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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

2. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

3. Geschichte des Mittelalters - S. 36

1861 - Freiburg : Herder
36 Geschichte des Mittelalters. Childebert I. hatte auch Gelegenheit gefunden, den Westgothen einen Theil ihrer Besitzungen diesseits der Pyrenäen zu entreißen und der Austrasierdietrich besiegte 529 den Thüringer Hermanfried an der Unstrut und ließ ihn bei einem Besuche in Zülpich ermorden, worauf er sich des größten Theils von Thüringen bemächtigte und den nörd- lichen Landstrich an die Sachsen, damals seine Verbündeten abtrat. Der ostgothische Antheil von Gallien und Alemannien, den der große Theodorich erworben hatte, war bei dem Verfall seines Reichs an die Franken abgetreten worden, und da sich unter Chlodewigs Söhnen auch Bayern der austrasischen Oberherrschaft unterworfen zu haben scheint, so umfaßten die fränkischen Reiche das ganze Gallien und Helvetien so wie einen beträchtlichen Theil von Germanien. § 104. Weil Chlotar 1. alle andern Merowinger überlebte, so ver- einigte er 558 alle Frankenrciche unter seinen Scepter, aber nach ihm wiederholten sich die Theilungen des Reichs und die blutigen Frevel in dem königlichen Hause, wobei besonders zwei Frauen, die austrasische Königin Brunehild sowie Fredegunde, die Gemahlin Chilperichs I. 613—628. von Soifsons, thätig waren. Fredegundens Sohn und Rächer (er ließ 628—638. Brunehilden grausam hinrichten) Chlotar Ii. vereinigte abermals das ganze Reich, aber schon Dagobert 1. mußte den Austrasiern in seinem Sohne Siegbert lll. einen eigenen König geben, während sein Bruder Charibert Aquitanien (das Land zwischen Loire und Pyrenäen) als selbstständiges Herzogthum behauptete. In Siegberts Iii. Namen regierte 656. der edle Franke Pipin von Landen das Reich, sein Sohn Gri- moald aber wurde von den Großen ermordet, als er seinem eigenen Sohn die königliche Krone aufsetzen wollte; Palastrevolutionen und Bürgerkriege waren wieder an der Tagesordnung, bis Pipin von Heristal (er war von mütterlicher Seite ein Enkel Pipins von Lan- Schlachtbei den und führt seinen Beinamen von einer Burg bei Lüttich), der aufira- Testrt 687. sische Hausmeier 687 bei Teftri (unweit St. Ouentin) die Neustrier 711. besiegte und seit er auch neustrischer Hausmeier war, im Namen Diet- richs Iii. das ganze Frankenreich mit Kraft und Klugheit regierte. Er gründete die Macht seines Hauses, welches von seinem großen Urenkel Karl das karolingische genannt wird. Me Hausmeier. Karl Martell (716-741 n. Chr.). § 105. Nach Pipins Tod erkämpfte sein ältester Sohn Karl Martell die Würde eines Hausmeiers oder vielmehr Vicekönigs („üux et princeps Francorum“) gegen die Ränke seiner Stiefmutter und die Abneigung der Neustrier. In fast jährlich wiederkehrenden Feldzügen bekriegte er Alemannen und Bayer und zwang deren Herzoge zum Gehorsam, sicherte auch gegen die unbeugsamen Frie- sen und Sachsen wenigstens die Gränze. Daher war es ihm möglich, die ganze Macht des Reichs gegen die Araber zu führen, i und bei Tours den ewig denkwürdigen Sieg zu erringen (§ 98). Tours732. Was wäre aus Europa geworden, wenn 732 Chlotare, Chilperiche, Childeriche und Dietriche das Frankenreich zerrüttet hätten? sier«?°der Nach 732 unterwarf er die Friesen, die sich mit furchtbarer Friesen." Hartnäckigkeit vertheidigten, endlich auch zum größten Theile das Chri-

4. Geschichte des Mittelalters - S. 51

1861 - Freiburg : Herder
Die Normannen. 51 Sachsen, Angeln und Jüten, die Eroberung Britanniens durch diesel- den, ihre nördlichen Nachbarn zu gleichen Unternehmungen reizte. Ueber- dies waren die Normannenländer übervölkert, daher Auswanderung ^iachen^der nothwendig und diese konnte nur eine kriegerische sein. Das väterliche ° * Gut erbte immer der erstgeborne Sohn, ein nachgeborner erhielt eine Waffenrüstung, und war sein Vater reich, ein Schiff dazu, auf welches er Seinesgleichen zu Raubfahrten einlud. Dies geschah im Frühjahr; im Herbste kehrte man mit der Beute heim, feierte das Jul fest Julfcst. (Wintersonnenwende) mit, freute sich beim Gelage der bestandenen Abenteuer und fuhr im Frühjahre zu neuen aus. Auch Hungersnoth veranlaßte Auswanderungen; bei einheimischen Kriegen retteten sich die Besiegten auf das Meer und die Sachsenkriege Karls des Großen scheinen auch den Religionshaß der Normannen entflammt zu haben. Z 157. Schon 808 griffen sie Karls Bundesgenossen, die Obo- Raubfahrtcn triten an, 810 Friesland, zogen sich aber zurück, als sie des Kai- „^^*808^ fers Anwesenheit vernahmen (die Sage läßt ihn beim Anblicke der normannischen Schiffe in der Ahnung des kommenden Unheils Thränen vergießen). Ein Schwarm Wikinger (d. h. Seefahrer) erschien 836 in der Schelde und verbrannte Antwerpen; das gleiche Schicksal traf Bremen 843, Hamburg 845; die Sachsen wiesen 846 die Räuber blutig zurück, doch kamen sie 848 nach Geldern, 850 nach Friesland und überhaupt vergingen von 840—911 wenige Jahre, in welchen die Küstenländer von der Esbe bis zur Garonne von Ver- heerungszügen und Brandschatzungen verschont blieben; selbst die Mo- hammedaner in Spanien wurden von den Normannen heimge- sucht, Italien geschreckt, ja bis an die syrische Küste fanden die Wikinger den Weg. § 158. Bei ihren Einfällen hausten sie schonungslos; schweren Charakter Raub konnten sie nicht mitschleppen, daher zerstörten sie, was brennen und brechen mochte und erschlugen die Gefangenen ohne Unterschied des Geschlechts; besonders hatten sie es auf die Klöster und Kirchen abge- sehen, welche zu Ehren der Äsen in Flammen aufgehen mußten. Zuletzt vereinigten sie sich zu großen Geschwadern unter Seekönigen, setzten sich am untern Laufe der Flüsse fest und zogen im Winter nicht mehr heim, wie sonst, denn sie suchten jetzt nicht mehr bloß Raub, sondern feste Wohnsitze. Aus ihren Lagern brachen sie unter Heerkönigen in das Binnenland ein und bestiegen die erbeuteten Kriegsroffe; so zog z. B. 881 ein Normannenschwarm die Maas auswärts, verbrannte Utrecht, Mastricht, Tongern, wandte sich über Aachen und Jülich an den Rhein, zerstörte Köln und Bonn, erschlug bei Prüm viele tausend Bauern, welche sich als Landsturm zusammengeschaart hatten, verwandelte Trier in einen Schutthaufen und kehrte über die Ardennen an die untere Maas zurück. Arnulfs Sieg an der Dyle verschaffte Deutschland Ruhe, Frankreich schützte Karl der Kahle durch die Abtretung der Normandie, und überdies wandte sich der Haupt- strom der normannischen Auswanderung nach den britischen Inseln. Äie Uormänner auf Man, Irland, Island, Grönland, in Nordamerika. § 159. Norwegen, das von ungefähr 30 Häuptlingen oder sogenannten Königen beherrscht wurde, unterwarf von 863—875 König

5. Geschichte des Mittelalters - S. uncounted

1861 - Freiburg : Herder
Uebersichts-Tñbelle zu der Weltgeschichte im Ueberblick von Dr. I Bumüller. Geschichte -es Mittelalters. I. Kultur. Christus. £50 300 600 ■700 800 900 Im byzantinischen Reiche dauert die Cäsarenherrschaft fort und macht die selbständige Entwicklung der Kirche unmöglich, im Abendlande werden die Germanen zu den Hauptträgern der Kultur des Mittelalters. Kassiodor. Boethius. Der Aria Irland: St. Patricius. Das Kloster Bangor. Jornandes. Gregor von Tours. Isidor. Remigius von Rheims. Fridolin, später Willibrord, Willibald, Emmeran, Wendelin, Kolumban, Sigbert, Gall u. a. Benedikt von Nursia geb. 529. Corpus juris romani, die folgenreichste Hinterlassenschaft des altrömischen Geistes. Sophienkirche. G u r o p a. Die aus der Völkerwanderung hervorgehenden deutschen Reiche und Vorbcrcitungszeit für das römische Reich deutscher Ration. Im ehemaligen weströmischen Reich. Wcstgothisches Reich (Athaulf, Wallia) zu beiden Seiten der Pyrenäen. In Spanien Vandalen (Andalusien), Alanen (Katalonien) und Sueven. König Eurich erobert Gallien bis zur Rhone und Loire. Ostgothen unter ihrem Heldenkönig Theodorich (Dietrich von Bern) gewinnen ganz Italien (493). Hauptstadt Ravenna. Burgunder seit 400 vom Elsaß bis zum Mittelmeer zu beiden Seiten des Jura (Genf, Lyon). Die nach Britannien gedrungenen Angelsachsen (449) gründen 7 kleine Königreiche, zu Einem ver- einigt erst 827. nismus. Theodorich st. 526 nach einer 33jährigen Regierung. Frankenreich in Gallien. Chlodewig (481—511). Er schlägt nach dem Sieg beisoissons seinen Sitz zu Paris auf (486), be- siegt die Thüringer und 496 die Alemannen, wird katholischer Christ und läßt den Westgothen nach der Schlacht bei Poitiers (507) diesseits der Pyrenäen nur noch die Languedok. Chlodewigs Söhne theilen das Reich und erobern Burgund. Die Merovinger. Australien und Neustrien. Das Reich der Ostgothen wird von Justinians Feldherren, Belisar und Narses, mit Hilfe der Ita- liener zerstört. Italien wird oströmische Provinz 553. Die Longobarden erobern unter Alboin 568 Italien bis auf das Exarchat (Rom, Ravenna). Au. tharis (584-590). Agilulf. Adelwald. Einrichtung der neuen Reiche. Königthum, Adel, Freie und Dienstbare. Feudaldienst, ministeriales. März- und Maifelder. Landeseintheilung. Gerichts- und Kriegs- wesen. Das Reich der Westgothen in Gallien und Spanien (419—711). Die Longobarden werden seit Autharis allmälig Katholiken. Unter König Rekkared (586—601) werden die Westgothen katholisch, wodurch Gothen und Römer zur spanischen Nation verschmelzen. Augustin in Eng- land. Mildes Gesetzbuch der Longobarden. Der Koran. Der heilige Krieg (Dschad) der Mohammedaner. Germanische Barbarei und römische Verbildung erzeugen zusammen rohe Sittenzustände, welche die Kirche nur langsam zu brechen vermag. Ver- weltlichung des Klerus durch Vergebung von Pfründen an tapfere und vornehme Franken. , Spanien von arabischen Kolonisten vortrefflich angebaut (Gegend um Va- lencia). | Der Islam bedroht das Christenthum. Papst Gregor d. G. (servus servorum Ilei) st. 605. Der Frankenkonig Dagobert macht in Alemannien Ordnung (st. 638). Emporkommen der frankischen Hausmeier. Hausmeier (major«« domus) aus der Familie der Pipine. Pipin I. von Landen. Pipin 11. von Heristal erkampft Vereinigung der austrasischen und neustrischen Hausmeierwurde und fiir sein Haus Erblichkeit derselben. Dux et princeps Francorum. Schlacht bei Testri 687. Mittel- und Nordeuropa. In Deutschland wohnen die Aleman- nen im Süden, die Bayern vom Lech und in Tyrol bis zur Enns, die Sachsen vom Rhein bis zur Elbe, die Friesen bleiben an den Küsten der Nordsee, die Thüringer im Mittlern Deutschland. Slaven verbreiten sich von der Wolga über das Gebiet der Weichsel und Elbe bis zum Main. Dänen, Schweden, Norweger; heidnische Seeräuber. Finnische Stämme. Die Ungarn am Ural. Zeno I. der Jsaurier 474. Byzantinisches Reich. Justinian 527-565. Bulgaren und Awaren bedrängen das Reich, Slaven dringen bis in den Pe- lopennes (Morea) vor. 602 Aufstand des Phokas gegen den Kaiser Mauritius. Heraklius (610—641) besiegt die Perser nach schwerem Kampfe, wird aber schon von Mohammed zur Annahme des Is- lam aufgefordert. Bonisacius, der Apostel der Deutschen, errichtet viele Bisthümer unter dem Primate des mainzischen Stuhls und fördert dadurch die Verbindung der deutschen Stämme zu einer Nationalität; st. 755 als Märtyrer bei Dokkum. Beda venerabilis in England. Aufschwung arabischer Kultur seit 750. Medicin, Astronomie der Araber. Baukunst, Mathematik, Dichtkunst, Der Ausgang der Sachsenkriege entscheidet den Sieg des Chri- stenthums in Europa. Sächsische Bisthümer: Bremen, Halberstadt, Hildesheim, Minden, Münster, Osnabrück, Paderborn, Verden. Jeder Freie waffenpflichtig. Schulwesen, Gesang, deutsche Sprache, ebenso Wein-, Obst-, Garten- und Landbau durch Karl d. Gr. gefördert. Mönch Tancho in St. Gallen gießt Glocken. Die Araber greifen Europa an: Rhodus, Kypern, Malta, Sicilien (669), ganz Sardinien, Korsika, die Balearen theilweise arabisch. Nach Spanien gerufen, siegt Tarik bei Xeres de la Frontera 711, nur im asturischen Gebirg behauptet sich Don Pelayo (Pelagius), die Araber dringen über die Pyrenäen bis zur Loire, während Rom fort während bedroht ist und Konstantinopel 676 nur durch das griechische Feuer gerettet wird. Karl Martell rettet 732 in 7tägiger Schlacht zwischen Tours und Portiers die christlich-germanische Civilisation vor dem Islam. Pipin Iii. der Kleine wird König der Franken. Er regiert 752—768. Unabhängigkeit des Papstes von Konstantinopel und Bedrängniß durch die Longobarden. Pipin zieht dem Papste zu Hilfe gegen Aistulf. Entstehung des Kirchenstaates. Karl der Die Friesen werden zum Gehorsam, die Sachsen zur Entrichtung eines Tributes an die Franken gebracht. roste (768), Alleinregent der Franken seit 771. (Der deutsche Alexander.) 772 Erster Sachsenzug (Eresburg, Jrmensäule), 774 Absetzung des Lombardenkönigs Desiderius. Neuer Sachsen auf stand und 777 Unterwerfung zu Paderborn. 778 Spanien bis zum Ebro wird zur spanischen Mark (Ronceval). Neuer Sachsenzug (Witukin, Schlacht am Süntel, Hinrichtungen zu Verden an der Aller 787). Der Bayerherzog Thassilo unterworfen. Witukins Taufe. 793-804 Fortsetzung und Ende der Sachsenkriege. Dänen plündern die englischen Küsten. Karl d. Große begründet durch Siege über die Avaren die Ostmark (Oesterreich), durch Siege über Milzen und Sorben die Mark Brandenburg, und siedelt sla- vische Obotriten in Mecklenburg an. Idee einer christlichen Universalmonarchie (res publica cbristiana). Karls des Großen Kaiserkrönung durch Papst Leo 111. Missi dominici. Scabini. Sculthaizzo. Kapitularien. Terra dominica, mansi ingenui et serviles; boba. Die bilderstürmenden Kaiser (717 bis 842). Leo der Jsaurier. Siebentes ökumenisches Koncil zu Nikäa (Bilderverehrung) 787. Asie» und Astila. Das Vandalenreich in Nordafrika (429—534) durch Genserich. Verwüstungszug nach Rom 455. Justinian zerstört durch Belisar das Vandalenreich 534. Mohammed geb. 569 zu Mekka. Die Heldenzeit des Araberthums. Mohammed tritt gegen Vielgötterei auf und sucht in seiner Lehre Juden- und Christenthum dem arabischen Volksgeist zu unterwerfen. Hegyra (16. Juli 622). Die Schlacht bei Beder macht Mohammed zum Herrn von Mekka. Er stirbt 632. Eroberungen der mohammedan. Araber. Der Chalif Abubekr (632—634). Omar (634—644) dringt in Syrien ein, Jerusalem erfährt milde Behandlung, nur im Taurus und Libanon erwehren sich die christlichen Bergbewohner der mohammedanischen Begeisterung. 636 Aufhören des Reiches der Sassaniden (Khalid, Amru); der Mohammedanismus vernichtet die Religion Zoroasters und macht die Christen Asiens tributpflichtig. Der Islam durchdringt Nordafrika bis zum Mittelmeer (Karthago), es wird durch die Beduinen ein zweites Arabien. Ali, Schwiegersohn Mohammeds (Fatima), Chalif (655), ermordet 660. Die Ommaijaden 661—750. Spaltung der Moslemin in Schiiten und Sunniten. Gibraltar (Felsen des Tarik). (Hussein, Ali's Sohn, getödtet 681.) Die Abbasiden (Abul-Abbas und Abdallah) 750-1171. Bagdad. Abgesondertes Chalifat der Ommaijaden in Spanien durch Abderrahman (Hauptstadt Kordova 400,000 Einw.). mit Harun al Raschid (der Gerechte), Chalif zu Bagdad 786—808. d. Gr. durch Geschenke. Er und der Chakan der Hunnen ehren Karl Al Mamum ft. 833; erste Zeichen des Verfalls des Chalifats. Kirche. Einheit zwischen Kirche und Staat. Sammlung von Heldenliedern. Bauten. Alkuin und Eginhard. Paul Warnefried. Ansgar. Erzbisthum Hamburg 831. Cyrill und Methodius bekehren die Mähren. Klosterschulen. Das Trivium und Qua- Blüte des Klosters St. Gallen, drivium. Island entdeckt und christianisiert. Otfrieds Evangelienharmonie (870). Rhabanus Maurus. Walafried Strabo. Skotus Erigena. ! lugn y, gegründet 909, wird zur Leuchte der Christenheit und Muster vie- ler hundert ähnlicher Stiftungen. Ludwig der Fromme macht große Schenkungen an die Kirche Immunitäten. Milderung der Heerbannspflicht. Papst Gregor Iv. (827-844). 842 unter Michael Iii. Ende des Bilderftreites. Papst Leo V. 847-855, Benedikt Iii- 855-858; die Lüge von der Päpstin Johanna. Photius, der Patriarch, begründet das griechische Schisma; st. 891. 888—962 Schmachvolle Zeit des Papstthums in Folge italieni- scher Parteikämpfe und der Knechtung des hl. Stuhles durch Toskana und Spoleto. Römisches Reich deutscher Nation. Kaiser Karl d. Gr. bekriegt die Slaven in Böhmen und an der Elbe 805 und 806. Verliert seine Sohne Pipin 810, Karl 811. Er stirbt am 28. Januar 814 zu Aachen- Ludwig der Fromme (814—840). Karls Universalmonarchie zerfällt in Folge des altgermanischen Grundsatzes der Erbtheilung, der Geltend- machung der Nationalitäten und der Schwäche seiner Nachfolger. Ludwigs Kriege mit seinen Söhnen. Das Lugenfeld (833). Ludwig der Fromme stirbt 840. 843 Theilung des Reiches zu Verdun. Deutschland. Ludwig der Deutsche (bis 876). Vergleich zu Mersen 870. Bildung neuer Herzogthümer. Kleinburgund selbständig 879. Die Karolinger in: Italien. Lothar st. 855 im Kloster. Seine Söhne sterben kinderlos, der letz- te 875. Arnulf 887-899. Sieg über die Normannen an der Dyle 891. Kaiserkrönung 896. Ludwig das Kind, der letzte deutsche Karolinger, ft. 911. 885—887 Karl der Dicke, Alleinherrscher. Frankreich. Karl der Kahle st. 877. Ludwig der Stammler st. 879. Boso. Arelatisches (burgundi- sches) Königreich 879—1032. Karl der Dicke (Odo). Rudolf I., König von (dem trans- juranischen od. kleinen) Burgund. Karl der Einfältige ; d i e b e i d e n Burgund vereiniget 930; Ludwig Uebermeer, Lothar, Lud- wig der Faule (987). Hugo Kapet auf dem Thron; die letzten Karolinger sterben im Gefängniß. Das übrige Europa. See- und Raubfahrten der Normannen bis an die Küsten von Italien und Syrien. Slavenkönig Liutewit in Unterpannonien. Piast in Polen 850. Finnen und Slaven am baltischen Meer unterwerfen sich dem waringischen Stamm der Russen. 862 Rurtk in Nowgorod, der Gründer des russischen Reichs. Swätopluk gründet das großmährische Reich, st. 876;, es wird durch die vom Ural nach Pannonien eingewanderten Ungarn zerstört; Arpad 888. Die Norweger unter Harald Harfagr (868—875). Alfred d. G. wird (871—901) zum Karl d. G. Englands. Sieg über die Dänen bei Bratton Kastle 878. Leo Vi., der Philosoph, griech. Kaiser 886—911. Die übrigen Erdtheile. Zerfall des Chalifats. sen 850. Türken als Leibwache der Chali- Gunnbjörn der Norweger entdeckt Grönland 876.

6. Geschichte der Alten Welt - S. 209

1860 - Freiburg : Herder
Völkerwanderung und Untergang des weströmischen Reiches. 209 sandtschast der Papst Leo I., der Große, und sein Anblick wie sein Wort erschütterte den Barbaren so sehr, daß er zurückkehrte. Schon im folgenden Jahre starb er; nach der Sage nannte er sich selbst die Geißel Gottes und wuchs kein Gras mehr, wo die Hufen seines Roffes hintraten. Unmittelbar nach seinem Tode zerfiel sein Reich; die unter- worfenen Völker machten sich frei und die Hunnen wurden in die Steppen zwischen dem Don, der Wolga, dem kaspischen Meere und dem Kaukasus zurückgedrängt, wo sie in den Wogen neuer Völkerfluthen verschwanden. Nom durch Wenserich geplündert (455 n. Chr.). § 641. Bald nach dem Abzüge der Hunnen ermordete Valenti- nian Iii. den Aötius, den er im Verdacht hatte, er strebe nach dem 454». Chr. Kaiserthron, fand aber das folgende Jahr den Tod durch den Senator Marimus, dessen Ehre er verletzt hatte. Der Mörder trat als Kaiser auf und zwang Valentinians Iii. Wittwe Eudoria zur Ehe. Sie ent- bot aber den Vandalen Genfer ich nach Rom; derselbe hatte eine Flotte ausgerüstet, die Balearen, Sardinien und Korsika er- obert und dadurch seinen Raubstaat für alle Länder am Mittelmeere furchtbar gemacht. Er folgte dem Rufe der Eudoria willig, schiffte seine Vandalen in Ostia aus und verschonte auf die Bitte des Pap- stes Leo I. Rom zwar mit Mord und Brand, plünderte es aber 14 Tage hindurch, raubte nicht nur alles edle Metall, das aufzufinden war, sondern auch das Erz der Kunstwerke und Gebäude, z. B. das vergoldete Dach des Kapitols, und schleppte zudem mit der Kaiserin Eudoria und deren Kindern eine Menge Menschen, besonders aus angesehenen Familien, nach Afrika, um sie als Sklaven zu verkaufen, wenn sie nicht mit schwerem Gelde ausgelöst würden. Die letzten Jahre des weströmischen Neichs (455—476 n. Ehr.). Z 642. Auf die Nachricht von Genferichs Anzug war Mari- mus ermordet worden, worauf sich der General Avitus in Gallien als Kaiser aufwarf; ihn beseitigte der Gothe Richimer, der die fremden Truppen im römischen Dienste befehligte und erhob seinen Freund Majorian, einen tüchtigen Feldherrn und Staatsmann, ließ ihn aber 461 ermorden, als sich derselbe nicht willfährig genug zeigte. Richimers Schattenkaiser Severus ging 465 mit Tod ab, der von ihm in Uebereinstimmung mit dem byzantinischen Kaiser Leo I. einge- ietzte Anthemius wurde 472 ermordet, Rom von Richimer er- türmt, geplündert und theilweise in eine öde Ruine verwandelt. Die während der Gräuel der Belagerung ausgebrochene Pest raffte auch Richimern weg und 477 den Schattenkaiser Olybrius. Da er- hob der burgundische Kommandant Gundobald zu Ravenna den Ge- neral Glycerins zum Kaiser, mußte aber dem Julius Nepos weichen, den der byzantinische Hof beschützte; diesen stürzte der General Orestes und ernannte seinen jungen Sohn Romulus Augustulus zum Kaiser. 475 n.chc. Da stellte sich Od oa ker, ein Rugier oder Heruler, an die Spitze der germanischen Söldner, welche ein Drittel des Bodens von Italien für sich Dumüller, Wkltg. \a

7. Geschichte des Alterthums - S. 134

1869 - Freiburg : Herder
134 Das römische Kaiserthum. Von Augustuö bis Nomulus Augustulus. 14monatlicher Belagerung zur Uebergabe genöthigt; rvähreud der Belage- rung starb der große Kirchenlehrer, der hl. Augustinus, Bischof von Hippo. Die Vandalen bekannten sich zu dem Arianismus wie die Westgothen, blieben aber wilde Barbaren, die durch Zerstörungslust und Raubsucht ihren Namen sprichwörtlich machten. Genserich hatte seinen Sohn Hune- rich mit einer Tochter des Westgothenkönigs vermählt, aber in einem An- falle von Wuth dieselbe mit abgeschnittenen Ohren und Nase ihrem Vater zurückgeschickt. Aus Furcht vor dessen Rache huldigte er dem Hunnenkönig Attila und reizte ihn zu einem Heereszuge gegen Westen. Attila. (434—453 n. Chr.) §. 44. lieber alle Horden der Hunnen, über zahlreiche sarma- tische und germanische Völker gebot Attila; er herrschte vom Kau- kasus bis an die östlichen Alpen, schreckte den persischen Sultan durch Raubkriege, nöthigte den oft- und den weströmischen Kaiser zu Tributen und verschonte dennoch beide Reiche nicht mit verheerenden Angriffen. Seine Residenz hatte er an der Theiß, in der ungarischen Tiefebene anfgeschlagen; sie war ein ungeheurer hölzerner Palast, der von geraubten Schätzen funkelte, aber während Attila seine Weiber und Häuptlinge mit orientalisch-römischem Luxus umgab, lebte und kleidete er sich selbst nach der Sitte der mongolischen Nomaden. Er war ein geborner Herrscher und Krieger, bewies mehr Klugheit und Festigkeit als die meisten römischen Kaiser und wußte sich der Griechen und Römer, die er in seinen Dienst nahm, vortrefflich zu bedienen. Er kannte keinen andern Ruhm als Völker zu bezwingen, Länder und Städte zu verwüsten und geraubte Schätze auf- znhäufen, daher hat sich die Sage erhalten, er habe sich selbst die Gottes- geißel genannt, und wo die Hufen feines Rosses aufgetreten seien, wachse kein Gras mehr. Er verlangte von Valentinian Iii. dessen Schwester Honoria zur Ge- mahlin und die Hälfte des Reichs zur Anssteuer und als er eine abschlä- gige Antwort erhielt, setzte er seine fürchterlichen Heeresmassen, Hunnen, Sarmateu und Germanen, in Bewegung. Er zog quer durch Germanien an den Rhein, erschlug den Burgunderkönig Guntachar mit dessen Heer, verbrannte jede Stadt und stürmte bis Aurelianum (Orleans) in Gallien vor, von wo er sich zurückzog, als er Aötius mit dem römischen Heere, den Westgothen, Alanen und einem Theil der Franken zum Schutze von Aurelianum bereit fand. Sie folgten ihm, und auf den catalaunischen Feldern (bei Chalons sur Marne) kam es zur blutigsten Schlacht, von welcher die Geschichte weiß, denn nach der geringsten Angabe sollen 162,000 Mann gefallen sein. (451 n. Chr.) Umsonst warf Attila Hun- nen, Sarmaten und Germanen in wiederholten wüthenden Angriffen auf die Schlachtreihen der Römer und Westgothen, sie wankten nicht, und gegen Abend trieben die Westgothen, erbittert durch den Tod ihres Königs Theodorich (Dietrich), den Feind in sein Lager zurück. Die ganze Nacht ließ Attila zahlreiche Feuer brennen und auf den Streithörnern blasen, aber am folgenden Tage wagte er keinen Angriff, und da auf der andern Seite Aätins den Sohn des gefallenen Westgothenkönigs, den jungen Tho- rismund, zurückhielt, so konnte Attila ungehindert ab- und nach Ungarn heimziehen. Im folgenden Jahr brach er aug Pannonien in Italien ein, erstürmte und vernichtete das heldenmüthig vertheidigte Aquileja,

8. Geschichte des Alterthums - S. 118

1869 - Freiburg : Herder
118 Das römische Kaiserthum. Von Augustus bis Romulus Augustulus. rianer untreu wurden, entfloh er aus Rom und ließ sich von einem Frei- gelassenen erstechen, als seinem Verstecke die Verfolger nahten. Mit ihm erlosch die Familie der eigentlichen Cäsaren. Die Christcnverfolgung. §. 18. Der große Brand war in einem kaiserlichen Gebäude aus- gebrochen und unter dem Volke verbreitete sich das Gerücht, Nero selbst habe die Stadt anzünden lassen, die Feuersbrunst wie ein Schauspiel be- trachtet und dazu das Lied eitles alten Dichters über den Brand Trojas gesungen. Durch diesen Verdacht beunrubigt, beschuldigte er die Christen in Rom der Mord brenn er ei, ließ viele einfangen, mit brennbaren Stoffen umwickeln und dami anzünden, um als Fackeln bei 'den nächtlichen Rettnspielen zu leuchten; andere wurden in die Felle wilder Thiere eingenäht und in deni Amphitheater den Hunden zum Zerfleischen preis gegeben; andere wurden gekreuzigt, enthauptet oder sonst nach Will- kür der Henker um das Lebeit gebracht. Der Apostelfürst Petrus und der große Heidenapostel Paulus starben damals zu Rom, vielleicht als die letzten Opfer der neronischen Verfolgung, den Martyrertod. Die christliche Gemeinde in Rom muß schon zahlreich geweseit sein, denn sonst hätte sie Nero nicht als einen Gegenstand des Pöbelhasses gekannt und durch deren grausame Verfolgttng den Verdacht der Brandstiftutlg dou sich auf sie abwälzen wollen. Petrus, der Oberhirt aller Christen, war das bischöfliche Haupt der Gemeinde in Rom, denn nach göttlichem Rathschlusfe war Rom zum Mittelpunkt der christlichen Welt bestimmt; durch die Ver- folgung wurde der Stuhl Petri nur befestigt mtb „das Blut der Märtyrer war der Samen, aus dem neue Gläubige erwuchsen". Galba. Otho. Vitellins. (68—69 n. Ehr.) Soldatenrevolutionen. §. 19. Der von den Legionen in Spanien und Gallien zum Kaiser ausgerufene Galba war ein Greis, welcher sich den Ruhm eines tüchtigere Feldherrn und rechtlichen Mannes erworben hatte, aber der Regierung des römischen Reiches war er nicht gewachsen; er verweigerte den Prätorianern das Geschenk, welches noch alle frühern Kaiser bei ihrem Regierungsarttritt gegeben hatten, und wurde von ihnen ermordet. Der Anstifter des Mords, Salvius Otho, ein ehemaliger Vertrauter Neros, wurde von den Meu- terern als Kaiser ausgerufen und vorr dem Senate wie dem Volke an- erkarrrrt; allein die Legionen am Rhein hatten bereits ihren Befehlshaber Bitellius zum Kaiser erhoben; Othos Heer wurde bei Bedriacuur (zwischen Mantua und Cremona) in einer blutigen Schlacht besiegt, worauf sich Otho selbst den Dolch in das Herz stieß. Vitellins überließ sich zu Rom seiner Gefräßigkeit, vergeudete wöchentlich Millionen, ließ Gegner und Mißliebige umbringen, als er durch die Nachricht aufgeschreckt wurde, von den orientalischen Legionen sei Flavins Bespafianus zum Kaiser ausgerufen und ihrem Beispiele seien die Legionen an der Donau gefolgt, seien bereits im Anzuge gegen Oberitalien. Die Vitellianer wurden in mörderischen Schlachten bei Bedriacum und vor Cremona geschlagen, diese blühende Sladt erstürmt, geplündert und verbrannt, und das siegreiche Heer marschirte aus Rom. Vitellins bot seine Abdankung an, dir ange- nommen wurde; allein ein Aufstand in Rom selbst führte zu einem Straßen-

9. Geschichte des Alterthums - S. 135

1869 - Freiburg : Herder
Sieg des Christenthums. Völkerwanderung und Untergang des weström. Reichs. 135 überschritt den Po und bedrohte Rom; da erschieit in seinem Lager an der Spitze einer römischen Gesandtschaft Papst Leo I. der Große-, und sein Anblick und Wort machte aus den Barbaren einen solchen Eindruck, daß er sich zum Abzug entschloß. Das Jahr darauf zog er nach Gallien gegen die Westgothen, wurde jedoch abermals zurückgeschlagen und starb in seinem Palaste an einem Blutsturze. Nach seinem Tode zerfiel sein Reich; die unterworfenen Völker machten sich frei, die Hunnen wurden in die Steppen zwischen dem Don, der Wolga intb dem Kaukasus zurückgedrängt, wo sie in den Wogen neuer Völkerfluten verschwanden. Rom von Genserich geplündert. (455 n. Chr.) §. 45. Valentinian Iii. ermordete seinen Feldherrn Ast ins, den er in Verdacht hatte, als strebe er nach dem Kaiserthrone; er selbst fand den Tod durch den Senator Maximus, dessen Ehre er verletzt hatte, und Eudoxia, die Wittwe Valentinians, mußte dem Mörder ihre Hand geben. Aus Rache lud sie den Vandalen Genserich nach Rom ein, der bereits eine Flotte ausgerüstet, die Balearen, Sardinien und Corsica erobert hatte und von seinem afrikanischen Raubstaate aus alle Länder am Mittelmeere schreckte. Er folgte dem Rufe der Eudoxia bereitwillig, schiffte seine Van- dalen zu Ostia an der Tibermündung aus und zog in das wehrlose Rom ein. Auf Bitte Leos I. ließ er nicht morden und brennen, allein die Stadt vierzehn Tage lang plündern und zwar so gründlich, daß er nicht nur alles auffiudbare edle Metall raubte, sondern auch alle Kunst- werke aus Erz und was von Erz und Eisen an öffentlichen Gebäuden an- gebracht war z. B. das eherne vergoldete Dach des Capitolium. Mit der Kaiserin Eudoxia und deren Kindern schleppte er eine Menge Menschen nach Afrika mit, die mit schwerem Gelde ansgelöst werden mußten, denn sonst hätte er sie als Sklaven verkauft. Die letzten Jahre des weströmischen Reichs. (455—476 n. Chr.) §. 46. -Nach Genserichs Abzüge stritten sich nach hergebrachter Weise mehrere Feldherrn um den Kaiserthron, wobei derjenige die Oberhand be- hielt, welcher von den Anführern der germanischen Hilfsvölker unterstützt wurde. Zuletzt erhob der Feldherr Orestes seinen 18jährigen Sohn Romulus Auguftulus zum Kaiser, allein der Heruler Od oaker stellte sich an die Spitze der Germanen, welche als Söldner in Italien dienten, tödtete den Orestes, begnadigte aber den unschuldigen Auguftulus mit einem Landgute und einem Jahresgehalte. Er befriedigte die germanischen Söldner mit einem D ritt heile des Bodens von Italien, nannte sich jedoch nicht Kaiser, sondern König und suchte sich mit dem oströmi- schen (byzantinischen) Kaiser auf guten Fuß zu stellen. So hörte das abendländische römische Kaiserthum auch dem Namen nach auf; lange vorher war es nur von den in Sold oder in Bund aufgenommenen Germanen gegen Germanen und andere Barbaren vertheidigt worden, und seit Kaiser Aurelian waren den Germanen römische Provinzen zur dauernden Niederlassung eiugeräumt worden und hatten vor Odoaker germanische Heerführer Kaiser ein- und abgesetzt. ■I

10. Geschichte des Altertums - S. 154

1882 - Freiburg : Herder
154 Das rmische Kaisertum. Von Augustus bis Romulus Augustulus. die zu weitschichtigen Drfern zusammengestellt oder als Einzelnhse der das Gelnde zerstreut waren. Ummauerte Ortschaften oder eigentliche Städte gab es feine, wohl aber verschanzte Pltze; die eigentlichen Festungen der Germanen aber bildeten Berge und von Bchen, Teichen und Smpfen durchschnittene Wlder. Die Arbeiten im Haus und Feld berlieen die Germanen den Weibern und Leibeigenen. Der Ackerbau war sehr unvollkommen, doch baute man Hafer, Weizen und Gerste an, aus welcher eine Art Bier (Meth) bereitet wurde, das die Rmer abscheulich fanden. Von der grten Bedeutung war die Viehzucht; das Vermgen eines Mannes wurde nach seinem Viehstande geschtzt, auch wurden die Strafen mit Vieh abgetragen. Die Weiber spannen und woben Flachs und zierten ihr Leinengewand mit roten Sumen; auch Wolle wurde von ihnen ver-arbeitet. Das gewhnliche Kleid der Männer war ein kurzer wollener Mantel ohne rmel; berdies dienten Tierfelle als Kleidung; die Kunst, Felle zu gerben, war jedoch unbekannt. Erreichte den Germanen der Tod in der Heimat, so wurde er von seinen Verwandten feierlich bestattet. Die Vornehmen wurden verbrannt, ihre Reste in kunstlosen thuernen Urnen gesammelt und in einem groen Grabhgel geborgen. Doch war auch die eigentliche Be-erdigung blich, auf den Schlachtfeldern sogar notwendig, wenn man die Leichen der Stammgenossen nicht den Wlfen und Raben ber-lassen wollte. Der germanische Staat. Die Freien. Gemeinde und Gau. 12. Der Kern eines jeden germanischen Volkes bestand aus den Freien, d. h. aus denjenigen Mnnern, welche echtes Gr und ei gen-tum und volles Recht besaen. In die Reihe der vollberechtigten Männer trat der Sohn eines Freien ein, wenn er vor der versammelten Gemeinde in den Heerbann ausgenommen wurde. (Wehrhaftmachnng, spter Schwertleite.) Die Gemeinde war eine Genossenschaft freier Männer, welche eine abgegrenzte Landschaft (Mark) als Eigentum besaen. Sie wohnten entweder in Einzelnhfen und hatten ihren Anteil an dem urbaren Boden in abgesonderten Grundstcken, oder die Wohnungen waren zu einem Dorfe zusammengerckt, das urbare Land in groe Stcke (sche, Zelgen) abgeteilt und in kleineren den einzelnen Gemeindegenossen zugeschieden. Das Nutzungsrecht an Weide und Wald war gemeinschaftlich. Eine grere Anzahl von Gemeinden bildeten einen Gau (pagus), der gewhnlich natrliche Grenzen hatte. An der Spitze der Gangenossen
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