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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

2. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 149

1865 - Eisleben : Reichardt
149 Mi.) schwer auf dem Lande. Trotzdem waren Adel und Geistliche steuerfrei. 1789 Ludwig beruft die Reichsstände, die sich bald 'als Nationalversammlung für unabhängig er- klären. Die seit 1014 nicht mehr versammelten Reichsstände (l68 états généraux), Adel, Geistlichkeit und dritter Stand, werden auf den Rath des Finanzminister Neck er zur Regelung der Finanzen nach Versailles be- rufen. Nachdem in Folge von Uneinigkeit der Adel und ein Theil der Geistlichkeit ausgeschieden, erklärt sich der tiers état für eine constituirende (d. h. die Staatsverfas- sung berathende) Nationalversammlung. Das be- deutendste Mitglied derselben war der beredte Graf Mirabeau. ' 1789 Erstürmung der Bastille 14. Juü Die Bastille war ein großes Staatsgefängniß. Ihre Er- stürmung und Schleifung durch das Volk ist als der An- fang der französischen Revolution zu betrachten. In der Nacht des 4. August hebt die National- versammlung alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf. Viele Adlige wandern aus (Emigranten, besonders in Koblenz). Nur ein Drittel der Geistlichkeit beschwört die Verfassung, da der Papst es verbot. Kirchengüter tut Werthe von 3000 Millionen cingezogen. Preßfreiheit. Gleichheit der Stände. Es bil- den sich politische Klubs, unter denen bte Girondisten und die J acobiner die bedeutendsten waren: Der König wird vom Pöbel gezwuitgen o) seinen Wohnsitz in Paris zu nehmen, wohin auch die National- versammlung übersiedelt. Ludwig versuchte 1791 zu flie- hen, wird aber zu Varennes eingeholt und ntuß die neue Verfassung beschwören. 1791—92 Die gesetzgebende Nationalversammlung. Oestreich und Preußen verbinden sich zum Schutze des Kö- nigs. Ludwig muß den Krieg erklären. Erbfolgloser Feld- zug der Preußen nach der Champagne, à) Der General Dum ou riez erobert Belgien durch die Schlacht bei Je ma pp es. Custine gewinnt Mainz. In Italien Savoyen und Nizza erobert. c) 8000 pariser Weiber nach Bersawes. Hauptanstifter war der elende Herzog von Orleans. (Philippe Egalité, später hinaerichtet.) d) Kanonade von Valmy.

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 585

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 211. Die Befreiungskriege. 585 das Streben des Ministers Karl Freiherr von Stein, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, den Bürger- und Bauernstand vou den Fesseln veralteter Gesetze zu befreien, ein freies Staats-bürgertum zu gründen und dadurch Gemeinsinn und Vaterlandsliebe zu wecken. Im Sinne dieses Mannes wirkte auch der Minister von Hardenberg; es wurde eine allgemeine Wehrver-fassnng eingeführt, um dereu Bildung besonders der General von Scharnhorst, unterstützt von den Generalen Gneisen au und Grolmann, sich verdient machte. So lebte denn namentlich im preußischen Volke die Überzeugung, daß ein Tag der Rache für das unterdrückte Recht dereinst erscheinen werde. 582) Als das Schicksal Napoleon in Rußland ereilt hatte, und er gedemütigt, wie noch wenige Monarchen, zurückkehrte, da handelte der General Aork, der dem französischen Marschall Macdonald mit einem preußischen Hilfskorps beigegeben war, in richtigem Geiste, indem er sich von den Franzosen trennte und mit dem russischen General Diebitsch einen Vertrag auf eigene Faust abschloß, wonach sich die preußischen Truppen vorläufig auf zwei Monate neutral verhalten sollten. Friedrich Wilhelm Iii., der in Berliu von Franzosen umgeben war, konnte sich freilich nicht hierfür aussprechen und entsetzte den General «Nork seines Oberbefehls. Dagegen gab Franz I. dem Feldmarschall Fürsten von Schwarzenberg Befehl, sich mit dem österreichischen Hilfskorps, das auf dem rechten Flügel unter Repnier in Volhynien stand, nach Galizien zurückzuziehen. Gleich darauf verlegte der König von Preußen seinen Hos nach Brest an, wo er unabhängiger war, und erließ nun seinen Ans-rnf: Art mein Volk, worin er dasselbe aufforderte, sich zu bewaffnen, da das Vaterland in Gefahr sei. Nachdem mit Rußland ein Schutz- und Trntzbündnis abgeschlossen worden, erklärte Prenßen an Frankreich den Krieg, indem zu gleicher Heit das iß. Kontinentalsystem aufgehoben wurde. Mit Begeisterung eilten B'3 die Jünglinge aus allen Ständen zu deu Waffen, die' jungem Männer traten in die Landwehr ein und selbst die ältern Männer standen als Landsturm bereit, den heimischen Herd zu verteidigen. Es bildeten sich Freikorps, unter denen das des Majors vou Lützow das bedeutendste war. Ernst Moritz von Arndt, Max von Schenkendorf, Theodor Körner begeisterten das Volk durch ihre flammenden Gesänge. Freudig wurden die größten Opfer anf den Altar des Vaterlandes gelegt. Die Monarchen von Rußland und Preußen erließen von Kali sch aus eine gemeinsame Proklamation, in welcher die Deutschen aufgefordert wurden, sich gegen die Franzosen' zu er- Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 25

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 587

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 211. Die Befreiungskriege. 587 nach und nach zu den Alliierten übergegangen. Bayern, welches am Inn den Österreichern gegenübergestanden war, hatte im Vertrag von Nied sich mit ihnen alliiert, und bei Hanau gingen auch die Badener zu den Verbündeten über. Es wurden nun nach dem Muster des bayrischen Vertrages auch mit den übrigen Nheinbnndfürsten Übereinkommen abgeschlossen, in welchen sich diese aber die volle Souveränetät, wie sie dieselbe seit 1806 besessen, vorbehielten. Dadurch wurde die 2biederhci': stellung des Deutschen Reiches unmöglich gemacht. Anmerkungen. 1. Der Tugendbund fand keinen großen Anklang und bestand aus kaum mehr als 300 Mitgliedern, welche, in verschiedene Abteilungen geteilt, in ihr Programm sittlich-wissenschaftliche Zwecke schrieben, jedoch die geheime Absicht verfolgten, patriotische Gesinnungen zu befördern und das französische Joch abzuschütteln. Die Franzosen wurden bald mißtrauisch, und der König mußte durch eine Kabinetsordre die Auflösung des Bundes befehlen (1809). 2. jt'art, Freiherr von und zum Stein, stammte aus dem Geschlechte der Grafen von Nassau an der Lahn und war 1757 zu Nassau geboren, trat aber in preußische Staatsdienste. Als Minister verschaffte er den Bauern die alte Allo dial freih eit wieder, d. H. das Recht, über ihr Grundeigentum unbeschränkt verfügen zu dürfen. Den Städten gewährte er das Recht, ihre Angelegenheiten durch aus ihrer Mitte gewählte Abgeordnete selbst zu verwalten, und setzte es auch durch, daß jeder Untertheilt Ländereien und Grundbesitze kaufen und verkaufen durfte. Seine Abneigung gegen das französische Regiment zog „ihm von feiten Napoleons eine Achtserklärung zu, und er mußte sich nach Österreich retten. Den unglücklichen Ausgang des russischen Feldzuges sah Stein voraus und arbeitete unenuüdet daran, eine neue Koalition gegen Frankreich zustande zu bringen. Nach dem Sturze Napoleons war er noch in verschiedenen Stellungen thätig. Er starb — der letzte seines Geschlechtes — am 29. Juni 1831. Dem Tugendbunde gehörte Stein nicht au. 3. Ludwig Adolf Wilhelm Freiherr von Lützow war preußischer Kavalleriemajor und erhielt als solcher die Erlaubnis, ein Freikorps bilden zu dürfen. Er brachte drei Bataillone und vier Schwadronen zusammen, dazu uoch drei Jägerabteilungen und eine Schwadron Auserlesener. Es waren juuge Männer von' Bildung aus Preußen, Sachsen, Bayern, Tirol und andern Ländern. Von ihrer Kleidung wurde,! sie die schwarzen Jäger genannt. Sie zeichneten sich aus durch ihre Kühnheit und Tapferkeit. Zu ihnen gehörte auch Theodor Körner, der Sänger von „Leyer und Schwert", der als Leutnant im Gefecht von Gadebusch bei Schwerin im Alter von 22 Jahren den Heldentod starb (19. Aug. 1813). Nach den Befreiungskriegen diente Lützow fort und starb 1834 als Generalmajor a. D. in Berlin. 4. Gebhard David Scharnhorst, aus bürgerlichem Stande, diente als Offizier in der hannoverschen Artillerie, trat als Oberstleutnant in die preußische ein, wurde aber bald zum Generalstab versetzt. In dieser Eigenschaft machte er sich besonders um den Unterricht der Kavallerie- und Infanterie-Offiziere verdient, indem er in der Militär- 25* 1806.

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 234

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
234 Die mittlere Zeit. 79. unterdrückt. In Britannien drangen die Römer bis Schottland vor. Vespasian starb 79 n. Chr. 236) In den Anfang der Regierung Vespasians fällt auch die Zerstörung Jerusalems. Die Juden hofften immer auf einen Messias, der sie vou der Herrschaft der Römer, die schwer auf ihnen lastete, befreien werde. Sie ließen sich von Betrügern mißbrauchen und verjagten den römischen Landpfleger C affin s. Nero sandte den Vespasian gegen dieselben, der drei Jahre lang damit zubrachte, eine Stadt um die andere einzunehmen und zu zerstören. Die Eroberung Jerusalems überließ er aber seinem Sohne Titns. Dieser schloß die Stadt ein und schnitt ihr die Zufuhr ab, so daß eiu Elend über die Einwohner hereinbrach, wie die Welt noch keines gesehen hatte. Die Inden wehrten sich so hartnäckig, daß Titns von Jerusalem nur ein Stück nach Sep- dem andern einnehmen konnte. Im September 70 war die Er-^mber oberung vollendet; Stadt und Tempel wurden zerstört. Die Weissagung Jesu war in Erfüllung gegangen. 237) Titus, den Vespasian gleich nach der Rückkehr aus Judäa zum Mitregenten angenommen hatte, versprach anfänglich ein zweiter Nero zu werden. Nach seiner Thronbesteigung änderte er sich aber dergestalt, daß man ihn „die Liebe und die Lust des menschlichen Geschlechtes" nannte. Große Unglücksfälle, die über Rom kamen, namentlich Feuersbrunst und Pest, sowie der Ausbruch des Vesuv, der die Städte Herculauum, Pompeji und Stabiä verschüttete, gaben ihm hinlänglich Gelegenheit, seine Güte und Menschenfrenndlichkeit zu zeigen. Er hielt auch jeden Tag für verloren, an dem er keine Wohlthaten 8i. erwiesen. Leider starb er schon zwei Jahre und drei Mouate uach seinem Vater. 238) Auf Titus folgte Domitian, anf dem der Verdacht ruht, durch die Vergiftung seines Bruders sich den Weg zum Throne gebahnt zu haben. Er kann ein zweiter Nero genannt werden, nur gesellte sich der Grausamkeit und der Verschwendungssucht noch die Trägheit bei. Er ließ nicht nur viele Reiche hinrichten, um ihre Güter eiuzuzieheu, souderu weidete sich auch an den Qnalen und an dem Morde der Menschen. Auch gegen auswärtige Feinde zog Domitian, triumphierte scheinbar über Deutsche und Britannier und ließ sich Germaniens und Britanniens nennen, mußte aber (als der erste römische Kaiser) an die Daeier schimpflichen Tribut zahlen, um von thuen in Ruhe gelassen zu werden. Als seine Gemahlin Domitilla er- 96. fuhr, daß sie ermordet werden sollte, kam sie ihm zuvor und ließ ihn umbringen.

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 235

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 84. Die Flavier. Vespasicm. Titus. Domitian. 235 Anmerkungen. 1. Vespasian, ein Sabiner, war von Jugend auf Soldat und deshalb an Zucht und Ordnung gewöhnt. Er säuberte den Senat von den schlechten Individuen, die Aufnahme gefunden, und erhöhte die Zahl der Senatoren, die zu 200 hernntergesniikeu war, wieder aus 1000, zog deu Senat auch in allen Staatsangelegenheiten zu Rate. Er stellte zuerst öffentliche Lehrer der Beredsamkeit an. Er erhob die großen Grundbesitzer der Provinzen in den Ritterstand und schuf so eine unabhängige Reichsritterschaft. Sein größtes Bauwerk ist das Kolosseum, eiu Amphitheater, welches 90 000 Personen faßte. Man kann zwar dem Vespasian auch vorwerfen, daß er geizig war, ueite Steuern einführte und sogar Ämter verkaufte, um Geld zu bekommen. Aber man muß bedenken, daß in den Staatskassen kein Geld war, daß die Provinzen misgefogeit waren und daß unter ihm doch niemand seines Eigentums beraubt wurde, wie es unter seinen Borfahren geschah. 2. Claudius Civilis, ein Bataver, war, wie seiner Zeit Armi-nins, in römischem Solde gestanden, hatte im Dienste der Römer ein Ange verloren, war unter Nero falsch angeklagt worden und hatte lauge in Rom im Gefängnisse geschmachtet. Als er nun nach Hause kam, stellte er sich an die Spitze seiner Landsleute und suchte auch die übrigen germanischen und gallischen Stämme gegen die Römer aufzureizen. Ihn unterstützte die Seherin Beliebn, die unter den Brukterern, im heutigen Müusterlande, in einem einsamen Turme lebte. Sie weissagte den Römern Untergang, was auch eintraf, da die Römer (71) bei Xante» geschlagen wurde«. Unter den gallischen Legionen hatte In lins Sabinns den Plan, ein gallisches Reich zu stiften und als Kaiser an dessen Spitze zu treten. Bercint hätten die Germanen und Gallier das römische Reich über den Haufen geworfen. Aber das Vorhaben zerschlug sich au der Uneinigkeit der deutschen Stämme, von denen Ta eit ns in seiner Beschreibung Germaniens sagt: „O möchte doch d ie Zwietracht unter den Deutschen immer dauern, d a-m 11 die Gefahr, die sie dem römischen Reiche drohen, ferne bleibe." Dem Feldherrn Petilins Cerealis gelang es, die Gallier und Germanen niederzuwerfen. Belleda wurde in dem Triumphe, den Vespasian über die Germanen hielt, als Gefangene aufgeführt. 3. Die römischen Landpfleger plagten und mißhandelten die Inden auf alle Weise. Sie nahmen sogar den hohepriesterlichen Schmuck iu Verwahrung und setzten die Hohepriester willkürlich ein und ab. Taufende von Juden wurden in den einzelnen Städten in heimtückischer Weise niedergehauen. Gessins Flor ns verlangte, die Juden sollten dem Kaiser opfern und rief dadurch einen Aufstand hervor. Aber auch alle Römer, die sich der Geschäfte wegen in Jerusalem aufhielten, und alle römischen Soldaten, die den Juden in die Hände sielen, wurdeu ermordet. Der syrische Statthalter Gest ins Gallus, der in Judäa einrückte, konnte nichts ausrichten. Das ganze Land stand in Waffen. Nur dem Vespasian und dem Titns gelang es, Judäa gänzlich zu verwüsten und Stadt und Tempel zu zerstören. Titns ließ während der Belagerung alle Inden kreuzigen, deren er habhaft wurde, und die Kreuze deu Manern gegenüber aufstellen. Um so verzweifelter wehrten sich die Juden, die ihr Schicksal voraussahen, trotzdem daß der Mangel

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 238

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
238 Die mittlere Zeit. Anmerkungen. 1. M a r c u § Co ccej us Nerva war ein Umbrier, der in Rom zu den höchsten Würden gelangte und mit Ncspasian sowohl als mit Domitian Kousul mar. Er wäre der beste Regent gewesen, wenn er nicht in einer Zeit gelebt hätte, in der das Volk wie die Soldaten die Verschwendung der Staatsgelder verlangten und die Sparsamkeit au deu Kaisern gleichmäßig haßten. 2. Marcus Ulpius Trajauus, ein Spanier, erhielt den Beinamen „bet Beste" (Optimus), und seine Regierung galt bermaßen als ciue Acusterregieruug, daß der römische Senat in der Folge bic Kaiser mit beut Zurufe begrüßte: „Sei uoch glücklicher als Äuglest us, noch besser als Trajau!" Um feine Siege in Dacien zu verherrlichen, ließ Trajau in Rom eine eherne Säule errichten, welche noch steht und 3lv2 Meter hoch ist. In ihrem Innern führen 185 Stufen bis zur Spitze. Oben staub die Reiterstatue Trajaus, jetzt trägt sie das Staubbilb des Hl. Petrus. 3. Die Waisenhäuser, die Trajan errichtete, waren nur für die Kiuber armer, aber freigeborner Eltern, bic das römische Bürgerrecht besaßen. Die Sorge um die armen Kinder ohne Unterschied kennt erst das Christentum. 4. Dacien umfaßte das heutige Temeswarer Banat und Ungarn, östlich der Theiß, ganz Siebenbürgen, die Bukowina, die südlichste Spitze vou Galizieu, die Moldau, westlich vom Pruth, lind die Walachei. Trajan baute bei Czeruetz (Tschäruätz) eine 3500 Schritte lauge Brücke über die Donau, die Hadrian wieder abbrechen ließ, weil, durch sie dem Feinde der Einbruch in das Reich erleichtert wurde. Übrigens besetzte Trajan das eroberte Dacien mit so vielen römischen Kolonisten, daß die Sprache des Landes lange die lateinische blieb. 5. Dem Trajan berichtete der jüngere Plinins, der um 103 Statthalter in Bithynien war, in betreff der Christen, daß ihre Irrlehre nicht bloß in den Städten, sondern auch auf dem Laude verbreitet sei. Von denen, welche er in Untersuchung gezogen, hätten einige bekannt, daß sie vorher Christen gewesen, sie hätten aber beteuert, ihr ganzer Irrtum hätte nie in etwas andern bestanden, als daß sie an einem bestimmten Tage vor Sonnenaufgang zusammengekommen und Christo, als ihrem Gotte, Loblieder gesungen hätten. Sie hätten sich eidlich verpflichtet, keine Frevelthat zu'begehen, weder Diebstahl, noch Raub, uoch Ehebruch, ihre Versprechungen zu halten und das Anvertraute nicht wegzuleugnen. Dann seien sie wieder zusammengekommen, um eine, aber ganz unschädliche, Speise zu sich zu nehmen. Er fragte bei Trajan an, wie er sich gegen die Christen verhalten solle. Trajan schrieb ihm zurück, man solle dieselben nicht aufsuchen; wenn aber Leute, welche als Christen angezeigt würden, dessen überführt werden, solle man sie bestrafen, ihnen jedoch verzeihen, wenn sie den Göttern opfern. Klagschristen von Ungenannten solle man aber keine annehmen. , 6. Pnblius Älius Habriauus, ein Römer, hatte eine Ver-roaubte Trajans zur Frau und würde von bemselben aboptiert. Habrian pflegte in allen Städte«, wo er hinkam, Denkmale, Tempel, Lanbhäuser, Wasserleitungen zu erbauen. Das großartigste ist wohl die Habrians-b ur g (Moles Hadriani), die zu seinem Grabmale bestimmt war, die jetzige Engelsburg. Er stiftete in Rom auch ein Athenäum, d. t.

9. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 350

1899 - Gera : Hofmann
350 kirchlichen Einrichtungen, dem Besitzstände und den Standesunterschieden. Da ihre Bestrebungen sich ohne gewaltsamen Umsturz schwerlich ver- wirklichen lassen, so sind sie eine große Gefahr für Staat und Gesellschaft. Zwei Anhänger jener Partei, der verkommene Klempnergeselle Hödel 1878 und ein vr. Nobiling, legten sogar im Frühling 1878 die freche Hand an das geheiligte Haupt des geliebten greisen Kaisers Wilhelm. Gott aber schützte den edlen Monarchen vor den Kugeln des ersten und ließ ihn von den Schrotschüssen des zweiten Meuchelmörders genesen. Das Haupt Hödels ist unter dem Beil des Scharfrichters gefallen, Nobiling an den Wunden von seinen eigenen Schüssen gestorben. Auch das entsetzliche Bubenstück einer staatsfeindlichen Bande, welche den Kaiser nebst den ihn begleitenden Fürsten bei der Einweihung des National- denkmals auf dem Niederwalde am Rhein (28. September 1883) mittels Dynamit in die Luft sprengen wollte, ist durch Gottes Hand glücklicherweise vereitelt worden. Ebenso wurden auf die Könige von Italien und Spanien wie auf den Kaiser von Rußland von Umsturzmännern Mordversuche unter- nommen. In Rußland bildeten die Umstürzler die mächtige und thätige Partei der „Nihilisten". Sie glauben nichts, hoffen nichts und wollen alle bestehenden Einrichtungen zertrümmern. Nach fünf Mordversuchen ist es dieser teuflischen Partei gelungen, den edlen Kaiser Alexander Ii., der die Leibeigenschaft der Bauern aufhob, durch eine ihm vor die Füße geschleuderte Bombe am 13. März 1881 zu töten. — In Nordamerika wurde der edle Präsident Garfield durch die Kugel eines Meuchel- mörders getötet, in Frankreich der Präsident Carnot 1894, in Genf 1898 die edle Kaiserin Elisabeth von Österreich von einem „Anarchisten", d. i. einem Feinde jeder staatlichen Ordnung, erdolcht. 9. Der väterliche Freund des „armen Mannes". Um gewisse Mißstände im Volks- und Erwerbsleben zu bekämpfen und den Notstand des „armen Mannes" zu beseitigen, veranlaßte Kaiser Wilhelm I. die Gesetzgebung zum Schutze der Arbeiter. Schon mancherlei wohlthätige Einrichtungen sind getroffen, die das Los der Arbeiter- massen wesentlich verbessern. Dahin gehören die Arbeiter-Kranken- kassen, die Unfallversicherungen und das unter Wilhelm Ii. zu- stande gekommene und seit 1. Januar 1891 in Kraft befindliche Gesetz über Alters- und Jnvalidenversorgung, durch welches den alters- schwachen oder dienstunfähig gewordenen Arbeitern eine kleine Rente gesichert wird. Staatliche Fabrikinspektoren wachen darüber, daß Gesundheit und Wohl der Arbeiter nicht gefährdet werden. Einigungs- ämter schlichten die Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeit- nehmern. Kinder- und Frauenarbeit sind eingeschränkt. Das Genossenschaftswesen in verschiedenen Vereinen zur Selbsthilfe wird gefördert. Die Wilhelmsspende, welche das deutsche Volk aus Dank und Freude über die Rettung des Kaisers aus Mörderhand sammelte, wird zur Altersversorgung für Arbeiter verwandt. Es war eins der denkwürdigsten Ereignisse für die Gestaltung der wirtschaftlichen Ver- hältnisse in Deutschland und der ganzen Welt, als Kaiser Wilhelm durch

10. Das Mittelalter - S. 63

1889 - Gotha : Perthes
63 3. Die vllige Auflsung ves Reiches (bis zur Absetzung Karls Iii. 887). A. Die Leitung des Meiches Lothars I. Das Reich Lothars I. (| 855) ward unter seine Shne so geteilt, da Ludwig Ii. das italische Knigreich mit der Kaiserkrone. Karl das Knigreich Provence"), Lothar Ii. die nrdl. davon bis zur Nordsee gelegenen Gebiete (Knig-reich Lotharingien oder Lothringen) erhielt. In kurzer Zeit starben die Brder ohne mnnliche Erben dahin, zuerst Karl (f 863), dann Lothar Ii. (f 869); ihre Lnder rissen die Oheime ftudwig und Karl der Kahle an sich und teilten sie in dem Vertrage zu Meersen (unweit der Maas bei Maastricht) 870 so. da der elftere die rein deutschen Gebiete erhielt. Da Ludwig nun (bis auf flandrische Gebiete) alle2) deutschen Lnder unter seiner Herrschaft vereinigte, so bekam er in der Geschichte den Beinamen ..der Deutsche" (Germanicus)3); fr das gesamte deutsche Gebiet wurde der Name Ost franken blich im Gegensatz zu dem romanischen we st frnkischen Reich. Als Kaiser Ludwig Ii. starb (875). bemchtigte sich seines Erbes sein Oheim. Karl der Kahle; Ludwig dem Deutschen zuvorkommend, eilte er nach Italien und Rom; als Geschenk des Papstes (Johann Viii.) empfing er Weihnachten 875 die Kaiserkrone. Anf. des nchsten Jahres erhielt er in Pavia auf einer Reichsversammlung von den Groen auch die Huldigung als König von Italien. B. Die Kutwicketuug der ppstlichen Wacht. Die Leitung der kirchlichen Angelegenheiten, welche Karl d. Gr. gebt, die Besttigung der Wahlen der Bischfe und bte (oft geradezu die Wahl selbst), der Vorsitz auf den Synoden ward ebenso innerhalb ihrer Gebiete von den einzelnen Knigen als emiches Recht in Anspruch genommen. Da nun in den brgerlichen Unruhen unter Ludwig d. Fr. und seinen Shnen die Kirche mit ihren reichen Besitzungen weltlicher Habsucht und Willkr sich preisgegeben sah, so regten sich in der frnkischen Geistlichkeit Bestrebungen, die auf eine Befreiung der Kirche von der weltlichen Macht hinzielten; zunchst verlangte man fr die Bischfe das Recht, von dem Urteile der Synode die Entscheidung des Papstes anzurufen, bald aber erklrte man mit Bezugnahme auf ltere Konzilien-beschlsse und Schreiben frherer Ppste (epistulae decretales) den Papst, dessen Primat sich bisher nur in der obersten Entscheidung schwieriger kirchlicher Fragen bekundet und durch bersendung des Palliums an die Erzbischfe in Erinnerung gehalten hatte, fr den alleinigen und unbeschrnkten Herren der Kirche. Zu dem Ende verffentlichte man um die Mitte des 1) Dasselbe umfate auer der Provence die fbl. Teile der burgunb. Gebiete. 2) Den Tod Karl b. K. und f. Sohnes (Ludwigs des Stammlers) benutzte man in Ostsranken, um 880 vertragsmig die Grenze im W. bis zur Scheibe und der die Maas in ihrem ob. Laufe auszubauen; ein betrchtl. Teil roman. Bevlkerung (a. b. Maas) toarb baburch mit Deutschland verbunben, aber beutsch wrbe auerhalb der Grenzen nur noch in Flanberu (zwisch. Lijs u. Meer, vgl. S. 48. 1) gesprochen. 3) S. nationale Bebeutuug hebt schon b. Mnch Otfrieb v. Weienburg hervor, bessen Evangelienbuch gegen 870 erschienen u. Ludwig b. D. geroibmet ist. Durch Otfrieb haben die Frauken das Evangelium in der Muttersprache erhalten, wie vorher (um 830) die Sachsen durch den Verfasser des Heljaud.
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