Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 61

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
61 3. In allen späteren Kriegen ließ nun Konstantin die Kreuzesfahne dem Heere vorantragen, und alle Soldaten giengen, wenn sie dies göttliche Zeichen erblickten, todesmuthig gegen den Feind und brachten ihn meist nach kurzem Kampfe zur Flucht. Als Konstantin alleiniger Kaiser war, erklärte er das Christenthum für die allein wahre Religion, duldete jedoch auch das Heidenthum. Später, als er eingesehen hatte, daß eine Gleichstellung des Christenthums und des Heidenthums unmöglich sei, unterdrückte er das letztere. Um nun den Ruhm seines Namens auf die Nachwelt zu bringen, baute er im Osten seines Reiches, da wo eine Meerenge Europa von Asien trennt, das alte Byzanz zu einer neuen Hauptstadt aus mit prächtigen Palästen und Kirchen. Man nannte sie Konstantin opel, d. H. Konstantins Stadt. 4. In Gemeinschaft mit seiner Mutter Helena, die selber nach Jerusalem wallfahrtete, erbaute er mehrere Kirchen an den heiligen Orten des heiligen Landes. Trotzdem hatte Konstantin noch viel Roheit und Schlechtigkeit in seinem Wesen. So ließ er einst Kriegsgefangene in Trier den wilden Thieren vorwerfen; tödtete — ohne hinreichende Untersuchung — seinen trefflichen blühenden Sohn, sowie den 11jährigen Sohn eines Verwandten und ließ seine Gemahlin in ihrem Badegemache durch heißes Wasser ersticken. Kurz vor seinem Tode ließ er sich erst taufen. 32. Attila (451). 1. Um das Jahr 375 n. Chr. kam ein überaus wildes Volk, die Hunnen genannt, von den Steppen Mittelasiens nach Europa. Es waren Leute mit struppigen Haaren, von schmutziggelber Hautfarbe, mit schiefen Augen und krummen Beinen. Tag und Nacht saßen sie auf ihren Pferden, auf denen sie sogar aßen, tranken und schliefen. Sie lebten von Kräutern, Wurzeln und Beeren, oder von rohem Fleische, das sie unter ihrem Sattel ein wenig mürbe ritten. Ihre Kleider waren leinene Kittel oder zusammengenähte Thierfelle, die sie so lange auf dem Leibe behielten, bis sie in Lappen herunterfielen. Ihre liebsten Beschäftigungen waren Jagd und Krieg. Ohne Aecker und Felver, ohne Hof und Herd, ohne Gesetz und Recht schweiften sie mit ihren Wagen, auf welchen die Weiber und Kinder umherlagen, durch die Welt. Zogen sie in den Krieg, dann überfielen sie den Feind mit gräßlichem Geschrei, stoben aber, sobald dieser sich hartnäckig wehrte, wieder auseinander, um mit der größten Schnelligkeit zum Angriff zurückzukehren und alles vor sich zu Boden zu werfen. In der Ferne kämpften sie mit Wurfspeeren, deren Spitzen künstlich aus scharfen Knochen gefertigt waren; in der Nähe bedienten sie sich der Schwerter, oder der Schlinge, die sie über den Feind warfen, um ihn mit sich fortzuschleppen. 2. Diese Horden überschritten die Wolga und stießen auf die

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 62

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
welche damals zwischen der Wolga und dem Don wohnten. r'a ^selben im blutigen Kampfe unterlagen, unterwarfen sie sich den Hunnen, zogen mit ihnen Uber den Don und fielen auf die Gothen Diese waren m Ost-und Westgothen getheilt. Die Ostgothen konnten rem Andränge gleichfalls nicht wie erstehen; sie brachen aus und verdrängten die Westgothen, welche zwischen dem Dnjepr und der Theiß ihren Wohn-sitz hatten. Während die Westgothen nun über die Donau in das Gebiet der Römer giengen, zogen die Hunnen mit den unterworfenen Völkern niederließen^ ^ ™b toeiter nach Westen, bis sie sich schließlich in Ungarn . ^1$ sie hier über ein halbes Jahrhundert gehaust hatten, trat em Mann unter ihnen anf, der an Klugheit und Kraft, Einfachheit und Mäßigkeit ferne Brüder übertraf. Dieser Mann hieß Attila, die Gottesgeitzel genannt. Nachdem er die meisten Stämme der Hunnen mit uft und Gewalt unter jeine Botmäßigkeit gebracht und seinen Bruder Bleda ineuchltngs beseitigt hatte, stiftete er das große Hunnenreich, das von der Wolga bis tief in Deutschland sich ausdehnte (444). Mit einer halben Million rauher Krieger brach Attila aus Ungarn auf, zog mordend und raubend durch Oesterreich und Baiern nach dem Rhein zu und warf alles vor sich nieder. Wo dieser Räuber mit seinen zügellosen Banden hinkam, richtete er die furchtbarste Verwüstung an. Die schönsten Städte (Speier, Worms, Mainz, Straßburg und Metz) machte er der Erde gleich. So drang er mit seinen wilden Scharen bis in das Herz von Frankreich ein. In dieser Noth verband sich der römische Feldherr Ast ins mit den Burgundern, Franken, Westgothen und andern deutschen Völkern. Auf den katalanischen Feldern (Chalons an der Marne) kam es zu einer furchtbaren Schlacht, die mit der gänzlichen Niederlage der Hunnen endigte (451). Hunderttausende von Leichen, unter ihnen auch der heldenmütige Westgothenkönig Theodörich, deckten den Kampfplatz. Der Hunnenkönig zog sich mit dem Rest seines geschlagenen Heeres wieder nach Ungarn zurück. 4. Aber trotz der Niederlage war Attila so mächtig, daß er schon im nächsten Jahre Italien angreifen konnte. Hier verwüstete er die Städte Aquileja, Mailand und andere. Allenthalben flohen die Leute aus ihren Glätten und Dörfern vor der Gottesgeißel. Die meisten flüchteten sich auf die kleinen Inseln des adriatischen Meeres und legten den Grund zu dem berühmten Venedig. Schon rückte Attila ans Rom los, als es een Bitten des römischen Bischofs Leo I. gelang, ihn zum Frieden mit dem römischen Kaiser und zum Rückwege zu bewegen. Freilich gedachte er im künftigen Jahre wiederzukommen, aber ein schneller Tod machte seinen Verwüstungen ein Ende. In der Nacht seiner Vermählung stieß ihm wahrscheinlich seine Gemahlin den Rachestahl ins Herz; nach anderen soll er am Blutsturz gestorben sein. < Seinen Leichnam verschloß man in einen goldenen Sarg, setzte denselben dann in einen silbernen und diesen ioteder in einen eisernen. Aber niemand sollte das Grab des Eroberers

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 45

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
45 2h Cimbern und Teutonen. Marius (113). 1. Um das Jahr 113 v. Chr. erschienen zwei von den vielen Völkerschaften, welche Deutschland bewohnten, in den Kärnthner Alpen und bedrohten die Grenzen des römischen Reiches. Sie waren von hoher, schlanker Gestalt, blondem Haar, blauen Augen und riesenmäßiger Starke. Ihre Kleidung bestand aus Thierfellen und Eisenpanzern, ihre Waffen aus mannshohen Schilden, langen Schwertern, schweren Streitkolben und kupfernen Helmen. Jedes Familienhaupt führte einen mit einem Lederdache überspannten Karren mit sich, aus dem sich Weib und Kind und die Habe befand. Es waren die Cimbern und Teutonen. Bislang hatten sie im jetzigen Holstein, Mecklenburg und Pommern gewohnt und waren nun ausgezogen, neue Wohnsitze zu suchen. Der römische Konsul Carbo trat ihnen zuerst entgegen, erlitt aber eine furchtbare Niederlage. Die Sieger gieugen nun nicht, wie man befürchtete, nach Süden, sondern wandten sich nach der Schweiz und nach Frankreich. Von hieraus schickten sie eine Gesandtschaft nach Rom und forderten Wohnsitze in Italien, wogegen sie den Römern Beistand in jedem Kriege anboten. Nachdem dies Bündniß abgelehnt war, schickten die Römer noch viermal Heere gegen die Deutschen, die aber alle fast gänzlich vernichtet wurden. In der letzten Schlacht allein wurden 80,000 Römer erschlagen. Diese Niederlagen erfüllten ganz Italien mit Schrecken, man glaubte, die fürchterlichen Feinde würden sich gegen Rom selbst wenden. Dies geschah jedoch auch jetzt nicht. Sie zogen vielmehr alles verwüstend nach andern Gegenden Galliens und Spaniens. 2. In Rom hatte man nach der letzten Niederlage den Oberbefehl gegen die Fremden dem Marius übertragen. Dieser, der Sohn eines armes Landmannes, halte sich durch Tapferkeit und Kriegserfahrung zum General und Konsul emporgeschwungen, obwohl er stets ein offener Feind der Vornehmen war. Er sammelte jetzt ein neues Heer, welches er durch tägliche Uebungen fähig machte, die größten Anstrengungen zu ertragen. Im dritten Jahre seines Oberbefehls schickten sich die Deutschen an, in Italien einzudringen und zwar auf zwei verschiedenen Wegen, indem sich die Cimbern von den Teutonen trennten. Marius bezog den letzteren gegenüber an der Rhone ein festes Lager, um seine Krieger an den Anblick der Feinde zu gewöhnen. Als letztere vergeblich versucht hatten, das Lager zu stürmen, zogen sie vorüber und fragten die Römer spottend, ob sie etwas an Weib und Kind in Italien zu bestellen hätten. Marius folgte ihnen, griff in der Gegend von Aix eine Abtheilung an und schlug sie in ihre Wagenburg zurück, woselbst die Weiber der Barbaren mit Schwertern und Beilen auf die anstürmenden Römer loshieben. Die finstere Nacht trennte die Kämpfenden. Diese Nacht war für die Römer grauenvoll. Die Klage der Teutonen um die gefallenen Brüder, das Geheul der Verwundeten, der Schlachtgefang der Barbaren hallte wieder

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

5. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

6. Das Mittelalter - S. 69

1889 - Gotha : Perthes
69 weltliche Macht verlor das Papsttum damals gnzlich; in Rom herrschte mit festem Arm von 932 954 Alberich unter dem Namen eines princeps et omnium omanorum Senator; die Ppste neben ihm waren seine Ge-schpfe; der Erbe seiner Herrschaft war sein Sohn Dctavian, der 955 als Johann Xii.1) auch die ppstliche Wrde bernahm. Unfhig sich zu behaupten, rief derselbe 960 Otto den Groen zu Hilfe und krnte ihn 962 zum Kaiser, das rmische Imperium abermals erneuernd. 3. Ostsranken (Deutschland). A. Seine Wnmacht und Zerrissenheit. Arnulf. (887-899.) In Ostfranken erkannten die Groen den kriegstchtigen Arnulf als König an, der dann auch durch den entscheidenden Sieg bei Lwen a. d. Dijle2) [deile] Deutschland von den Einfllen der Normannen befreite (891); weniger glcklich war er gegen die sdstl. Feinde des ostfrnkischen Reiches, die Mhren. Schon drngte indes ein neuer, furchtbarer Feind heran, dem bald auch die Mhren erlagen, die Magyaren [ma'djaren], von dem Abendlande Ungarn 3) genannt, ein nomadisierender finnischer Volksstamm; in den zwischen Donau und Karpaten gelegenen, damals ziemlich herrenlosen Ebenen hatten sie sich festgesetzt ^) und unternahmen seit Ende des 9. Jahrh. von der neuen Heimat ans ihre furchtbaren Plnderungszge nach Westen. Mehr als je that unter diesen Umstnden ein krftiger Mann dem ostfrnkischen Reiche not; statt dessen folgte nach Arnulfs Tode (f 899) sein unmndiger Sohn Ludwig, dem die Groen schon bei Lebzeiten des Vaters gehuldigt hatten. Ludwig das Kind. (900911.) Arnulf hatte die bermtigen Groen nur mit Mhe im Gehorsam erhalten ; unter der nun eintretenden Vormundschaftsregierung brach bei der Schwche der kniglichen Gewalt berall innere Zwietracht aus, während zugleich die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westl. bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die ein-zelnen deutschen Stmme, deren Verschiedenheit durch Belassung ihres Rechts aufrecht erhalten und bei Bildung der Heere und Teilungen anerkannt worden war, hervorragenden Mnnern an, die sich ihnen als Fhrer darboten. So erneuerte sich das Stammesherzogtum, das unter der frnkischen Herrschaft berall aufgelst worden war. In Sachsen bte Otto der Erlauchte die hchste Gewalt, in Baiern Arnulf; in Alamannicn (Schwaben) stritten zunchst mehrere Geschlechter um die Herrschaft, ohne da eines dauernd die Macht erlangte. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; in den stlichen Gebieten am Main, die den Namen Franken festhielten, 1) Von ihm an ward die nderung des Familiennamens bei den Ppsten zur Regel. 2) einer der Flsse, welche die Rpel bilden, r. Nebensl. der Scheide. 3) entstanden aus d. Namen der Ugrer, mit dem die Slaven die Magy. bezeichnen. 4) Unter König Arpad [a tpd] besetzten d. Magy. im 9. Jahrh. d. nordwestl. Gestade des schw. Meeres; seit d, Mitte des Jahrh. erschienen einzelne Reiterscharen im Donaulande.

7. Das Mittelalter - S. 70

1889 - Gotha : Perthes
bettigten die Babenberger ^) und Konradiner einander in der sogen. Babenberger Fehde; begnstigt von König Ludwig gewannen die Konradiner die Macht; in den westl. frankischen Gebieten an der Mosel u. Maas, Lothringen, ri Reginar die hchste Gewalt an sich, sagte sich aber zugleich von dem I deutschen Reiche tos undsm^sich an das westfrukif che Reich an. Allein Frieslan^und Thringen (fbl. von der Unftrut, zwischen Werra und Saale) haben die herzogliche Gewalt nicht ausgebildet. Die Grenzen der 5 deutschen Herzogtmer: 1) Sachsens stl. Grenze (vgl. Karte S. 54) gegen die Wenden bildete Elbe und Saale bis zur Mndung der Unftrut3); die fbl. Grenze gegen Thringen und Franken lief zunchst an der und. Unftrut entlang, wich an den Harz zurck und ging dann fdwestl. bis zur und. Werra und der Mnben (am Zusammenflu v. Werra u. Fulba) bis in die Gegenb der ob. Sieg; die westl. Grenze gegen Lothringen und Friesland zog sich unweit des Rheins der die und. Ruhr und Lippe fast bis zur Jjssel, dann norbstl. nach der Ems zu, berschritt biefe in ihrem und. Laufe und berhrte am Ausflu der Wefer die Nordfee; die nrbl. Grenze gegen die Dnen bitbete die Eiber. der die Bischofssitze vgl. S. 55. 2) Baiern wrbe im O. durch die Enns gegen Ungarn, im W. durch den Lech gegen Schwaben, im S. durch die Alpen begrenzt; nrbl. von der Donau lag der Norbgau (zwisch. b. frnk. Jura u. b. Bhmer Wctlbe). der die Bischofssitze vgl. S. 39. 3) Alaman tuen ober Schwaben wrbe im O> gegen Baiern vom Lech, im S. von bcn Alpen begrenzt; die Grenze gegen Burgunb 4) lief an der Aare hin und wandte sich dann durch den (Schweizer) Jura nach dem Wasgau, der in feiner ganzen Lnge das Elsa von Lothringen schieb. Am Rhein trennten die Lauter und Murg Schwaben von Franken; die nrbl. Grenze lief stl. bis zum (fchwb.) Iura, wo die Wrnitz zur Donau hinburch-biicht Bischofssitze waren Straburg, Augsburg, Konstanz (am l. Rheinufer zwisch. Bobensee u. Untersee), Basel und Chur. 4) Lothringens westl. Grenze gegen Frankreich warb von der Scheibe gebilbet, ging von deren ob. Laufe am Sdrande der Ardennen entlang bis zur Maas und begleitete sie aufwrts, die Argonnett einschlieet^, bis zur Quelle, wo sie auf das Knigreich Burgunb stie, das bis zum Wasgau das fbl. Grenzlanb war. Im O. lief die Grenze am Wasgau entlang, dann in eittem westl. Bogen nach dem Mittelthciit, den sie etwas nrbl. von Bingen (am Einflu der Nahe) erreichte, und berschritt benfelbcn zwischen Koblenz und Bonn; ein schmaler Strich lag auf der r. Seite des Rheins6). 1) Babenberger nach b. Burg Babenberg gen, die spter der Stadt Bamberg den Namen gegeben hat, Konrabiner nach dem im Geschlechte blich. Namen Konrab. 2) Der thring. Stamm trat in nhere Verbindung mit Sachsen; eine wirkl. Vereinigung mit bemselben hat inbes nicht stattgesnnben; im Ans. des 12. Jahrh. ist Thringen (als Lanbgrafsch.) triebet selbstnbiger hervorgetreten. 3) Die Grenze des norbalbingischen Landes gegen die stl. Wenben lies fbl. vom Kieler Busen zur Elbe. 4) Die burgunb. Könige haben ihre Herrschaft der alamaun. Gebiet ausgebest; Ans. des 10. Jahrh. gehrte ihnen Zrich; ebenso war Basel lange Zeit burgunb. und warb erst unter Heinrich Ii. fr Deutschland zurckgewonnen. 5) Die Gebiete nrbl. vom und. Rhein gegen Frielanb stauben nicht mehr im 95er banbe mit Lothringen.

8. Das Mittelalter - S. 51

1889 - Gotha : Perthes
51 und bei den germanischen Stmmen herrschten selbstndige Herzoge. Auch in dem austrasischen Gebiete zwischen Maas und Rhein begrndete Pippin ein selbstndiges Herzogtum. Von den Gegnern des neustrischen Hausmeiers (Berthar) zu Hilfe gerufen, gewann derselbe 687 die Schlacht bei Testri (unweit d. ob. Somme) und dann unter dem Titel eines maiordomus auch die Herrschaft in Neustrien (688) 1). Mit kluger Migung uerlich sich dem merovingischen Knigtum unter-ordnend, ging Pippin nun daran, dem Reiche die ehemalige Kraft und Einheit zurckzugeben. Den Herzog von Aquitanien und die Herzge der germanischen Stmme vermochte er indes nicht wieder zu unterwerfen; dagegen bahnte er die Unterjochung der Friesen an, die von ihren alten Sitzen zwischen Rhein und Ems aus an der Kste sdwestl. bis zur Schelde, nordstl. bis zur Weser sich ausgebreitet hatten. Mit Kraft und Glck ist sein Sohn Karl in die Stellung des Vaters und in die von ihm vorgezeichnete Politik eingetreten. Pippin, f 714 _ Karl Martell, f 741_ Karlmann (747 Mnch). Pippin d. Kleine, f 768, Gem.: Bertrada (Bertha) Karl d. Groe, f 814. Karlmann, f 771. C Aufschwung des Weiches unter den Mppiniden. Nach Pippins Tode bernahm zunchst seine Wilwe Plektrudis fr ihren unmndigen Enkel (Theudoald) die Regierung und hielt Karl, den Sohn Pippins aus einer Nebenehe, zu Kln in strengem Gewahrsam. 715 enfloh derselbe aus dem Gefngnis und erkmpfte sich in den nchsten Jahren die Herrschaft. Karl Martell 2> Nachdem Karl die abgefallenen germanischen Stmme wieder in Abhngigkeit gebracht hatte, wandte er sich gegen die Araber, welche die Pyre-nen berstiegen und den Herzog von Aquitanien geschlagen hatten; er gewann der sie in den weiten Ebenen zwischen Tours und Poitiers einen entscheidenden Sieg (733). Durch das groe Verdienst, dem weiteren Vor-dringen des Islam in Europa ein Ziel gesetzt zu haben, erwarb er sich den Dank der Christenheit und seinem Geschlechte ein Anrecht auf den Thron der Merovinger. An den glcklichen Vorkmpfer der Christenheit wandte sich in dessen letzten Jahren der von den Langobarden bedrngte Bischof von Rom um Hilfe; Karl zgerte mit derselben, weil er in freundschaftlichen Beziehungen zu dem Langobardenknige stand; der fr die Menschheit so folgenreiche Bund der frnkischen Herrscher und der rmischen Kirche vollzog sich erst unter seinem Sohne Pippin. Als Karl starb (-f- 741), war das Frankenreich (bis auf Aquitanien, das erst sein Sohn Pippin unterwarf), in seinem vollen Umfange her-gestellt und die Kraft der Friesen gebrochen; als kirchlichen Mittelpunkt hat er fr dieselben das Bistum Utrecht (am Rhein, wo er die Vecht nach der Zuidersee entsendet), begrndet. 1) Pippin herrschte also als Herzog von Anstrasien (dux) und Hausmeier des brigen Frankenreichs (et princeps Francorum). 2) Der Beiname Martellus (Hammer) findet f. erst im 9. Zahrh.

9. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 21

1904 - Gotha : Perthes
2. Ueriobe. Die Bildung des deutschen Kaiserreichs. Unter den fortwhrenden Angriffen uerer Feinde kam das deutsche Knigreich anfangs nicht zu rechter Kraft und lste sich infolge innerer Schwche in fnf fast selbstndige Herzogtmer auf. Endlich begann König Heinrich I. unter Anerkennung des Herzogtums eine Neugrndung des Reichs, ja Otto I. erhob Deutschland durch Siege nach auen und Pflege geistigen und kirchlichen Lebens zur er st en M a ch t des Abendlandes. Er wurde der Grnder des deutschen Kaiserreichs (des sogen, rmischen Reichs deutscher Nation). __ I. Die Schwche des deutschen Knigreichs. Zahlreiche Feinde bedrohten die deutschen Grenzen, im Norden die Normannen (Nordgermanen) *), im Osten die slawischen Wenden (stlich von Elbe und Saale) und die Tschechen (in Bhmen und Mhren). Mit Kraft schtzte Ludwig der Deutsche (843876) das Reich; aber nach seinem Tode geriet es in immer grere Schwche, zumal da es unter die drei Shne Lud-wigs geteilt war. Endlich vereinigte es Kart Iii. wieder (882). Dieser vermochte es aber nicht gegen die ueren Feinde zu schtzen und wurde zuletzt von seinem Neffen Arnulf zur Niederlegung der Herrschaft gezwungen (887). Der kriegstchtige Arnutf (887899) befreite durch den entscheiden-den Sieg bei Lwen (stl. von der unteren Schelde) Deutschland von den Normannen 2). Schon drngte freilich ein neuer, furchtbarer Feind heran, die Magyaren (madjaren), von dem Abendlande Ungarn genannt, ein nomadi-sierender finnischer Volksstamm, der sich in den zwischen Donau und Kar-paten gelegenen Ebenen festsetzte und seit Ende des 9. Jahrhunderts von da aus seine Plnderungszge nach Westen unternahm. An Stelle des kraftvollen Arnulf (f 899) folgte sein unmndiger Sohn, Ludwig das Kind (900911). Unter einer schwachen Vormundschafts-regierung brach berall innere Zwietracht aus, während die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westlich bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die einzelnen deutschen Stmme hervor-ragenden Fhrern (Herzgen) an. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; die stlichen Gebiete am Main behielten den frnkischen Namen (Herzogtum Franken), die westlichen Gebiete an der Mosel und Maas aber, die einst König Lothar gehrt hatten, bildeten das Herzogtum 1) Die Normannen sind die Skandinavier (Norweger und Schweden) und die Dnen. 2) In Frankreich begrndeten die Normannen 911 an der unteren Seine ein erb-liches Herzogtum, die Normandie.

10. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. VII

1904 - Gotha : Perthes
Vii 778 Arabisch-spanischer Krieg (Roland). Ausdehnung des Reiches sdlich bis zum Ebro (spanische Mark). Aufstand der Sachsen unter Widukind; Strafgericht bei Verden; Feldschlachten bei Detmold und an der jpase. 785 Widukind tritt zum Christentum der. Schsische Bistmer: Osua-brck, Mnster, Paderborn, Minden (links von der Weser); Bremen, Verden, Hildesheim, Halberstadt (rechts von der Weser). Ausd eh-nung des Reiches nrdlich (gegen die Dnen) bis zur Eider (dnische Mark zwischen Eider und Schlei), stlich (gegen die Wenden) bis zur Elbe und Saale. 788 Auflsung des bairischen Herzogtums; Tassilo wird Mnch. Vernichtung der Awaren. 800 Weihtt. Krnung Karls zum Kaiser in St. Peter (auf dem mons Vaticanus) durch Leo Iii. Das Kaisertum bezeichnet die Welt-macht, die der frnkische König gewonnen hat. Einteilung des Reiches in Grafschaften (an den Grenzen Mark-graffchaften) und in Bistmer (mehrere Bistmer stehen unter einem Erzbischose). Grafen wie Bischfe wirken gleichmig mit bei der Gesetzgebung in den Reichsversammlungen (Kapitularien) und bei der Aufsicht der die Staatsordnung (missi dominici, Knigsboten). Wissenschaftliche Ausbildung durch Alkuin (und Paulus Diakonus). Aus der Hofschule gehen hervor Einhard, der Karls Leben beschrieben hat, und Angilbert. Sammlung der deut-scheu Heldenlieder. Karls Hof (Pfalz) in Aachen. 814-840 Ludwig der Fromme. Wegen der Begnstigung ihres Stiefbruders, Karls des Kahlen, em-pren sich die Shne erster Ehe, Lothar und Ludwig. 833 Gefangennahme Ludwigs durch Lothar und Ludwig auf dem Rot-felde bei Kolmar. 843 Teilung des Reiches durch den Vertrag von Verdun. Der romanische Westen kommt an Karl, König von Westfranken (Frankreich), der deutsche Osten an Ludwig, König von Ostfranken (Deutschland). Auerdem bilden sich noch zwei Knig-reiche, Burgund und Italien. Smtliche deutsche Stmme sind zum ersten Male in einem selbstndigen Ganzen (Knig-reiche) vereinigt. 2. Periode: Z)ie Witdung des deutschen Kaiserreiches. I. Die Schwche des deutschen Knigreiches. uere Feinde bedrngen das Reich, im Norden die Nordgermanen (Normannen), im Osten die Slawen (Wenden und Tschechen). 843-876 Ludwig der Deutsche. 882-887 Karl Iii. 887-899 Arnulf. Sieg bei Lwen der die Normannen (891). 900-911 Ludwig das Kind. Einflle der Ungarn. Ausbildung der fnf Stammesherzogtmer; Sachsen(N-), Schwaben und Baiern(S.), Franken (Mitteldeutschland am Main) und Lothringen (W.).
   bis 10 von 35 weiter»  »»
35 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 35 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 3
5 1
6 0
7 0
8 0
9 1
10 5
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 1
19 0
20 1
21 0
22 0
23 6
24 1
25 1
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 1
35 0
36 0
37 6
38 0
39 1
40 1
41 0
42 2
43 1
44 0
45 0
46 17
47 2
48 28
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 84
2 4
3 24
4 12
5 7
6 3
7 32
8 35
9 90
10 19
11 3
12 11
13 14
14 15
15 9
16 97
17 258
18 6
19 97
20 30
21 44
22 9
23 166
24 4
25 9
26 14
27 2
28 32
29 41
30 3
31 10
32 13
33 5
34 55
35 12
36 23
37 50
38 85
39 166
40 6
41 51
42 21
43 35
44 53
45 63
46 26
47 3
48 11
49 10
50 1
51 34
52 27
53 3
54 46
55 16
56 20
57 3
58 8
59 34
60 16
61 6
62 2
63 5
64 15
65 35
66 16
67 12
68 48
69 18
70 9
71 57
72 21
73 17
74 32
75 39
76 62
77 100
78 36
79 4
80 15
81 1
82 72
83 122
84 15
85 51
86 24
87 66
88 21
89 7
90 8
91 36
92 174
93 6
94 97
95 18
96 30
97 6
98 106
99 11

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 13
1 0
2 2
3 4
4 0
5 6
6 4
7 5
8 1
9 1
10 130
11 5
12 5
13 5
14 4
15 1
16 2
17 0
18 13
19 92
20 1
21 0
22 0
23 0
24 1
25 6
26 4
27 8
28 0
29 20
30 0
31 11
32 1
33 26
34 2
35 0
36 10
37 0
38 24
39 4
40 1
41 8
42 1
43 6
44 1
45 9
46 2
47 14
48 9
49 1
50 4
51 7
52 7
53 5
54 55
55 1
56 99
57 1
58 12
59 38
60 8
61 0
62 20
63 12
64 4
65 3
66 0
67 2
68 4
69 2
70 1
71 3
72 6
73 1
74 3
75 0
76 1
77 8
78 2
79 0
80 3
81 51
82 0
83 2
84 1
85 2
86 1
87 5
88 3
89 3
90 8
91 44
92 2
93 11
94 0
95 3
96 0
97 6
98 3
99 13
100 22
101 0
102 5
103 2
104 0
105 24
106 0
107 1
108 1
109 0
110 3
111 0
112 16
113 0
114 0
115 6
116 3
117 4
118 18
119 3
120 10
121 21
122 2
123 7
124 3
125 4
126 4
127 105
128 45
129 4
130 3
131 17
132 33
133 5
134 0
135 1
136 56
137 3
138 2
139 29
140 3
141 0
142 15
143 16
144 0
145 19
146 13
147 1
148 18
149 2
150 3
151 6
152 16
153 11
154 1
155 9
156 17
157 0
158 3
159 8
160 3
161 1
162 5
163 10
164 0
165 5
166 16
167 2
168 6
169 3
170 0
171 13
172 4
173 23
174 1
175 16
176 2
177 30
178 0
179 4
180 3
181 15
182 21
183 53
184 0
185 4
186 2
187 30
188 5
189 1
190 0
191 5
192 273
193 6
194 13
195 0
196 5
197 9
198 0
199 0