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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 67

1861 - Eisleben : Reichardt
67 gen. Er that dies auf eigene Gefahr, ohne Fried- rich Wilhelm's Bewilligung, q) 1813 Das Jahr der Befreiung. Um frei handeln zu können, reist Fr. W. von Berlin (wo noch sranz. Besatzung war) nach Breslau. März. Hier erläßt er am 17. März den „Aufruf an mein Volk." Massenhafter Zuzug von Freiwilligen. Bildung der Landwehr und des Landsturms, Stiftung des eisernen Kreuzes am 10. März.r) Bündniß mir Rußland, welchem nach einigem Schwanken auch Oestreich b eitritt. Schweden (unter dem zum Kronprinzen ernannten ehemaligen franz. General Bernadotte) betheiligte sich ebenfalls beim Kampfe. Mai. Napoleon gewinnt mit großen V e r l u st e n d i e Schlachten bei Groß-Görschen (Lützen)s) und bei Bautzen über Preußent) und Russen. Hierauf schloß Napoleon mit den Verbündeten zu Breslau einen Waffenstillstand von 6 Wochen. Während desselben wird Lützow's „wilde Jagd" bei Leipzig fast vernichtet.n) Auch trat um diese Zeit Oestreich und Schwe- den zum Bündnisse, so daß die Heere der Verbün- deten dem französischen fast überlegen waren. 23. Aug. Schlacht bei Groß-Beeren. Oudinot war bis 2 Meilen vor Berlin vorgedrun- gen, um dasselbe zu nehmen. Da spät Abends Gene- ral Bülow mit den preuß. Landwehrmännern, die mit Kolben drein schlagen. Die Franz, weichen bis zur Elbe zurück. 26. Aug. Schlacht an der Katzbach (bei Wahl statt). Bei strömendem Regen werden die Franzosen (unter q) „Ew. Maj. lege ich willig meinen Kopf zu Füßen, wenn ich ge- fehlt haben sollte. Ich würde mit der freudigen Beruhigung sterben, wenigstens als treuer Unterthan u. wahrer Preuße das Beste meines Vaterlandes gewollt zu haben." r) Km Geburtstage der bereits 1810 verstorbenen Königin Luise. s) Blücher verwundet, Scharnhorst fällt. t) Napoleon: ,,Das sind nicht die Preußen von Jena!" u) Lützow leibst schlägt sich durch. Sein Adjutant, der Dichter Theo- dor Körner, ebenfalls gerettet, fällt aber bald darauf bei Gade- busch in Mecklenb., nachdem er kurz zuvor das ,,Schwertlicd" gedichtet. (Ein andrer Freiheitssänger war Arndt). 5*

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 149

1865 - Eisleben : Reichardt
149 Mi.) schwer auf dem Lande. Trotzdem waren Adel und Geistliche steuerfrei. 1789 Ludwig beruft die Reichsstände, die sich bald 'als Nationalversammlung für unabhängig er- klären. Die seit 1014 nicht mehr versammelten Reichsstände (l68 états généraux), Adel, Geistlichkeit und dritter Stand, werden auf den Rath des Finanzminister Neck er zur Regelung der Finanzen nach Versailles be- rufen. Nachdem in Folge von Uneinigkeit der Adel und ein Theil der Geistlichkeit ausgeschieden, erklärt sich der tiers état für eine constituirende (d. h. die Staatsverfas- sung berathende) Nationalversammlung. Das be- deutendste Mitglied derselben war der beredte Graf Mirabeau. ' 1789 Erstürmung der Bastille 14. Juü Die Bastille war ein großes Staatsgefängniß. Ihre Er- stürmung und Schleifung durch das Volk ist als der An- fang der französischen Revolution zu betrachten. In der Nacht des 4. August hebt die National- versammlung alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf. Viele Adlige wandern aus (Emigranten, besonders in Koblenz). Nur ein Drittel der Geistlichkeit beschwört die Verfassung, da der Papst es verbot. Kirchengüter tut Werthe von 3000 Millionen cingezogen. Preßfreiheit. Gleichheit der Stände. Es bil- den sich politische Klubs, unter denen bte Girondisten und die J acobiner die bedeutendsten waren: Der König wird vom Pöbel gezwuitgen o) seinen Wohnsitz in Paris zu nehmen, wohin auch die National- versammlung übersiedelt. Ludwig versuchte 1791 zu flie- hen, wird aber zu Varennes eingeholt und ntuß die neue Verfassung beschwören. 1791—92 Die gesetzgebende Nationalversammlung. Oestreich und Preußen verbinden sich zum Schutze des Kö- nigs. Ludwig muß den Krieg erklären. Erbfolgloser Feld- zug der Preußen nach der Champagne, à) Der General Dum ou riez erobert Belgien durch die Schlacht bei Je ma pp es. Custine gewinnt Mainz. In Italien Savoyen und Nizza erobert. c) 8000 pariser Weiber nach Bersawes. Hauptanstifter war der elende Herzog von Orleans. (Philippe Egalité, später hinaerichtet.) d) Kanonade von Valmy.

3. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 350

1899 - Gera : Hofmann
350 kirchlichen Einrichtungen, dem Besitzstände und den Standesunterschieden. Da ihre Bestrebungen sich ohne gewaltsamen Umsturz schwerlich ver- wirklichen lassen, so sind sie eine große Gefahr für Staat und Gesellschaft. Zwei Anhänger jener Partei, der verkommene Klempnergeselle Hödel 1878 und ein vr. Nobiling, legten sogar im Frühling 1878 die freche Hand an das geheiligte Haupt des geliebten greisen Kaisers Wilhelm. Gott aber schützte den edlen Monarchen vor den Kugeln des ersten und ließ ihn von den Schrotschüssen des zweiten Meuchelmörders genesen. Das Haupt Hödels ist unter dem Beil des Scharfrichters gefallen, Nobiling an den Wunden von seinen eigenen Schüssen gestorben. Auch das entsetzliche Bubenstück einer staatsfeindlichen Bande, welche den Kaiser nebst den ihn begleitenden Fürsten bei der Einweihung des National- denkmals auf dem Niederwalde am Rhein (28. September 1883) mittels Dynamit in die Luft sprengen wollte, ist durch Gottes Hand glücklicherweise vereitelt worden. Ebenso wurden auf die Könige von Italien und Spanien wie auf den Kaiser von Rußland von Umsturzmännern Mordversuche unter- nommen. In Rußland bildeten die Umstürzler die mächtige und thätige Partei der „Nihilisten". Sie glauben nichts, hoffen nichts und wollen alle bestehenden Einrichtungen zertrümmern. Nach fünf Mordversuchen ist es dieser teuflischen Partei gelungen, den edlen Kaiser Alexander Ii., der die Leibeigenschaft der Bauern aufhob, durch eine ihm vor die Füße geschleuderte Bombe am 13. März 1881 zu töten. — In Nordamerika wurde der edle Präsident Garfield durch die Kugel eines Meuchel- mörders getötet, in Frankreich der Präsident Carnot 1894, in Genf 1898 die edle Kaiserin Elisabeth von Österreich von einem „Anarchisten", d. i. einem Feinde jeder staatlichen Ordnung, erdolcht. 9. Der väterliche Freund des „armen Mannes". Um gewisse Mißstände im Volks- und Erwerbsleben zu bekämpfen und den Notstand des „armen Mannes" zu beseitigen, veranlaßte Kaiser Wilhelm I. die Gesetzgebung zum Schutze der Arbeiter. Schon mancherlei wohlthätige Einrichtungen sind getroffen, die das Los der Arbeiter- massen wesentlich verbessern. Dahin gehören die Arbeiter-Kranken- kassen, die Unfallversicherungen und das unter Wilhelm Ii. zu- stande gekommene und seit 1. Januar 1891 in Kraft befindliche Gesetz über Alters- und Jnvalidenversorgung, durch welches den alters- schwachen oder dienstunfähig gewordenen Arbeitern eine kleine Rente gesichert wird. Staatliche Fabrikinspektoren wachen darüber, daß Gesundheit und Wohl der Arbeiter nicht gefährdet werden. Einigungs- ämter schlichten die Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeit- nehmern. Kinder- und Frauenarbeit sind eingeschränkt. Das Genossenschaftswesen in verschiedenen Vereinen zur Selbsthilfe wird gefördert. Die Wilhelmsspende, welche das deutsche Volk aus Dank und Freude über die Rettung des Kaisers aus Mörderhand sammelte, wird zur Altersversorgung für Arbeiter verwandt. Es war eins der denkwürdigsten Ereignisse für die Gestaltung der wirtschaftlichen Ver- hältnisse in Deutschland und der ganzen Welt, als Kaiser Wilhelm durch

4. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 67

1904 - Oldenburg : Nonne
— 67 Art. 7. Das Stadthaus wird erleuchtet werden. Die Einwohner erleuchten die Vorderseiten ihrer Häuser um 9 Uhr abends. Aus dem Bureau der Mairie am 9ten August 1812. Der Maire. Erd mann. Gesehen und genehmigt. Der mit der Verwaltung der Unterpräfektur beauftragte Präfektur-Rat. Pavenstedt. 65. Französische Maßregel gegen die Deserteure. 1813. — Pleitner, Oldenburg im 19. Jahrhundert, Bd. I. Oldenburg 1899, S. 255. — „Der Konskribierte Tönjes Meyer, Retardeur von der Klasse 1813, soll sich unter dem Namen seines Bruders, Hinrich Meyer, dessen Geburtsschein er bei sich führt, in den Kantons des Butjadingerlandes aushalten. Alle Einwohner und vorzüglich die Herrn Maires, sind von den Unterzeichneten, welche täglich 8 Franken Exekutionskosten für ihn bezahlen müssen, dringend ersucht, genau aus denselben zu vigilieren, und ihn im Betretungsfalle sofort arretieren zu lassen. (Folgt Beschreibung.) Mairie Warfleth, den 5. August 1813. I. H. Bulling. R. Hayn." „Da uns der Herr maire adjoint Hoffmeyer bekannt gemacht, wie wir, in Gemäßheit erhaltenen Befehls des Herrn Präfekten, Reichsgrasen von Arberg, den Deserteur Heinrich Friedrich v. Lotzow, Sohn von Peter v. Lotzow und dessen Ehefrau Friederike, geborenen Hackhausen, aufsuchen sollen, uni ihn bei der Präfektur iit Bremen abzuliefern; weil bis zur Ablieferung desselben, bei Vermeidung militärischer Exekution, von jedem Unterzeichneten täglich zwei Franken bezahlt werden müssen, und wir selber ihn hier nicht ausfinden können, so ersuchen wir daher alle und jeden, so uns von dessen Aufenthalt, Leben oder Tod einige Kenntnisse zu geben vermag, unter dankbarlicher Vergütung der Kosten, um eine gefällige Anzeige; demjenigen aber, der imstande ist, solchen herbeizuschaffen, so daß er durch uns bei der Präfektur abgeliefert werden könne, versprechen wir eine Prämie von hundert Franken. Oldenburg, deu 2. September 1813. F. Wienken. I. E. Wachtendorff. H. Thöle. Ludwig Meiners." „Jürgen von Minden und Albert Schwarting, beide Konskribierte von 1812, ans der Kommune Strückhausen, Kanton Ovelgönne, welche von ihrem Regiment desertiert sein sollen, werden dringend aufgefordert, 5

5. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 69

1904 - Oldenburg : Nonne
69 - b) Abschiedsbrief d e s Herrn von F i n ck h an seine Frau ii nb Kinder. 1813 April 8. Zum letzten Mal ein Lebewohl, liebe, beste Friederike! Wer hätte gedacht, daß man und für unsere gute Handlung so belohnen würde? Gern hätte ich Dich und die lieben Kinder noch einmal gesehen, aber vielleicht ist es besser, daß es nicht geschieht. Ich hoffe zu Gott, daß es Dir mit den Kindern wohlgehn wird. Ich sterbe gefaßt. Gehe ich doch nur den Schritt etwas eher, den wir alle gehen müssen. Dort ist es besser! Es macht mich traurig, wenn ich mir vorstelle, welchen Eindruck die Nachricht auf Dich machen wird. Fasse Dich, beruhige Dich und erhalte Dich den kleinen Kindern, die dann erst unglücklich sein würden, wenn sie auch Dich verlören. Du kannst unseren Löhnen mit Recht sagen, daß ihr Vater ein rechtlicher Mann war, und ich es nicht ver- diente, den Tod der Strafe zu sterben. Noch einmal Gott befohlen!! C. D. von Finckh. c) Abschiedsbrief des Herrn von Berger an feine Mutter. 1813 April 8. — Pleitner, Oldenburg im 19. Jahrhundert, Bd. I. Oldenburg 1899, S. 236. — (Zwei Stunden vor feinem Tode schrieb Herr von Berger, der unverheiratet war, an seine Mutter:) Beste, beste Mutter! Wieviel Sorgen machte ich Ihnen, meine unaussprechlich geliebte Mutter, schon in meinem Leben. Der schrecklichste aller Schläge sollte uns trennen. — Lassen Sie sich, eie beste, liebste, zärtlichste Mutter, bewußt sein der rechtschaffenen Liebe zu Ihnen, wie sie einem dankbaren Sohne nur möglich ist. Feste, feste Zuversicht des Wiedersehens in einem besseren Leben. (Dann folgen noch einige Bitten. Der Schluß lautet:) Wiedersehen in einer besseren Welt. Verzeihung für manche kränkliche Laune. Beste, beste Mutter, leben Sie wohl. — In der Ewigkeit auch Ihr gehorsamer Sohn. Allen Freunden Lebewohl! d) Die Erschießung der Herren von Finckh und von Berger. 1813 April 10. — Betzien, die merkwürdigsten Begebenheiten k. Neuenburg 1837, S. 26. — (Betzien, ein Bockhorner, hielt sich in Bremen auf, um liier etwas Genaueres über die Colonne mobile, die unter dem Cbersten Alouis die Weser hinnntermarfchiert war, zu erfahren.) Den andern Morgen früh 6 Uhr, den 10.- April, sah ich die Herren von Finckh, von Berger, von Negelein, Bulling, Klävernann, in Kutschen zwischen Gendarmen sitzend und zur Seite zu Pferde eskortiert, aus dem Doventor fahren, begleitet von einem Bataillon Infanterie,

6. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 70

1904 - Oldenburg : Nonne
70 — mit welchem ich und mehrere zum Tor hinauskamen, das gleich hinter uns geschlossen wurde. Nun ging der Zug nach dem Bremer Richtplatz, unweit dem Dorfe Walle. Hier aus diesem snmösen, sogenannten Galgenberge mußten obbenannte Herren aussteigen, wurden dann alle zuerst in eine Reihe ausgestellt; nach beendeter Vorlesung des Urteils aber die drei letzteren abgetrennt und vor dem gegenüber stehenden Erekntions-kommando, bestehend aus 12 Mann alter Sergeanten, in 2 Treffen, ausgestellt. Nun trnt der Tambourmajor vor beide erstere, ersuchte sie artig um ihre Taschentücher, verband ihnen damit die Augen, und sogleich nach seiner Entfernung gab der kommandierende Offizier das Signal mit dem Degen zum Totschießen; worauf das erste Treffen den Herrn von Berger gleich niederschmetterte, der Herr von Finckh aber noch stehen blieb, den das zweite Treffen zwar sogleich auch niederwarf, aber noch nicht völlig getütet hatte, was erst beim augenblicklichen Abmarsch des Militärs freiwillig durch Schüsse von mitleidigen, den schrecklichen Todeskampf anschauenden Individuen geschah. Meinen Gefühlen bei diesem herzzerreißenden Schauspiel bin ich unvermögend, Worte zu geben. Dumpfe Grabesstille herrschte den ganzen Tag in Bremen. Auf den Wällen promenierten die sonst so lebhaft konversierenden französischen Offiziere stumm mit verschlungenen Armen und trübem, ernstem Blicke; selbst die Einquartierung meines Schwagers, drei junge Rekruten, welche in Reih' und Glied jener frivolen Hinrichtung beigewohnt, hatten ihre Mittagsmahlzeit unangerührt stehen lassen und sich erschüttert anss Bett hingestreckt. — e) Inschrift des Denkmals für von Finckh und von Berger. (Herzog Peter ließ den beiden Märtyrern ein Denkmal nur dem Gertrudenkirchhofe errichten. Es erbebt sich über der Gruft, die ihre Gebeine birgt.) Dem Andenken der Kanzleiräthe und Landvögte Albrecht Ludwig von Berger, geb. Oldenburg V. Nov. Mdcclxiii und Christian Daniel von Finckh, geb. Zeven Ix. Sept. Mdcclxv. Der Fürst im Namen des Vaterlandes. Für beruhigten Ausstand des Aufruhrs beschuldigt. Durch Fremder gesetzlose Gewalt ungerecht verurteilt, Opfer ihrer Liebe für Fürst und Vaterland Und der von beiden ihnen gewidmeten Achtung. Erschossen Zn Bremen, den 10. April 1813. Ehrenvoll ist Für gute Sache der Tod. Ihr Märtyrer, vertraut Der Wahrheit und der Zeit. Vergänglich ist des Druckes Bürde, Doch ewig die Gerechtigkeit.

7. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 66

1904 - Oldenburg : Nonne
66 — Eigenschaft eines Franzosen verbunden sind. Ich freue mich der mir ausgesprochenen Gesinnung." :) (Die Abgeordneten verließen mit drei Verbeugungen den Saal und wurden bald darauf der Kaiserin vorgestellt, die sich einige Minuten lang sehr freundlich mit ihnen Uber den Zustand der drei neuen Departements unterhielt.) (>4. Wie iu Clbcittmrn Napoleons Geburtstag gefeiert wurde. 1812 August 15. — Einzelblatt. — Progra m m des Festes, welches am Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers und Königs, Sonnabend am 15. August, in Oldenburg gefeiert werden wird. Art. 1. Am 14. August abends verkündigen das Läuten aller Glocken und Kanonenschüsse die Feier des folgenden denkwürdigen Tages. Art. 2. Mit dem Anbruch dieses Tages werden die Kanonenschüsse wiederholet werden. Art. 3. Zwischen 10 und 11 Uhr morgens versammeln sich sämtliche öffentliche Behörden in dem großen Saale des Stadthauses und begeben sich von da um 11 Uhr unter dem Geläute der Glocken im feierlichen Zuge nach der Hauptkirche St. Lamberti, um daselbst ein Tedeum zu singen. Art. 4. Aus dem Schloßplatz ist ein Mastbaum errichtet mit 4 Preisen für diejenigen, welche die Spitze erklimmen. Um 3 Uhr nachmittags wird den Wetteifernden der Zutritt gestattet werden. Art. 5. Um 6 Uhr nimmt der Tanz in den dazu bestimmten Sälen im Hause des Gastwirts Hentz an der Langenstraße seinen Anfang. Art. 6. Es wird ein freies Schauspiel sein für fo viel Personen, als im Schauspielhause Platz haben. Man muß sich deshalb mit Einlaß-Billetten versehen, welche man vom 14ten morgens 9 Uhr an, so lange bis alle Billette ausgegeben sind, im Bureau des Maire abholen kann, ohne Billett wird niemand eingelassen. Der Anfang ist 5 Uhr. i) Ter französische Text dieser Reden bei „Halem, Erinnerungsblätter von einer Reise nach Paris 1811".

8. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 97

1904 - Oldenburg : Nonne
— 97 - Avantgarde und hatte auf seinem kleinen arabischen Schimmel (den er auch jetzt ritt), immer in der vordersten Linie sich bewegt und die Bewunderung unserer Soldaten durch seine Unerschrockenheit erregt. Der Generalstabschef neben ihm mit schwarzem Vollbart und leichenblaß; der General trug den Stern der Großoffiziere der Ehrenlegion. Die französischen Offiziere haben ihre Waffen behalten. Es wurde mit dem General von Voigts-Rhetz verabredet, daß der Chef seines Stabes, Oberstleutnant von Caprivi, jedesmal den Standesausweis der Truppenteile und der französischen Offiziere entgegennehmen sollte, und darauf ritt einer der französischen Adjutanten ab, um den Vormarsch anzuordnen. Bald sah man die Tete des Regiments um die Ecke biegen. Vorn der Oberst, dann die Sapeure und die Musik und die einzelnen Kompagnien. Oberstleutnant von Eaprivi ritt dem Oberst entgegen, begleitet von Haupt-mann von Podbielski auf einem Falben. Nachdem sie sich begrüßt, übergab der Oberst den Rapport, welchen Podbielski in Empfang nahm, der Oberst stellte sich gegenüber an der Chaussee auf, und das Defilieren begann, und so ging es nun 41/a Stunden lang immerfort, Regiment auf Regiment. — — — Die Ordnung war vorzüglich, die Haltung vortrefflich, nur zuweilen waren die Intervalle sehr lang, und statt der Sektionen gingen sie oft einzeln. Nur fünf oder sechs waren betrugen, nur zwei stark. Es waren viele schöne Leute darunter, meistens gut gekleidet, unter den Sapeurs mehrere Riefen. Besonders die Dragoner schöne große Leute. Viele hatten ihre Zelte als Regenmäntel umgehängt, denn es regnete sehr viel, und oft sehr stark. Viele Franzosen weinten, einzelne sahen auch verbissen aus, und einer warf trotzig seine Mütze vor den kommandierenden General hin. Viele nahmen herzlichen Abschied von ihrem Oberst. 96. Ein Besuch des Grosrhcrzogs in Metz. Nov. 1870. — Jansen, Großherzog Nikolaus Friedrich Peter von Oldenburg. Oldenburg 1903, S. 169. — Wir ritten durch die Porte d'allemagne in die Stadt. Auf dem Wege, den wir zurücklegten, begegneten uns viele Landleute, welche eingeschlossen waren und nun zurückkehrten, und andere, die Lebensrnittel hineinbrachten. Das bunte Treiben zu schildern ist unmöglich, die Straßen waren alle überfüllt und wimmelten von französischen Uniformen, welche ganz harmlos zwischen den unseren herumgingen; nur grüßten wenige Offiziere. Es sind viele tausend Offiziere darin mit ihren Burschen, außerdem haben sich viele gedrückt, welche durch einen Anschlag des Generals von Kummer aufgefordert wurden, sich ans der Kommandantur zu stellen. Interessant war die schöne Esplanade, ganz mit Eisenbahnwagen und Zelten bedeckt, alle voll Kranker. Schön ist der Blick von der Terrasse der Esplanade aus St. Quentin in das obere Moseltal. Mit welchem Gefühle ich den Dom betrat, ist schwer zu schildern. Es ist eine besondere Gnade Gottes, einer der ersten zu sein, welche ihn nach der Besitzergreifung durch Deutschland betraten. Mir begegnete

9. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 98

1904 - Oldenburg : Nonne
— 98 - Fransecky, derselbe hatte das Gardekorps übernommen und war noch ganz voll von der Haltung und Würde des Aktes. Alle französischen Uniformen fah^man, auch Trompeter der Garde ac., alle in roten Mänteln wie Samiel. Ich kaufte mir einige Kleinigkeiten in einem finden zum Andenken. Fast alle Läden waren auf. Die Wagen mit Lebensmitteln waren förmlich umlagert, besonders solche, welche Salz darboten. Es war ein so belebtes interessantes Bild wie ich noch nie sah, lebhafter würde der gewandteste Schriftsteller es nicht schildern können. August und Toll sahen sich nach Pferden um, umsonst, es war keine Zeit mehr. Ich ritt mit Heimburg durch Fort Moselle über Maisonrouge, Ladon-champs, den Weg, den die Franzosen immer herauskamen, sah die Lagerstellen ihrer Schanzen!! Ladonchamps ist furchtbar zerschossen. Gestern waren wir in scheußlichem Wetter wieder in Metz und kauften zwei Pferde ganz billig, eines mit Sattel und Zaum, zusammen für 800 Frcs. 97. Telegramm des Großherzogs über die Kaiserproklanmtion. 1871 Jan. 18. Ich komme soeben vom Schlosse, von der erhebenden Ceremonie der Proklamation des Kaisers. Wir versammelten uns in dem großen Saale an der Marmortreppe, in den anstoßenden Sälen war die ^tabs-wache ausgestellt, in der großen Spiegelgalerie Deputationen von Offizieren und Mannschaften aller Regimenter der dritten Armee und der nächstgelegenen der Maasarmee. Alle Ritter des Eisernen Kreuzes. In der Mitte der Galerie stand der Altar. Nach Beendigung des Gottesdienstes begab sich der König mit den Fürsten auf eine Estrade am Ende der Galerie, wo die Fahnen und Standarten der 3. Armee und des Garde-korps aufgestellt waren. Der König hielt hier eine Ansprache an die Fürsten und erklärte, daß er die ihm angetragene Kaiserwürde annehme, worauf Graf Bismarck die Proklamation an das deutsche Volk verlas. Der Großherzog vou Baden brachte alsdann dem deutschen Kaiser ein Hoch ans, dessen Donner die Wände erschüttern machte. Eine Defiliercour beschloß die Feier. Ich habe nie etwas so Ergreifendes erlebt, wie diese Feier, welche gerade durch die Räume, in welchen sie stattfand, ihre erhöhte geschichtliche Bedeutung erhielt. 98. Friede! — Carl Brand, Tagebuch eines oldenburgischen Füsiliers. Oldenburg 1894, S. 72. — Es mußte sich bald entscheiden, ob wir den längst ersehnten Frieden oder Fortführung des Krieges haben sollten, denn der 6. März, der letzte Tag des Waffenstillstandes, war heute. Am Abend war nns der Regimentsbefehl zugegangen: „Wenn gegen Morgen früh 6 Uhr keine Gegenordre gegeben, stehen die Bataillone um 7 Uhr an dem Ausgange des Dorfes zum Vormärsche bereit!" Schöne Aussichten! Dieser Abmarsch bedeutete ja nichts anderes, als direkt auf den Feind los, welcher nicht weit, nur einige Stunden von uns entfernt, lag.

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 395

1890 - Gotha : Perthes
395 ward ein dem Gotte geweihtes Tier ernährt, gepflegt und angebetet. Aus golddurchwirkten Purpurdecken ruhten diese Tiere, welche man badete, salbte, mit Schmuck versah, mit Leckereien fütterte, nach dem Tode einbalsamierte und in heiligen Gräbern bestattete. Starb eine Katze, so schoren sich die Hausbewohner die Augenbrauen; starb ein Hund, so wurden Kopf und Leib rasiert. Reiche Leute verwendeten oft ihr ganzes Vermögen auf die Bestattung heiliger Tiere. Das heilige Krokodil vom See Möris lebte zahm im Tempel von Fleisch und Mehl, trug Glas- und Goldgehänge in den Ohren. Spangen an den Vorderbeinen, ward nach dem Tode einbalsamiert und in heiligem Sarge begraben. Viele hielten es für eine fromme That, dieses Krokodil mit Leckerei zu füttern. Die größte Verehrung genoß der schwarze Ochse Apis, der besondere Kennzeichen hatte. Ihm ähnliche Stiere durften nicht getötet werden, und sein eigener Tod ward tief betrauert, dann aber suchten Priester nach einem neuen Apis. War er gesunden, so schickte man ihn 40 Tage auf schöne Weide, und dann dursten ihn auch Frauen sehen. Endlich führte man ihn in einem Boote, welches eine goldene Kapelle trug, nach Memphis, wo man seine Ankunft sieben Tage mit Aufzügen, Festen und Schmausereien feierte. Fröhlich ward das Fest der Göttin der Fruchtbarkeit gefeiert. Männer und Frauen kamen zu Schiffe nach Babustis; auf allen Böten ertönte Flötenmusik, Weiber lärmten mit Klappern, die anderen schlugen in die Hände und sangen dazu. In jeder Stadt ward gelandet, die Straßen unter Neckerei, Tanz und Geschrei durchzogen, in Babustis große Opfer gebracht und viel Wein getrunken, weil an 70 000 Männer und Frauen hier sich einzufinden pflegten. Osiris und Isis verehrte man im ganzen Lande, jenen als Herrn der Welt uni) des Lebens, diese als Göttin der Fruchtbarkeit. Der Feind beider war Typhon, die ausdörrende Hitze, Unfruchtbarkeit und
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