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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 82

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 32 - unter Augen der Männer; einige von ihnen entfhrten sie auch mit Gewalt auf ihre Burgen, mibrauchten sie auf das schamloseste. . . und schickten sie zuletzt ihren Mnnern mit Spott und Hohn zurck. Und wenn von ihnen einer unter so groen beln aufzuseufzen und den inneren Schmerz der Seele auch nur durch eine leise Klage zu lindern und auszuhauchen wagte, so wurde er auf der Stelle, als ob er ein schweres Unrecht gegen den König verbt htte, in Fesseln ge-worfen und konnte nicht daraus loskommen, wenn er nicht durch Zersplitterung seiner ganzen Habe sein Leben und seine Rettung erkaufte. Und da nun deshalb tglich von allen Orten ganze Scharen die knigliche Majestt anriefen, welche vorher fr alle Bedrngten die einzige Zuflucht zu sein Pflegte, so wurden sie mit schwerer Schmach zurckgewiesen, und der König sagte ihnen, da dieses alles fr die ungerechte Verweigerung der Zehnten der sie erginge und da er, gleichsam als Rcher der Sache Gottes, gentigt sei, diejenigen mit bewaffneter Hand im Zaume zu halten, welche sich den Kirchengesetzen nicht freiwillig fgen wollten. 45. Gregors Vii. Auffassung vom Papsttum. Um 1075. Quelle: Das sogenannte Programm Gregors Vii. (Dictatus papae"). Register Gregors Vii. (Lateinisch)^). Ii, 35a. bersetzung: Erler a, a. O. vd. 2. S. 448 und 449. der die Gewalt der rmischen Ppste. Die rmische Kirche ist von dem Herrn allein gegrndet worden. Nur der rmische Bischof allein kann der allgemeine Bischof genannt werden. Nur jener allein kann Bischfe absetzen oder Gebannte wieder in die Ge-meinschast der Kirche aufnehmen. Sein Gesandter soll allen Bischfen auf dem Konzile Vorsitzen, auch wenn er geringeren Ranges ist, und er kann der sie das Urteil der Absetzung aussprechen. Auch Abwesende vermag der Papst abzusetzen. Mit denen, welche er in den Bann getan hat, soll man unter anderem nicht in demselben Hause weilen. Ihm allein ist es gestattet, wenn es die Zeit erfordert, neue Gesetze zu geben, neue Gemeinden zu bilden, aus einem Chorherrnstift eine Abtei zu machen2) und andererseits ein reiches Bistum zu teilen und arme Bistmer zu-sammenzulegen. x) Im Jahre 1081 wurde von Gregor Vii. selbst oder auf seine Veranlassung eine Sammlung der wichtigsten Briefe und Erlasse des Papstes veranstaltet. Dieses mehr als 350 Nummern umfassende Register sollte seinen Anhngern die Grundstze seiner Politik darlegen; es ist die wertvollste Quelle seiner Geschichte. In diesem Sammelwerk findet sich auch der sogenannte Dictatus papae; es sind 27 kurze, zum Teil wrtlich den psendoisidorischen Dekretalen entlehnte Stze, die gewissermaen das Programm, die Leitlinien, seiner Politik enthalten. 2) Der Bischof Chrodeganz von Metz (f 760) bertrug die von Benedikt von Nursia fr die Mnche festgesetzte Ordnung und Lebensweise auch auf die Weltgeistlichen und ntigte sie, in einem Hause zu wohnen. Die so gebildeten Chorherrenstifter lsten sich im 11. Jahrhundert vielfach auf, indem ein Teil der Mitglieder eigene Wohnungen bezog. Der Rest bildete eine neue Art Mnche, ihr Stift ein Kloster.

2. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 82

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 82 - um ein merkliches gendert werden mu, so befehlen wir Euch hiermit..., solch Landrecht unverzglich vor die Hand zu nehmen, was 'Ihr zu mehrerer Be-srderung der Justiz und Beschleunigung der Prozesse in solchem Landrecht zu ndern und zu verbessern gut finden werdet, darin zu emenbieten und selbiges in behrige Form zu bringen, auch wann Ihr sonst baneben noch einige andere Verordnungen zu besto besserer Erreichung unserer babei fhrenden, auf eine gleich und gerabe burchgehenbe prompte Abministrierung der Justiz gerichteten Intention an Hand zu geben habt, bieselbe ebenfalls zu entwerfen und biefe Eure Arbeit bergestalt zu beschleunigen, ba bieselbe lngstens gegen den 1. des nchst bevorstehenben Monats Octobris vollbracht und alsdann bieses neue Land-recht in Preußen wirklich eingefhrt werben knne, zu welchem Ende ntig sein wirb, ba Ihr Euch um solche Zeit selbst nach Preußen begebet. D. Kirchen- und Schulwesen. 1. Quelle: Erla des Knigs, die Schulpflicht betreffend, 28. September 1717. Fundort: W, M. Pantenius, Erlasse und Briefe des Knigs Friedrich Wilhelm I. von Preußen. Leipzig 1913. S. 7677. Von Gottes Gnaden Friedrich Wilhelm, König in Preußen, Markgraf zu Branbenburg, des heiligen Rmischen Reiches Erzkmmerer und Kurfürst usw. Wir vernehmen mifllig und wirb verfchiebentlich von den Inspektoren nnb Prebigern bei uns geklagt, ba die Eltern absonberlich auf dem Lande in Schickung ihrer Kinder zur Schule sich sehr sumig erzeigen und baburch die arme Jugend in groer Unwissenheit, sowohl was das Lesen, Schreiben, Rechnen betrifft, als auch in denen zu ihrem Heil und Seligkeit dienenden hchstntigen Stcken auf-wachsen lassen. Weshalb wir um diesem hchst verderblichen bel auf einmal ab-zuhelfen, in Gnaden refolvieret, dieses unser Generaledikt ergehen zu lassen und darin allergndigst und ernstlich zu verordnen, da hinknftig an denen Orten, wo Schulen sein, die Eltern bei nachdrcklicher Strafe gehalten werden sollen, ihre Kinder gegen zwei Dreier wchentliches Schulgeld von einem jeden Kinde im Winter tglich und im Sommer, wenn die Eltern der Kinder bei ihrer Wirt-fchaft bentigt sind, zum wenigsten ein- oder zweimal die Woche, damit sie das-jenige, was im Winter erlernt worden, nicht gnzlich vergessen mgen, in die Schule zu schicken. Falls aber die Eltern das Vermgen nicht htten, so wollen wir, da solche 2 Dreier aus jedes Orts Almosen bezahlt werden sollen. Dann wollen und be-fehlen wir auch allergndigst und ernstlich, da hinfort die Prediger insonderheit auf dem Lande alle Sonntag Nachmittage die Katechisation mit ihren Gemeinden unfehlbar halten sollen; wonach ihr euch gehorsamst zu achten, diesen unseren allergndigsten Willen und Befehl gehriger Orten zu publizieren, darber nach-drcklich zu halten, auch dem Fiskus aufzugeben habt, ein wachsames Auge zu haben und die Kontravenienten zu Bestrafung anzuzeigen. Daran geschiehst unser allergndigster Wille und sind wir euch mit Gnaden gewogen. Gegeben Berlin, den 28. Sept. 1717. Auf Sr. Knigl. Majest. allergndigsten Spezialbefehl, v. Dhnhoff. Ilgen, v. Blaspiel. v. Platho. *) diejenigen, die nicht danach tun.

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

4. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

5. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 149

1865 - Eisleben : Reichardt
149 Mi.) schwer auf dem Lande. Trotzdem waren Adel und Geistliche steuerfrei. 1789 Ludwig beruft die Reichsstände, die sich bald 'als Nationalversammlung für unabhängig er- klären. Die seit 1014 nicht mehr versammelten Reichsstände (l68 états généraux), Adel, Geistlichkeit und dritter Stand, werden auf den Rath des Finanzminister Neck er zur Regelung der Finanzen nach Versailles be- rufen. Nachdem in Folge von Uneinigkeit der Adel und ein Theil der Geistlichkeit ausgeschieden, erklärt sich der tiers état für eine constituirende (d. h. die Staatsverfas- sung berathende) Nationalversammlung. Das be- deutendste Mitglied derselben war der beredte Graf Mirabeau. ' 1789 Erstürmung der Bastille 14. Juü Die Bastille war ein großes Staatsgefängniß. Ihre Er- stürmung und Schleifung durch das Volk ist als der An- fang der französischen Revolution zu betrachten. In der Nacht des 4. August hebt die National- versammlung alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf. Viele Adlige wandern aus (Emigranten, besonders in Koblenz). Nur ein Drittel der Geistlichkeit beschwört die Verfassung, da der Papst es verbot. Kirchengüter tut Werthe von 3000 Millionen cingezogen. Preßfreiheit. Gleichheit der Stände. Es bil- den sich politische Klubs, unter denen bte Girondisten und die J acobiner die bedeutendsten waren: Der König wird vom Pöbel gezwuitgen o) seinen Wohnsitz in Paris zu nehmen, wohin auch die National- versammlung übersiedelt. Ludwig versuchte 1791 zu flie- hen, wird aber zu Varennes eingeholt und ntuß die neue Verfassung beschwören. 1791—92 Die gesetzgebende Nationalversammlung. Oestreich und Preußen verbinden sich zum Schutze des Kö- nigs. Ludwig muß den Krieg erklären. Erbfolgloser Feld- zug der Preußen nach der Champagne, à) Der General Dum ou riez erobert Belgien durch die Schlacht bei Je ma pp es. Custine gewinnt Mainz. In Italien Savoyen und Nizza erobert. c) 8000 pariser Weiber nach Bersawes. Hauptanstifter war der elende Herzog von Orleans. (Philippe Egalité, später hinaerichtet.) d) Kanonade von Valmy.

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Unterrichtsanstalten - S. 82

1835 - Hannover : Hahn
82 später durch Ario st (f 1533) der Gegenstand eines der herrlichsten Gedichte der christlichen oder romantischen Poesie. Den aufrührerischen Herzog der Baiern, Lhassilo, entsetzte Karl durch ein Gericht zu Ingelheim (788) und begann darauf mehre Heereszüge gegen die Verbündeten desselben, die Awaren, die östlich von Baiern wohnten. Er nahm ihnen ein großes Stück Land ab, und machte es zur östlichen Mark des Reiches (Ost- reich). Auch die Slaven an der Ostsee und in Böhmen wurden besiegt, und den Normannen, welche im heutigen Dänemark und Skandinavien kühne Seeräuberstaaten gestiftet hatten, Holstein ab- genommen, so daß sein Reich im Norden von der Eider und Ost- see, im Süden von der Tiber und dem Mittelmeere, im Osten von der Elbe und Oder, im Westen vom Ebro und atlanti- schen Ocean umgränzt wurde. Was den Glanz des gewaltigen Herrschers eines so großen Rei- ches erhöhte, war, daß, als Karl am Weihnachtsseste 800 eben in Rom war, der Papst Leo Iii. ihm in der Peterskirche nach dem Hochamte die Kaiserkrone aufsetzte und das römische Volk ihn als Kaiser begrüßte. So ward die Kaiserwürde, nachdem sie seit 476 geruht hatte, erneuert und die Idee der Herrschaft über die Erde wieder damit verbunden. Größer noch, denn als Krieger, steht Karl als Ordner und Re- gent seines Reiches da. Er hatte sich das schöne Ziel gesetzt, durch Ausbreitung des Chriftenthums und der Gesittung die Teutschen zu veredlen und zu beglücken, und verfolgte dasselbe mit einer Weisheit, Umsicht und rastlosen, das Große wie Kleine umfaßenden Thätigkeit, daß ihm wie nur wenigen Anderen, der Name des Großen ge- bührt.— Er stiftete viele Bisthümer: zu Paderborn, Osna- brück, Verden, Bremen, Münster u. s. w.; gründete allent- halben Klosterschulen; den Prüfungen der Schüler wohnte er oft selbst bei, strafte die Faulen und belohnte die Fleißigen; um sich sammelte er einen Verein ausgezeichneter Gelehrter, die der lernbegierige Kai- ser als seine Freunde und Lehrer innigst verehrte, so besonders Al- kuin, das Haupt dieser Akademie undeginhard, von dem wir eine Lebensbeschreibung Karls besitzen. Vorzüglich sorgte Karl auch für Ausbildung der teutschen Sprache. Er ließ die Überreste altteutscher Dichtung sammeln, bessere Predigten der Kirchenväter in's Teutsche übersetzen, welche die Geistlichen an Sonn- und Festtagen in den Kirchen vorlesen mußten. Er selbst legte Hand an Verfertigung einer teutschen Grammatik. Um den Kirchengesang zu heben, ließ er Sän- ger aus Italien kommen, welche die Teutschen im Gesang und Or- gelspiel unterrichten mußten. Für den Ackerbau sorgte Karl mit be- sonderer Liebe theils durch wohlthätige Vorschriften, vorzüglich aber, indem er auf seinen Privatgütern mit dem Beispiele des Bessern voranging (viele unserer edlen Obstbaume ließ er zuerst aus Italien kommen). Den Handel erhob er, indem er mehre Orte als Haupt-

7. Aus alten Zeiten - S. 169

1883 - Hannover : Hahn
— 169 — des Volkes oberster Führer und Feldhauptmann. Endlich siel der edle Held durch schmachvollen Meuchelmord: Neider seines Ansehens erschlugen ihn. Das deutsche Volk aber sang seinen Ruhm Jahrhunderte hindurch. und die dankbare Nachwelt feiert ihn mit Recht als Deutschlands Befreier. 27. Alarichs Tod. ^larich, der König der Westgoten, war ein gewaltiger Held und sein Volk liebte ihn über die Maßen. Er eroberte das i'mid Italien und erstürmte (im Jahre 410) die stolze Stadt Rom, welche so lange den Völkern der Erde furchtbar gewesen war und seit achthundert Jahren keinen Feind innerhalb ihrer Mauern gesehen hatte. Damit gedachte er jedoch noch nicht still zu stehen, sondern wandte seine Augen auch auf Sizilien und übers Meer hinüber nach Afrika. Er war erst vierunddreißig Jahre alt, aber der Tod steckte plötzlich seinen Plänen ein Ziel. Da trugen ihn die Seinen mit vielem Wehklagen an den Fluß Bujento, der neben der Stadt Cosenza vom Fuße des Berges fließt, huben an und leiteten denselben aus seinem Bette ab. Mitten in dem trockenem Bett ließen ste dann durch einen Haufen Gefangener ein Grab graben und in den Schoß der Grube bestatteten sie nebst Kostbarkeiten ihren König Alarich. Als das geschehen war, leiteten sie das Wasier wieder in das alte Bett zurück und töteten alle die, welche das Grab gegraben hatten, damit die Stätte von niemand verraten würde, ^o schläft nun der tote Held unter den rauschenden Wogen bis zum Tage der Auferstehung. 28. Theoderich. Äa Kaiser Zeno (in Konstantinopel) hörte, daß Theoderich von seinem Volke (den Ostgoten, welche damals an der Donau saßen) zum König erhoben worden wäre, lud er ihn zu sich ein und hieß ihn in seine Hauptstadt kommen. Er empfing ihn mit hohen Ehren und nahm ihn unter die Vornehmen seines Palastes aus. Und nach einiger Zeit ernannte er ihn zum Waffensohn und ließ ihn auf feme Kosten einen Triumph in der Stadt abhalten. Auch Konsul ward er und bekleidete damit das erste Ehrenamt des Reiches. Doch nicht genug damit. Zum Ruhme des jungen Helden setzte der Kaiser ihm noch vor seinem Palaste ein Reiterstandbild. Also lebte Theoderich mit dem Kaiser in gutem Frieden. Als er aber vernahm, daß sein'volk mit Not und Mangel zu kämpfen habe, während er selbst in der Hauptstadt alles Gute genoß, kam er zu dem Entschlüsse, lieber, wie es die alte Gepflogenheit semes Volkes war, in mühevollem Kampfe den Lebensunterhalt zu

8. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 350

1899 - Gera : Hofmann
350 kirchlichen Einrichtungen, dem Besitzstände und den Standesunterschieden. Da ihre Bestrebungen sich ohne gewaltsamen Umsturz schwerlich ver- wirklichen lassen, so sind sie eine große Gefahr für Staat und Gesellschaft. Zwei Anhänger jener Partei, der verkommene Klempnergeselle Hödel 1878 und ein vr. Nobiling, legten sogar im Frühling 1878 die freche Hand an das geheiligte Haupt des geliebten greisen Kaisers Wilhelm. Gott aber schützte den edlen Monarchen vor den Kugeln des ersten und ließ ihn von den Schrotschüssen des zweiten Meuchelmörders genesen. Das Haupt Hödels ist unter dem Beil des Scharfrichters gefallen, Nobiling an den Wunden von seinen eigenen Schüssen gestorben. Auch das entsetzliche Bubenstück einer staatsfeindlichen Bande, welche den Kaiser nebst den ihn begleitenden Fürsten bei der Einweihung des National- denkmals auf dem Niederwalde am Rhein (28. September 1883) mittels Dynamit in die Luft sprengen wollte, ist durch Gottes Hand glücklicherweise vereitelt worden. Ebenso wurden auf die Könige von Italien und Spanien wie auf den Kaiser von Rußland von Umsturzmännern Mordversuche unter- nommen. In Rußland bildeten die Umstürzler die mächtige und thätige Partei der „Nihilisten". Sie glauben nichts, hoffen nichts und wollen alle bestehenden Einrichtungen zertrümmern. Nach fünf Mordversuchen ist es dieser teuflischen Partei gelungen, den edlen Kaiser Alexander Ii., der die Leibeigenschaft der Bauern aufhob, durch eine ihm vor die Füße geschleuderte Bombe am 13. März 1881 zu töten. — In Nordamerika wurde der edle Präsident Garfield durch die Kugel eines Meuchel- mörders getötet, in Frankreich der Präsident Carnot 1894, in Genf 1898 die edle Kaiserin Elisabeth von Österreich von einem „Anarchisten", d. i. einem Feinde jeder staatlichen Ordnung, erdolcht. 9. Der väterliche Freund des „armen Mannes". Um gewisse Mißstände im Volks- und Erwerbsleben zu bekämpfen und den Notstand des „armen Mannes" zu beseitigen, veranlaßte Kaiser Wilhelm I. die Gesetzgebung zum Schutze der Arbeiter. Schon mancherlei wohlthätige Einrichtungen sind getroffen, die das Los der Arbeiter- massen wesentlich verbessern. Dahin gehören die Arbeiter-Kranken- kassen, die Unfallversicherungen und das unter Wilhelm Ii. zu- stande gekommene und seit 1. Januar 1891 in Kraft befindliche Gesetz über Alters- und Jnvalidenversorgung, durch welches den alters- schwachen oder dienstunfähig gewordenen Arbeitern eine kleine Rente gesichert wird. Staatliche Fabrikinspektoren wachen darüber, daß Gesundheit und Wohl der Arbeiter nicht gefährdet werden. Einigungs- ämter schlichten die Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeit- nehmern. Kinder- und Frauenarbeit sind eingeschränkt. Das Genossenschaftswesen in verschiedenen Vereinen zur Selbsthilfe wird gefördert. Die Wilhelmsspende, welche das deutsche Volk aus Dank und Freude über die Rettung des Kaisers aus Mörderhand sammelte, wird zur Altersversorgung für Arbeiter verwandt. Es war eins der denkwürdigsten Ereignisse für die Gestaltung der wirtschaftlichen Ver- hältnisse in Deutschland und der ganzen Welt, als Kaiser Wilhelm durch

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 32

1896 - Hannover : Manz & Lange
32 König Heinrich I. begrndet die Einheit des deutschen Reichs. 9. König Heinrich I. begrndet die Einheit des deutschen Reichs. 1) Die Stammesherzogtmer. Da die deutschen Stmme, die durch die Merowinger und Karolinger dem groen Frankenreiche eingegliedert worden waren, beim ostfrnkischen König keinen Schutz gegen die Normannen und die Ungarn fanden, so sahen sie sich nach andern Fhrern im Kampfe gegen die auswrtigen Feinde um. In der Regel whlten sie hierzu das Haupt eines alten, im Stamme an-gesehenen Geschlechtes. Hatte sich der Vater an der Spitze seiner Stammesgenossen im Felde bewhrt, so brachten diese gerne dem Sohn und dem Enkel das gleiche Vertrauen entgegen; so wurde die Wrde des obersten Heerfhrers, des Herzogs, in ein und derselben Familie erblich. In der zweiten Hlfte des neunten und in den ersten Jahr-zehnten des folgenden Jahrhunderts bildeten sich auf diese Weise in Ostfranken fnf Stammesherzogtmer: a. Am frhesten gab es Stammesherzoge bei den Sachsen; der erste war Liudolf, ein Zeitgenosse Ludwigs des Deutschen. b. Im Sden grenzte an Sachsen das Herzogtum Franken; es reichte im Sden bis zur Murg, im Osten bis zur Rednitz, im Norden bis zum Zusammenflu der Fulda und Werra, im Westen bis zum Hunsrck. Hier erlangte Graf Konrad zur Zeit Ludwigs des Kindes herzogliche Gewalt. e. Zur selben Zeit kam auch das Stammesherzogtum in Vaiern auf; die Grenzen desselben bildete im Sden der obere Lauf der Etsch, im Osten der Bhmer Wald und weiterhin die March, im Norden das Fichtelgebirge und im Westen der Lech. (1. Das Elsa, die Ostschweiz, das Allgu, ferner das Gebiet westlich vom Lech, sdlich von der Murg und der Altmhl machten das Herzogtum Alemannien aus.

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 31

1896 - Hannover : Manz & Lange
Der Ausgang der Karolinger. 31 navien und Dnemark ihre Heimat hatten, suchten in khnen Raubzgen von der See her die Ksten der srnkischen Reiche heim und drangen auf ihren leicht beweglichen Fahrzeugen auf den groen Flssen bis tief ins Binnenland hinein. So wurden Hamburg und Paris von ihnen zerstrt. Dazu kam in den letzten Regierungsjahren Ludwigs des Deutschen noch ein anderer gefhrlicher Feind. Die^ aus der Gegend am Ural ausgewanderten Ungarn oder Madjzren, ein wildes, nomadisches Reitervolk, erschienen damals zum erstenmal an der stlichen Reichsgrenze und machten ihre ersten Einflle nach Ostfranken. Weder Ludwig der Deutsche noch Karl der Kahle vermochten ihre Lnder mit Erfolg gegen diese Feinde zu schtzen. Unter Ludwigs Sohn, Karl Iii., dem Dicken (876 bis 887), wurde nochmals auf kurze Zeit fast das gesamte Reich Karls des Groen in einer Hand vereinigt. Aber der neue Herrscher war schwerfllig an Krper und Geist und verstand es nicht, die Kraft seiner Völker zu einer erfolgreichen Abwehr der fremden Peiniger zusammenzufassen. Darum sagten sich zuerst die west-frnkischen Groen von ihm los und sahen sich nach einem andern König um. $'i. Zuletzt (887) entsetzten ihn auch die Ostfranken seiner Wrde und erhoben feinen Neffen, den tapferen Arnulf (887 bis 899), auf den Thron. Dieser brachte endlich im Jahr 891 den ge-frchteten Normannen bei Lwen eine Niederlage bei. Leider starb er schon nach zwlfjhriger Regierung und hinter-lie das Reich seinem Sohn Ludwig, einem unmndigen Kinde (900 bis 911). Unter dessen Herrschaft wurde das Reich zugleich durch wilde Fehden der Groen im Innern zerrttet und durch wiederholte, furchtbare Einflle der Ungarn heimgesucht, die bis der den Rhein vordrangen. So war Deutschland in einer beraus trostlosen Lage, als Ludwig das Kind und mit ihm der letzte ostsrukische Karolinger im Jahr 911 starb.
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