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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 = Grundstufe B - S. 6

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
6 Der Heimatsort. schnell fortgeschafft, andere aus fernen Orten wieder schnell hergebracht werden, ohne daß dies so viel Mühe, Zeit und Geld kostet, als das Fortschaffen mit Wagen und Pferden. Durch die Bahu wird also Handel und Verkehr fehr erleichtert und gefördert. — Vergleiche die Pferdebahn mit der Eisenbahn! 6. Der Heimatsort als Ganzes und im allgemeinen. Erzähle Geschichtliches von deinem Heimatsorte und wie es früher darin ans- gesehen hat! — Stelle mit Hilse der Karte des Heimatsortes dessen Lage zum heimatlichen Hanptgewässer fest! Bestimme die Größe des Heimats- ortes nach der Anzahl seiner Bewohner! In welcher Richtung zeigt die Stadt die größte Ausdehnung? Wieviel Zeit braucht ein Fußgänger, um diese Strecke zu durchwandern? Nenne ältere und neuere Haupt teile der Stadt! Gieb die wichtigsten Straßen und öffentlichen Plätze darin an und bestimme nach dem Schnl-Stadtplan ihre Lage in der Stadt zu einander und znr Schule! Wanderungen auf der Planzeichnung! Bestimme die Abstammung der Bewohuer des Heimatsortes nach ihrer Muttersprache! Welcher Religion gehören die meisten Bürger der Stadt an? Welche andere Bekenntnisse sind noch vertreten? Nenne Gottes- hänser der verschiedenen Religionsgesellschasten! Wie wir auf unseren Wanderungen durch deu Heimatsort gesehen haben, treiben die Bewohner desselben mancherlei Beschäftigungen, um ihren Lebensunterhalt zu erwerben. Da giebt es zunächst zahlreiche Handwerker, als Schneider und Schuhmacher, Zimmerleute, Maurer, Schlosser und Schmiede, Klempner, Töpfer, Böttcher, Fleischer, Bäcker n. a. m. Man nennt sie auch Gewerbetreibende. — Andere Bürger unserer Stadt sind Kaufleute. In ihren Kaufläden find Kleiderstoffe, Kaffee, Zucker, Reis, Tabak, Getränke, Eisenwaren und andere Verkaufsgegenstände zu haben. Andere beschäftigen sich mit dem Handel von Getreide, Kohlen, Holz, sowie mit der Verfertigung und dem Verkauf vou Maschinen. In Fabriken arbeiten zahlreiche Menschen an der massenhaften Verfertigung bestimmter Waren. Zähle solche Fabriken auf! — Viele Bewohner, namentlich die ärmeren Leute, suchen Arbeit als Handlanger bei Bauten, beim Straßenbau, in Fabriken, Kauslädeu, Brauereien, Fnhrhaltereien n. dgl. Tiefe Lente nennt man Arbeiter. — Außerdem leben in unserer Stadt viele Beamte, welche der König, die Stadt oder große Geschäftsleute augestellt haben. Da giebt es Post- und Bahnbeamte, Lehrer, Richter, Geistliche, Sekretäre, Kassen- beamte, Polizisten n. a. m. Auch Ärzte und Apotheker fehlen nicht. So verschiedenartig alle diese Beschäftigungen auch fein mögen, alle Lente suchen sich dadurch die Mittel zu erwerben, um ihren Lebensunterhalt (Nahrung, Kleidung, Wohnung it. s. w.) zu bestreiten. Man nennt diese Beschäftigungen Nahrungsquellen oder Nahrungszweige der Bewohner. Welche Nahrungszweige siud im Heimatsorte besonders hervorragend? Für das Wohl der ganzen Stadt, für Ruhe und Ordnung in derselben sorgt die Stadtverwaltung. An der Spihe derselben steht der (Erste) Bürgermeister. _ ^hm gehorchen alle städtischen Beamten und arbeiten nach seinen Weisungen im Dienste der Stadt. Von Zeit zu Zeit versammeln sich int Rathanse angesehene Bürger unseres Heimatsortes, um über städtische Angelegenheiten zu beraten. Zähle noch einmal die wichtigsten städtischen Gebäude auf und gieb kurz ihren Zweck an! - Welches ist der erste königliche Beamte, der in der Stadt wohnt? Wiederhole die ^wichtigsten staatlichen Gebäude unserer Stadt! — Gieb an, ob dein Heimatsort Militär hat und welche Truppengattungen darin vertreten sind! Reime den obersten Kriegsherrn aller Soldaten!

2. Teil 1 = Grundstufe B - S. 33

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 33 Die Bewohner sind Mongolenvölker und größtenteils Nomaden. Die wilden Mongolenstämme haben sich zu Zeiten gleich verheerenden Strömen über die Kulturländer Europas, Chiuas und Indiens ergossen. Die Bevölkerungsdichtigkeit ist sehr gering (auf 61/* Mill. qkm nur über 9 Mill ©.)■ Alle Hochländer sind Nebenländer des chinesischen Reichs. Ii. Ostasien. 1. Die Mandschurei, das u.ö. der chinesischen Neben- länder, gebirgig, reich au Weideflächen, Wald und Ackerland, ist das Stamm- land des jetzigen chinesischen Kaiserhauses. 2. China tritt mit halbkreisförmiger, feingegliederter Küste ans Meer, ist im 8. und im Innern überwiegend Gebirgsland, im N. ein großes Tief- land um den Unterlauf der beiden Ströme, H o a n g h ö (gelber Fluß) und Jangtsekiäng (blauer Fluß). Wichtige Pässe der Nordgrenze sind dnrch starkes Mauerwerk abgesperrt, der Überlieferung nach Reste eines riesigen Grenzwalles, „der großen Mauer", welche in alter Zeit zum Schutz gegen die Tatarenhorden erbaut sein soll. — Das Klima Chinas ist ein sehr günstiges, und das Land von großer Fruchtbarkeit. Weizen im N., Reis im S. sind die Hauptsrüchte, außerdem Thee und Baumwolle. China ist die uralte Heimat der Seidenraupe. — Steinkohlenlager und Reichtum an Porzellanerde sind die wichtigsten mineralischen Bodenschätze. Die Chinesen sind Mongolen. Ihre Anzahl macht den 4. Teil aller Bewohner der Erde aus. Die meisten bekennen sich zum Buddhismus. Der Chinese ist sehr arbeitsam, sparsam und genügsam. Er hält mit bei- spielloser Zähigkeit an uraltem Herkommeu und altersgrauen Überlieferungen fest und ist sür europäische Kultur wenig zugänglich. Schon lange vor den Europäern kannten die Chinesen die Buchdruckerkunst, das Papier, die Stein- kohlenfeueruug, das Schießpulver, das Porzellan, die Gasbeleuchtung u. a. europäischen Erfindungen. Sie liefern auch heute noch ausgezeichnete Seiden- und Baumwollenwaren, Porzellansachen, Lackwaren und Tusche. Die Haupt- nahrnngsqnelle ist aber der Ackerbau. Selbst auf den Seen und Flüssen schwimmen Bambusflöße mit Gärten und Gemüsefeldern, ja ganzen An- siedeluugeu, Der Kaiser Herrschtals „Sohn des Himmels" unumschränkt über das „Reich der Mitte". Seine Residenz ist Peking. Außer dieser giebt es in China noch mehrere Millionenstädte. Eine derselben im 8. des Reichs ist C an ton. 3. Das Königreich Korea, eine gebirgige Halbinsel zwischen dem japa- nischen und dem gelben Meer, ist von einem Kulturvolk bewohnt, das den Chinesen verwandt ist. Bis in die neueste Zeit war es dem Auslande verschlossen. 4. Japan, (Land des Sonnenaufganges), so groß und volkreich wie Norddeutschland, besteht aus 4 großen und zahlreichen kleinen Inseln. Die Inseln sind durchweg gebirgig und vulkanisch. Das Klima ist ozeanisch, und da die 0.-Küste von einer warmen Meeresströmung bespült wird, wärmer als auf dem gegenüberliegenden Festlande. Im 8. gedeiht Reis, Thee und Baumwolle; nach N. nimmt die Jahreswärme schnell ab. Im 8. noch Palmen und Affen, im N. Nadelhölzer und Bären. Die Japaner sind Mongolen, verehren ihre Ahnen oder sind Budd- histen. Seitdem Japan dem Verkehr mit Europa und Nordamerika geöffnet ist, hat das geweckte japanische Volk überraschend schnell viele Fortschritte unserer Kultur in Bezug aus Gewerbe, Eiseubahueu, Heer- und Unterrichts- Tronin au, Schulgeographie I. Z

3. Teil 1 = Grundstufe B - S. 46

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
46 Aus der Länderkunde der Erdteile. streichenden Hochgebirgen, die eine etwa 1000 m hohe Hochfläche einschließen. Dieselbe ist wasserarm bis wüstenartig und reich an Salzseen. b) Die Bevölkerung besteht der weitaus größereu Mehrzahl nach aus Anglo-Amerikanern, d. h. Nachkommender britischen Einwanderer. Das amerikanische Englisch ist daher die Sprache der Regierung und des ganzen öffentlichen Lebens. Zerstreut oder auch iu einzelnen Städten mehr vereinigt leben 7—8 Mill. Deutsche im Gebiete der Union. Die Anzahl der Farbigen (Neger und Mulatten, vorzugsweise im 80.) ist ungefähr ebensogroß. Die Zahl der Indianer im Unionsgebiet beträgt etwa 275 000, die der Chinesen in den Küstenländern des stillen Ozeans etwa 100 000 Köpfe. — Bezüglich der Religion herrscht unumschränkte Freiheit. Doch ist das Protest au tische Bekenntnis mit seinen zahllosen Sekten bei weitem überwiegend. Unter den Nahrungszweigen der Bevölkerung stehen Landwirt- schaft, Industrie und Handel obenan. Mit den Erzengnissen seines Ackerbaues und seiner Viehzucht uährt die Union bereits das w. Enropa; seine Ausfuhr au Baumwolle und Tabak übertrifft die der ganzen übrigen Erde; seine Hand es flotte ist die zweite der ganzen Erde. Der Reichtum des Landes an Steinkohlen und Eisen ist der Träger einer groß- artigen Masch inen-Industrie. Großartige Erfindungen der Neu- zeit, als Telegraph, elektrisches Licht, Näh- und Mähmaschinen n. a. m. sind von Amerika ausgegangen. Großartige Eisenbahnbauten, die Paeifi ebahueu genannt, verbinden die beiden Ozeane. In 7 Tagen reist man von New-Iork nach San Franzisco. Für unser deutsches Vaterland hat die Union noch eine ganz besondere Bedeutung als Hauptziel der deutscheu Aus- Wanderung. c) Die Union ist ein Staatenbund, bestehend aus 45 einzelnen Republiken und 5 Territorien (Gebieten mit weniger als 60000 erwachsenen männlichen E.). An der Spitze steht ein Präsident. Washington (uöfchingt'n) Bundeshauptstadt. — New-Jork (nju-jörk) erster Seehandelsplatz Amerikas (mit 21/2 Mill. E.) und der zweite der ganzen Erde. Hauptausfuhrort für Getreide und Petroleum. Erster Einwandererhafen Amerikas. Jnbezug auf Straßenanlagen, großartige Bauten und Luxuseinrichtungen nimmt es New-Aork mit jeder großen europäischen Residenz auf. — Philadelphia (1,2 Mill. E.), wichtigste Industriestadt der Union. — Neu-Orleans (nju-örliäns), im Mündungs- gebiet des Mississippi, größter Baumwollenmarkt Amerikas; bedeutender Einwanderer Hafen. — Chicago (1,2 Mill. E.) im großen Ackerbaugebiet s. der Seen, erster Getreidemarkt der Erde. Unter den Einwohnern viele Deutsche. — San Francisco, bedeutendste Stadt der fernen Westküste, Hauptstadt des Küstenlandes Ealifornien, das ehedem viel« Tausende von Goldsuchern anlockte. Auch San F. ist eine modern gebaute Großstadt. 4. Mexico (mechhiko, 32/Z mal so groß als das Deutsche Reich, 12 Mill. E.) besteht aus eiuer Hochlandsmasse, welche bis zu einer Höhe von 2000 m emporsteigt. Von den beiden Meeren ist die Hochstäche durch hohe, vulkanreiche Randgebirge abgeschlossen, welche in Terrassen zu eiuem schmalen Niederungsküsten lande absteigen. Das heißfeuchte tropische Klima der Küstenniederung ruft zwar einen üppigen Pflanzenwuchs hervor, ist aber auch eine Brutstätte des gelben Fiebers. Gesunderes Klima herrscht bereits in den Terrassenländern. Der Regen- reichtnm bedingt hier eine Fülle tropischer und immergrüner Wald- und Kulturgewächse. Zu den Palmen und Bananen gesellt sich der Kakaobaum, die Vauille, die immergrüne Eiche. In den dichten Wäldern haust das*.

4. Teil 1 = Grundstufe B - S. 59

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Landeskunde. 59 2. Die oberdeutsche Hochebene mit ihren Nandgebirgen. 1. Die Hochebene. 1. Vom Fuße der deutschen Alpen erstreckt sich nach X. bis über die Donau hinaus eine weite Hochfläche, oberdeutsche oder süddeutsche Hochebene genannt. Sie gehört größtenteils zu Bayeru, nnr der Teil westlich der Jller ist württembergisch und badisch. Der große Teil südlich der Donau heißt nach den deutschen Bolksstämmen der Schwaben und Bayern die schwäbisch-bayrische Hochebene; der kleine Teil nördlich der Donau die Hochebene der Oberpfalz. Im N. wird die Hochebene vom schwäbisch-fränkischen Jura und dem Böhmerwalde begrenzt, im 80. geht sie in das österreichische, im Sw. in das schweizerische Alpenvorland über. Die mittlere Erhebung der Hochfläche beträgt im 8. über 500, im N. 400 m. 2. Der Hauptfluß des Hochlandes ist die Donau. Sie kommt vom Schwarzwalde, fließt bis Regensburg nordöstlich und wendet sich von hier ab südöstlich der österreichischen Grenze zu. Welche deutsche Staaten durch- fließt sie? Bei welcher Stadt tritt sie über die österreichische Grenze? Warum macht sie bei Regensburg die bedeutsame Biegung? Bereits ober- halb dieser Stadt ist der Strom schiffbar und wird von zahlreichen Fracht- schiffen, Flößen und Dampfern befahren. — Die bedeutendsten Nebenflüsse der Donau rechts sind die Alpenflüsse Jller, Lech, Isar, Inn. Was ist bereits über ihre Natur erwähnt? Vergleiche die Flüsse hinsichtlich ihrer Größe! Welche beiden biegen in ihrem untern Laufe nach No. um? Unter den linken Nebenflüssen ist die N a a b zu nennen, welche vom Fichtel- gebirge kommt. 3. Klima und Fruchtbarkeit. Wegen der hohen Lage des Landes ist das Klima rauh. Große Hochmoorslächeu, Riede genannt, lagern sich um die Flüsse, besonders um Isar und Donau, und beeinträchtigen die Fruchtbarkeit des Landes. Indessen wird doch viel Getreide aus der Hoch- fläche gebaut. Besonders fruchtbar ist das Donauthal vou Regensbnrg bis Passau. Hier wird Getreide, Obst und Hopsen in großer Menge angebant. — Die Hochebene der Oberpfalz hat ebenfalls kaltes Klima und steinichtes, wenig fruchtbares Land. 4. Die Bewohner sind Bayern und Franken und bekennen sich zur katholischen Konfession. Ihre Hanptnahrnngsqnelle ist die Landwirtschaft. Die Bevölkerungsdichtigkeit ist wegen der unbedeutenden Fruchtbarkeit des Bodens gering. 5. Ortskunde. In Bayern: München (400000 E.), Hauptstadt des Königreichs, viertgrößte Stadt des deutschen Reiches, liegt an der Isar, mitten auf der bayrischen Hochebene, am Kreuzungspunkt ostwestlicher und nordsüdlicher Verkehrsstraßen. Größter Getreidemarkt Bayerns. Sitz der obersten königlichen und kirchlichen Behörden. Universität. Der Kunstsinn der bayrischen Fürsten schmückte die Stadt mit prächtigen Bauten und machte sie zu einem Sammelpunkt deutscher Kunst und Wissenschaft. Das Großgewerbe macht bedeutende Fortschritte; Die Bierbrauereien sind weltberühmt. - Augsburg, alte Handelsstadt am Lech, welche besonders im Mittelalter große Macht und Pracht entfaltete; jetzt ein Hauptsitz der bayrischen Industrie. - Regensburg, tu günstiger Lage an dem nach N. vorspringenden Donauwinkel. In früheren Zeiten tagte in den Mauern dieser Stadt häufig der deutsche Reichstag. Großgewerbe. --- Passau, sehr schöu gelegene Grenzstadt am Einfluß des Inn in die Donau. In Württemberg: Ulm, starke Reichsfeftung am linken Donauufer, deckt emen der wichtigsten Ubergänge über den Jura. Alter Dom, ein Denkmal mittel- alterlichen Kunstsinnes.

5. Teil 1 = Grundstufe B - S. 73

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Landeskunde. 73 Il Das Thüringer Flachland. 1. Es umfaßt den Bodenraum zwischen Thüringerwald und Harz und besteht ans einem fruchtbaren Hügellande, welches durch eiue Anzahl von Höhenzügen in mehrere Bodenmnlden zerlegt wird. Unter den Erhebungen ist der Kymäuser am bekanntesten. Hier wird jetzt Kaiser Wilhelm I. eiu Denkmal errichtet. — Der Hanptslnß Thüringens ist die Saale mit der Unstrnt. Beschreibe den Lauf der Flüsse uach der Karte! Das Thal der mittleren Saale gehört mit zu deu schönsten Thalstrecken Mitteldeutschlands. 2. Klima und Fruchtbarkeit des Thüringer Beckens sind recht günstig, daher dasselbe denn auch vorzügliches Acker- und Gartenland auf- weist. Berühmt wegen ihrer Fruchtbarkeit ist iusouderheit „die goldeue Aue", das Thalgebiet der Helme, eines Nebenflusses der Uustrut. Auch die Gegend um Erfurt und das Saalethal weisen große Fruchtbar- keit ans. Im Thal der mittleren Saale und untern Unstrnt wird auch Wem gebaut. Dagegen ist das westlich gelegene Eichsseld ein wenig fruchtbares Gebiet. 3. Die Bewohner gehören, wie auch die im Thüringerwalde, zum deutschen Volksstamm der Thüringer und sind evangelisch. Ihre Haupterwerbsquelle ist eutsprecheud der Fruchtbarkeit ihres Laudes die Land- Wirtschaft. Namentlich ist die Gartenknltnr hoch entwickelt, und der An- bau von Zuckerrüben, welche iu zahlreichen Zuckerfabriken verarbeitet werden, wird in großartigem Maßstabe betrieben. Der Bergbau liefert besonders Ausbeute an Salz und Braunkohlen. Für den Handel ist Thüringen ein wichtiges Durchgangsland im Austausch der Waren zwischen dem No. und Sw. und zwischen dem X. und 3. Deutschlands. Doch gehen auch seine eigenen Erzeugnisse nach den entferntesten Absatzgebieten. . Endlich ist unter der Bevölkerung auch Gewerbethätigkeit verschiedener Art vertreten. Iii. Staatliche Gliederung und Ortskunde. In das Thüringer Land teilen sich die Staaten Preußen, mit den südwestlichen Gebieten der Provinz Sachsen, das Groß Herzog tum Sachsen-Weimar, die Herzogtümer Sachsen-Coburg-Gotha und Sachseu-Meiuiugeu und die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarz- bnrg-Sondershansen. a) In der Provinz Sachsen: Erfurt, Rbz.-Hst., in fruchtbarer Gegend mitten in Thüringen gelegen, berühmt durch seine Gärtnerei. — Nordhausen, be- kannt durch Brennereien. — Eisleben, Bergwerksstadt. — Merseburg, Rbz.-Hst. an der Saale. — Halle, bedeutender Industrie- und Handelsplatz an der Saale; ergiebige Saline; in der Nähe der Stadt reiche Braunkohlenlager. Universität. — Suhl, Fabrikstadt am Südabhange des Thüringerwaldes; Gewehrsabrikation. b) Im Großherzogtum Weimar: Weimar, Residenz des Großherzogs. — ^ena, thüringische Landesuniversität. — Ilmenau, reizender Badeort am Thüringer- walde. — Eisenach, am Nordende des Thürinaerwaldes, am Fuße der saaen- umwobenen Wartburg. c) Im Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha: Gotha, Residenz mit schönen Anlagen. Sitz berühmter Versicherungsanstalten. Große geographische Anstalt. Feuer- bestattungseinrichtung. — Coburg, Sommerresidenz in sehr schöner Lage. . Hemogtum Sachsen-Meiningen: Meiningen, Hst. an der Werra nnt berühmtem Hoftheater. Sonneberg, Spielwarensabrikation. s. ®) Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt: Rudolstadt, Hst. an der ^aale; in der Nähe Schloß Schwarzburg. f) Im Fürstentum Schwarzburg-Sonders hausen: Sondershausen, Residenz.

6. Teil 1 = Grundstufe B - S. 77

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Landeskunde. 77 bewohnt werden und dann Menschen und Vieh unter gemeinsamem Dach Schutz vor der Unbill der rauhen Witterung geivähren. Auf den Bergwiesen wachsen bereits mancherlei Alpenkräuter und Alpenblumen. — Von den dem Gebirge vorgelagerten Berggruppen ist besonders der sagenreiche Kynast merkenswert. Auch an das Riesen- gebirge selbst knüpfen sich viele Sagen und Märchen. Vom Riesengebirge durch eine Senkung geschieden, folgt weiter südöstlich im Sudeteuzuge der Glatzer Gebirgskessel mit wichtigen Heilquellen. Im Nw. ist ihm das kohlenreiche Waldenburger Bergland und das au Weberdörferu reiche Eulengebirge vorgelagert. Das östliche Glied der Sudeten ist das mährische Gesenke, ein waldreiches Massengebirge aus österreichischem Gebiet. Es gipfelt in dem Altvater (1 500 m) und senkt sich im So. zur mährischen Pforte. (Wichtig für den Verkehr mit Österreich!) 2. Flüsse. Die Sudeten sind das Quellgebiet zahlreicher Flüsse, welche auf der No.-Seite uach der Oder, auf der Sw.-Seite zur Elbe und zum kleinen Teil auch zur Donau gehen. Elbe und Oder habeu zudem ihre eigeueu Quellen im Sudetengebiet. Die Elbe („Els"-Fluß) entsteht aus der Vereinigung vieler Gebirgsbäche auf der 8.-Seite des Riesenkammes, durchfließt zunächst ein kurzes, zwischen den beiden Kämmen des Riesengebirges gelegenes Längsthal und durchbricht dauu den böhmischen Kamm in einem Querthal nach 8. Vom Jsergebirge fließt der Elbe die Jser zu. •— Die Oder entquillt der Südecke des Gesenkes und tritt durch die mährische Pforte in deutsches Gebiet ein. Ihr Lauf begleitet in nordwestlicher Richtung den Zug der Sudeten. Aus dem Glatzer Gebirgskessel eilt ihr die Gl atz er Neiße, von den Vor- bergen des Riesengebirges die Katzbach zu. 3. Das Klima des ganzen Gebirgszuges der Sudeten weist einen ziemlich schroffen Wechsel von kalten Wintern und heißeu Sommern ans. Diese Wärmegegensätze sind hauptsächlich durch die östliche Lage desselben bedingt. Der Fuß des Gebirges ist vou sehr fruchtbaren Hügel- und Flach- ländereien begleitet, welche eine Heimstätte lohnenden Ackerbaues sind. Auch auf den Gebirgsabhängen gestattet die Sommerwärme den Getreidebau noch über 1000 m empor. Die Unterstufe des Gebirges schmücken Laubwälder und gemischte Bestände; Nadelholz deckt die Höhen; nur die höchsten Kämme und Gipfel sind waldlos. 4. Die Bewohner des Sudeteugebietes sind fast dnrchweg dentsch, im Nw. evangelischer, im So. katholischer und evangelischer Konfession. Die Landwirtschaft bildet mit Getreidebau, Flachsbau und Viehzucht eiue hervorragende Nahruugsquelle der Bevölkerung. Daneben ist aber auch die Gebirgsiudustrie sehr entwickelt, vor allem die Leinenweberei. Die schlesische Leinwand hat Weltruf. Der Kohlenreichtum des Waldenburger Berglaudes hat auch auf die Eutwickeluug auderer Industriezweige belebend eingewirkt. Bei der Dichtigkeit der Bevölkerung (150 E. aus 1 qkm) treten namentlich in den Weberdörfern des Gebirges infolge teurer Lebensmittel- preise und niedriger Warenpreise nicht selten empfindliche Notstände ein. 5. Staatliche Einteilung und Ortskunde. Ungefähr die Hälfte des Sudetenlandes ist preußisch, die andere Hälfte österreichisch. Im preußischen Gebiete, das zur Provinz Schlesien gehört, liegen: Hirschberg, Mittelpunkt des schlesischen Leinwandhandels. Warmbrunn, Badeort am Fuß des Riesengebirges. Waldenburg, Mittelpunkt des schlesischen Kohlenbergbaues im Waldenburger Berg- land. Salzbrunn, Badeort. Peterswaldau und Langenbielan, sehr große Weberdörfer am Eulengebirge. Festung Glatz und Badeort Reinerz im Glatzer Gebirgskessel.

7. Teil 1 = Grundstufe B - S. 81

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Landeskunde. 81 der Weichsel. — Dirschau, an der Weichsel im fruchtbaren „Werder" gelegen; berühmte Eisenbahnbrücke. — Marienburg, einstmalige alte Hst. des deutschen Ordens, mit berühmtem Ordensschlosse. — Elbing, am schiffbaren Elbingfluß, größte Stadt im Gebiete der preußischen Seenplatte, treibt Flußschiffahrt und Handel; Fabrikation der berühmten Torpedoboote. e) In Pommern: Köslin, Rbz.-Hst. in Hinterpommern. — Greifswald, Universitätsstadt. d) In Mecklenburg: Neu-S'trelitz, Hst. vom Großherzogtum M.-St. — Schwerin, Hst. des Großherzogtums M.-Sch., am Schweriner ^>ee. e) In Schleswig-Hol st ein: Schleswig, Rbz.-Hst. an der tief ins Land eindringenden Schlei. Flensburg, sehr rege Handels- und Fabrikstadt. Z. Die breite Thalmulde zwischen den beiden Landrücken erstreckt sich von der Weichsel über die Elbe hinaus. Eigentümlich sind derselben die sumpfigen Niederungen der Flüsse, die Brüche, welche durch künstliche Eut- Wässerung im Laufe der Zeit größtenteils in fruchtbare, ergiebige Acker- und Weidelaudschaftcn verwandelt worden sind. Als solche sind zu nennen: das Netzebrnch, das Warthe- und Oderbruch, der Spreewald, das Havelluch. Die Fruchtbarkeit des höher gelegenen Bodens wird durch dürre Sandflächen sehr beeinträchtigt, welche nicht selten mit großen Kiefern- Wäldern bestanden sind. Die Bewässerung des Gebietes erfolgt durch die Oder mit der Warthe, welcher rechts die Netze zufließt, und durch die Havel mit der Spree. Die Wasserscheide zwischen Weichsel- und Odergebiet durchschneidet der Bromberger Kanal, welcher Brahe und Netze verbindet; Oder und Spree sind durch den Friedrich - Wilhelms-Kanal, Oder und Havel durch den Finow-Kanal und Havel und Elbe durch den Plaueschen- Kanal verbunden. In Posen: Posen, Hst. der Provinz, Festung ersten Ranges. — Bromberg, Rbz.-Hst. an der Brahe und dem Bromberger Kanal; lebhafte Flußschiffahrt, Holz- und Getreidehandel. — Gnesen, alte sagenreiche Krönungsstadt der ehemaligen polnischen Könige. — Schneidemühl, wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. In Brandenburg: Berlin, l8/4 Mill. E., Hst. Preußens und des Deutschen Reichs, in der Mitte des preußischen Staates an der Spree gelegen. Seine Bedeutung und Größe verdankt Berlin der günstigen Lage inmitten des deutschen Tieflandes, der Gunst _ des prenß. Königshauses und dem Umstände, daß es seit 2 Jahrzehnten Hauptstadt des Reichs ist. Es ist der Hanptsik der deutschen Wissenschaft (größte Universität) und Kunst, bedeutendste Industriestadt des Reiches, der wichtigste Eisenbahnknotenpunkt mit lebhaftem Fernverkehr bis weit über die Reichsgrenzen hinaus, reich an historischen, ^wissenschaftlichen und Knnst-Sehens- Würdigkeiten. Großartige Bauwerke sind die Stadtbahn, die Siegessäule, das königl. Schloß, das Zeughaus. Die schönste Straße ist die „Unter den Linden." Ein Spaziergang durch den schönen, schattigen Tiergarten führt uns nach Eharlonenburg, reich an Villen und prächtigen Gartenanlagen. — Spandau, Festung an der Spreemündung, wichtiger Waffenplatz der Mark, berühmt durch seine Gewehrfabriken und Geschützgießereien/ — Potsdam, Rbz.-Hst., zweite Residenz der preuß. Könige, an der seenartig erweiterten Havel in schöner Umgebung gelegen. Schlösser Sanssouci, Babelsberg u. a. — Frankfurt a. O., Rbz.-Hst. an der großen westöstlichen Verkehrslinie. — Küstrin, starke Festung an der Warthe- Mündung. In Sachsen: Magdeburg, Hst. der Provinz, große Festung am Elbübergange der großen westöstlichen Verkehrsstraße, bedeutende Handels- und Industriestadt, größter Zuckermarkt Deutschlands. — Wittenberg, unweit der Elbe, Wiegenstätte der Reformation. — Torgau, alte Elbfestung. — Staßfurt a. d. Bode, größtes Salz- bergwerk Deutschlands. Im Herzogtum Anhalt: Dessau, Hst. a. d. Mulde. Tromnau, Schulgeographie I. ß

8. Teil 1 = Grundstufe B - S. 82

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
82 Landeskunde. 4. Der südliche Landrücken besteht aus einzelnen lvse aneinander gereihten Erhebungen, die sich von 80. nach Nw. erstrecken und in dieser Richtung auch an Höhe abnehmen. In Oberschlesien bildet er die Tarno- witzer Platte, welche sehr reich an Zink, Steinkohlen und Eisen ist und hier einen dichtbevölkerten Jndustriebezirk hervorgerufen hat. Zu den Hügelketten im Oderdurchbruchs-Gebiet gehören auch die weinreichen Grün- berger Berge. Im südlichen Brandenburg ziehen sich die niedrigen Er- Hebungen des Fläming hin. — Der südliche Landrücken besteht aus saudigem, wenig fruchtbarem Boden. Ihm fehlt der Wasserreichtum — insonderheit die zahlreichen Seen — des baltischen Landrückens. Vorwiegend trifft man magere Ackerfelder und Kiefernwälder an. — Recht fruchtbar ist dagegen die zwischen Höhenzug und Sudeten gelegene, von der Oder und ihren Nebenflüssen bewässerte schlesische Ebene. In Schlesien: Breslau (361000 E.), Hst. der Provinz, zweitgrößte Stadt Preußens, mitten in Schlesien an der Oder gelegen. Schlesiens Haupthandelsplatz, Universität. — Oppeln, Rbz.-Hst. am obern Oderlauf. — Königshütte, Gleiwitz und Tarnowitz, Fabrikstädte im oberschlesischen Jndustriebezirk. - Liegnitz, Rbz.-Hst. an der Katzbach. — Glogau, Festung a. d. Oder. Ii. Das Klima des ostdeutschen Tieflandes zeigt seiner nordöstlichen Lage wegen rauhere Wärmezustände, als das der Hügel- und Flachländer Mitteldeutschlands und der Rheingegenden. Die Winter sind kalt und schuee- reich, die Sommer heiß. Die Menge der Niederschläge ist geringer, als in allen andern Gegenden Deutschlands. Am rauhesten sind die nordöstlichen Striche des baltischen Landrückens. Doch ist das Klima dem Ackerbau uoch günstig, wenngleich die späten Frühjahrs-Nachtfröste die Hoffnung auf manche Ernte vernichten. Die niedrigen Erhebungen des baltischen Landrückens sind gegen die kalten Nordwinde ein geringer Schutz; den rauhen N0.-Winden liegt das Land ganz offen da. Im allgemeinen kann man beobachten, daß im ostdeutschen Tieflande das Klima in den westlichen und südlicheu Gegenden milder ist, als im N. und 0. Iii. Die Bewohner, a) Abstammung. Das ostdeutsche Tief- land war ehedem von slavischen Völkern bewohnt, ist aber jetzt mit Aus- nähme einzelner Striche im Osten völlig germanisiert. Die deutscheu Stämme des Ostens sind größtenteils Niederdeutsche. Oberdeutsche im w. Ostpreußen und in Schlesien. Sie zeichneten sich von jeher durch markiges, arbeitsames, vaterlandsliebendes Wesen aus. — Slavische Volks- reste sind die Wenden im Spreewalde, die Kassnben im nordöstlichen Hinterpommern und im nördlichen Westpreußen, die Masureu in Ostpreußen und die Polen in Westpreußeu, Posen und Oberschlesien. Die Litt au er im nordöstlichen Teile Ostpreußens gehören zur lettischen Vvlkerfamilie. d) Religion. Die herrschende Konfession ist die evangelische. Katholisch sind die Bewohner in Oberschlesien, im ostpreußischen Ermlaude, sowie zur Hälfte in Westpreußen und überwiegend in Posen. I ü d i s ch e Bevölkerung ist zahlreich im Posenscheu anzutreffen. e) Nahrungsquellen. Der hauptsächlichste Erwerbszweig ist die Landwirtschaft. Jubezug auf die Viehzucht ist besonders die Pferde- zucht in Ostpreußen (Trakehnen), Holstein und Mecklenburg und die Schaf- zucht in Pommern hervorzuheben. — Die Industrie ist infolge der Armut des Landes an mineralischen Bodenschätzen wenig entwickelt. —Der Handel knüpft sich an die Küstenplätze und großen Binnenstädte.

9. Teil 1 = Grundstufe B - S. 87

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Landeskunde. 87 c) Nahrungsquellen: Wie im ostdeutschen Tieflande, so ist auch hier der hauptsächlichste Erwerbszweig die Landwirtschaft. Sehr ertrag- reich sind die Marschen, die Tieflandbuchten von Münster und Köln und die Gegenden vor dem Gebirgsfuß, unfruchtbar die Geestländer und Moorflächen. In deu Marschländern von Schleswig-Holstein, Oldenburg und Friesland werden ausgezeichnete Rinder gezüchtet; Westfalen und Brauuschweig lieferu viele Schweine. Die Torfgewinnung blüht in den Moorgegenden. — Die Iudustrie ist besonders in den Städten des niederrheinischen Tief- landes vertreten. — Der Handel knüpft sich als Seehandel an die großen Seehäfen, als Binnenhandel an die großen Städte des Binnenlandes. d) Die Bevölkerungsdichtigkeit übertrifft in den Marschländern und Rheingegenden diejenigen des ostdeutschen Tieflandes, ist dagegen sehr gering iu den Moorgegenden und in der Lüneburger Heide. Dort wohneu öfters weniger als 30 Menschen auf 1 qkm. Schleswig-Holstein und Hannover leiden unter einer starken Auswanderung. f. Ruckblick auf die Ztaaten Norddeutschlands. I. Königreich Preußen. (350000 qkm, 30 Mill. Emw., 86 auf 1 qkm, 2/3 Evangelische.) 1. Provinz Brandenburg. g,) Das Land. Es nimmt ungefähr die Mitte der ganzen Monarchie ein und breitet sich zwischen den beiden Landrücken im Gebiete der mittleren Oder und der Havel-Spree aus. Im N. greift es ans den baltischen, im 8. auf den südlichen Landrücken (Fläming) über und erreicht im äußersten Nw. die Elbe. Die genannten Flüsse sind durch Kanäle verbunden, welche den Schiffsverkehr zwischen Oder und Elbe ermöglichen. — Die Fruchtbarkeit ist nicht bedeutend. Mageres Sandland und schattenarme Kiefernwälder sind vor- herrschend. Fruchtbare Niederungen oder Brüche an den Flüssen (Oder- und Warthe- bruch, Spreewald, Havelland). _ b) Die Bewohner sind bis anf den kleinen Rest von Wenden im Spreewalde deutscher Abstammung und fast ausschließlich evangelisch. Hanptnahrnngs- quelle ist die Landwirtschaft. Die Jndustriethätigkeit ist in der Hauptstadt Berlin nach jeder Richtung hin großartig entwickelt. Der Gewerbefleiß blüht auch besonders im s. Landesteile. Handel und Verkehr haben ihren Knotenpunkt in dem Berliner Eisenbahnstern. c. Einteil nng und Ortskunde: Stadtbezirk Berlin, Rbz. Potsdam und Rbz. Frankfurt a. d. O. S. 81: Berlin. Charlottenburg, Spandau, Potsdam, Frankfurt a. O., Küstrin. 2. Provinz Pommern, a) Das Land. Es ist ein schmales Küstenland zwischen Mecklenburg und Westpreußen im Gebiete des baltischen Landrückens. Die breite Oderfurche teilt es in das größere östliche Hinterpommern und das kleine westliche Vorpommern. Zu letzterem gehören auch die Inseln Rügen, Usedom und Wollin. Die Ostsee, die Oder, zahlreiche Küstenflüsse und Seen bilden die Bewässerung des Landes. - Die Fruchtbarkeit ist in Hinterpommern gering und weist hier größtenteils dürftigen Sandboden mit Kiefernforsten ans. Vorpommern hat fruchtbaren, thonig gebundenen Boden, blühende Landwirtschaft jeder Art, zum Teil Laubwald. b) Die Bewohner sind mit Ausnahme der Kassuben im nordöstlichen Teile Hinterpommerns Deutsche und fast ausschließlich evangelisch. Hauptnahrungs- quelle ist die Landwirtschaft. Bosonders stark ist der Großgrundbesitz in der Provinz vertreten. Bezüglich der Schafzucht ist Pommern das erste Land Deutschlands. Die Großindustrie ist wenig entwickelt. Der Handel knüpft sich besonders an die großen Küstenstädte Stettin und Stralsund. An der Küste liegen besuchte Seebäder. *

10. Teil 1 = Grundstufe B - S. 88

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
88 Landeskunde. c) Einteilung und Ortskunde. Drei Regierungsbezirke: Stettin, Köslin und Stralsund. S. 80: Stettin, Rügenwalde, Saßnitz, Stralsund. S. 81: Köslin, Greifswald. 3. Provinz Westpreußcn. a) Das Land. Es ist das Gebiet der untern Weichsel. ^Das Durchbruchsthal der Weichsel teilt das Hügelland in einen kleinern östlichen Teil, welcher zur preußischen Seenplatte gehört, und in einen größern westlichen, welchen man zur p omine rschen Platte rechnet. Die Bewäfferung des Landes bilden die Ostsee mit der Danziger Bucht und dem frischen Haff, die Weichsel mit mehren Nebenflüssen und die zahlreichen Seen. Die Fruchtbarkeit ist im Weichselthal und besonders im Weichseldelta sehr groß, auf dem Hügellande mäßig, in manchen Strichen (Tucheler Heide, Kassubei) dürftig. l>)__Dte Bewohner. Die Bevölkerung ist zu 2/3 deutsch, 1/3 slavisch (Polen und Kassubeu); fast die Hälfte der Bewohner, darunter die Polen und Kassuben, bekennen sich zur katholischen Konfession. Die größeren Städte, ferner Weichsel Thal und -Delta haben vornehmlich evangelische Bevölkerung. Hauptnahruugs- quelle ist die Landwirtschaft. In der Viehzucht steht besonders die Schafzucht nnf hoher Stufe. Die Großindustrie ist gering entwickelt: der Handel ist sehr lebhaft und knüpft sich besonders an Danzig und die Weichselstädte. Die Fischerei wird durch Haff, Ostsee und Weichselstrom sehr begünstigt. An der See mehrere Seebäder. c) Einteilung und Ort^s künde. Zwei Regierungsbezirke: Danzig und Marienwerder. S. 80: Danzig, Zoppot. S. 80 u. 81: Thorn, Marienwerder, Dirschau, Marienburg, Elbing. 4. Provinz Ostpreußen, a) Das L and. Es ist das östlichste Land des Deutschen Reiches und breitet sich im Gebiet der preußischen Seenplatte und um die untere Memel und den Pregel aus. Die Ostsee dringt mit dem srischen und dem kurischen Haff tief ins Land ein; zwischen beiden von Nehruugen seewärts abgegrenzten Strandseen die Halbinsel Samland. Der größte der zahlreichen Landseen ist der Spirdingsee. — Die Fru ch tb arkeit des Landes ist sehr ver- schieden. Die fruchtbarsten Striche weisen die wiesenreichen Niederungen um Memel und Pregel auf. Unfruchtbarer Sandboden herrscht auf den beiden Nehrungen und in den südlichen Landesstrichen vor. Auch zahlreiche Moorflächen finden sich im Lande zerstreut. Große Kiefernforsten, Laub- und gemischte Waldbestände. - Das Klima ist rauh. d) Die Bewohner. Ehedem war Ostpreußen vou dein lettischen Volksstamm der alten Preußen bewohnt, der aber durch das Schwert der Ordensritter sast ganz aufgerieben wurde. Ein kleiner Rest dieser Völkerfamilie sind die Littauer im Memelgebiet. Die südlichen und südöstlichen Striche sind von den slavischen Masuren bewohut. Alle übrigen Laudesgebiete weisen deutsche Bevölkerung auf. Die Deutschen machen 3/4 der ganzen Volkszahl aus, sind sehr stolz auf ihr Heimatland und wegen ihrer Biederkeit und Gradheit im ganzen Reiche bekannt. Die herrschende Konfession ist die evangelische (7/8)- Katholische Bevölkerung ist namentlich im Ermlande anzutreffen. — Hauptuahrungsquelle ist die Landwirtschaft. In der Pferdezucht nimmt Ostpreußen den ersten Rang unter allen deutschen Ländern ein. — Die Industrie tritt zurück; dagegen ist das Kleingewerbe in den Binnenstädten sehr entwickelt. Der Handel knüpft sich namentlich an die Seestädte Königsberg und Memel. Forstwirtschaft in den großen Wäldern; Bernstein- gewinnung au der samländischen Küste; Seefischerei in der Ostsee und den beiden Hassen; Seebäder an der Ostseeküste. c) Einteilung und Städte. Zwei Regierungsbezirke: Königsberg und Gumbinnen. 5. 80: Königsberg, Memel, Cranz. S. 80: Tilsit, Gumbinnen, Jnsterburg. S. 82: Trakehnen. 5. Provinz Posen, a) Das Land ist im wesentlichen das Flußgebiet der mittleren Warthe. Im N. greift es -auf den baltischen, im 8. auf den süd- lichen Landrücken über. Der äußerste No. gehört mit Weich sel und Brahe zum Stromgebiet der Weichsel, der ganze übrige Teil mit Warthe und Netze zum Stromgebiet der Oder. Zahlreiche Laudseeu. — Die Fruchtbarkeit ist im
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