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1. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 6

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
6 Ii. Aus dem Verlaufe der Völkerwanderung legten die Waffen nieder und blieben drei Jahre hindurch ganz ruhig. Das konnten sie aber nicht länger aushalten: sie überhäuften ihren König Rodulf mit vorwürfen, nannten ihn einen weiblichen Schwächling., beschimpften und verhöhnten ihn auf die schamloseste weise. Hoöulf wollte diese Scham nicht ertragen und 30g gegen die Langobarden, die gar nichts verbrochen hatten, ohne ihnen eine bestimmte Sache, etwa die Verletzung der bestimmten Verträge, vorzuwerfen, sondern wie aus Mutwillen. Ii. Au§ dem verlause der Völkerwanderung. 1. Vorstoß der Germanen in das römische Gebiet, veranlaßt durch den Einfall der Hunnen. Charakteristik der Hunnen. flmmianus Marcellinus Herum gestarum libri Xxxi. Ii, 1-11; ed. Gardthausen. Leipzig 1875. Ii, S. 232ff. Die Hunnen übertreffen alles, was man sich nur als noch so barbarisch und wild vorstellen kann. Mit eisernen Werkzeugen durchfurchen sie die Backen ihrer neugeborenen Kinder, damit die Barthaare durch die Narben unterdrückt werden. Ihr untersetzter Körper mit außerordentlich starken Gliedern und einem unverhältnismäßig großen Kopfe gibt ihnen ein monströses Kussehen. Itian könnte sie Tiere auf zwei Beinen oder Abbilder jener schlecht zugehauenen Holzfiguren nennen, mit denen man die Brückengeländer schmückt. Überhaupt sind sie Wesen, die, obgleich mit einer menschlichen Gestalt versehen, im Zustande der (Tierheit leben. Zur Zubereitung ihrer Speisen kennen sie weder Gewürz noch Feuer; Wurzeln von wilden pflanzen und rohes Fleisch, das sie zwischen ihren Sätteln und dem Rücken ihrer Pferde mürbe machen, bilden ihre Nahrung. Huch bewohnen sie weder Häuser noch Hütten; denn jede Mauereinschließung erscheint ihnen wie ein Grab. Nicht einmal eine mit Rohr gedeckte Hütte findet sich bei ihnen. Fortwährend durch Berge und Wälder schweifend, verändern sie unaufhörlich ihre Wohnsitze, oder vielmehr sie haben deren keine und sind deshalb von Jugend auf Frost, Hunger und Durst zu ertragen gewöhnt. Ihre Kleidung besteht in einem einzigen, leinenen Unterkleid und in einem Mantel von aneinandergenähten Fellen wilder Tiere. Das Unterkleid ist von dunkler Farbe und verfault auf ihrem Leibe; sie wechseln es nicht, wenn es nicht von ihnen abfällt. Lin halbkreisförmiger Helm und Bocksfelle, die ihre haarigen Beine schützen, vervollständigen ihren flnzug. Ihre Fußbekleidung, die ohne Form und Maß zugeschnitten ist, hindert sie so, daß sie nicht marschieren können, weshalb sie auch durchaus unfähig 1 (Ein lateinisch schreibender Grieche, gegen 390, befand sich im Gefolge Julians. (Er hat den (Einbruch der Hunnen in (Europa miterlebt.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

3. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

4. Das Mittelalter - S. 47

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die Normannengefahr. 47 wig dagegen verlangten eine Teilung, und die Untertanen auch. In Gallien sprach man eine romanische Sprache, in Germanien germanische Mundarten. Beide Teile verstanden einander nicht und wollten fr sich leben. Schlielich wurde Lothar in einer groen Schlacht von den Brdern gnzlich besiegt und mute darauf verzichten, das ganze Reich zu beherrschen. Der Vertrag zu Verdun teilte es 843 in drei Teile. Das Land stlich vom Rhein, Germanien, bekam Ludwig, das romanische West franken Karl, genannt der Kahle. Lothar behielt Italien und die Kaiserkrone und gewann dazu einen Streifen zwischen den Gebieten seiner Brder. Das Reich Lothars erwies sich bald als eine unnatr-liche Verbindung; es umfate im Norden Germanen, im Sden Romanen. So war es denn zum Untergange bestimmt. Schon im Jahre 870, als der lteste Zweig der Karolinger ausstarb, verteilten die beiden andern im Vertrag znmeersen den Landstrich zwischen ihren Gebieten unter sich. Der germanische Norden, nach Lothars Sohne Lothringen genannt, fiel an das Ostreich, der romanische Sden bis zum Mittelmeer an das Westreich. Aus ihm entstanden aber schon bald zwei selbstndige burgundische Knigreiche, die sich spter zu einem einzigen verschmolzen. Mit der Kaiserkrone ging es sehr merkwrdig. Binnen vierzig Jahren wechselte sie sieben Mal den Besitzer. Erst erwarb sie Karl der Kahle, spter hatte sie ein burgundischer König, schlielich streckten einheimische Fürsten die Hand nach ihr aus. Jedenfalls war die Ver-bindung Italiens mit den beiden Hlften des Franken-reiches sehr locker geworden. J3. Die Normannengefahr. Es zeigte sich bald, da die beiden Teilreiche wenig Widerstandsfhigkeit besaen. Sie ver-mochten sich nicht einmal des Seerubervolkes der Normannen zu erwehren, obgleich diese keineswegs in groer Zahl auftraten. Die ver-wegenen Leute kamen aus ihrer unwirtlichen Heimat in Norwegen und Dnemark auf schnellen Fahrzeugen herangesegelt und plnderten zuerst die Kstenstdte. Der Erfolg machte sie khner. Bald fuhren sie die Flsse hinauf und raubten das Binnenland aus. Auf Rollen brachten sie dann ihre Fahrzeuge in einen andern Flu hinber, plnderten dessen Ufer und kehrten, mit Schtzen reich beladen, nach Hause zurck. Schlielich legten sie sogar frmliche Standlager in Ost- und Westfranken an. Die Gegenden, die ihre Scharen durchzogen hatten, glichen Wsten. So war die Not groß. Da whlten die West-franken den ostfrnkischen König Karl den Dicken auch zu dem

5. Das Mittelalter - S. 146

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
146 Merktafel. 476 Der Sldnerfhrer Odoaker macht dem westrmischen Reiche ein Ende. 481511 Chlodwig, der Begrnder des Frankenreiches, Mero-winger, katholischer Christ. ts 493 Die Ostgoten in Italien; machtvolle Regierung Theoderichs (Dietrichs von Bern). 555 Die Ostrmer (Belisar, Narses) zerstren das Ostgotenreich (Totilas, Teja). 568 Die Langobarden besetzen Norditalien (Lombardei). 622 Mnhammed: Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra), Gott Allah, Lehre Islam. Siegreiches Vordringen der Araber nach Westen, sie erobern /Vll das west gotische Spanien durch die Schlacht bei Jerez de la Frontera, werden aber von dem Hausmeier Karl Martell 732 bei Tours und Poitiers zurckgeschlagen. /?51 Der Hausmeier Pippin wird König der Franken. Bonifatius bekehrt die rechtsrheinischen Deutschen. - 768814 Karl der Groe. Zahlreiche Kriege zum Schutze seiner Grenzen; Unterwerfung der Sachsen, Eroberung des Langobarden-reiches. Der Herrscher des gewaltigen Reiches wird 800 rmischer Kaiser. 843 Vertrag zu Verdun: Die Shne Ludwigs des Frommen teilen das Reich (Lothar, Ludwig der Deutsche, Karl der Kahle). 870 wird das Zwischenland Lothars im Vertrag zu Meersen aufgeteilt. 911 Aussterben der ostfrnkischen Karolinger; Emporkommen der Herzge. ybl9-1024 Die Sachsenkaiser. 919 930 Heinrich I., besiegt 933 die Ungarn bei Riade. 936973 Otto I., der Groe, unterwirst die Herzge und beseitigt 955 durch den Sieg auf dem Lechfeliu die Ungarngefahr. 962 Otto I. wird rmischer Kaiser. 10241125 Die frnkischen (salischen) Kaiser. 10391056 Heinrich Iii. Freund der Cluniazenser, aber Gebieter der das Papsttum. Hhepunkt der kaiserlichen Macht. 10561106 Heinrich Iv. Jnvestiturstreit: Papst Gregor Vii. 1077 Heinrich in Canossa. 1099 Die Kreuzfahrer erobern Jerusalem. 1122 Vergleich zwischen Kaiser und Papst: das Wormser Konkordat. 1134 Der Askanier Albrecht der Br wird Markgraf von Brandenburg. 11381254 Die hohenstaufischen Kaiser. 11521190 Friedrich I. Barbarossa, bekmpft die lombardischen Städte Mailand) und Papst Alexander Iii. Schlacht bei Segnano, Heinrich der Lwe. Dritter Kreuzzug.> 12121250 Friedrich Ii. Ppste Junocenz Iii. und Innocenz Iv. Unterliegen des Kaisertums im Kampfe mit der Kirche.

6. Das Mittelalter - S. 17

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Iv. Die Vlkerwanderung. 17 /lv. Die Vlkerwanderung. West- und Ostgermanen. Die Westgermanen waren lngst ansssige Bauern geworden. Solche Leute haben Heimatsgefhl und wandern nicht mehr stammweise mit Weib und Kind aus. Sie strebten darum blo danach, ihr Gebiet im Westen auf Kosten der Rmer zu erweitern, und nahmen nach und nach Gallien in Besitz. Anders die Oft g ermatte it. Diese Völker saen noch nicht fest auf ihrem Grund und Boden; bei ihnen gehrte das Haus noch zur fahrenden Habe. Sie hatten zum Teil schon das Christentum ange-nommen. Es war ihnen von den Ostrmern in der Lehre des Arius zugekommen, der Christus fr ein Geschpf Gottes erklrte. Seine An-Hnger hieen Artdtter und lebten in bitterer Feindschaft mit den Anhngern des Athanasius, den katholischen Christen. Die ostger-manischen Stmme haben in erster Linie die Zerstrung des westrmischen Reiches vollzogen. Sie strmten mit Weib und Kind hinein und fhrten so schlielich seine gnzliche Auflsung herbei. Man nenpt diese groe Bewegung die Vlkerwanderung. Das Austreten der Hunnen. 375. Den Ansto zu der groen Umwandlung gab das Vordringen der wilden Hunnen nach Europa. Sie waren ein mongolisches Reitervolk. Diese Menschen schienen mit ihren Pferden frmlich verwachsen zu sein. Ihre Kampfes-weise war in Europa ganz neu und zeigte sich fr Futruppen sehr gefhrlich. Die hunnischen Berittnen sprengten in dichten Scharen an den Gegner heran und berschtteten ihn mit einem Pfeilhagel, gegen den er sich nicht gengend schtzen konnte. Rckte er vor, so verschwanden sie, um sich bald wieder zu nhern und einen neuen Hagel von Geschossen auf den Feind zu senden. War er schlielich mde geworden, so scheuten die Hunnen auch das Handgemenge nicht: sie nahmen das Schwert in die Rechte, mit der Linken warfen sie dem Gegner eine Schlinge um den Hals und machten ihn dann leicht nieder. 3. Das Einrcken der Westgoten in das rmische Reich. Die Völker, mit denen die Hunnen zunchst zusammenstieen, vermochten nicht zu widerstehen und muten sich ihnen anschlieen; es waren die Alanen und die Ostgoten. Also verstrkt, warfen sich die Sieger ans die Westgoten. Da diese den Weg nach Westen ver-sperrt fanden, versuchten sie nach Sden auszuweichen und baten den Kaiser Valens um Aufnahme in das rmische Reich. Der Froning und Mtter, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 2

7. Mittlere Geschichte - S. 53

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 53 — Synchronistische Tabelle der mittleren Zeit. Das Römerreich und die germanischen Reiche. 375 Anfang der Völkerwanderung (Hunnen). 395 Teilung des römischen Reiches (Theodosins — Houorius, Arkadius). 410 Plünderung Roms durch die Westgoten (Alarich). 429 Gründung des Vandalenreiches in Afrika (Geiserich). 449 Einwanderung der Angeln und Sachsen in Britannien (Hengist und Horsa). 451 Hunnenschlacht auf den eatalau-nischen Feldern (Attila). 476 Untergang des weströmischen Reiches (Odoaker). 486 Schlacht bei Soissons (Chlodwig — Syagrins). 493 Gründung des Ostgotenreiches in Italien (Theoderich). 496 Alamannenschlacht (Chlodwig). 534 Untergang des Vandalenreiches in Afrika (Belifar — Gelimer). 543 Benedikt von Nursia stirbt. 552 Einführung der Seidenraupe in Europa. 554 Untergang des Ostgotenreiches in Italien (Narses — Tejas). 568 Gründung des Langobardenreiches in Oberitalien (Alboin). 590 Gregor der Große der erste Papst. Das Frankenreich. 732 Schlacht bei Tours und Poitiers (Karl Martel). 751 Pippin der Kleine wird König. 755 Bonifaeins stirbt. 768—814 Karl der Große. 772—804 Sachsenkrieg. 800 Karl d. Gr. wird Kaiser. 840 Ludwig der Fromme stirbt. 843 Vertrag zu Verdun (Lothar, Ludwig und Karl). Das mohammedanische Reich 622 Flucht Mohammeds von Mekka nach Medina. 661 Ermordung Alis (Moawijah). 711 Schlacht bei Xeres de la Frort-« tera (Tarek). 750 Untergang der Kalifen zu Damaskus (Abul Abbas).

8. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 228

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 228 — diesen gingen sie mit furchtbarem Kriegsgeheul in den Kamps, aber an Wuchs und Körperkraft waren sie denselben noch überlegen. Von den Kelten unterschieden sie sich auch durch das lange, blonde Haupthaar, das sie häufig in einem Knoten ans dem Hinterkopfe gebunden hatten. Furchtbar wie ihre Erscheinung waren ihre Sitten. Die Gefangenen opferten sie ihren Göttern, und Priesterinnen weissagten aus dem fließenden Blute; oder sie erhängten dieselben an Bäumen zum traurigen Wahrzeichen des Ortes, wo die Schlacht geschlagen worden war; was sie erbeuteten, vernichteten sie, selbst das Gold und Silber warfen sie in die Flüsse, Blut und Verwüstung bezeichnete ihre Bahn. Was sie suchten war einzig fruchtbares Ackerland, darum führten sie auch ihre Weiber und Kinder mit sich auf Karren, die von großen Hunden gezogen wurden. Gleich das erste römische Heer, das ihnen entgegentrat, wurde von ihnen geschlagen, aber die römische Grenze überschritten sie nicht, sondern zogen westwärts durch die heutige Schweiz und draugen, durch die daselbst wohnenden keltischen Stämme verstärkt, in Gallien ein. Hier kamen sie wieder an die römische Grenze, denn die Römer hatten an der Rhonemündung nach langen, schweren Kämpfen gegen die keltischen Eingebornen (die Gallier) die Provinz Gallia transalpina mit der Hauptstadt Narbo gegründet. Von dieser Provinz suchte sie der Konsul Cn. Manlins Maximus abzuhalten, erlitt aber eine so furchtbare Niederlage, daß von 80000 Mann nur 10 entkommen sein sollen. Auch nach diesem Siege überschritten die Cimbern die römische Grenze nicht, obgleich sie offen vor ihnen lag, sondern wanderten weiter über die Pyrenäen bis an den Ebro, alles verwüstend. Dann gingen sie wieder über das Gebirge zurück, trafen, am Atlantischen Ocean hinziehend, ein anderes germanisches Wandervolk, die Teutonen, und verbanden sich mit ihnen. Wahrscheinlich war durch das Schlachtenglück ihr Wandertrieb so gesteigert worden, daß ihre ursprüngliche Absicht, Land zu erwerben, mehr und mehr zurücktrat, denn sonst hätten sie sich in Gallien niederlassen können. Sie zogen erobernd weiter und weiter. In Rom hatte das Unglück des Manlius Maximus die größte Bestürzung hervorgerufen. Aller Blicke waren nun auf Marius gerichtet, der damals (105) noch in Afrika weilte. Er allein schien im stände zu sein, das römische Reich vor dem Einfalle der furchtbaren germanischen Wilden zu bewahren. Darum wählte mau ihn für das Jahr 104 abermals zum Konsul und so noch dreimal hintereinander. Eine solche Ausnahme von dem bisherigen Gebrauche zeigt, welche Ratlosigkeit damals in Rom herrschte und wie sehr die ganze Verfassung der Republik in der Auflösung begriffen war. Marius übernahm die in Gallia transalpina vorhandenen Streitkräfte, verstärkte sie durch neue Truppen und führte eine strenge Disciplin ein. Unterdessen versuchten die Germanen vergebens, die tapfern Belgen zu bezwingen, sie wandten sich wieder südwärts und waren nun wirklich willens, in Italien einzudringen. Vorher aber trennten sich die vereinigten Völker. Die Cimbern gingen über den Rhein und an den Alpen hin, um auf der Ostseite die römische Grenze zu überschreiten, während die Teutonen, durch keltische Stämme verstärkt, an dem linken User der Rhone entlang zogen. Da wo die Jsere einmündet, stießen sie auf das Lager des Marius. Dieser verharrte anfangs ganz ruhig in feiner Stellung, um die Römer erst an den Anblick und die Gebräuche der riesigen Germanen zu gewöhnen. Auch scheint eine syrische Wahrsagerin,

9. Das Mittelalter - S. 69

1889 - Gotha : Perthes
69 weltliche Macht verlor das Papsttum damals gnzlich; in Rom herrschte mit festem Arm von 932 954 Alberich unter dem Namen eines princeps et omnium omanorum Senator; die Ppste neben ihm waren seine Ge-schpfe; der Erbe seiner Herrschaft war sein Sohn Dctavian, der 955 als Johann Xii.1) auch die ppstliche Wrde bernahm. Unfhig sich zu behaupten, rief derselbe 960 Otto den Groen zu Hilfe und krnte ihn 962 zum Kaiser, das rmische Imperium abermals erneuernd. 3. Ostsranken (Deutschland). A. Seine Wnmacht und Zerrissenheit. Arnulf. (887-899.) In Ostfranken erkannten die Groen den kriegstchtigen Arnulf als König an, der dann auch durch den entscheidenden Sieg bei Lwen a. d. Dijle2) [deile] Deutschland von den Einfllen der Normannen befreite (891); weniger glcklich war er gegen die sdstl. Feinde des ostfrnkischen Reiches, die Mhren. Schon drngte indes ein neuer, furchtbarer Feind heran, dem bald auch die Mhren erlagen, die Magyaren [ma'djaren], von dem Abendlande Ungarn 3) genannt, ein nomadisierender finnischer Volksstamm; in den zwischen Donau und Karpaten gelegenen, damals ziemlich herrenlosen Ebenen hatten sie sich festgesetzt ^) und unternahmen seit Ende des 9. Jahrh. von der neuen Heimat ans ihre furchtbaren Plnderungszge nach Westen. Mehr als je that unter diesen Umstnden ein krftiger Mann dem ostfrnkischen Reiche not; statt dessen folgte nach Arnulfs Tode (f 899) sein unmndiger Sohn Ludwig, dem die Groen schon bei Lebzeiten des Vaters gehuldigt hatten. Ludwig das Kind. (900911.) Arnulf hatte die bermtigen Groen nur mit Mhe im Gehorsam erhalten ; unter der nun eintretenden Vormundschaftsregierung brach bei der Schwche der kniglichen Gewalt berall innere Zwietracht aus, während zugleich die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westl. bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die ein-zelnen deutschen Stmme, deren Verschiedenheit durch Belassung ihres Rechts aufrecht erhalten und bei Bildung der Heere und Teilungen anerkannt worden war, hervorragenden Mnnern an, die sich ihnen als Fhrer darboten. So erneuerte sich das Stammesherzogtum, das unter der frnkischen Herrschaft berall aufgelst worden war. In Sachsen bte Otto der Erlauchte die hchste Gewalt, in Baiern Arnulf; in Alamannicn (Schwaben) stritten zunchst mehrere Geschlechter um die Herrschaft, ohne da eines dauernd die Macht erlangte. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; in den stlichen Gebieten am Main, die den Namen Franken festhielten, 1) Von ihm an ward die nderung des Familiennamens bei den Ppsten zur Regel. 2) einer der Flsse, welche die Rpel bilden, r. Nebensl. der Scheide. 3) entstanden aus d. Namen der Ugrer, mit dem die Slaven die Magy. bezeichnen. 4) Unter König Arpad [a tpd] besetzten d. Magy. im 9. Jahrh. d. nordwestl. Gestade des schw. Meeres; seit d, Mitte des Jahrh. erschienen einzelne Reiterscharen im Donaulande.

10. Das Mittelalter - S. 70

1889 - Gotha : Perthes
bettigten die Babenberger ^) und Konradiner einander in der sogen. Babenberger Fehde; begnstigt von König Ludwig gewannen die Konradiner die Macht; in den westl. frankischen Gebieten an der Mosel u. Maas, Lothringen, ri Reginar die hchste Gewalt an sich, sagte sich aber zugleich von dem I deutschen Reiche tos undsm^sich an das westfrukif che Reich an. Allein Frieslan^und Thringen (fbl. von der Unftrut, zwischen Werra und Saale) haben die herzogliche Gewalt nicht ausgebildet. Die Grenzen der 5 deutschen Herzogtmer: 1) Sachsens stl. Grenze (vgl. Karte S. 54) gegen die Wenden bildete Elbe und Saale bis zur Mndung der Unftrut3); die fbl. Grenze gegen Thringen und Franken lief zunchst an der und. Unftrut entlang, wich an den Harz zurck und ging dann fdwestl. bis zur und. Werra und der Mnben (am Zusammenflu v. Werra u. Fulba) bis in die Gegenb der ob. Sieg; die westl. Grenze gegen Lothringen und Friesland zog sich unweit des Rheins der die und. Ruhr und Lippe fast bis zur Jjssel, dann norbstl. nach der Ems zu, berschritt biefe in ihrem und. Laufe und berhrte am Ausflu der Wefer die Nordfee; die nrbl. Grenze gegen die Dnen bitbete die Eiber. der die Bischofssitze vgl. S. 55. 2) Baiern wrbe im O. durch die Enns gegen Ungarn, im W. durch den Lech gegen Schwaben, im S. durch die Alpen begrenzt; nrbl. von der Donau lag der Norbgau (zwisch. b. frnk. Jura u. b. Bhmer Wctlbe). der die Bischofssitze vgl. S. 39. 3) Alaman tuen ober Schwaben wrbe im O> gegen Baiern vom Lech, im S. von bcn Alpen begrenzt; die Grenze gegen Burgunb 4) lief an der Aare hin und wandte sich dann durch den (Schweizer) Jura nach dem Wasgau, der in feiner ganzen Lnge das Elsa von Lothringen schieb. Am Rhein trennten die Lauter und Murg Schwaben von Franken; die nrbl. Grenze lief stl. bis zum (fchwb.) Iura, wo die Wrnitz zur Donau hinburch-biicht Bischofssitze waren Straburg, Augsburg, Konstanz (am l. Rheinufer zwisch. Bobensee u. Untersee), Basel und Chur. 4) Lothringens westl. Grenze gegen Frankreich warb von der Scheibe gebilbet, ging von deren ob. Laufe am Sdrande der Ardennen entlang bis zur Maas und begleitete sie aufwrts, die Argonnett einschlieet^, bis zur Quelle, wo sie auf das Knigreich Burgunb stie, das bis zum Wasgau das fbl. Grenzlanb war. Im O. lief die Grenze am Wasgau entlang, dann in eittem westl. Bogen nach dem Mittelthciit, den sie etwas nrbl. von Bingen (am Einflu der Nahe) erreichte, und berschritt benfelbcn zwischen Koblenz und Bonn; ein schmaler Strich lag auf der r. Seite des Rheins6). 1) Babenberger nach b. Burg Babenberg gen, die spter der Stadt Bamberg den Namen gegeben hat, Konrabiner nach dem im Geschlechte blich. Namen Konrab. 2) Der thring. Stamm trat in nhere Verbindung mit Sachsen; eine wirkl. Vereinigung mit bemselben hat inbes nicht stattgesnnben; im Ans. des 12. Jahrh. ist Thringen (als Lanbgrafsch.) triebet selbstnbiger hervorgetreten. 3) Die Grenze des norbalbingischen Landes gegen die stl. Wenben lies fbl. vom Kieler Busen zur Elbe. 4) Die burgunb. Könige haben ihre Herrschaft der alamaun. Gebiet ausgebest; Ans. des 10. Jahrh. gehrte ihnen Zrich; ebenso war Basel lange Zeit burgunb. und warb erst unter Heinrich Ii. fr Deutschland zurckgewonnen. 5) Die Gebiete nrbl. vom und. Rhein gegen Frielanb stauben nicht mehr im 95er banbe mit Lothringen.
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