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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

2. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

3. Römische Geschichte - S. 107

1893 - Dresden : Ehlermann
Vierter Zeitraum. — § 38. Die flavischen Kaiser. 107 Unter ihm wird der Aufstand der Juden (66—70) niedergeworfen. Judäa war nach Beseitigung des römischen Vasallenkönigtums der Idumäer aus dem Geschlecht des Herodes des Grossen von römischen Prokuratoren (der Landpfleger Pontius Pilatus) regiert. Leben, Lehren, Kreuzestod und Auferstehung Jesu Christi. Schwerer Druck der Römerherrschaft und fanatischer Glaubenseifer treibt das Volk zum Verzweiflungskampf. Vespasian, 66 von Nero mit der Niederwerfung des Aufstandes beauftragt, dämpft den Aufruhr im Lande. Die Juden flüchten in die Hauptstadt. Nach Vespasians Erhebung zum Kaiser Belagerung von Jerusalem durch dessen Sohn Titus. Furchtbare Bedrängnis bei unmenschlicher Kriegsführung (die Gefangenen ans Kreuz geschlagen) von aussen, Parteiwut und Glaübens-eifer (3 Parteien sich gegenseitig befehdend) bei Hunger und Seuchen von innen liefern trotz hartnäckigster Verteidigung 70 die unglückliche Stadt in die Hand des Belagerers. Der Tempel geht in Flammen auf, die Stadt wird zerstört, die Juden zerstreuen sich von neuem in alle Welt. Triumphbogen des Titus mit Darstellung der Schaubrottische und des siebenarmigen Leuchters. Jüdische Gefangene arbeiten an dem von Vespasian auf dem Grund und Boden des neronischen goldenen Hauses in Angriff genommenen Kolosseum. Der nach Abzug der Legionen des Vitellius ausgebrochene Aufstand der Bataver unter Claudius Civilis 69—70, der von vielen Stämmen Germaniens unterstützt wurde (die Seherin Velleda), wird von dem kaiserlichen Feldherrn Cerealis beschwichtigt. Die unbezwungenen Bataver erhalten Tributfreiheit. Mi Titusbogen

4. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 48

1891 - Dresden : Höckner
— 48 — Orleans, Reims). Anch bei den späteren Teilungen wnrde dieser Grundsatz im wesentlichen festgehalten, die austrasische Residenz jedoch nachher nach Metz vorgeschoben und zwar infolge der neuen Eroberungen auf deutschem Boden. Zu solchen gab der Tod Theoderichs d. Gr. 526 den Merowingern freie Hand. 2. Für die Stellung des fränkischen Reiches östlich vom Rhein war es entscheidend, daß der älteste der Söhne, Theude-531 rieh, 531 mit seinem Bruder Chlotar und im Bunde mit den benachbarten Sachsen den -^thüringerfönig Hermanfried überwand (Entscheidungsschlacht bei Burg Scheidungen an der Unstrut).1) Das südwestliche Thüringerland zwischen Thüringer Wald und Donau kam als zinspslichtiges Land zum Frankenreiche, in dem nördlichen Gebiete zwischen Bode und Unstrut erhielten die Sachsen Wohnsitze. Doch blieb Thüringen unter eigenen Herzögen und eigenem Rechte noch lange ein unsicherer Besitz. 534 3. Um dieselbe Zeit (534) gelang den jüngeren Brüdern Chlotar und Childebert die Eroberung des innerlich zerrütteten Burgunderreiches; aber auch diesem blieb eine gewisse Selbstständigkeit in Recht und Verfassung. Zu dieser wesentlich romanischen Erwerbung kamen noch die westgotischen Besitzungen zwischen Garonne und Pyrenäen (bis auf Septimanien) und die von dem Ostgotenkönig Vitiges abgetretene Provence. Ihnen gegenüber verstärkte die Erwerbung des alamanntfchen, unter ostgotischem Schutze stehenden Rätiens von demselben Könige und der bald nachher erfolgende freiwillige Anschluß der Baiern2) zwischen Lech, Donau und Enns die germanischen Elemente des Frankenreiches; freilich behauptete auch Baiern seine innere Selbständigkeit unter seinen agilolfingifchen Herzögen. Rur auf kurze Zeit 558 — 561 bereinigte der grausam-despotische Chlotar I. das ganze Frankenreich unter feinerherrschaft. ') Die Thüringer, im wesentlichen die Nachkommen der alten Hermunduren (nordöstlich vom Thüringer Walde) waren zuerst gegen Ende des 4. Jahrh, aufgetaucht. Sie hatten ihr Gebiet (zwischen Harz^ Werra, Rhön und Elbe-Saale) allmählich im Norden bis an die untere Elbe (nach dem Abzug der Langobarden), im Süden bis an die Donau (nach dem Abzug der Burgunder), ausgedehnt. 2) Die Baiern, welche zuerst etwa 520 erwähnt werden, sind aus den suebischen Markomannen und verwandten benachbarten Stämmen erwachsen. Eine Zeitlang von den Hunnen abhängig, verließen die Markomannen gegen Ende des 5. Jahrh, ihre böhmische Heimat (Baiuvarii) und besetzten das bis dahin von den Rugiern eingenommene Noricum.

5. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 54

1891 - Dresden : Höckner
— 54 - mus im 7. Jahrh. (Einfluß der mit Gregor d. Gr. befreundeten Königin Theudeliude, einer bäuerischen Königstochter) auch der kirchliche Gegensatz verschwand. Übrigens bildeten die Langobarden in Italien (wie nördlich der Alpen die Baiern) fortan einen Damm gegen die damals von Osten her in die von den Germanen geräumten Landschaften vordringenden Slawen (slawische Völkerwanderung S. 64) und die hinter ihnen drängenden Avaren, die nach dem Abzüge der Langobarden Pannonien besetzt hatten. Iii. Abschnitt. Der Verfall des Frankenreiches unter den Merowingern 561—614. 1. Teilungen und Bruderkriege. 1. Zu derselben Zeit, wo Langobarden, Slawen, Avaren auch die Grenzen des fränkischen Reiches bedrohten, wurde das- 561 selbe nach dem Tode Chlotars I. 561 auf lange Zeit durch willkürliche Erbteilungen und greuelvolle Bruderkriege auch im Innern geschwächt. Andererseits freilich wurde eben dadurch auch die Verschmelzung der inneren Gegensätze gefördert und insbesondere in den westfränkischen Gebieten die Romanisieruug beschleunigt. Immer deutlicher traten das überwiegend deutsche Austrasieu im Osten, das größtenteils romanische Neustrien im Westen, daneben das gleichfalls zum guten Teil romanische Burgund und das fast ganz romanische, ehemals westgotische Aquitanien als nationale Reichsteile hervor. 2. Die unvermittelte Verbindung roher germanischer Kraft mit der entarteten römischen Kultur erzeugte auch in den Franken, ganz besonders aber in ihrem merowingischen Königshause, einen Zustand wüstester Unsittlichkeit, dem auch die selbst verfallene Kirche nicht zu wehren vermochte. Am gräßlichsten offenbarte sich dieser Zustand in dem langjährigen, mörderischen Streite der beiden Königinnen Brunhilde, der aus westgotischem Königsgeschlechte stammenden, rachsüchtigen Gemahlin Sigiberts I. von Austrasieu (t 575), und der fränkischen Fredegunde, des herrschsüchtigen Weibes Chilperichs von Neustrien (f 584). 3. Eine Erhebung des mächtigen fränkischen (bnrgundischen und austrasischen) Adels gegen Vruuhilde, welche die Selbständigkeit der Königsmacht um jeden Preis aufrecht erhalten wollte, führte endlich deren Sturz, die abermalige Wiedervereinigung

6. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 77

1891 - Dresden : Höckner
— 77 — Ein gegen die Sorben bestimmtes ostfränkisches Heer, das zum erstenmale durch ein sächsisches Aufgebot verstärkt werden sollte, wandte sich gegen die Aufständischen und wurde am Süntel-gebirge zusammengehauen. Das furchtbare Blutbad von Verden 782 entfachte den Aufruhr im ganzen Sachsenlande, 782 aber in den ersten entscheidenden Feldschlachten des ganzen Krieges, bei Detmold und an der Hase 7^3, wurden die 783 Sachsen niedergeworfen und das Land dann bis zur Elbe verwüstet. 7. Indessen erst wiederholte verheerende Streifzüge des Königs erschöpften endlich die Widerstandskraft des zähen Volkes. Weihnachten 785 erschienen Widnkind und sein Genosse Abbio 785 nebst anderen sächsischen Edlen huldigend in der Königspsalz zu Attigny (an der Aisne in der Champagne) und ließen sich taufen. Spätere Erhebungen hatten keinen Erfolg. Karl siedelte in der Folge wiederholt zahlreiche sächsische Familien in anderen Teilen seines Reiches an und verpflanzte fränkische Kolonisten nach Sachsen (vgl. die Ortsnamen). 8. In dem seit 765 thatsächlich wieder unabhängigen Baiern hatte der Herzog Tassilo in fortwährenden Kämpfen gegen die benachbarten Slawen (Slovenen) und durch eifrige Pflege der Mission im Südosten wie durch Befestigung der baierischen Kirche eine erfolgreiche Thätigkeit entfaltet. Als aber mit dem Langobardenreiche auch die Stütze der baierischen Selbständigkeit gefallen war und der Herzog trotz seines Treueides sich weigerte, 787 auf dem Wormser Reichstag zu erscheinen, ließ Karl 3 Heersäulen in Baiern einbrechen. Da unterwarf sich Tassilo im Lager vor Augsburg dem König, trat nachher aber doch mit den unzufriedenen Langobarden (s. Gemahlin Liutbirg) und selbst mit den Avaren in verräterische Verbindung. Jetzt wurde er von den eigenen Landsleuten verklagt und vom Königsgericht zu Ingelheim wegen Fahnenflucht (herisliz) zum Tode verurteilt, vom König aber zur Klosterhaft begnadigt (788^. Das letzte Stam- 788 mesherzogtnm Baiern wurde aufgehoben und dem fränkischen Staate einverleibt. 9. Die Unterwerfung Baierns entschied auch das Schicksal der räuberischen Avaren, welche seit dem Abzug der Langobarden (S. 54) in Ungarn, Siebenbürgen und der Walachei ein mächtiges Reich gebildet und viele slawische Stämme von sich abhängig gemacht halten. Als sie 788 dem Rufe Tassilos folgend in Baiern und Italien einbrachen, wurden sie zurückgeschlagen

7. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 89

1891 - Dresden : Höckner
— 89 — gegen Swatopluk von Mähren. Dessen Reich zerfiel mit seinem Tode (894), und seine Söhne schlossen Frieden, wohl unter Anerkennung der ostfränkischen Oberhoheit. Um das mit der Kirche geschlossene Bündnis durch die Herstellung des Kaisertums in Italien zu besiegeln, zog Arnulf 895 über die Alpen und ließ sich in Rom 896 vom Papste krönen; doch sofort nach seiner Rück- 896 kehr erhoben sich Berengar und der Sohn seines bisherigen Gegners Guido von Spoleto, Lambert, auss neue, um sich in die Herrschaft Italiens zu teilen. Mit unbestrittener Gewalt herrschte Arnulf auch als Kaiser nur in den deutschen Ländern, und auch hier nicht ohne Kampf mit dem trotzigen Adel. 2. Da sein älterer Sohn Zwentibold, dem er Lothringen als ein Unterkönigreich überlassen hatte, als nicht ebenbürtig galt, so erkannten die deutschen Großen nach Arnulss Tode zu Forch-heim bei Nürnberg im Febr. 900 den erst 6jährigen Ludwig 900 „das Kind" (900 — 911) als König an. Damit ging die Regierung thatsächlich aus die hohe Geistlichkeit über, insbesondere auf Hatto von Mainz, während im Osten bereits ein neuer furchtbarer Feind herandrängte, die Magy ar en (Ungarn). Dieses wilde, finnische Nomadenvolk war vom Ural in das Steppenland zwischen Donau und Dnjepr gezogen und im Lause des 9. Jahrh, von den türkischen Petschenegen über die Karpathen in die Ebenen der Theiß und Donau gedrängt worden. Hier dem baierischen Adel im Kampfe gegen die Mährer anfangs willkommene Verbündete, wurden sie nach der Vernichtung des groß-mährischen Reiches bald gefürchtete Feinde; sie schweiften verheerend nicht nur nach Baiern (Niederlage des baierischen Heeres 907) und Schwaben, und von hier nach Oberitalien, sondern auch bis nach Sachsen hinein. 3. In dieser schweren Not mußten an Stelle des unfähigen Königtums einzelne große Geschlechter selbständig die Verteidigung der einzelnen Stammesgebiete übernehmen. Das führte von selbst unter der lebhaften Teilnahme des Volkes, teilweise aber unter schweren Kämpfen auch im Innern gegen die Königsgewalt wie gegen die Bischöfe zur Erneuerung des alten Stammesherzogtums. So erhoben sichinsachsen in tapferen Kämpfen gegen Slawen und Magyaren die Ludolfinger, die in Ostsachsen und im nördlichen Thüringen reich begütert waren (Otto der Erlauchte), in Baiern Luitpold, der Markgraf der Ostmark, der 907 gegen die Ungarn fiel, und darnach dessen Sohn Arnulf, in Schwaben die Brüder Er changerund Bercht-

8. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 64

1891 - Dresden : Höckner
— 64 — einanber verschwägert durch die Vermählung Ansegisels, des Lohnes Arnulfs, mit 93egga, einer Tochter Pippins), waren, der erstere als Majorbomus und Führer der weltlichen Großen Austrasiens, der letztere als Bischof der australischen Residenz Metz an der Spitze der geistlichen Aristokratie, die vornehmsten Ratgeber des jungen Königs Dagobert I. (622—639), dem sein Vater Chlotar Ii. 622 die Regierung in Australien übertragen hatte. Dieser erscheint als die letzte wirkliche Herrschergestalt des merowingischeu Hauses, aber auch er verfiel nach seiner Übersiedlung nach Paris dem Schicksale seiner Vorfahren. 3. Unterdessen waren im Osten langsam die Slawen vor-gebrungen und hatten währenb des 6. Jahrh, die einst von Germanen bewohnten Gebiete zwischen Weichsel und Elbe-Saale, im Süden die Ostalpen bis zum Pusterthale besetzt, hier freilich als Unterthanen der Avaren. Gerade um diese Zeit erhoben sich die (Singewanberten erfolgreich gegen das avarische Joch mit Hilfe eines fränkischen Kaufmanns Samo, den sie beshalb zum Könige machten (627—662). So entstanb an der Oberelbe in Böhmen und Mahren das erste bebeutenbe Slawen-(Wenben)reich, das sich balb auch westwärts auszubehnen strebte und die Ostgrenzen des fränkischen Reiches bebrohte. Ebenso beburfte es langer Kämpfe, ehe die Stammesherzöge der Alamannen und Baiern wieber unter fränkische Botmäßigkeit gebracht werben konnten; nur dem Namen nach erkannte sie der Thüringerherzog Rabulf an, als nach dem Tode Dagoberts 639 638 und Pippins 639 Parteiungen und Streitigkeiten um die Regentschaft Auftrafien auch im Inneren bebrohten. 2. Streit um die Regentschaft und Pippin der Mittlere (f 714). 1. Der Versuch Grimoalbs, des Sohnes und nach dem Siege der karolingischen Partei auch Nachfolgers Pippins als Majorbomus Austrasiens, nach Sigiberts Iii. Tode 656 mit der Erhebung seines eigenen Sohnes auf den Königsthron die Merowinger schon jetzt aus Auftrafien zu verbrängen, scheiterte an dem Widerstanbe des auftrafifchen Abels. Die Macht des karolingischen Hauses trat infolgebeffen längere Zeit zurück. 656 Dem Tode Chlobwigs I]. von Neuftrien, der 656 noch einmal alle 3 Reiche auf kurze Zeit in einer Hand vereinigte, folgten neue Teilung und neue Verwirrung. ©üblich erhielt der auftrafifche Abel und dessen Führer Pippin der Mittlere (von „Heristal"), der Sohn Ansegisels und Beggas, welcher mit

9. Das Mittelalter - S. 69

1889 - Gotha : Perthes
69 weltliche Macht verlor das Papsttum damals gnzlich; in Rom herrschte mit festem Arm von 932 954 Alberich unter dem Namen eines princeps et omnium omanorum Senator; die Ppste neben ihm waren seine Ge-schpfe; der Erbe seiner Herrschaft war sein Sohn Dctavian, der 955 als Johann Xii.1) auch die ppstliche Wrde bernahm. Unfhig sich zu behaupten, rief derselbe 960 Otto den Groen zu Hilfe und krnte ihn 962 zum Kaiser, das rmische Imperium abermals erneuernd. 3. Ostsranken (Deutschland). A. Seine Wnmacht und Zerrissenheit. Arnulf. (887-899.) In Ostfranken erkannten die Groen den kriegstchtigen Arnulf als König an, der dann auch durch den entscheidenden Sieg bei Lwen a. d. Dijle2) [deile] Deutschland von den Einfllen der Normannen befreite (891); weniger glcklich war er gegen die sdstl. Feinde des ostfrnkischen Reiches, die Mhren. Schon drngte indes ein neuer, furchtbarer Feind heran, dem bald auch die Mhren erlagen, die Magyaren [ma'djaren], von dem Abendlande Ungarn 3) genannt, ein nomadisierender finnischer Volksstamm; in den zwischen Donau und Karpaten gelegenen, damals ziemlich herrenlosen Ebenen hatten sie sich festgesetzt ^) und unternahmen seit Ende des 9. Jahrh. von der neuen Heimat ans ihre furchtbaren Plnderungszge nach Westen. Mehr als je that unter diesen Umstnden ein krftiger Mann dem ostfrnkischen Reiche not; statt dessen folgte nach Arnulfs Tode (f 899) sein unmndiger Sohn Ludwig, dem die Groen schon bei Lebzeiten des Vaters gehuldigt hatten. Ludwig das Kind. (900911.) Arnulf hatte die bermtigen Groen nur mit Mhe im Gehorsam erhalten ; unter der nun eintretenden Vormundschaftsregierung brach bei der Schwche der kniglichen Gewalt berall innere Zwietracht aus, während zugleich die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westl. bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die ein-zelnen deutschen Stmme, deren Verschiedenheit durch Belassung ihres Rechts aufrecht erhalten und bei Bildung der Heere und Teilungen anerkannt worden war, hervorragenden Mnnern an, die sich ihnen als Fhrer darboten. So erneuerte sich das Stammesherzogtum, das unter der frnkischen Herrschaft berall aufgelst worden war. In Sachsen bte Otto der Erlauchte die hchste Gewalt, in Baiern Arnulf; in Alamannicn (Schwaben) stritten zunchst mehrere Geschlechter um die Herrschaft, ohne da eines dauernd die Macht erlangte. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; in den stlichen Gebieten am Main, die den Namen Franken festhielten, 1) Von ihm an ward die nderung des Familiennamens bei den Ppsten zur Regel. 2) einer der Flsse, welche die Rpel bilden, r. Nebensl. der Scheide. 3) entstanden aus d. Namen der Ugrer, mit dem die Slaven die Magy. bezeichnen. 4) Unter König Arpad [a tpd] besetzten d. Magy. im 9. Jahrh. d. nordwestl. Gestade des schw. Meeres; seit d, Mitte des Jahrh. erschienen einzelne Reiterscharen im Donaulande.

10. Das Mittelalter - S. 70

1889 - Gotha : Perthes
bettigten die Babenberger ^) und Konradiner einander in der sogen. Babenberger Fehde; begnstigt von König Ludwig gewannen die Konradiner die Macht; in den westl. frankischen Gebieten an der Mosel u. Maas, Lothringen, ri Reginar die hchste Gewalt an sich, sagte sich aber zugleich von dem I deutschen Reiche tos undsm^sich an das westfrukif che Reich an. Allein Frieslan^und Thringen (fbl. von der Unftrut, zwischen Werra und Saale) haben die herzogliche Gewalt nicht ausgebildet. Die Grenzen der 5 deutschen Herzogtmer: 1) Sachsens stl. Grenze (vgl. Karte S. 54) gegen die Wenden bildete Elbe und Saale bis zur Mndung der Unftrut3); die fbl. Grenze gegen Thringen und Franken lief zunchst an der und. Unftrut entlang, wich an den Harz zurck und ging dann fdwestl. bis zur und. Werra und der Mnben (am Zusammenflu v. Werra u. Fulba) bis in die Gegenb der ob. Sieg; die westl. Grenze gegen Lothringen und Friesland zog sich unweit des Rheins der die und. Ruhr und Lippe fast bis zur Jjssel, dann norbstl. nach der Ems zu, berschritt biefe in ihrem und. Laufe und berhrte am Ausflu der Wefer die Nordfee; die nrbl. Grenze gegen die Dnen bitbete die Eiber. der die Bischofssitze vgl. S. 55. 2) Baiern wrbe im O. durch die Enns gegen Ungarn, im W. durch den Lech gegen Schwaben, im S. durch die Alpen begrenzt; nrbl. von der Donau lag der Norbgau (zwisch. b. frnk. Jura u. b. Bhmer Wctlbe). der die Bischofssitze vgl. S. 39. 3) Alaman tuen ober Schwaben wrbe im O> gegen Baiern vom Lech, im S. von bcn Alpen begrenzt; die Grenze gegen Burgunb 4) lief an der Aare hin und wandte sich dann durch den (Schweizer) Jura nach dem Wasgau, der in feiner ganzen Lnge das Elsa von Lothringen schieb. Am Rhein trennten die Lauter und Murg Schwaben von Franken; die nrbl. Grenze lief stl. bis zum (fchwb.) Iura, wo die Wrnitz zur Donau hinburch-biicht Bischofssitze waren Straburg, Augsburg, Konstanz (am l. Rheinufer zwisch. Bobensee u. Untersee), Basel und Chur. 4) Lothringens westl. Grenze gegen Frankreich warb von der Scheibe gebilbet, ging von deren ob. Laufe am Sdrande der Ardennen entlang bis zur Maas und begleitete sie aufwrts, die Argonnett einschlieet^, bis zur Quelle, wo sie auf das Knigreich Burgunb stie, das bis zum Wasgau das fbl. Grenzlanb war. Im O. lief die Grenze am Wasgau entlang, dann in eittem westl. Bogen nach dem Mittelthciit, den sie etwas nrbl. von Bingen (am Einflu der Nahe) erreichte, und berschritt benfelbcn zwischen Koblenz und Bonn; ein schmaler Strich lag auf der r. Seite des Rheins6). 1) Babenberger nach b. Burg Babenberg gen, die spter der Stadt Bamberg den Namen gegeben hat, Konrabiner nach dem im Geschlechte blich. Namen Konrab. 2) Der thring. Stamm trat in nhere Verbindung mit Sachsen; eine wirkl. Vereinigung mit bemselben hat inbes nicht stattgesnnben; im Ans. des 12. Jahrh. ist Thringen (als Lanbgrafsch.) triebet selbstnbiger hervorgetreten. 3) Die Grenze des norbalbingischen Landes gegen die stl. Wenben lies fbl. vom Kieler Busen zur Elbe. 4) Die burgunb. Könige haben ihre Herrschaft der alamaun. Gebiet ausgebest; Ans. des 10. Jahrh. gehrte ihnen Zrich; ebenso war Basel lange Zeit burgunb. und warb erst unter Heinrich Ii. fr Deutschland zurckgewonnen. 5) Die Gebiete nrbl. vom und. Rhein gegen Frielanb stauben nicht mehr im 95er banbe mit Lothringen.
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