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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

2. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 149

1865 - Eisleben : Reichardt
149 Mi.) schwer auf dem Lande. Trotzdem waren Adel und Geistliche steuerfrei. 1789 Ludwig beruft die Reichsstände, die sich bald 'als Nationalversammlung für unabhängig er- klären. Die seit 1014 nicht mehr versammelten Reichsstände (l68 états généraux), Adel, Geistlichkeit und dritter Stand, werden auf den Rath des Finanzminister Neck er zur Regelung der Finanzen nach Versailles be- rufen. Nachdem in Folge von Uneinigkeit der Adel und ein Theil der Geistlichkeit ausgeschieden, erklärt sich der tiers état für eine constituirende (d. h. die Staatsverfas- sung berathende) Nationalversammlung. Das be- deutendste Mitglied derselben war der beredte Graf Mirabeau. ' 1789 Erstürmung der Bastille 14. Juü Die Bastille war ein großes Staatsgefängniß. Ihre Er- stürmung und Schleifung durch das Volk ist als der An- fang der französischen Revolution zu betrachten. In der Nacht des 4. August hebt die National- versammlung alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf. Viele Adlige wandern aus (Emigranten, besonders in Koblenz). Nur ein Drittel der Geistlichkeit beschwört die Verfassung, da der Papst es verbot. Kirchengüter tut Werthe von 3000 Millionen cingezogen. Preßfreiheit. Gleichheit der Stände. Es bil- den sich politische Klubs, unter denen bte Girondisten und die J acobiner die bedeutendsten waren: Der König wird vom Pöbel gezwuitgen o) seinen Wohnsitz in Paris zu nehmen, wohin auch die National- versammlung übersiedelt. Ludwig versuchte 1791 zu flie- hen, wird aber zu Varennes eingeholt und ntuß die neue Verfassung beschwören. 1791—92 Die gesetzgebende Nationalversammlung. Oestreich und Preußen verbinden sich zum Schutze des Kö- nigs. Ludwig muß den Krieg erklären. Erbfolgloser Feld- zug der Preußen nach der Champagne, à) Der General Dum ou riez erobert Belgien durch die Schlacht bei Je ma pp es. Custine gewinnt Mainz. In Italien Savoyen und Nizza erobert. c) 8000 pariser Weiber nach Bersawes. Hauptanstifter war der elende Herzog von Orleans. (Philippe Egalité, später hinaerichtet.) d) Kanonade von Valmy.

4. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 48

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
48 I. Das theokratische Weltreich Karls des Großen. Vorschriften für seinen Unterhalt zu sorgen. In seinen letzten Lebensjahren hielt Karl vorzugsweise in Aachen Los. Den König umgaben die Inhaber der vier Erzämter: Marschall, Kämmerer, Truchseß und Schenk, die zwar zunächst Lofbeamte waren, aber auch zur Erledigung der wichtigsten Staatsaufgaben herangezogen wurden. Dazu kamen der Pfalzgraf als höchster richterlicher Beamter und die Geistlichen der Lofkapelle, die zugleich die Kanzlei verwalteten, weil sie allein der Schrift und des Lateinischen kundig waren. Alle höheren Lofbeamten hatten wieder zahlreiche Diener und Hintersassen, so daß der Äoshalt des Königs und seiner Familie eine große Kopfzahl und reiche Gliederung aufwies. Karl war kein absoluter Herrscher. Zum Maifelde, zuweilen auch bei hohen kirchlichen Festen, versammelten sich zahlreiche Große am Lose, naturgemäß besonders aus der Gegend, wo der König sich gerade aufhielt. Solche Versammlungen wirkten bei der Gesetzgebung mit: sie nahmen die Verkündigung der „Kapitularien" entgegen, unterstützten auch deren Abfassung mit ihrem Rat; zu Kriegserklärung und Friedensschluß war ihre Zustimmung nötig. Für die gesamte Richtung der inneren und äußeren Politik jedoch war der Wille des Königs entscheidend. Bei diesen Versammlungen hatten die Großen dem König „Geschenke" zu überreichen, die einen wesentlichen Teil seiner Einkünfte bildeten. Dazu traten alle Strafgelder und Bußen, die Tribute fremder Völkerschaften und alles herrenlose Gut, ferner die Regalien wie Zölle, Straßen- und Marktabgaben, die Einkünfte aus dem Münzrecht, aus der Gewährung besonderen Königsschutzes an bestimmte Personen, vor allem an die Juden, in etwas späterer Zeit auch das Salz- und Bergwerksregal. Am die Pfalzen herum lag gewöhnlich ausgedehnter Domänenbesitz, dessen Erträge allerdings nur dem Unterhalt des Äofes dienten, daher nicht durch Verkauf oder Verpachtung nutzbar gemacht werden konnten. Für die Bewirtschaftung solcher Besitzungen erließ Karl die genauesten Anweisungen, die sich, wie wir aus dem »Capitulare de villis« von 812 sehen, bis auf die Zahl der zu haltenden Äühner und Gänse erstreckten. Die herrschende Naturalwirtschaft veranlaßte auch die weitere Ausdehnung des Lehnswesens (Feudalismus), da es eine andere Form der Entlohnung für Dienstleistungen als Landverleihung nicht gab. Seine Wurzeln liegen schon in merowingischer Zeit; damals knüpfte man an die gallisch-römische Sitte an, nach welcher der »vassus« (Äöriger, Knecht) für seine Dienstleistungen von seinem Äerrn, dem »senior* (seigneur), ein »beneficiurru oder »feudum« (feod im Gegensatz zum allod, d. h Eigengut) erhielt. Unter Karl

5. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 53

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
I. Das theokratische Weltreich Karls des Großen. 53 Christi nach außen gegen den Einbruch der Seiden und nach innen durch Anerkennung des katholischen Glaubens zu festigen. Eure Aufgabe ist es, wie Moses mit zu Gott erhobenen Landen unsern Kriegsdienst zu unterstützen, damit das christliche Volk, dank Eurer Fürbitte, von Gott geführt und ausgestattet, stets und überall den Sieg über seine Feinde habe." Dem Papste war also eine rein religiöse Aufgabe zugewiesen. Aber wie sollte sich das Verhältnis zwischen beiden Gewalten bei weniger schuhbedürftigen Päpsten und bei schwächeren Nachfolgern des Kaisers gestalten? Der Weihnachtstag des Jahres 800 hat der mittelalterlichen Geschichte des deutschen Volkes ihre folgenschwere Richtung gegeben. Karls kraftvoller Persönlichkeit gelang es, das weite Reich in straffer Abhängigkeit zu erhalten. Trotz aller Schwierigkeiten, die das mangelhaft entwickelte Verkehrswesen einer einheitlichen Leitung entgegensetzte, kam es während seiner Regierung zu keinerlei Auflösungsversuchen. Auch die slawischen Nachbarn achteten und fürchteten feinen Namen. Er erschien ihnen als der Inhaber königlicher Macht überhaupt, und darum benannten sie ihren König mit seinem Namen: „Kral" (auch magyarisch: kiräly). In der französischen Volkssage lebt er als der größte König abendländischer Vergangenheit fort. — Karl starb im Jahre 814. Seine Leiche wurde in dem von ihm erbauten Aachener Münster beigesetzt. Karl der Große hinterließ das ganze Reich seinem einzig überlebenden Sohne Ludwig dem Frommen. Ludwig war nicht imstande, die Herrschaft in derselben straffen Weise zu führen wie sein Vater, zumal er bald in Streit mit seinen älteren Söhnen geriet, die sich durch Teilungspläne zugunsten eines jüngeren Bruders benachteiligt glaubten; denn an dem privatrechtlichen Gedanken, daß die Äerrschergewalt wie ein persönlicher Besitz unter die Erben geteilt werden müsse, hielt man auch nach Karl dem Großen fest. Zwar vertrat die Kirche den Einheitsgedanken, aber infolge der Schwäche des Kaisers wandten sich die bedeutendsten Kirchenfürsten bereits bei seinen Lebzeiten Lothar zu, dem ältesten der drei Söhne, dem die Kaiferwürde bestimmt war. Nach des Vaters Tode vermochte er jedoch die Oberherrschaft gegenüber den jüngeren Brüdern nicht zu behaupten, zumal sie sich in den Straßburger Eidfchwüren 842 gegen ihn verbanden. 843 wurde nach häßlichenstreitfzenen der Teilungsvertrag von Verdun abgeschlossen. Man teilte nicht das Reich, der Einheitsgedanke blieb vielmehr lebendig, sondern die Herrschaft über das Reich, die ja als eine Art Lausgut der königlichen Familie galt. Lothar erhielt Italien mit der Kaiferwürde, dazu nördlich der Alpen den Ländergürtel, der etwa durch eine Linie von der Schelde-

6. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 187

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Zeittafel und Hauptergebnisse. 187 375 Durch das Erscheinen der Lunnen werden die Westgoten in das oströmische Reich gedrängt. Beginn der großen Völkerwanderung. um 400 Zurückziehung der Grenzlegionen aus Britannien, Gallien und Spanien zum Schutz Italiens gegen Alarichs Angriffe. 410 Alarich erobert Rom. Westgotenreich in Südgallien und Spanien. Vordringen der Westgermanen auf römischem Boden. Allemannen, Franken, Angelsachsen. — Vandalen in Afrika. 451 Lunnenschlacht auf dem katalaunischen Feld. 476 Absetzung des Romulus Augustus durch Odoakar. Ende des weströmischen Reiches. um 500 Ostgotenreich in Italien (Theoberich, Arianer). — Franken- reich in Gallien (Chlodwig, Katholik) und Südgermanien. 568 Die Langobarden ziehen nach Italien. 732 Die vordringenden Araber von dem karolingischen Laus-meier Karl Martell in Südgallien geschlagen. 751 Pippin wird Frankenkönig mit des Papstes Unterstützung. 755 Märtyrertod des Bonifatius, des Begründers der deutschen Kirche. Die deutsche Kaiserzeit. 768—814 Karl der Große. Sein Reich umfaßt den Kern des Abendlandes, nachdem er Lombarden und Sachsen seiner Herrschaft unterworfen hat. Geistliche und weltliche Beamte wirken nebeneinander in der Verwaltung des Reiches; der Papst ist der erste Bischof des Reiches. 800 Kaiserkrönung in Rom. 814—840 Ludwig der Fromme. Streitigkeiten mit seinen Söhnen wegen der Erbteilung. 843 Teilungsvertrag von Verdun zwischen Ludwig dem Deutschen, Lothar und Karl dem Kahlen. Das „lotharingische" Zwischenreich wird nach dem Aussterben dieser Linie 870 unter die beiden anderen geteilt. Gegen die Angriffe der Normannen und besonders der Angarn vermag die deutsche Königsgewalt keinen Schutz mehr zu gewähren; infolgedessen bilden sich aufs neue die stammesherzoglichen Gewalten bei den Bayern, Schwaben, Franken, Sachsen und Lothringern heraus. 919—1254 Die Kaiserhäuser der Sachsen, Salier und Äohenstaufen. 919—936 König Äeinrich I. Er erkennt die Stammesherzöge an und schützt Mitteldeutschland gegen die Angriffe der Slaven und Ungarn.

7. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 54

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
54 I. Das theokratische Weltreich Karls des Großen. zur Nhonemündung im Westen und durch den Rhein im Osten begrenzt wird, ein Gebiet von sprachlich und national bunt gemischter Bevölkerung. Das östlich davon gelegene Reich Ludwigs des Deutschen war rein germanisch, Karls des Kahlen Gebiet im Westen natürlich überwiegend romanisch. Auch unter den Söhnen Lothars fand sich keine Persönlichkeit, die den mit der Kaiserkrone verbundenen Machtansprüchen Geltung verschaffen konnte. Einer von ihnen mußte sich in einer Ehescheidungsangelegenheit sogar dem Willen des Papstes Nikolaus I. beugen. Nikolaus konnte sich auf die Bischöfe stützen, während die großen Erzbischöfe für den König eintraten. Die Bischöfe konnten hierbei mit Äilfe des Papsttums ihre Abhängigkeit von den Metropoliten lockern, ein Bestreben, das dem Papsttum nur willkommen sein konnte, da der Gedanke einer landeskirchlichen Entwicklung unter Führung etwa des Erzbischofs von Lyon oder von Rheims dadurch verhindert wurde. In dieser Zeit entstanden die „pseudoisidorischen Dekretalen", deren Hauptgedanke die Befreiung der Bischöfe von der Gewalt des Königs ist, während dem Papsttum in erfundenen alten Briefen und Konzilsbeschlüssen eine ungeheure Machtfülle zugesprochen wird. Verwirklichen ließen sich diese Ansprüche der Kirchenpartei noch nicht, aber sie blieben ein aussichtsvolles Programm für die Zukunft. Nach dem Aussterben der Linie Lothars teilten Ludwig und Karl im Vertrage von Mersen 870 das Mittelreich; der nördliche Teil fiel an Ostfranken, der südliche an Westfranken. Die Kaiserwürde ging für einige Zeit auf Ludwig und seine Nachfolger über; doch wurde sie bedeutungslos, da dem deutschen Königtum zunächst dringendere Aufgaben gestellt waren. Es handelte sich vor allem um den Schutz der Nordseeküste gegen die Angriffe der Normannen jenes Zweiges der Nordgermanen, der damals in eine Periode der Wanderung eintrat. Auf ihren kleinen, schnellen Schiffen fuhren sie die Flüsse aufwärts und verheerten weithin das Land. Ihrer Angriffe wegen mußte das unter Karl dem Großen in Lamburg gegründete Erzbistum nach Bremen verlegt werden; von dort aus betrieb Erzbischof Ansgar die Bekehrung der skandinavischen Länder. Von Osten her, aus den ungarischen Ebenen, drangen die Magyaren vor, die besonders Bayern und Sachsen, aber auch Franken heimsuchten. Das Königtum war nach dem Tode Ludwigs des Deutschen nicht mehr imstande, an allen gefährdeten Orten wirksamen Schutz zu gewähren. So bildeten sich wieder landschaftliche Gewalten heraus, die diese Aufgabe an Ort und Stelle übernahmen. Es treten einheimische jo erzöge an die Spitze der Stämme: Bayern, Schwaben, Franken, Sachsen, Loth-

8. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 350

1899 - Gera : Hofmann
350 kirchlichen Einrichtungen, dem Besitzstände und den Standesunterschieden. Da ihre Bestrebungen sich ohne gewaltsamen Umsturz schwerlich ver- wirklichen lassen, so sind sie eine große Gefahr für Staat und Gesellschaft. Zwei Anhänger jener Partei, der verkommene Klempnergeselle Hödel 1878 und ein vr. Nobiling, legten sogar im Frühling 1878 die freche Hand an das geheiligte Haupt des geliebten greisen Kaisers Wilhelm. Gott aber schützte den edlen Monarchen vor den Kugeln des ersten und ließ ihn von den Schrotschüssen des zweiten Meuchelmörders genesen. Das Haupt Hödels ist unter dem Beil des Scharfrichters gefallen, Nobiling an den Wunden von seinen eigenen Schüssen gestorben. Auch das entsetzliche Bubenstück einer staatsfeindlichen Bande, welche den Kaiser nebst den ihn begleitenden Fürsten bei der Einweihung des National- denkmals auf dem Niederwalde am Rhein (28. September 1883) mittels Dynamit in die Luft sprengen wollte, ist durch Gottes Hand glücklicherweise vereitelt worden. Ebenso wurden auf die Könige von Italien und Spanien wie auf den Kaiser von Rußland von Umsturzmännern Mordversuche unter- nommen. In Rußland bildeten die Umstürzler die mächtige und thätige Partei der „Nihilisten". Sie glauben nichts, hoffen nichts und wollen alle bestehenden Einrichtungen zertrümmern. Nach fünf Mordversuchen ist es dieser teuflischen Partei gelungen, den edlen Kaiser Alexander Ii., der die Leibeigenschaft der Bauern aufhob, durch eine ihm vor die Füße geschleuderte Bombe am 13. März 1881 zu töten. — In Nordamerika wurde der edle Präsident Garfield durch die Kugel eines Meuchel- mörders getötet, in Frankreich der Präsident Carnot 1894, in Genf 1898 die edle Kaiserin Elisabeth von Österreich von einem „Anarchisten", d. i. einem Feinde jeder staatlichen Ordnung, erdolcht. 9. Der väterliche Freund des „armen Mannes". Um gewisse Mißstände im Volks- und Erwerbsleben zu bekämpfen und den Notstand des „armen Mannes" zu beseitigen, veranlaßte Kaiser Wilhelm I. die Gesetzgebung zum Schutze der Arbeiter. Schon mancherlei wohlthätige Einrichtungen sind getroffen, die das Los der Arbeiter- massen wesentlich verbessern. Dahin gehören die Arbeiter-Kranken- kassen, die Unfallversicherungen und das unter Wilhelm Ii. zu- stande gekommene und seit 1. Januar 1891 in Kraft befindliche Gesetz über Alters- und Jnvalidenversorgung, durch welches den alters- schwachen oder dienstunfähig gewordenen Arbeitern eine kleine Rente gesichert wird. Staatliche Fabrikinspektoren wachen darüber, daß Gesundheit und Wohl der Arbeiter nicht gefährdet werden. Einigungs- ämter schlichten die Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeit- nehmern. Kinder- und Frauenarbeit sind eingeschränkt. Das Genossenschaftswesen in verschiedenen Vereinen zur Selbsthilfe wird gefördert. Die Wilhelmsspende, welche das deutsche Volk aus Dank und Freude über die Rettung des Kaisers aus Mörderhand sammelte, wird zur Altersversorgung für Arbeiter verwandt. Es war eins der denkwürdigsten Ereignisse für die Gestaltung der wirtschaftlichen Ver- hältnisse in Deutschland und der ganzen Welt, als Kaiser Wilhelm durch

9. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 66

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 66 — die Gewerbliche Zeichen- und Kunstgewerbeschule in Kassel, die Baugewerkschule in Kassel, die Handwerksschule in Kassel, die Schule für Holzschnitzerei in Poppenhausen, die Ackerbauschule in Beberbeck, die Landwirtschaftliche Winterschule in Fulda, die Haushaltungsschule in Treysa. Besondere Unterrichts- und Erziehungsanstalten: die Taubstummenanstalt in Homberg, die Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder bei Elm, die kath. Erziehungsanstalt für verwahrloste Knaben in Sannerz, die Erziehungs- und Besserungsanstalt in Wabern, die Bewahranstalt für Mädchen und Jdiotenanstalt in Treysa, die Waisenhäuser in Kassel und Hanau. Andere Anstalten: die Jrrenheilanstalt in Marburg, das Landeshospital für unheilbare geisteskranke Männer in Haina, das Landeshospital für unheilbare geisteskranke Frauen in Merxhausen, die Korrektions- und Landarmenanstalt in Breitenau, die Strafanstalten in Kassel, Wehlheiden und Ziegenhain. Bedeutende Männer des Regierungsbezirks. Philipp der Großmütige, der bedeutendste Landgraf von Hessen, Förderer der Reformation, geb. zu Marburg. Gebrüder Jakob und Wilhelm Grimm, Sprachforscher und Märchen- dichter, geb. zu Hanau. Burkhard Waldis, Fabeldichter, geb. zu Allendorf a. d. Werra. Karl Wilhelm, Tondichter, Komponist der „Wacht am Rhein" und anderer Lieder, geb. zu Schmalkalden. Philipp Reis, Erfinder des Telephons, geb. zu Gelnhausen. Daten aus der Geschichte. 54 v. Chr. die ersten Römer auf deutschem Boden. 12—9 t>. Chr. führt Drusus, der Stiefsohn des Kaisers Augustus, Krieg gegen die Chatten und Sigambrer. 9 n. Chr. die Hermannsschlacht im Teutoburger Walde. 15 Germanieus, der Sohn des Drusus, fällt in das Land der Chatten ein und zerstört ihren Hauptort Mattium. 4. Jahrhundert Anfang der Völkerwanderung. 5. „ die Römerherrschaft am Rhein hört auf. — Die Franken nehmen feste Wohnsitze ein und werden Herren unserer Gegend. — Der Name Chatten verschwindet. 722 Bonisacius gründet zu Amöneburg die erste christliche Ansiedelung in Hessen.

10. Das Mittelalter - S. 63

1889 - Gotha : Perthes
63 3. Die vllige Auflsung ves Reiches (bis zur Absetzung Karls Iii. 887). A. Die Leitung des Meiches Lothars I. Das Reich Lothars I. (| 855) ward unter seine Shne so geteilt, da Ludwig Ii. das italische Knigreich mit der Kaiserkrone. Karl das Knigreich Provence"), Lothar Ii. die nrdl. davon bis zur Nordsee gelegenen Gebiete (Knig-reich Lotharingien oder Lothringen) erhielt. In kurzer Zeit starben die Brder ohne mnnliche Erben dahin, zuerst Karl (f 863), dann Lothar Ii. (f 869); ihre Lnder rissen die Oheime ftudwig und Karl der Kahle an sich und teilten sie in dem Vertrage zu Meersen (unweit der Maas bei Maastricht) 870 so. da der elftere die rein deutschen Gebiete erhielt. Da Ludwig nun (bis auf flandrische Gebiete) alle2) deutschen Lnder unter seiner Herrschaft vereinigte, so bekam er in der Geschichte den Beinamen ..der Deutsche" (Germanicus)3); fr das gesamte deutsche Gebiet wurde der Name Ost franken blich im Gegensatz zu dem romanischen we st frnkischen Reich. Als Kaiser Ludwig Ii. starb (875). bemchtigte sich seines Erbes sein Oheim. Karl der Kahle; Ludwig dem Deutschen zuvorkommend, eilte er nach Italien und Rom; als Geschenk des Papstes (Johann Viii.) empfing er Weihnachten 875 die Kaiserkrone. Anf. des nchsten Jahres erhielt er in Pavia auf einer Reichsversammlung von den Groen auch die Huldigung als König von Italien. B. Die Kutwicketuug der ppstlichen Wacht. Die Leitung der kirchlichen Angelegenheiten, welche Karl d. Gr. gebt, die Besttigung der Wahlen der Bischfe und bte (oft geradezu die Wahl selbst), der Vorsitz auf den Synoden ward ebenso innerhalb ihrer Gebiete von den einzelnen Knigen als emiches Recht in Anspruch genommen. Da nun in den brgerlichen Unruhen unter Ludwig d. Fr. und seinen Shnen die Kirche mit ihren reichen Besitzungen weltlicher Habsucht und Willkr sich preisgegeben sah, so regten sich in der frnkischen Geistlichkeit Bestrebungen, die auf eine Befreiung der Kirche von der weltlichen Macht hinzielten; zunchst verlangte man fr die Bischfe das Recht, von dem Urteile der Synode die Entscheidung des Papstes anzurufen, bald aber erklrte man mit Bezugnahme auf ltere Konzilien-beschlsse und Schreiben frherer Ppste (epistulae decretales) den Papst, dessen Primat sich bisher nur in der obersten Entscheidung schwieriger kirchlicher Fragen bekundet und durch bersendung des Palliums an die Erzbischfe in Erinnerung gehalten hatte, fr den alleinigen und unbeschrnkten Herren der Kirche. Zu dem Ende verffentlichte man um die Mitte des 1) Dasselbe umfate auer der Provence die fbl. Teile der burgunb. Gebiete. 2) Den Tod Karl b. K. und f. Sohnes (Ludwigs des Stammlers) benutzte man in Ostsranken, um 880 vertragsmig die Grenze im W. bis zur Scheibe und der die Maas in ihrem ob. Laufe auszubauen; ein betrchtl. Teil roman. Bevlkerung (a. b. Maas) toarb baburch mit Deutschland verbunben, aber beutsch wrbe auerhalb der Grenzen nur noch in Flanberu (zwisch. Lijs u. Meer, vgl. S. 48. 1) gesprochen. 3) S. nationale Bebeutuug hebt schon b. Mnch Otfrieb v. Weienburg hervor, bessen Evangelienbuch gegen 870 erschienen u. Ludwig b. D. geroibmet ist. Durch Otfrieb haben die Frauken das Evangelium in der Muttersprache erhalten, wie vorher (um 830) die Sachsen durch den Verfasser des Heljaud.
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