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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

2. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

3. Das Mittelalter - S. 69

1889 - Gotha : Perthes
69 weltliche Macht verlor das Papsttum damals gnzlich; in Rom herrschte mit festem Arm von 932 954 Alberich unter dem Namen eines princeps et omnium omanorum Senator; die Ppste neben ihm waren seine Ge-schpfe; der Erbe seiner Herrschaft war sein Sohn Dctavian, der 955 als Johann Xii.1) auch die ppstliche Wrde bernahm. Unfhig sich zu behaupten, rief derselbe 960 Otto den Groen zu Hilfe und krnte ihn 962 zum Kaiser, das rmische Imperium abermals erneuernd. 3. Ostsranken (Deutschland). A. Seine Wnmacht und Zerrissenheit. Arnulf. (887-899.) In Ostfranken erkannten die Groen den kriegstchtigen Arnulf als König an, der dann auch durch den entscheidenden Sieg bei Lwen a. d. Dijle2) [deile] Deutschland von den Einfllen der Normannen befreite (891); weniger glcklich war er gegen die sdstl. Feinde des ostfrnkischen Reiches, die Mhren. Schon drngte indes ein neuer, furchtbarer Feind heran, dem bald auch die Mhren erlagen, die Magyaren [ma'djaren], von dem Abendlande Ungarn 3) genannt, ein nomadisierender finnischer Volksstamm; in den zwischen Donau und Karpaten gelegenen, damals ziemlich herrenlosen Ebenen hatten sie sich festgesetzt ^) und unternahmen seit Ende des 9. Jahrh. von der neuen Heimat ans ihre furchtbaren Plnderungszge nach Westen. Mehr als je that unter diesen Umstnden ein krftiger Mann dem ostfrnkischen Reiche not; statt dessen folgte nach Arnulfs Tode (f 899) sein unmndiger Sohn Ludwig, dem die Groen schon bei Lebzeiten des Vaters gehuldigt hatten. Ludwig das Kind. (900911.) Arnulf hatte die bermtigen Groen nur mit Mhe im Gehorsam erhalten ; unter der nun eintretenden Vormundschaftsregierung brach bei der Schwche der kniglichen Gewalt berall innere Zwietracht aus, während zugleich die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westl. bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die ein-zelnen deutschen Stmme, deren Verschiedenheit durch Belassung ihres Rechts aufrecht erhalten und bei Bildung der Heere und Teilungen anerkannt worden war, hervorragenden Mnnern an, die sich ihnen als Fhrer darboten. So erneuerte sich das Stammesherzogtum, das unter der frnkischen Herrschaft berall aufgelst worden war. In Sachsen bte Otto der Erlauchte die hchste Gewalt, in Baiern Arnulf; in Alamannicn (Schwaben) stritten zunchst mehrere Geschlechter um die Herrschaft, ohne da eines dauernd die Macht erlangte. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; in den stlichen Gebieten am Main, die den Namen Franken festhielten, 1) Von ihm an ward die nderung des Familiennamens bei den Ppsten zur Regel. 2) einer der Flsse, welche die Rpel bilden, r. Nebensl. der Scheide. 3) entstanden aus d. Namen der Ugrer, mit dem die Slaven die Magy. bezeichnen. 4) Unter König Arpad [a tpd] besetzten d. Magy. im 9. Jahrh. d. nordwestl. Gestade des schw. Meeres; seit d, Mitte des Jahrh. erschienen einzelne Reiterscharen im Donaulande.

4. Das Mittelalter - S. 70

1889 - Gotha : Perthes
bettigten die Babenberger ^) und Konradiner einander in der sogen. Babenberger Fehde; begnstigt von König Ludwig gewannen die Konradiner die Macht; in den westl. frankischen Gebieten an der Mosel u. Maas, Lothringen, ri Reginar die hchste Gewalt an sich, sagte sich aber zugleich von dem I deutschen Reiche tos undsm^sich an das westfrukif che Reich an. Allein Frieslan^und Thringen (fbl. von der Unftrut, zwischen Werra und Saale) haben die herzogliche Gewalt nicht ausgebildet. Die Grenzen der 5 deutschen Herzogtmer: 1) Sachsens stl. Grenze (vgl. Karte S. 54) gegen die Wenden bildete Elbe und Saale bis zur Mndung der Unftrut3); die fbl. Grenze gegen Thringen und Franken lief zunchst an der und. Unftrut entlang, wich an den Harz zurck und ging dann fdwestl. bis zur und. Werra und der Mnben (am Zusammenflu v. Werra u. Fulba) bis in die Gegenb der ob. Sieg; die westl. Grenze gegen Lothringen und Friesland zog sich unweit des Rheins der die und. Ruhr und Lippe fast bis zur Jjssel, dann norbstl. nach der Ems zu, berschritt biefe in ihrem und. Laufe und berhrte am Ausflu der Wefer die Nordfee; die nrbl. Grenze gegen die Dnen bitbete die Eiber. der die Bischofssitze vgl. S. 55. 2) Baiern wrbe im O. durch die Enns gegen Ungarn, im W. durch den Lech gegen Schwaben, im S. durch die Alpen begrenzt; nrbl. von der Donau lag der Norbgau (zwisch. b. frnk. Jura u. b. Bhmer Wctlbe). der die Bischofssitze vgl. S. 39. 3) Alaman tuen ober Schwaben wrbe im O> gegen Baiern vom Lech, im S. von bcn Alpen begrenzt; die Grenze gegen Burgunb 4) lief an der Aare hin und wandte sich dann durch den (Schweizer) Jura nach dem Wasgau, der in feiner ganzen Lnge das Elsa von Lothringen schieb. Am Rhein trennten die Lauter und Murg Schwaben von Franken; die nrbl. Grenze lief stl. bis zum (fchwb.) Iura, wo die Wrnitz zur Donau hinburch-biicht Bischofssitze waren Straburg, Augsburg, Konstanz (am l. Rheinufer zwisch. Bobensee u. Untersee), Basel und Chur. 4) Lothringens westl. Grenze gegen Frankreich warb von der Scheibe gebilbet, ging von deren ob. Laufe am Sdrande der Ardennen entlang bis zur Maas und begleitete sie aufwrts, die Argonnett einschlieet^, bis zur Quelle, wo sie auf das Knigreich Burgunb stie, das bis zum Wasgau das fbl. Grenzlanb war. Im O. lief die Grenze am Wasgau entlang, dann in eittem westl. Bogen nach dem Mittelthciit, den sie etwas nrbl. von Bingen (am Einflu der Nahe) erreichte, und berschritt benfelbcn zwischen Koblenz und Bonn; ein schmaler Strich lag auf der r. Seite des Rheins6). 1) Babenberger nach b. Burg Babenberg gen, die spter der Stadt Bamberg den Namen gegeben hat, Konrabiner nach dem im Geschlechte blich. Namen Konrab. 2) Der thring. Stamm trat in nhere Verbindung mit Sachsen; eine wirkl. Vereinigung mit bemselben hat inbes nicht stattgesnnben; im Ans. des 12. Jahrh. ist Thringen (als Lanbgrafsch.) triebet selbstnbiger hervorgetreten. 3) Die Grenze des norbalbingischen Landes gegen die stl. Wenben lies fbl. vom Kieler Busen zur Elbe. 4) Die burgunb. Könige haben ihre Herrschaft der alamaun. Gebiet ausgebest; Ans. des 10. Jahrh. gehrte ihnen Zrich; ebenso war Basel lange Zeit burgunb. und warb erst unter Heinrich Ii. fr Deutschland zurckgewonnen. 5) Die Gebiete nrbl. vom und. Rhein gegen Frielanb stauben nicht mehr im 95er banbe mit Lothringen.

5. Das Mittelalter - S. 51

1889 - Gotha : Perthes
51 und bei den germanischen Stmmen herrschten selbstndige Herzoge. Auch in dem austrasischen Gebiete zwischen Maas und Rhein begrndete Pippin ein selbstndiges Herzogtum. Von den Gegnern des neustrischen Hausmeiers (Berthar) zu Hilfe gerufen, gewann derselbe 687 die Schlacht bei Testri (unweit d. ob. Somme) und dann unter dem Titel eines maiordomus auch die Herrschaft in Neustrien (688) 1). Mit kluger Migung uerlich sich dem merovingischen Knigtum unter-ordnend, ging Pippin nun daran, dem Reiche die ehemalige Kraft und Einheit zurckzugeben. Den Herzog von Aquitanien und die Herzge der germanischen Stmme vermochte er indes nicht wieder zu unterwerfen; dagegen bahnte er die Unterjochung der Friesen an, die von ihren alten Sitzen zwischen Rhein und Ems aus an der Kste sdwestl. bis zur Schelde, nordstl. bis zur Weser sich ausgebreitet hatten. Mit Kraft und Glck ist sein Sohn Karl in die Stellung des Vaters und in die von ihm vorgezeichnete Politik eingetreten. Pippin, f 714 _ Karl Martell, f 741_ Karlmann (747 Mnch). Pippin d. Kleine, f 768, Gem.: Bertrada (Bertha) Karl d. Groe, f 814. Karlmann, f 771. C Aufschwung des Weiches unter den Mppiniden. Nach Pippins Tode bernahm zunchst seine Wilwe Plektrudis fr ihren unmndigen Enkel (Theudoald) die Regierung und hielt Karl, den Sohn Pippins aus einer Nebenehe, zu Kln in strengem Gewahrsam. 715 enfloh derselbe aus dem Gefngnis und erkmpfte sich in den nchsten Jahren die Herrschaft. Karl Martell 2> Nachdem Karl die abgefallenen germanischen Stmme wieder in Abhngigkeit gebracht hatte, wandte er sich gegen die Araber, welche die Pyre-nen berstiegen und den Herzog von Aquitanien geschlagen hatten; er gewann der sie in den weiten Ebenen zwischen Tours und Poitiers einen entscheidenden Sieg (733). Durch das groe Verdienst, dem weiteren Vor-dringen des Islam in Europa ein Ziel gesetzt zu haben, erwarb er sich den Dank der Christenheit und seinem Geschlechte ein Anrecht auf den Thron der Merovinger. An den glcklichen Vorkmpfer der Christenheit wandte sich in dessen letzten Jahren der von den Langobarden bedrngte Bischof von Rom um Hilfe; Karl zgerte mit derselben, weil er in freundschaftlichen Beziehungen zu dem Langobardenknige stand; der fr die Menschheit so folgenreiche Bund der frnkischen Herrscher und der rmischen Kirche vollzog sich erst unter seinem Sohne Pippin. Als Karl starb (-f- 741), war das Frankenreich (bis auf Aquitanien, das erst sein Sohn Pippin unterwarf), in seinem vollen Umfange her-gestellt und die Kraft der Friesen gebrochen; als kirchlichen Mittelpunkt hat er fr dieselben das Bistum Utrecht (am Rhein, wo er die Vecht nach der Zuidersee entsendet), begrndet. 1) Pippin herrschte also als Herzog von Anstrasien (dux) und Hausmeier des brigen Frankenreichs (et princeps Francorum). 2) Der Beiname Martellus (Hammer) findet f. erst im 9. Zahrh.

6. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 212

1867 - Rostock : Hirsch
212 Um die Eingebornen hat man sich lange Zeit gar nicht weiter bekümmert. Als man erkannte , wie verkommen und thierisch sie waren , redete man sich ein, der liebe Gott habe dort ein ganzes Geschlecht von Blödsinnigen geschaffen, das sich von den Thieren nicht sonderlich unterscheide. Deshalb dachte keine Seele daran, diesen armen Menschen das Evangelium zu predigen; im Gegentheil übte man ohne Gewissensbisse alles denkbare Unrecht gegen sie aus. Man nahm ihnen ihre geringe Habe, machte sie zu Knechten und misshandelte sie zum Vergnügen. Was Wunder , wenn die Eiügebornen Hass auf die Weissen warfen und einzelne, wo sie sie fassen konnten , überfielen und mordeten! Zur Rache begannen die Weissen einen wahren Vernichtungskampf gegen die Schwarzen. Jährlich zogen Scharen von Kolonisten in den Wald auf die Men- schenjagd und kamen zuletzt so weit, dass dieselbe ein Vergnügen wurde, zu welchem Freunde einander einluden. Wahrhaft viehische Grausamkeit wurde begangen. Einst traf ein Trupp Weisser auf eine Schar von etwa dreissig Männern , Frauen und Kindern , die ohne Ahnung einer Gefahr im Walde lagerten. Sie wurden zusam- mengebunden und mit Peitschen fortgetrieben, bis man einen freien Platz fand, wo sie alle nach der Reihe mit kaltem Blute gemordet wurden. Das ist geschehen im Jahre 1839. Als der englische Statthalter die Schandthat entdeckte , verurtheilte er die Anführer zum Tode, war aber bei dem Spruch seines eigenen Lebens kaum sicher. Die Versuche verschiedener Missionare, den Papuas das Evan- gelium zu bringen , scheiterten zum Theil an der Stumpfheit der Heiden, zum grossem Theil an dem Hass und der Feinds»haft der Christen. Die Schwierigkeiten nahmen zu, als die Gier nach Gold Tausende aus der ganzen Welt nach Australien lockte. Wohin der wüste Zug ging , zog Mord und Todschlag und Zuchtlosigkeit mit. Alle Arbeit der Missionare vermochte nichts gegen den Hass der zuchtlosen Goldgräber, die in den Missionaren ihre gebornen Feinde sahen. Die Mission musste unter Thränen aufgegeben werden, weil Christen dem Werke feindlich entgegenstanden. indessen konnte die Christenheit die Schande nicht auf sich sitzen lassen. Im Jahre 1858 hat die Brüdergemeinde das Werk wieder aufgenommen und von neuem Missionare zu den Papuas gesandt. Gott gebe seinen Segen , dass die Christenheit auch dort gut mache , was sie ver- brochen hat!

7. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 191

1867 - Rostock : Hirsch
191 gesetzt wurden. Als die Compagnie gezwungen wurde, Schulen anzulegen, wurde die Religion von dem Kreise des Unterrichts ausgeschlossen, damit Hindus und Muhammedaner nicht verletzt würden. So zog man selbst ein Geschlecht heran, das klug und pfifftg war, aber Gott nicht fürchtete. Im Jahre 1857 endlich war die Frucht reif. Ein furchtbarer Aufstand brach los und wälzte sich durch Bengalen und die nordwestlichen Provinzen, wie eine Lawine. Alles, was eine weiße Haut hatte, wurde ohne Erbarmen nieder- gemetzelt. Europa hörte mit Entsetzen von den haarsträubenden Gräueln, die in Indien vollbracht wurden. Und die Anführer in dem Aufruhr waren Leute, die in den religionslosen Schulen der Engländer unterrichtet waren. Als der Aufstand durch Ströme von Blut gedämpft war, löste die Königin die Compagnie, die bis zum letzten Augenblick unverbesserlich blieb, auf und übernahm selbst die Regierung von Indien. Von da an hörte die Begün- stigung des Heidenthums durch Christen aus. 3$. ^uüi Jaltntiarlif nacli ¡¿olymsk. Auf den mecklenburgischen Dörfern fällt die Schule aus, wenn in der benachbarten Stadt Jahrmarkt ist. Will oder soll der faust- feste Landjunge dahin, so lässt er sich so leicht nicht durch Wind oder Wetter zurückhalten. Aber auf den Jahrmarkt nach Kolymsk zu gehen, der gar nicht einmal in dem Kalender steht, dazu möchte auch er schwerlich Lust haben. Denn Kolymsk liegt im nördlichen Sibirien am Ausflüsse der Kolyma in das Eismeer fast unter dem 70. Grade an einer öden Küste , die zehn Monate des Jahres mit Schnee und Eis bedeckt ist und in dieser Zeit nur Eisbären, Renn- 1 hie re und andere mit dickem Winterpelze bekleidete Thiere zu Bewohnern hat. Jährlich wird in den wenigen kleinen Ortschaften jener öden Küste, unter denen Kolymsk obenan steht, ein Markt gehalten, den russische Kaufleute von weit her mit Gerälhschaften und leichten Zierrathen besuchen, um das köstliche Pelzwerk von den umherziehenden Bewohnern des Nordens dafür einzutauschen. Aber die Reise dahin ist mühsam und gefahrvoll. Bei 30 0 Kälte macht sich eine Karawane von Kaufleuten mit Dienern und einigen hundert Packpferden auf den Weg. Durch finstere Wälder und unabsehbare Ebenen geht es eintönig fort, ohne dass man einen .Menschen erblickt und ein Obdach findet, unter weichern man ausruhen könnte. Vor Sonnenaufgang, bei dem Schein des Nordlichts, setzt sich der Zug in Bewegung. Das will aber nicht viel sagen; denn vor zehn Uhr geht die Sonne nicht auf. Langsam steigen die Pferde durch den tiefen Schnee, in dem nicht Weg, noch Steg zu sehen ist. Die Reisenden sind ganz in Pelz gehüllt und tragen eine Larve vor dem Gesicht zum Schutz gegen den schneidenden Wind. Endlich geht die Sonne auf. Im

8. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 197

1867 - Rostock : Hirsch
197 Viehsterben, Dürre und Mißwachs wird der Zauberer gerufen, daß er Hülse schaffe. In der Regel bezeichnet derselbe irgend eine Person aus der Nähe, welche das Unglück angerichtet haben soll. Kann dieselbe sich nicht hinlänglich rechtfertigen, so wird sie hingerichtet. Die rohesten und grausamsten unter den Negern sind die Aschantis, wiewohl sie in allen Fertigkeiten des äußern Lebens weiter vorgeschritten sind, als die meisten andern. Sie sind unerhört blutdürstig. Die Mauer um den Palast des Königs ist aus Menschenschädeln gebaut; den Götzen werden Menschenopfer gebracht, und die Opfer werden vor dem Tode erst gepeinigt. Stirbt ein Reicher, so werden von seinen Sklaven einige getödtet, damit es in der andern Welt ihm nicht an Dienern fehle. Stirbt der König, so werden Tausende als Todtenopfer geschlachtet. Bei solcher Gelegenheit sollen im Jahre 1860 viele tausend Menschen als Opfer gefallen sein. Das Leben eines Menschen gilt bei den Aschantis gar nichts. Auf den Negern ruht seit Jahrtausenden ein Fluch, der fast den ganzen von ihnen bewohnten Welttheil heruntergebracht hat; das ist der Sklaven- handel. Nicht blos die Afrikaner nehmen ihre Knechte aus ihren Brüdern, sondern in alle Theile der Welt werden die Neger als Sklaven weggeführt. Himmelschreiend ist die Grausamkeit, die an Hams Söhnen vollbracht ist. Und was das Schlimmste ist: wenn es ans Aufrechnen der Schuld geht, so stehen die Christen oben an. Von allen Seiten ist Afrika mit wilden Rotten umgeben, welche Hetzjagden auf die Neger machen, wie auf wilde Thiere. Wenn der Pascha von Ägypten kein Geld hat, seine Soldaten zu besolden, so schickt er eine Abtheilung Truppen in den Süden, daß sie aus- gehen, Sklaven zu fangen. Mit unmenschlicher Grausamkeit wird der Befehl ausgeführt. Ganze Dörfer werden niedergebrannt und hunderte von Men- schen mit kannibalischer Lust verstümmelt oder getödtet. Ist eine hinlängliche Menge von Menschen zusammengebracht, so werden sie an einander gekoppelt und mit Peitschenhieben durch Hitze und Kälte über Sand und Stein fortge- trieben. Wer niederfällt, bleibt liegen und mag den wilden Thieren zur Beute werden. Geschunden, verwundet, zerschlagen kommen die Übrigbleibenden in Ägypten an und werden auf den Märkten wie das Vieh verkauft. Ähnliche Raubzüge werden jährlich von andern Sultanen und Fürsten gegen die Neger im innern Afrika unternommen. Auf der Westküste sind es Christen, die den Negerhandel betreiben. Sie bringen Branntwein, Schießpulver und hundert kleine Putzsachen und tauschen Sklaven dafür ein, die sie mit mehr als hundertfachem Gewinn nach Ameria verkaufen. Seit dieser gräßliche Handel besteht, ist namenloses Elend und namenloses Verderben über Afrika gekommen. Menschen sind der Kaufpreis geworden, um den man den Branntwein und andere Herrlichkeiten erstehen kann; darum hat sich eine wahre Gier nach Menschen der Bevölkerung be- mächtigt. Große Banden durchziehen das Land, um Menschen zu fangen; Eltern verkaufen ihre eigenen Kinder, um Branntwein dafür einzuhandeln. Die unglücklichen Gefangenen werden mit barbarischer Grausamkeit an die Küste getrieben. Wenn der Kauf mit den europäischen Händlern an der Küste abgeschlossen ist, brennt jeder Kaufmann seiner Ware mit einem glühenden Eisen sein Zeichen ins Fleisch, damit er sie in Amerika wiederkenne. Durch dieses schon seit Jahrhunderten dauernde schandbare Treiben haben die Neger

9. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 242

1867 - Rostock : Hirsch
242 Falle auf dem Pferds ein wenig mürbe geritten hatten. Sie schweiften un- stat umher, ohne Häuser, selbst ohne ordentliche Hütten zu haben. Ihre schmutzigen Weiber und Kinder führten sie auf Karren mit sich. Durch ihr Erscheinen in Europa erregten sie unter den germanischen Völkern eine große Bewegung, die man die Völkerwanderung nennt. Bei ihrem Zuge trafen sie zuerst auf die Ostgothen. Diese wichen und warfen sich auf ihre Nachbarn, die Westgothen. Letztere zogen sich nach Griechenland und darauf westlich nach Italien zu. Als ein Volk, wel- ches der Übermacht weichen mußte, wareu sie ausgezogen: als ein eroberndes Volk kamen sie in Italien an. Sie gingen gerade auf Nom los. Zweimal ließen sie sich durch große Summen Goldes abkaufen: zum dritten Male nahmen sie mit stürmender Hand die Stadt, die seit Hannibals Zeiten keinen Feind gesehen hatte, und plünderten die reichen Schätze, die Jahrhunderte lang aus alleu Ländern zusammengeraubt waren. Von da zogen sie weiter nach Westen, setzten sich an beiden Seiten der Pyrenäen fest und gründeten dort ein großes Reich. Während deutsche Völker ein Stück nach dem andern von dem römischen Reiche in Besitz nahmen, rückten immer neue Scharen von Hunnen aus Asien heran und überschwemmten das östliche Europa. Ein kühner Führer, At- tila, der sich selbst am liebsten Godegisel, d. i. Gottesgeißel, nannte, ver- einigte sämmtliche Stämme der Hunnen und machte sich zum Herrn über alle Völker, die von der Wolga bis zur Donau wohnten. In den Ebenen von Ungarn hatte er sein Zelt aufgeschlagen. Eine Menge unterworfener Könige diente ihm; fremde Gesandte kamen von weit her und suchten de- müthig seine Gunst. Der griechische Kaiser mußte jährlich zweitausend Pfund Goldes zahlen, um sein Land vor den Verheerungen der schrecklichen Nach- barn zu schützen. Im Jahre 451 brach Attila mit einer halben Million Krieger auf und zog durch Deutschland nach Gallien. Feuer und Schwert bahnten ihm den Weg. Städte und Dörfer gingen in Flannnen aus. Die Menschen wurden zu Tausenden mit kaltem Blute gemordet, wenn sie sich nicht entschlossen, dem wilden Zuge sich anzureihen. Angesichts der schreck- lichen Gefahr vergaßen die Völker Europas auf kurze Zeit ihren Hader und vereinigten sich gegen den gemeinschaftlichen Feind. Auf den cata launi- schen Feldern, bei der jetzigen Stadt Chalons,. trafen die Heere auf ein- ander. Es war eine rechte Völkerschlacht, die dort geschlagen wurde; denn die Völker Europas von der Wolga bis an das atlantische Meer stan- den sich feindlich gegenüber. Beide Theile kämpften mit äußerster Kraft. An 160000 Leichen sollen das Schlachtfeld bedeckt haben. Attila mußte zum ersten Male in seinem Leben zurückgehen. Die Erinnerung an die mörde- rische Schlacht prägte sich dem Gedächtnisse der Menschen tief ein. Roch heute geht in jener Gegend die Sage, daß jährlich, wenn der Tag wieder- kehrt, die Geister der Erschlagenen in der Mitternachtsstunde auf das Schlacht- feld zurückkehren und in der Luft ihren Kampf fortsetzen. Im nächsten Jahre versuchte Attila sein Glück in Italien. Schreck und Entsetzen gingen vor ihm her. Viele Menschen flohen auf die Inseln in den Lagunen und bauten sich dort an. Aus Rom zog Papst Leo der Große dem furchtbaren Feinde feierlich entgegen, um Schonung für die Stadt zu erbitten. Es ist kaum glaublich, daß allein das Wort eines fremden Prie- sters das Herz des wilden Eroberers gerührt haben sollte. Aber dem sei, wie ihm wolle, Attila verschonte Rom und kehrte nach Ungarn zurück. Im folgenden Jahre starb er eines plötzlichen Todes. Sein Reich, das wie ein blutiger Feuerschein eine Zeit lang geleuchtet hatte, zersiel in mehrere Theile,

10. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 21

1904 - Gotha : Perthes
2. Ueriobe. Die Bildung des deutschen Kaiserreichs. Unter den fortwhrenden Angriffen uerer Feinde kam das deutsche Knigreich anfangs nicht zu rechter Kraft und lste sich infolge innerer Schwche in fnf fast selbstndige Herzogtmer auf. Endlich begann König Heinrich I. unter Anerkennung des Herzogtums eine Neugrndung des Reichs, ja Otto I. erhob Deutschland durch Siege nach auen und Pflege geistigen und kirchlichen Lebens zur er st en M a ch t des Abendlandes. Er wurde der Grnder des deutschen Kaiserreichs (des sogen, rmischen Reichs deutscher Nation). __ I. Die Schwche des deutschen Knigreichs. Zahlreiche Feinde bedrohten die deutschen Grenzen, im Norden die Normannen (Nordgermanen) *), im Osten die slawischen Wenden (stlich von Elbe und Saale) und die Tschechen (in Bhmen und Mhren). Mit Kraft schtzte Ludwig der Deutsche (843876) das Reich; aber nach seinem Tode geriet es in immer grere Schwche, zumal da es unter die drei Shne Lud-wigs geteilt war. Endlich vereinigte es Kart Iii. wieder (882). Dieser vermochte es aber nicht gegen die ueren Feinde zu schtzen und wurde zuletzt von seinem Neffen Arnulf zur Niederlegung der Herrschaft gezwungen (887). Der kriegstchtige Arnutf (887899) befreite durch den entscheiden-den Sieg bei Lwen (stl. von der unteren Schelde) Deutschland von den Normannen 2). Schon drngte freilich ein neuer, furchtbarer Feind heran, die Magyaren (madjaren), von dem Abendlande Ungarn genannt, ein nomadi-sierender finnischer Volksstamm, der sich in den zwischen Donau und Kar-paten gelegenen Ebenen festsetzte und seit Ende des 9. Jahrhunderts von da aus seine Plnderungszge nach Westen unternahm. An Stelle des kraftvollen Arnulf (f 899) folgte sein unmndiger Sohn, Ludwig das Kind (900911). Unter einer schwachen Vormundschafts-regierung brach berall innere Zwietracht aus, während die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westlich bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die einzelnen deutschen Stmme hervor-ragenden Fhrern (Herzgen) an. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; die stlichen Gebiete am Main behielten den frnkischen Namen (Herzogtum Franken), die westlichen Gebiete an der Mosel und Maas aber, die einst König Lothar gehrt hatten, bildeten das Herzogtum 1) Die Normannen sind die Skandinavier (Norweger und Schweden) und die Dnen. 2) In Frankreich begrndeten die Normannen 911 an der unteren Seine ein erb-liches Herzogtum, die Normandie.
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