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1. Deutsche Geschichte - S. 32

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
82 Deutsche Geschichte Ms zur Grndung des nationalen Staats 919. Araberber 34> Die spateren Karolinger. Whrend sich das Karolmgerreich innerlich auflste, war es zugleich von auen her schweren Angriffen aus-gesetzt. Die Lnder am Mittelmeer litten unter den Arabern, die mit ihren Flotten die See beherrschten und die Ksten plnderten, die Insel Sizilien und einen groen Teil Unteritaliens eroberten. Im Osten hatte Ungarn, man es mit dem Reitervolk der Magyaren oder Ungarn zu tun, die an Stelle der Aroaren die Ebenen an der Thei und Donau eingenommen hatten. Nor- Der Norden endlich mute Schweres ertmloeu durch die Normannen, die mannen. ' ^ Bewohner Skandinaviens und Dnemarks. Diese, Wikinger, d.h. Krieger, genannt, unternahmen auf ihren Schiffen mit khnem Wagemut weite Raubzge, liefert in die Flumndungen ein und verheerten und brand-schtzten weithin das Land. Neben anderen Stdten haben sie Hamburg ver-brunt, dessen Erzbischof seinen Sitz nach Bremen verlegen mute. Nach Ludwigs des Deutschen Tode (876) folgten ihm seine Karl der Shne. Der untchtigste von ihnen, Karl Iii., spter der Dicke genannt, berlebte seine Brder, vereinigte nicht nur Ostfranken, sondern auch noch einmal das ganze Karolingerreich und gewann die Kaiserkrone. Aber als er die Normannen, die Paris bedrohten, anstatt sie mit Waffengewalt an-zugreifen, durch das Versprechen einer Geldsumme zum Abzug, bewog, regte sich allgemeiner Unwille, und auf einer Reichsversammlung wurde er im 887. Jahre 887 von den Groen abgesetzt; im Jahre daraus starb er. Seitdem blieb das Karolingerreich endgltig geteilt; es zerfiel in die Reiche Ostfranken, Westsranken, Italien und Burgund. aimuif. In Ostfranken folgte Arnulf, Karls des Dicken Neffe, bisher Herzog von Krnten, ein tchtiger, kriegerischer Mann. Aber er starb frh, und nun Ludwig das wurde ein Knabe König von Ostfranken, Ludwig das Kind. Fr ihn fhrte der Erzbischof Hatto von Mainz die Regierung, derselbe, an den sich die Sage vom Museturm in Bingen knpft. Es war damals eine traurige Zeit fr Deutschland. Die Ungarn streiften ungestraft bis zum Rhein. Dazu wurde das Land durch innere Kriege zerrttet. Denn in jener Zeit, wo die Regierungsgewalt ohnmchtig war und das Reich der Auflsung nahe zu sein schien, regte sich wieder der Selbstndigkeitstrieb der einzelnen Stmme, Die Herzog-die einst Karl der Groe und seine Vorgnger mit gewaltiger Hand nieder-geworfen hatten; die Stammesherzogtmer erstanden wieder, und die Herzge, edlen Geschlechtern entsprossen, waren bestrebt, ihre Macht dem König gegenber mehr und mehr auszudehnen. Er waren die fnf Herzog-tmer Franken, Sachsen, Bayern, Schwaben und Lothrin-gen, die fast wie selbstndige Staaten nebeneinander standen. In diesen Nten starb im Jabrc 911 Ludwig das Kind, der letzte I

2. Deutsche Geschichte - S. 85

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Albrecht Ii. 14331439 und Friedrich Iii. 14401493. 85 verbreiteten die Kenntnis der griechischen Sprache, die dort allmhlich ver-loren gegangen war; man verhandelte sogar der eine Einigung der grie-chischen und der rmischen Kirche. 1453 endlich fiel auch Konstantinopel Einnahme in die Hand der Trken; das ostrmische Kaisertum, welches das westrmische twopei. um fast 1000 Jahre berlebt hatte, hrte auf zu existieren. Die Osmanen blieben auch ferner ein eroberndes Volk. Den Kern ihrer Truppen bildeten die I a n i t s ch a r e n. Diese bestanden ursprnglich aus gefangenen oder unterworfenen jungen Christen, die gezwungen wurden zum Islam berzutreten und dann dessen eifrige Vorkmpfer wurden; in ihnen besa der Sultan ein stehendes Heer, während damals noch fast alle anderen Staaten Europas mit Sldnern auskamen, die auf bestimmte Zeit angeworben wurden. 90. Karl der Khne von Burgund. Whrend die Trken an den Burgund. Grenzen Ungarns erschienen, entstand an der deutschen Westgrenze ein Staat, der ebenfalls fr Deutschland gefhrlich zu werden drohte. Die Herzge aus dem Hause Burgund, einer Seitenlinie des in Frankreich herrschenden Hauses Valois, hatten es verstanden, durch Erbschaft, Kauf oder Vertrag zu ihrem Stamm lande an der Saone die Gebiete zu ge-Winnen, welche etwa die heutigen Niederlande, Belgien und das nrdlichste Frankreich ausmachen, Gebiete, reich an Bevlkerung und Wohlstand, mit einem blhenden Ackerbau, Gewerbe und Handel. Karl derkhne,der damalige Herzog von Burgund, war einer der glnzendsten der und ehrgeizigsten Fürsten Europas. 6ne' Da fand Karl ein unerwartetes Ende. Er hatte sich in einen Kampf mit den Schweizer Eidgenossen eingelassen. Aber diese schlugen sein Ritterheer in zwei blutigen Schlachten, rckten dann in das von Karl besetzte Lothringen ein und brachten ihm 1477 in der Winterschlacht von Nancy eine dritte Niederlage bei. Karl selbst fiel; er hinterlie nur eine Tochter Maria. Gegen sie erhoben sich Karls des Khnen Gegner, vor allem Ludwig Xi., der verschlagene und treulose König von Frankreich. Da reichte diese dem Kaisersohn Maximilian ihre Hand; ihm gelang Maximilian es, im Kampfe mit Frankreich zwar nicht Burgund, aber doch die Nieder-'"vt*" lande zu behaupten. Mit jener Heirat begann eine Periode des Empor- . ftetgen fr das Haus Habsburg, das durch eine Reihe weiterer glck-Itcher Familienverbindungen sich zu der Stellung einer europischen Grofi-macht emporschwang.

3. Vorstufe - S. 24

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
24 Deutsche Geschichte. durch wachsamen Flei wieder gut macht, so werdet ihr von Karl nie etwas Gutes erhalten." Als echter Deutscher fand er auch Wohlgefallen an den alten Heldenliedern, welche von den Taten der Vlkerwanderung erzhlten. Sie wurden gesammelt und an seinem Hofe vorgetragen; denn selbst beim Mittagessen hrte er gern Musik oder lie sich vorlesen. Auf fernen Befehl wurden die lateinischen Namen der Monate und Winde in deutsche um-gewandelt; so hie der Mrz Lenzmonat, der Mai Wonnemonat, der Juli Heumonat, der Oktober Weinmonat, der Dezember Christmonat. Leider ist dies nicht so geblieben, nur die Bezeichnungen der Winde, Nord, Sd, Ost, West, haben sich erhalten. Gegen seine Familie, seine Frau, Shne und Tchter war er ein zrt-licher, gtiger Gatte und Vater. Ungern lie er sie von sich, sie muten ihn auf allen seinen Reisen begleiten, was oft unbequem war, da er keinen stndigen Wohnsitz hatte, sondern bald in dieser, bald in jener Pfalz sich auf-hielt. Seine Shne halfen ihm in den Kriegen und in der Verwaltung des groen Reiches, seine Tchter beschftigten sich mit Handarbeiten, besuchten die Hofschule, aber ritten auch mit dem Vater auf die Jagd. Karls Tod. Als er seinen Tod herannahen fhlte, krnte er den einzigen Sohn, der ihn berlebte, Ludwig, feierlich in Aachen zu seinem Nachfolger. Bald darauf starb er (814) im 72. Lebensjahre und wurde im Dom zu Aachen beigesetzt. Sein Name lebte aber unter den Deutschen fort, in vielen Sagen und Liedern gefeiert. 7. Heinrich I. (919 936.) lingst Das Reich Karls des Groen blieb nicht lange geeint, dazu war es Deutschland, zu ausgedehnt und hatte einen Herrscher ntig, wie sein kraftvoller Grnder es gewesen war. Schon unter den Enkeln Karls fand eine Teilung statt, die dauernd blieb. Durch den Vertragzuverdun (843) entstanden drei Reiche: O st franken oder Deutschland, rechts vom Rhein bis zur Elbe, West franken oder Frankreich, links vom Rhein bis zum Ozean, und Italien. Die Karolinger, welche in Deutschland regierten, waren noch die tchtigsten. In schweren Kmpfen wehrten sie von ihren Grenzen die beutelustigen, wilden Ungarn ab oder zogen gegen die ruberischen Nor-mannen, welche auf ihren Schiffen, Drachen genannt, von Skandinavien kamen, die Ksten plnderten, weit in die Flsse hineinfuhren und an Beute mitnahmen, was sie fanden. Im Jahre 911 starb der letzte Karolinger in Deutschland, ohne einen Erben zu hinterlassen. Ein Teil der Deutschen whlte den Herzog der Franken K o n r a d zum König. Aber trotz guten Willens gelang es diesem nicht, die andern Herzge fr sich zu gewinnen und

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

5. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

6. Geschichte des Mittelalters - S. 62

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 62 — c) Lothar erbte die Kaiserwürde, das Land zwischen französischem Mittelgebirge und dem Rheine (Friesland, Lothringen, Burgund, Provence) und Italien: das germanisch-romanische Mittelfranken. 2. Im Vertrage zu M e e r s e n (870) wurde das Reich einer Zweiteilung unterzogen und durch den Anfall Lothringens an Ostfranken der 1000jährige Streit zwischen Deutschland und Frankreich um das linke Rheinufer begonnen : a) Karl der Kahle erhielt zu seinem ursprünglichen Besitztume noch hinzu :die Kaiser würde, Italien, Burgund, Provence. b) Ludwig der Deutsche erbte Lothringen und F riesland. 200. Welche Grenzen besaß Deutschland nach dem Vertrage zu Verdun? 1. Im Osten: Elbe—saale—böhmerwald—raab. 2. Im Süden : Sau—ötztaler Alpen—berner Alpen. 3. Im Westen : Aare—rhein. 4. Im Norden: Nordsee—eider. 201. Welche äußeren Feinde erschütterten das Reich in seinen Grundfesten? 1. Die seekundigen Normannen verwüsteten die Meeresküsten und fuhren flußaufwärts raubend und plündernd ins Land (Hamburg, Bremen, Köln, Paris, Tours, Bordeaux) [202 bis 204], 2. Die verhältnismäßig hochkultivierten Wenden strömten in gewaltiger Welle bis über die untere Elbe vor [205—207]. 3. Die finnisch-türkischen Magyaren durchstreiften auf furchtbaren Raubzügen Deutschland bis zum Rheine. 4. Die streitlustigen Sarazenen durchzogen Italien und kamen bis in die Provence und nach St. Gallen. 202. Welche Ursachen hatten die Plünderungszüge der Normannen? 1. Das ringsum festbegrenzte Skandinavien litt an Übervölkerung. 2. Das Volk lebte in der Periode des sich entwickelnden Großkönigtums. 3. Die verdrängten Kleinkönige (Gaukönige) griffen zur Seefahrt. 203. Warum hörten die Plünderungszüge der Normannen allmählich auf? 1. Das deutsche Reich erstarkte wieder nach und nach. 2. Die Normannen erlitten auf ihren Raubzügen bedeutende Verluste. 3. Die Normannen wurden seßhaft und gingen zu S t a a -tenbildungen über:

7. Das Mittelalter - S. 69

1889 - Gotha : Perthes
69 weltliche Macht verlor das Papsttum damals gnzlich; in Rom herrschte mit festem Arm von 932 954 Alberich unter dem Namen eines princeps et omnium omanorum Senator; die Ppste neben ihm waren seine Ge-schpfe; der Erbe seiner Herrschaft war sein Sohn Dctavian, der 955 als Johann Xii.1) auch die ppstliche Wrde bernahm. Unfhig sich zu behaupten, rief derselbe 960 Otto den Groen zu Hilfe und krnte ihn 962 zum Kaiser, das rmische Imperium abermals erneuernd. 3. Ostsranken (Deutschland). A. Seine Wnmacht und Zerrissenheit. Arnulf. (887-899.) In Ostfranken erkannten die Groen den kriegstchtigen Arnulf als König an, der dann auch durch den entscheidenden Sieg bei Lwen a. d. Dijle2) [deile] Deutschland von den Einfllen der Normannen befreite (891); weniger glcklich war er gegen die sdstl. Feinde des ostfrnkischen Reiches, die Mhren. Schon drngte indes ein neuer, furchtbarer Feind heran, dem bald auch die Mhren erlagen, die Magyaren [ma'djaren], von dem Abendlande Ungarn 3) genannt, ein nomadisierender finnischer Volksstamm; in den zwischen Donau und Karpaten gelegenen, damals ziemlich herrenlosen Ebenen hatten sie sich festgesetzt ^) und unternahmen seit Ende des 9. Jahrh. von der neuen Heimat ans ihre furchtbaren Plnderungszge nach Westen. Mehr als je that unter diesen Umstnden ein krftiger Mann dem ostfrnkischen Reiche not; statt dessen folgte nach Arnulfs Tode (f 899) sein unmndiger Sohn Ludwig, dem die Groen schon bei Lebzeiten des Vaters gehuldigt hatten. Ludwig das Kind. (900911.) Arnulf hatte die bermtigen Groen nur mit Mhe im Gehorsam erhalten ; unter der nun eintretenden Vormundschaftsregierung brach bei der Schwche der kniglichen Gewalt berall innere Zwietracht aus, während zugleich die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westl. bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die ein-zelnen deutschen Stmme, deren Verschiedenheit durch Belassung ihres Rechts aufrecht erhalten und bei Bildung der Heere und Teilungen anerkannt worden war, hervorragenden Mnnern an, die sich ihnen als Fhrer darboten. So erneuerte sich das Stammesherzogtum, das unter der frnkischen Herrschaft berall aufgelst worden war. In Sachsen bte Otto der Erlauchte die hchste Gewalt, in Baiern Arnulf; in Alamannicn (Schwaben) stritten zunchst mehrere Geschlechter um die Herrschaft, ohne da eines dauernd die Macht erlangte. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; in den stlichen Gebieten am Main, die den Namen Franken festhielten, 1) Von ihm an ward die nderung des Familiennamens bei den Ppsten zur Regel. 2) einer der Flsse, welche die Rpel bilden, r. Nebensl. der Scheide. 3) entstanden aus d. Namen der Ugrer, mit dem die Slaven die Magy. bezeichnen. 4) Unter König Arpad [a tpd] besetzten d. Magy. im 9. Jahrh. d. nordwestl. Gestade des schw. Meeres; seit d, Mitte des Jahrh. erschienen einzelne Reiterscharen im Donaulande.

8. Das Mittelalter - S. 70

1889 - Gotha : Perthes
bettigten die Babenberger ^) und Konradiner einander in der sogen. Babenberger Fehde; begnstigt von König Ludwig gewannen die Konradiner die Macht; in den westl. frankischen Gebieten an der Mosel u. Maas, Lothringen, ri Reginar die hchste Gewalt an sich, sagte sich aber zugleich von dem I deutschen Reiche tos undsm^sich an das westfrukif che Reich an. Allein Frieslan^und Thringen (fbl. von der Unftrut, zwischen Werra und Saale) haben die herzogliche Gewalt nicht ausgebildet. Die Grenzen der 5 deutschen Herzogtmer: 1) Sachsens stl. Grenze (vgl. Karte S. 54) gegen die Wenden bildete Elbe und Saale bis zur Mndung der Unftrut3); die fbl. Grenze gegen Thringen und Franken lief zunchst an der und. Unftrut entlang, wich an den Harz zurck und ging dann fdwestl. bis zur und. Werra und der Mnben (am Zusammenflu v. Werra u. Fulba) bis in die Gegenb der ob. Sieg; die westl. Grenze gegen Lothringen und Friesland zog sich unweit des Rheins der die und. Ruhr und Lippe fast bis zur Jjssel, dann norbstl. nach der Ems zu, berschritt biefe in ihrem und. Laufe und berhrte am Ausflu der Wefer die Nordfee; die nrbl. Grenze gegen die Dnen bitbete die Eiber. der die Bischofssitze vgl. S. 55. 2) Baiern wrbe im O. durch die Enns gegen Ungarn, im W. durch den Lech gegen Schwaben, im S. durch die Alpen begrenzt; nrbl. von der Donau lag der Norbgau (zwisch. b. frnk. Jura u. b. Bhmer Wctlbe). der die Bischofssitze vgl. S. 39. 3) Alaman tuen ober Schwaben wrbe im O> gegen Baiern vom Lech, im S. von bcn Alpen begrenzt; die Grenze gegen Burgunb 4) lief an der Aare hin und wandte sich dann durch den (Schweizer) Jura nach dem Wasgau, der in feiner ganzen Lnge das Elsa von Lothringen schieb. Am Rhein trennten die Lauter und Murg Schwaben von Franken; die nrbl. Grenze lief stl. bis zum (fchwb.) Iura, wo die Wrnitz zur Donau hinburch-biicht Bischofssitze waren Straburg, Augsburg, Konstanz (am l. Rheinufer zwisch. Bobensee u. Untersee), Basel und Chur. 4) Lothringens westl. Grenze gegen Frankreich warb von der Scheibe gebilbet, ging von deren ob. Laufe am Sdrande der Ardennen entlang bis zur Maas und begleitete sie aufwrts, die Argonnett einschlieet^, bis zur Quelle, wo sie auf das Knigreich Burgunb stie, das bis zum Wasgau das fbl. Grenzlanb war. Im O. lief die Grenze am Wasgau entlang, dann in eittem westl. Bogen nach dem Mittelthciit, den sie etwas nrbl. von Bingen (am Einflu der Nahe) erreichte, und berschritt benfelbcn zwischen Koblenz und Bonn; ein schmaler Strich lag auf der r. Seite des Rheins6). 1) Babenberger nach b. Burg Babenberg gen, die spter der Stadt Bamberg den Namen gegeben hat, Konrabiner nach dem im Geschlechte blich. Namen Konrab. 2) Der thring. Stamm trat in nhere Verbindung mit Sachsen; eine wirkl. Vereinigung mit bemselben hat inbes nicht stattgesnnben; im Ans. des 12. Jahrh. ist Thringen (als Lanbgrafsch.) triebet selbstnbiger hervorgetreten. 3) Die Grenze des norbalbingischen Landes gegen die stl. Wenben lies fbl. vom Kieler Busen zur Elbe. 4) Die burgunb. Könige haben ihre Herrschaft der alamaun. Gebiet ausgebest; Ans. des 10. Jahrh. gehrte ihnen Zrich; ebenso war Basel lange Zeit burgunb. und warb erst unter Heinrich Ii. fr Deutschland zurckgewonnen. 5) Die Gebiete nrbl. vom und. Rhein gegen Frielanb stauben nicht mehr im 95er banbe mit Lothringen.

9. Das Mittelalter - S. 51

1889 - Gotha : Perthes
51 und bei den germanischen Stmmen herrschten selbstndige Herzoge. Auch in dem austrasischen Gebiete zwischen Maas und Rhein begrndete Pippin ein selbstndiges Herzogtum. Von den Gegnern des neustrischen Hausmeiers (Berthar) zu Hilfe gerufen, gewann derselbe 687 die Schlacht bei Testri (unweit d. ob. Somme) und dann unter dem Titel eines maiordomus auch die Herrschaft in Neustrien (688) 1). Mit kluger Migung uerlich sich dem merovingischen Knigtum unter-ordnend, ging Pippin nun daran, dem Reiche die ehemalige Kraft und Einheit zurckzugeben. Den Herzog von Aquitanien und die Herzge der germanischen Stmme vermochte er indes nicht wieder zu unterwerfen; dagegen bahnte er die Unterjochung der Friesen an, die von ihren alten Sitzen zwischen Rhein und Ems aus an der Kste sdwestl. bis zur Schelde, nordstl. bis zur Weser sich ausgebreitet hatten. Mit Kraft und Glck ist sein Sohn Karl in die Stellung des Vaters und in die von ihm vorgezeichnete Politik eingetreten. Pippin, f 714 _ Karl Martell, f 741_ Karlmann (747 Mnch). Pippin d. Kleine, f 768, Gem.: Bertrada (Bertha) Karl d. Groe, f 814. Karlmann, f 771. C Aufschwung des Weiches unter den Mppiniden. Nach Pippins Tode bernahm zunchst seine Wilwe Plektrudis fr ihren unmndigen Enkel (Theudoald) die Regierung und hielt Karl, den Sohn Pippins aus einer Nebenehe, zu Kln in strengem Gewahrsam. 715 enfloh derselbe aus dem Gefngnis und erkmpfte sich in den nchsten Jahren die Herrschaft. Karl Martell 2> Nachdem Karl die abgefallenen germanischen Stmme wieder in Abhngigkeit gebracht hatte, wandte er sich gegen die Araber, welche die Pyre-nen berstiegen und den Herzog von Aquitanien geschlagen hatten; er gewann der sie in den weiten Ebenen zwischen Tours und Poitiers einen entscheidenden Sieg (733). Durch das groe Verdienst, dem weiteren Vor-dringen des Islam in Europa ein Ziel gesetzt zu haben, erwarb er sich den Dank der Christenheit und seinem Geschlechte ein Anrecht auf den Thron der Merovinger. An den glcklichen Vorkmpfer der Christenheit wandte sich in dessen letzten Jahren der von den Langobarden bedrngte Bischof von Rom um Hilfe; Karl zgerte mit derselben, weil er in freundschaftlichen Beziehungen zu dem Langobardenknige stand; der fr die Menschheit so folgenreiche Bund der frnkischen Herrscher und der rmischen Kirche vollzog sich erst unter seinem Sohne Pippin. Als Karl starb (-f- 741), war das Frankenreich (bis auf Aquitanien, das erst sein Sohn Pippin unterwarf), in seinem vollen Umfange her-gestellt und die Kraft der Friesen gebrochen; als kirchlichen Mittelpunkt hat er fr dieselben das Bistum Utrecht (am Rhein, wo er die Vecht nach der Zuidersee entsendet), begrndet. 1) Pippin herrschte also als Herzog von Anstrasien (dux) und Hausmeier des brigen Frankenreichs (et princeps Francorum). 2) Der Beiname Martellus (Hammer) findet f. erst im 9. Zahrh.

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 151

1890 - Gotha : Perthes
151 weinend die harte Antwort der Römer heim. Wut ergriff das so schändlich betrogene Volk, alle wollten lieber sterben und unter den Trümmern der Vaterstadt sich begraben lassen, als aus Befehl der Römer die Hand an deren Zerstörung legen. Man schloß die Thore und marterte im ersten Zornausbruche alle Römer und Italiker zu Tode, deren man in der Stadt habhaft wurde. Dies hatten die römischen Konsuln nicht erwartet, auch mochten sie wohl das Ungerechte ihrer Forderung suhlen, daher thaten sie wenig gegen die Stadt, welche sie vielleicht mit leichter Mühe hätten nehmen können. Sie blieben im Lager, ohne etwas zu unternehmen, denn sie erwarteten, daß in kurzer Zeit die reifliche Überlegung der Sachlage unter den Bürgern über den Zornansbruch des Unwillens Raum gewinnen werde. Doch anders dachten die Karthager. Tag und Nacht ward gearbeitet, um die Mauern auszubessern, Waffen und Maschinen anzufertigen, indem man Häuser niederriß, damit man Balken zu deu Kriegsmaschinen und Nägel zu Pfeilspitzen erhalte. Frauen gaben ihre Geschmeide und ihr Haar her, damit man darans Pfeilspitzen und Bogensehnen mache, die Sklaven wurden frei gegeben, die Mauern besetzt und der Krieg erklärt. Jetzt erst unternahmen die Konsuln einen Sturm gegen die Stadt, welcher aber mißglückte, weil sie die vorteilhafte Lage der Stadt unterschätzten. Diese lag nämlich auf einer Landzunge und war von einer dreifachen Mauer umgeben, die eine Stunde weit sich erstreckte, 45 Fuß Höhe und 25 Fuß Dicke hatte und nur an der Seeseite niedriger war. Die Römer stürmten beide Seiten, wurden aber zurückgeschlagen. Die Umgegend verteidigte Hasdrubal mit 20 000 Flüchtlingen, plünderte sie aus, um die Stadt mit Lebensmitteln zu versorgen und dieselben aber zugleich den Römern zu entziehen, und außerdem führte er einen Raubkrieg gegen Masinissa. Zu ihm gesellte
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