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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 133

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. Attila und die Hunnen. 133 4. Attila und die Hunnen. Nachdem die Hunnen den Anstoß zu den großen Völkerbewegungen gegeben hatten, verblieben sie lange Zeit in den Ländern am schwarzen Meere und an der untern Donau. Sie waren ein Menschenschlag, eben so häßlich von Ansehn, als wild und grausam von Sitten. Sie hatten einen starken, untersetzten Körper, breite Schultern, dunkle Gesichtsfarbe, großen Kopf, flache Nase, kleine, tiefliegende Augen und hervorstehende Backenknochen. Den Knaben zerschnitten sie gleich nach der Geburt die Wangen, wodurch der Bartwuchs gehemmt und das Angesicht entstellt wurde. Sie lebten von Wurzelu und Kräutern und dem halbrohen Fleische aller möglichen Thiere, das sie auf dem Rücken ihrer Pferde mürbe ritten. Ihre Kleider aus Linnen oder Fellen legten sie nicht eher ab, als bis sie ihnen in Fetzen vom Leibe fielen. Tag und Nacht saßen sie zu Pferde, kauften und verkauften, aßen und tranken, ja schliefen auf ihnen; nicht einmal bei Versammlungen und Be-rathuugeu stiegen sie ab. Mit gräßlichem Kriegsgeschrei stürzten sie sich in den Kampf; gewandt und behende sprengten sie oft absichtlich auseinander und zerstreuten sich ordnungslos zum wüsten Morden. So gewaltig sich die Hunnen bei ihrem ersten Vordringen gezeigt, so wurde doch ihre Macht durch die Zwietracht zahlreicher unabhängiger Stammfürsten bedeutend geschwächt. ' Erst unter König Rugilas, der seinen Herrschersitz in Pannonien aufschlug, gelangten sie zu größerem Ausehu. Dessen Neffen Attila und Bleda brachten sämmtliche hunnische Stämme zur Unterwerfung und dehnten ihre Herrschaft auch über die germanischen Völkerschaften der Ostgothen, Gepiden, Hermunduren, Heruler, Turciliuger, Rugier it. a. aus, so daß ihr Reich sich von der Wolga bis ins Innere von Deutschland erstreckte. Durch Ermordung seines milderen Bruders Bleda machte sich nun Attila zum Alleinherrscher in diesem weiten Reiche. 444 In Attila's Erscheinung prägte sich die ganze Häßlichkeit des mongolischen Stammes aus, doch es wohnte in ihm ein starker, unternehmender Geist, der ihn zum Welteroberer geschickt machte. Furchtbar war sein Zorn, erbarmungslos vernichtete er seine Feinde, aber gegen Hülfefleheude war er milde, gütig gegen Schützlinge. Im Kriege führte er selbst an, im Frieden saß er selbst zu Gericht. Im Besitze des Schwertes des Kriegsgottes, das ein Hirt im hohen Grase gefunden, glaubte ihn sein Volk zur Herrschaft berufen und hielt ihn für unüberwindlich. Er selbst nannte sich Godegisil d. i. Gottesgeißel, und wie mit einer eisernen Zuchtruthe _hat er die Völker geschlagen. — In der Mitte eines weiten Dorfes an der Theiß in der Gegend des heutigen Tokai lag seine hölzerne Residenz, umgeben von zahlreichen Nebengebäuden

2. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 135

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. Attila und die Hunnen. 135 und der verbündeten oder unterworfenen Ostgothen, Gepiden, Hernler, Rugier, Alamannen, Franken, Burgunder und Hermunduren den Feind. Hier wurde die Riesenschlacht geschlagen, in der die Völker von der Wolga bis zum atlantischen Meere wider einander stritten, wo entschieden wurde, ob Europa eine Stätte christlicher Bildung oder ein Weideplatz mongolischer Horden sein sollte. Nachdem auf beiden Seiten die Führer dnrch kräftige Anreden ihre Streiter ermnthigt, gab Attila das Zeichen zum Angriff. Schnell durchbrachen die Hunnen das feindliche Mitteltreffen, wo die Alanen standen, und warfen sich nun auf die Westgothen. Theoderich empfing durch einen Wurfspieß die Todeswunde, und schon wankten die Reihen der Seinen, da eilte des Gefallenen tapferer Sohn Torismund herbei, stellte schnell die Ordnung wieder her und trieb die Feinde zurück. Bei anbrechender Nacht zog sich Attila hinter seine Wagenburg zurück, das Schlachtfeld den Gegnern überlastend. Doch auch die Sieger waren geschwächt und standen deshalb von einem Sturme auf das feindliche Lager ab. Die Westgothen bestatteten ihren gefallenen Heldenkönig, den sie aus Haufen von Leichen hatten hervorziehen müssen, unter heißen Thränen und stolzen Siegesliederu. Dann kehrten sie unter Torismund, den sie auf dem Schlachtfeloe auf den Schild erhoben, in die Heimath zurück. Bald darauf trat auch Attila seinen Rückzug nach Pannonien an. Noch war indeß die Kraft des Hunnenkönigs kaum geschwächt. Schon im nächsten Frühjahre brach er verheerend in Norditalien ein. Das volkreiche und blühende Aqnileja wurde erstürmt, und die unglücklichen Einwohner, so viel ihrer dem Schwert entrannen, flüchteten nebst Schaaren anderer Küstenbewohner nach den nahen Sandinseln des adriatischen Meeres, wo sich in der Folge das stolze Venedig aus dürftigen Anfängen erhob. Dann ging der Zug weiter über Verona, Pavia und Mailand; die ganze Poebene wurde mit Raub, Mord und Brand erfüllt; blühende Städte sanken in Trümmer, andere erkauften mit ihren Schätzen ihre Erhaltung. Schon bereitete sich der Gewaltige vor, seine"kriegsvölker nach der ewigen Stadt zu führen, da gelang es einer römischen Gesandtschaft, an deren Spitze der Bischof Leo der Große stand, ihn gegen ein unermeßliches Lösegeld zur Umkehr zu bewegen. Im folgenden Jahre zog er abermals über den Rhein uach Gallien, mußte sich aber in den Rhonegegenden zum Rückzug wenden. Bald darauf starb er am Morgen nach seiner Vermählung mit der schönen Burgunderin Jldieo eines plötzlichen Todes. Die Leiche des Königs wurde inmitten der pannonischen Ebene feierlich ausgestellt, und der Hunnen braune Horden sangen, die Bahre umkreisend, den Leichengesang des Helden, so ruhmreich im Leben, nnbe-zwinglich im Tode, ein Vater seines Volkes, die Geißel seiner Feinde, der Schrecken des Erdballs. Dann wurden die theuern Reste in

3. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 152

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Ii. Die Karolinger im Frankenreiche. Der größte Theil des Volkes folgte ihrem Beispiele. Zwar machten dre Sachsen auch später noch einige Versuche, ihre Freiheit zu erringen und ihren alten Götzendienst wieder herzustellen, aber ohne Erfolg. Der Baieruherzog Thassilo vermochte sich nur schwer in dre Abhängigkeit von Karl zu fügen. Er verbündete sich mit den östlich von Baiern wohnenden Avaren, Verwandten der alten Hunnen und suchte seine Unabhängigkeit zu erkämpfen. Es gelang ihm nicht. Er wurde abgesetzt, in ein Kloster verbannt und Baiern 791 mit dem Frankenreiche vereinigt. Da griff Karl die Avaren in ihrem eigenen Lande an, trieb sie bis binter die Raab zurück und gründete zum Schutze gegen fernere Einfälle derselben die „östliche Mark" (Oestreich). Zn gleicher Heit brachte er auch 789 die an der Havel wohnenden Slaven zur Anerkennung seiner Oberhoheit, und noch im hohen Alter zog er nach dem Norden gegen die Dänen, besiegte sie und setzte ihnen die Eid er zur Grenze. So beherrschte Karl der Große ein Reich, das sich vom Ebro bis zur Raab, von der Eider bis zur Tiber erstreckte; wie einst den römischen Kaisern, so beugten sich ihm die Völker des Abendlandes. In Wirklichkeit war er schon der Nachfolger der Cäsaren, als er es auch dem Namen nach wurde. Auf dem apostolischen 795 Stuhle saß seit 795 Leo Iii. Die Verwandten des verstorbenen Hadrian, welche die höchsten Stellen in Rom nute hatten, sahen den neuen Papst mit mißgünstigen Augen an und verschworen sich zu seinem Sturze. Bei Gelegenheit einer Proeession fielen sie über ihn her, rissen ihn zu Bodeu, mißhandelten ihn und sperrten ihn in ein Kloster. Doch Leo entkam und floh Hülfe suchend zu Karl. Dieser führte thu nach Rom zurück, setzte ihn in alle Rechte wieder ein und hielt Gericht über die Verschwörer. Leo war nicht undankbar. Als Karl am ersten Weihnachtsfeiertage des Jahres 800 in der Peterskirche kniete und seine Andacht verrichtete, trat der 800papst herzu, setzte ihm die Krone der römischen Kaiser aufs Haupt, und das versammelte Volk rief: „Karl, dem von Gott gekrönten großen und friedebringenden Kaiser, Leben und Sieg!" Als sich der Sturm der Begeisterung gelegt hatte, salbte Leo den neuen Angnstus und bekleidete ihn mit dem kaiserlichen Mantel. Ruhmvoll wie nach außen war auch Karls Regierung nach innen. Er theilte das Land in Grafschaften und setzte über dieselben Grafen, welchen die Handhabung der Gerichtsbarkeit, die Erhebung der Steuern und die Führung des Heerbannes übertragen war. Damit aber keiner dieser hohen Beamten seine Macht mißbrauche, ordnete Karl Sendgrafen an, welche von einem Gau zum andern reisten, das Verhalten der Beamten prüften, Beschwerden entgegennahmen und dem Kaiser Bericht erstatteten. In den Grenzdistrikten, welche noch nicht in ruhigen Besitz übergegangen waren, schalteten mit größerer Selbständigkeit die Mark-

4. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 130

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
130 X. Die Völkerwanderung. Male vor Rom und erhob mit Zustimmung des Senats den Attalus auf bcn Thron. Doch auch bicfcr fügte sich nicht allen Wünschen des Gothenkönigs, und Alarich entfleibete ihn batb wieber 410bes Purpurs. Dann unternahm er rachebürftenb feinen britten Zug gegen Rom. Der Senat erkannte, daß biesmal keine Nachgiebigkeit vor bemzorn des Gothenkönigs schützen würde, und war zur verzweifelten Gegenwehr1 entschlossen. Aber in mitternächtlicher Stille öffneten germanische Sclaven ein Thor, und die Gothen zogen in die Stadt, ihr das Schicksal vergeltenb, das sie so vielen Städten des Erdkreises bereitet. Die Kostbarkeiten und Schätze, welche Rom im Laufe bcr Jahrhunberte in feinen Mauern aufgehäuft, würden geraubt und die Einwohner bnrch Mißhanblungen gezwungen, bic verborgenen Reichthümer auszuliefern. Was der Einzelne nicht fortfchleppen konnte, würde auf Wagen gelaben, welche dem Heereszuge folgten. Aber bei allen Gräueln, welche die Gothen in roher Leibenfchaft verübten, kamen auch Thaten der Großmuth, der Frömmigkeit und der Ehrfurcht vor Tugend und keuschem Sinne zu Tage. So wurden die aufgefunbenen Kostbarkeiten der Kirche des heiligen Petrus in feierlicher Pro cessio n in eine sickere Freistätte gebracht. _ Am sechsten Tage erst zog Alarich an der Spitze seines mit Beute beladenen Heeres ab, um auch bic Städte des Südens mit ihren verweichlichten Bewohnern heimzusuchen. Eben traf er Anstalten, nach Stellten überzusetzen, und von hier aus auch Afrika zu erobern, ba ereilte ihn in der Blüthe feines Lebens — er war erst 34 Jahre alt — der Tod. Seine trauernden Gothen leiteten den Fluß Bufcnto bei Cofenza ab, gruben in dem Bette ein Grab und versenkten seinen Leichnam mit reichen Schätzen in bas-felbe. Dann ließen sie die Wogen in ihr altes Bett zurückströmen, und bamit keines Römers schnöbe Habsucht je das Grab des Helbeu verfehren möge, töbteten sie bic Gefangenen, die es gegraben. Nach Alarichs Tode verließen die Gothen Italien und zogen nach Gallien, in besten südlichem Theile ihr König Waüia das Westgothenreich mit der Hanptstabt Toulouse grünbete, das sich im Laufe der Zeit auch über Spanien ausdehnte. 2. Geiserich und die Vandalen. Als Alarich das erste Mal in Italien einfiel, befand sich bei feinem Heere ein Fürst gothischen Stammes Namens Rhadagais. . Dieser brachte nach Alarichs Rückzüge nörblich von der Donau ein Heer auf, besten Kern Vanbalen, Burgunber und Sueben bilbeten, an die sich Alanen, Gothen und Haufen anderer germanischer Völkerschaften anschlössen. 200000 Mann stark drang dieser Völkerhaufe durch Tyrol und Graubünbten tit stalten ein. Unter Morb, Raufe und wilber Verwüstung gelangte er bis

5. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 142

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
142 X. Die Völkerwanderung. schiedensten Abkunft die Alpen und drang in Italien ein. Fast ohne Schwertstreich fielen die meisten Städte der Poebene in die Hände der Eroberer. Nur Pavia leistete einen hartnäckigen dreijährigen Widerstand. Ergrimmt schwur Alboin, die Stadt von Grund aus zu zerstören und weder aus Geschlecht noch Alter Rücksicht zu nehmen. Endlich sah sich Pavia durch Hunger gezwungen, den Belageren: die Thore zu öffnen. Die Bewohner erwarteten ihr Schicksal. Als aber beim Einzuge seht Pferd strauchelte und siel, und dies als göttliches Zeichen gedeutet wurde, daß der Himmel seinem Schwur zürne, ließ sich Alboin zur Milde stimmen und erhob Pavia zur Hauptstadt des Longobardenreichs. Nicht lange freute sich Alboin seiner Eroberung. Als er einst zu Verona mit seinen Waffengefährten ein Gelage feierte, ließ er im Uebermuth der Trunkenheit den Becher bringen, den er aus Kunimunds Schädel hatte anfertigen lassen, und zwang auch Rosamunde daraus zu trinken. Dafür schwur ihm diese Rache, und auf ihr Anstiften wurde Alboin in seinem Schlafgemache ermordet. Zweihundert Jahre später wurde das Longobardeureich eine Beute der Franken.

6. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

7. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

8. Geschichte für sächsische Schulen - S. 13

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Seine wilden Scharen kannten kein Erbarmen. Weder Mann noch Weib, weder Greis noch Rind blieb von ihnen verschont. Sie Saatfelder wurden zertreten, Gold- und Silbersachen fortgeschleppt, Städte und Dörfer in Aschenhaufen verwandelt. So kam er durch das heutige Österreich und Bayern, setzte über den Rhein, zerstörte Worms, Straßburg, Metz und drang bis an die Loire vor. Furcht und Schrecken ging vor ihm her, so daß er vom Volke als „Gottesgeißel", wie er sich auch selbst nannte, angesehen wurde. 3. Kampfesweise. Keilförmig geordnet und mit wildem Geheul stürzten sich die Scharen Attilas auf den Feind. Aus der Ferne warfen sie ihm ihre Spieße, deren Spitzen aus scharfen Knochen gefertigt waren, entgegen; im Handgemenge suchten sie ihm mit dem kurzen Säbel den Kopf zu spalten. Auch führten sie stets eine Schlinge mit sich, die sie während des Kampfes dem Feind über den Kopf warfen, um ihn damit niederzureißen und so mit sich fortzuschleppeu. 4. Niederlage bei Chalons. In Frankreich stellte sich den Hunnen ein gewaltiges Heer entgegen; es war aus Römern, Burgundern, Westgoten und Franken zusammengesetzt. An einem Herbsttage 451 kam es auf den Katalanischen Feldern zur Schlacht. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend dauerte der Kampf. Unter den zahllosen Leichen, die das Schlachtfeld bedeckten, befand sich auch der tapfere König der Westgoten. Die Schlacht war so heiß und blutig gewesen, daß ein Bach. der über das Gefilde rann, vom Blute rot gefärbt war. Trotzdem aber suchten die todwunden Streiter ihren Durst aus dem Bache zu löschen. Mit einbrechender Nacht zog sich Attila zurück. Die ganze Nacht klang die Totenklage schauerlich zu den Siegern herüber. Um diesen nicht lebendig in die Hände zu fallen/ ließ sich Attila aus Pferdesätteln und hölzernen Schilden einen Scheiterhaufen errichten, auf dem er sich bei einem etwaigen neuen Angriffe verbrennen lassen wollte. Die Sieger aber ließen ihn unangefochten nach Ungarn zurückkehren. 5. Tod. Zwei Jahre später starb Attila ganz plötzlich. Allgemein war die Trauer der Hunnen; sie schoren ihr Haar, zerfetzten ihr Gesicht und sangen Klagelieder. Seinen Leichnam legten sie in einen goldenen Sarg, diesen stellten sie in einen silbernen und beide wieder in einen eisernen. Mitten in der Nacht begruben sie ihn und mit ihm seine Pferde, Waffen und Schätze. Alle Gefangenen, die dabei geholfen hatten, wurden dann getötet, damit sein Grab dem Feinde nicht verraten würde. Nach dem Tode Attilas zerfiel das große Hunnenreich. 3* Das 6nde der Völkerwanderung 1. Untergang des weströmischen Reiches durch Odoaker. Durch die Völkerwanderung sollte auch das weströmische Reich seinen Untergang finden. Der Kaiser Theodosins hatte 395 das römische Reich unter seine beiden Söhne geteilt. Der eine bekam das oströmische Reich mit der Hauptstadt Konstantinopel, der andere das weströmische Reich mit der Hauptstadt Rom. Zum weströmischen Reiche gehörte bald nur noch Italien; alle anderen Provinzen waren von deutschen Volksstämmen besetzt. Auch in Italien konnte sich der Kaiser nur noch mit Hi se deutscher Mietstruppen halten. Art der Spitze derselben stand zuletzt der Heerführer Odoaker. Dieser forderte von dem Kaiser Romnlns Augustulus, der noch ein Knabe war, den dritten. Teil Jtal ens für seine Truppen. Als ihm dies der Kaiser verweigerte, setzte er ihn ab und machte sich selbst zum Könige von Italien.

9. Geschichte für mecklenburgische Schulen - S. 13

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
dauerte der Kampf. Unter den zahllosen Leichen, die das Schlachtfeld bedeckten, befand sich auch der tapfere König der Westgoten. Die Schlacht war so heiß und blutig gewesen, daß ein Bach, der über das Gefilde rann, vom Blute rot gefärbt war. Trotzdem aber suchten die todwunden Streiter ihren Durst aus dem Bache zu löschen. Mit einbrechender Nacht zog sich Attila zurück. Die ganze Nacht klang die Totenklage schauerlich zu den Siegern herüber. Um diesen nicht lebendig in die Hände zu fallen, ließ sich Attila aus Pferdesätteln und hölzernen Schilden einen Scheiterhaufen errichten, auf dem er sich bei einem etwaigen neuen Angriff verbrennen lassen wollte. Die Sieger aber ließen ihn unangefochten nach Ungarn zurückkehren. 5. Tod. Zwei Jahre später starb Attila ganz plötzlich. Allgemein war die Trauer der Hunnen; sie schoren ihr Haar, zerfetzten ihr Gesicht und sangen Klagelieder. Seinen Leichnam legten sie in einen goldenen Sarg, diesen stellten sie in einen silbernen und beide wieder in einen eisernen. Mitten in der Nacht begruben sie ihn und mit ihm seine Pferde, Waffen und Schätze. Alle Gefangenen, die dabei geholfen hatten, wurden dann getötet, damit sein Grab dem Feinde nicht verraten würde. Nach dem Tode Attilas zerfiel das große Hunnenreich. 3. Das 6nde der Völkerwanderung, 1. Untergang des weströmischen Reiches durch Odoaker. Durch die Völkerwanderung sollte auch das weströmische Reich seinen Untergang finden. Der Kaiser Theodosius hatte 395 das römische Reich unter seine beiden Söhne geteilt. Der 395 eine bekam das oströmische Reich mit der Hauptstadt Konstantinopel, der andere das weströmische Reich mit der Hauptstadt Rom. Zum weströmischen Reiche gehörte bald nur noch Italien; alle anderen Provinzen waren von deutschen Volksstämmen besetzt. Auch in Italien konnte sich der Kaiser nur noch mit Hilfe deutscher Mietstruppen halten. An der Spitze derselben stand zuletzt der Heerführer Odoaker. Dieser forderte von dem Kaiser Romnlns Augustulus, der noch ein Knabe war, den dritten Teil Italiens für seine Truppen. Als ihm dies der Kaiser verweigerte, setzte er ihn ab und machte sich selbst zum Könige von Italien. 2. Das Ostgotenreich unter Theodorich d. Gr. Aber auch Odoakers Reich war nur bort kurzer Dauer. Denn bald kam Theodorich d. Gr., den die Sage Dietrich von Bern nennt, mit seinen Ostgoten aus Ungarn herbei, beseitigte Odoaker und nahm Italien in Besitz. Unter Tl.eodorich hatte Italien Frieden und gelangte zu hoher Blüte. Wasserleitungen wurden angelegt und Sümpfe getrocknet. Wo steinige Wüsten gewesen waren, wogten wieder Kornfelder. Seine Hauptstadt Ravenna schmückte Theodorich mit Kirchen und anderen Kunstwerken. Gegen die Römer übte er Milde. 60 Jahre dauerte hier das Gotenreich. Nach Theodorichs Tode bereiteten List und Verrat dem Volke den Untergang. 20 Jahre hatte es sich heldenmütig gegen die Oströmer verteidigt, da erschien Narses, der Feldherr des oströmischen Kaisers, und trieb die Goten nach Süden bis an den Vesuv. Hier hat der letzte Gotenkönig Teja unauslöschlichen Ruhm für sein Volk erkämpft. 555. Tagelang dauerte die Schlacht. 555 In der ersten Reihe stand Teja wie ein Turm und sandte seine Lanzen mit unerschütterlicher Ruhe in die Reihen der Feinde. Als er den breiten, mit Speeren gespickten Schild wechseln wollte, traf ihn ein rascher Wurf. Die letzten

10. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 139

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1 Karl Martell und Pipin der Jngere. 139 einem kleinen, aber kampfesmntigen Heere der die Meerenge und 711 bemchtigte sich der Felsenhhe, an bereit Fu sich spter die Stadt Gibraltar (Gibel al Tarik b. i. Berg des Tarik) erhob. Roberich eilte mit einer boppelt so starken Streitmacht herbei, erlitt aber in der Schlacht bei Leres be la Frontera eine Nieberlage und fanb auf der Flucht seinen Tod. In ununterbrochenem Sieges-zuge eroberten betrauf die Araber in wenigen Jahren ^ast die ganze Halbinsel bis zu den Pyrenen. Als sie auch das Frankenreich zu unterwerfen suchten, setzte Karl Martell ihrem weiteren Vor-bringen durch bte Schlacht bei Poitiers ein Ziel. 732 So hatten benn die Araber binnen hnnbert Jahren ihre Herr-schast nnb die Lehre des Propheten bis an den Jnbns nnb die Pyrenen getragen. Ihre Flotten bebrngten Konstantinopel nnb suchten von Afrika ans die Inseln Sizilien, Sarbinien nnb Korsika heim. Aber fortwhrertbe Parteikmpfe nnb Thronstreitigkeiten schwchten die Kraft des Reiches, nnb einzelne Statthalter grnbeten unabhngige Staaten, so gypten mit der Hauptstabt Kairo und Spanien mit der Haupstabt Korbot)a. Diesem Umstnde war es hauptschlich zuzuschreiben, ba dem Fortschreiten des Islam auf lngere Zeit Halt geboten werben konnte. Ii. Die Karolinger im Franken reiche. 1. Karl Martell und Pipin der Jngere. Nach Chlobovechs Tode wrbe das Frankenreich unter seine vier Shne geteilt; trotz der Teilung aber galt das Reich noch als ein einiges, wie ja auch bte Shne gemeinschaftlich zum Kampfe gegeit bte Nachbarn auszogen. So besiegten sie mit Hilfe der Sachsen bte Thringer, in bereit Land sich bte Sieger teilten (531). Ein Jahr betrauf wrben die Burguuber bekmpft, bereit Gebiet fortan neben Auftragen (Ostreich) und Neustrieit (Westreich) als britter selbstnbiger Teil des Frankenreiches gilt. Auch im Sbeit wuten sie Vorteile zu erringen, irtbem ihnen bei der Zerstrung des Ostgotenreiches die Provence zufiel; spter wrbe auch noch Aquitanien, bte letzte Besitzung der Westgoten biesseits der Pyrenen, erobert, und enblich brachten sie bte Baiern in ein Abhngigkeitsverhltnis. Die Familiengeschichte des Geschlechtes Chlobovechs gibt aber von einer Roheit und Verwilbernng des Gemtes nnb der Sitten
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