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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

2. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

3. Bilder aus der deutschen Vorgeschichte - S. 40

1918 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
40 (s- o. S. 34). Thringen dagegen wurde gewaltsam hinzugefgt. Dieser Binnenstaat, der vom Harze bis zum Deutschen Jura die alten Gebiete der Hermunduren umfate, ward damals von König Hermanfried regiert. Gegen ihn zogen zwei Shne Chlod-wigs ins Feld, die auch noch, um sicher zu gehen, die freien Sachsen als Bundesgenossen geworben hatten. An der Unstrut fiel die Ent-scheidung (531); das ganze thringische Knigshaus ging zugrunde. Den Norden des eroberten Landes, die goldene Aue, nahmen die Sachsen fr sich in Anspruch; die Mitte und der Sden wurden dem Frankenreiche angegliedert. Von da an kam Sprache und Name der Franken in den Mainlandschaften zur Geltung. Beide Hauptteile des Reiches, das mehr romanische N e u st r i en (d. i. Westfrankenland) und das fast ganz germanische A n st r a s i e n (d. i. Ostfrankenland) hielten sich die Wage; neben ihnen traten zeitweilig auch Burgund und Aquitanien als selbstndige Frankenreiche auf. Die Herzogtmer Baiern, Schwaben und Thringen gehrten zu Austragen, zeigten aber oft Unabhngig-keitsgelste. Die groen Eigenschaften Chlodwigs gingen seinen Nach-kommen mehr und mehr verloren; aber die schlimmen Seiten seines Charakters, Hinterlist, Unwahrhaftigkeit, Hrte und Grausamkeit, blieben in ihnen allen lebendig, soda das Haus der Merowinger als eines der blutigsten und greuelvollsten aller Frstenhuser bekannt ist. Durch Bruderkriege und entsetzliche Mordtaten zwischen den nahen Verwandten wurde das Knigshaus wiederholt bei-nahe ausgerottet; die furchtbarsten Frevel knpfen sich an die Namen der Kniginnen Fredegnde von Neustrien, eines Weibes niederer Abkunft, und Brnhild von Austrafien, einer West-gotischen Knigstochter, die sich gegenseitig Männer, Shne und Enkel umbrachten. Der ganze Zeitabschnitt des 6. und 7. Jahrhunderts zeigt einen tiefen sittlichen Verfall; mit der rohen Sinnenlust des Heid-nischen Germanen verband sich die Verruchtheit und sittliche Ful-nis der absterbenden rmischen Bildung. Auch die christliche Kirche, selbst von diesem Verfall ergriffen, vermochte nicht bessernd und erziehend zu wirken. In diesen schrecklichen Zeiten vernderte sich der innere Bau des frnkischen Reiches. Die Groen wurden unbotmig, und wildes Fehdewesen tobte berall. Die kleineren Grundbesitzer konnten bei dem immer sich wiederholenden Aufgebote zu Reichs-kriegen nicht gengend fr Hans und Hof sorgen; nur dann ver-mochten sie sich ihren Besitz und verhltnismige Ruhe zu sichern, wenn sie sich unter den Schutz Mchtigerer stellten. Diesen ber-lieen sie durch Vertrag ihren Landbesitz und erhielten ihn dann

4. Bilder aus der deutschen Vorgeschichte - S. 44

1918 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
Gleich in den ersten Jahren seiner Regierung erfolgte die Eroberung des Langobardenreichs. Dessen König Desiderius hatte eine seiner Tchter mit Karl vermhlt, aber dieser hatte nach kurzer Zeit die Ehe aufgelst. Dadurch schwer gereizt, verlangte Desiderius vom Papste, da er die Shne des verstorbenen Karl-mann zu Frankenknigen krne. Aus Rcksicht auf Karl weigerte sich der Papst, und als Desiderius ihn durch Heeresgewalt dazu zwingen wollte, rief- er Karl um Hilfe an. Dieser berstieg die Alpen an der Spitze groer Heere; der Langobardenknig ward besiegt und in Pavia eingeschlossen. Als sich Desi^Mus endlich ergeben hatte, wurde er mit den Seinigen, ebenso wie Karlmanns-Witwe und Shne, in ein frnkisches Kloster gebracht; Karl selbst <4 lie sich mit der eisernen Krone feierlich krnen (774) und nannte sich von nun an König der Franken und Langobarden". Bei einer kurzen Anwesenheit in Rom hatte er die Pipinsche Schenkung neu besttigt und seine Schutzherrschaft der Rom festgestellt. Er beherrschte nunmehr den grten Teil Italiens, auch den Kirchenstaat; seiner Herrschaft nicht unterworfen waren nur die ostrmischen Besitzungen: V e n e d i q mit seinem Bezirke, das im Laufe der Jahre eine unabhngige Republik wurde, und H.n t e r -Italien, wo auch noch einige langobardifche Herzge ihre Selbstndigkeit behaupteten, nebst den Inseln. Das frher westgotische Spanien konnte dagegen dem Franken-reiche nicht angegliedert werden. Eine Heerfahrt, die Karl (778) gegen das von den Arabern errichtete Kalifat von Cor-d o b a (s. o. S. 29) unternahm, war erfolglos. Auf dem Rck-zuge erlitt Karls Nachhut in dem Pyrenenpasse Rone e -v et I t-s durch die Basken eine Schlappe, wobei ein Graf R u t -l a n d seinen Tod fand. (Das ist die geschichtliche Grundlage der weitverbreiteten Rolandssage.) Immerhin behaupteten die Fran-ken nicht nur die natrliche Grenze der Pyrenen, sofern hielten auch jenseits derselben im Ebrotale einige wichtige Pltze fest, aus denen spter die spanische Mark erwuchs. Viel bedeutsamer^ls^iese"kmpfe um romanisches Land war der langjhrige Krieg mit den Sachsen, dem einzigen deutschen Stamme, der noch nicht fr das Christentum gewonnen war. Dies tapfere Volk bewohnte die norddeutsche Tiefebene vom Harze bis zur Nordfeekste (s. o. S. 23). Es zerfiel in die Hauptgruppen der Westfalen, Engern, Ostfalen und Nord-a l b i n g i e r , die sich in viele fast unabhngige Gaue gliederten. In jedem dieser Gaue lag die Macht in den Hnden der Adels-geschlechter oder E d e l i n g e , die von Stolz auf ihre alten Rechte erfllt waren. Aber auch die Gemeinfreien wahrten eiferschtig

5. Bilder aus der griechischen Geschichte, Bilder aus der römischen Geschichte - S. 120

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
I — 120 — dagegen die zwei Länder, auf denen das Staatsgebäude ruhte, die Apenninen- und die Balkan-Halbinsel. Italien vor allem hatte an Einwohnerzahl bedeutend verloren und war verarmt. Auch Rom hatte seine Bedeutung für das Reich eingebüßt; es war nur noch ein Museum, an dessen ehrwürdigen Prachtgebäuden und Denkmälern man die ruhmvolle Geschichte vergangener Jahrhunderte studieren konnte. Kaiser und Regierung weilten nicht in Rom; dem Senate war von seinem früheren gebietenden Einflüsse nichts geblieben als das Recht, die neuen Gesetze und die Verordnungen der Kaiser zu verzeichnen und ihnen dadurch größere Weihe zu verleihen. Die Bevölkerung Roms und der übrigen großen Städte war in großer Zahl auf die Unterstützung aus Staatskassen und dem Vermögen der Reichen angewiesen; unvermindert war auch ihre Begier nach Belustigungen und Schaustellungen (panem et cir-censes!, d. i. Brot und Spiele!). An die Stelle der früheren Wettkämpfe waren Fechterspiele und Tierhetzen getreten. In jenen traten zahlreiche Gladiatoren, zum Zweikampf ausgebildete Sklaven, auf, deren Blut fließen mußte. In den Tierhetzen wurden ganze Herden wilder Tiere — Cäsar ließ z. B. vierhundert numidische Löwen und wilde Stiere auftreten — gejagt und getötet. Noch größere Befriedigung gewährte es der Blutgier des römischen Pöbels, als es Sitte wurde, zum Tode verurteilte Verbrecher vor den Augen der Tausende von Zuschauern von wilden Tieren zerreißen zu lassen. Unzählige Christen sind auf diese entsetzliche Weise als Märtyrer gestorben. Erst das Christentum hat, als es zur Herrschaft kam, diese furchtbaren Schauspiele beseitigt. In-, der Reichshauptstadt Konstantinopel nahmen die Bürger an den Wagenkämpfen, für die sich zwei Parteien, die Grünen und die Blauen, gebildet hatten,, so leidenschaftlichen Anteil, daß Staatserschütterungen daraus hervorgingen. Neben Konstantinopel waren Hauptstädte des Reiches Medioläuum (Mailand) in Ober-Italien, S i r m i u m (heute Esseg) am Einfluß der Save in die Donau, Augusta Trevirörum (heute Trier) an der Mosel, E b ö -r a k u m (heute Bork) in Britannien. Ein dunkler Punkt war das Sklavenwesen. Millionen von Sklaven besorgten die Arbeit nicht nur in den Häusern der Vornehmen, sondern auch bei der Bestellung der Felder, auf den Ruderbänken der Schiffe und in den Großbetrieben der Gewerbe. Der Handel mit Sklaven, die durch Kriege und Sklavenjagden gewonnen worden waren, stand in hohem Schwünge. Im allgemeinen wurden die Sklaven milde behandelt, aber sie waren nur Gegenstand des Handels und Besitzes wie ein Tier, und es gab für sie kein Recht gegen Tyrannei und Willkür. Ihnen brachte das Christentum, das

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 10

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
10 Die germanische Urzeit. Leder überspannten Karren mit sich. Die Frauen waren mit Sinnen-zeug bekleidet; die Kinder aber gingen nackt einher. Die Römer stellten den Cimbern znerst ihren Feldhern Carbo entgegen, der aber besiegt wurde. Wider Erwarten wandten sich die Cimbern nach Westen und zogen nach Gallien. Noch dreimal schickten die Römer ihre Heere, aber sie wurden alle nach einander vernichtet. Schrecklich verfuhren die barbarischen Sieger mit ihren Gefangenen; sie hängten sie an den Bäumen auf oder opferten sie ihren Göttern. In Rom zitterte alles vor der Macht dieser Barbaren, und vom „cimberischen Schrecken" sprach man noch lange Zeit. Die Cimbern aber zogen nicht nach Rom, wie man fürchtete, sondern gingen über die Pyrenäen nach Spanien. Doch bald kamen sie von dort wieder zurück. Hier vereinigte sich um das Jahr 103 v. Chr. ein zweites germanisches Volk, die Teutonen, mit ihnen. Da aber das Land die Menge nicht zu ernähren vermochte, trennten sich die beiden Völker bald wieder. Die Cimbern zogen zunächst über den Rhein, um über die Ost-alpen in Italien einzudringen. Die Teutonen aber wanderten nach Süden, gerade auf eine römische Provinz los. Bei Aquä Sextiä stellte sich ihnen der römische Feldherr Marius entgegen. Er verschanzte sein Lager und gewöhnte seine Krieger erst an den Anblick der wilden Gestalten. Die Teutonen hielten sein Zaudern für Furcht, brachen auf und zogen sechs Tage lang an seinem Lager vorüber. „Habt ihr etwas in Rom an eure Weiber zu bestellen?" fragten sie spottend die Römer. Diese zogen den Teutonen jetzt nach und lagerten sich ihnen gegenüber. Als die römischen Soldaten über Durst klagten, zeigte Marius auf den Fluß, welchen die Feinde besetzt hielten, und sagte: „Dort unten ist ein Trank für Blut zu haben." Die Troßknechte eilten hinunter, Wasser zu holen. Da gerieten sie mit den Teutonen in Streit, der bald zur wilden Schlacht wurde, in welcher Marius Sieger blieb und den König der Teutonen, Teutobod, gefangen nahm. An 100000 Teutonen sollen erschlagen worden sein, die übrigen gerieten in die Gefangenschaft der Römer. Untergang der Cimbern. 101 v. Chr. Indessen stiegen die Cimbern über die Alpen. Die eis- und schneebedeckten Berge machten ihnen viel Vergnügen, sie ließen ihren nackten Körper beschneien, und wenn es bergab ging, setzten sie sich auf ihre breiten Schilde und rutschten ins Thal hinab. Marius stellte sich ihnen in der Po-Ebene bei Vercellä entgegen. Die Cimbern schickten Gesandte zu ihm und ließen ihm sagen: „Gieb uns und unsern Brüdern,

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 26

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
26 Die Zeit der Völkerwanderung auch die deutschen Stämme mit fortgerissen und setzten dann über den Rhein. Da vereinigte der Feldherr Aetius zur rechten Zeit Westgoten, Burgunder, Franken, Sachsen, Gallier mit den eigenen Truppen zu gemeinsamem Widerstände. Den Hunnen leisteten Ostgoten, Thüringer und rechtsrheinische Franken Heeresfolge. Auf den kata-launischen Feldern (Ghälons) kam es zur Entscheidungsschlacht, in welcher der Westgotenkönig Theodorich fiel. Attila ward besiegt, aber man ließ ihn mit seinem stark gelichteten Heere ungehindert abziehen. Schon im folgenden Jahre (452) brach er mit gewaltiger Macht in Italien ein, wo er nur die Römer sich gegenüber Hatte, und nahm nach langer Belagerung das feste Aquileja mit Sturm. Die reiche Stadt wurde so vollständig verwüstet, daß sie seitdem nur noch als ein unbedeutender Ort gekannt wird. Ein ähnliches Schicksal erfuhren darauf Mailand und Pavia. Scharenweise flüchteten damals die Bewohner der Poebene an die Ostküste, wo aus ihren verstreuten Niederlassungen allmählich Venedig erwachsen ist. Aber weiter kam Attila nicht. Da sich Rom bedroht sah, kam ihm Papst Leo I. mit einer Abordnung von Geistlichen entgegen und bewog Attila zur Umkehr. Im nächsten Jahre 453 ereilte ihn ein plötzlicher Tod durch einen Blutsturz. Die Hunnen schoren sich das Haar und zerfetzten sich mit tiefen Wunden die Wangen, damit der große Kriegsfürst durch Blut und nicht durch weibliche Thränen geehrt werde; dann stellten sie den Leichnam unter seidenem Zelte aus und tummelten sich ringsum unter wilden Klageliedern in Reiterspielen. Nach dem Trauergelage aber versenkten sie ihn in dreifachem Sarge bei dunkler Nacht, umgeben von königlichem Schmuck und kriegerischen Siegeszeichen ; die Sklaven, die das Grab hergerichtet hatten, wurden getötet. Nach Attilas Tode zerfiel das Hunnenreich. 9. Untergang des weströmischen Reiches. Die Vandalen waren von Nordafrika nach Italien gekommen und hatten einen Raubzug nach Rom unternommen, die Kaiserinwitwe mit ihren Töchtern und unermeßlicher Beute gefangen hinweggeführt. Bald nach dem Einfalle der Vandalen fand das weströmische Reich seinen Untergang (476). Der letzte Kaiser Romulus wurde von dem germanischen Heerkönige Odoaker abgesetzt, und dieser rief sich zum „König von Italien "aus. 10. Eroberung Italiens durch die Ostgoten. Odoakers Herrschaft dauerte nur 17 Jahre, dann wurde sie ihm von den Ostgoten entrissen. Diese waren auch in Ungarn nicht recht zur Ruhe gekommen , sondern waren ein halbnomadisches Kriegsvolk geblieben,

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 44

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
44 Die Zeit des Frankenreichs. den Kalifen von Cordoba, Abderrahmann, zu erbitten. Karl sagte zu und zog 778 über die Pyrenäen, eroberte Saragossa, setzte den Statthalter wieder ein und nahm ihn in Lehenspflicht. Des Sachsenkrieges wegen zog Karl bald wieder ab. Auf dem Rückweg wurde sein Nachtrab unter dem tapferen Markgrafen Roland von den Pyrenäenvölkern überfallen und niedergemacht. Nach wiederholten Kämpfen wurde hier zwischen Pyrenäen und Ebro die Spanische Mark errichtet. 6) Karls Kämpfe gegen die Bayern und Avaren. Der Herzog Tassilo von Bayern hatte den Eid der Treue ver- weigert, deshalb wurde er vor den Reichstag zu Worms geladen, 787, er kam aber nicht. Um die Selbständigkeit dieses Herzogtums aufzu-hebeu, schickte Karl drei Heere ab, worauf sich Tassilo unterwarf. Karl verurteilte den Herzog — da man ihm Landesverrat schuld gab — zum Tode, doch wurde er zu lebenslänglicher Klosterhaft begnadigt. Bayern hörte fortan auf, ein unabhängiges Land zu sein. Die Avaren, Verwandte der Hunnen, wohnten damals als böse Nachbarn der Franken im heutigen Österreich und Ungarn, zwischen Enns und Raab; ihre Ringe oder Festungen, die durch Pfahlgräben be- festigt waren, bargen unermeßliche Schätze. Karls heldenmütiger Sohn Pippin eroberte diese Ringe und erwarb reiche Beute. Zum Schutz des Reiches ist die Ostmark gegründet und dadurch der Grund zu einem noch heute bestehenden Staate — Österreich — gelegt worden. e) Die letzten Kriege galten den Slaven und Normannen (Dänen). Die Slaven (Sorben) waren wiederholt in Sachsen und Thüringen eingefallen, deshalb zog Karl auch gegen diese und machte das Land zwischen Elbe und Oder abgabepflichtig. Die Dänen bekämpfte er, weil sie den Sachsen wiederholt Hülfe geleistet hatten und in sein Gebiet eingedrungen waren. Die Eider wurde zum Grenzfluß gegen die Dänen gemacht. Der Dänenkönig sowohl wie Karl ließen Wall und Graben zum gegenseitigen Schutz aufführen. So hat dieser gewaltige Mann mit seinem Schwert dem Christentum einen Weg geebnet, hat in Süd und Nord, in West und Ost seine Macht ausgebreitet und seine Völker vor äußeren Feinden geschützt. Durch diese Kriege hatte Karls Reich folgende Grenzen erhalten : im Norden: Eider, im Westen: atlantischer Ozean, im Süden: Garigliano, im Osten: Raab und Elbe. Die Länder zwischen Elbe und Oder, Raab und Theiß waren abgabepflichtig.

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 21

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
und Staatenbildung. 21 Schlingen über den Kopf. Mit gräßlichem Geschrei stürmten sie zum Angriff, manchmal ergriffen sie zum Scheine die Flucht, um rasch wieder umzukehren und alles vor sich her nieder zu werfen. Ihrem Zuge folgten zahllose von Ochsen gezogene Karren, auf welchen ihre schmutzigen Weiber und Kinder nachgeführt wurden. Treue kannten sie ebenso wenig wie Schonung nach dem Siege, sie wüteten wie die Tiere. Als sie die Wolga überschritten, rissen sie die gleichfalls noch nomadischen Alanen mit sich fort und stießen dann um das Jahr 374 auf das Reich der Ostgoten. Diese konnten dem Anprall nicht widerstehen, sie unterwarfen sich entweder der hunnischen Oberherrschaft, indem sie in ihren alten Sitzen blieben, oder schlossen sich der Völkerwoge an, die sich nach Westen weiter wälzte. So traf der Stoß die Westgoten, die, in zwei Parteien gespalten, nicht widerstehen konnten. Die heidnisch gebliebenen Westgoten wurden geschlagen und nach den Karpathen zurückgedrängt, die christlichen aber wichen über die Donau aus. 4. Übertritt der Westgoten. Gegen 200 000 wehrhafte Männer erschienen im Jahre 376 an der Donau gegenüber den römischen Grenzposten und begehrten Aufnahme ins Reich. Der Kaiser Valens gewährte der: Westgoten nach wochenlangem Harren diesen Wunsch unter der Bedingung, daß sie sich als Ansiedler niederließen. Die Schwierigkeiten der Verpflegung und die Habgier der römischen Beamten steigerte unter den Goten, die bis dahin ganz ruhig geblieben waren, die Not und Erbitterung. Verheerend ergossen sich die gewaltigen Menschenmassen durch die römischen Provinzen. Endlich eilte Kaiser Valens aus Kleinasien, wo er einen Kriegszug gegen die Perser gerüstet hatte, von Konstantinopel herbei und stieß in der Ebene von Adrianopel auf die Westgoten. Diese schlugen das römische Heer derart, daß zwei Drittel desselben das Schlachtfeld deckten. Valens, der durch einen Pfeil verwundet worden war, entkam mit einigen Reitern; aber von den Verfolgern eingeholt, mußte er sich in ein Bauernhaus flüchten, die Goten warfen Feuer in das Gebäude, und so verbrannte der römische Kaiser. 378. Nun waren auch die heidnischen Westgoten ins römische Reich gekommen, stellten sich aber auf die Seite der Römer und kämpften mit ihnen gegen die andern Westgoten. Nach dem Tode der beiden Führer unterwarfen sich alle, sie erhielten als römische Bundesgenossen Wohnsitze in den südlichen Donauländern und bildeten fortan den wertvollsten Bestandteil des oströmischen Heeres.

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 27

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
und Staatenbildung. 27 das nicht seßhaft werden wollte und lieber bei den Nachbarvölkern Beute suchte. Ihr junger König Theodorich beschloß die Eroberung Italiens, weil Odoaker früher auch ein Reich zerstört hatte, dessen König bei den Ostgoten Zuflucht fand. Das ganze Ostgotenrolk, durch rugische Scharen noch verstärkt, machte sich auf die Wanderschaft. Die Habe und alles Geräte war auf Wagenhäuser geladen, die von Ochsen gezogen wurden; die Frauen hatten für das Reisegewand gesorgt und bereiteten auf der Fahrt für den Unterhalt, was die Jagd lieferte oder die Völker, durch deren Gebiet der Zug sich langsam bewegte, freiwillig oder gezwungen an Lebensmitteln hergaben. Odoaker zog den Ostgoten entgegen, wurde aber mehrmals geschlagen und mußte sich nach dem schier unbezwinglichen Ravenna zurückziehen. Fast drei Jahre widerstand diese Stadt in hartnäckigen Kämpfen, endlich ergab sich Odoaker gegen Zusicherung seines Lebens und seines Ranges dem Gegner. 493. Einige Tage nach der Übergabe aber stieß Theodorich den Besiegten mit eigener Hand nieder. 11. Das Reich Theodorichs. Nach dem Siege wurde Theodorich von seinen Goten nochmals feierlich als ihr König und Herr von Italien anerkannt. So kam Italien unter die Herrschaft der Goten. Theodorich versuchte, die Germanen und Römer in Italien zu einem Volk zu verschmelzen, sie sollten friedlich nebeneinander wohnen. Waffen durften nur die Goten tragen, sie bildeten das Heer. Die Römer sollten den Geschäften des Friedens nachgehen und deshalb blieben auch ihre Einrichtungen vollkommen unversehrt. Die Goten wurden von ihren Beamten gerichtet und regiert. Aber die gewünschte Verschmelzung kam nicht zustande, auch Theodorich sonnte sich die Herzen der Römer trotz Leutseligkeit und Freigebigkeit nicht gewinnen. Nicht nur daß beide Völker in Sprache und Sitte verschieden waren, sie hatten auch verschiedenen Glauben, und das war die tiefste Kluft, die beide trennte. Theodorich lebte vorzugsweise in Ravenna, das er durch römische Baumeister mit Kirchen, einem Palaste und einem Grabmale für sich selbst schmückte. Sein Hof war von den Gesandten fremder Fürsten, selbst aus den fernsten Ländern, stets lebhaft besucht, und er war weit und breit ein gefürchteter und geehrter Herrscher. Als Theodorich im Jahre 526 starb, hinterließ er einen neunjährigen Enkel, der einmal später sein Nachfolger werden sollte; vorerst aber führte dessen Mutter Amalasu nt ha, Theodorichs Tochter, die Regierung. Sie wurde von einem Verwandten, mit dem sie sich vermählte, ermordet. Dies benutzte der oströmische Kaiser
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