inzwischen eine bedeutsame Vermehrung und Umformung; die gesammte Macht wurde in drei Armeen eingetheilt, die I. unter General Thomas (266 Bataillone), die Ii. unter General Ducrot (8 Infanterie- und 1 Kavallerie-Division in drei Armeecorps), die Iii. unter General Vinoy. Mit der Ii. Armee ^eoachte Trochu sich durch die Einschließungsarmee Bahn zu brechen, um dann im Verein mit einer von außen herbeirufenden Armee Paris zu

4. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 663

1888 - Berlin : Hertz
Gefecht bei Villier-5. 663 kannten sächsischen Vorposten wurden zunächst aus Brie und Champigny zurückgedrängt und die Württembergische Division fast gleichzeitig bei Villiers in ein außerordentlich heftiges Gefecht verwickelt. Nachdem der feindliche Angriff auf das 6. Corps abgeschlagen war, eilte der General von Tümpling dem Württembergischen linken Flügel zu Hülse; auch die 7. Infanterie-Brigade (vom 2. Corps) setzte sich dahin in Marsch und griff erfolgreich in das Gefecht ein. Kurz nach 1 Uhr Nachmittags war der Angriff auf dem linken Flügel siegreich zurückgeschlagen, so daß nunmehr der General von Obernitz dem hart bedrängten rechten Flügel seiner (Württembergischen) Division Unterstützung zuführen konnte. Von der 24. (K. sächsischen) Division befanden sich, als der Angriff erfolgte, erst einige Bataillone auf dem linken Marne-Ufer, der Rest traf kurz nach Mittag ein. Der Kampf wurde bei Villiers mit großer Erbitterung bis nach Einbruch der Dunkelheit geführt und endete Abends mit der Behauptung der Stellung Villiers durch die an Zahl verhältnißmäßig nur schwachen deutscheu Truppen. Die Franzosen gingen mit ihren Hauptlasten^auf das rechte Marne-User zurück, behielten jedoch auf dem linken User festen Fuß in den, sonst von den deutschen Vorposten besetzten Dörfern Brie und Champigny. Außer dem Nebenangnfs gegen das 6. Corps erfolgten ant 30. andere auch gegen das 2. baiensche Corps, das Garde-Corps und das 4. Armee-Corps. Bei letzterem kam es zu einem ernsteren Kampfe um Epinay, welcher aber gleichfalls mit dem Rückzüge des Gegners endete. Um 6 Uhr Abends war der Kampf überall siegreich für die deutschen Waffen beendigt. Der Verlust der Franzosen war sehr bedeutend, der der deutschen Armeen gleichfalls erheblich. Am folgenden Tage (1. December) erbaten die Franzosen einen Waffenstillstand zur Beerdigung ihrer Gefallenen. Am 2. December wurden die vom Feinde seit dem 30. November festgehaltenen Stellungen bei Brie und Champigny mit Tagesanbruch von den Sachsen und Württembergern wieder genommen. Gegen 9 Uhr brach jedoch General Ducrot nochmals mit sehr überlegenen Kräften gegen dieselben Dörfer vor. Abermals mußten dieselben geräumt werden, da das Feuer der Forts und zahlreiche schwere Batterien das Thal bis nack Villiers hin beherrschten. Dagegen waren wiederum alle Anstrengungen des Feindes gegen Villiers vergeblich. Der Kampf wurde hier nochmals bis nach Einbruch der Dunkelheit mit außerordentlicher Heftigkeit geführt und zur Abwehr der immer von Neuem und mit frischen Kräften unternommenen Angriffe mußte außer den Württembergern und Sachsen auch das 2. preußische Corps (Fransecky) herangezogen werden. Auf feindlicher Seite focht die ganze Ii. Dncrotsche Armee. Der Kampf endete nach 6 Uhr Abends. Die Franzosen behielten wiederum Brie und die Hälfte von Champigny im Besitz, während die andere Hälfte dieses Ortes sich in den Händen der deutschen Truppen befand. Die Niederlage der französischen Armee war jetzt bereits entschieden. Am 3. December währten zwar die Kanonade und kleine Scharmützel noch fort, am 4. December Vormittags jedoch zog der Feind seine letzten

5. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 19

1888 - Berlin : Hertz
Otto mit dem Pfeile; Fehde mit Magdeburg; Gefangenschaft; Markgräfin Hedwig. 19 Otto mit dem Pfeile (1267 — 1308).— Das Vertrauen, welches die beiden Fürsten in ihre Kinder gesetzt hatten, wurde nicht getäuscht; denn die feste Einigkeit, welche unter diesen herrschte, ließ die Gefahren nicht aufkommen, welche sonst in einem getheilten Reiche unvermeidlich sind. Vielmehr blieb das Streben der Markgrafen ein gemeinsames und war in vieler Beziehung von glücklichem Erfolge begleitet. Der bekannteste unter den Söhnen Johann's und Otto's ist der älteste Otto Iv., welcher auch die Erzkämmererwürde erhielt und später Ottomitdempfeile genannt wurde. Auch er war durch Kriegsmuth und unternehmenden Geist ausgezeichnet, und wie auf dem Schlachtfelde, so glänzte er zugleich in den milderen Künsten des Friedens und erwarb sogar als Minnesänger hohen Ruhm. Auch seiner Frömmigkeit wegen ward er von den Zeitgenossen gelobt, doch hielt ihn dieselbe nicht ab, gegen die geistlichen Fürsten mit aller Kraft und Kühnheit aufzutreten. Der größte Theil seiner Regierungszeit war gerade durch die heftigsten Fehden mit dem Erzbisthum Magdeburg ausgefüllt, wobei ihn seine Brüder und Vettern treulich unterstützten. Der nächste Anlaß dieser Fehden war sein Wunsch, einen seiner jüngeren Brüder, Erich, welcher schon Domherr zu Magdeburg war, zum Erzbischof gewählt zu sehen. Da ihm dies mißlang und statt Erich's Graf Günther von Schwalenberg gewählt wurde, zog er ohne Weiteres zum Kampfe gegen Magdeburg aus. Schon war er bis dicht vor die Stadt gerückt, und, auf den hohen Dom derselben hinweisend, rief er übermüthig aus: „Dort wollen wir bald unsere Rosse füttern;" da holte der Erzbischof Günther das Banner des Schutzherrn von Magdeburg, des heiligen Mauritius, aus dem Dome, sammelte durch begeisterte Ansprache die Bürger der Stadt und viele Fürsten und Ritter um sich und zog muthig zum Vertheidigungskampfe hinaus. Der Markgraf Otto hatte vorzeitig gefrohlockt; denn seine Kriegsschaar wurde in die Flucht geschlagen und er selbst, obwohl ritterlich kämpfend, gerieth in die Gewalt der Feinde. Der Erzbischof, um seinen Stolz zu beugen, ließ ihn in einen engen Käfig von eichenen Bohlen sperren, in welchem er vor den Bürgern Magdeburgs ausgestellt und auf das Demüthigste behandelt wurde. Aus solcher tiefen Schmach errettete ihn seine treue Gemahlin, die Markgräfin Hedwig. Mit bittern Thränen hatte sie Otto's Geschick beklagt und mit sorgender Liebe auf Mittel und Wege gedacht, ihn aus der Gefangenschaft zu erlösen. Ein alter, braver Diener des fürstlichen Hauses, Johann von Buch, den Otto in einer Anwandlung von Heftigkeit wegen wohlgemeinter, aber lästiger Vorstellungen verstoßen hatte, wurde jetzt in der Stunde des Unglücks wieder der Gattin treuer und ergebener Rathgeber. Aus seinen Vorschlag verkaufte sie alle ihre Kostbarkeiten und eilte selbst nach Magdeburg, um von den geistlichen Herren die Freiheit ihres Gemahls zu erflehen mw nöthigen Falls zu erkaufen. Um 4000 Mark Silber wurde derselbe wirklich freigegeben; da sie aber eine so große Summe nicht besaß, so verpfändete Otto sein Ehrenwort, das Geld binnen vier Wochen zu zahlen oder in seine Haft zurückzukehren. Beglückt eilte er mit der trefflichen Hedwig in sein Land zurück ; aber noch lastete auf ihnen die schwere Sorge, wie sie das Geld herbeischaffen könnten Da half noch einmal der alte Johann von Buch. Er führte den Markgrafen in die Kirche zu Stendal und wies ihn auf einen eisernen

6. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 78

1888 - Berlin : Hertz
78 Bestrafung der Raubritter; Joachim's landesväterliche Thätigkeit. fahren. Da legten ihm die Verschworenen einst bei der Jagd auf der Köpe. nicker Haide einen Hinterhalt; der Fürst wurde jedoch von einem Bauern ge» warnt, ließ seine Reisigen herbeikommen, jagte die Verschworenen aus ihrem Hinterhalt auf und uahm eine große Anzahl derselben nebst ihrem Führer gefangen. Sie erlitten zur Warnung einen schrecklichen Tod. Um das Uebel gründlich auszurotten, schickte der Fürst eine Anzahl bewaffneter Reiter mit Henkersknechten überall im Lande umher, die Landbeschä-diger aufzugreifen und sofort zuhängen. In einem Jahre wurden auf diese Weise über siebzig Junker und Knechte zum schimpflichsten Tode gebracht. Selbst die Fürsprache der angesehensten Verwandten, auch fürstlicher Personen wurde von dem strengen Joachim nicht beachtet, und als sein Onkel, der Markgraf Friedrich von Anspach, an ihn schrieb, er möchte nicht fürder gegen den Adel seines Landes wüthen, antwortete er: „Adelich Blut habe ich nicht vergossen, sondern nur Schelme, Räuber und Mörder hinrichten lassen. Wären dieses redliche Edelleute gewesen, so würden sie kein Verbrechen begangen haben." Ein ander Mal, als ein Ritter aus dem Mecklenburgischen ergriffen worden war, baten dessen zahlreiche Verwandte, nebst vielen Fürsten und Joachim's eigene Gemahlin, sowie sein Bruder für denselben, auch bot der Ritter sein ganzes Vermögen als Lösegeld; Joachim aber sagte: „Es ziemt sich nicht, daß ein Fürst die Gerechtigkeit seil habe oder Strafbare um Geld freilasse, und wenn dieser und jeder andere als Verbrecher Ergriffene hundert tausend Gnlden geben könnte, so würde doch keiner meinen Spruch ändern." Natürlich waren die Bauern und die Städte sehr bereitwillig, dem Fürsten bei seinem Unternehmen zur Ausrottung der Räubereien allen Beistand zu leisten, und so gelang es seinen ernstlichen Bemühungen, denen sich auch die benachbarten Fürsten anschlossen, die innere Sicherheit endlich wieder herzustellen und durch fortgesetzte Strenge zu befestigen. Die Marken erholten sich nun zuseheuds von den Zeiten der Noth und der Bedrängniß, und der Kurfürst konnte nach wenigen Jahren des Friedens mit Genugthuung auf die wieder erblühenden Länder sehen, welche seinem Scepter unterworfen waren. Auch außerhalb Brandenburgs wurde sein Name mit Achtung und Ruhm genannt, und die Stadt Hamburg begab sich während eines Streits der Hansestädte mit Dänemark freiwillig uuter seinen Schutz. Joachim's landesvaterliche Thätigkeit. In der That verdiente Joachim solches Vertrauen, wie der ganze Verlauf seiner eben so vorsorglichen und landesväterlichen, als strengen Regierung erwies. Wir sehen ihn später durch das ganze Land reisen, um sich eine genaue Kenntniß von allen 93er* hältuissen zu verschaffen. Ueberall wird er mit Jubel empfangen: denn man weiß von ihm, wie ein alter Schriftsteller sagt, daß er „aus gnädiger Zuneigung und Wohlmeinung kommt, um sich überall nach dem Regiments und Wesen der Städte zu erkundigen und ferner gnädiglich zu helfen und zu rathen, damit Städte und Einwohner an ihrer Nahrung zunehmen, sich bessern, Friede, Gericht und Recht bei ihnen erhalten werden." Nach dieser Reise erließ Joachim eine allgemeine Städteordnnng, worin unter Anderem auch die Einführung gleicher Maaße und Gewichte in allen märkischen Landen

7. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 81

1888 - Berlin : Hertz
Judenverfolgung. 81 hohe Bühnen stufenweise über einander gebaut. Auf der obersten standen etliche „hochgelahrte und rechtsverständige Leute," ausser mittleren der Richter nebst feinen Schöppen, Schreibern, Zeugen und Anwälten, auf der untersten die angeklagten Juden nebst Paul Fromm. Nur Jacob war nicht da; er hatte schon früher angegeben, daß ihm eines Nachts die Jungfrau Maria erschienen sei, und war demzufolge zum Christenthum übergetreten, weshalb er eine mildere Behandlung als die übrigen Angeklagten erfahren sollte. Die Juden, in ihrer uralten Volkstracht und mit spitzen, theils gelben, theils weißen Hüten bekleidet, hatten unter Gesang die Gerichtsstätte betreten. Der Richter ließ die ganze Verhandlung laut verlesen und fragte sodann die Angeklagten, ob sie bei ihrer Aussage beharren wollten. Als sie dies bejaht hatten, beriethen sich d die Schöppen eine kurze Zeit und sprachen dann folgendes Urtheil ans: „Dieweil der böse Christ, Paul Fromm, sich an dem heiligen Sacrament vergriffen, dasselbe gestohlen und verkauft habe, darum so solle man ihn auf einen Wagen binden, die Gassenauf und nieder führen, mit Zangen reißen und darnach in ein Feuer legen. Und dieweil die boshaftigen, schnöden und verstockten Juden ihre böse Mißhandlung des heiligen Sacraments und ihren grausamen Mord an schuldlosen Christenkindern auch zu mehrmalen vor und außerhalb des Gerichts bekannt, darum so solle man sie zu Pulver verbrennen, darum, daß alle anderen ein Beispiel und Exempel an ihnen nehmen möchten, daß sie solche und dergleichen Uebelthat auch nicht begehen möchten." Sofort wurden die Angeklagten den Henkern zur Vollstreckung des Urtheils übergeben. Die Juden, nachdem sie den Todesspruch vernommen, rüsteten sich unter Ermahnung eines Rabbiners durch lauten Gesang in ihrer Väter Sprache zu dem grauenvollen Tode, dem sie entgegengingen. Das Volk aber meinte, daß die „schnöden Juden" durch neue Lästerungen den christlichen Gottesdienst verhöhnen wollten. Hinter dem Rabensteine hatte der Scharfrichter mit seinen Helfershelfern einen „wunderlichen Bau zu ihrer Straf" aufgerichtet, „dreier Mann hoch, aus hölzernen Rösten bestehend, die mit Stroh und Pech belegt waren." Auf diese befestigte er die acht und dreißig (Schlacht-Opfer mit Halseisen, nur Paul Fromm stand abgesondert von seinen Leidensgenossen an einen Pfahl gekettet. Als das gräßliche Todtenbett angezündet ward, da brachen viele der unglücklichen Juden in laute Lästerungen gegen das Christenthum aus und versuchten es, den anwesenden Priestern ins Angesicht zu speien. Bald verendeten sie unter fürchterlichen Qualen. Jakob, welcher die Taufe empfangen hatte, wurde am anderen Tage mit dem Schwerte hingerichtet. Damit war jedoch die Sache noch nicht beendigt, vielmehr wurden in Folge dieser Vorgänge alle Juden aus der Mark Brandenburg verbannt, nachdem sie Urphede geschworen, d. H. den Eid geleistet, nie wieder zu kommen'. Es ist möglich, daß ein Theil der Anklagen, welche gegen die Juden erhoben wurden und welche sie in den unerträglichen Folterqualen zugestanden, begründet war, es ist möglich, daß sie in dem Haß gegen die Christen, welcher durch ihre Bedrückung immer genährt wurde, sich zu fanatischer Entweihung christlicher Heiligthümer (schwerlich aber zu den Greuelthaten gegen christliche Kinder) hinreißen ließen; immerhin aber wendet sich der Blick mit schmerzlichen Gefühlen von einer Zeit ab, wo gegenseitiger Religionshaß zu Hahn, preutz. Gesch. 20. «ttff. g

8. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 33

1888 - Berlin : Hertz
Kaiser Karl und Waldemar. 33 eine Art Untersuchung über Waldemar's Person anstellen. Die Herzöge von Sachsen und von Mecklenburg nebst einer Anzahl von Rittern wurden hiermit beauftragt: natürlich durften und wollten sie zu keinem andern Resultate koin^ men, als daß durch allerlei Zeugniß die Acchtheit des wiedererschienenen Waldemar bewiesen sei. Hieraus belehnte ihn Karl feierlich mit der Mark zu Brandenburg und Landsberg und versprach ihm kräftigen Schutz. Dem Herzog Rudolph von Sachsen aber und seinen Verwandten wurde, worauf es bei dem ganzen Gaukelspiel ja vorzugsweise ankam, die Mitbelehnung und Erbfolge in der Mark für den Fall zugesprochen, daß Waldemar ohne männliche Erben sterben sollte. Ferner verstand sich der vermeintliche Waldemar ohne Weiteres zur Abtretung der Lausitz au Böhmen und überließ ebenso ohne Widerspruch große Striche Landes an seine angeblichen Freunde, die Fürsten von Magdeburg, Mecklenburg und Andere. Erst nachdem dies Alles so festgestellt war, begann die Belagerung von Frankfurt, aber Ludwig's Schaaren im Verein mit den braven Bürgern der Stadt wiesen muthig alle Angriffe zurück. Zwar faheu sie sich in der Hoffnung getäuscht, daß der Pfalzgraf Rudolph von Baiern, welcher mit dein Grafen Günther von Schwarzburg zu ihrer Hülfe herbeieilte, ihnen Rettung bringen würde; derselbe gcrieth durch zu tollkühnes Vorbringen in Gefangenschaft. Aber so tapfer war die Sscrtheibigung der braven Frankfurter, daß Karl mit ollen seinen Bundesgenossen zuletzt unverrichteter Sache abzog. Jetzt trat für Ludwig eine günstige Wenbung der Verhältnisse ein, inbem es seiner Partei im deutschen Reiche gelang, den Grasen Günther von Schwarzburg als Gegenkönig gegen Karl aufzustellen: dieser würde um seine Stellung im Reich besorgt und daher zu Friebensunterhandlnngen sehr geneigt. Er vertrug sich bald mit mehreren Anhängern Ludwig's, sogar mit dem Pfalzgraf Rudolph, wußte auch Günther von Schwarzburg, welchem es zur kräftigen Vertheidigung feiner Sache an Geld und Leuten fehlte, zu beseitigen, und es blieb ihm jetzt nur noch übrig, mit Markgraf Ludwig seinen Frieden zu machen. Dieser war hierzu gern bereit, wenn ihm der friedliche Besitz seines Landes zugesichert wurde, und so kam denn ein Friedeusvertrag zu Staude, in welchem Karl den Ludwig als Markgrafen von Brandenburg anerkannte, allen Ansprüchen auf Tyrol entsagte und sich verpflichtete, beim Papst die Bestätigung von Ludwig's Ehe und die Aufhebung des über ihn verhängten Kirchenbannes zu bewirken. Ludwig dagegen versprach, Karl als römischen König anzuerkennen und ihm die Reichskleinobien, welche er noch von seinem Vater her in Häuben hatte, auszuliefern (1349). Auf Walbemar hatte Karl bei seiner Aussöhnung mit Ludwig keine Rücksicht mehr genommen; der Kaiser war gewohnt, jebes Mal die Mittel zu wählen, welche ihn am leichtesten seine persönlichen Zwecke erreichen ließen, und wie er sich nicht gescheut hatte, das Erscheinen Waldemar’s zu benutzen, um Ludwig in die Euge zu treiben, so machte es ihm auch feinen Skrupel, den von ihm feierlich anerkannten Walbemar eben so leicht wieber aufzuopfern, sobalb bies seinem Vortheile mehr entsprach. Um seiner Treulosigkeit wieberum den Schein bcr Gerechtigkeit zu geben, versprach er eine nochmalige Untersuchung über Walbemar, welche natürlich jetzt bei der veränbertcn Stim-mung der Richter nur gegen denselben ausfallen konnte. Er wurde vor des Hahn, sireufj. G-sch, 20. Aust. 3

9. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 40

1888 - Berlin : Hertz
40 Raubzüge des Erzbischofs von Magdeburg. Die Quitzows. und verwegen ihr Haupt, sonbcrn auch bic benachbarten Fürsten, bic Herzoge von Pommern, Mecklenburg und Lüneburg, besonbers aber der Erzbischof von Magbeblirg, angelockt bnrch die Schwäche des kaum vertheibigteu Laubes, ober gereizt durch Raubzüge bcr märkischen Ritter, fielen ranbenb und plüuderub iu die Marke» ein. Der Erzbischof von Magbeburg hatte au der Greuze des Havellaubes eine Raubveste Mylow erbaut, von wo aus er die Städte und Lanbschaftcn ringsum durch stete Raubzüge belästigte. Jobst's Statthalter, Ritter Lippolb vou Brebow, beschloß, biefe Burg zu brechen, und führte ein ansehnliches Kricgshccr gegen bieselbe; aber er gerieth selbst in Gefangenschaft. Nun schloß der Erzbischof noch ein Bünbniß mit dem Fürsten von Anhalt; vereint zogen bieselben plünbernb und verwüstenb in bcr Gcgcnb von Branbcnbnrg umher. Am schrecklichsten erging cs der armen Stadt Rathenow; bnrch Verrath kam bieselbe in bic Hänbc des Fürsten von Anhalt, welcher sein rohes Kriegsvolk ungezügelt rauben, morben nnb alle thierische Wuth und Lcibcnschast üben ließ. Als die Bürger ihm schon bcn Hulbigungscib geleistet, gebot er ihnen, die Panzer wieber anzulegen, um dem Erzbischof entgegen zu ziehen. Kaum aber hatten die wehrhaften Bürger die Stadt verlassen, so befahl der unmenschliche Fürst, die zurückgebliebenen Weiber, Greise nnb Kinder aus bcn Hänscrn und aus bcn Thoren der Stadt zu jagen, nnb so mußten bic Unglücklichen, mitten im Winter, ohne alles Hab nnb Gut ihren Hcab verlassen und am Bettelstab in die Frembe wanbern. Was in der Stadt noch zu plünbern war, würde fortgeschafft, die räuberischen Horben aber setzten sich bort fest, um von ba ans das Land rings herum weiter zu verheeren. Nachbem bet Greuel nur allzuviel schou verübt worben, vereinigten sich die Stabte der Mittelmark zu einem Schutzbüubniß und vergalten dem Erzbischof ihrerseits durch Einfälle tu das Magbcburgische bic Unbill, die sic von ihm erfahren hatten. Einen Augenblick schien es, als sollten die schwer Heimgesuchten bei einer kräftigen Obrigkeit selbst wieber Schutz erhalten, ba der ehrenwerthe Markgraf Wilhelm von Meißen als Statthalter in den Marken eingesetzt würde (1396). Er verbanb sich mit mehreren benachbarten Fürsten und besonbers mit Lübeck und bcn übrigen Hansastäbten, um bic Ranbbnrgen zu zerstören und die Sicherheit bcr Grenzen wieber herzustellen, aber nur zu balb legte er sein Amt nieder und an seine Stelle trat wieber Lippolb vou Brebow, kurz baraus bessen Schwiegersohn, Hans von Quitzow (1400). Die Quitzows. — Der Raine bei* Quitzows ist einer der verrufensten in bcr branbenburgischeu Geschichte; beult iu jener Zeit oer Schmach und bcr Zerrüttung war es vor allen andern Geschlechtern das der Quitzows, auf welches das Volk mit Zittern und Schrecken blicken mußte. Unter allen Raubrittern waren keine so verwegen, wie biefe, keine übten das Raubhanbwerk in so großem Maßstabe aus. Die beiben Brüder Hans und Dietrich von Quitzow waren die Söhne eines geachteten Ritters Kuno von Quitzow auf Quitzhövcl iu der Pricgnitz. Haus heirathete die Tochter des Statthalters Lippold von Bredow und erhielt dabei die Burg Platte bei Brandenburg, balb barauf das Statthalteramt. Er, wie sein Bruder Dietrich, war von wildem, rohem Wesen, ein Feind ruhigen, friedlichen Lebens, ein Verächter der Bürger und Bauern und zu jeder Gewaltthat bereit, und seine Macht und seinen Reichthum zu vermehren. Seine Laudesoerwaltung begann er bamit,

10. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 189

1888 - Berlin : Hertz
Friedrich m. Kurfürst von Brandenburg, später Friedrich I. König in Preußen. (1688—1713.) 26. Friedrich'« Regierung big zur Ännahmc der Löniaskrone. (1688-1701.) Friedrich's Erziehung, Eigenschaften und Regierungsantritt. Friedrich, des großen Kurfürsten zweiter Sohn, welcher demselben zunächst als Kurfürst Friedrich Iii. folgte, war nicht einer der hervorragenden Fürsten, welche durch großartige Handlungen oder weise Einrichtungen dem Aufblühen ihrer Staaten neue Bahnen bereiten, aber er war dennoch bestimmt, eine wichtige Stelle in der Reibe der bobemollernschen Fürsten auszufüllen und durch einen bedeutsamen Schritt das gemeinsame Werk derselben weiter zu fördern. Die Macht, welche durch seine Vorfahren, besonders durch seinen ruhmreichen Vater begründet war, sollte durch ihn auch den ihr gebührenden Namen erhalten: an Einfluß und Ansehen standen die brandenburgischeu Regenten bereits weit über den übrigen Kurfürsten des Reiches, vielen selbstständigen Königen gleich, Friedrich war es vorbehalten, nun auch den königlichen Titel zu erwerben. Friedrich war am 11. Juni 1657 geboren, nicht als Kurprinz, denn es lebte damals noch ein älterer Sohn des großen Kurfürsten, der Kurprinz Karl Emil (geboren 1655). Beide Knaben waren dem trefflichen Geheimen Rathe Otto von Schwerin, einem wissenschaftlich gebildeten und praktisch bewährten Manne, übergeben, Friedrich aber erhielt in seinem sechsten Jahre den durch Studien und Reisen vielfach gebildeten Eberhard von Dankel-mann zum besonderen Lehrer und Erzieher. Der Prinz war mit einem schwächlichen und etwas verwachsenen Körper geboren und seine körperliche, wie geistige Entwickelung ging etwas langsam vor sich. Die zärtliche Mutter, Kurfürstin Luise Henriette, hörte zuerst mit Besorguiß, daß Daukelmann den zarten Prinzen bei den Lectionen öfters etwas anfahre, doch überzeugte sie sich, daß der Erzieher es gut meinte und nur darnach trachtete, den Knaben an eine ernstere Thätigkeit zu gewöhnen. Auch Kurfürst Friedrich Wilhelm erkannte Dankelmann's Verdienste um des Prinzen Erziehung gern an und gab ihm zum Lohne eine Stelle als Kammerrath. Friedrich erwarb in den Wissenschaften und in Sprachen gute Kenntnisse; sein Charakter nahm im Wesentlichen gleichfalls eine glückliche Richtung, nur entwickelte sich in ihm neben großer Gutmüthigkeit und Weichheit des Gemüthes frühzeitig ein
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