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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 90

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
90 Mittlere Geschichte. Übung gewachsen, dabei zoi'nmüthig, habsüchtig und schlau wie wenige. Ihn riesen eifersüchtige römische Feldherrn uach Afrika herüber. Er landete 429 mit 50000 Mann und wüthete mit unerhörter Grausamkeit gegen Felder und Städte. 9iach 10 Jahren eroberte er auch Neu-Karthago mid gebot bei Todesstrafe den Einwohnern, alles Gold, Silber, Edelsteine auszuliefern. Sein Reich erstreckte sich nun 90 Tagreisen weit an der Küste. Er beherrschte das Mittelmeer, eroberte Sizilien, Sardinien, Korsika und segelte jährlich auf Beute aus, als wäre er Bluträcher der alten Karthager. Er war es auch, der die Hunnen 311 e*nem Zufall in die römischen Gebiete einlud. Die Hunnen waren bis daher in unsteten Raubzügen, die Donau entlang, umhergezogen. Um 444 vereinigte sie wieder ihr König Attila. Dieser hatte auch einen unansehnlichen Körper, aber einen seltenen Herrschergeist. Er glaubte das Schwert des Kriegsgottes zu führen und dadurch zur Herrschaft der Erde bestimmt zu sein. Er ward eine Gottesgeisel für viele Völker; so fürchterlich hatte noch kein Eroberer gehaust. Bis China hinein erstreckte sich der Schrecken vor ihm; und nun (451) wälzte sich in wirbelndem Sturme sein Heer von 700000 Mann durch Deutschland herauf und über den Rhein nach Gallien. Seine Erscheinung überbot alle bisherigen Schrecknisse. Indessen gelang es dem tapfern Römer Atztius, in der gemeinschaftlichen Noth Franken, Burgunder, Westgothen, Römer zu vereinigen. Bei Ehalons in der Champagne stießen die Heere auf einander. Die Völker des ganzen Europa von der Wolga bis zum west-licheu Ocean standen einander gegenüber. Die Schlacht war eine der schrecklichsten, die je geliefert worden sind; denn 162000 Todte sollen den Wahlplatz bedeckt haben; und es entstand die Sage, daß drei Tage lang noch die Schatten der Erschlagenen mit einander gekämpft und Blutströme die Leichname weggeschwemmt hätten. Attila zog sich in seine Wagenburg und weiter zurück. Im folgender! Jahre fiel er iu Oberitalien ein; und auch hier

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 111

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iii. Papstthum und Kaiserthum. 111 ausbeuteten. Einmal bestürmten sie Paris mit 30,000 Mann. Sie ruhten nicht, bis ihnen ansehnliche Strecken, besonders die Normandie zu Wohnsitzen überlassen den (911). Hier ließen sie sich taufen; und Frankreich hatte fortan friedliche und fleißige Bewohner an ihnen. Die Normannen setzten sich auch in Rußland und Litauen fest, bevölkerten (815) die ferne Insel Island und entdeckten selbst Nordamerika, doch ohne sich bleibend niederzulassen. Um das I. 1000 wurden sie nach Italien gerufen, die eingedrungenen Griechen und Sarazenen zu vertreiben. Dort wurde sogar ihr Anführer Roger 11. 1130 vorn Papste mit Sicilien und Neapel belehnt und zum „Könige beider Sicilien" gekrönt. Die Züge der Normannen horten endlich auf, da sie in ihrem Vaterlande allmählich zum Christenthum bekehrt oder gezwungen wurden, und mildere Sitten annahmen. Zu Öand waren in jenen Zeiten die Ungarn eine ähnliche Geißel für Deutschland; und all dies, mit dem fürchterlichen Wirrwarr im Innern zusammengenommen, macht es erklärlich, wie die Sage vom Untergang der Welt auf das I. 1000 so allgemeinen Glauben finden konnte. Von besonderer Wichtigkeit wurden die Normannen für England. Hier waren nachdem Einfall der Ange l-sachsen sieben Königreiche entstanden, welche endlich (827) König Egbert vereinigte. Eben jetzt aber kamen die Nordmänner in jährlichen Raubzügen. Sie ließen sich endlich (866) mit Weib und Kind nieder und verwüsteten ganz England. Alfred der Große, König seit 871, flüchtete sich vor ihnen in die Sümpfe von Somerset, wo er kümmerlich in der Hütte eines Hirten sich aufhielt. Da saß er einmal am Herde, in Gedanken an die Rettung Englands versunken. Die Frau des Hirten, die ihn für einen Knecht hielt, hieß ihn ans die Brote am Feuer Acht haben. Er vergaß es und mußte dafür ein fauler Knecht heißen, der wohl Brot essen, aber nicht backen möge. Er rettete endlich doch das Reich, und regierte bis 901 so kräftig und weise, daß die Normannen keine Lau-

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 89

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
I. Die Völkerwanderung. 89 Worms, Straßburg, Speier, Reims, und machten das Laud zur Wüste. Dieselben Horden wandten sich auch 409 nach Spanien und verheerten es gleichermaßen. Dann mußte Britannien den von Schottland eindringenden Picten und Scoten überlassen werden; und die Briten riefen die Angelsachsen ans Deutschland zu Hilfe, welche nun selbst im Lande blieben. So hatte das Reich wichtige Provinzen verloren. Unterdessen wurde Stilicho ermordet; und Alarich, bitter gekränkt, kehrte nach Italien zurück. Des Kaisers Minister fuhren fort, ihn zu reizen, und so rückte er 410 racheschnaubend vor Rom. Er brachte der Sündenstadt das erste Wehe. Um Mitternacht wurden die Thore durch Verrath geöffnet; Trompeten und Flammen weckten die Bewohner. Alarich forderte seine Leute auf, sich mit der Beute eines weichlichen Volkes zu bereichern, die Wehrlosen dagegen und die Kirchen zu schonen. Die Straßen wurden mit Leichen bedeckt und ein beträchtlicher Theil der Stadt sank in Asche. Die Beute an Gold, Edelsteinen, Gefäfsen, Seide, Pnrpnr war unermeßlich. Nach fünf Tagen verließ Alarich die Stadt; und schon im Begriffe, auch Sicilien zu überwältigen, wurde er von schnellem Tode weggerafft (411). Im Bett eines Flnffes bei Consentia liegt er mit reichen Schätzen begraben; noch ruhen nnentdeckt unter den Wellen die Gebeine des großen Gothenkönigs. Sein Gefolge zog sich nach Spanien zurück und gründete dort das weft gothische Reich, das anfangs auch über Südgallien sich erstreckte und bis 711 bestand. 3. Die Vandalen und Hunnen. § 37. Unterdessen starb der nichtswürdige Honorins (423). Bis jetzt war seinem Reiche fast nur noch Afrika unangetastet geblieben. Auch dieses sollte verloren gehen. In Spanien nämlich machten sich neben den Westgothen die vorher eingewanderten Vandalen unter ihrem König Genserich oder Geiser ich mächtig. Der war klein von Statur, aus einem Fuße hinkend, aber jeder Kriegs- 4 **

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 91

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
I. Die Völkerwanderung. 91 wurden die Gegenden, die sein Schwert traf, fürchterlich heimgesucht. Von Rom hielt ihn Aetins ab, und eine Gesandtschaft, an bereit Spitze der römische Bischof Leo stand, bewog ihn, Italien zu verlassen. Er starb (453) Plötzlich an einem Blutsturze in Ungarn. Mit ihm gieng sein Reich unter. Viele zogen wieder gen Osten; und die Hunnen verschwinden in der Geschichte. Rom aber konnte nicht mehr triumphiren. Schon 455 kam der Vandale Geiser ich, von einer rachsüchtigen Kaiserin gerufen, nach Rom. In 14 Tagen plünderte er die Stadt so rein aus, daß seitdem „vandalische Verwüstung" zum Sprüchwort geworden ist. Alles Kostbare, das uoch übrig war, worunter auch die Gefasst des jüdischen Heiligthums, kam anf die Schiffe und wurde nach Karthago gebracht, so weit es nicht durch Schiffbrüche verloren gieng. Die Kaiserin selbst wurde mit ihren Töchtern und viel tausend Gefangenen fortgeschleppt. Von nun an herrschte in Italien lauter Unordnung und Empörung. Noch 9 Kaiser bestiegen deu Throu, nach Willkür von den deutschen Miethstrnppen gewählt. Der letzte war ein Jüngling von zarter Bildung und schöner Gestalt, den man spottweise R o m u l u s A u g ustu lu s nannte. Allein bald (476) entstand eine Empörung, die der Heruler Odoaker leitete. Das Kaiserlein wurde abgesetzt, die Kaiserwürde abgeschafft, und Odoaker als König von Italien ausgerufen. So war die eiserne Monarchie zermalmt und nach der Weissagung zertheilt (Dan. 2, 40 ff.; 7, 23 ff.), nachdem sie so lange hatte stehen dürfen, bis das Salz des Evangeliums durch die Völkermassen gedrungen war. 4. Die Ostgothen, Langobarden, Franken. § 38. Ju den Ländern wurde es indessen noch lange nicht ruhig, und namentlich in Italien gab es immer neue Veränderungen. Die Ostgothen nämlich saßen nach Atti-la’s Tod nebst den Gepiden in Pannonien (Ungarn) fest, wo sie sich ringsum furchtbar machten. Im I. 475

5. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

6. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

7. Das Mittelalter - S. 69

1889 - Gotha : Perthes
69 weltliche Macht verlor das Papsttum damals gnzlich; in Rom herrschte mit festem Arm von 932 954 Alberich unter dem Namen eines princeps et omnium omanorum Senator; die Ppste neben ihm waren seine Ge-schpfe; der Erbe seiner Herrschaft war sein Sohn Dctavian, der 955 als Johann Xii.1) auch die ppstliche Wrde bernahm. Unfhig sich zu behaupten, rief derselbe 960 Otto den Groen zu Hilfe und krnte ihn 962 zum Kaiser, das rmische Imperium abermals erneuernd. 3. Ostsranken (Deutschland). A. Seine Wnmacht und Zerrissenheit. Arnulf. (887-899.) In Ostfranken erkannten die Groen den kriegstchtigen Arnulf als König an, der dann auch durch den entscheidenden Sieg bei Lwen a. d. Dijle2) [deile] Deutschland von den Einfllen der Normannen befreite (891); weniger glcklich war er gegen die sdstl. Feinde des ostfrnkischen Reiches, die Mhren. Schon drngte indes ein neuer, furchtbarer Feind heran, dem bald auch die Mhren erlagen, die Magyaren [ma'djaren], von dem Abendlande Ungarn 3) genannt, ein nomadisierender finnischer Volksstamm; in den zwischen Donau und Karpaten gelegenen, damals ziemlich herrenlosen Ebenen hatten sie sich festgesetzt ^) und unternahmen seit Ende des 9. Jahrh. von der neuen Heimat ans ihre furchtbaren Plnderungszge nach Westen. Mehr als je that unter diesen Umstnden ein krftiger Mann dem ostfrnkischen Reiche not; statt dessen folgte nach Arnulfs Tode (f 899) sein unmndiger Sohn Ludwig, dem die Groen schon bei Lebzeiten des Vaters gehuldigt hatten. Ludwig das Kind. (900911.) Arnulf hatte die bermtigen Groen nur mit Mhe im Gehorsam erhalten ; unter der nun eintretenden Vormundschaftsregierung brach bei der Schwche der kniglichen Gewalt berall innere Zwietracht aus, während zugleich die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westl. bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die ein-zelnen deutschen Stmme, deren Verschiedenheit durch Belassung ihres Rechts aufrecht erhalten und bei Bildung der Heere und Teilungen anerkannt worden war, hervorragenden Mnnern an, die sich ihnen als Fhrer darboten. So erneuerte sich das Stammesherzogtum, das unter der frnkischen Herrschaft berall aufgelst worden war. In Sachsen bte Otto der Erlauchte die hchste Gewalt, in Baiern Arnulf; in Alamannicn (Schwaben) stritten zunchst mehrere Geschlechter um die Herrschaft, ohne da eines dauernd die Macht erlangte. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; in den stlichen Gebieten am Main, die den Namen Franken festhielten, 1) Von ihm an ward die nderung des Familiennamens bei den Ppsten zur Regel. 2) einer der Flsse, welche die Rpel bilden, r. Nebensl. der Scheide. 3) entstanden aus d. Namen der Ugrer, mit dem die Slaven die Magy. bezeichnen. 4) Unter König Arpad [a tpd] besetzten d. Magy. im 9. Jahrh. d. nordwestl. Gestade des schw. Meeres; seit d, Mitte des Jahrh. erschienen einzelne Reiterscharen im Donaulande.

8. Das Mittelalter - S. 70

1889 - Gotha : Perthes
bettigten die Babenberger ^) und Konradiner einander in der sogen. Babenberger Fehde; begnstigt von König Ludwig gewannen die Konradiner die Macht; in den westl. frankischen Gebieten an der Mosel u. Maas, Lothringen, ri Reginar die hchste Gewalt an sich, sagte sich aber zugleich von dem I deutschen Reiche tos undsm^sich an das westfrukif che Reich an. Allein Frieslan^und Thringen (fbl. von der Unftrut, zwischen Werra und Saale) haben die herzogliche Gewalt nicht ausgebildet. Die Grenzen der 5 deutschen Herzogtmer: 1) Sachsens stl. Grenze (vgl. Karte S. 54) gegen die Wenden bildete Elbe und Saale bis zur Mndung der Unftrut3); die fbl. Grenze gegen Thringen und Franken lief zunchst an der und. Unftrut entlang, wich an den Harz zurck und ging dann fdwestl. bis zur und. Werra und der Mnben (am Zusammenflu v. Werra u. Fulba) bis in die Gegenb der ob. Sieg; die westl. Grenze gegen Lothringen und Friesland zog sich unweit des Rheins der die und. Ruhr und Lippe fast bis zur Jjssel, dann norbstl. nach der Ems zu, berschritt biefe in ihrem und. Laufe und berhrte am Ausflu der Wefer die Nordfee; die nrbl. Grenze gegen die Dnen bitbete die Eiber. der die Bischofssitze vgl. S. 55. 2) Baiern wrbe im O. durch die Enns gegen Ungarn, im W. durch den Lech gegen Schwaben, im S. durch die Alpen begrenzt; nrbl. von der Donau lag der Norbgau (zwisch. b. frnk. Jura u. b. Bhmer Wctlbe). der die Bischofssitze vgl. S. 39. 3) Alaman tuen ober Schwaben wrbe im O> gegen Baiern vom Lech, im S. von bcn Alpen begrenzt; die Grenze gegen Burgunb 4) lief an der Aare hin und wandte sich dann durch den (Schweizer) Jura nach dem Wasgau, der in feiner ganzen Lnge das Elsa von Lothringen schieb. Am Rhein trennten die Lauter und Murg Schwaben von Franken; die nrbl. Grenze lief stl. bis zum (fchwb.) Iura, wo die Wrnitz zur Donau hinburch-biicht Bischofssitze waren Straburg, Augsburg, Konstanz (am l. Rheinufer zwisch. Bobensee u. Untersee), Basel und Chur. 4) Lothringens westl. Grenze gegen Frankreich warb von der Scheibe gebilbet, ging von deren ob. Laufe am Sdrande der Ardennen entlang bis zur Maas und begleitete sie aufwrts, die Argonnett einschlieet^, bis zur Quelle, wo sie auf das Knigreich Burgunb stie, das bis zum Wasgau das fbl. Grenzlanb war. Im O. lief die Grenze am Wasgau entlang, dann in eittem westl. Bogen nach dem Mittelthciit, den sie etwas nrbl. von Bingen (am Einflu der Nahe) erreichte, und berschritt benfelbcn zwischen Koblenz und Bonn; ein schmaler Strich lag auf der r. Seite des Rheins6). 1) Babenberger nach b. Burg Babenberg gen, die spter der Stadt Bamberg den Namen gegeben hat, Konrabiner nach dem im Geschlechte blich. Namen Konrab. 2) Der thring. Stamm trat in nhere Verbindung mit Sachsen; eine wirkl. Vereinigung mit bemselben hat inbes nicht stattgesnnben; im Ans. des 12. Jahrh. ist Thringen (als Lanbgrafsch.) triebet selbstnbiger hervorgetreten. 3) Die Grenze des norbalbingischen Landes gegen die stl. Wenben lies fbl. vom Kieler Busen zur Elbe. 4) Die burgunb. Könige haben ihre Herrschaft der alamaun. Gebiet ausgebest; Ans. des 10. Jahrh. gehrte ihnen Zrich; ebenso war Basel lange Zeit burgunb. und warb erst unter Heinrich Ii. fr Deutschland zurckgewonnen. 5) Die Gebiete nrbl. vom und. Rhein gegen Frielanb stauben nicht mehr im 95er banbe mit Lothringen.

9. Das Mittelalter - S. 51

1889 - Gotha : Perthes
51 und bei den germanischen Stmmen herrschten selbstndige Herzoge. Auch in dem austrasischen Gebiete zwischen Maas und Rhein begrndete Pippin ein selbstndiges Herzogtum. Von den Gegnern des neustrischen Hausmeiers (Berthar) zu Hilfe gerufen, gewann derselbe 687 die Schlacht bei Testri (unweit d. ob. Somme) und dann unter dem Titel eines maiordomus auch die Herrschaft in Neustrien (688) 1). Mit kluger Migung uerlich sich dem merovingischen Knigtum unter-ordnend, ging Pippin nun daran, dem Reiche die ehemalige Kraft und Einheit zurckzugeben. Den Herzog von Aquitanien und die Herzge der germanischen Stmme vermochte er indes nicht wieder zu unterwerfen; dagegen bahnte er die Unterjochung der Friesen an, die von ihren alten Sitzen zwischen Rhein und Ems aus an der Kste sdwestl. bis zur Schelde, nordstl. bis zur Weser sich ausgebreitet hatten. Mit Kraft und Glck ist sein Sohn Karl in die Stellung des Vaters und in die von ihm vorgezeichnete Politik eingetreten. Pippin, f 714 _ Karl Martell, f 741_ Karlmann (747 Mnch). Pippin d. Kleine, f 768, Gem.: Bertrada (Bertha) Karl d. Groe, f 814. Karlmann, f 771. C Aufschwung des Weiches unter den Mppiniden. Nach Pippins Tode bernahm zunchst seine Wilwe Plektrudis fr ihren unmndigen Enkel (Theudoald) die Regierung und hielt Karl, den Sohn Pippins aus einer Nebenehe, zu Kln in strengem Gewahrsam. 715 enfloh derselbe aus dem Gefngnis und erkmpfte sich in den nchsten Jahren die Herrschaft. Karl Martell 2> Nachdem Karl die abgefallenen germanischen Stmme wieder in Abhngigkeit gebracht hatte, wandte er sich gegen die Araber, welche die Pyre-nen berstiegen und den Herzog von Aquitanien geschlagen hatten; er gewann der sie in den weiten Ebenen zwischen Tours und Poitiers einen entscheidenden Sieg (733). Durch das groe Verdienst, dem weiteren Vor-dringen des Islam in Europa ein Ziel gesetzt zu haben, erwarb er sich den Dank der Christenheit und seinem Geschlechte ein Anrecht auf den Thron der Merovinger. An den glcklichen Vorkmpfer der Christenheit wandte sich in dessen letzten Jahren der von den Langobarden bedrngte Bischof von Rom um Hilfe; Karl zgerte mit derselben, weil er in freundschaftlichen Beziehungen zu dem Langobardenknige stand; der fr die Menschheit so folgenreiche Bund der frnkischen Herrscher und der rmischen Kirche vollzog sich erst unter seinem Sohne Pippin. Als Karl starb (-f- 741), war das Frankenreich (bis auf Aquitanien, das erst sein Sohn Pippin unterwarf), in seinem vollen Umfange her-gestellt und die Kraft der Friesen gebrochen; als kirchlichen Mittelpunkt hat er fr dieselben das Bistum Utrecht (am Rhein, wo er die Vecht nach der Zuidersee entsendet), begrndet. 1) Pippin herrschte also als Herzog von Anstrasien (dux) und Hausmeier des brigen Frankenreichs (et princeps Francorum). 2) Der Beiname Martellus (Hammer) findet f. erst im 9. Zahrh.

10. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 242

1867 - Rostock : Hirsch
242 Falle auf dem Pferds ein wenig mürbe geritten hatten. Sie schweiften un- stat umher, ohne Häuser, selbst ohne ordentliche Hütten zu haben. Ihre schmutzigen Weiber und Kinder führten sie auf Karren mit sich. Durch ihr Erscheinen in Europa erregten sie unter den germanischen Völkern eine große Bewegung, die man die Völkerwanderung nennt. Bei ihrem Zuge trafen sie zuerst auf die Ostgothen. Diese wichen und warfen sich auf ihre Nachbarn, die Westgothen. Letztere zogen sich nach Griechenland und darauf westlich nach Italien zu. Als ein Volk, wel- ches der Übermacht weichen mußte, wareu sie ausgezogen: als ein eroberndes Volk kamen sie in Italien an. Sie gingen gerade auf Nom los. Zweimal ließen sie sich durch große Summen Goldes abkaufen: zum dritten Male nahmen sie mit stürmender Hand die Stadt, die seit Hannibals Zeiten keinen Feind gesehen hatte, und plünderten die reichen Schätze, die Jahrhunderte lang aus alleu Ländern zusammengeraubt waren. Von da zogen sie weiter nach Westen, setzten sich an beiden Seiten der Pyrenäen fest und gründeten dort ein großes Reich. Während deutsche Völker ein Stück nach dem andern von dem römischen Reiche in Besitz nahmen, rückten immer neue Scharen von Hunnen aus Asien heran und überschwemmten das östliche Europa. Ein kühner Führer, At- tila, der sich selbst am liebsten Godegisel, d. i. Gottesgeißel, nannte, ver- einigte sämmtliche Stämme der Hunnen und machte sich zum Herrn über alle Völker, die von der Wolga bis zur Donau wohnten. In den Ebenen von Ungarn hatte er sein Zelt aufgeschlagen. Eine Menge unterworfener Könige diente ihm; fremde Gesandte kamen von weit her und suchten de- müthig seine Gunst. Der griechische Kaiser mußte jährlich zweitausend Pfund Goldes zahlen, um sein Land vor den Verheerungen der schrecklichen Nach- barn zu schützen. Im Jahre 451 brach Attila mit einer halben Million Krieger auf und zog durch Deutschland nach Gallien. Feuer und Schwert bahnten ihm den Weg. Städte und Dörfer gingen in Flannnen aus. Die Menschen wurden zu Tausenden mit kaltem Blute gemordet, wenn sie sich nicht entschlossen, dem wilden Zuge sich anzureihen. Angesichts der schreck- lichen Gefahr vergaßen die Völker Europas auf kurze Zeit ihren Hader und vereinigten sich gegen den gemeinschaftlichen Feind. Auf den cata launi- schen Feldern, bei der jetzigen Stadt Chalons,. trafen die Heere auf ein- ander. Es war eine rechte Völkerschlacht, die dort geschlagen wurde; denn die Völker Europas von der Wolga bis an das atlantische Meer stan- den sich feindlich gegenüber. Beide Theile kämpften mit äußerster Kraft. An 160000 Leichen sollen das Schlachtfeld bedeckt haben. Attila mußte zum ersten Male in seinem Leben zurückgehen. Die Erinnerung an die mörde- rische Schlacht prägte sich dem Gedächtnisse der Menschen tief ein. Roch heute geht in jener Gegend die Sage, daß jährlich, wenn der Tag wieder- kehrt, die Geister der Erschlagenen in der Mitternachtsstunde auf das Schlacht- feld zurückkehren und in der Luft ihren Kampf fortsetzen. Im nächsten Jahre versuchte Attila sein Glück in Italien. Schreck und Entsetzen gingen vor ihm her. Viele Menschen flohen auf die Inseln in den Lagunen und bauten sich dort an. Aus Rom zog Papst Leo der Große dem furchtbaren Feinde feierlich entgegen, um Schonung für die Stadt zu erbitten. Es ist kaum glaublich, daß allein das Wort eines fremden Prie- sters das Herz des wilden Eroberers gerührt haben sollte. Aber dem sei, wie ihm wolle, Attila verschonte Rom und kehrte nach Ungarn zurück. Im folgenden Jahre starb er eines plötzlichen Todes. Sein Reich, das wie ein blutiger Feuerschein eine Zeit lang geleuchtet hatte, zersiel in mehrere Theile,
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