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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 211

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
211 - die beiden ltesten Kinder, den Kronprinzen Friedrich Wilhelm und den Prinzen Wilhelm, mit an das Krankenlager. Nach einem heftigen Brust-krampfe neigte die Knigin das Haupt sanft zurck und schlo fr immer ihre schnen Augen. Mit den Worten: Herr Jesus, mache es kurz," endete sie ihr reines, wohlttiges Leben am 19. Juli 1810 im Alter von 34 Jahren. Zu Charlottenburg in dem dstern Fichtenhain" fand Preuens vielgeliebte Knigin ihre letzte Ruhesttte. In einem kostbaren Sarkophage, von der Meisterhand Rauchs geschaffen, harret sie der Auferstehung. Solange es fhlende Herzen gibt, wird es nicht an folchen fehlen, die mit Bewunderung und Rhrung an dem Marmorbilde der schlummernde Knigin stehen werden.a) Hrabmat der Knigin Luise von Bland). Iie wichtigeren Ereignisse in einigen Staaten Kuropas vom Jare 1815 bis zum Uevolutionszaljre 1848. 1. Deutschland. Die freiheitlichen Ideen der franzsischen Revolution hatten berall Verbreitung gefunden, und auch in den monarchischen Staaten war allgemein die Anschauung vertreten, da an Stelle der Absolntie die konstitutionelle Regierungsform treten, da dem Volke das Recht eingerumt werden mffe, an der Gesetzgebung und Verwaltung des Landes mitzuwirken. Diesem Verlangen des Volkes nach einer freien Verfassung kamen zuerst Nassau (1814) und der roherzog Karl August todu ') Vergleiche: Vor Rauchs Bste der Knigin Luise", von Theodor Krner, ferner: Auf den Tod der Knigin Luise" von M. von Schenkendorf und: An Luise, Knigin von Preußen", von H. von Kleist. Ter Luisenorden" wird als hchste Auszeichnung Frauen fr werkttige Nchstenliebe Verliehen. 14*

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 212

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
212 Sachsen-Weimar (1816) nach; seinem Beispiele folgten die sd-deutschen Staaten, ferner die kleinen schsischen Frsten-tnmer. Die beiden Gromchte Deutschlands/ sterreich und Preußen, verhielten sich diesen Nenernngen gegenber vollstndig ablehnend. Der Hauptgegner einer konstitutionellen Regieruugssorm war der Fürst Metternich, der Staatskanzler von stereich. der dem Grundsatze huldigte: Alles fr das Volk, nichts durch das Volk."') In Berlin arbeitete eine russisch-sterreichische Partei allen neueren Be-strebungen entgegen. Nach den Freiheitskriegen war die Sehnsucht des deutschen Volkes, das Deutsche Reich in alter Macht und Pracht wieder erstehen zu lassen, lebhaft erwacht; war es den vereinigten deutschen Stmmen mglich gewesen, die Fremdherrschaft zu brechen, so fhlten sie jetzt umfomehr das Bedrfnis noch einer greren politischen Einigung, denn die Errichtung des Deutschen Bundes" hatte das Freiheits- und Einheitsbedrfnis nicht befriedigt. Mchtig gefordert wurde der deutsche Einheitsgedanke dnrch die allgemeine deutsche Burschenschaft, die im Jahre 1815 zu Jena gegrndet wurde, durch die feurigen Lieder des Dichters E. M. Arndt, dnrch die Pflege der deutschnationalen Gesinnung in den von Jahn ge-grndeten Turnvereinen und durch Joseph Grres in seinem Rheinischen Merkur". Am 18. Oktober 1817, bei der dritten Jahr-Hundertseier der Reformation, feierte die Burschenschaft auf der Wartburg das sogenannte Wartburgfest". Einige Studenten lieen sich hierbei zu unberlegten Taten (Verbrennen miliebiger Schriften und Verfgungen, Verhhnung des preuischen und sterreichischen Staatesy) hinreien. Die Ausschreitungen einzelner wurden der Gesamtheit zur Last gelegt. Der grte Feind dieser Bestrebungen war wieder der mchtige Kanzler Fürst Metternich, der jede Neuerung fr revolutionre Umtriebe" erachtete und von dem verruchten Gedanken der deutschen Einheit" sprach. Als im Jahre 1819 der russische Staatsrat und bekannte Dichter Kotzebue, den die Burschenschaftler fr einen Spion hielten, von dem Studenten Karl Ludwig Sand ermordet wurde, benutzte Metternich diese Gelegenheit, um jede freiheitliche Regung im Volke zu ersticken. Auf seine Veranlassung kamen mehrere Diplomaten zu Karlsbad zn-stimmen, und durch die Karlsbader Beschlsse" wurde die Pre- T) Tont pour le peuple, rien ,par le peuple." 2) Es wurden ein Zopf, ein Korporalstock je. verbrannt.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 18

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
b) Die Zeit als Kurfrstin. Kurz war auch jetzt die Zeit ihres glcklichen Zusammenseins mit ihrem Gemahl; denn nochmals rief der Kaiser seinen weisen Berater zu sich nach Konstanz, und wieder mnte Friedrich seine Gemahlin mit seiner Stellvertretung beauftragen. Nur fr kurze Zeit verlie die Kurfrstin die Mark, in der die Pest ausgebrochen war; dann eilte sie zurck, um die Ruhe und Ordnung wiederherzustellen, die durch die Raub- und Fehdelust des mrkischen Adels rger denn je gestrt war. Ilm sich die ntigen Mittel fr den Kampf gegen die Emprer zu verschaffen, verpfndete sie sogar ihre Kleinodien. Doch der Macht ihrer Feinde vermochte sie auf die Dauer nicht zu widerstehen, und mit Sehnsucht erwartete sie die Ankunft ihres Gemahls. Im Jahre 1419 kehrte Friedrich zurck, berwltigte die Ritter und verschaffte dem Lande von neuem geordnete Verhltnisse. Als die Hussitenkriege ausbrachen, ging der tapfere Kurfürst als kaiserlicher Feldherr nach Bhmen, und wenn er auch dieses Mal seinen ltesten Sohn Johann zu seinem Vertreter in den Marken ernannte, so lasteten die hauptschlichsten Regierungssorgen sowohl hier als in den frnkischen Besitzungen, die von den Hussiteu arg bedrngt wurden, doch wieder auf den Schultern der tatkrftigen Kurfrstin. Nur fr die letzten Jahre seines Lebens waren dem kurfrstlichen Paare ruhige Tage beschieden, die es in Franken verlebte. In den Marken herrschten statt der frheren rohen Willkr geordnete Verhltniffe, und die Verwaltung des Landes berlieen die frstlichen Eltern ihren Shnen, die das begonnene Werk mit Umsicht und Flei zum Wohle der Untertanen weiterfhrten. 3. Ihr Tod. Im Alter von 55 Jahren wurde Elisabeth Witwe; ihre Erholung suchte sie in der Ausbung der Werke des Friedens und der Frmmigkeit, ihr Glck sand sie in dem Glcke ihrer Kinder, mit denen sie in grter Eintracht die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte. Wie sie schon frher mit ihrem Gemahl zum Danke fr die Erhaltung ihrer Shne Johann und Albrecht, die eine Wallfahrt nach dem heiligen Lande gemacht hatten, auf dem Harlnngerberge bei Brandenburg ein Stift gegrndet hatte und nach dem Zeugnisse eines zeitgenssischen Schrift-stellers den Bedrckten des Landes eine Mutter gewesen war", so opserte sie auch jetzt ihre reichen Witweneinknfte, um Not und Elend zu lindern und die vielfachen Bedrfnisse ihrer Kinder zu befriedigen. Sie starb zwei Jahre nach dem Hinscheiden ihres Gemahls, ebenso schmerzlich be-trauert von ihren Kindern als von ihren Untertanen, denen sie eine fr-sorgliche Landesmutter und eine tapfere und kluge Frstin gewesen war.

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 20

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 20 Khtodwigs Aachfotger und die Kausmeier. Nach Chlodwigs Tode teilten seine vier Shne das Reich unter sich, doch war die Regierung eine gemeinschaftliche. Sie eroberten das sdliche Thringen zwischen Fichtelgebirge und Main, das jetzt Franken genannt wurde, zerstrten das burgundische Reich, vertrieben den letzten Rest der Westgoten aus Gallien und unterwarfen die Bayern ihrer Oberhoheit. Das Frankenreich erstreckte sich vom rmelmeer bis zu den Alpen, von den Pyrenen bis zur Elbe; es zerfiel in Anstrasien (Ostreich), Neustrieu (Westreich) und Burgund. Die letzten Merowinger waren unttige Fürsten, die ihre Zeit in Wohlleben und Miggang zubrachten. Nur einmal im Jahre erschienen sie auf einem Wagen, der mit Khen bespannt war. nach alter Sitte aus den Reichstagen, die am I.mrz abgehalten und deshalb Mrzfelder genannt wurden; sie genehmigten die gefaten Beschlsse, hielten die Truppenschau ab und nahmen die dargebrachten Geschenke in Empfang. Die Regierung des Landes berlieen sie ihren ersten Hausbeamten, den Hausmeiern (majores domus). Nach der Teilung des Reiches hatte jedes Land seinen eigenen Hausmeier. Die Hausmeier waren anfangs die obersten Beamten, die Vor-steher des kniglichen Hofes, gelangten aber unter den schwchlichen Me-rowingern zu einer solchen Macht, da sie allein das Reich fast aus-schlielich regierten. Sie fhrten das Heer an und besetzten die ffentlichen Stellen; auch die Belehnung mit kniglichen Gtern lag in ihrer Hand. Die bedeutendsten unter den Hausmeiern waren die Pippiniden. Pippin von Hvristal, so genannt nach einem Schlosse an der Maas, machte die Wrde der Hausmeier in seiner Familie erblich. Pippin, der Herzog und Fürst der Franken", war in Wirklichkeit der Herrscher des Landes; dem Könige blieben nur der Titel und die Abzeichen der knig-lichen Wrde. Karl Marten*) besiegte die Araber in der blutigen Schlacht bei Tours und Poiters (732) und rettete dem Abendlande den christlichen Glauben und die christliche Kultur. Pippin der Kleine lie sich, nachdem die Groen geistlichen und weltlichen Standes und der Papst ihre Zustimmung gegeben hatten, von dem hl. Bonisazius (?) zum Könige salben (751); den letzten Merowinger Childerich Iii. schickte er in ein Kloster. Er zog der die Alpen und stand dem Papste Stephan Iii. im Kampfe gegen die Longobarden bei. Ein Stck des eroberten Landes, das Exarchat von Ravenna und das Fusstdtegebiet *) Martell, d. h. Hammer.

5. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 194

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
194 gemacht (1466 2. Thorner Friede); Schleswig-Holstein kam an Dnemark, jedoch unter der ausdrcklichen Bedingung, da beide Ln-der nie getrennt werden sollten, Mailand wurde durch den schlauen Sldnerfhrer Franz Sforza von neuem dem Reiche entrissen. Eroberung von tzonstantinopet. Im Jahre 1453 eroberten die Trken Constantinopel und machten dem ostrmischen Reiche ein Ende. Alles verwstend drangen sie weiter nach Westen bor. Zu ihrer Abwehr wurden wohl Reichstage der Reichstage gehalten, aber weiter geschah nichts, obgleich auch der Papst zu einem Kreuzzuge aufforderte. Der alte Landhandel mit dem Orient war durch den Fall von Constan-tinopel gesperrt, und da die Handelsstdte im sdlichen Europa und Deutsch-land zurck gingen, wurde das Bestreben wach, eine Verbindung zu Wasser, einen Seeweg, mit Indien zu gewinnen. 3. Karl der Khne, Herzog von Burgund. (14671477.) Karl der Khne, ein tapferer und geistig hochbegabter Fürst, war Herzog von der Frei grasschast Burgund (Franche Comte), Flan-dern und Brabant; zu Brgge, spter zu Brssel hielt er einen gln-zenden Hof. In feinen Lndern herrschte Wohlstand; Handel und Gewerbe Blhten. Mit seiner kniglichen Macht wnschte er den knig-lichen Titel zu vereinigen. Er wandte sich deshalb an den Kaiser, der seinen Wunsch zu erfllen versprach, wenn Karls Tochter Maria feinem Sohne Maximilian die Hand reiche. Karl war hiermit einverstanden; da er aber vor der Verlobung seiner Tochter die Verleihung des knig-lichen Titels beanspruchte, und auch der König Ludwig Xi. von Frankreich sich in die Angelegenheit mischte, zerschlugen sich die Verhandlungen. Inzwischen versuchte Karl fein Land zu vergrern, um ein Reich zu grnden, das sich in der Mitte zwischen Frankreich und Deutschland von den Alpen bis zur Nordsee ausdehnen sollte. Den Herzog von Lothringen vertrieb er und nahm sein Land in Besitz; dann wandte er sich gegen die Schweizer, doch bei Gr an so n verlor er das Gut, bei Murten den Mut und bei Nancy das Blut". Nach Karls Tode vermhlte sich Maximilian mit Maria von Burgund, infolgedessen Burgund und die Niederlande an Osterreich fielen. Die neuen Eroberungen waren zwar fr die Ver-grernng der Hausmacht und fr die Hebung des Ansehens der Habs-burger von groer Bedeutung; sie bildeten aber auch den Grund spterer langwieriger Streitigkeiten zwischen der franzsischen und habsburgischeu Macht. 4< Friedrichs Iii. Ende. Im Alter von 78 Jahren starb Kaiser Friedrich zu Linz a. d. Donau; sein Grab befindet sich im Stephans-dorne zu Wien. Er ist der letzte Herrscher Deutschlands gewesen, der in

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 41

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
41 sich an den Frankenknig als den natrlichen Schutzherrn des von Pippin gegrndeten Kirchenstaates um Hilfe. Karl zog eilends der die Alpen, belagerte und eroberte Pavia, nahm Desiderins gefangen und schickte ihn in ein Kloster. Das Longobardenreich vereinigte er mit dem Franken-reiche, setzte sich die lombardische Krone auf und nannte sich fortan König der Frauken und Longobarden (774). Er zog auch nach Rom und besttigte die Stistnug Pippins.r) Ans dem Reichstage zu Paderborn erschien eine maurische Gesandt-schast des Statthalters von Saragossa in Spanien und bat Karl um Hilfe gegen den Kalifen von Cordova Abd er Rhaman I. Karl glaubte, die Gelegenheit, sein Reich nach Sdwesten weiter auszudehnen und in dem eroberten Lande das Christentum wieder auszurichten, drfte er nicht unbenutzt vorbergehen lassen. Er zog der die Pyrenen und unterwarf das Land bis an den Ebro, mute es jedoch bald wieder rumen, weil ihn ein neuer Ausstand der Sachsen zurckries; erst fein Sohn Ludwig grndete fpter zwischen den Pyrenen und dem Ebro die spanische Mark (778). Auf dem Rckzge Karls soll die Nachhut des Heeres in dem Tale Roncesvalles berfallen und der Held Roland gettet worden stin.2) Der Bayernherzog Tassilo wollte sich der'oberhoheit Karls nicht unterwersen, hatte die Heeressolge verweigert und sich mit den Mvarels verbunden. Er wurde von Karl abgesetzt und zum Tode verurteilt, jedoch begnadigt und in ein Kloster geschickt (7?8). Die Herzogs-wrde wurde abgeschafft und das Land, in Gane eingeteilt. Die Avaren, die in ihrer Lebens- und Kriegsweife den Hunnen glichen, hatten sich an der Thei niedergelassen, fielen wiederholt in die Grenzgebiete ein und. bedrngten die Bewohner. Unter Leitung von Karls Sohn Pippin zogen (791 - 796) drei groe Heere gegen die Avareil, erstrmten ihre ringfrmigen Verschanzungen und eroberten eine solche Meuge geraubter Schtze, besonders an Edelmetall, da vorber-gehend der Wert des Silbers im Frnkenreiche um ein Drittel fiel. In der avarischeu Mark oder Ostmark sind die Ansnge des sterreichischen Staates zu sucheu. Die Slaveu, welche nach der Vlkerwandernug aus dem fernen Rußland herangezogen waren und sich in den von den Deutschen verlassenen Gegenden niedergelassen hatten, waren bis zur Elbe vorgedrungen 3) Simrocks Gedicht: Der eiserne Karl". 2) Das Rolandslied vom Pfaffen Konrad; die Gedichte: Klein Roland" und Rolands Schildtrger" von Uhland.

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 51

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
51 lebhaften schriftlichen Verkehr; Otfried von Weienburg widmete ihm den Christ", ein Evangelienbuch, das in althochdeutscher Sprache gedichtet ist. 1 2. ein Sohn und. Nachfolger Karl der Dicke (876887) vereinigte noch einmal, wenn auch nur fr kurze Zeit, fast smtliche Teile des Reiches Karls des Groen unter seiner Herr-schaft. Er war jedoch ein schwchlicher Fürst; als er den Normannen, gegen deren Plnderungszge er das Reich nicht zu schtzen vermochte, einen schimpflichen Frieden abkaufte,,k wurde er, des Thrones unwrdig, abgesetzt. Ihm folgte in Ostfranken fein Neffe l Arnulf von Krnten (887-899). Er war ein krftiger Herr-fcher, drngte die Normannen, die bis nach Lothringen hin ihre Raub-' zge machten, zurck und fchlug sie bei Loweu (891); in Rom lie er sich zum Kaiser krnen. Bald nach seiner Rckkehr starb er zu Regens-brg, seinem Lieblingsaufenthalte. 4. Ludwig das Kind (899911), fein sechsjhriger Sohn, wrde sein Nachfolger. Die vormundschaftliche Regierung bernahm der tot-, krftige Erzbischos Hatto von Mainz.') Normannen und Magyaren bedrngten und berschwemmten das Reich, die Ostmark wurde eine Beute der Feinde, und die von Karl dem Groen geschaffene Freiheit im In-nern ging verloren. Das Reich lste sich bei dem Mangel einer starken Knigsgewalt in die Herzogtmer Sachsen, Franken, Bayern. Schwaben und Lothringen aus. Mit Ludwig dem Kinde starb der letzte Karolinger. I)ie Normannen. Die Normannen stammten von der skandinavischen Halbinsel und aus Dnemark, wo sie sich durch fortwhrende Kmpfe mit der wilden Natur des Landes und in zahlreichen Fehden zu khnen Seefahrern und furchtbaren Kriegern ausgebildet hatten und sich felber Wikinger", d. i. Krieger nannten. Unter ihren Seeknigen" durchsegelten sie mit ihren Meeresrappen" und Meeresdrachen" die Meere vom Norden bis nach dem Sden und drangen durch die Mndungen der greren Flsse bis tief in das Land hinein. An-gefeuert durch die wilden Kriegslieder ihrer Skalden", strzten sie sich mit Berserkerwut" in den Kampf, tteten und beraubten die Bewohner und steckten ihre blhenden Städte in Brand. Hamburg, woher ihnen das Christentum gebracht werden sollte, verwandelten sie in Schutt und Asche, Cln und Trier wurden von ihnen zerstrt, und in den Dom zu Aachen stellten sie ihre Pferde; selbst Paris und Orleans wnrden von ihnen bedroht. *) Vergleiche die Sage vom Mnsetnrme bei Bingen. '-) Vergleiche die Fritjofsage und das Gudruulred. 4*

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 53

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Die Normannen eroberten England, wurden aber spter durch Alfred den Groen (871901) wieder bertrieben ; in Frankreich legten sie Nouen, Paris und Tours in Asche und nahmen die nach ihnen benannte Norm an die ' in Besitz, setzten nochmals unter Wilhelm dem Eroberer nach England-ber und machten sich durch die siegreiche Schlacht bei Hostings (1066) von neuem zu Herren des Landes. Aus Italien und von Sizilien vertrieben sie die Sarazenen und grndeten auch dort ein blhendes normannisches Reich. In Osteuropa legten sie den Grund zu dem russischen Reiche, und im Norden kamen sie im 9. Jahrhundert auf ihren Meerfahrten nach Islanh-und Grnland, von wo sie ungefhr um das Jahr 1000 das Festland von Amerika besuchten. Nachdem die Normannen das Christentum angenommen hatten, ge-wohnten sie sich an ein sehaftes Leben. Wie viele andere deutsche Volks-stamme, die während der Vlkerwanderung sich allzuweit von der alten Heimat neue Wohnfitze fuchtelt, haben auch sie in den eroberten Lndern ihre Eigen-art nicht gewahrt und find wie jene untergegangen. Konrad I. von Franken. (911918.) Nach dem Tode Ludwigs, des letzten Karolingers, kamen die Bischfe und die deutschen Fürsten mit Ausnahme des Herzogs von Lothringen, der sein Land unter die Oberhoheit des westsrnkischen. Knigs gestellt hatte, zu Forchheim bei Nrnberg zusammen, um einen neuen König zu whlen. Otto der Erlauchte, der Herzog von Sachsen, der die meiste Aussicht hatte, gewhlt zu werden, lehnte die Krone mit Rcksicht aus sein hohes Alter ab und empfahl den Herzog Konrad von Franken. Konrad wurde gewhlt, und Deutschland war von dieser Zeit ab ein Wahlreich. Wenn auch bei einer neuen Knigswahl die mnnlichen Verwandten gewhnlich zunchst in Frage kamen, so hatte doch das Erbrecht und hiermit die Reichsteilung ein Ende. Der neue König wollte die Einheit des Reiches, wie sie unter Karl dem Groen bestanden hatte, wiederherstellen, dachte hierbei aber nicht an die selbstndige Stellung, welche sich die Herzge unter den schwchlichen Karolingern verschafft hatten. Es kam zu vielen Kmpfen im Innern des Reiches, die meist unglcklich fr Konrad endigten. Dem jugendlichen Herzog Heinrich von Sachfen, dem Sohne Ottos des Erlauchten, mute er nach vergeblichem Streite seine Lnder zurckgeben; den Herzog Arnnls von Bayern vertrieb er zwar nach Ungarn, doch die Ungarn rckten heran und verwsteten wiederholt die deutschen Grenzlnder; die Eroberung des Elsa ist der einzige Ersolg, den Konrad errang.

9. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

10. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?
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