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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

2. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 149

1865 - Eisleben : Reichardt
149 Mi.) schwer auf dem Lande. Trotzdem waren Adel und Geistliche steuerfrei. 1789 Ludwig beruft die Reichsstände, die sich bald 'als Nationalversammlung für unabhängig er- klären. Die seit 1014 nicht mehr versammelten Reichsstände (l68 états généraux), Adel, Geistlichkeit und dritter Stand, werden auf den Rath des Finanzminister Neck er zur Regelung der Finanzen nach Versailles be- rufen. Nachdem in Folge von Uneinigkeit der Adel und ein Theil der Geistlichkeit ausgeschieden, erklärt sich der tiers état für eine constituirende (d. h. die Staatsverfas- sung berathende) Nationalversammlung. Das be- deutendste Mitglied derselben war der beredte Graf Mirabeau. ' 1789 Erstürmung der Bastille 14. Juü Die Bastille war ein großes Staatsgefängniß. Ihre Er- stürmung und Schleifung durch das Volk ist als der An- fang der französischen Revolution zu betrachten. In der Nacht des 4. August hebt die National- versammlung alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf. Viele Adlige wandern aus (Emigranten, besonders in Koblenz). Nur ein Drittel der Geistlichkeit beschwört die Verfassung, da der Papst es verbot. Kirchengüter tut Werthe von 3000 Millionen cingezogen. Preßfreiheit. Gleichheit der Stände. Es bil- den sich politische Klubs, unter denen bte Girondisten und die J acobiner die bedeutendsten waren: Der König wird vom Pöbel gezwuitgen o) seinen Wohnsitz in Paris zu nehmen, wohin auch die National- versammlung übersiedelt. Ludwig versuchte 1791 zu flie- hen, wird aber zu Varennes eingeholt und ntuß die neue Verfassung beschwören. 1791—92 Die gesetzgebende Nationalversammlung. Oestreich und Preußen verbinden sich zum Schutze des Kö- nigs. Ludwig muß den Krieg erklären. Erbfolgloser Feld- zug der Preußen nach der Champagne, à) Der General Dum ou riez erobert Belgien durch die Schlacht bei Je ma pp es. Custine gewinnt Mainz. In Italien Savoyen und Nizza erobert. c) 8000 pariser Weiber nach Bersawes. Hauptanstifter war der elende Herzog von Orleans. (Philippe Egalité, später hinaerichtet.) d) Kanonade von Valmy.

4. Geschichtsbüchlein für Volksschüler - S. 9

1877 - Düsseldorf : Schwann
— 9 — thum. Aber eifrige Glaubemolmten, die meist aus Britannien und Irland kamen, predigten auch dort die Lehre Christi, gründeten Kirchen und Klöster. Bald entstanden überall christliche Gemeinden. In Baiern predigten der H. Emmeran und der H. Rupert, bei den Friesen der Engländer Willibrord, in Westfalen Ludger, int Bergischen (Emittiert, in der Schweiz der H. Gallus. Der große Bekehrer Norddeutschlands war der Engländer Winfried mit dem Beinamen Bonisa cius. Er kam um das Jahr 716 nach Deutschland und predigte besonders bei den Friesen, Hessen^ Thüringern und Bettern. Die Bisthümer Salzburg, Freisingen, Regensburg, Passau, Würzburg, Erfurt und Eichstädt wurden von ihm gegründet. Der Papst ernannte ihn zum Erzbischof über ganz Deutsch* land, und er nahm zu Mainz seinen Sitz. Auf seiner letzten Misiionsreise zu den Friesen, 755, wurde er bei Dokkum mit 52 Gefährten von den Heiden erschlagen. Seine Gebeine ruhen im Kloster zu Fulda. 8. Karl der Große (768—814). Pipin dem Kleinen folgten in der Regierung des Frankenreiches sein Sohn Karl der Große. Dieser unterwarf nach einem dreißigjährigen Kampfe die Sachsen und ließ sie zum Christenthum bekehren. Er zerstörte das Longobardenreich in Italien und unterwarf Spanien bis an den Ebro. Nachdem er auch die Avaren, Slaven und Dänen bezwungen, erstreckte sich sein Reich von der Tiber bis an die Elbe und Eider, und vom Ebro bis zur Raab in Ungarn. Ant Weihnachts-Jahres 800 fand die Krönung Karls zum römischen Kaiser in der Peterskirche zu Rom statt. In seinem großen Reiche herrschte Karl mit Kraft und Weisheit. Er sorgte für Ackerbau und Handel, ließ überall Schulen und Kirchen er* bauen und gründete mehrere Bisthümer. Eifrig sorgte er für die Verherrlichung des Gottesdienstes und beschenkte Klöster und Kirchen reichlich. Karl wohnte meist zu Aachen, wo er eine Burg und einen schönen Dom erbaute. Dort starb er auch als 72-jähriger Greis und wurde im Dome begraben. Karls Nachfolger war sein Sohn Ludwig der Fromme (814—840). Dessen Söhne theilten im Jahre 843 zu Verdun das Frankenreich in drei Theile: Frankreich,

5. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 25

1917 - Düsseldorf : Schwann
25 In der Trunkenheit zwang er einst die Knigin, aus dem Schdel ihres Vaters Wein zu trinken. Da lie Rosamunde racheglhend ihren Gemahl durch gedungene Mrder erschlagen. Von der festen Hauptstadt Pavia aus verbreiteten die Langobardenknige ihre Herrschaft der ganz Mittelitalien und einem Teil des Sdens. Allmhlich gewhnte sich das barbarische Volk an mildere Sitten, und mit der Wiederkehr staatlicher Ordnung gelangte das verwstete italische Land zu neuer Kraft. Eine christliche Knigin, die bayrische Frstentochter Theudelmde, fhrte die Langobarden um das Jahr 600 dem katholischen Christentum zu. Nach der berlieferung stammt von ihr die noch erhaltene Eiserne Krone, deren innerer Reif aus einem Nagel vom Kreuze des Erlsers geschmiedet sein soll. Zweihundert Jahre, bis auf Karl den Groen, hatte das Reich der Langobarden Bestand. Ihr Andenken lebt fort in dem Namen der Lombardei. Die Bewohner dieses oberitalischen Landes, die Nachkommen der alten Langobarden, bilden noch heute den krftigsten Teil der Bevlkerung Italiens. 38. In einer Rmerstadt der Wanderzeit. Wie furchtbar die groe Wanderzeit die Bevlkerung des Rmerreiches heimgesucht hat, zeigt uns etwa das Bild einer verfallenen Rheinstadt des fnften Jahrhunderts. In Trmmern liegt die ehemals blhende Ansiedluug da; sie ist zum elenden Dorfe geworden. Eingestrzte Bogenhallen und zerborstene Gewlbe, Reste von Amphitheater und Bdern, zwischen denen Buschwerk und Unkraut wuchern, starren uns an. Nur die wuchtige Wasserleitung ist unversehrt; ihrer bedurften die wandernden Scharen, und darum blieb sie verschont. Hie und da steigt der Rauch von bewohnten Husern empor. Hndlerbuden und frnkische Bauernhtten liegen regellos zwischen den Trmmern. Auf einer Anhhe ragt ein rohes, strohgedecktes Steinhaus empor, der Sitz eines Germanenfrsten; die Steine sind aus einem rmischen Tempel gebrochen. Am Rheinufer erhebt sich auf Pfhlen der rohgezimmerte Holzbau einer christlichen Kirche. Die Straen sind ihres herrlichen Basaltpflasters, des einstigen Stolzes der Rmerstadt, beraubt. Auf ihnen begegnen uns breitschultrige Frankenkrieger mit ihrer Streitaxt an der Seite und barfige, in Linnen gekleidete Weiber, armselige rmische Handwerker, denen man die Unfreiheit ansieht, und struppige keltische Hndler. Von sdlndischen Sklaven geleitet, zieht ein blonder Frstensohn hoch zu Rotz mit Gefolge in die Trmmerstadt eine neue Zeit ist im Entstehen.

6. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 29

1917 - Düsseldorf : Schwann
29 Die Franken folgten dem Beispiele Chlodwigs, und der erfreute Papst verlieh ihm den Titel Allerchristlichster König", den spter auch die franzsischen Könige gefhrt haben. Rasch ging die Ver-schmelzung frnkischen und rmischen Wesens fortan von statten. Aber im Herzen blieb Chlodwig selber zeitlebens ein Heide. Sein Schwert ruhte nicht. Er entri den Westgoten, deren König im Kampfe fiel, alles Land bis zur Garonne und dehnte sein Reich stlich bis zum Main und Neckar aus. Machtgier trieb ihn sogar zu erbarmungslosem Wten gegen die eigene Verwandtschaft. Seinen Vetter Siegbert von Cln lie er von dessen eigenem Sohne ver-giften, diesen selber dann erschlagen. Einen anderen Verwandten befahl er in Fesseln herbeizuschleppen; du schmst dich nicht", schrie er den Unglcklichen an, in Ketten vor mir zu erscheinen?" Und mit der Streitaxt hieb er ihn nieder. Ein Weheruf ging durch das Geschlecht der Franken. Blutbefleckt starb Chlodwig nach dreiigjhriger Regierung 511 in seiner Hauptstadt Paris. 44. Die Nachfolger Chlodwigs. Kein unseligeres Herrscher-geschlecht hat es gegeben als die Familie Chlodwigs. Wie ein Fluch schien des Toten Schuld auf ihr zu lasten. Nachdem schon seine Shne das Frankenreich unter sich geteilt hatten, fhrten immer neue Gebietstrennungen zu den schlimmsten Zwisten; mit Treu-losigkeit und Verrat, mit Gift und Dolch wteten die Merowinger gegeneinander. In grimmigem Hasse verfolgten sich namentlich die beiden Kniginnen Brunhilde und Fredegunde; ein entsetzliches Schauspiel war es, als die gefangene Brunhilde an den Schweif eines wilden Pferdes gebunden und von diesem zu Tode geschleift wurde. Die Schrecknisse rissen auch den zgellosen Adel mit sich und erreichten eine solche Hhe, da der Bischof Gregor von Tours seine Zeit trauernd als das Greisenalter der Welt" bezeichnet. In diesen Wirren traten der mehr deutsche Osten, A u st r a s i e n, und der mehr römisch gebliebene Westen, N e u st r i e u , in immer strkeren Gegensatz. Das Herrscherhaus entartete vllig und verlor die Achtung des Volkes; wenn der König in langwallendem Haar und Barte, dem Abzeichen seiner Wrde, einmal im Jahre aus einem Ochsenwagen zu der Reichsversammlung, dem Mrzfelde", gezogen kam, um eine auswendiggelernte Ansprache herzusagen, empfing ihn der Spott der Groen. Unaufhaltsam ging das Geschlecht Chlodwigs dem Untergange entgegen. 45. Die Hausmeier. Unter den Hofbeamten des Knigs traten besonders vier hervor, deren mter auch im weiteren Mittel-alter eine Rolle spielen: der Truchfe als Vorsteher des Hof

7. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 44

1917 - Düsseldorf : Schwann
44 67. Die Not der Zeit. Gegen Ende des neunten Jahrhunderts brausten von der mittleren Donau her die Reiterschwrme der Magyaren oder Ungarn plndernd gen Westen. Klein und hlich, aber auch tckisch und grausam, wie einst ihre Stamm-verwandten, die Hunnen, strmten sie mit Fangstricken, Pfeil und Bogen heran. Wehe dem, der in ihre Hnde fiel! Erbarmen kannten sie nicht. Mord und Brand bezeichneten ihren Weg, und entsetzt bargen sich die Menschen vor ihnen in Schluchten und Wldern. Bis tief ins Rheintal hinein schweiften die wilden Horden. Die Feinde zogen nicht gesammelt", berichtet ein Mnch aus St. G a l l'e n, sondern brachen in Schwrmen der Städte und Drfer, weil niemand widerstand, raubten und sengten und fielen unerwartet der Sorglose her. Auch in den Wldern lagen ihrer zuweilen hundert oder weniger, um hervorzubrechen. Nur der Rauch und der Feuerschein am Himmel verrieten, wo die Haufen waren." Die Insassen des Klosters retteten sich beim Einbrche der wilden Scharen in eine Verschanzung auf steiler Waldeshhe; von hier aus sahen sie den Himmel in der Runde bei Tag und Nacht vom Feuer gertet und riefen unablssig um Hilfe zu Gott". Nicht minder furchtbar als die Ungarn hausten die Nor-m a n n e n , die Männer aus dem skandinavischen Norden. Wikinger, d. h. Krieger, nannten sie sich selber. Auf flinken Drachenschiffen kamen sie bers Meer gezogen. Hamburg, Cln und Trier sanken in Trmmer; in Aachen zerstrten die ruberischen Scharen die Pfalz Karls des Groen und machten die Mnsterkirche zum Pferdestall. Arnulf von Krnthen schlug sie einmal bei L w e n in Belgien. Unendlich war das Elend der Menschen. Auf allen Straen", heit es in einem Berichte, sah man Leichen von Geistlichen, Laien Edlen und Unedlen, Frauen, Jnglingen und Suglingen; es gab keinen Weg, keinen Ort, wo nicht Tote lagen." An die Raubfahrten der schlimmen Nordlandsshne, deren Schiffe einst sogar vor Kon-stantinopel erschienen, lngs der Nordseekste erinnert uns noch das Kudrunlied. Im Todesjahre Ludwigs des Kindes lieen sie sich in der nach ihnen benannten Normandie, dem Mndungslande der Seine, dauernd nieder. 68. Ein berfall durch Normannen. Still und friedlich liegt an einer Bucht der Nordsee ein friesisches Dorf. Pltzlich taucht am Horizonte ein Segel auf. Schnell gleich einem Raubvogel nhert es sich. Ein Wikingschiff! Die Männer haben es erspht und eilen zu den Waffen; Frauen und Kinder fliehen in Heide und Moor. Bald ist das rohgezimmerte Fahrzeug dicht am Lande. Am Bug erglnzt ein vergoldeter Drachenkopf, buntbemalte Schilde aus Holz schtzen

8. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 20

1917 - Düsseldorf : Schwann
20 Schild. Er war der erste, der einen Germanenstaat auf rmischem Boden zu errichten strebte. Nach einem Beutezug der den Balkan, der bis nach Athen und Olympia ging, bedrohte er Italien. Eilends wurden zum Schutze des Landes die gallischen Legionen herbei-gerufen, und nun fluteten die Franken, die Burgunder, die Ale-mannen unaufhaltsam der die wehrlose Rheingrenze ins Reich. 27. Die Plnderung Roms. Alarichs Tod. Einige Jahre hernach erschien Ularich vor Rom selber. Durch ein ungeheures Lsegeld an Gold und Silber, Auslieferung alles kostbaren Haus-rates und der Sklaven germanischer Abkunft, 40 000 an der Zahl, kauften die Rmer sich von der Plnderung frei. Was willst du uns denn noch lassen?" klagten ihre Gesandten; das Leben !" hhnte der König. Bald kam er zum zweiten Male, und jetzt verfiel die Stadt, ah r\ die feit dem Eindringen der Gallier keinen Feind mehr in ihren Mauern gesehen Hatte, einer dreitgigen, von Mord und Brand begleiteten Plnderung. Doch bten die Goten Schonung gegen die Kirchen; wer sich an einen Altar flchtete, war sicher vor ihrer Wut. Roms Fall, den einst der jngere Scipio auf den Trmmern von Karthago geahnt hatte, erregte gewaltig die Gemter der Zeit-genossen. Die Heiden schoben die Schuld an dem groen Unglck auf die Christen; sie htten den Zorn der Götter auf Rom herab-gezogen. Zur Verteidigung des Christentums schrieb damals Augustinus, der groe Sohn der frommen Mnifa, der als Bischof in der nordafrikanischen Stadt Hippo lebte, sein be-rhmtes Buch Vom Staate Gottes". Von Rom wandte sich Alarich nach Unteritalien, um nach Sizilien und Afrika berzusetzen. Da raffte der Tod den erst 34jhri-gen Germanenhelben jh hinweg. Im Bette des Bnsentoflnsses bereiteten die Goten ihrem geliebten Könige der Sage nach, die von dem Dichter P I a t e n verherrlicht ist, die letzte Ruhesttte. Dann zogen sie trauernb nach dem sblichen Gallien weiter und grnbeten in dem entvlkerten Gebiete den ersten Ger -manen st aat auf rmischem Boben. Die Hauptstabt des neuen Reiches, das sich balb auch der Spanien ausbehnte, wrbe T o u -l o u s e an der Garonne. 28. Attila, der die Hunnen, die sich in der weiten Grasebene der Thei gelagert hatten, herrschte um die Mitte des fnften Jahr-hnnberts ein gewaltiger Heerknig. Die Goten nannten ihn Attila, d. h. Vterchen. Alle Völker von der Wolga bis zum Rhein muten ihm Zins und Heeresfolge leisten. In seiner hlzernen Hofburg lebte er schlicht und rauh gleich dem geringsten Kriegsmarine; er a und trank, wie ein rmischer Augenzeuge berichtet, aus Geschirren von

9. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 21

1917 - Düsseldorf : Schwann
21 Holz und blickte gleichgltig auf den Prunk seiner Umgebung. Alle, selbst die eigenen Shne, zitterten vor dem schweigsamen Manne, der nie eine Miene verzog. An der Spitze seiner Scharen brach Attila verderbendrohend gegen Westen auf, und wie ein Bergstrom ri der gewaltige Heerzug alles mit sich fort. In Gallien widerstanden jedoch die Mauern von Paris, der alten Gallierfeste, seinen Strmen. Die Hunnen strmten zurck nach der Ebene der Marne, und hier, auf den k a t a l a u -nischen, d. h. gotischen Feldern, trat der kaiserliche Feldherr Astius, der letzte Rmer", im Verein mit Westgoten und Franken den wilden Scharen entgegen. Es kam zur letzten groen Schlacht des Altertums. Von Morgen bis Abend dauerte das schreckliche'ringen der Völker; selbst in den Lften lt die Sage die Geister der Erschlagenen, wie auf K a u l b a ch s Gemlde dargestellt ist, den wilden Kampf fortsetzen. In der Nacht zog Attila, der dem Kriegsgotte mitraute, eilig davon, und die Hunnen fluteten nach Ungarn zurck. Das christlich-germanische Wesen des Abendlandes war gerettet. 29. Das Ende der Hunnennot. Im Jahre darauf brach die Gottesgeiel", wie man Attila spter genannt hat, in Oberitalien ein. Viele Bewohner flchteten vor ihm auf die Laguneninseln am Adriatischen Meere; so entstand Venedig. Der Papst Leo der Groe aber trat, so heit es, mit einer rmischen Gesandtschaft dem Hunnenknige an einer Furt des Mlncio warnend entgegen: R a f f a e l hat die berlieferte Begegnung gemalt. Scheute nun der Barbarenfrst vor dem Zuge gen Rom, oder frchtete er die Seuche, die sein Heer bedrngte? Kurz, Attila verlie den italischen Boden und fhrte seine Scharen zurck in die Puten an der Thei. Bald darauf starb der Gewaltige in seiner Holzburg an einem Blutsturze; die Hunnen aber zerstreuten sich fr immer in den Steppen am Schwarzen Meere. 30. Geiserich. Aus dem heutigen Schlesien war das germanische Reitervolk der Vandalen sdwrts gezogen und auf langen Wanderzgen nach dem fernen Spanien verschlagen worden. Als aber auch die Westgoten der die Pyrenen stiegen, entwichen sie vor diesen aufs Meer und setzten im Jahre 429 nach der kornreichen Provinz Afrika der. Heerknig der Vandalen war damals der junge G e ! s e r i ch , d. h. Speerfrst. Wortkarg und mig, aber habgierig und grausam gegen seine Feinde, war der hinkende Kriegsmann einer der ge-waltigsten Huptlinge seiner Zeit. Er eroberte mit leichter Mhe das reich entwickelte Land; während der Belagerung von Htppo

10. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 22

1917 - Düsseldorf : Schwann
22 starb hochbejahrt der groe Augustinus, 430. Dann grndete sich der Heerknig ein neues Reich mit der Hauptstadt Karthago. Seine Vandalen bauten eine Flotte und hausten bald als gefrchtete Seeruber auf dem Mittelmeere bis nach Kreta. 31. Die zweite Plnderung Roms. Es war kurz nach dem Tode Attilas, als Gelserich mit seinen Raubscharen vor den verfallenen Mauern Roms erschien. Vierzehn Tage lang wurde die wehrlose je p: Stadt geplndert; was die Goten verschont hatten, fiel den Vandalen anheim. Reiche Beute an Gold, Silber und Kunst-werken, darunter der Tempelschatz von Jerusalem aus den Tagen des Titus, wanderte auf die Schiffe; sogar das bronzene Dach des kapitolinischen Tempels wurde abgebrochen und entfhrt. Doch hat man den Vandalen ungerechterweise eine sinnlose Zerstrungswut zugeschrieben, die noch heute als Wandalismus" bezeichnet wird. 32. Hengist und Horsa." In der Zeit, als die Drachen-schiffe der Vandalen das Mittelmeer befuhren, zogen andere Germanenstmme auf schwanken Boten der die Fluten der Nordsee nach Britannien. Lngst hatten die rmischen Legionen das Jnselland verlassen, und die Einflle der wilden Skoten aus den schottischen Bergen suchten die schutzlosen Bewohner heim. Da riefen diese die germanischen Angeln und Sachsen aus Jtland zu Hilfe, und nach khner Meerfahrt landeten die Nordlandsshne an der britannischen Kste. Es war um das Jahr 450. Anfhrer waren, wie die Sage berichtet, die beiden Brder H e n g i st (Hengst) und Horsa (Ro); die Namen, die vielleicht auch nur ihre Schiffe bezeichneten, deuten auf die Schtzung des Pferdes. Die Ankmmlinge setzten sich im Lande selber fest, und immer mehr Volksgenossen von den Mndungen der Weser und Elbe rckten ihnen nach. Ein Teil der Einwohner Britanniens entwich nach der gegenberliegenden Halbinsel von Gallien, die nach ihnen noch den Namen Bretagne fhrt. Die Angeln und Sachsen aber grndeten in Britannien im Laufe der Zeit sieben kleine Reiche, die spter zu dem Knigreiche England, d. h. Angelland, verschmolzen. Ihre Nachkommen, die heutigen Englnder, haben in der Abgeschlossenheit vom Festlande germanische Einrichtungen noch vielfach bewahrt. 33. Das Ende des westrmischen Reiches. Wie ein groes Trauerspiel der Geschichte vollzog sich immer schneller die Zertrmmerung des rmischen Reiches. Um die Mitte des fnften Jahrhunderts gehrten zu ihm nur noch Italien und ein geringer Teil von Gallien.
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