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1. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 23

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
Zweite Periode. Das Irankenreich. Von der Gründung des fränkischen Reiches bis zum Vertrag von Verdun. 1. Chlodovech. 481 Chlodovech, Childerichs Sohn, gründet das Frankenreich. Chlo- 486 dovech besiegt den Römer Syagrtus bei Soissons und verleibt dessen Gebiet, den nördlichen Teil von Gallien, seinem Reiche ein. 496 Chlodovech besiegt die Alemannen am Mittel- und Oberrhein bei Zülpichs?); ein Teil ihres Landes fällt an das Frankenreich. — Im heißen Schlachtgewühl richtet Chlodovech sein Gebet an Christum, an den seine Gattin glaubt. Bei seiner Taufe sagt der heilige Remigius: „Beuge still dein Haupt, Sigambrer; bete an, was du bisher zerstörtest, zerstöre, was du angebetet hast." Der „allerchristlichste König". Chl. nimmt das Athanasianische Bekenntnis an. 507 Chlodovech besiegt die Westgoten beivougle und breitet nun sein Reich bis über die Loire aus. 511 Chlodovech stirbt. Bei seinem Tode hinterließ er ein Reich, welches fast ganz Gallien und im heutigen Deutschland die Rheinlande umfaßte. Seine Nachkommen heißen die Merovinger. Hauptstadt des Reiches ist Paris. 2. Die Merovinger. 511 Das Reich Chlodovechs wird unter seine Söhne verteilt. Der älteste Sohn, Theoderich, erhält den östlichen, deutschen Teil (Australien, Hauptstadt: Metz); die drei übrigen Söhne teilen den westlichen und südlichen Teil des Reiches (Neustrien, Hauptstädte: Paris, Soissons und Orleans). 530 Die Thüringer unter ihrem König Ermansried werden von Theoderich geschlagen, und ihr Land fällt an das Frankenreich. 532 Burgund wird von den drei jüngeren Söhnen Chlodovechs er- obert und ebenfalls dem Fransenreiche einverleibt. Das Frankenreich zerfällt nun in drei große Teile: Neustrien (Gallien), Burgund und Au st rasten (Franken, Alemannen. Thüringer. Bayern).

2. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 26

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
26 843 Der Vertrag von Verdun wird geschlossen. Lothar erhält Nord-italren, das Land östlich der Rhone und Sa6ne. das Elsaß, das Maasgebiet bis zur Scheldemündung, die Mosellande, Ripuarien, Friesland, Karl der Kahle Frankreich, Ludwig erhält Deutsch land, rechts vom Rhein außer Friesland, links vom Rheine Mainz, Worms und Speier. «na Das Frankenreich umfaßte die ganze früher römische Provinz Gallien und das alte Germanien mit Ausnahme des nördlichen Teiles (Sachsen und Friesland). Jtrl Die germanische Bevölkerung des Reiches hatte ihre heidnische rung. Religion, ihre Tracht und Sitte beibehalten; die in romanische Länder eingedrungenen Germanen gaben dem unterworfenen Teile germanisches Gepräge, weil die ursprüngliche Bevölkerung meist getötet oder vertrieben war; wo sie sich indes im Kriegssturme erhalten hatte, bewahrte sie ihre romanische Eigenart. Namentlich trat dies in den Städten hervor; während der germanische Charakter den nördlichen und östlichen Teil des Reiches fast ausschließlich beherrschte, behielt der romanische im Süden und Westen die Oberhand. Sprache. Auch die Sprache erlitt bedeutende Veränderungen. Die Sprache der Beamten, des Hofes, der Geistlichen und im Süden auch die der Richter war die lateinische; es fehlte der fränkischen Volkssprache (lmgua theodisca) an Schriftzeichen, daher mußten alle Kapitularien oder Verordnungen in lateinischer Sprache abgefaßt werden. Aus verdorbenem Latein und germanischen Elementen entstand das Romanische oder das Französische. Wie die Franken, so verloren allmählich auch die Goten, die Langobarden und die Burgunder ihre Volkssprachen. Ja, die Franken int Osten gaben freiwillig ihre Sprache preis und nahmen die alemannische an. Dieses erschien von nun an dem Sächsischen und Friesischen gegenüber als hoch- oder oberdeutsch, während jene Sprachen die niederdeutschen genannt werden. 843 schwört Karl d. K. in fast rein alemannischer Sprache. Weil diese nun die herrschende wurde, so bezeichnete man sie nach dem Reiche, in welchem sie gesprochen wurde, als die fränkische. (Otfried. Ver-sger ^Q^‘er ^er "^vangelienharmonie" sagt, er dichte »in franzisca zungün«.) häitnis Anfangs standen sich Sieger und Besiegte schroff gegenüber, da je-Sieger doch die Franken milde Herren waren, die den Unterworfenen wenig

3. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. IX

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
Inhattsverrzeichnis. Erste Periode. Deutsche Urgeschichte. Zum ersten Anstkkten brr Deutschen in brr Geschichte bis aus dir Zeit brr Fnnkrn. Politische Übersicht: A. Die älteste Zeit. 1. Römer und Germanen Seite 1 — 2. Die Völkerstämme Germaniens 3. B. Die Völkerwanderung. 1. Die Völkerwanderung im engeren Sinne 4 — 2. Gründung neuer Germanenherrschaften 5 — 3. Untergang des weströmischen Reiches und Bildung der Ostgotenherrschaft in Italien 5 — 4. Untergang der Germanenherrschaften 6. Kulturgeschichte: Das Land 6 — Die Bewohner 6 — Beschäftigung 7 — Nahrung 7 — Kleidung 8 — Wohnung 9 — Gewerbthätigkeit 9 — Handel 10 — Handelswege 10 — Tauschmittel 10 — Häusliches und Familienleben 10 — Sippschaft 11 — Gastlichkeit 11 — Totenbestattung 12 — Standesverhältnisse 12 — Gericht und Stammesversammlung 14 — Religion und Götterdienst 14 — Kriegführung und Bewaffnung 17 — Das Christentum bei den Germanen außerhalb des alten Germaniens 18. Zweite Periode. Das Hrankenreich. Don brr Gründung des fränkischen Stiches bis zum Drrtragr nun Derbun. Politische Übersicht: 1. Chlodowech 23 — 2. Die Merovinger 23 — 3. Die Hausmeier 24 — 4. Pippin, der erste König aus dem Karolingischen Hause 24 — 5. Karl der Große 24 — 6. Ludwig der Fromme und seine Söhne 25. Kulturgeschichte: Grenzen des Frankenreiches 26 — Bevölkerung 26 — Sprache 26 — Verhältnis der Sieger zu den Besiegten 26 — Bestandteile 27 — Entwicklung des germanischen Königtums 27 — Einnahmen und Ausgaben des Königs 29 — Wergeld 30 — Ausbildung des Lehnswesens 30 — Kriegswesen 31 — Wohnung und Lebensweise 31 — Kleidung 32 — Haartracht 32 — Das Bad 32 — Vergnügungen 32 — Religiöses Leben 33 — Geistiges Leben 35 — Ackerbau 36 — Handwerk 39 — Handel 39 — Das Christentum bei den Germanen in dem heutigen Deutschland 40 — Bonifacius 43 — Gregor Iii. 45 — Karl der Große als Landesvater 47.

4. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 84

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
84 die Normannen, sein Sohn Heinrich die Sorben. Heinrich der Löwe die Obotriten und Polaben. Solche Erfolge steigerten das Selbstgefühl der Herzöge in hohem Grabe und bewirkten, daß sie dem Oberherrn nur zu gern den fchulbigen Gehorsam versagten. Die ersten Regierungsjahre der einzelnen Könige finb daher fast immer mit Kämpfen gegen unbotmäßige Fürsten angefüllt. Von feiten der Krone würden die verschiedensten Mittel angeroanbt, den Trotz der Herzoge ,zu brechen. Die Stämme bekamen Fürsten anberen Stammes, die feinen Grunbbesitz und keinen Anhang im Laube hatten (Heinrich, Ottos I. Bruder, nach Bayern. Liubolf nach Schwaben), ober die her* zogliche Würbe warb an die nächsten Angehörigen des Herrschers verliehen. Konrab Ii. übertrug seinem Thronerben mehrere Herzogtümer. Häufig würden große Fahnenlehen in mehrere Teile zer-schlagen, Pfalzgrafen eingesetzt. Bischöfe mit der Grafengewalt ausgestattet und wie Herzog Bernharb von Sachsen einmal sagte, ,zu Aufvassern gesetzt, die alle Schwächen des Landes dem Kaiser verraten'. Auf die Dauer haben alle diese Mittel sich nicht bewährt, unaufhaltsam stieg die Fürstenmacht und beschränkte den Willen des Königs so sehr, daß er ohne den Beirat der Fürsten nichts mehr unternehmen konnte. Auch der Bischöfe war er nicht immer sicher, ba ihnen der Vorteil ihrer Kirche oft höher stand als das Wohl des Reiches. Sie verstanden es meistens noch besser als die weltlichen Fürsten, für ihre Dienste Kronrechte und Reichsgüter von dem Herrscher zu erpressen. fünfte Wohl war die Krone reich; aus der fränkischen Zeit werden New,123 Gitter genannt, die ihr bei den Teilungen von Verdun und rechne. Neersen zugefallen fein müssen, dazu kamen die neuerworbenen aus den Kriegen mit fremben Völkern. ,Noch unter den ersten Hohenstaufen zogen sich die Reichsgüter vom Voigtland durch Ostfranken, Schwaben, das Elsaß, am Rhein hinunter (rechts und links), herüber nach dem Main, durch Westfranken und Sachsen, so daß sie einen breiten Ring fast durch das ganze Reich hindurch bildeten, wenn auch teilweise mit Lücken/ die durch Hausgüter einzelner Fürsten ausgefüllt wurden. Die zahlreichen Forsten waren durch Schenkungen an Grafen, Kirchen und Klöster bald bis auf drei zusammen- geschmolzen. Das Jagdrecht übte der König auch in Privatforsten aus, ebenso gehörte die Fischerei in den Flüssen zu den könig- lichen Vorrechten (Regalien). Große Einnahmen flössen der Krone

5. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 20

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
20 wo sie fehlten; man müßte entweder alle Schulen eingehen lassen ober den Orden beibehalten, dessen Stiftungen die Unkosten bestreiten können, da sie im Gegenteil nicht ausreichen würden znr Besoldung auch nur der Halste der Professoren, salls diese dem Orden nicht angehörten. Ferner wurden die für das Pfarramt bestimmten Theologen von den Jesuiten auf den Universitäten gebildet; wollte man nun den Orden unterdrücken, dann würden die Universitäten kaum bestehen können, imb die Pfarreien müßten entweber mit unwissenden oder nur halbgebildeten Geistlichen besetzt werden, ober man wäre genötigt, die Schlesier nach Böhmen zu schicken, um bort Theologie zu studieren, was den Grundsätzen einer klugen Staatsverfassung entgegenläuft." Die „Hydra des Papsttums" hätte er noch als Greis (1780) am liebsten zerschmettert; aber sein klarer Geist erkannte boch, daß „Weber er noch artbere den Glückstag seiner Vernichtung sehen" würden (an d'alembert 6. Januar 1775). — Die Inben ließ er in ihrem Glauben ungekränkt und bediente sich ihrer, wenn er sie bedurfte; aber er gewährte ihnen nicht Gleichberechtigung mit den christlichen Bekenntnissen, weil er sie als eine fremde Nation ansah. Ein besonderes „Reglement" beschränkte den Bereich ihrer Rechte. Den Philosophen M o s e s Mendelssohn, den Bekannten und Mitarbeiter Lessings, strich er eigenhändig von der Liste der zu Mitglieberu der Akademie der Wissenschaften vorgeschlagenen Gelehrten. Die vielgepriesene imb bnrch Anekboten belegte Freiheit der Presse war in Wirklichkeit boch bebingt. Friedrich hielt mit Recht dafür, daß der Mißbrauch durch „zurückhaltende Zwangsmittel", wie sie die Censur übe, verhindert werden müsse. „Alles, was gegen die allgemeine Sicherheit und das Wohl der Gesellschaft" verstoße, mußte unterdrückt werden. Aber gar manche Stimmen klagten insgeheim über den herrschenden Druck. Der Kunsthistoriker Wiuckelmann schrieb ant 15. Januar 1763 z. B. in einem Briefe: „Auf Preußen drückt der größte Despotismus, der je gedacht ist. ... Es schaudert mich die Haut vom Wirbel bis zur Zehe, wenn ich an den preußischen Despotismus und au den Schinder der Völker denke, welcher das von der Natur selbst vermaledeiete und mit libyschem Sande bedeckte Land zum Abscheu der Meuscheu machen rntb mit ewigem Fluche belegen wirb. Meglio farsi Tu reo circonciso che Prussiano.“ Und ähnlich nr-

6. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

7. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

8. Geschichts-Bilder - S. 91

1878 - Langensalza : Greßler
91 Karthago hatte, tote wir wissen, eine vortreffliche Lage und war stark befestigt. Der Eingang in den Hafen konnte den römischen Schiffen durch eine Kette gesperrt werden, und ein Landesheer war so gestellt, daß die Stadt ununterbrochen mit Lebensmitteln versehen werden konnte. Jung und Alt war; beschäftigt, Vertheidigungsmittel zu bereiten. Man trug die Häuser ab, um Schiffsbalken aus dem Holze zu zimmern; alles Metall in der stadt wurde zusammengebracht, Waffen daraus zu schmieden; auf den Straßen, in den Tempeln sogar sah man hämmern, schmelzen und hobeln. Es fehlte an Sehnen für die Bogen, die Weiber schnitten ihr langes Haar dazu ab. So wehrten sich die Karthager mit der äußersten Verzweiflung zwei Jahre lang gegen die Römer Im dritten Jahre endlich, 146 vor Chr., erstürmten die römischen -Soldaten die Mauern. Doch mußten sie auch jetzt noch straßenweise die Stadt den Karthagern abringen, und das wüthendste Morden in den Straßen währte sechs Tage. Von 700,000 Einwohnern blieben nur 50,000 am Leben, die als Sklaven verkauft wurden. Die Stadt war an mehreren Orten in Brand gesteckt worden und brannte 16 Tage lang. Roms Verfassung und Kriegswesen.*) Nach der erfolgten Gleichstellung der Plebejer mit den Patriziern kann die römische Verfassung, wenn man den damaligen Bildungszustand nicht unberücksichtigt läßt, für ein Muster gelten, indem sie die höchste Ausgabe erfüllte, die eine Verfassung nur zu lösen hat: sie gestattete dem Volke die nöthige Theilnahme an den öffentlichen Angelegenheiten, und schwächte dennoch die Kraft der Regierung nicht. Die höchste Gewalt war jetzt zwischen Konsuln, Senat und Volksversammlung getheilt, die sich gegenseitig beaufsichtigten und beschränkten. Die Konsuln besorgten die Aushebung der Truppen, die Ernennung der Befehlshaber, die Vertheilung der Zuzüge der Bundesgenossen und führten den Oberbefehl im Heere. Sie konnten den Schatzmeistern jede Ausgabe, die ihnen nöthig schien, anbefehlen. Im Senat hatten sie den Vorsitz; in der Volksgemeine, in welcher sie die Stimmen zählten und die gefaßten Beschlüsse verkündeten, bekleideten sie dasselbe Ehrenamt. Sie waren beschränkt durch ihr Verhältniß zum Senat, in dessen Versammlung sie nicht als Herrscher, sondern als die Ersten unter den Gleichgestellten erschienen, vorzüglich aber durch das Recht der Volksgemeine, indem diese jeden Konsul wegen Mißbrauch der Gewalt nach Verlauf seiner einjährigen Amtsführung zur Verantwortung ziehen konnte. Der Senat führte die Staatsverwaltung und die Aufsicht über das Staatsvermögen; er ordnete die Verhältnisse mit den *) Nach Fr. Sieger.

9. Geschichts-Bilder - S. 138

1878 - Langensalza : Greßler
138 entwickelten für ihn eine Tapferkeit, die sie in den letzten Kämpfen für ihre eigenen Angelegenheiten niemals gezeigt hatten. Drei Schlachten, die Theoderich bei Aquileja (an der Nordspitze des adriatifchen Meeres) und Verona (an der Etsch) 489 und im folgenden Jahre an der Ad da gewann, entschieden noch nichts. Nun begann ein Festungskrieg, in dem die Ostgothen so wenig geübt waren, daß Odoaker das feste Ravenna (am adriatischen Meere) noch drei Jahre gegen sie halten konnte. Endlich nöthigten Hunger und Seuchen die Stadt zur Uebergabe (493). Odoaker hatte sich bei derselben die Bedingung gestellt, Leben und Freiheit zu behalten; allein schon nach einigen Tagen ward er von Theoderich ermordet. Theoderich wußte diese Unthat, die seinen rohen Gothen wahrscheinlich nur im Lichte einer männlichen Handlung erschien, durch eine lange und segensreiche Regierung in Vergessenheit zu bringen, und nicht mit Unrecht hat man ihm den Namen des Großen beigelegt. Den dritten Theil sämmtlicher Ländereien gab er feinen Gothen. Zu Sitzen seiner Herrschaft wählte er die Städte Ravenna und Verona. Um die Römer an die Fremdherrschaft zu gewöhnen, ließ er ihre Sitten und Satzungen unangetastet. Konsuln und Senatoren behaupteten die alten Ehren, und das Steuersystem blieb wie zuvor. Zugleich waren drei vornehme Römer die vorzüglichsten Rathgeber des Königs. Das Kriegsheer jedoch nahm er einzig und allein aus den Großen. Zur Hebung des Verkehrs ließ Theoderich treffliche Landstraßen bauen und wehrte mit aller Strenge den Räubereien. Gelehrte Römer behandelte er mit Auszeichnung. Unter einer solchen Verwaltung blühte das zertretene Italien sichtlich empor. Die Unsicherheit verschwand, der Acker trug reiche Frucht und die verfallenen Städte erstanden aus ihren Trümmern. — Während Theoderich so für die innere Wohlfahrt seines Landes sorgte, war er auch darauf bedacht, den auswärtigen Fürsten Achtung und Ehrfurcht einzuflößen. Das Schwert zog er nur im äußersten Nothfall. Gleichwohl hatte fein Reich eine bedeutende Ausdehnung. Ihm gehorchten nicht nur Italien mit den dazu gehörigen Inseln, sondern auch ein Theil des südlichen Galliens, dazu die Länder zwischen den Alpen bis gegen die Donau und ein großer Theil von Ungarn und Dalmatien. — So behauptete sich das Reich der Ostgothen bis zu Theoderich's Tode in großem Ansehn, und bildete in gewisser Weise den Mittelpunkt aller deutschen Staaten. Theoderich starb, ohne Kinder zu hinterlassen, im Jahre 526. Noch Jahrhunderte lang wurde er von den Deutschen in Sagen und Liedern als »Held Dietrich von Bern« (so nannten die Deutschen seine Hauptstadt Verona) gefeiert. — Seine Nachfolger erbten nur den Thron, nicht aber des Stifters Geist. Unter unmündigen und schwachen Königen zerrütteten unruhige und herrschsüchtige Große das Reich und beschleunigten dessen Untergang (554).

10. Geschichts-Bilder - S. 139

1878 - Langensalza : Greßler
139 Justinian [527-565].*) Das oströmische Kaiserthum lebte in den Zeiten, als die Deutschen sich in Westeuropa theilten, meistens in großer Verwirrung. Auf dem Throne saßen gewöhnlich schwache Kaiser, die sich von Weibern leiten ließen. Während die Feinde bald hier bald da in das wehrlose Reich einfielen, gab es im Innern ein unaufhörliches Gezänk über diese oder jene Lehre des Christenthums. Mit dem Kaiser Justinian, der 527 den Thron bestieg, kamen bessere Zeiten. Jetzt zeigte sich, daß dieses anscheinend zerfallene Reich doch noch bedeutende Lebenskraft besitze, und daß es nur eines tüchtigen Kaisers bedürfe, um Ostrom den ersten Platz unter den Reichen, den es beanspruchte, wirklich einnehmen zu lassen. Zwar zeichnete sich Justinian nicht durch große Eigenschaften aus, jedoch besaß er die einem Herrscher nöthige Klugheit, sich mit den fähigsten Männern seines Reiches zu umgeben. Besonders aber hat er seinen Ruhm seiner Gemahlin Theodora zu verdanken. Diese, früher Schauspielerin und durch Charakterfestigkeit berühmter, als durch gute Sitten, wußte sich eine unumschränkte Herrschaft über ihn zu verschaffen Justinian bestieg den Thron unter sehr schlechten Aussichten. Im Anfange seiner Regierung brach zu Konstantinopel ein furchtbarer Bürgerkrieg aus. In der Rennbahn, in welcher die Fechterspiele gehalten wurden, hatten sich schon feit längerer Zeit zwei Parteien unter den Kämpfern gebildet, die man nach der Farbe ihrer Kleidung die Blauen und die Grünen nannte. Das Volk begünstigte theils diese, theils jene Bande der Kämpfer, und selbst der Hof erklärte sich für die eine oder andere Partei. Aufruhr und Mord füllten wiederholt die Straßen der Hauptstadt. Tausende von Menschen verloren ihr Leben. Der Kaiser selbst schwebte in Lebensgefahr und wollte schon heimlich entfliehen, aber fein herzhaftes Weib hielt ihn zurück Sir gab ihm in Belifar einen tüchtigen Feldherrn, der den Aufstand blutig niederschlug und' das kaiserliche Ansehn mehr denn je befestigte. Nun erst konnte Justinian an auswärtige Eroberungen denken. In Afrika war das Reich der Vandalen durch schlechte Verwaltung rasch gesunken. Häufige Empörungen der eingebornen Afrikaner untergruben die Grundfesten des Staates, und es bedurfte nur eines äußeren Anlasses, um der Herrschaft der Vandalen ein Ende zu machen. Der König Gelimer gab dazu Veranlassung, indem er den rechtmäßigen Erben des Landes, Hilderich, entthronte und gefangen setzte. Diese That war ein Vorwand für Justinian, zu Gunsten des Gefangenen mit den Waffen einzuschreiten. Er schickte *) Nach mehreren Schriftstellern.
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